Ich sag wann und du sagst wo von Shokora (Nachhilfe mal anders) ================================================================================ Kapitel 4: ... aber ein großer Schritt für das Team. ---------------------------------------------------- Well ... es ist Ewigkeiten her, dass ich das Kapitel geschrieben habe ... hui~ ... aber es war auf jeden Fall zu der Zeit, als die Frauenmannschaft gerade den Titel als Weltmeister einkassiert hat ... ((*seufz* ich mag diese Texte nicht - ich will einen Ghostwriter dafür haben Q.Q)) Auf jeden Fall ... viel Spaß beim Lesen^^ ... Sita - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Ray seufzt noch einmal. „Sie kommt in 20 Minuten.“, sagt Ray nach wenigen Augenblicken und geht an mir vorbei in die Küche, ich folge ihm. Sage nichts dazu. In 20 Minuten also - wie sie sich im Moment wohl fühlt? Ist sie eigentlich jemals aufgeregt, bevor sie zu uns kommt um mit Ray zu reden? Immerhin sollen Mädchen das doch so gerne machen ... Wie jedes Mal, wenn wir in die Küche gehen, stellt er sich an den Herd, greift zu einem Kochbuch, das daneben steht, und blättert darin rum. Wir haben insgesamt vier dort stehen: eines mit japanischen, eines mit europäischen, eines mit chinesischen (das hatte Ray gehört) und eines mit russischen (ich hatte es gekauft, als ich gemerkt habe, wie gut er kochen kann) Gerichten, und genau nach letzterem hatte er gegriffen. „Wolltest du Hilary nicht meine Schokolade andrehen?“, frage ich ihn, während ich mich an den Tisch setze und anfange, die Zeitung durchzulesen. Es ist fast immer so, wenn wir in der Küche sind. Er steht am Herd und ich lese. Ob wir uns unterhalten? Öfters, als manch einer glauben würde. „Glaub mir, die muss ich ihr nicht andrehen. Sie weiß, wo sie ist – die wird nicht lange überleben.“ Er hatte seine Worte noch nicht einmal zu Ende gesprochen und er grinst bereits wie ein Honigkuchenpferd. Jetzt bin ich es, der seufzt. „Seit wann das denn?“ „Nun, seit dem ich einmal krank war und nicht zum Training kommen konnte. Erinnerst du dich? Hilary meinte, sie hätte den Schlüssel für unsere Wohnung von dir bekommen.“ „Stimmt. Sie wollte dir doch nur was zu Essen kochen ... wieso kam sie erst nach Stunden wieder?“ „Wenn ich dir das sagen würde, wird Hilary mich umbringen.“ Ich blicke kurz von meiner Zeitung auf, war gerade noch in einen Artikel über irgendeiner Ölkrise der USA vertieft, sehe Ray misstrauisch an, der bereits angefangen hat, mit irgendwelchen Töpfen rumzuhantieren und sie mit irgendwas anzufüllen. Bei seiner Kochart – auch wenn das Endergebnis gut schmeckte – konnte ich einfach nie erraten, was er gerade kochen will. Zurück zu Hilary. Natürlich weiß ich, wie wütend sie werden kann, wenn man über etwas spricht, von dem man(n) geschworen hatte, es mit ins Grab zu nehmen. Ich weiß nicht einmal, ob sie außerhalb der Schule auch Freundinnen hat, die nicht an uns interessiert sind ... „Außerdem ... du hast nicht vergessen, dass meine Schokolade in meinem Zimmer ist?“ „Nein, hab ich nicht.“ Er grinst schelmisch. Mein Blick wandert wieder zur Zeitung, ich blättere um, lande im Sportteil ... die Überschrift eines Artikels springt mir sofort ins Gesicht („Deutsche Frauenmannschaft Weltmeister in Fußball“) und ich lese ihn, überfliege danach die anderen und bleibe schließlich wieder bei den Berichten über Beyblade hängen. Wenn er kocht und ich lese, vergeht die Zeit immer schneller als sonst. Wir haben nicht weiter miteinander gesprochen, aber es ist auch nicht notwendig. Es klingelt. Ray schaut fast wie automatisch zur Uhr, murmelt ein „Pünktlich wie immer.“, grinst dabei, geht zur Tür und kommt wenige Momente später wieder. Wieder eine halbe Minute später höre ich, wie die Tür leise zugemacht wird. „Hast du dir Tür aufgelassen?“, murmele ich ihm zu. „Ja.“ „Schwachkopf.“ „Ray?“ Hilary Stimme klingt verunsichert, ein wenig ... ist sie’s wirklich? „In der Küche.“ Ich höre ihre Schritte, versuche mich zu kontrollieren, nicht aufzublicken, sondern weiter bei dem Artikel über die chinesische Meisterschaft beim Beybladen zu bleiben. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie sie die Küche betritt, doch auf einmal wie angewurzelt stehen bleibt. Ihre Augen sind, wenn ich es richtig zuordnen kann, auf mich gerichtet. „Zieh dich aus, leg dich hin, wir müssen reden.“ ... „Was?“ Nur kurz blicke ich zu Hil, die gleichzeitig mit mir dieses Wörtchen sagte. Unsere Blicken treffen sich und kaum ist sie sich dessen bewusst, blickt sie wie von der Tarantel gestochen wieder zu Ray. Ich sehe noch einen Augenblick länger zu ihr und ich kann nicht anders als zu grinsen. „Nun, dann würde ich sagen, das machst du auch.“, erwidert sie fies grinsend, setzt sich zu mir an den Küchentisch, jedoch mir gegenüber, so dass sie Ray besser ansehen kann. Er grinst ebenfalls, antwortet „Nachdem wir fertig sind.“, wirft einen letzten Blick auf seine Töpfe und setzt sich dann neben mich. Sein Grinsen ist erblasst. „Um direkt auf den Punkt zu kommen – warum zur Höhle hast du nichts gesagt, Hil?“ „Geht’s dir noch gut? Warum sollte ich euch sagen, dass ich so verdammt schlecht in der Schule bin? Sollte ich euch etwa eine ...“ Sie schweigt, reibt sich mit der linken Hand über ihre Augen. Für eine minimale Sekunde sieht sie erneut mich an, dann sieht sie auf den Tisch vor ihr ... verunsichere ich sie etwa? „Du weißt, wo sie ist“, meint Ray daraufhin nur, steht auf, sieht wieder nach seinem Essen. Kaum ist Hilary aus der Küche gegangen, um aus meinem Zimmer meine Schokolade zu holen, sagt Ray: „Du verunsicherst sie, Kai. Also beteilige dich bitte ein klein wenig an dem Gespräch, okay?“ Ich hab Recht gehabt. Aber warum sollte ich sie verunsichern? Doch nicht etwa ... Sie kommt wieder, drei Tafeln in der Hand, setzt sich hin, macht eine auf, isst ein Stück und spricht weiter, nur auf den Tisch guckend. „Warum sollte ich euch eine Schwäche gestehen? Ihr hättet mich doch nicht mehr für voll genommen ...“, murmelt sie, isst noch ein Stück Schokolade. Es ist das erste Mal, dass ich einem Gespräch dieser Art zuhöre, allerdings geht es dieses Mal auch um das Team und nicht nur um sie und Ray. Ich seufze, falte die Zeitung zusammen und leg sie weg. „Hil ...“, fängt Ray an, schüttelt den Kopf. „Glaub mir, das hätten wir nie im Leben gemacht! Auch wenn sich manche vielleicht nicht unbedingt so benehmen, du bist unsere Freundin. Eine sehr gute sogar.“ Und schon wieder sieht sie kurz zu mir. „Ja, auch für Mister Eiskalt bist du eine sehr gute Freundin, wenn nicht sogar seine beste, wenn ich mich richtig erinnere.“, fügt Ray hinzu, nachsichtig lächelnd. Ich sehe zu Ray – was wird das? Sein Lächeln wird kaum merklich zu einem schwachen Grinsen, als er meinen Blick erwidert. Ich widerspreche ihm nicht, sondern nicke nur zur Bestätigung seiner Worte und als wäre es genauso dramatisch wie die Tatsache, dass sie aus dem Team fliegen würde, greift sie erneut zur Schokolade und nimmt gleich zwei Stücke in die Hand. „Wir wollen dich im Team behalten und deswegen haben wir auch darüber nachgedacht, wie wir es schaffen können, dass sich deine Noten auf jeden Fall verbessern.“ Gedankenverloren schiebt sie sich ein Stück Schokolade in den Mund, fragt: „Und wie wollt ihr das schaffen? An was genau habt ihr gedacht?“ „Nachhilfe.“ „Von uns.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)