Tanz der Fächer von Himitsu_Hyuga (Liebe hat nur ein Ergebnis (vorerst auf Eis gelegt)) ================================================================================ Kapitel 7: Verdrängt -------------------- „So hat mein Vater Sasuke und mir die Feuertechnik beschrieben und für mich als sprichwörtliches Wunderkind war es sozusagen ein Kinderspiel, Sasuke hingegen hatte vorerst so seine Probleme. Versuch du es mal.“ Himitsu taten die Finger schon weh, so viele Jutsu hatte sie an diesem Tag gelernt. Ein letztes Mal wollte sie jetzt eine Reihe von Fingerzeichen formen und anders als ihr Vater dieses Jutsu auf Anhieb beherrschen. Sie holte tief Luft, formte die Zeichen und blies so stark sie konnte auf ihre Fingerspitzen. Prompt entfachte ein großes Feuer, das logischerweise das Eis an der Decke schmelzen ließ. Dieses Jutsu sollte der Höhepunkt ihrer Ausbildung sein, denn sie befanden sich am zehnten Tag ihres Trainings. Am nächsten Tag befände sie sich bereits zwei Wochen in den Händen von Uchiha Itachi. Obwohl das gar nicht so schlecht war, fand sie. Er war ein guter Lehrer, kein Wunder, dass Kiseki ihn lieb grüßen ließ, aber trotz allem – brach sie jetzt vor Erschöpfung und Freude zusammen. Als Itachi sich prüfend über sie beugte, lächelte sie ihn an. „Anscheinend bin ich ihm gar nicht so ähnlich.“ „Ja, anscheinend nicht.“ Er deaktivierte seine Sharingan und bückte sich, um sie auf seine Arme zu heben, was ihr einen überraschten Laut entlockte. „Aber – ich kann laufen, Sie müssen mich nicht tragen!“, widersprach sie schwach und ihre Augenlider flatterten, weil sie diese kaum mehr offen halten konnte. „Das musst du aber nicht, ich bin noch stark genug, um deinen klapprigen Körper zu tragen.“ Er grinste. „Klapprig?!“, wiederholte sie giftig. „Wenn ich tatsächlich so klapprig wäre, würden nicht so viele Herzen gebrochen werden.“ „Das ist eindeutig der Charme der Uchiha. Die Herzen deines Teams, sind die auch gebrochen?“, hakte er nach, als er die Zimmertür mit der Schulter aufstieß. Ihre Schultern sanken in sich zusammen. „Ich – weiß es nicht. Ich liebe sie beide, sie lieben mich, aber wie tief ihre Liebe ist, bleibt ein Geheimnis.“ Sie grinste bitter. „Und andersherum auch.“ „Wieso?“, fragte Itachi und legte sie in das Bett. „Sag bloß, du -“ „Lassen Sie das!“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Das geht Sie überhaupt nichts an!“ „Was geht mich nichts an? Wenn du deinen Bruder lieben solltest, geht mich das sehr wohl etwas an. Du bist meine Nichte und es sorgt mich, wenn du -“ „Sie sollen aufhören, sagte ich! Kakeru ist mein Bruder und ich liebe ihn wie einen Bruder – genau wie Kuchi – ich bevorzuge keinen der beiden!“ Wie beleidigt drehte sie ihm den Rücken zu, hin zur Wand. „Außerdem weiß ich selbst, dass ich ihn nicht lieben darf“, fügte sie leise hinzu. „Dann ist es ja gut.“ „Aber ich ...“, sagte sie nach einer Pause. „Ich – es ist egal, was ich fühle. Sie wollen mich beschützen, wir wuchsen die letzten zehn Jahre wie Geschwister auf, da wird keine Liebe entstanden sein – auf keiner Seite.“ „Bist du sicher?“ Itachi vermutete, dass etwas mehr hinter ihren Worten steckte. Sie redete sich nur ein, dass sie nicht wiedergeliebt wurde, obwohl sie es sich so sehr wünschte. Doch halt! Er könnte einen Vorteil daraus ziehen, wenn sie den Jungen, den sie mehr liebte, auch ... Von sich selbst schockiert schüttelte er den Kopf. Sie war womöglich seine eigene Tochter, da konnte er ihr nicht das Geheimnis der Kraft der Uchiha anvertrauen, dazu war sie nicht stark genug, sie war eben ... ein Mädchen. Da sie nicht antwortete, sprach er weiter: „Morgen findet der Höhepunkt deiner Ausbildung statt.“ Schlagartig drehte sie sich wieder zu ihm um. „Aber ich dachte, das Gokakyu-no-Jutsu wäre der Höhepunkt gewesen und meine Ausbildung sei beendet!“ „Das war nur die grundlegende Technik, keine Weiterentwicklung. Das kommt morgen dran. Und dann solltest du dich von all dem hier verabschieden.“ Himitsu stockte der Atem. Wollte er sie doch umbringen oder war das die Option, dass sie gehen durfte? „Was hat das zu bedeuten?“ „Noch ist es deine Entscheidung. Für Kisame und mich heißt es bald Abschiednehmen von Yuki-Gakure, verstehst du? Entweder du gehst zurück nach Konoha“, ein seltsamer Unterton schwang in seiner Stimme, „oder du trittst der Akatsuki bei.“ °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Das Team, das sich auf die Suche nach Himitsu begeben hatte, war nun schon seit fünf Tagen unterwegs. Drei volle Tage hatten sie damit verbracht, Himitsus Körper im Schnee zu finden, doch die Suche blieb erfolglos. Es war schon Abend, als sie sich an ihrem Lager wieder einfanden. „Ihr hättet mal sehen müssen, wie sehr Kira sich aufgeregt hat“, erzählte Takeshi und bedankte sich bei Kiba, der ihm eine Tasse mit einer heißer Suppe gegeben hatte. Er blies über die Flüssigkeit und schlürfte sie mit einem anschließenden Seufzen. „Das tat gut. Ist das eines von Anzus Rezepten?“ Kiba nickte und gab auch seinem Sohn Kuchi eine Tasse. „Sie bestand darauf, dass ich zumindest dieses Rezept auswendig lerne, damit wir Kerle nicht verhungern oder erfrieren.“ Akamaru jaulte neben ihm, dass er auch etwas abhaben wollte – und wenn es nur ein paar Fleischstückchen waren. „Wenn meine beiden nur schon so groß wären wie deine Kinder, Kiba“, schwärmte Takeshi und schlürfte erneut. „Die Zwillinge sind erst fünf Monate. Kira hätte mir wahrscheinlich am liebsten den Kopf abgerissen, als ich von dieser Mission erzählte und währenddessen packte.“ „Tenten war auch nicht begeistert“, schmunzelte Neji. „Ich musste warten, bis Nejiko vor dem Fernseher eingeschlafen ist – erst dann konnte ich gehen. Und Tenten brummte ziemlich, weil sie sich dann Nejikos Geheule antun musste. Toki ist auch in einer schwierigen Phase, aber -“ „Das eigentliche Problem ist doch unter anderem Namida, oder?“ Kuchi grinste mit Hintergedanken. „Sie schmilzt doch dahin, wenn Tokis ‚Sensei’ auftaucht.“ „Was willst du damit sagen?“ Neji baute sich unter seinem Mantel auf, das Feuer glühte in seinen weißen Augen. „Sie darf ihn nicht-“ Dann fiel ihm schon wieder jemand ins Wort. „Was kümmert es die Liebe schon, wen man lieben darf und wen nicht?“, warf Sasuke ein. „Für dich und Tenten war es doch mindestens genauso schwierig zueinander zu finden. Also solltest du ihr keine Steine in den Weg legen.“ „Ach, lass es gut sein, Sasuke.“ Nejis Augen bekamen einen seltsamen Schimmer, dann legte er sich zur Seite und zog die Decke bis über die Ohren. „Das ist zum Glück lange her. Ich mische mich ja gar nicht in ihr Leben ein.“ „Deswegen brauchst du dich nicht zu verkriechen, Neji.“ Sasuke schmunzelte und kraulte Akane hinter den Ohren. „Ich vermisse meine Kleine jetzt schon, nach fünf Tagen. Sie wird schon wieder so gewachsen sein, wenn wir wieder zu Hause sind.“ „Für Himitsu gibt es kein Zuhause mehr“, murmelte Kakeru, der an diesem Tag noch gar nichts gesagt hatte. Als er merkte, wie alle verstummten, stand er auf und ging los. Anscheinend hatte er zu viel gesagt. Takeshi nickte Sasuke zu, während Kuchi und Kiba über Akamaru lächelten, der sich die Zungenspitze verbrannt hatte. Neji hatte sich schon wieder aufgesetzt, um noch einen Rundgang zu machen und doch vielleicht seine Großnichte zu finden. Sasuke stand auf, schloss seine Jacke noch enger um den Körper und folgte dann seinem Sohn in den Wald. Kakeru saß auf einem Baumstamm und krümmte seinen Körper, als hätte er mächtige Magenkrämpfe. Sasuke versteckte sich hinter dem nächsten Baum und lauschte angestrengt. Er sah, wie der Körper des jungen Mannes bebte. Seine Arme umschlangen seinen Oberkörper, die Knie angezogen. Und Sasuke wollte seinen Ohren nicht trauen, als er das Schluchzen seines Sohnes hörte: „Ich will sie zurück.“ Sasuke trat auf Kakeru zu, der Schnee knirschte unter seinen Schuhen, und setzte sich mit den Händen in den Jackentaschen neben ihn auf den Stamm. „Wir finden sie schon. Schließlich können wir dein Team nicht neu formatieren, oder?“ „Nein ... natürlich nicht.“ Kakeru machte es seinem Vater nach und schob die Hände in die Hosentaschen. „Für unser Team könnten wir keine bessere Kunoichi als Himitsu finden.“ „Was ist los mit dir? Du warst schon so seltsam, als Sakuya ihr Haus in Brand steckte. Das ist sicherlich schrecklich für sie, aber -“ „Ich will nicht drüber reden.“ „Du hörst dich schon so an wie Neji. Lee zieht ihn immer damit auf.“ Sasuke suchte den Augenkontakt mit Kakeru. „Himitsu ist für dich ... mehr als die Kunoichi eures Teams?“ „Sie ist meine beste Freundin, mit ihr kann man Pferde stehlen. Wie könnte sie noch mehr sein?“ „Kuchi ist anderer Meinung.“ „Kuchi und ich sind uns einer Meinung.“ „Also liebt ihr sie beide.“ Kakeru sah seinen Vater geschockt an. „Wie kommst du ...“ „Ich sah genauso aus, als ich damals bei Orochimaru war.“ Sein Sohn blieb stumm, weil Sasuke niemals über diese Zeit redete und ein Ton das Band abschneiden konnte. Also sah er ihn an und wartete auf eine erklärende Antwort. „Für mich war es neben der Rache an ...“, er konnte es nicht sagen. „Es war eben immer eine Frage, ob ich jemals nach Konoha – zu deiner Mutter zurückkehren sollte. Was, wenn ich mich zu sehr verändert hätte, dass sie mich nicht mehr ertragen hätte – oder wenn ich doch noch ihr Herz traf, ob ich nicht doch der Falsche für sie wäre. Verstehst du das?“ Kakeru schüttelte leicht den Kopf. „Ich könnte mir keinen besseren Vater vorstellen.“ Sasuke lächelte über dieses Kompliment. „Ich wusste nichts von Naruto und Hinata, dafür aber, dass Naruto sich immer für Sakura eingesetzt hatte. Er war sehr verliebt gewesen. Genau wie Lee. Damals hat er versprochen, sein Leben für sie zu geben. Wie hätte ich reagiert, wenn sie sich für Naruto oder Lee entschieden hätte? Mich einfach vergessen und ihre Gefühle verdrängt hätte?“ Er erinnerte sich, wie sie ihn hatte aufhalten wollen, als er auf dem Weg zu Orochimaru war. Ihr Liebesgeständnis, ihre Bitte, sie mitzunehmen. „Wahrscheinlich wäre mehr Chaos entstanden, als die letzten Kriege Konohas gemeinsam.“ Er sah in den Himmel, wo die Sterne standen und sah seinen eigenen Atem in die Luft steigen. „Aber auch, als sie in meinen Armen lag, konnte ich mir nicht sicher sein, ob unser Zusammensein wirklich das Beste für sie war.“ Kakeru schüttelte die Bilder aus seinen Gedanken. Sein Vater mit seiner Mutter inniglich vereint ... Da griff wieder der Satz, der für alle Kinder gilt: Alle Menschen in der Welt haben Sex – nur nicht meine Eltern. „Ihr seid glücklich, oder?“ „Liegt der Beweis dafür nicht im seinem Bettchen neben dem deiner Mutter? Sitzt einer der anderen Beweise nicht gerade neben mir?“ Sasuke war erschrocken, dass sein Sohn so etwas fragen konnte. „Wir lieben uns immer noch ... Selbst nach all diesen Jahren und vielen kleinen Streitigkeiten.“ Der Jüngere sah in den Schnee und scharrte mit den Schuhen. „Du denkst, du seiest nicht der Richtige für sie.“ „Wie ist deine Meinung dazu?“ „Ich denke ...“ Sasuke hielt inne. Er durfte nicht verraten, dass sein Sohn seine Tochter liebte. Trotzdem musste er Kakeru davon überzeugen, dass er die Finger von Himitsu lassen musste – ohne zu erwähnen, dass sie ihn Inzest betreiben würden. „Ich denke, dass sie nicht die Richtige für dich ist.“ „Wie meinst du das? Sie ist die beste Frau, die sich ein Mann nur vorstellen kann. Keine könnte besser für kleine Kinder sorgen. Hast du mal gesehen, wie sie mit Sakuya gespielt hat? Sie wäre die geborene Mutter und Ehefrau. Selbst Takeshi hat sie mit ihren Kochkünsten überzeugen können.“ „Sie wurde verstoßen, Kakeru. Willst du, dass womöglich eure Kinder mit dem Juin gebrandmarkt werden? Das wäre das Schlimmste, was euch passieren könnte.“ „Wer sagt denn überhaupt, dass ich eine Familie mit ihr will? Ich möchte doch nur ... mit ihr zusammen sein. Ihr Hoffnung schenken ...“ „Das ist alles sehr lobenswert, Kakeru, aber-“ „Du könntest auch einfach sagen, dass du sie nicht leiden kannst!“, schrie Kakeru seinen Vater an. „Das ist es doch gar nicht.“ Da hatte er den Salat. Jetzt dachte er, sein Vater würde seine Liebe missbilligen – womit er natürlich vollkommen Recht hatte! „Ich will nur nicht, dass du unglücklich wirst.“ „Glaubst du nicht, dass es mir ziemlich egal ist, was du darüber denkst?! Du magst mein Vater sein und ich respektiere dein Denken und deine Absichten. Ich danke dir auch dafür, dass du mich schützen willst, aber manche Fehler muss ich selbst machen, das verstehst du doch auch, oder?“ „Manche Fehler stürzen einen Menschen ins Verderben – vor allem manche Frauen“, murmelte Sasuke. „Du hast in deiner Jugend unsere Heimat verraten, aber du wurdest wieder anerkannt, bist sogar einer der Sannin geworden ... In welcher Hinsicht könnte Himitsu mich schädigen?“ Sasuke blieb stumm. „Etwa den Stolz und die Ehre unserer Familie? Meinst du nicht, dass das schon andere erledigt haben?“ „Was fällt dir ein?“, fuhr Sasuke ihn an. „Als wenn du nicht alles bekommen hättest, was du verdientest.“ „Ich habe immer alles bekommen, Vater, vielleicht war das der Fehler.“ Wieder nannte er ihn beim Titel, nicht ‚Papa’. „Du scheinst dich ja angesprochen zu fühlen, wenn es um das Verletzen der Familienehre geht. Ich dachte eher, an meinen Onkel, deinen Bruder. Oder liegt es etwa daran, dass du deine Eltern und den Rest des Clans nicht rächen konntest, weil er letztendlich doch wieder lebt?!“ Sasuke öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, beließ es dann aber dabei. „Lass uns zum Lager zurückgehen“, brummte er mürrisch und seine Jacke wehte durch den Schwung des Ganges. „Glaub ja nicht, dass ich das so einfach über mich ergehen ließe“, flüsterte Kakeru erbost zurück. Noch bevor sie über den kleinen Hügel gestiegen waren, hinter dem ihr Lager lag, hörten sie Kuchis lautes Lachen und neueste Verkündung, da Neji ihm spaßeshalber einen Schluck Sake eingegossen hatte: „Ihr könnt es mir ruhig glauben, noch bevor der Sommer Einzug hält, gehört Himitsu mir!“ Sasuke musste seinen Sohn nicht ansehen, um zu wissen, dass er die Fäuste ballte und sich die Tränen der Wut verkneifen musste. °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Der Akatsuki beitreten? Wie konnte ihr Onkel diese Option geben? Sie war doch glücklich in Konoha, hatte nichts gegen die Regeln, die der Hokage erteilte, weil sie auch ihren Richtlinien entsprachen. Sie kam mit ihrem Team klar, selbst ihre Familie war meistens erträglich, wenn sie sich die verschiedenen Seiten betrachtete. Wieso also sollte sie ein Mitglied der Akatsuki werden? Himitsu setzte sich auf und streckte sich. Sie sah auf den Boden neben sich, wo Itachi lag, zusammengerollt und schlafend. Warum war er nicht in seine Heimat zurückgekehrt – wegen der Anbu, die ihn gerichtet hätten? Oder wegen Sasuke, den Bruder, den er am Leben gelassen hatte? Und welchen Hintergedanken hatte er dabei, sie rekrutieren zu wollen? Sie war doch nichts besonderes, nur ein Mädchen aus Konoha, eine Verstoßene des Hyuga-Clans – jemand, den kein anderer vermissen würde. Von sich selbst geschockt schüttelte sie den Kopf. Man würde sie vermissen, man liebte sie ja. Ja, man liebte sie. Der Hokage und Hinata, ihre Cousinen und ihr Cousin, ihr Onkel Neji und Tante Tenten und ihre Großcousins und Großcousinen, ihr Großvater Hiashi. Und Takeshi-sensei und Kuchi und Akane und ... Kakeru. Und Sakuya und Aki, vielleicht sogar Sakura und auch ... Sasuke. Erneut schüttelte sie den Kopf. Warum sollte ausgerechnet der Vater, den sie nie hatte, sie vermissen? Okay, den konnte sie ja ausschließen, aber alle anderen würden ihre Abstinenz sicher bedauern. Es war einfach unsinnig, darüber nachzudenken. Sie würde, wenn Itachi es ihr tatsächlich erlaubte, nach Konoha zurückkehren und dort weiterleben wie zuvor – nur mit mehr Kraft und einem Talent, das niemand ihr eingestehen konnte. Was wollte ihr Onkel ihr also heute noch beibringen? Ihm ging es nicht wirklich um diese weiterentwickelten Techniken, dessen war sie sich sicher. Vielleicht hatte sie nicht seinen Anforderungen entsprochen, dass er sie hier und heute einem letzten Test unterbinden wollte. Es war Zeit, um aufzustehen. Sie schwang ihre Füße über die Bettkante und fand eine schmale Spur zwischen ihrem Bett und Itachi, auf der sie gehen konnte, um ins Badezimmer zu gelangen. Nur zwei, drei Schritte wären von Nöten gewesen ... Doch plötzlich lag sie auf Itachi, seine Arme wie ein Schraubstock um ihren Körper gelegt. Er hatte die Beine angewinkelt, wodurch sie ungeschickter Weise gestolpert und auf Itachis Leib gelandet war. Sein Körper war hart und trainiert – Himitsu wollte das kaum glauben, da er ja schon über fünfzig Jahre alt sein musste. Zwar hatte er im Kampf mit ihr bewiesen, dass er noch einiges drauf hatte, aber sie war nie so nah an ihn herangekommen, dass sie ihn hätte berühren können. Selbst als er sie damals getragen hatte, hatte sie ihn nicht so gespürt. „Warum ...“ Sie hörte seine Stimme murmeln, klang schlaftrunken und ... traurig. Seine Hände strichen über ihren Rücken, eine Hand griff in ihren Nacken und drückte ihren Kopf an sich, neben seinen Kopf und küsste ihre Wange. „Wieso wolltest du gehen, mein Liebes ...“ Einen Moment war sie erschrocken. Wovon redete ihr Onkel da? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)