Blutrot von Hoppelhaeschen ================================================================================ Kapitel 3: Kiefernzweige und frischer Honig ------------------------------------------- Kiefernzweige und frischer Honig And our cheeks can brush „Federn…?“, ich strich benommen über die seidenweichen, pechschwarzen Flügel, die sich kurz um mich legten und sich dann wieder in die Lüfte schwangen. Das Surren in meinem Kopf ließ langsam nach und die Umgebung wurde klarer, da spürte ich etwas flüssiges, beinahe glitschiges an meinen Fingern. Ich rieb diese unwillkürlich aneinander, um so vielleicht erkennen zu können, worum es sich handeln mochte. Wasser würde nicht an meinen Fingern haften bleiben und viel schneller an meinem Handgelenk hinab gleiten… Weil ich einfach nicht erfühlte, um welche Substanz es sich nun handelte, entschloss ich mich mit der anderen Hand ein paar wirre Strähnen aus meinem Gesicht zu streichen und einfach einen Blick darauf zu werfen… „AAAAHHHHHHH“ „Brüll nicht in mein Ohr“, sagte eine tiefe Stimme neben mir und ich begann von neuem zu schreien, bis derjenige mir schließlich eine Hand vor der Mund presste, um mich zum Schweigen zu bringen, „Sei still, oder ich lasse dich los!“ „Das will ich ja, lass mich los!“, ich hatte meine Lippen freigekämpft und blickte erneut auf meine Handfläche, an deren Fingerspitzen noch immer das Blut klebte, vor dem ich mich so erschrocken hatte. Was ging hier vor? Meine Sinne schienen zwar wieder intakt zu sein, doch mein Gehirn protestierte anscheinend noch immer und lehnte es strikt ab, ordentlich seinen Aufgaben nachzugehen. Ich musste es also förmlich dazu zwingen, jedes ‚Zahnrad’ einzeln zu verkeilen und diese zum Laufen zu bringen, bevor ich die Situation richtig analysieren konnte. Da war eine Blutlache, zwei Männer, ein Ball, feine Glassplitter stoben durch die Luft und dann waren da noch diese blauen Augen. Unwillkürlich blickte ich in das Gesicht desjenigen, dessen Arme mich umklammert hielten. Blaue Augen. Augen, als würde man auf den Ozean hinausblicken, als könne man die Wellen rauschen hören und sehen, wie sie gegen die Brandung schlugen und sich als weißer Schaum wieder zurückzogen… „Das möchtest du ganz sicher nicht“, nuschelte er von neuem, doch ich hatte den Faden verloren. „Huh…?“, Er musterte mich argwöhnisch. „Vielleicht solltest du einmal nach unten blicken“, raunte er und ich tat wie geheißen. „Wa – wa – was?!!“, ich klammerte mich an den Hals des Blauäugigen und drückte mich an ihn, als ich die winzigen Bäume unter mir vorbeirauschen sah; mindestens vierhundert Meter unter mir ! Ein Rauschen, das dieses Mal nicht aus meinen Kopf stammte, ließ mich erneut aufblicken und die riesigen schwarzen Schwingen realisieren, mit denen er uns über die Wolken trug. Mir war plötzlich nach Weinen, Schreien und Lachen zugleich, das Geräusch, das ich dann tatsächlich von mir gab, musste demnach undefinierbar geklungen haben… „Ich hab dir gesagt, dass du das lassen sollst!“, brüllte er mich erneut, dieses Mal wütender, an, dass ich zusammenzuckte und leise begann zu wimmern. „Wo bin ich nur, was soll das alles“, fragte ich mich und fuhr mir mit dem Handrücken über die Augen, da erinnerte ich mich an das Blut auf dessen Innenseite und betrachtete es bedrückt. „Du hast sie angefasst“, murmelte der Mann mit den blauen Augen, nachdem er meinen Blick gesehen haben musste, „Die Flügel“, fügte er ungeduldig hinzu, als ich verwirrt zu Blinzeln begann. Ich reckte also meinen Hals, um über seine Schulter zu seinen schwarzen Schwingen zu blicken und bemerkte, dass sie von einem matten Glanz überzogen waren und rot glitzernde Perlen sich von den Spitzen seiner Federn lösten. „Wieso bluten Sie?“, fragte ich ihn entsetzt, den Blick auf die hinab segelnden Blutstropfen gerichtet. „Es ist immer so, wenn ich meine Flügel… erscheinen lasse. Sie kommen aus meinem Rücken und reißen ihn dabei auf“, erklärte er mir in einem sachlichen, dennoch gedrücktem Ton. Erst jetzt bemerkte ich, dass er die Augen leicht zusammenkniff und seine Wangenknochen hervorstanden, er musste also die Kiefer aufeinander pressen. Seine Miene war schmerzverzerrt und während wir flogen, sagte ich kein weiteres Wort und ließ mein Gehirn sich abermals abschalten, damit ich meinen Kopf mit meinen vielen Fragen nicht zum platzen brachte. Gemütlich, schoss es mir höhnisch durch den Kopf, als ich einen Schritt in die feuchte, modrige Höhle tat, vor der wir gelandet waren. Der geflügelte Mann war zurückgeblieben, während ich mich umsah. Ich konnte ein unterdrücktes Keuchen vernehmen, wollte mich allerdings nicht umdrehen, um zu sehen, welche Schmerzen er wohl haben musste, während er seine Flügel verschwinden ließ. „Wir sind weit geflogen und es ist noch früh am Morgen, das bedeutet, dass sie uns erst einmal nicht folgen werden. Später ziehen wir zu Fuß weiter“, er ließ sich an eine der kahlen Felswände nieder und starrte mit solch einer Ungeniertheit zu mir hinüber, dass mir unwillkürlich das Blut in die Wangen schoss. Der Rest meines Kopfes jedoch war noch so betäubt, dass ich keinen klaren Gedanken fassen, oder gar einen über die Lippen bringen konnte. Ich fuhr mir einige Mal mit der Zunge über die staubtrockenen Lippen, ehe ich endlich eine Frage zu stellen bereit war. Er blickte mich erwartungsvoll an, als wüsste er, um welche es sich letztendlich handeln würde. „Wer bist du?“, fragte ich ihn zaghaft und sah mit an, wie er seine Schultern leicht hob, ein paar Mal verwirrt blinzelte und mich verdutzt anblickte. Er schien mit etwas anderem gerechnet zu haben. Aber nun, nachdem ich mich erinnerte, was vor ein paar Stunden geschehen war, hatte ich erkannt, dass er mich gerettet haben musste - vor diesen merkwürdigen Wesen, von denen ich eigentlich gar nicht wissen wollte, was genau sie waren – und hätte gerne gewusst, wem genau ich denn nun meine Freiheit zu verdanken hatte. „Blake“, antwortete er mir knapp und etwas in mir wurde schrecklich aufgewühlt, ich wusste allerdings nicht, weshalb. „Ich bin Rose…“, ich schluckte hart und ließ mich ein paar Meter vor ihm auf den Boden sinken, lehnte mich jedoch nicht an die glitschige Wand hinter mir. „Frag ruhig, solange du nicht schreist, ist es okay“, er schien meinen verkniffenen Ausdruck bemerkt zu haben. „Gut…“, von wegen, schoss es mir erneut durch den Kopf, nichts ist hier gut! Doch ich zwang mich das sarkastische Monster in meinem Kopf davonzujagen und ernsthaft zu versuchen, in Erfahrung zu bringen, was das hier alles zu bedeuten hatte. Wo ich war, weshalb ich hier war und wie ich zurückkommen konnte! „Wieso bin ich hier? Wo bin ich hier?“, fasste ich meine dringlichsten Fragen zusammen und schaute verzweifelt zu ihm hinüber. Diese Fragen schien er dieses Mal erwartet zu haben. „Diese Welt hier hat keinen Namen. Zumindest keinen anderen als ‚die Erde’“, tatsächlich hätte ich gedacht, dass ich hier in einem Land mit einem besonders ausgefallenen Namen gelandet sein musste, aber ich hatte anscheinend zu viele Fantasiebücher gelesen… „Und du bist hier, weil du wahrscheinlich der einzig noch lebende Mensch hier bist“, endete er und ließ mir einige Zeit, damit ich den Sinn dieser Worte auch richtig verstehen konnte. Weil…? Weil… weil… Das machte doch aber keinen Sinn. „Bist du dir sicher, dass du nicht meintest…“ „Nein“, fuhr er mir forsch ins Wort, „Ich meinte es genauso, wie ich es sagte“, wir blickten uns in die Augen und ich war die erste, die sich nach einigen Herzschlägen abrupt abwandte. „Das verstehe ich nicht…“, murmelte ich eher mir selbst zu, doch er schien es trotzdem so aufzufassen, als wäre es an ihn gerichtete gewesen. „Wie solltest du auch, du gehörst nicht hier her“, seufzte er und alle Forschheit war plötzlich aus seiner Stimme gewichen und durch Reue ersetzt worden, „Wie schon gesagt, du bist sehr wahrscheinlich der einzige Mensch in dieser Welt. Bevor man dich geholt hat, gab es hier keine mehr, sie waren ausgerottet worden“, ich hatte die Luft angehalten und holte das Atem erst jetzt nach. „Was meinst du mit… geholt? Wer hat mich geholt?“, als ob ich es nicht längst wüsste oder zumindest ahnen würde. „Du hast ihn mit Sicherheit kennen gelernt. Den Fürsten der Vampire – Joséphe.“ „Ja…“, hauchte ich und blickte dabei auf meine edlen Schuhe. Dieser Joséphe hatte sie mir überlassen, genauso wie das Kleid, das ich trug. Mit einem plötzlich Anfall von Wut griff ich nach dem Saum und riss halbherzig daran, denn mein Herz war zu schwer, als dass ich die Kraft hätte aufbringen können, das Kleid in Stücke zu reißen. „Die Vampire haben die Menschen allesamt ausgerottet, vor bereits einhundert Jahren gab es hier nicht mehr als eine Handvoll Menschen, die sie mittlerweile alle zusammen getrieben hatten und züchteten wie Vieh“, grollte er und ich sah, dass er seine Hand zu einer Faust formte, „Doch irgendwann neigten sich auch diese Menschen dem Ende zu, bis alle tot waren.“ „Alle tot?“, meine Gedanken drifteten ab, doch Blake holte mich mit seiner Stimme rasch wieder in das Hier und Jetzt zurück: „Ja. Sie gewöhnten sich zwar an das Tierblut, doch es verlieh ihnen nicht solche Kraft wie es das Menschenblut getan hatte. Dieses ist das reinste und machtvollste Blut, das je existierte, somit auch das Wertvollste. Es heilt Wunden und verleiht dem Trinkenden eine ungeheure Kraft“, er blickte mich erwartungsvoll an, um zu prüfen, ob ich seinen Schilderungen hatte folgen können. Ich hatte. Ich hatte es verstanden und doch konnte ich es nicht so recht glauben, eine Art Blockade hatte sich in mir aufgebaut und schirmte alles ab, von dem mein gesunder Menschenverstand sagte, dass es nicht war sein konnte… „Sie wollten mich also als Zapfsäule benutzen…“, knurrte ich leise, Blake antwortete nicht, sondern legte eine unscheinbare, ruhige Miene auf, die wohl verbergen sollte, dass er nichts mit dem Wort ‚Zapfsäule’ anzufangen wusste. Richtig, wahrscheinlich gab es so etwas in dieser Welt nicht. Ich versuchte mich zu beruhigen und Blakes Schweigen gab mir Zeit, ihn das erste Mal richtig betrachten zu können. Seine Haut war wie aus Stein gemeißelt, nicht unbedingt kantig und steif, aber so ebenmäßig und fein, dass ich mir vorkam, als würde ich vor dem Bruder der berühmten Davidfigur hocken. Sein Gesicht war wesentlich blasser als seine übrige Haut, aber das lag sicher an dem anstrengendem Flug und den Schmerzen, die er ihm bereitet hatte, denn ich sah genau, dass langsam etwas Farbe in seine Wangen kroch. Seine Augen bannten einen sogar aus der Ferne und stachen unter seinem rabenschwarzen Haar nur noch mehr hervor. „Ich bezweifle, dass das alles ist, was du wissen möchtest?“, mein Herz macht erschrocken einen Hüpfer, als er nach so langen Schweigen seine Stimme plötzlich erhob und ich musste meinen Kopf kurz schütteln, um meine Gedanken wieder in Ordnung zu bringen. „Ja, das stimmt“, ich blickte bewusst auf den Fels neben ihm, damit ich nicht wieder abdriftete, während er mir meine nächste Frage beantworten würde, „Wieso hast du mich gerettet?“ Er schlug die Augen ein wenig nieder, als hätte er diese Frage befürchtet und keine Lust darauf, sie zu beantworten. „Ich bin ein Dämon“, er fuhr nicht fort und ich hob eine Augenbraue. Wie bitte sollte mir das weiterhelfen? „Und das bedeutet…?“, gab ich ihm zu verstehen, dass ich mit dieser zwar merkwürdigen, aber dennoch knappen Aussage nichts anzufangen wusste. Er sollte sich vor Augen führen, dass ich nichts über diese Welt wusste, oder über die Wesen, die hier herumspukten… „Hm… um dir das zu erklären, muss ich weit ausholen“, er seufzte oder stöhnte nicht, was hoffentlich zu bedeuten hatte, dass er nicht genervt war, „In dieser Welt gibt zwei Instanzen, die man das große Gute und das große Böse nennt. Eines soll aus dem anderen entstanden sein und sie existieren in ständigem Konflikt zueinander“ „So etwas wie Gott und Teufel?“, unterbrach ich ihn energisch und er bemaß mich mit einem viel sagendem Blick, „Entschuldigung“, räusperte ich und ließ ihn weiterreden: „Das große Böse erschuf also eines Tages die Vampire, um gegen seinen Feind einen Vorteil zu besitzen und die von ihm erschaffenen liebsten Wesen unterwerfen zu können – das waren die Menschen. Um dem entgegen wirken zu können, verlieh das große Gute einigen Menschen besondere Kräfte, Stärke, scharfe Sinne, eine schnelle Heilung bei Wunden, ewiges Leben…, gefiederte, weiße Flügel“, er blickte zu mir und ich wusste, dass er erneut abwartete, um zu prüfen, dass ich die Zusammenhänge verstand. „Aber es gab einen Haken?“ „Genau“, er schien zufrieden darüber, dass ich richtig geschlussfolgert hatte, „Er nahm ihnen die Seele und damit auch die Möglichkeit, sollten sie getötet werden, in das ‚Paradies’ eintreten zu können“, ich senkte den Blick. „Er hat sie also zu Kriegern gemacht, ohne dass sie es wollten und ihnen dann auch noch ein schönes Leben nach dem Tod verwehrt? Das ist nicht fair…“, ich schluckte bei dem Gedanken daran, solch ein egoistisches Etwas sollte man nicht ‚großes Gutes’ nennen. „Deshalb rebellierten diese erschaffenen Wesen auch gegen ihn, sie wollten sich nicht ausnutzen lassen und lehnten es ab, gegen die Vampire zu kämpfen, obgleich sie sich allerdings auch nicht mit ihnen verbündeten. Der Jähzorn zerfraß die Herzen der meisten dieser Wesen und ihre Flügel färbten sich schwarz“, ich sah, dass seine Augen kurz zu seinem Rücken huschten.“ „Und so entstanden die Dämonen, verstehe… Aber trotzdem… was hat das damit zu tun, dass du mich gerettet hast“, fragte ich ihn blinzelnd und stutzte, als er leicht grinsend seinen Kopf hob. „Wir Dämonen haben es immer noch im Blut, wir können nicht anders, als die Vampire zu hassen. Sie sind und bleiben unsere natürlichen Feinde. Auch, wenn wir eine Art Waffenstillstand mit ihnen eingegangen sind, kann ich doch nicht zulassen, dass sie mithilfe eines Menschen zu viel zu enormer Macht gelangen“, Ich hob argwöhnisch die Augenbrauen und meine steifen Schultern. „So? Ich werde also herumgereicht wie eine Münze?“, spottete ich und schnalzte leise mit der Zunge. So etwas wie Selbstlosigkeit schien in dieser Welt niemand zu kennen. Wie naiv war ich eigentlich, dass ich gedacht hatte, dieser Typ war mich aus reiner Hilfsbereitschaft retten gekommen. „Willst du mich auch bei Bedarf kosten oder funktioniert diese Art von Stärkung nicht bei Dämonen?“, bei meinem Ton hob sich einer seiner Mundwinkel und ich blähte meine Nüster auf, so wütend machte mich seine Heiterkeit. Was bitte war daran so amüsant? Aber ich schien vergessen zu haben, dass er böse war… „Natürlich könnte ich; auch wenn ich es als Dämon nicht brauche; und es würde auch funktionieren, das tut es bei jedem, außer selbstverständlich bei den Menschen selbst, das würde ja an Kannibalismus grenzen…“ „Ja, das wäre natürlich zu makaber“, ich spuckte ihm förmlich den Sarkasmus ins Gesicht, doch das schien ihn nur noch fröhlicher zu machen. Dieser Dämon wollte mich wütend machen, ganz sicher! „Komm her“, er setzte ein Bein auf und zeigte mit dem Finger auf den Platz direkt vor sich. Ich starrte eine Weile entgeistert auf die angezeigte Stelle und daraufhin in sein Gesicht, bevor ich meine Miene vor Zorn verzog. „Wieso sollte ich?!“, ich rutschte ein paar Zentimeter weiter nach hinten, bis ich an die feuchte Wand stieß und verschränkte die Arme. „Nun sei nicht so, ich will lediglich deinen Geruch verbergen, nur für alle Fälle“, er machte Anstalten, sich aufzurichten und ich wirbelte sitzend herum. „Nein, ich will nicht!! Bleib, wo du bist, oder ich laufe weg“, ich stellte ein Bein auf und versuchte mich aufzurichten, da wurde ich an den Hüften ergriffen, kurz hochgehoben und mit einem Plumps wieder abgesetzt. Zwei Arme schlangen sich wie ein Schraubstock um meinen Oberkörper und meine Arme, zwei Beine winkelten sich direkt neben meinen an, noch ehe ich einmal hätte Blinzeln oder mich gar Wehren können. „Was…“, meine Hand begann leicht zu zittern und meine Knöchel traten hervor, als ich diese so fest, wie ich nur konnte, zu einer Faust formte, „Du hast gesagt, dass sie nur bei Nacht kommen…“, krächzte ich und hätte mich dafür am liebsten geohrfeigt, wären meine Hände frei gewesen. Wieso in aller Welt war mein Mund auf einmal so trocken geworden… „Es könnten Wolken aufziehen und dann können sie raus“, meinte dieser Blake hinter mir nüchtern und, wie ich fühlte, mit einem Schulterzucken. „Lass mich los…“, ich versuchte vergebens mich zu befreien, indem ich ein wenig mit den Schultern wackelte, mehr Bewegungsfreiheit besaß ich außer meinen Beinen nicht. „So bemerken sie deinen Geruch nicht, das habe ich doch schon gesagt“ „Aber dafür deinen“, protestierte ich und blickte ihn über die Schulter aus an, da legte er seinen Kopf auf eben dieser ab und unsere Nasenspitzen berührten sich kurz. Ich riss die Augen weit auf, wandte meinen Kopf mechanisch schnell wieder ab und blickte stur geradeaus. Dass mein Gesicht feuerrot geworden sein musste, wusste ich auch, ohne dass ich meine Stirn hätte fühlen müssen… Oh verdammt! „Riechst du es nicht? Dämonen haben keinen bestimmten Geruch… Ich kann es nicht so richtig beschreiben, riech“, er ließ mit einem Arm von mir ab und hielt ihn mir unter die Nase. Zwei merkwürdige und doch vertraute; zwei gegensätzliche, aber auch nicht völlig unterschiedliche Düfte kamen mir sofort in den Sinn und ich hätte am liebsten gar nicht mehr von seinem Arm abgelassen, hätte er ihn nicht wieder um meine Taille gelegt. „Herb und süß, wie ein Kiefernzweig und frischer Honig“, schwärmte ich und spürte, dass Blake auf meiner Schulter zu nicken begann. „Und jeden Tag ist es ein anderer Geruch“, er musterte mich von der Seite. Ich ließ unauffällig mein Haar über meine Gesichtshälfte fallen, damit er nicht sah, dass ich erneut rot geworden war. „Schlaf jetzt, kurz, bevor die Dämmerung anbricht, ziehen wir weiter zur nächsten Stadt, dort vermischen sich viele Gerüche und es ist unwahrscheinlich, dass sie sich dort blicken lassen werden…“, sagte er und begann, gleichmäßiger zu Atmen. Wie sollte ich denn so einschlafen?, schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte nicht vor, mich an ihn zu lehnen, aber so aufrecht sitzend konnte ich niemals schlafen… „Entspann dich, ich tue dir nichts…“, raunte er erschöpft und ich spürte, wie er – und ich mit ihm - ein wenig nach hinten sank. Unwillkürlich bettete sich mein Hinterkopf nun an seiner Schulter und ich schlief nach einiger Zeit ruhig ein, mit dem lauten Pochen meines Herzens im Ohr und dem Gedanken an warmen Toast mit Honig, während eines Picknicks in einem Nadelwald. -~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~--~-~-~- Anmerkungen: - Dankeschön an die Leser, auch die, die kein Kommentar dalassen ^^ - Es wird noch eine Tracklist geben (wird ja sicher aufgefallen sein, dass die kursiven ‚Untertitel’ Songs(ausschnitte) sind ^^) - Ich werde jetzt wieder regelmäßiger Uploaden, hab mich ein bisschen besser organisiert und schreibe nicht ins blaue hinein, so ist’s leichter X3 Das wars auch fürs Erste, hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen^^, babaaa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)