Hic et nunc von Edoo (Murtagh x Eragon) ================================================================================ Kapitel 12: duodecimus ---------------------- Eragon drehte sich gerade nach hinten um, um zu sehen von wem nun dieser, seiner Meinung nach viel zu laute, Schrei kam. Doch kaum hatte er sich umgedreht, hatte Roran ihn schon über den Haufen gelaufen und beide landeten am Boden. Erin war Roran gefolgt. Mit hochgezogenen Augenbrauen schob sie Roran von Eragon herunter und sah den Jüngeren besorgt an. Er war noch blasser als gestern Abend und die ganze Nacht hindurch. "Wie geht es dir?" flüsterte sie leise. Eragon musste lachen, da es irgendwie komisch war, dass Roran ihn über den Haufen gelaufen hatte. "Besser.." meinte er lächelnd und blieb am Boden sitzen. Erin zupfte ungeduldig an Eragons Hemd. Sie wollte sich die Wunde noch einmal ansehen. Hoffentlich war sie geschlossen. Ungestüm zog sie das Hemd einfach aus der Hose und nahm den Verband ab. Ein Glück, sie war geheilt, aber ob Eragon noch unter Galbatorix Einfluss stehen würde, wusste sie nicht. "Sieht gut aus ..." meinte sie. Eragon war ganz verwirrt, als Erin ihm so einfach das Hemd vom Leib riss. Und genauso schaute er auch drein. "Hörst du noch die Stimmen?" Erin sah Eragon fragend an. Sie hatte ein ungutes Gefühl, auch wenn die Wunde gut aussah. Und ihr Bauchgefühl hatte sie noch nie enttäuscht. Eragon schüttelte den Kopf. "Nein...sie is weg.." Er stand auf und zog sich das Hemd wieder zu, da es draußen doch ziemlich frisch war. Erin sah trotz Eragons Antwort noch immer nicht zufrieden aus, wandte ihren Blick zu Roran, der sie genauso verständnislos ansah. Eragon war kalt geworden, ihnen gegenüber. Etwas zog auf ... und es war unaufhaltsam ... gefährlich ... "Wir sollten von hier verschwinden ..." meinte die Rothaarige finster. Eragon hörte gar nicht drauf was Erin sagte und verschwand ins Haus. Die Wunde begann zu pochen, und ohne dass er es merke verbreitete sich der dunkele Schatten auf seiner Haut, bis hin über seinen rechten Arm. Erin ging zu Murtaghs Pferd, welches noch immer im Hof stand und dort graste. Aus einer der Satteltaschen zog sie eine Hose und ein Wams, sowie einen schwarzen Umhang. Sein Schwert musste er mit sich genommen haben, doch der Bogen hing noch immer am Sattel. Mit flinken Fingern zog sich die Rothaarige um und rief dann nach Eragon. "ERAGON! Wir müssen los! Murtagh wartet auf uns!" Eragon fand schnell das Gesuchte und band sich Zar´roc um die Hüfte, zog seine Weste an und kam raus. "Nein..!" Man konnte schon von Weitem erkennen, dass der rechte Arm genauso dunkel war, wie eben nur die Wunde. "Was?!" Als Erin den Arm sah, zuckte sie unweigerlich vor Eragon zurück. Was war das? Auch Roran machte einen Schritt zurück, als er den Schatten um Eragon selbst bemerkte. Etwas stimmte nicht. Eragon hatte sich verändert. Eragon zog Zar´roc aus seiner Scheide und hob es an. "Ich gehe nirgends hin..." Ein finsteres Lächeln zog sich über seine Lippen. "Aber ... wieso?" schrie Erin verzweifelt. "Du hast Murtagh versprochen zu ihm zu kommen! Und was ist mit Saphira! Sie warten auf dich!" Sie hatte Eragon keinen Augenblick aus den Augen gelassen. Die Tatsache, dass er Zar´roc gegen sie und Roran zu richten gedachte, machte ihr Angst. "Saphira wird kommen wenn ich sie rufe..!Ich bin ihr Reiter!" /Saphira..komm sofort!..ich brauche dich./ Jeglicher Glanz ins seinen Augen war verschwunden, sie sahen nur noch leer und tiefblau zu Erin und Roran. "Nein ..." hauchte Erin, als sie das erkannte. "Das kannst du ihr nicht antun! Du bist nicht mehr du selbst! Galbatorix wird sie töten!" Erin wich immer weiter vor ihm zurück. Es hatte nichts gebracht ... sie hatte versagt. Schnell sprang sie in den Sattel des Pferdes. Sie musste Saphira und Murtagh warnen, bevor sie in ihr Verderben liefen! Die Finsternis um Eragons Geist war noch nicht vollendet und so schaffte er es sich für einen Moment zu befreien. Er atmete schwer und ließ Zar´roc zu Boden sinken und kniete nieder. Sein Körper brannte. /Saphira verschwinde! Such Erin und verschwinde mit ihr..ich bitte dich..komm auf keinen Fall zu mir../ Saphira spürte die Veränderungen Eragons, selbst über diese weite Distanz. Unruhig lag sie neben Murtagh in einer dunklen Höhle in der Wüste. /Wir müssen zurück/ fauchte sie. Langsam erhob sie sich und kroch aus der Höhle, Murtagh folgte ihr erschrocken. "Du kannst doch jetzt nicht einfach so verschwinden!" brüllte Roran Erin an. Er sah verwirrt zu Eragon, der noch immer an der gleichen Stelle stand. Das Schwert gesenkt und schwer atmend. "Er braucht deine Hilfe!" Erin hielt das Pferd kurz an. "Ich kann nichts mehr für Eragon tun. Damit muss er jetzt alleine fertig werden." sprach die Rothaarige finster. "Glaub mir Roran, wenn ich eine andere Wahl hätte, würde ich bleiben, doch über kurz oder lang wird Galbatorix hier auftauchen ... ich bin eine Verräterin ... mein Tod ist sicher, doch noch nicht jetzt. Du solltest auch verschwinden. Ich werde Murtagh suchen gehen!" Erin gab dem Pferd die Sporen und preschte davon. Sie zog sich noch schnell die Kapuze über den Kopf und wenige Augenblicke später war sie außerhalb Sichtweite. „Roran?...“ Eragon sah zu Roran und hoffte dieser würde nicht auch die Flucht ergreifen. Noch hatte er seinen Geist unter Kontrolle und war nicht ganz in Dunkelheit versunken. "Eragon ..." keuchte Roran Schnell lief er zu dem Jüngeren. Er würde ihn sicher nicht im Stich lassen, sowie seine "Freunde". "Ich bin hier Eragon ... ich bin hier." Eragon klammerte sich an seinen Cousin. "Lass es bitte nicht so weit kommen das ich dich umbringe.." Erschrocken sah Roran Eragon an. "Soetwas würdest du doch nie tun!" Er versuchte Eragon zu stützen. Eragon strich sich über die Stirn. "Nein..natürlich nicht..aber wenn ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe dann schon, ich will dir nichts tun.." "Was meinst du damit?" Hatte Erin sie etwa aus diesem Grund verlassen? Stand er wirklich unter Galbatorix Einfluss? "Meine magischen Kräfte sind so gut wie aufgebraucht ich kann mich kaum noch wehren....hau mich K.O. bevor er zu spät is.." "Hör auf soetwas zu sagen Eragon!" Er würde ihn doch nie schlagen. Er war seine Familie, der Einzige den er noch hatte. "Das ist die einizige Chance, ich weiß nicht was passiert wenn Galbatorix es schafft, mich zu kontrollieren.." "Erin hat dich doch geheilt ... ich meine das Gegengift!" Verzweifelt sah Roran zu Eragon. "Ich weiß es nicht.." Roran sah Eragon an. Er war wirklich wütend auf Erin. Sie hatte es nicht geschafft, Eragon zu heilen und ließ ihn einfach so zurück! "Sie ist wirklich eine Verräterin!" zischte Roran. "Sag sowas nicht.." gab Eragon zurück. Dann frischte der Wind auf und es zog ein Sturm auf. Doch was sich zuerst ein ein Sturm anfühlte entpuppte sich nicht als solcher. Ergaon sah gen Himmel und Blickte in zwei feuerote Augen. Es waren die Augen von Glabtaorix Drachen. Shurikan. Er packte Roran und rannte zum Haus und schob ihn hinein. "Bleib drinnen! Egal was passiert..!" "Was? ... Eragon!" Roran wehrte sich wehemennt gegen seinen Cousin, doch dieser brachte ungeahnte Kräfte zu Tage und sperrte ihn kurzerhand ins Haus. "Eragon!" Eragon stellte sich vor die Tür, wollte Galbatorix davon abhalten ins Haus zu kommen. "Sei still.." rief er noch und verstummte dann. "Kleiner Drachenreiter...du wehrst dich noch immer wie ich sehe.." meinte Galbatorix als er von Shurikan abstieg. Shurikan war gelandet, genau vor Eragons Nase und sah ihn furchteinflößend an. Erin ritt gegen den Sturm, wagte nicht, sich umzudrehen, weil sie wusste, was sie dort sehen würde, doch sie konnte nicht anders. Erschrocken hielt sie das Pferd an. "ERAGON!" Ihr Herz schlug bis zum Hals. Was sollte sie nur tun? Umkehren oder Saphira suchen. "Bist du wahnsinnig?" fluchte Murtagh, als er Saphira folgte. Er hatte auch ein ungutes Gefühl, doch er wollte den Drachen in keine Situation bringen, die ihr Leben fordern würde. "Wir bleiben hier!" /Du willst Eragon sicherlich tot sehen! Er ist in Gefahr!/ brüllte Saphira. "Ja, das ist er, ich weiß, aber was hilfst du ihm, wenn Galbatorix dich tötet?" konterte Murtagh. Angsterfüllt blicke Eragon den Drachen an, wagte es nicht auch nur einen Ton zu sagen. In der Luft lag ein Tod bringender Duft. /Saphira?/ Eragon versuchte im Geiste seinen Drachen zu erreichen. /Er wird mich nicht töten ... und wenn du nicht sofort aufsteigst, dann lass ich dich hier!/ Saphira spannte ihre Flügel und hob ab. Im letzten Moment bemerkte sie, wie Murtagh in den Sattel sprang und flog los. Nein, sie konnte ihn nicht zurücklassen. "ERAGON!" rief Erin noch einmal und begann zurück zureiten. Eragon dreht den Kopf in Erins Richtung. War sie verrückt geworden? Man würde sie sofort töten. "Bleib weg!" rief Eragon und hoffte sie würde es tun. Die Rothaarige wusste, dass sie keine Chance hatte, doch sie wollte ihren Freund nicht einfach ohne Hilfe zurücklassen. Murtagh würde es auch nicht tun! Doch sie war nicht Murtagh und sie war auch keine Kriegerin, sie war eine einfach Heilerin, mehr nicht. "Bleib sofort stehen..." schrie Eragon verzweifelt. Galabtorix würde sie töten. Erin zügelte das Pferd und blieb auf dem Hügel über dem Hof stehen. Sah hinunter. Der Wind zerrte an ihrem Umhang und riss ihn mit einem Mal von ihren Schultern. Schützend legte Erin die Hände über den Kopf. "Ich kann dich nicht allein lassen" flüsterte sie verzweifelt. "Eragon, Drachenreiter..komm mit mir.!" sprach Galbatorix. "Niemals..!" schrie Eragon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)