Kingdom Hearts Shortstorys, Drabbels, etc von Lady_Noxia ================================================================================ Kapitel 1: Sleepy Kisses (Xemnas / Saïx) ---------------------------------------- Irgendwo im Schloss knallte eine Tür, riss damit den Luna Diviner aus seinem bis zu diesem Moment ungemein friedlichen Tiefschlaf. Die Wattewölkchen um seinen Geist herum schienen sich aufzulösen als das erste Geschrei dumpf an seine Ohren drang, verriet das Axel und Roxas wach waren. Die Stirn runzelnd und ganz leise murrend öffnete der Blauhaarige vorsichtig ein Auge, sah aber nur Silber. Irritiert begann er nachzudenken, spürte dann aber einen Arm, der beschützend und besitzergreifend um ihn gelegt war und erinnerte sich. Beruhigt schloss er das Auge wieder, seufzte leise und schmiegte sich dichter an Xemnas, drückte seinen Kopf unter dessen Kinn, um sich vor der Welt und dem Lärm zu verkriechen. Tief atmete er den beruhigenden Duft des Älteren ein, seufzte wohlig. Hier ließ es sich leben... Es war wundervoll warm und bequem und Xemnas gab ihm dieses Gefühl der Sicherheit. Als könnte die Welt untergehen, hier würde ihm nichts geschehen. Nun ja... Ganz so war es nicht, denn Saïx hörte den Krach von unten noch immer, drückte seine Stirn nun fast auffordernd und aufmerksamkeitsheischend gegen den Hals des anderen. Doch der Silberhaarige regte sich nicht, rührte sich in keinster Weise und den tiefen gleichmäßigen Atemzügen zu folge schlief er auch noch tief und fest. Noch. Denn nun begann der Berserker deutlicher, aufdringlicher zu werden, um die Aufmerksamkeit seines Meisters zu erlangen. Er hob eine Hand, strich die weichen Haare des anderen von dessen Schulter und begann seine Lippen neckend über Xemnas Hals gleiten zu lassen, zu seinem Ohr zu wandern. Nach kurzer Zeit hatte er damit auch einen ersten Erfolg denn der Ältere gab ein leises Murren von sich, wiederholte diesen Laut, als Saïx sich davon nicht einschüchtern ließ. Derweil hatte der Blauhaarige sich auf einen Arm gestützt, hauchte nun sanfte küsse auf die Schläfe seines Freundes, was diesem sogar ein Stirnrunzeln entlockte. „Mhmm... Saïx... ich bin noch müde... lass mich schlafen...“, murmelte er, brachte den Jüngeren zum Schmunzeln. „Bedank dich bei den beiden Idioten...“, gab er zurück und bahnte sich küssenderweise seinen Weg über den Kiefer des Silberhaarigen bis hin zu dessen Lippen, die er mit einem Kuss verschloss ehe Xemnas noch etwas sagen konnte. Womit Saïx wiederum nicht gerechnet hatte, war dass Xemnas ihn gewähren ließ, noch etwas schläfrig seine Lippen öffnete und der Zunge des Blauhaarigen Einlass gewährte. Nun, der Jüngere wäre nicht er selbst gewesen, wenn er so eine Chance nicht genutzt hätte, allerdings entbrannte kein hitziges Duell zwischen ihnen. Scheinbar tatsächlich noch immer mehr im Halbschlaf als etwas anderes hielt Xemnas den Kuss ungemein sanft und zärtlich, langsam und doch bezeichnend. Nach anfänglicher Überraschung darüber ließ Saïx sich wieder in die Kissen sinken, ließ sich in diesen Kuss fallen, wurde wieder einmal daran erinnert, das er gerade diese Küsse liebte. Sie waren Zeitlos, und so voller Sanftheit, Ruhe und etwas was er nicht in Worte fassen konnte. Es war im Moment auch nicht von Belang, denn die Ruhe, die Xemnas so auf seinen Partner übertrug war alles was es brauchte, um Saïx den Lärm von unten vergessen zu lassen, sodass der Berserker sich bald wieder in den Armen des Älteren verkroch und auch noch einmal einschlief. Kapitel 2: Some things never change… (Xemnas / Xigbar) ------------------------------------------------------ Nachdenklich schritt Saïx durch die Gänge des Schlosses, ein Stirnrunzeln durch die Kapuze der Kutte verdeckt. Die Nummer VII war auf der Suche nach seinem Superior, dem Anführer der Organisation XIII, aber wider Erwarten hatte er ihn nicht finden können. Weder ganz oben auf dem Altar des Nichts, noch in seinen persönlichen Räumlichkeiten oder im Thronsaal. Aber die Tatsache, dass der Silberhaarige nicht auffindbar war allein war es nicht, was den Luna Diviner so nachdenklich stimmte. Eher war es etwas, was er am Morgen bei der täglichen Besprechung wahrgenommen hatte. Etwas was er eigentlich doch gar nicht wahrnehmen sollte, oder? Er hatte sich selbst ermahnt, dass er ein Niemand war und nicht fühlen konnte und doch schien es ihm, als hätte die Nummer I an diesem Morgen abwesend gewirkt. Es war nicht so, das Xemnas nicht zugehört hätte, aber es schien ihn noch weniger zu kümmern als sonst, er schien in sich gekehrt, ja fast schon deprimiert und... traurig. Anfangs hatte Saïx geglaubt sich das nur einzubilden, aber jetzt wo Xemnas auch noch verschwunden war konnte er den Gedanken irgendwie nicht aus dem Kopf vertreiben. Wusste Xemnas wieder etwas, wovon er ihnen noch nichts sagen wollte? So in Gedanken versunken fand ihn Xigbar als Saïx gerade den Pfad der Nichtigkeit entlang schritt und ihn scheinbar nicht einmal bemerkte, oder ihn einfach ignorierte. Was immer es sein mochte, es veranlasste den Scharfschützen den Berserker anzusprechen, wie immer mit einem ruhigen, selbstbewussten Schmunzeln auf den Lippen. „Hey... Was ist denn in dich gefahren, dass du dich nicht in deinem Kämmerchen vergräbst?“, sprach er den Jüngeren an, stieß sich von der kleinen Mauer ab, gegen die er bis eben gelehnt hatte und trat einen Schritt auf Saïx zu, der ihn nun scheinbar überrascht anblinzelte, jedoch nicht die Kapuze zurückschob. Die Chancen standen fifty-fifty das Saïx ihn entweder Ignorieren und links liegen lassen oder aber ihm antworten würde. Saïx schien seinerseits abzuwägen, was er nun tun sollte, aber schließlich seufzte er fast resigniert und strich die Kapuze zurück. „Ich suche Xemnas...“, erklärte Saïx nur, ließ die Arme an seinen Seiten herabhängen sodass die Ärmel seine Fingerspitzen verdeckten, während er den Einäugigen mit schiefgelegtem Kopf musterte. Xigbar zog daraufhin eine Augenbraue in die Höhe. Xemnas? Nun, da gab es nicht viele Möglichkeiten, es gab im Grunde nur drei Orte an denen man ihren Anführer suchen musste. „Starrt wahrscheinlich wieder Kingdom Hearts an...“, äußerte er seine Überlegung, hob Arme und Schultern zu einem ahnungslosen Zucken. Ein abfälliges Schnauben seitens des Berserkers war seine Antwort. „Glaubst du, ich würde hier rumlaufen, wenn ich dort nicht schon nachgeschaut hätte? Und in seinen Gemächern und im Thronsaal ist er auch nicht...“, fügte der Blauhaarige dann noch genervt hinzu, musterte den Freischützen mit kritischem Blick. „Ich wäre dir also sehr verbunden, wenn du meine Zeit nicht weiter verschwendest...“, sprach er noch und strich sich mit einer Hand die langen Haare über die Schulter zurück während Xigbar mit einem Grinsend abwehrend die Hände hob. „Hey, ganz ruhig, kann ja keiner ahnen...“, gab er nur zurück und erschuf sich ein Portal. „Viel Glück bei der Suche!“, flötete er noch ehe er hindurchsprang. Das Portal hatte die Nummer II direkt zum Altar des Nichts gebracht, wo er sich kurz umsah. Tatsächlich, Xemnas war nicht hier... Das konnte fast nur eines bedeuten, dachte er so bei sich, während eine Böe den langen Mantel kurz flattern ließ. Er trat an die niedrige Umrandung des runden Altars heran und ließ seinen Blick über die dunkle Stadt schweifen die sich rund um das Schloss herum erstreckte. Nicht lange und einer seiner Mundwinkel zuckte kurz nach oben und mit einem Sprung nach vorn glitt er in die Tiefe, erschuf unter sich ein Porta,l dass ihn auf die Spitze eines hohen Wolkenkratzers brachte. Der Höchste, den er vom Schloss aus hatte sehen können und er sollte sich nicht getäuscht haben. Nur wenige Meter von ihm entfernt auf einem kleinen Podest saß Xemnas, ihm den Rücken zugewandt und an den Antennenmast des Gebäudes lehnend und ließ den Wind in seinen Haaren spielen. Nach einem kurzen Zögern setzte sich Xigbar erneut in Bewegung, hopste auf das Podest, nur um sich schließlich neben den andern zu setzen. Spätestens jetzt musste Xemnas ihn bemerkt haben. Und dem leicht irritierten Blick nach zu urteilen hatte er ihn auch erst jetzt bemerkt, sah ihn nun mit einem Blick an, in dem die Frage stand, wie er ihn gefunden hatte. Der Freischütz zuckte nur die Schultern. „Manche Dinge ändern sich nie und Erinnerungen kehren zurück...“, beantwortete er die unausgesprochene Frage. „...“, Xemnas antwortete nicht, richtete seinen Blick wieder nach vorne, sah auf die Lichter der Stadt hinab. Eine Weile saßen die beiden Männer einfach schweigend neben einander, ein jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. „Nicht auf der Höhe, was Boss?“, fragte der schwarzhaarige nach einer Weile, bekam ein leises Schnauben zurück, dass wohl soviel heißen sollte wie ‚frag doch nicht so blöd.’. Xigbar ließ sich davon nicht sonderlich beeindrucken, im Gegenteil, es schien alles irgendwie seltsam vertraut. „Saïx sucht nach dir, scheint sich Sorgen zu machen...“, ließ er wie nebenbei fallen, lehnte sich zurück und stützte sich mit den Ellbogen ab. Xemnas sah ihn kurz an. „Erzähl keinen Unsinn... Wir wissen beide, dass das nicht geht... wir sind Niemande.“, belehrte Xemnas den anderen, runzelte die Stirn als der Scharfschütze ein kurzes Kichern von sich gab. „Es wäre schön wenn das wirklich so einfach wäre, nicht wahr...? Aber ich glaube, du weißt, dass es das nicht ist... Das wir nicht so unmenschlich sind, wie es den Anschein hat... Und das es vielleicht Dinge gibt, die du noch einmal überdenken musst in deiner Theorie, hm?“, sprach der Einäugige, legte den Kopf fast herausfordernd etwas zur Seite als Xemnas ihn böse ansah, zu versuchen schien, Nummer II diesen Gedanken allein durch seinen Blick wieder auszutreiben, was aber kläglich misslang. Xigbar setzte sich wieder auf, sah den Silberhaarigen nun etwas ernster an. „Hast du deshalb son’ Hänger? Ich mein, die Tatsache dass du einen hast ist Beweis genug dafür oder?“, fragte er ruhig, bekam ein Seufzen zurück. Und wenn es einem noch nicht seltsam vorkam, dass Xemnas allein auf einem Hochhaus hockte, so würde das, was der Silberhaarige nun tat mit Sicherheit Erstaunen hervorrufen, denn er zog die Beine hoch und stand auf, streckte sich kurz und schlang einen Arm um den Antennenmast, schwang sich einmal halb darum herum um sich schließlich dagegen zu lehnen und frustriert zu seufzen. „Ich weiß es selbst nicht... Aber ist es nicht meine Pflicht zu wissen? Mir der Dinge sicher zu sein, die ich auch euch predige?“, fragte er leise, blickte in den Himmel. Xigbar betrachtete ihn von unten herauf, legte den Kopf in den Nacken um ihn sehen zu können. Einige Sekunden schwieg der Scharfschütze aber dann erhob auch er sich, zog den Blick des anderen auf sich als er im vorbeigehen mit einer Hand auf die Schulter des Silberhaarigen klopfte und von dem Podest sprang, zum Rand des Wolkenkratzers herüberging und kurz über seine Schulter zurücksah. Xemnas runzelte kurz die Stirn, folgte dann aber dem Wink. Im Gehen hatte Xigbar einen Kleinen Stein aufgeklaubt, warf diesen nun immer mal in die Luft und fing ihn wieder auf. „Was wird passieren, wenn ich den Stein hier herunter werfe?“, fragte Xigbar ohne Xemnas anzusehen als dieser neben ihm stand. Daraufhin zog dieser irritiert eine Augenbraue in die Höhe, sah den andern verständnislos an. „Er fällt natürlich herunter und kommt irgendwann auf dem Boden auf.“, antwortete der Silberhaarige schließlich noch immer ebenso verständnislos wie zuvor. Was sollte die Frage? Es war doch klar was passieren würde?! Der Scharfschütze grinste und warf den Stein in die Luft und etwas nach vorne, aber der Stein fiel nicht. Stattdessen schwebte er nun ein paar Meter vor ihnen in der Luft, begann bald Kreise um die beiden Niemande zu fliegen wie die Planeten umeinander kreisten. „Der... Stein ist nicht gefallen...“, stellte der Anführer der Organisation nüchtern fest. Er wunderte sich im Nachhinein nicht, immerhin wusste er von den Fähigkeiten des andern. „Uh huh... Und was sagt dir das über deine Theorie, von wegen der Stein müsste fallen?“, fragte der andere daraufhin, sah ihn mit einem Grinsen an. Xemnas blinzelte ein paar Mal, schmunzelte dann aber und schloss die Augen. „Dass ich die Theorie noch einmal überdenken muss...“, gab er zurück und verstand was der andere ihm hatte sagen wollen. „Auch wenn du ein Niemand bist... du bist noch immer ein Wissenschaftler... Es ist deine Aufgabe zu lernen, Dinge zu entdecken, aber es ist keine Schande, wenn man sich einmal täuscht... Was zählt ist das Ziel die Wahrheit zu finden...“, sprach der Scharfschütze und hob zwei Finger zum Gruße, ehe er ein Portal erschuf und ins Schloss zurückkehrte. Der Silberhaarige hatte genickt, war zurückgeblieben und hatte noch einige Minuten in den Himmel gestarrt, bevor er einfach einen Schritt nach vorn in ein Portal getan hatte, dass ihn zum Abweg der Konfusion brachte. Dem Ort an dem Saïx sich für gewöhnlich aufhielt. Und wie erwartet fand er den Berserker vor der großen Fensterfront und zum Himmel aufsehend. Eine Hand an das Glas gelegt und in Gedanken versunken schien er ihn nicht zu bemerken. Doch er sollte sich täuschen, denn Saïx wandte den Kopf zu ihm, blinzelte nur einmal. Xemnas schenkte ihm ein kurzes Lächeln. „Du hast mich gesucht?“, fragte der Silberhaarige und schien zu Saïx Erleichterung wieder zu sich gefunden zu haben... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)