Somewhere is the Love, search it! von Yuku (||abgebrochen.||) ================================================================================ Kapitel 2: Der ganz normale Wahnsinn - II. ...Andeutungen --------------------------------------------------------- Soa... Sry, dass es so Lange gedauert hat es hochzuLaden... hatte keine Zeit... >.< Hoffe ihr wolLt mich jetzt nicht KieLhoLen... ALso... ich wolLte nochmaL aufkLären, weiL es in diesem Kappi(teiL) öfter vorkommt: das was in KLammern steht sind entweder Komentare vom Autor(Ich) oder Sunnay(ErzähLerin) >...< <~ das sind die Leute am TeLefon "...." <~ das ist wenn irgendwer spricht Euch dann maL vieL Spaß! AnM.: Ihr müsst euch etwas geduLden, da ich jetzt erstmaL an CYHMV weiter arbeiten muss... >.<° DaY+*~ --------------------------------------------------------------------------------- Er nickt, bevor er aufsieht und bemerkt: „Wir sollten uns beeilen… unsere Turteltäubchen flüchten gerade in den Saal…“ Ich muss kichern als ich das höre und folge den beiden mit Katan im Schlepptau. Wie schon erwähnt sitzen wir Loge, ganz in der Mitte. Wenn man nun wie gebannt auf die riesige Leimwand starrt (was in Kinos komischerweise öfter der Fall ist) sitzen wir so: Ganz rechts Cassy, daneben Ama (Besitzer des Popcorns) , nun, damit Kata und ich gleich gut an den gezuckerten Mais kommen, sitzt Katan neben Amane, sodass ich mit etwas strecken gut über ihn hinüber greifen kann. Da Katan aber lieber am Rand sitzen will, weil er der Meinung ist, er hätte so viel getrunken, setzen wir uns einige Minuten Werbung später noch einmal um, sodass ich zwischen Amane und Tan sitze. Einige dumme Werbespots später fängt dann wirklich der Film an und schon fast von Anfang an hängen wir lachend in den Sitzen. Als mich Katan mal wieder nach Popcorn fragt und ich ihm eine Hand reiche geschieht etwas, was mich ziemlich aus der Bahn wirft: Er nimmt mir das Popcorn aus der Hand und flüstert ein „Danke!“, bevor er mir… -ja- bevor er mir einen Kuss auf die Wange gibt. Es ist nun schon das 3. Mal heute das sich meine Gesichtsfarbe so drastisch ändert. Als Amane sich in meine Richtung dreht, weil Katan sich aufrichtet und die Treppen hinab aus dem Saal hüpft, breitet sich ein amüsiertes Grinsen auf seinem Gesicht aus. Als ich ihn leise anfauche – immer noch rot im Gesicht – was denn so witzig wäre verwirrt er mich eher mit seiner Aussage als mich aufzuklären: „Und ich dachte ich würde hier meine Ziele mit großen Schritten verfolgen…“ Als ich meinen Kopf nicht verstehend schräg lege umspielt ein weiteres Grinsen seine im Dunkeln echt dünn wirkenden Lippen, dann wendet er sich ab. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich dem Jungen lange genug hinterher spioniert habe, um das Recht zu haben so etwas zu wissen. Als mein braunhaariger Kumpel wieder an seinen Platz ankommt hat er nichts Besseres zu tun als mich lächelnd nach Popcorn zu fragen, woraufhin sich das nun schon bekannte Rot in meine Wangen schleicht. Ich reiche ihm wieder eine Hand, wobei ich mich bemühe ihn so wenig wie möglich anzusehen. Nach weiteren 72 Minuten, verlassen wir das Kino wobei Amane voraus geht. „Er hat etwas von ‚Auf Klo gehen…’ gesagt.“, berichtet Cassy als sie zu uns trifft, „Und jetzt schlepp ich hier seine Sachen mit…“ Katan grinst, bevor er mich an der Hand nimmt und ich wieder das Gefühl habe dass ich gleich tomatisiere*. Auf Cassys Gesicht breitet sich ein zufriedenes – beinahe gruselig wirkendes – Grinsen aus, als sie auf Katans Frage nickt, ob sie hier auch alleine auf Ama warten würde. (* tomatiesieren = Eigenkreation für das Rotanlaufen des Gesichtes, was bei Teenagern in meinem Alter und in öfter vorkommenden Situationen einsetzt) Wir lassen Cassa an den Toiletten stehen und Tan zieht mich leicht hinter sich her, eine der Rolltreppen hinunter, aus dem Kino raus, in eine komischerweise leere Ecke der Passagen und setzt mich dort auf eine Bank. Ich sehe ihn etwas verwirrt an und gerade als ich den Mund aufmache um ihn zu fragen was denn so wichtig wäre, fällt er mir ins Wort woraufhin ich den Mund wieder schließe und mich auf >Zuhören< einstelle. „Ähm… also Sunny, hör’ mal… Wie lange kennen wir uns jetzt schon…?“, bevor ich antworten kann, erledigt er es: „2 Schuljahre… und zum einen, möchte ich dich um einen Gefallen bitten… und zum anderen… woll- lass uns erst das mit dem Gefallen klären!“, unterbricht er sich selbst wobei er puderrot anläuft. Ich beginne aus einem unerklärlichen Grund zu Lächeln und zieh den Jungen näher zu mir, bis er neben mir Platz nimmt. „Was für ein Gefallen ist es denn?“, frage ich und bewege mein Ohr etwas näher zu Katans Sprechorgan als er etwas flüstert. Je mehr ich höre umso mehr breitet sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus, bis ich laut zu lachen beginne und Tan heiter frage ob dies sein Ernst ist. Als dieser grinsend nickt, werde ich schlagartig wieder ruhig und setzte das Grinsen auf, welches Cassy im Allgemeinen einen Schauer über den Rücken jagt – mein „Ich-bin-einfach-genial-und-die-Idee-ist-noch-besser“-Grinsen – Auch Tan schaut mich etwas verunsichert an und rückt etwas weg, beginnt zu lächeln als meine Mine augenblicklich anzeigt das ich ihn vermisse (bei ca. 30cm Abstand…) und rückt wieder näher, bevor er meine Bestätigung anspricht: „Also habe ich Recht?“ Ich nicke vergnügt, antworte: „Exakt. Und jetzt liegt es an uns!“ Der Junge vor mir lächelt wieder und einmal mehr fällt mir auf wie gut er mit oder ohne seine Größe aussieht. Der in meinen Augen zweifellos attraktive Boy neben mir rüttelt mich aus meinen Gedanken als er die Stille die sich in diesem hinteren Teil ausgebreitet hat unterbricht: „Und… dann noch zu dem, was ich dir sagen wollte…“, wieder steigt die Röte in sein Gesicht und, ja, es ist ungewöhnlich das er so weit spricht… Etwas nervös macht mich das schon, ich komm mir vor wie in einem dieser Schnulzen und Soaps, in denen der beste Freund einem dann einen Heiratsantrag macht und das alles in riesigen Gefühlsdramen endet. Sunnay, wie kommst du jetzt eigentlich darauf… - langsam werde ich beinahe panisch – Katan würde dir doch keine Liebeserklärung machen… Nie im Leben, wieder reißt mich der Kleinere aus den Gedanken: „Also was ich sagen will ist folgendes… Wir kennen uns jetzt gut 2 Jahre… und ich bin dir echt sehr dankbar dass wir die ganze Zeit so befreundet sind! Also… das bedeutet mir sehr viel…“ zum Schluss wird er immer leiser und schaut mir auch nicht mehr ins Gesicht –vielleicht zu meinem Glück weil ich mich echt geschmeichelt fühle und schon bemerkt habe, wie mir bei jedem seiner Worte Stück für Stück das Blut in die Wangen schoss – „Katan, Ich hab dich lieb.“, bringe ich leise hervor, frage mich innerlich warum ich das plötzlich so sage, genauso wie ich mir den Kopf zerbreche, ob er das jetzt vielleicht falsch verstanden hat. Nichts der Gleichen. Er schaut mich eine Weile an, dann nickt er und einige Sekunden später spüre ich seine weichen Lippen auf meiner Wange, die in ihrer tomatenartigen Pracht nicht abnimmt. Dann, urplötzlich steht Katan auf und zieht mich an der Hand wieder mit nach oben. Als ich ihn noch etwas perplex und verwirrt ansehe lacht er und erklärt: „Wir haben doch noch was zu tun, Sun-kun!“ „Es heißt für dich eigentlich immer noch –san und selbst wenn ich jünger wäre, -chan und nicht –kun!“, protestiere ich lachend. Kurz darauf sehen wir Cassa und Ama, die sich gegenüber stehen, Cassy schaut nach unten und reicht Amane seine Sachen, der Rotschopf hingegen, kratz sich scheinbar verlegen am Kopf und nimmt seine Jacke an. Beide haben eine abnormale Röte im Gesicht und als sich Katans und meine Blicke treffen, haben wir echt damit zu tun unser Pokerface zu bewahren. Manchmal finde ich den werten Klassensprecherkollegen echt seltsam… das man so viel Zeit auf einer Herrentoilette verbringen kann… ich meine Männer kriegen doch nicht mal ihre Tage… höchstens ‚laufen’ die nicht aus, oder hab’ ich was in Bio verpasst? Amane ist mein Blick aufgefallen und somit schlägt er Katan vor, dass wir ja nun zu McDoof gehen könnten. Wobei ich mir sicher bin, dass er nur von einem Thema ablenkt… Dennoch lässt sich Katan breit schlagen und somit sind wir kurze Zeit später bei McDoof und können kurz vor einer Gruppe –wie es aussieht- Siebendklässler den letzten freien Tisch ergattern, ergattern ist gut, denn gestraft oder nicht… aber wir –das heißt Amane, Katan und ich – werfen die Taschen und Jacken der Kleineren einfach in den breiten Gang um uns Platz zu machen. Als nun die Kleinkinder wieder ankommen, sich aber nicht trauen irgendwas zu sagen, aus dem einfachen Grund, dass kurz bevor ihn eines der Mädchen antippen kann, Amane sich mit seinem „Shut up, ugly Men! Rock is Deluxe!!“- T-Shirt umdreht und sie mit türkischen Akzent anmacht, sie sollen sich doch bitte in den Pappkarton zurück verziehen, aus dem sie gekommen sind, ist auch das Problem „Meckernde Dropskinder“geklärt. Einer der Jungs – scheinbar so’n ganz Harter – hält es dennoch für nötig uns seinen dritten Finger zu zeigen, woraufhin Katan aufspringt und kurz zum Nachrennen ansetzt, da sind sie allerdings auch schon davon. Der Form halber ruft er ihnen trotzdem hinterher: „Schau dich mal an! Als so was würde ich mich ja nicht in die Öffentlichkeit trauen!!“ „Tja, wir sind schon sehr freundlich…“, stelle ich gelassen fest als sich Katan wieder hin setzt, Amane verschluckt sich an seinem BigMac, Katan beginnt zu Grinsen und bestätigt was ich sage, wobei sich Cassy so amüsiert dass sie die Hälfte ihrer Cola durch den Strohhalm zurück in den Becher befördert. Als ich losgeschickt werde, eine Cola für alle zu holen, hab ich wieder das Gefühl beobachtet zu werden, als ich mich umdrehe und in die umstehenden Läden schaue, glotzt mich nur einer der Verkäufer bei Pimkie blöd an. Ja, ja kaum zu glauben dass die dort jetzt schon Männer einstellen. Aber was soll’s. Ich drehe mich wieder zur Schlange an der ich vor einem Moment noch stand und rücke zur Theke vor um meine Bestellung abzugeben. Einen kurzen Moment kehrt das komische Gefühl wieder, dann verschwindet es. Dankend nehme ich die Cola entgegen, das Geld das vor kurzem noch ruhig in meinem Portmonee lag, fällt mit einem klirrenden Geräusch in die Kasse. Wieder am Tisch angekommen, nimmt sich Amane die Cola und gönnt sich einen großen Schluck, dann gibt er das Getränk an das rosahaarige Mädchen neben sich weiter. Wohl bemerkt befindet sich nur ein Strohhalm im Deckel, was die Sache nicht unbedingt schwerer macht – anders für Cassy – Zum ersten wird sie rot, zum zweiten braucht sie dann doch eine Weile Überwindung, letztendlich landet der Becher bei Katan der erst wohl gesonnen zu mir schaut und dann mit einer unverbesserlichen Unreue den Rest des Getränkes ausschlürft, wobei er scheinbar nicht einen Moment daran denkt mit mir zu teilen. Amane und Cassandrer beginnen zeitgleich lautstark zu lachen. Ich ziehe unbeeindruckt die linke Augenbraue in die Höhe. Innerlich, muss ich gestehen, regt es mich schon etwas auf. Andererseits will ich Tan dieses Mal nicht die Genugtuung geben, zu beobachten wie ich mich über das was er tut aufrege. Merkbar enttäuscht schaut der Kleinere mich an und runzelt die Stirn als er versucht das Zucken in meinem Gesicht nachzumachen. Dann schaut er weg und meint, wobei sein Schmollen mitschwingt: „Och Mann! Ich will das auch können!“ Amane grinst und tut es mir nach als Kata nun zu ihm schaut schnaubt er etwas eingeschnappt etwas mit dem Wortlaut „Angeber!“. Seine schlechte Laune ist ziemlich instabil, so merken wir, als einige Meter hinter Cassa ein Mann über seinen Fuß stolpert und einer der anstehenden Frauen das Tablett an den Hinterkopf haut. Im ersten Moment entgleisen die Gesichtszüge des Jungen so sehr, das ihm sein Unterkiefer mit Sicherheit auf die Tischplatte geknallt wäre. Eine Viertelsekunde später bekommt er so einen Lachkrampf, das er in meine Richtung fast den Sitz hinab rutschen würde, würde ich ihn nicht festhalten. Wir eiern und gackern noch eine ganze Weile an unseren Plätzen, bis Amane – dem der völlig entnervte Anblick der Bedienung auffällt – vorschlägt, wir könnten ja jetzt durch Potsdam laufen und den Leuten da auf die Nerven gehen. Seinem Gesicht nach zu urteilen ist er ziemlich überrascht, dass sein Vorschlag auf so viel Zustimmung trifft. Mittlerweile ist es zirka halb Vier und somit sind nun sehr viele Leute auf den Straßen, vor allem sieht man überall kleine Kinder mit bunten und kitschigen Ranzen und gigantischen Schultüten. Die ganze Gruppe lacht als Katan an einem Kind vorbei geht, das seine Schultüte fest im Arm hält, nun das Kind ist nicht wirklich klein für sein geschätztes Alter und auch die Zuckertüte besitz nicht gerade eine geringe Größe. Somit ist das ganze ‚Gespann’ genauso groß wie der Neuntklässler der neben mir läuft. „Wär’ meine Schultüte auch so groß gewesen, wäre ich bestimmt nicht so klein!“, verteidigt er sich empört und legt einen Schritt zu. „Reg dich doch nicht gleich auf!“, lege ich ihm nach und lasse Ama und Cassy hinter mir. Es dauert nicht lange dann hat Katan auch schon wieder gestoppt und sieht mich grinsend an. Ich weiß nicht ganz was das soll, aber was soll man machen. Gerade als ich ihn fragen will was das denn jetzt sollte, nimmt er mich am Arm und zerrt mich in das eine Gebüsch neben dem wir gerade noch standen. Es ist erstaunlich wie viel körperliche Ignoranz und Kraft der Kleine aus seiner Willenstärke ziehen kann. Mich einfach so in den nächst besten Busch zu verfrachten, Öko- und Blätterdach hin oder her… hier fühlt man sich ja gleich wie zu Hause im Wald. Im Wald… mitten in einer Potsdamer Fußgängerzone… Ironie des Lebens. Wie sich rausstellt hat Katans plötzliche Seitenflucht sogar einen Sinn. Man möge seinen Augen diesmal wirklich trauen, wenn man – in einem Busch versteckt (Ja, ich muss das jetzt noch mal erwähnen!) – Cassandrer an der Hand von Amane, an einem vorbei laufen sieht. Als sie einige Meter weiter vor einer Eisdiele halten schlüpfen Tan und ich geschickt und unauffällig (Fragt mich nicht wie das unauffällig geht, auf jeden Fall sind wir es!) aus dem Gebüsch und bleiben kurz hinter ihnen stehen. „Hmmm… Cassy ich will dann eine Kugel Schoko.“, richtet Kata sich an Cassy als diese eigentlich Amane fragen will. Das pinkhaarige Mädchen vor mir schreckt so zusammen, dass sie sich kaum ein schrilles Quieken verkneifen kann. Als sie nun Tan und mich sieht lässt sie, zum Bedauern aller anderen Beteiligten die Hand von Amane los. Um die für sie scheinbar unheimlich unangenehme Stille zu beenden willigt sie ein: „Okay, Kata du kriegst deine Kugel Schoko. Sunny? Du willst…“ „Eine Kugel Mango.“, beende ich ihren Satz. „Gut. Und du Ty?“, der Angesprochene lächelt und antwortet auf die Frage von ihr die nun wirklich an ihn gerichtet ist: „Ein Mal Zitrone.“ Cassy nickt, gibt jedem seine Eistüte und verlangt dann selbst noch eine Kugel Vanille. Als sie bezahlt hat, ist mein Eis bereits verspeist, woraufhin ich von Katan einen erstaunten Seitenblick geschenkt und von Amane und Cassy ein Grinsen bekomme. Ich zucke jediglich mit den Schultern. Manche essen Eis eben sehr schnell und manche brauchen sogar für ein Stück Pizza eine Dreiviertelstunde. Ich esse eben Eis sehr schnell, wer ein Problem damit hat soll mich eben nicht zum Eisessen einladen! Die anderen Drei, immer noch mit ihrem Eis beschäftigt, beschließen dass wir der Fußgängerzone folgen und schon nach einigen Metern ist ein großer Triumphbogen vor mir zu erspähen. Die Restaurants sind gefüllt und über den Tischen auf der Straße, die zum Bleiben einladen, breiten sich von allen Richtungen her wunderbare Gerüche aus, ob es nun der Geruch von frisch gemachten Eierkuchen oder der von Pizza ist. Es ist erstaunlich wie sich die Größenverhältnisse solch einer Passage ändern wenn man jetzt gemütlich durch sie durch schlendert oder gehetzt durch die breiten Straßen rennt. Die Stimme des Kleineren neben mir reist mich aus meinen Gedanken: „Das Eis immer so süß sein muss!“ Ich schmunzele und entgegne ihm: „Kannst dich ja bei Langnese beschweren...“, ein müdes Grinsen seinerseits. „Außerdem bist du ja noch süßer!“, füge ich leise hinzu was ihm die Röte ins Gesicht schießen lässt, auch mir passiert das Gleiche als mir endlich bewusst wird, was ich gerade gesagt habe. Ich schaue beschämt zu Boden und Katan beginnt nervös an seinem T-Shirt-Saum herum zu spielen. Nun ist Amanes amüsiertes Stimmchen zu hören: „Na ja… das einzige ‚Süße’ was ich gerade sehe, ist Cassy und euer Um-die-Wette-Anschweigen!“ Dass er dadurch nicht nur Cassas Gesicht zur Röte verhilft sondern auch einen vernichtenden Blick von Tan geschenkt bekommt hatte er wohl nicht beabsichtigt, jedenfalls ist er schlagartig ruhig und auch das breite Grinsen verkümmert zu einem amüsierten Lächeln. Als wir den Bogen erreichen bleiben wir stehen und schauen uns um. Die Menschen auf den Straßen werden langsam weniger, dennoch ist die auftrabende Musik eines Leierkastens zu hören. Als Cassy den Brunnen entdeckt beginnt sie zu strahlen und bittet: „Können wir uns zu dem Brunnen setzen?“ Amane nickt, ungefähr genauso begeistert und auch Kata und ich haben nichts dagegen. Das Wasser des Brunnens schießt einige Meter in die Luft, bricht dann in mehrere kleine Wasserfälle und versprüht einen unsichtbaren Dunst der jedem eine Gänsehaut auf die Oberarme jagt. Cassy, die ja nur ihr ärmelloses Top trägt erschaudert nicht zum 1. Mal, diesmal zieht dies auch die Aufmerksamkeit auf Amane dessen Stirn sich in Falten legt, dann fragt er etwas vorwurfsvoll, wobei etwas Sorge in seiner Stimme mitschwingt: „Sag mal, macht frieren klug oder warum zitterst du schon wieder?“ „Trotz gegen das Elternhaus?“, antwortet sie grinsend, wobei man beinahe ihre Zähne klappern hört.(Moment, das war eine Gegenfrage! xP) Klar, ich erinnere mich, ihre Mutter hatte noch etwas von einer Jacke gefaselt, die Cass natürlich aus versehen auf dem Küchentisch liegen gelassen hatte. Der Rotschopf schüttelt seufzend den Kopf und zieht sich einen schwarzen Pullover über den Kopf, den ein ziemlich hässlicher Comicvogel und die weiße Aufschrift „H5N1“ ziert. Das pinkhaarige Mädchen neben ihm macht große Augen als er ihr den angewärmten Pulli reicht. „Da! Zieh an!“, befielt Ama mit gleichgültiger Mine und verschmitzen Lächeln. Katans und mein Blick treffen sich und wieder rückt synchron eine unserer Augenbauen ein Stück empor. Cassandrer hat mittlerweile den Pulli angezogen und kuschelt sich verträumt in den Stoff, dass nicht nur Katan und ich dies mitbekommen, scheint ihr gar nicht aufzufallen. Was als nächstes passiert, nun ja, ich kann mich daran erinnern, ich hab das Bild im Kopf… aber dennoch kommt es so unerwartet, das ich es zuerst nicht begreife: Amane, der zurückhaltende Rothaarige nimmt meine beste Freundin in den Arm! Sein Grund: Sie müssten sich den Pullover ja jetzt teilen, und das ginge ja nicht anders wenn Cassy ohne Pulli so zittert, das sie ihm das Stück ja sonst aus der Hand zittern würde. Mit zweifellos rotem Gesicht, versteht sich. Katans neidischer Blick fällt mir erst auf als ich mich von Cassy und Ama abwende. Lächelnd schüttele ich den Kopf und strecke meine Arme auseinander. Tan lässt ein glückliches Quieken ertönen als er in meine offenen Arme kriecht. Irgendwie erinnert er mich so an einen kleinen Hund. Erde an Sunnay – warum nimmst du den Jungen in den Arm, Verdammt?! – Klar, dir ist auch kalt… aber trotzdem! Nun ja… was soll’s genau kann ich mir das gerade sowieso nicht erklären. Gegen halb Sieben klingelt das Handy von Cassy, die ziemlich aufschreckt. Die Süße ist doch tatsächlich in den Armen von Ama eingedöst. Als sie abnimmt ist deutlich die Stimme ihrer Mutter zu hören, du sich erkundigt wann sie denn nach Hause käme, plötzlich ist auch die Stimme ihres Vaters zu hören, der versucht die etwas hysterischen Anfälle seiner Frau zu beruhigen: >Leana! Cassy übernachtet doch bei Sunnay! < Woraufhin man hört wie sich die Angesprochene verwirrt vom Hörer abwendet: > Cassy schläft bei Sunnay? < „Cassy schläft bei mir?“, höre ich mich selbst fragen, zum Glück frage ich so leise das nur der Junge in meinem Arm leise zu lachen beginnt. Cassys Blick richtet sich fragend und Hilfe suchend auf mich, Amane hat sie immer noch im Arm. Und… Moment mal, sie sitzt da doch wohl nicht… und wieder gerate ich ins Staunen, Cassy sitzt bei Ama auf’m Schoß und diskutiert mit ihrer Mutter ob sie bei mir pennt oder nicht. Schatz bist du noch dran? <, meldet sich die Stimme aus dem Telefon wieder. Ich nicke schnell. „Äh- ja Mum, klar schlafe ich bei Sunnay!“, pflichtet Cassa leicht bedröpelt ihrem Vater zu. Nun dreht sich die Hörerbesitzerin am anderen Ende wieder zu ihrem Mann um: > Bryan! Hättest du mir das nicht sagen können? < Die beiden beginnen zu diskutieren, wobei Amane anfängt die ungeöffnete Packung Popcorn aus seinem Rucksack zu ziehen (den einen Arm immer noch um Cassy geschlungen). Katan muss für kurze Zeit die Luft anhalten um nicht in einem übermäßig lauten Lachkrampf auszubrechen, als Ama ihm leise schmatzend etwas vom Popcorn anbietet. Cassa unterbricht die beiden dann doch und kurze Zeit später legt sie auf. Amane, Katan und ich brechen in einen Lachkrampf aus. „Sunny, du solltest vielleicht deine Mum aufklären dass ich jetzt echt mit zu dir komme…“ Ich nicke und zücke mein Handy. Zu meinem ganzen stolz, bin ich ziemlich schnell auf der Tastatur und einige Minuten später lese ich die erwartete Message. „Du darfst.“, bestätige ich nickend und lege das Telefon zurück in die Tasche. „Wann sollt ihr eigentlich zu Hause sein?“, erkundigt sich Ama als die ersten Laternen angehen. „Na ja… jetzt irgendwann… Meinst du deine Mum kann uns zu mir nach Hause fahren?“, antwortet( oder fragt?) Cassy. Ama nickt. Katan sieht auf, wobei er immer noch in meinem Arm hockt. „Ama? Ich penn bei dir, wahr?“ Wieder ein Nicken vom Rothaarigen. Cirka eine halbe Stunde später hält der bekannte Mercedes vor dem Triumphbogen und wir steigen ein. Als die junge Frau, die ihre rubinroten Haare immer noch hochgesteckt trägt, durch den Rückspiegel den Pulli erblickt den Cassy trägt, breitet sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus, allerdings sagt sie nichts und fragt lieber nach der Adresse. Eine Umarmung von Katan, ein Faustschlag von Ama und wir steigen vor Cassas Haus aus dem Auto. Der Wagen dreht und Ama kurbelt das Fenster hinunter: „Montag dann! Okay Cass?“ er grinst und ehe das Mädchen neben mir und ich begriffen haben, worum es geht, ist das Auto auch schon davon gefahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)