Nachtschatten - Specials von fiZi (gehören zu den verschiedenen Teilen) ================================================================================ MgC - eine aufschlussreiche Nacht --------------------------------- Halloweenspecial So - das ist jetzt also das erste Special von einer ganzen Reihe die es (zumindest hoffe ich das ;)) geben wird. Ich bin richtig stolz auf mich, dass ich diese kleine Überraschung tatsächlich mal rechtzeitig fertig - also vollständig fertig - bekommen habe *g* Die kurze Zwischensequenz spielt während dem 15. Kapitel, während der Zeit, wo Maya im Koma liegt - die Gute wacht ja erst im Dezember wieder auf und ist seit Anfang September bewusstlos. Da wir ja gerade Halloween-Zeit haben und ich voll Lust hatte, was dazu zu schrieben, mussten halt Amy, Goten und Trunks dran glauben. In dem Kapitel deswegen auch etwas mehr Amy-Goten Aktion (naja, vor allem Amy-Aktion^^). Der Schluss des Kapitels stand schon von Anfang an fest - was zwischen drinnen so kommen sollte wusste ich noch nicht, nur dass sich alle auf jeden Fall verkleiden und zu nem Halloweenball gehen sollten. Während dem Schreiben ist mir der Gedanke gekommen, dass sich Amy ja eigentlich nie sicher sein kann, ob ihre Verkuppelungsversuche auch wirklich das von ihr gewünschte Ergebnis bringen - und schwupps, schon war die Story fertig *g* Hauptpersonen: Trunks, Goten, Amy und indirekt Maya .oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo. „Komm schon Trunks, nun sei doch nicht so demotiviert! Maya geht’s immer besser, und wir sind seit Ewigkeiten nicht mehr ausgegangen. Amy freut sich schon total drauf.“ Goten knuffte seinen besten Freund in die Seite, der bislang die Versuche von der Schwangeren beobachtet hatte, ihr Ki so zu modifizieren, dass sie einen Kürbis lediglich mit einer Schicht aus Raureif überzog die nicht schmolz. Der junge Mann mit den fliederfarbenen Haaren sah sich zu einem Nicken genötigt. Goten hatte ja Recht, er selbst konnte an Mayas momentanem Zustand ohnehin nichts ändern, und die Blonde sprach schon seit Tagen von nichts anderem mehr als dem Halloweenball. Nun – heute war es soweit, und sogar die Lehrer sahen sich dazu genötigt, diese Tatsache in ihren Unterricht mit einzubauen und die Übungen auch gleich noch dazu zu nutzen, alles für diesen Abend vorzubereiten. Sie hatten gerade Modifizierungs-Training – diesmal ausnahmsweise in der großen Festhalle - und auf einem Brett waren mehrere große, orange Kürbisse aufgestellt, allesamt ausgehöhlt und zu gruseligen, Grimassen schneidenden Gesichtern umgewandelt. Trunks wusste, dass das die Fortgeschrittenenklasse mit ihrem Ki hatte machen müssen. Und die Kleinen hatten sich echt Mühe gegeben. Da das Modifizierungs-Training der Obersten wie immer auf jeden einzeln zugeschnitten war, hatten alle mit herkömmlicher Energie – also jeder außer Amy - die Kürbisse lediglich zum leuchten bringen müssen, und zwar mit einem kleinen Ki-Ball, der einerseits hell leuchten sollte, aber andererseits das Gemüse nicht zerstören oder verbrennen durfte. Das war gar nicht mal so einfach gewesen, doch jetzt war das Erscheinungsbild der gruseligen Deko dafür perfekt. Trunks grinste, während er weiterhin in Amys Richtung sah. Ganz offensichtlich traute Frau Watase der Schwangeren mit ihrer Feuermagie im Moment nicht so ganz und hatte sich für die Wasserenergie der Blonden entschieden, die zumindest nicht die Gefahr mit sich brachte, die ganze Halle abzufackeln. Einige der wenigen anderen, die schon so weit waren, dass sie das Modifizierungs-Training besuchen durften, waren dazu abkommandiert worden, Herrn Kiba bei der Betreuung der Anfängerklasse zu helfen. Diese war für das Gesamterscheinungsbild der Halle zuständig und gerade damit beschäftigt, schwarze Stoffbahnen mit ihrem Ki die Wände hochzutransportieren. Oben warteten schon die Klassenbesten, denen ihr Lehrer offensichtlich zutraute, ihre Energie soweit zu kontrollieren, dass sie gleichzeitig fliegen und den feinen Gaze mit Nägeln an der Wand befestigen konnten. Die Helfer standen unten und sollten aufpassen, dass niemand abstürzte. Trunks wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Frauen zu, als er lautstarkes Gelächter von den Herumstehenden hörte. Er schüttelte amüsiert den Kopf, als der Kürbis, den Amy gerade bearbeitete, statt von einer zarten Raureifschicht von einem riesigen Eisblock umschlossen wurde, der das Gemüse so schwer machte, dass es auf dem schmalen Brett das Gleichgewicht verlor und zu Boden krachte. Dort zersprang es in hundert kleine Stücke, die gleich darauf zu schmelzen begannen – ohne dass etwas anderes als Wasser von dem Ganzen übrig blieb. Die Schwangere hatte wirklich Probleme mit ihrer Energie, wenn sie es einfach so schaffte, den Kürbis ebenfalls in Eis umzuwandeln. Amy zog eine Grimasse und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Ihr Ki-Fluss wollte sich im Moment einfach nicht steuern lassen, und so langsam wurde sie frustriert. Normalerweise gehörte sie zu den Klassenbesten, was bei ihren ohnehin recht wilden, ungezähmten Elementarkräften mehr als wichtig war. Außerdem war Modifizierungstechnik ihr Lieblingsfach. Aber je weiter ihre Schwangerschaft fortschritt, desto weniger klappte so wie es sollte, sie musste im Gegenteil sogar ständig auf der Hut sein, damit nicht irgend jemand ausversehen verletzt wurde. Dank ihrer verrückt spielenden Hormone hatte sie in letzter Zeit oft Probleme, ihre Emotionen zu beherrschen. Und da diese im Moment extrem mit ihren Kräften verbunden waren … Die Blonde seufzte und wandte ihre Konzentration wieder den verbliebenen Kürbissen zu. Eigentlich war es eine durchaus machbare Aufgabe, und sie wusste im Prinzip auch genau, wie sie es angehen musste, aber es war so verdammt mühsam! Als sie starke Hände spürte, die sich beruhigend auf ihre Schultern legten, sah sie auf, und direkt in die pechschwarzen Augen ihres Verlobten. Goten lächelte die zierliche junge Frau ermutigend an. Als er spürte, wie sie sich langsam beruhigte, ging zurück auf seinen Platz. Mit einem intensiven Blick auf die Kürbisse blies Amy langsam die Luft aus. Ihr Atem bildete Eiskristalle, die auf das orangefarbene Gemüse zuflogen, sich an ihm festsetzten und es mit einer zarten, weiß glitzernden Schicht bedeckte. Endlich hatte sie es geschafft! Die Blonde holte tief Luft und drehte sich dann erleichtert zu ihrer Lehrerin um. Diese lächelte und neigte dann zustimmend den Kopf. Offensichtlich hatte sie auch Frau Watase zufrieden gestellt – nach drei misslungenen Versuchen war es ja auch Zeit geworden! Plötzlich hatte Amy einen Frosch im Hals. Hoffentlich litt ihre Note nicht unter der Schwangerschaft! Sie räusperte sich und musste husten. Als die junge Frau den Blick hob, waren die dunkelbraunen Haare ihres Gegenübers mit glitzerndem Raureif überzogen und die Schwangere errötete heftig, während alle, die das Spektakel verfolgt hatten, lachten. Verflucht - das gab bestimmt Punktabzüge! Amy beeilte sich, mit einer gemurmelten Entschuldigung an ihren Platz zurückzukehren. Wo sie auch schon zwei grinsende Halbsaiyajins erwarteten. „Saubere Arbeit, Schatz. Wird das auch den ganzen Tag über halten wie bei den Kürbissen?“ wollte Goten amüsiert wissen. Die Blonde streckte ihm lediglich die Zunge heraus und marschierte dann hocherhobenen Hauptes an ihm vorbei, um sich auf einem der aufgestellten Stühle niederzulassen. Die Leute, die gerade mit Krafttraining dran waren schleppten sie stapelweise in den Raum, zusammen mit unzähligen kleinen runden Tischen. „So langsam nimmt hier ja alles Form an.“ Goten ignorierte Amys Schmollen und ließ sich neben ihr nieder. So langsam hatte er sich an ihre Launen gewöhnt. „Wird ja auch Zeit, es ist halb fünf.“ Verkündete Trunks und deutete auf die große Uhr mit den goldenen Ziffern, die in der Mitte zwischen zwei bogenförmigen Fenstern hing. Draußen dämmerte es bereits. „Wie sieht’s aus – wollen wir heim? Frau Watase hat soeben den Unterricht für beendet erklärt, und wir sind für heute fertig.“ Seine beiden Freunde erhoben sich bei seinen Worten und die drei gingen schließlich aus der Halle, um ihre Jacken zu holen. Es war schon verdammt kalt draußen. Mit einem letzten abschließenden Blick in den Spiegel verließ Trunks das Badezimmer. Der dunkle, breitkrempige Hut sorgte dafür, dass sein Gesicht beständig im Schatten lag, und es lugten nur ein paar Strähnen seines fliederfarbenen Haares darunter hervor. Eine schwarze enge Lederhose mit geschnürten halbhohen Stiefeln, ein schwarzes Hemd und ein dramatisch hinter ihm her wirbelnder, langer Ledermantel mit jeder Menge Schnallen in der gleichen Farbe vervollständigten sein Outfit. Die fingerlosen Handschuhe steckten in dem breiten Gürtel, an dem auch eine ziemlich imposante Armbrust hing. Zusammen mit ein paar angespitzten Holzpflöcken … Auf dem Weg nach unten hätte er beinahe einen Vampir umgerannt, den man erst auf den zweiten Blick als Goten erkennen konnte. Dessen schwarzen Haare und Augen bildeten einen krassen Kontrast zu der weißen Haut, und als sein Freund grinste, entblößte er ein Paar lange spitze Eckzähne. „Na, Van Hellsing, schon auf der Jagd?“ erkundigte er sich belustigt. Er trug ebenfalls eine schwarzen Hose und halbhohe Lederstiefel, dazu ein weißes Hemd, das ein paar künstliche Blutspritzer zierten und einen wallenden, blutroten Umhang. Trunks reagierte blitzschnell, und ehe sich sein Freund versah, blickte er in den Lauf einer Armbrust – die allerdings nicht geladen war. „Dann hätte ich dich wohl schon erledigt, Dracula.“ Entgegnete „Van Hellsing“ cool, ehe er die Armbrust senkte und sich lässig darauf abstützte. „Wie sieht’s aus, ist Amy auch schon so weit? Als was geht sie eigentlich? Ein Kürbis?“ „Das hab ich gehört, Trunks Briefs!“ fauchte die junge Frau und trat um die Ecke. Den beiden jungen Männern auf der Treppe blieb der Mund offen stehen, und sie starrten die Schwangere nur sprachlos an. „Wenn ich mir so etwas heute Abend noch mal anhören muss, werde ich demjenigen meine dämonischen Kräfte unter Beweis stellen.“ Knurrte sie angriffslustig und ließ einen Feuerball in ihrer Hand erscheinen. Trunks musste zugeben, dass das in Kombination mit ihrem Kostüm durchaus beeindruckend aussah. Der Teufelsschwanz der Blonden war diesmal nicht wie sonst fast immer wenn sie nach draußen ging unter ihrer Kleidung verborgen, sondern ragte aus einem kleinen Loch in den Lackhotpants, die sie zusammen mit unzähligen Nietengürteln, die locker um ihre Hüfte geschlungen waren, trug. Dass er echt war, verstärkte den unheimlichen Eindruck noch ein wenig. Amys mittlerweile schon auffällig gerundeter Bauch war gut zu sehen, ebenso die blutroten, wilden Symbole und Runen, mit denen sie ihn bemalt hatte, denn sie hatte nur ein langes Top aus grobem Netz und eine bauchfreie Lackkorsage als Oberteil an, dazu dicke, ausgefranste Wollstulpen, die mit roten Zickzackmustern bestickt waren. Am beeindruckendsten war jedoch die flammendrote, auftoupierte Lockenperücke, die sie trug und die ihr bis zur Taille reichte. Zudem hatte die junge Frau Lederbänder um ihren Hals und an den freien Stellen ihrer Arme befestigt. Ihre Augen hatte sie pechschwarz umrandet und sie trug – Trunks schluckte – knallgrüne Kontaktlinsen. Ein unechter Rußstreifen verlief quer über ihre Stirn. Die silbrigen Male auf ihrem Gesicht waren mit der gleichen blutroten Farbe nachgemalt worden, die sie auch schon für ihren Bauch verwendet hatte und passten optimal zu ihrem Erscheinungsbild. Sie hätte die kleinen schwarzen Teufelshörner und die lange Lederpeitsche gar nicht erst noch gebraucht. Aber das sagte er ihr wohl lieber nicht. Amy schien sein offen stehender Mund sowieso schon Reaktion genug zu sein, denn sie lächelte zufrieden und entblößte dabei ebenfalls zwei Fangzähne, ehe sie sich umwandte und nach unten marschierte. „Gehen wir!“ befahl sie, als sich die beiden jungen Männer nicht sofort in Bewegung setzten. „Wow.“ Murmelte Goten und riss sich aus der seltsamen Benommenheit, die ihn seit dem beeindruckenden Auftritt seiner Verlobten erfasst hatte. „Ich hatte sie vorher auch noch nicht gesehen – sie hat ganze Arbeit geleistet.“ Als die kleine Gruppe schließlich zusammen mit John und Ai den Ballsaal betrat, staunten die jungen Leute nicht schlecht, was sich seit ihrer Abwesenheit noch so alles verändert hatte. Die Dekorateure hatten sich geradezu selbst übertroffen. Auf einer Bühne die direkt gegenüber des Eingangstores lag und von langen dunkelroten Samtvorhängen umgeben war, spielte ein Orchester. Nebelschwaden waberten auf dem Fußboden entlang und die gesamte rechte Wand wurde von dem Buffet eingenommen, das auf langen, schmalen, mit blutrotem und schwarzem Stoff bedeckten Tischen stand. Ein riesiger runder Bowlenbehälter aus Glas, der eine unheimlich brodelnde, giftgrüne Flüssigkeit enthielt nahm den Mittelpunkt ein. Links und rechts waren gewaltige, sechsarmige Kerzenleuchter aufgestellt. Auch die übrigen Speisen sahen allesamt nicht sonderlich vertrauenserweckend aus, aber das war wohl Absicht. Zwischen drinnen war immer mal wieder ein Totenschädel oder eine dicke hässliche Spinne dekoriert. Und Kerzen - die Halle wurde sowieso nur von Kerzen, den Kürbissen und hin und wieder einer unheimlich flackernden, offensichtlich ebenfalls modifizierten Ki-Kugel erleuchtet. Die runden Tische und Stühle waren einladend auf der linken Seite der gewaltigen Halle platziert, direkt vor den drei bogenförmigen Fenstern, durch die man in die kalte, sternklare Nacht hinaussehen konnte. Spinnweben hingen von allen Wänden des Raumes, zusammen mit den Stoffbahnen vom Nachmittag. In einer der Ecken stand ein Skelett, eine andere nahm ein Sarg ein. Die Mitte sollte wohl als Tanzfläche dienen, aber noch war sie leer. Dafür hatten sich schon jede Menge Gestalten der Nacht eingefunden, saßen an den Tischen oder standen, aßen und plauderten. Ohnehin war der Lärmpegel mit all den unheimlichen Stöhn- und Ächtzgeräuschen, die immer wieder zusammen mit Kettenrasseln, Krähenkrächzen, schrillen Schreien und Türenknarren eingespielt wurden, recht laut. Der Abend versprach, sehr amüsant zu werden, und die fünf machten sich munter plappernd an die Erstürmung des Büffets. Trunks war gerade dabei, einen weiteren herzhaften Bissen von der Knochensalat zu nehmen und dazu etwas verschimmeltes Baguette zu essen – wenn man es nicht ansah, schmeckte das Essen vorzüglich – als das Orchester plötzlich mit einem Tusch aufhörte, zu spielen und in der großen Halle innerhalb kürzester Zeit Ruhe einkehrte. Der junge Mann mit den fliederfarbenen Haaren warf einen Blick Richtung Bühne – tatsächlich, Professor Klype war ans Mikrofon getreten und schickte sich an, den Abend offiziell zu eröffnen. Auch er war kostümiert - als Zauberer. „Meine lieben Studenten und nun nicht mehr ganz so neuen Neusemester! Ich darf euch alle recht herzlich zu unserem diesjährigen Halloweenball begrüßen. Wie ich sehe, hat sich jeder die Mühe gemacht, und sich verkleidet. Die kunstvollsten Kostüme werden wir später noch prämieren. Ansonsten bleibt mir nicht mehr viel zu sagen – das nächste festliche Ereignis wird unser Weihnachtsball sein, und ich hoffe, dass ihr da auch alle wieder so zahlreich erscheint. Ansonsten wünsche ich euch einen schönen Abend.“ Unter dem Applaus der Studenten verließ er die Bühne, und Trunks nahm einen großen Schluck von seiner „Blutbowle“ – an das giftgrüne Zeug hatte er sich bislang noch nicht rangetraut, auch wenn Goten immer wieder beteuerte, dass es sich lediglich um einen sehr leckeren Waldmeistermix mit jeder Menge Farbstoff handelte. „Ah, offensichtlich trauen sich die Leute jetzt zu tanzen!“ kommentierte John die Tatsache, dass einige Paare in der Mitte des Raumes Aufstellung nahmen als das Orchester seine Arbeit wieder aufnahm. Der Halbsaiyajin grinste. Dass John und Ai als untotes Piratenpärchen gekommen waren bekräftigte seine Vermutung, dass sich die Beziehung zwischen den beiden prächtig entwickelte. „Wie sieht’s aus, wollt ihr nicht auch ein wenig das Tanzbein schwingen?“ erkundigte er sich, und schob den mittlerweile leer gegessenen Teller von sich. Goten warf seiner schwangeren Verlobten einen misstrauischen Blick zu, als diese begeistert nickte. „Ist das nicht zu anstrengend für dich, Schatz?“ wagte er einzuwenden. Diese knallgrünen Augen waren wirklich irritierend, vor allem, wenn sie einen wütend anblitzten. Da sah die Farbe richtig giftig aus. „Son Goten – ich würde dir raten, vorsichtiger mit deinen Äußerungen zu sein.“ Knurrte ihn die hübsche Dämonin an. „Ich bin bestimmt nicht auf dieses Fest gegangen, um mir den Bauch voll zuschlagen und dann nur in einer Ecke zu sitzen. Natürlich tanzen wir! Und weil du an mir gezweifelt hast, werde ich zuerst mit „Van Hellsing“ auf die Tanzfläche gehen!“ Sie schien dieses Vorhaben sofort in die Tat umsetzen zu wollen, denn die junge Frau erhob sich unverzüglich und warf ihrem Gegenüber einen bittenden Blick zu. Trunks zog lediglich eine Augenbraue in die Höhe. Nicht, dass er etwas dagegen hatte – aber Amy war im Moment wirklich ein wenig … schwierig. „Du erlaubst?“ Der Saiyajin mit den fliederfarbenen Haaren warf seinem Freund, der nur zustimmend grinste, einen absichernden Blick zu. Dann stand er langsam auf und hielt der Dämonin galant den Arm hin. „Darf ich bitten, Madame.“ Das ließ sich die junge Frau nicht zweimal sagen und sie hakte sich unter, während sie auf die Tanzfläche zusteuerten. „Ich wollte dich alleine sprechen um dich vorzuwarnen.“ Begann sie zu Trunks’ Überraschung gleich darauf, während sie ihre Tanzpositionen einnahmen. Wenigstens handelte es sich nur um eine Rumba zum Einstieg. Wenn er sich den mittlerweile doch schon recht auffällig gerundeten Bauch der Schwangeren so ansah, hatte Goten mit seinen Befürchtungen, was eine Überanstrengung betraf, sicher recht. Amy war im Moment nicht so ganz in der Lage, ihren Zustand richtig einzuschätzen. Vorsichtig bewegte er die zierliche Rothaarige über das Parkett. Amy fuhr fort: „Am Tisch links hinter uns – das konntest du nicht sehen, weil das in deinem Rücken war – sitzt eine hübsche junge Frau, die dich die ganze Zeit anschaut. Ich befürchte, die wird in den nächsten Minuten kommen und sich zu dir setzen.“ Auf den verständnislosen Blick ihres Gegenübers hin, was dabei denn ein Problem sein sollte, fügte sie hinzu: „Sie hat lange schwarze Haare und ist als Catwoman verkleidet.“ Trunks Augenbraue rutschte ein ganzes Stück weiter nach oben und er blickte die junge Frau ihm gegenüber spöttisch an. „Und du befürchtest dabei genau was?“ stichelte er. Die Schwangere blinzelte unschuldig. „Nun – du musst zugeben, dass sie in dein momentanes Beuteschema passt.“ Verteidigte sie sich. *Sogar doppelt.* fügte sie in Gedanken hinzu. Der hübsche Halbsaiyajin hinderte sich an einer sarkastischen Erwiderung. In letzter Zeit war Amy wirklich anstrengend und neigte dazu, überzureagieren und Dinge in den falschen Hals zu bekommen. Er hatte keine Lust darauf, von der Rothaarigen den Rest des Abends entweder böse angeschaut und ignoriert oder mit Argusaugen beobachtet und bei der kleinsten ihrer Meinung nach verdächtigen Bewegung zur Rechenschaft gezogen zu werden. Das Ende von dem Lied wäre so oder so ein Desaster, bei dem er zwischen einem eingefrorenen oder in Flammen stehenden Ballsaal wählen konnte, sobald ihre Emotionen mit ihr durchgingen. Der junge Mann bemühte sich um einen leichten Tonfall, als er sie fragte: „Und was macht dich so sicher, dass ich im Moment überhaupt auf Beutejagd bin?“ Misstrauische giftgrüne Augen, die wirklich ziemlich störend waren, musterten ihn. „Nun – auch wenn ich es vermute, aber du lässt nie wirklich durchblicken, dass es dir mit Maya ernst ist. Sie ist meine Freundin. Ich will nicht, dass sie verletzt wird, vor allem, wenn sie im Moment nicht hier sein kann.“ Amy meinte es wirklich todernst. Aber wie kam sie dazu, zu denken, dass ihm die Sache mit Maya weniger wichtig war als ihr? Er unterdrückte ein Seufzen. Die Schwangere war unglaublich dickköpfig und stur geworden. Wenn er hier nicht Klartext redete, würde sie ihm nicht glauben oder in Tränen ausbrechen und hier alles unter Wasser setzen. Geschickt lotste er sie in eine Ecke und blieb stehen. Das Deko-Skelett, das ihn aus glühenden Sehschlitzen starr musterte ignorierte er dabei, während er der Rothaarigen ernst in die Augen blickte. „Amy. Ich sage das ein einziges Mal und ich möchte, dass du danach nie wieder meine Gefühle diesbezüglich in Frage stellst. Maya bedeutet mir sehr viel. Es gibt im Moment keine andere Frau, die mich auch nur annährend so sehr faszinieren könnte wie sie. Ich habe noch einiges mit ihr zu klären, aber das wird mich nicht daran hindern, mich weiterhin für sie zu interessieren. Nur für sie.“ Sein Gegenüber starrte ihn weiterhin erwartungsvoll an und Trunks unterdrückte ein frustriertes Stöhnen. „Deutlicher werde ich nicht werden.“ Informierte er sie. Amy ließ es sich nicht anmerken, aber ihr fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Manchmal hatte es eben auch seine Vorteile, wenn man von allen für ein überemotionales, hormongebeuteltes Wrack gehalten wurde. Sie wusste, dass Trunks ihr sonst niemals so ein Geständnis gemacht hätte. Die Dämonin ihm gegenüber lächelte schließlich, und ließ Van Hellsing sofort bereuen, ihr so viel gesagt zu haben. „Ich hoffe, du kannst dein momentan ziemlich loses Mundwerk unter Kontrolle halten.“ Fügte Trunks mit einem drohenden Blick hinzu, auch wenn er wusste, dass das wohl vergebliche Liebesmüh war. Er fragte sich, ob Amy das alles nur inszeniert hatte, um diese Worte aus ihm herauszukitzeln. Der junge Mann seufzte tief und führte die Schwangere wieder zurück in die Mitte des Ballsaales, um den Tanz mit ihr zu beenden. Als wenig später tatsächlich Catwoman an seinen Tisch getreten kam, wusste er, dass zumindest dieser Teil der Geschichte der Wahrheit entsprach. Er unterhielt sich eine Weile mit der jungen Frau, die sich ihm als Neko vorstellte. Dann verabschiedete er sich von ihr und seinen Freunden, mit den Worten, dass er Maya noch einmal im Krankenhaus besuchen wollte. Giftgrüne Augen folgten ihm, als er zügig den Ballsaal verließ und sich unterwegs einen der kleinen Dekokürbisse schnappte. Amys Lächeln drückte so viel Zufriedenheit aus, als hätte sie gerade gleichzeitig das große Los gezogen und den Jackpot geknackt. Trunks landete lautlos auf dem schmalen Fensterbrett und beugte sich vor, um in das dunkle Zimmer zu sehen. Da lag sie, das sanfte Mondlicht erhellte ihr blasses hübsches Gesicht und die weiße Strähne leuchtete in dem ansonsten pechschwarzen Haar, das ihren Kopf fächerförmig umgab. Maya lag genauso unbeweglich da wie die beiden Monate zuvor. Der junge Mann nahm seinen Hut ab und zog einen schmalen, aber stabilen Stahldraht mit einer Schlaufe am vorderen Ende aus einer seiner unzähligen Taschen. Er schob ihn vorsichtig in den Spalt zwischen dem Fenster. Wenig später hatte er das Hindernis mühelos mit einem fast unhörbaren Geräusch geöffnet, und der Halbsaiyajin betrat das Krankenzimmer mit einem Schwall eisiger Luft und einem dramatischen Flattern seines Mantels. Dann schloss er das Fenster wieder und wandte sich endlich derjenigen zu, die ihn den ganzen Abend beschäftigt hatte. Sie schien so unglaublich zart und zerbrechlich zu sein, das Bett wirkte, als wäre es viel zu groß für sie. Und doch wusste er, dass sich dahinter ein unglaublicher Wille und noch mehr innere Stärke verbarg. Maya war ganz allein einem mächtigen Wesen gegenübergetreten und hatte es besiegt! Ohne zu zögern trat er noch näher, ließ sich unmittelbar neben ihrem Kopf nieder und betrachtete das Gesicht, das ihn bis in seine Träume verfolgte. Sie sah so einsam aus! Sanft strich er der jungen Frau über die Wange. Wenn sie nur endlich aufwachen würde! Die Ärzte hatten gesagt, dass es ihr gelang, jeden Tag länger bei Bewusstsein zu sein, aber es war ihr noch nicht möglich, ihrer Umwelt ein Zeichen zu geben. Trunks beugte sich vorsichtig über die reglose Gestalt und musterte sie zärtlich. Er war davon überzeugt, dass sie bald diese wunderschönen violetten Augen aufschlagen würde. Und dann hätte er endlich die Möglichkeit, all die Geheimnisse, die sie noch immer umgaben herauszufinden. Tja, und anschließend … er lächelte. Danach stand ihm endlich nichts mehr im Wege, was ihn daran hindern konnte, eine Beziehung mit ihr einzugehen. Sanft küsste er ihre kühlen Lippen – dass sie warm und lebendig unter seinen gewesen waren schien Ewigkeiten her zu sein und es gab ihm einen leichten Stich, sie nun so passiv zu erleben. Schließlich holte er den Kürbis aus der Manteltasche, den er der Schwarzhaarigen vom Halloweenball mitgebracht hatte. Er stellte ihn auf ihren Nachttisch. Das sanfte Licht des kleinen Ki-Balls in seinem Inneren verlieh dem Zimmer einen warmen Schimmer und vertrieb die Kühle des Mondlichts. Mayas Gesicht wirkte in dem orangen Leuchten nicht mehr so blass und leblos, und der junge Mann blieb einfach noch eine ganze Weile auf der Bettkante sitzen und betrachtete sie. Schließlich stand er auf. Er wusste, dass er problemlos die ganze Nacht hier hätte verbringen können, aber ihm war auch klar, dass das nicht ging. Lautlos trat er noch ein letztes Mal an ihr Bett strich ihr über den Kopf und küsste sie auf die Stirn. „Süße Träume!“ flüsterte er und trat zurück. Irrte er sich oder zierte ein leichtes Lächeln Mayas Lippen? Mit einem abschließenden Blick durchs Zimmer öffnete er das Fenster, verschloss es hinter sich und war gleich darauf als lautloser Schatten in der Nacht verschwunden. .oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo.oOo. FIN Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)