Unter Verdacht von Yamica (Wenn Lügen ein Leben zu zerstören drohen(PillarPair)) ================================================================================ Kapitel 15: Ohne Sprache ------------------------ Titel: Unter Verdacht Untertitel: Ohne Sprache Teil: 15/?? Autor: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Autor2: Nicnatha Email: 2x-treme@web.de Fanfiction: The Prince of Tennis Inhalt: Tezuka ist wie die meisten Tennisspieler sehr beliebt bei den Mädchen, sein Herz aber gehört jemand anderem. Doch eine Verehrerin kann seine Abweisung nicht ertragen und rächt sich bitter. Pairing: Tezuka/Ryoma Archiv: ja Disclaimer: Prince of Tennis und die Charaktere daraus gehört natürlich nicht uns (schön wär's) und wir verdiene hiermit auch kein Geld. Warnings: [yaoi][drama] Fuji konnte Ryoma kaum noch halten und schaffte es auch nicht mehr, als dieser Ayana vor einem Kaffeeautomaten entdeckte. Sofort stürmte der Kleine auf sie zu und ließ seine Tasche einfach fallen. "Wie geht es ihm?" "Ryoma...!", entfuhr es Ayana überrascht und war froh, den Kaffeebecher noch im Automaten stehen zu haben, als sie den kleinen Jungen an sich drückte. "Wie bist du so schnell her gekommen?" "Atobe-senpai hat mich abgeholt... wie geht es ihm?" Ayana lächelte schwach. "Langsam etwas besser. Seine Werte haben sich stabilisiert. Komm mit. Du kannst sicher kurz zu ihm." "Ehrlich?" Ryoma sah sie lächelnd an. "Natürlich. Es tut ihm sicher gut, wenn er deine Anwesenheit spüren kann." Ayana führte Ryoma zur Intensivstation und in ein Zimmer, wo Kuniharu auf einem Stuhl neben dem Bett seines Sohnes saß und nun aufstand, als seine Frau und Ryoma das Zimmer betraten. Doch der Junge beachtete ihn nicht, sondern sah nur zum Bett in dem sein Freund lag und schlief. "War er schon wach?" Kuniharu schüttelte nur traurig den Kopf. "Noch nicht. Dabei würde körperlich nichts dagegen sprechen. Die Erfrierungen heilen gut ab, nur die Lungenentzündung macht uns noch Sorgen, aber sein Fieber ist unter 40°, also müsste er eigentlich wach sein können..." Ryoma nickte und trat dann vor. "D-darf ich?", murmelte er und sah zurück zu Ayana. "Natürlich. Vielleicht... vielleicht wacht er auf, wenn er deine Stimme hört", meinte sie hoffnungsvoll und schmiegte sich in die Arme ihres Mannes. Sofort trat Ryoma ans Bett und legte eine Hand an Tezukas Wange. "Mi-chan? Ich bin’s... Ryoma...", murmelte er leise. Doch keine Regung zeigte sich in Kunimitsus Gesicht. Seine schmalen Augenbrauen blieben leicht zusammen gezogen und schwach sah man, wie sich seine Augen hinter den geschlossenen Lidern in wilden Träumen bewegten. Ryoma streichelte ihn nun sanft und seufzte leise. "Gomen, es ist meine Schuld, ich hätte dich nie allein lassen dürfen, ich... hätte bei dir bleiben müssen und aufpassen müssen, dann wärst du auch nie dort draußen gewesen." Kuniharu zog nun seine Frau zur Tür, denn er wollte den beiden etwas Zeit allein geben. Vorerst gab Ryoma nur die Überwachungsmaschine Antwort und piepste ruhig und gleichmäßig. "Weißt du, ich liebe dich Mi-chan, ich weiß, dass das blöd klingt, da ich noch jung bin, aber, es ist so, ich denke nur noch an dich und in New York bin ich fast wahnsinnig geworden, weil ich nicht bei dir sein konnte." Tezuka gab ein leises Geräusch von sich, das wie ein unterdrücktes Wimmern klang und sein Herzschlag begann sich zu beschleunigen, ebenso die Bewegungen seiner Augen. "Tezuka? Hast du Schmerzen?", fragte Ryoma leise und griff nach dem Klingelknopf. Kurz darauf kam auch schon eine Schwester ins Zimmer, gefolgt von den besorgten Eltern. "Ryoma, was ist denn los?" "Ich, ich weiß nicht, er hat gewimmert und es piepst alles..." Ryoma wurde zurück gedrängt und stand etwas verzweifelt daneben, als die Schwester die Werte des Patienten überprüfte. Und plötzlich schreckte Tezuka mit einem Mal hellwach zurück und erschreckte sich so ob der fremden Person, die über ihn gebeugt war, dass er beinahe aus dem Bett fiel. "Ganz ruhig, sie sind im Krankenhaus, es passiert ihnen nichts, beruhigen sie sich!" Die Schwester hielt ihn fest und pinnte ihn wieder aufs Bett. Doch Tezuka schüttelte nur zweifelte den Kopf und versuchte frei zu kommen. Nun riss sich Ryoma los und stürmte ans Bett. "Mi-chan!" Kunimitsu blickte Ryoma aus großen Augen an und ehe sich der Junge versah, war er ihm um den Hals gefallen und vergrub sein Gesicht an seiner Schulter, stumm vor sich hinschluchzend, was nur die bebenden Schultern angaben. Ryoma hielt ihn einfach nur fest und ihm traten selber die Tränen in die Augen, als er seinen Freund so sah. Er kraulte ihm den Rücken, flüsterte ihm leise Worte zu und hoffte so, das er sich beruhigen würde. Die Schwester sah wohl, dass sie hier nichts machen konnte und verabschiedete sich, bevor sie ging. Auch Ayana setzte sich nun zu den beiden Jungen aufs Bett und gab Kunimitsu so das Gefühl von allen Seiten sicher zu sein. "Shht, es wird alles gut, ich geh nie wieder weg, nie mehr... ich versprech es dir, aber beruhige dich doch...", weinte Ryoma leise in Tezuka Ohr und schnaufte tief durch. Nach einer halben Ewigkeit schien Tezuka sich schließlich zu beruhigen und lag nun ganz still in Ryomas Armen, während Ayana die Decke wieder höher um ihn zog. Streichelnd beruhigte Ryoma ihn weiter und versuchte sich dabei nicht anmerken zu lassen, wie müde er selber war und das er kaum noch stehen konnte. Ayana merkte es schließlich und deutete ihm an, sich neben Kunimitsu hin zu legen. Doch Ryoma wollte ihn nicht aufschrecken und so schüttelte er nur mit dem Kopf. "Bitte... er hat sich doch dank dir wieder beruhigt. Er vertraut dir. Er weiß, dass du ihm nichts tust." Ryoma sah seinen Freund fragend an und setzte sich auf die Bettkante. Unsicher sah Tezuka zu ihm hoch und hielt seine Hand fest, diese wieder leicht an sich ziehend. Schließlich legte Ryoma sich hin und sah ihn immer noch fragend an. Tezuka entspannte sich sichtlich und rutschte etwas dichter an Ryoma heran, dessen Hand fest mit seinen beiden umschließend. Lächelnd blickte ihm Ryoma nun in die Augen, es machte ihm Sorgen, das Tezuka noch kein einziges Wort gesprochen hatte, seitdem er wach war. Doch nun stand er wohl wieder kurz davor einzuschlafen, denn seine Augenlider flatterten bereits und er hielt sich nur mit Mühe wach, wollte Ryoma aber weiter ansehen können. Dafür bekam er einen kleinen Kuss und ein Nasenstupser von Ryoma, der doch selber hundemüde war. Und Tezukas Mundwinkel hoben sich tatsächlich zu einem angedeuteten Lächeln, ehe ihm die Augen endgültig zufielen und er wieder leise zu ziehen begann und man nur noch ein leises Rasseln seiner Lungen hören konnte. Ryoma sah hoch zu Ayana. "Darf ich hier bleiben?" "Ja, bitte. Wir sagen deinen Eltern Bescheid, in Ordnung?" "Ja, gern, nur.. ich kann nicht mehr lang wach bleiben." "Dann schlaf... niemand wird euch mehr stören, dafür sorgen wir." Ayana lächelte schwach, doch unendlich dankbar, dass Kunimitsus Freund all diese Strapazen auf sich nahm, um für ihren Sohn da zu sein. Und Ryoma folgte ihren Anweisungen, denn kaum das sie aufgehört hatte zu sprechen, schlief er tief und fest. Erst am nächsten Morgen wurden die beiden Jungen wieder von der Visite geweckt, die aber offensichtlich wirklich Bescheid wusste und sich nicht über die Anwesenheit des zweiten Jungen wunderte. Verschlafen blinzelte Ryoma hoch und stand auf, damit die Schwester Tezukas Werte nehmen konnte. Danach lächelte sie ihn beruhigend an. "Es ist alles gut. Dein Freund erholt sich endlich. Sein Blutdruck hat sich stabilisiert und scheinbar arbeitet auch seine Lunge besser." Ryoma bekam das Stethoskop hingehalten, damit er selber kontrollieren konnte, denn inzwischen war das Rasseln so leise, dass man es ohne das Abhörgerät kaum mehr wahrnahm, im Gegensatz zu gestern Abend noch. Ryoma lächelte zurück und freute sich über die gute Diagnose. "Aber... aber wieso redet er nicht?" "Uhm, schwer zu sagen", meinte die Schwester, während sie die leere Infusion auswechselte. "Gut möglich, dass es nur durch den vorübergehenden Schock ist, oder einfach noch zu anstrengend." Ryoma nickte leicht und wartete dann darauf, dass er wieder allein mit Tezuka war. Was erst nach ein paar Minuten war und auch nur für kurz, da man den beiden Frühstück brachte. Etwas erstaunt sah Ryoma auf das zweite Tablett. "Soll das für mich sein?" "Natürlich", meinte das junge Mädchen. "Atobe-sama meinte du würdest sicher auch Hunger haben, weil du auf dem ganzen Flug nichts gegessen hast." "Ah... ja... danke." Ryoma lächelte sie an und blickte dann auf Tezuka. "Also, komm du musst essen ich helfe dir." Tezuka hustete leise und setzte sich dann vorsichtig im Bett auf. "Alles okay?", fragte Ryoma und setzte sich auf die Bettkante. Ein schwaches Nicken antwortete ihm nur, auch wenn Tezuka sich kurz die Brust hielt, dann aber schielte er zum Essen. "Magst du nicht vorher etwas sagen?" Sofort senkte Tezuka den Blick wieder. "Okay..." Ryoma sah ihn traurig an, dann schob er das Tablett vor. "Was möchtest du?" Tezuka deutete lediglich zur Müslischale. "Okay..." Ryoma fühlte sich unwohl, aber wollte ihn nicht enttäuschen und reichte ihm das Müsli. Doch Tezuka blickte ihn nun fragend an, nachdem er die Schale angenommen hatte. "Noch etwas?" Tezuka stupste leicht mit einem Finger gegen Ryomas hängende Mundwinkel. "Mir geht es gut, ich muss mich nur daran gewöhnen, das ich hier der einzige bin der spricht, aber... erst mal hab ich Hunger." Ryoma schnappte sich nun sein Müsli und lächelte um Tezuka zu beruhigen. Auch der begann nun zu essen, sogar ziemlich gut, denn danach war die Müslischale erst einmal leer. Ryoma brauchte etwas länger und stellte sie dann zur Seite. "Trinken?" Suchend sah sich Tezuka die Auswahl an. O-Saft sah zwar verlockend an, er wusste aber, dass die Säure seinen empfindlichen Hals zusetzen konnte, also fiel seine Wahl lieber auf kalten Tee - auch wenn er sich schüttelte, Krankenhaustee war einfach das Letzte. Ryoma beobachtete ihn genau, und trank dann selber etwas. Nach dem Essen war Tezuka erst einmal erledigt und er schwitzte wie nach einem zweistündigen Tennismatch. "Brauchst du noch etwas?" Ryoma sah erneut nicht glücklich aus, doch er kümmerte sich um seinen Freund, da er sich immer noch die Schuld gab und unbedingt bei ihm bleiben wollte. Tezuka schüttelte den Kopf und ließ diesen dann müde auf Ryomas Schulter sinken und schloss die Augen. Ryoma kraulte ihn beruhigend und hauchte ihm einen Kuss aufs Haar. Und ganz langsam schob sich Tezukas Hand in Ryomas und drückte sie dann leicht. "Ich weiß nicht, wieso du nicht mit mir reden willst, und versteh es wenn du böse auf mich bist, da ich einfach weggegangen bin, aber..." Heftig begann Tezuka den Kopf zu schütteln. Er war doch nicht böse mit Ryoma. Im Gegenteil, er war sehr froh, dass dieser wieder bei ihm war und so zog er den Kleineren auch in eine feste Umarmung. "Ich weiß, dass ich Fehler gemacht hab, aber... liebst du mich noch ein bisschen?" Tezuka löste sich von ihm und hauchte ihm ein zartes Küsschen auf den Mund. "Und wieso willst du dann nicht sprechen?" Sein Gegenüber zog sich unsicher zurück. "Tezuka." Ryoma hielt ihn fest und sah ihm ernst in die Augen. "Du kannst sprechen, wieso willst du es dann nicht tun?" Die schlanken Augenbrauen zogen sich gequält zusammen und Kunimitsu sog hörbar die Luft ein, während sich seine Muskeln unter Ryomas Händen anspannten. "Schon gut..." Ryoma ließ ihn los und seufzte leise. "Tut mir Leid, ich will, will doch nur verstehen was passiert ist, weißt du, Atobe will sich nun die Jungs vom Judoclub vornehmen, aber niemand weiß, was wirklich passiert ist." Tezuka begann sich noch mehr zu verkrampfen bei der Erwähnung des Judoclubs. "Ich weiß, das irgendwas passiert ist, aber... du kannst nicht ewig nicht mehr sprechen! Wie willst du die Jungs trainieren?" Das... schien Tezuka vorerst egal, denn er zuckte nur leicht mit den Schultern. "Willst du mir nie wieder sagen, was du für mich empfindest?" Zwar trennten sich nun Tezukas Lippen und schlossen sich wieder und es kam doch kein Ton heraus. Seufzend sah Ryoma zu Boden. "Schon gut, tut mir Leid, ich lass dir Zeit." Doch nun war Tezuka selbst verzweifelt, weil es nicht einmal klappte, wenn er es wollte. Ryoma kuschelte sich an ihn und schloss die Augen. "Es kommt schon wieder... du brauchst Zeit." Trotzdem hatte Tezuka Mühe seine Atmung wieder zu beruhigend und klammerte sich fast verzweifelt an Ryoma, wie an ein übergroßes, lebendiges Plüschtier. "Shht, beruhig dich doch, das tut dir nicht gut, dich so aufzuregen." Ryoma hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, als es an der Tür klopfte und Ayana das Zimmer betrat. "Na meine zwei Jungs, wie geht es euch heute?" Unsicher blickte Tezuka unter Ryomas Arm hindurch zu seiner Mutter. Ryoma lächelte sie an. "Gut, ihm geht’s besser..." "Na das will ich ja auch hören und du mein Sohn, gut geschlafen?" Tezuka nickte leicht und kuschelte sich weiter an Ryoma, noch immer sehr müde und erledigt. Ayana zog eine Augenbraue hoch. "Hab ich es nicht mehr verdient, dass ich eine Antwort bekomme?" Resigniert schnappte Tezuka nach Luft. "Ähm...." Ryoma seufzte und erklärte Ayana dann die Situation, woraufhin sie lächelte und Tezuka einen Kuss auf die Stirn gab. "Das wird schon wieder Ku-chan." Der seufzte leise. Sonst fühlte er sich eigentlich ganz okay und auch eigentlich zu gut, um immerzu im Bett zu liegen. Also stand er schließlich vorsichtig auf und wankte durchs Zimmer. "Du musst es nicht gleich überstürzen!" Ryoma lief neben ihm her um ihn nötigenfalls zu stützen. Was ihm sogar ein Lächeln einbrachte. Schließlich steuerte Tezuka dann zielsicher das Bad an. "Oh..." Ryoma grinste, denn das war irgendwie klar gewesen. Im Bad dann sah Tezuka etwas verloren aus, da es keine Haltevorrichtung für den Infusionsbeutel gab. "Brauchst du Hilfe?" So was brachte dann selbst Tezuka zum Erröten. Ryoma aber stand ungerührt an der Tür. "Ich hab dich schon nackt gesehen." Trotzdem war es Tezuka peinlich und er drückte Ryoma den Beutel zwar in die Hand, machte dann aber die unmissverständliche Geste, dass er sich umdrehen möge. Lachend drehte Ryoma sich um und begann zu summen. Kurz darauf hörte er schon die Klospülung und das Wasser laufen, wo Tezuka sich die Hände wusch. Verwirrt blickte der größere Junge auf seine Wunden Handgelenke. "Was ist das?", fragte schließlich Ryoma. Tezuka schüttelte unwissend den Kopf. Ryoma griff nach den Armen und drückte leicht auf die Striemen. Erschrocken zuckte Tezuka zurück, denn das hatte weh getan. "Gomen, aber wir sollten das untersuchen lassen." Zurück im Zimmer, griff Tezuka nach einem Stift auf dem Nachttisch und kritzelte auf ein herumliegendes Blatt ein paar Zeichen. Ryoma stand hinter ihm und auch Ayana beobachtete ihn genau. Auf den Blatt stand in unsicherer, krakeliger Schrift: 'Was' 'Ist' 'Passiert' ? "Ich weiß es doch nicht..." Ryoma sah ihn traurig an und seine Mutter trat zu ihm. "Ku-chan, erinnerst du dich gar nicht mehr?" Tezuka schüttelte verzweifelt den Kopf. Da war irgendwas. Etwas war passiert, nur was genau?! Ryoma griff ihn sehr überraschend am Arm und zog ihn etwas. Erschrocken gab Tezuka einen Schmerzlaut von sich und sah Ryoma entgeistert an. "Gomen, aber, ich hab dich doch am Arm gepackt und nicht dort." Trotzdem sah ihn Tezuka völlig verschreckt an. "Gomen, ich wollt dir doch nicht wehtun!" Wieder begannen Tezukas Lippen sich zu bewegen, ohne das ein Ton dabei heraus kam und ihn selbst schien das mehr zu verzweifeln als die anderen, denn er umfasste seinen schmerzenden Kopf mit beiden Händen und versuchte krampfhaft irgendein Wort raus zu kriegen. "Shht..." Ayana trat zu ihm und zog ihn an sich. "Ganz ruhig Ku-chan!" Kunimitsu war inzwischen mit den Nerven am Ende und klammerte sich einfach nur noch an seine Mutter. Und Ryoma gab sich die Schuld daran, leise murmelnd, ging er zur Tür und suchte seine Tasche. Doch das schien Tezuka nun zu merken und blickte zu ihm, streckte sogar eine Hand nach ihm aus. "Ich... ich muss gehen." "... yo... ma...", kam es kaum hörbar aus Tezukas Mund. Sofort schreckte Ryoma hoch und strahlte ihn an. Weniger erfreulich waren allerdings die Tränen der Angst, die in Tezukas Augen schwammen, weil er fürchtete, Ryoma könne ihn verlassen. Sofort kam Ryoma wieder zu ihm. "Ich bin doch bei dir." Tezuka schüttelte noch immer schwach den Kopf und umschloss Ryomas Hand ganz fest, damit er nicht wieder weg ging. "Aber ich muss irgendwann wieder zur Schule", flüsterte der Kleine. Irgendwo drin in Tezuka verstand er das ja auch, aber zurzeit wollte er ihn einfach nur bei sich haben. Ayana trat zur Seite und Ryoma kuschelte sich dicht an Tezuka. Der sich endlich wieder beruhigte, doch es war klar, dass das auf Dauer nicht die Lösung sein konnte. Dem pflichtete auch Kuniharu am Nachmittag bei, als sein Sohn sogar vor ihm zurück schreckte, als er ihn in den Arm hatte nehmen wollen. Er bat Ryoma einen Moment bei Kunimitsu zu bleiben und zog Ayana mit sich nach draußen vor die Tür. Diese seufzte leise und sah ihren Mann fragend an. "Was ist denn nur los mit ihm?" "Wir kommen wohl doch nicht um einen Kinderpsychologen herum. Der behandelnde Arzt meine auch, das sei das Beste, nachdem was er durchgemacht haben muss. Ein Psychologe kann ihm behutsam helfen sich an das Erlebte zu erinnern und es zu verarbeiten." "Aber, WAS genau musste er durchmachen?" "Die Vermutung der Ärzte?" "Was sagen sie?" "Die Striemen an den Handgelenken sind von Fesseln... jemand oder auch mehrere müssen ihn gefesselt und... sich wohl an ihm vergangen haben..." "WAS?" Ayana sah ihn geschockt an. "Sie... sie haben ihn doch nicht..... oder?" Kuniharu seufzte und schloss müde die Augen. "Sie haben ihn darauf untersucht, aber keine Verletzungen fest stellen können..." "Oh Gott, was... wie..?" Ayana war vollkommen verwirrt. "Wir sollten den Psychologen hinzuziehen." "Der Meinung bin ich auch. Wenigstens meinen die Ärzte, dass er physisch bald wieder gesund sein wird. In zwei Wochen spätestens ist auch die Lungenentzündung auskuriert." "Das klingt gut, weißt du, wie lange er noch hier bleiben muss?" "Wir können ihn nach Hause nehmen und uns selbst einen Psychologen suchen oder noch etwas hier bleiben, dann stellen sie einen Psychologen, der sich auf sexuell missbrauchte Kinder spezialisiert hat." "Dann lieber hier bleiben, oder? Aber wir haben noch ein Problem, er will Ryoma nicht von seiner Seite lassen, ich fände es ja nicht schlimm, aber der Junge muss wieder zur Schule." "Ist er nicht noch beurlaubt wegen der USA Reise?" "Aber die Bedingung war, dass er dort mit einem Privatlehrer lernt, wenn er frei hat." "Und wenn wir einen Lehrer für hier organisieren? Vielleicht lenkt das Kunimitsu auch etwas ab." "Einen Lehrer für beide?" "Warum nicht? Das meiste kann ich auch selber übernehmen. Wenn ich mit Studenten klar komme, schaff ich doch auch zwei Mittelstufenschüler..." "Das sollte eine gute Idee sein, nun fragen wir noch Ryoma ob er hier bleiben kann, klären das mit seinen Eltern und dann...." "... sehen wir weiter." Kuniharu küsste Ayana auf die Stirn und ging dann los, um Echizens um Erlaubnis zu bitten. Ayana bat inzwischen Ryoma kurz vor die Tür um mit ihm zu reden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)