Frozen Mind von Hanabi (OS-Sammlung 『 KakuHidan 』) ================================================================================ Kapitel 1: Geschmolzen ---------------------- Es war nur irgendeine Mission, wie jede andere auch. Eine von jenen, bei denen sie den Auftrag hatten, das Vermögen der Akatsuki zu vergrößern. Nur eine dieser fruchtbar sinnlosen Missionen, auf denen sie die meiste Zeit damit beschäftigt waren sich zu streiten. Hidan hasste sie. Sie und seinen unterkühlten Partner. Es war ein Wintermorgen, an dem sie aufbrachen. Der Himmel war klar. Keine einzige Wolke bedeckte die Sterne oder den Mond, der die Welt in sein schwaches Licht tauchte. Doch Hidans Augen waren zu müde, um dies vollkommen wahrzunehmen. Fröstelnd schlang er die Arme um seinen Oberkörper und verfluchte sich, weil er wie immer zu stur gewesen war etwas mehr anzuziehen. Aber er verfluchte Kakuzu noch viel mehr, weil er darauf bestanden hatte so früh loszugehen. Aber bei der Kälte und der Müdigkeit fiel es dem Jashinisten schwer zu fluchen, da er damit beschäftigt war, sich irgendwie warme Gedanken zu machen, während sie durch die Einöde marschierten. Wahrscheinlich führte sie der Weg wieder in irgendein kleines Dorf, in dem es nichts gab, als halb verrottete Hotelzimmer, in denen man nicht schlafen konnte, weil man Angst haben musste, dass irgendwo etwas zusammen fällt oder die Futons einfach grausam unbequem waren, weil sie uralt waren. Widerwillig setzte er einen Fuß vor den anderen, wobei er ein stilles Gebet an Jashin schickte, dass dies doch bitte nur ein schlechter Traum sei. Doch das war es nun mal nicht und so war er gezwungen einfach hinzunehmen. Hinnehmen war noch nie seine Stärke gewesen. „Kakuzu, du gottloser Mistkerl, ich hasse dich…“, murmelte er, während er leicht zitterte. „Du bist doch nur wütend, wegen deiner eigenen Blödheit“, entgegnete der ungefähr einen Kopf Größere kühl. „Tz.“ Abfällig blickte Hidan ihn aus seinen violetten Augen an. „Geizkragen.“ „Halt einfach die Klappe.“ Doch Hidan ließ sich nicht gerne etwas sagen. Besonders nicht von Kakuzu. Und ganz besonders nicht in diesem Ton! „Ich hoffe du verreckst irgendwann an deinem Geld!“ In dem Moment drehte Kakuzu seinen Kopf und blickte auf den Kleineren herab. Mit seinen mehr als ungewöhnlichen Augen fixierte er die des anderen, bis jener wegsah. Hidan konnte seinem Blick einfach nie lange standhalten. Seine violetten Augen richtete er dann meist in eine komplett andere Richtung, um ihn nicht auch nur irgendwie ansehen zu müssen. Manchmal glaubte Kakuzu sogar einen Schimmer von Rot auf seinen Wangen zu erkennen. Er hatte seinen Jüngeren Partner in solchen Momenten schon oft gemustert. Sein Gesicht zeigte meist, dass er eingeschnappt war, seine Augen schienen geistesabwesend in die Ferne zu schauen und seine Lippen waren zusammengekniffen. In solchen Momenten fiel es ihm nicht schwer zu deuten, was in seinem Partner vorging. Hidan war wütend. Während sich das Schweigen zwischen ihnen breit machte, umhüllte sie die kalte Winterluft und am Horizont ließ sich langsam die aufsteigende Sonne erkennen. Nur einige Schritte weiter wurde Hidan die Stille zu Wider. „Wann kommen wir in diesem gottverdammten Kaff an?“ „In zwei Stunden“, Kakuzu machte eine Pause, um den Kleineren mahnend anzublicken, „wenn alles glatt läuft.“ „Schon klar. Ich mach ja nichts.“ Kopfschüttelnd wand sich der Silberhaarige ab. „Piss dich nicht so an…“ „Das kann ich auch nur für dich hoffen.“ Der Größere setze unbeirrt einen Schritt vor den anderen. Hidans Blick wanderte nachdenklich in den Himmel, der sich bereits aufhellte und die Sterne verdrängen zu schien. Doch in Wahrheit waren sie noch immer dort oben. Schier unerreichbar. Frierend rubbelte er seine Arme mit seinen Händen, was eigentlich nicht mehr als eine verzweifelte Geste war. Kakuzu bemerkte dies aus seinen Augenwinkeln. Der Kleinere war doch selber Schuld an seiner Misere, dachte er dabei nur. Wenn er sich mehr anziehen würde, hätte er jetzt nicht dieses Problem. Der Anblick wäre fast Mitleids erregend, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass Hidan nicht erfrieren konnte. Nicht einmal, wenn er es gewollt hätte. Unsterblichkeit hatte nun mal auch ihre Nachteile. Er würde ewig so frieren können. Die einzige Möglichkeit die er hatte, um nicht so zu leiden, war sich irgendwie zu wärmen. Langsam näherten sie sich einem Wald. Hidan seufzte laut und deutlich. „Ich hasse Wälder.“ Eigentlich hasste er im Moment alles. Die Mission, Kakuzu und seine eigene Sturheit. „Danach ist es nicht mehr weit.“ Kakuzus Stimme war ausdruckslos wie immer und doch war in seinen Worten etwas Positives. Fast hätte Hidan gelächelt, wären seine Lippen nicht schon blau und spröde geworden. Kakuzus Blick wanderte wieder einmal zu seinem frierenden Partner, der ihm darauf keine Antwort gegeben hatte. Sein Anblick zeigte, wie kalt ihm mittlerweile war. Seine Lippen bewegten sich mittlerweile leicht, während er zitterte, seine Lieder hatten sich ein wenig über seine violetten Augen gelegt und eine Strähne seines hellen Haares wehte beim Laufen im Wind. Während sie durch den Wald gingen, beleuchtete die kalte Wintersonne mittlerweile ihren zugefrorenen Weg. An manchen Ästen hingen Eiszapfen und von den Baumkronen rieselte an einigen Stellen der weiße Schnee hinab. Der Waldboden war mit Laub bedeckt, das anders als im Herbst mittlerweile grau wirkte. Kein Tier war mehr zu sehen, weil sie entweder Winterschlaf hielten oder wie die Vögel in wärmere Gebiete geflohen waren. Sie waren allein. Zitternd sah Hidan seinen Partner an. „Kakuzu?“ Doch als dieser ihm darauf in die Augen sah, vergaß er, was er eigentlich hatte sagen wollen. „Ach egal.“ „Was?“ Trotz das der meiste Teil des Gesichtes seines Gegenübers durch eine Maske verdeckt war, erkannte er die Skepsis darin. „Hab’s vergessen“, murmelte er, wobei sein Blick wieder einmal abdriftete. So sehr er auch nachdachte, es wollte ihm nicht mehr einfallen. Nicht einmal auch nur ein ganz kleines bisschen. „Typisch“, bemerkte Kakuzu knapp. „Halt die Klappe!“, wütend verengten sich die Augen des Silberhaarigen zu Schlitzen. Darauf hüllte sie eine seltsame Stille ein, die durch das unpassend wirkende Geräusch, dass ihre Füße machten, als sie den Boden immer wieder berührten, gestört wurde. Hier und da fiel Schnee neben ihnen runter und klatsche auf den Boden. Alle Geräusche schien der Wald jedoch zu verschlucken, was alles irgendwie unwirklich erscheinen ließ. Hidan war sich bewusst, wäre Kakuzu nicht bei ihm, würde er sich verloren fühlen. Verloren in einem seltsamen Wald an einem kalten Tag. Nicht das es ihm Angst machen würde, er fühlte sich schlichtweg unwohl in dieser Umgebung. Aber Kakuzu schien es erträglicher zu machen. Er sagte zwar nichts, aber doch war seine Ruhe anders als die des Waldes. Irgendwie wärmer. Hidans Zittern ließ ein wenig nach. Stumm sah er den Größeren an, dessen Gesicht von seiner Maske verdeckt wurde. Als er ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte er sich gewünscht sein Gesicht zu sehen. Irgendwann in einem Kampf dann – Hidan konnte sich nicht mehr erinnern, wann oder gegen wen – war Kakuzus Maske gefallen. Dunkle Haare und Nähte im Gesicht. Trotz seines seltsamen Erscheinungsbildes wirkte der Größere von diesem Zeitpunkt an „menschlicher“ auf ihn. Kakuzu war kein Ding. Nein, er war ein Mensch. Er hatte tatsächlich ein Gesicht wie jeder andere auch. Gerne hätte er Kakuzu in diesem Moment gebeten seine Maske abzunehmen, doch er konnte nicht. Er würde ihn sicher nach einem Grund, dafür fragen, aber er wusste keinen. Hidan drehte den Kopf weg und fror. Kakuzu bemerkte diese Bewegung aus seinen Augenwinkeln. Hatte der Silberhaarige ihn gerade eben noch angestarrt? Ein komisches Gefühl beschlich ihn. Der Kleinere hatte die Arme fest um seinen Oberkörper geschlungen und den Mantel wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben bis obenhin geschlossen, was ihn irgendwie naiver wirken ließ. Naiv? Kakuzu konnte es nicht recht beschreiben, aber es wirkte wohl naiv, jung und irgendwie unschuldig. Keine selbstsichere Haltung, kein angeberisches Grinsen. Er hatte das Gefühl Hidan zum ersten Mal zu sehen. Oder zumindest einen Teil von ihm, den er sonst zu verstecken versuchte. Als sie eine Lichtung erreichten, blies ihnen unsanft ein eisiger Wind um die Ohren und Hidan fluchte. Der Silberhaarige kniff die Augen zusammen. Er machte einen Schritt zur Seite. Ihre Schultern berührten sich. Doch weder Hidan noch Kakuzu machten einen Schritt von dem andern weg. Dem Silberhaarigen wurde unweigerlich wärmer. Als sie der Wald wieder einhüllte, entschloss er sich schließlich ein sinnloses Gespräch anzuzetteln, dessen Inhalt so simpel war, dass man gar nicht hätte drüber reden brauchen. Er beschwerte sich über vollkommen belanglose Dinge. Manchmal nickte sein Partner, doch etwas entgegnen tat er seltsamer Weise nicht. Vielleicht würde er etwas sagen, wenn er einen Streit vom Zaun brechen würde, aber Hidan war nicht danach. Irgendwann hörte er einfach auf und sah den Größeren stumm an, der irritiert seinen Kopf drehte. Warum hatte Hidan aufgehört zu reden? Kakuzu hatte ihm zwar die ganze Zeit über zugehört, doch er erinnerte sich einfach nicht mehr an den Inhalt. Er konnte sich keinen Reim aus dem plötzlichen Schweigen machen. Er sah in die violetten Augen des Kleineren herab, der plötzlich so viel dichter schien. Als er den Jüngeren ansah, fiel ihm auf, wie sehr dessen helles Haar und eigentlich sein gesamtes Erscheinungsbild mit der winterlichen Landschaft harmonierten. Einzig der klobige Akatsukimantel zerstörte das Bild. Ohne sich dagegen wehren zu können musste er sich den Silberhaarigen nackt vorstellen. Nackt und im Schnee liegend. Das Haar zerwühlt und seine Kette, das Symbol seines Glaubens, ruhte auf seiner sich leicht auf und ab senkenden Brust. Auf seiner Haut hatten sich an einigen Stellen aus geschmolzenen Schnee Wassertropfen gebildet. Seine Augen blickten klar nach oben und seine Lippen waren leicht geöffnet. Warum dachte er so was. Widerstandslos verlor er sich irgendwo in den violetten Augen seines Gegenübers. Hidan erwiderte seinen Blick nicht mehr für lange. Als er sich abwandte, schienen seine Augen seltsam glasig zu werden. Auf seinen Zügen war kein Lächeln, kein Grinsen, nichts normales, nichts, das Hidan war. Doch er dachte nicht sehr darüber nach, was mit dem Silberhaarigen war. Ihn beschäftigte das Bild vor seinem inneren Auge, das umso klarer wurde, desto weniger er daran denken wollte & desto mehr ihn der andere ignorieren zu schien. Die Tatsache, dass Hidan plötzlich verstummt war, dass er ihm nicht in die Augen sehen konnte, schien etwas in Kakuzu wachzurütteln. Wer war eigentlich die Person ihm Gegenüber? Ein Unsterblicher? Ein Großmaul? Ein verdammter Gläubiger? Sein Partner, der mit ihm ein Schicksal teilte? Nur gab es zwischen ihnen einen Unterschied. Kakuzu konnte sterben. Hidan nicht. Hidan würde leben, während alle anderen um ihn herum altern und sterben würden. Das Paar violette Augen blickte ihn an. Darin sah er Aufmüpfigkeit, Widerspenstigkeit, doch irgendwo noch etwas anderes. „Glotz nicht so!“ Hidan drehte ihm den Rücken zu und ging. Kakuzu folgte. Das Bild vor seinem inneren Auge wich nicht. Schließlich lichtete sich der Wald. Große Wiesen und Felder erstreckten sich vor ihnen, der Himmel war mit Wolken behängt, deren Form der von Watte gleich kam. Schnee bedeckte den Boden als wäre ein Teil des Himmels auf die Erde gefallen. Der Wind kitzelte das helle Haar des Jüngeren, ehe er in der Schneebedeckten Wiese landete. Kakuzu hatte ihm den Mantel vom Leib gerissen, ehe er auch nur etwas hatte sagen können. Vollkommen perplex starrte er nun in die Augen des Größeren, der sich über ihn gebeugt hatte. Er stimmte nicht zu, doch er lehnte es auch nicht ab, während der Schnee neben ihnen zu schmelzen begann. -Ende- ----------- Bei dem Ende & dem abtippen hat mich ein toller Song der Band AFI begleitet. Er heißt Jack the Ripper... nur für alle, die immer schon mal wissen wollten, was ich zum schreiben so höre XD'' Der Text ist sehr schön & liefert mir tausend Ideen. Über Kommis, Kritik, & alles, was ihr sonst hier loswerden wollt, würde ich mich sehr freun (^___^) Wann ich einen neuen schreibe, kann ich leider noch nicht sagen, vielleicht bald, aber vielleicht auch nicht, aber dies wird nicht der letzte gewesen sein X3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)