Rain von Pil-Kyo (DM x HP) ================================================================================ Prolog: Regen ------------- Regen. Es regnet immer, wenn wir uns treffen. Wenn wir diese sinnlosen Unterhaltungen führen. Wenn wir unsere Feindschaft in den Hintergrund stellen und einfach nur zwei Schüler sind. Und es regnet noch, wenn wir wieder zu den Menschen werden, die mit einer aufgezwungenen Rolle leben und handeln müssen. Der Regen wäscht alles fort. In sanften Tropfen fällt er der Gravitation wegen vom Himmel und spült die Spuren unseres Zusammentreffens weit weg, dorthin, wo niemand sie finden kann. Nur wir wissen von unseren Gesprächen, von unseren Problemen. Und das ist auch gut so. Andere könnten uns nicht verstehen. Sie sind zu oberflächlich, sehen nur das, was sie sehen wollen, hängen uns Charakterzüge an, die sie nur durch Beobachtung rausfinden, sie versuchen nicht, tiefer in uns zu blicken. Ihnen reicht es zu wissen, was sie von außen sehen. Dich als Helden und mich als eiskalten, unnahbaren Slytherin. Es macht mir nichts aus, solange du weißt, wie ich wirklich bin. Ich hab den Regen gehasst. Er hat mich einsam gemacht, mich zugeschnürt, mich eingesperrt. Ich hab mich versteckt, wollte ihn weder sehen noch hören. Ich bin so tief wie möglich gegangen, um ihn auszublenden. Wie du mich gefunden hast, bleibt ein Rätsel. Ich wusste meist selbst nie, wo ich war, Kerker bleibt Kerker. Doch du fandest mich. Und du warst anders zu mir, du hast dir Sorgen um mich gemacht, etwas, dass ich nie von dir erwartet hatte. Du hast Verständnis gegenüber mein Verhalten zum Regen gezeigt. Er hat dich auch einsam gemacht, nicht? Doch durch dich spürte ich keine Angst mehr, meine Einsamkeit war wie fortgeweht. Weil du da bist, wenn es regnet, mag ich den Regen. Kapitel 1: Erstes Treffen ------------------------- Kapitel 1 – Erstes Treffen Regen. Harry hasste Regen. Bei Regen sah alles noch trister und farbloser aus als sonst. Wenn man oben im Gryffindorturm war, konnte man ihn so laut gegen die Fenster klopfen hören, dass es einem unangenehm wurde. Überall im Schloss war das der Fall, außer, man ging so tief in die Kerker, dass dort der einzige Laut ein Tröpfeln war, dass von der Decke kam. Hier unten kam nie jemand entlang, hier hatte Harry seine Ruhe, hier fand ihn niemand. Und das war auch gut so. Wie sollte er auch erklären, dass er sich hier versteckte, weil der Regen ihn nervte? Wer würde das schon verstehen? Hermine würde es als eine Art Phase halten, die irgendwann auch wieder verschwand, Ron würde es ignorieren, so tun, als sei Harry völlig normal und doch in Gedanken darüber nachdenken, wieso er sich so verhielt. Doch Harry wusste selbst nicht, wieso es im näher ging als andere. Wie sollte er es also erklären? Wie viele Stunden er nun hier unten in den Kerkern hockte, wusste er nicht mehr. Eine Uhr besaß er nicht und auch in seiner Umgebung konnte er nicht erkennen, was einer Dämmerung oder sonst eines Anzeichens von Zeit glich. Hatte es schon aufgehört zu regnen? Seufzend stand er von seinem Platz auf. Seine Glieder waren eingefroren, was nicht verwunderlich war, wenn man stundenlang auf dem kalten Boden hockt und sich nicht bewegt. Während er seine steifen Glieder streckte, sah er sich um. Wieder einmal war er einfach darauf los gelaufen, ohne auf seinen Weg zu achten, wodurch er nun sichtlich verwirrt war und nicht wusste, wo er hingehen sollte. »Noch etwas, was ich hasse. Dummes Kerkerlabyrinth!«, dachte er sich und wandte sich nach links und suchte sich seinen Weg. Er hoffte einfach nur, dass er schnell hier raus fand und dann keinen Lehrer begegnete. Sich jetzt Strafarbeiten einzufangen war das Letzte, das er wollte. Hätte er nur die Karte und seinen Tarnumhang mitgenommen. Aber er war wieder fluchtartig aus dem Gemeinschaftsraum gerannt, dass er daran keinen Gedanken verschwendet hatte. In ihm schrie es einfach nur danach, dem Regen zu entkommen. Nach schier endlosen Minuten des unwissenden Rumwanderns durch die Kerker, war er sicher, dass er hier lang gegangen war. Erleichtert bog er nun rechts ab und erkannte in knapp 30 Metern Entfernung die Treppe hinauf zur Eingangshalle. Schnellen Schrittes lief er genau auf sie zu, als er andere Schritte wahrnahm, die von oben kommen mussten. Er versuchte sich so gut wie möglich hinter einer Statue zu verstecken und hielt die Luft an. Draco Malfoy kam von einer Strafarbeit von Professor McGonagall wieder in den Kerker hinunter. Er war genervt von ihr, was konnte er dafür, dass niemand seinen Flüchen auswich. Trotzig hatte er seine Aufgabe erledigt, sämtliche Bücher und Regale waren in dem Arbeitszimmer der alten Frau nun staub- und keimfrei. Während er alles erledigt hatte, fing es an zu regnen. Das machte die Arbeit nicht gerade unterhaltsamer als sonst. Jetzt, weit nach Mitternacht, hatte es noch nicht aufgehört. In der großen Eingangshalle hörte man es noch lauter als irgendwo anders. Eigentlich machte es Draco nichts aus, es war nur Regen, nichts, wovor man Angst haben müsste. Als er die Treppe hinunter ging, fiel ihm leises Atmen auf. Trotz des Rauschen von draußen konnte man die leisen Atemzüge eines Menschen hören. Langsam kam er der Statue näher. Er sah vorsichtig hinter ihr nach und erkannte.. „POTTER?“ Sichtlich erstaunt stand Draco vor einem verschreckten dunkelhaarigen Jungen, der stur auf den Boden sah und sich nicht bewegte. „Was machst du denn hier?“, lautete die nächste Frage, auf die es wieder keine Antwort gab. Draco verdrehte die Augen. Was war den mit dem Goldjungen los, dass er nichts erwiderte, sondern alles hin nahm? Eigentlich interessierte es ihn wenig, er war müde und wollte in sein Bett. Doch das Verhalten des Anderen ließ ihn nicht gehen. Wie in Zeitlupe streckte er langsam seine Hand nach dem Kleineren aus und wollte ihn an seiner Schulter berühren, doch Harry zuckte zurück und versuchte noch tiefer in die Nische zwischen Wand und Statue zu verschwinden. „Hey, ich tue dir doch nichts.“, versuchte es Draco nochmal und erntete nun einen verwirrten Blick von Seiten Harrys. „Was willst du, Malfoy?“, fragte der Held der Zaubererwelt leise. Wieder war Draco erstaunt. Kein anfahrendes Zischen, welches ihm sagte, dass er sich verpissen sollte oder dass es ihn nichts anging? Irgendwas stimme ganz und gar nicht mit Potter. Und Draco war nun zu neugierig, um das einfach zu ignorieren. „Ich fragte dich, was du hier unten machst.“ Erstmal Antasten, dachte sich Draco. Ich will ihn ja nicht verschrecken. „Ich...“ Grüne Augen blickten unsicher in graue. „Ich hab nach einem... ruhigen Platz gesucht.“ „Wieso das?“ „Weil.. keine Ahnung.“ Draco versuchte es anders. „Du weißt schon, dass schon längst Sperrstunde ist, immerhin haben wir weit nach Mitternacht.“ Harry nickte. „Ich hab mich verlaufen.“, sprach er und wurde leicht rot. Skeptisch musterte Draco ihn. „Verlaufen?“ „Ja, ich bin zu tief hinein gegangen und fand auf Anhieb nicht den richtigen Weg.“ Klar, für jemanden, der in den oberen Gängen zu Hause war, war der Kerker unbekanntes Territorium. „Verstehe.. Sagst du mir jetzt, warum du hier unten nach einem ruhigen Platz gesucht hast? Ich bin sicher, es gibt auch oben ruhige Plätze, wie leere Klassenzimmer.“ Eine Augenbraue hochziehend betrachtete Draco weiter den anderen Jungen. „Du lachst mich aus und hast etwas Neues, was du über mich verbreiten kannst.“, murmelte der Junge mit der Blitznarbe und schaute den blonden Slytherin fast feindselig an. „Normalerweise kann ich es mir verkneifen, mich über jemanden lächerlich zu machen, der mir etwas anvertraut.“ Irritation zierte nun Harrys Gesicht. „Wirklich?“ Draco verdrehte innerlich die Augen. War er wirklich so ein arrogantes Arschloch, wie alle immer sagten? „Ja, das kann sogar ich.“ Harry war immer noch irritiert, aber er sah in den grauen Augen nicht eine Spur von Lüge. Er seufzte resigniert und sagte dann leise: „Ich kann den Regen nicht leiden. Ich bin vor dem Geräusch abgehauen.“ Draco war erstaunt. Potter hatte Angst vor Regen? Hatte er das wirklich gesagt oder war das ein Streich seiner Sinne? „Jetzt lach schon über mich und erzähl deinen Freunden davon.“, seufzte Harry, quetschte sich zwischen der Statue und Malfoy durch und wollte die Treppe hinauf, um endlich in sein Bett zu kommen, auch wenn er aus der Eingangshalle das Rauschen vernehmen konnte. Ein gequälter Blick erschien auf seinem Gesicht, während er zwei Schritte Richtung Treppe tat, bevor er feststellte, dass er sich nicht bewegen konnte. Irritiert starrte er auf die bleiche Hand, die sich um seinen Arm klammerte und ihn festhielt. „Hörst du mir eigentlich zu, Potter? Ich sagte doch, dass ich mich nicht über jemanden lächerlich mache, der mir etwas anvertraut. So arrogant bin ich auch nicht.“, zischte ihn Draco an und hielt ihn weiterhin fest, damit Harry nicht abhauen konnte. „Du tust mir weh, Malfoy.“, kam es leise von dem Grünäugigen. „Versprich mir, nicht weg zulaufen.“, forderte Draco und Harry nickte leicht. Sogleich ließ Draco ihn los. „Wieso gehst du eigentlich davon aus, dass ich dir was Böses will?“, fragte er dann. Harry wusste darauf erst nichts zu erwidern. Denn er hatte über dies nie nachgedacht. Er hatte es so hingenommen, dass Malfoy nur daraus aus war, ihm schaden zu wollen und er versuchte sich nur, dagegen zu verteidigen. „Keine Ahnung.“, murmelte er dann. Draco wusste nicht weiter. Sie sollten eigentlich endlich in ihre Betten verschwinden, Snape hatte diesmal Aufsicht und er hatte keine Lust, sich noch eine Predigt anzuhören. Dann fiel ihm was ein. „Hör zu, Potter. Ich werde wirklich niemanden davon erzählen. Das versprech ich dir hiermit.“ Erstaunt sah Harry ihn an. „Ich nehme an, ein Versprechen von einem Malfoy ist so ehrlich wie sein reines Blut.“ „Darauf kannst du wetten, Potter.“, grinste Draco und fuhr dann sofort weiter. „Ich mach dir sogar einen Vorschlag, der nicht so Malfoy-typisch ist.“ Neugierig, was das sein konnte, blickte der Gryffindor seinen Mitschüler an. „Wenn es nächste Mal regnet...“ Draco wusste nicht, wie er seine Idee ausschmücken sollte. „Sagen wir, beim nächsten Regen leiste ich dir Gesellschaft.“ Hatte er das wirklich gesagt? Er wollte die Regentage mit Potter verbringen? Draco war sich nicht sicher, ob es so eine gute Idee gewesen war, immerhin schaute ihn Potter mit großen Augen an, aus denen nur der Argwohn so sprühte. Klar, es war wirklich nicht typisch für ihn, jemanden anzubieten, dass er ihm Gesellschaft leistet, vor allen nicht seinen Erzfeinden. Aber ihm tat Potter nun mal leid, auch wenn er nie gedacht hatte, dass er so etwas wie Mitleid fühlen konnte. „Das meinst du jetzt nicht ernst.“, kam es schüchtern von Harry. Er glaubte nicht daran, dass so ein Vorschlag gerade von Malfoy kam. Wieso sollte der sich mit den Sorgen eines anderen rumschlagen. Der hatte doch bestimmt besseres zu tun. „Wenn ich es mir recht überlege, leide ich wahrscheinlich an irgendeiner Krankheit, die mich dazu bringt, unsinniges Zeug von mir zu geben. Andererseits, wieso sollte ich dir sowas nicht vorschlagen? Ich glaube, ich bin besser dran, wenn ich meine Zeit mit dir verschwende, anstatt mit dem anderen Gesöcks aus dummen Fresssäcken und nervenden Alleskönner.“ „Charmant wie eh und je.“ Jetzt musste sogar Harry lächeln. „Also nimmst du an? Sobald es wieder regnet, kommst du hier runter und ich lenk dich ab.“ „Okay.“ Das hatte Harry nun ohne nachzudenken laut gesagt, aber was sprach denn eigentlich dagegen? So musste er wenigstens nicht allein rumsitzen und konnte sich ablenken, anstatt über den Regen nachzudenken. „Gut, dann sollten wir schleunigst in unsere Betten kommen, Snape hat Aufsicht heute Nacht.“ Damit wandte sich Draco zum gehen. „Hey Malfoy?“ Harry konnte nicht einfach so gehen. „Was denn noch?“ Draco sah ihn aus grauen Augen abwartend an. „Danke.“, lächelte Harry und lief dann die Treppe hinauf. „Kein Problem.“, sagte Draco leise, als der Gryffindor schon weg war. Es war gut, dass er es vorgeschlagen hatte. Das würde interessant werden. Kapitel 2: Zweites Treffen -------------------------- omg, das hat mal lange gedauert x,.x entschuldigt bitte, aber ich wusste an manchen stellen bei diesem kapitel einfach nicht weiter und ich wollte auch nicht unter druck schreiben +hehe+ aber ich wart sicher brav und habt gewartet und freut euch jetzt über ein neues kapitel (wehe wenn nich ô.ó) ich wünsch euch viel spass beim lesen ^^ Eure Koho ______________________________________________________________________________________________ Kapitel 2 - Zweites Treffen Die nächsten Tage waren, zum Glück für Harry, regenfrei. Draußen versuchte der Boden das überschüssige Wasser aufzusaugen und hinterließ dadurch schlammige Wege zu den Gewächshäusern. Die Schüler waren nicht allzu erfreut, dass nun ihre Umhänge und Schuhe schlammbespritzt waren, doch für Harry war es eine gute Zeit. Er musste nicht aus dem Turm fliehen und auf die seltsamen Fragen seiner Freunde antworten, die sie immer stellten, wenn er nach dem Regen zurück kam. Nur einer ärgerte sich, Draco Malfoy. Da machte er schon einmal einen Vorschlag, und dann konnte er ihn nicht erfüllen, weil dieses dumme Wetter gegen ihn war. Frustriert lief er durch die Gegend, ließ niemanden nah an sich ran und pöbelte noch unfreundlicher durchs Schloss. Nur wenn er auf Harry traf hatte er ein Lächeln übrig, welches Harry auch erfreut zurück gab. Ansonsten war mit dem Slytherinprinzen überhaupt nichts anzufangen. Blaise Zabini, selbst ernannter Freund und verstehender Analytiker der Psyche Dracos, lief wirklich wie ein Unwissender durch die Gegend und konnte die Fragen der anderen Slytherin nicht beantworten, was denn mit seinem Freund los war. Auf Fragen seiner Seite hin gab es weder eine konkrete Antwort noch irgendwelches unverständliche Gemurmel. Somit war Blaise sich sicher: Draco Malfoy war schlecht gelaunt. Wie auch immer, Draco war wirklich mit seiner Stimmung unten angekommen, als er nachmittags, nachdem es eine Woche lang den schönsten blauen Himmel gab, von Pflege magischer Geschöpfe kam. Mit prüfenden Blick besah er sich den Himmel, obwohl er eigentlich genau wusste, dass dort nicht eine Wolke zu sehen war. Weiter konnte seine Stimmung nicht runter und so setzte er sich an den Slytherintisch, antwortete nicht auf ein höfliches „Hallo Draco.“ von Blaise und stocherte lustlos in seinem Kuchen rum. „Auf dass ich mir eine einfang, aber was in Slytherins Namen hast du für ein Problem, Draco?“ Am Tisch wurde es still. Blaise wagte es wirklich, einen schlecht gelaunten Malfoy anzureden. Die Erstklässler hielten Zabini nun für mutig, die Siebtklässler für verrückt. Doch sie hielten alle umsonst die Luft an. Draco hatte nicht vor zu explodieren, denn eigentlich wollte er keine Antwort geben. Leider war Blaise damit nicht zufrieden. „Ich störe dich ungern in deinen Tagträumen oder was auch sonst immer dich gefangen hält, aber findest du nicht, du bist uns eine Erklärung schuldig?“ „Was?“ Total überrascht sah Draco auf. Hatte Blaise die ganze Zeit mit ihm geredet? „Draco Malfoy, du bist sooo... ach, was weiß ich. Ich wollte gerne wissen, was dir schon die gesamte Woche die Laune vermiest.“ Draco schaute hinauf zur verzauberten Decke der Großen Halle und dann wieder auf seinen Teller. Blaise folgte dem Blick. „Jetzt sag nicht, du bist schlecht gelaunt, weil der Himmel wolkenlos und blau ist.“ „Doch, es regnet nicht.“, nuschelte der blonde Slytherin zwischen zwei Bissen seines zermatschten Kuchens. „Warum sollte es auch regnen?“ „Weil es die Wochen davor auch geregnet hat, wieso jetzt nicht?“ Beleidigt warf Draco seine Gabel auf den Tisch. „Gibt es einen Grund, wieso es regnen sollte?“, fragte nun Blaise leise wissend. Draco wurde rot. „Nein.“, sagte er dann entschlossen und vermied es, seinen Blick zu einem gewissen Gryffindor zu lenken. „Sicher?“ „Ja, Blaise, verdammt! Nerv mich nicht.“ „Schon okay.“ Damit wandte sich der Slytherin wieder seinem eigenen Kuchen zu und ließ seinen blonden Freund in seine Gedanken verschwinden. Und Draco nutzte diese ruhige Zeit wirklich. Er fragte sich, ob er wirklich so offensichtlich seine Laune nach außen getragen hatte. Aber was fragte er sich das? Immerhin wusste Blaise immer, wie es ihm ging, ohne sonderlich darauf zu achten, wie er sich verhielt. Seufzend schob Draco seinen Teller mit dem zermatschten Kuchen von sich weg und legte deprimiert seinen Kopf auf den Tisch. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, mein lieber Freund, du hast dich verknallt.“ Sofort saß Draco senkrecht auf der Bank und sah Blaises grinsendes Gesicht entsetzt an. „WAS?“, zischte er. „Ja, so was nennt man Lihihiebe. Schon mal davon gehört?“, feixte der Dunkelhaarige. „Mach dich nicht zum Affen, Zabini.“ „Der Einzige, der sich gerade zum Affen macht, bist du, Draco. Selbst Potter grinst schon über dich und deine Gebärden.“ Ruckartig fixierte Dracos Blick den Gryffindortisch und suchte Harry. Stimmt, da saß er neben seinen Freunden und grinste ab und an in seine Richtung. Was mochte er wohl von ihm denken? Hatte er ihn schon die ganze Zeit beobachtet? „Weißt du, wie lange er schon...?“ „Sag bloß, er ist es.“ „Was ist er?“ „Na, du bist in Potter verknallt!“ „Spinnst du?“ Schnell hielt Draco seinem Freund die Hand vor dem Mund. „Sei leiser!“, zischte er dann. Grinsend zog Blaise die Hand weg. „Also bist du es?“ „Selbst wenn, was geht es dich an?“ „Willst du deswegen, dass es regnet? Weil Potter dann runter in den Kerker kommt?“ „Woher weißt du das schon wieder?“ „Ich hab mit ihm gesprochen.“, sagte Blaise nüchtern und lächelte dann leicht in Harrys Richtung. Draco sah, dass Harry in ihre Richtung winkte und sich dann wieder abwandte. „Du hat mit ihm gesprochen?“ „Jap. Ich hab ihn vor drei Wochen bei uns rumlungern sehen und ihn freundlich gefragt, was er denn suche.“ „Und.. er hat dir einfach so geantwortet?“, fragte Draco erstaunt. „Natürlich. Immerhin bin ich nicht sein Feind und scheinbar hatte er nicht die geringste Angst vor mir.“ „Und was hat er dir geantwortet?“ „Hat er dir denn geantwortet?“ „Beantworte meine Fragen nicht mit Gegenfragen und strapazier nicht meine Geduld, Zabini.“ „Schon gut.“ Blaise hob zur Beruhigung die Arme. „Er hat mir gesagt, dass er das Geräusch des Regens nicht mag, weswegen er aus dem Turm flieht, weil es da besonders laut gegen die Scheiben klopft, und sich lieber einen Platz weit unten sucht, damit er es nicht hören muss.“ Draco nickte nur. Was anderes hatte Harry ihm ja auch nicht gesagt. „Sonst noch was?“ Blaise schien nachzudenken. „Jap, er wollte nicht, dass ich es dir erzähle.“ „Wieso das?“ „Draco, mal ehrlich. Wie viel Spaß macht es dir, ihn zu ärgern?“ Darauf antwortet Draco nicht. Blaise hatte ja recht, hätte Harry es ihm nicht selber erzählt und hätte er es von Blaise nur gehört, dann hätte er ihn wirklich damit aufgezogen. „Ah, ich liebe es, wenn du sprachlos bist.“ Grinsend schob Blaise sich ein Stück Kuchen in den Mund. „Ich bin nicht sprachlos.“, verteidigte sich Draco. „Natürlich nicht. Wie komm ich nur darauf? Aber um deine Stimmung ein wenig zu heben: Laut Muggelbericht aus dem Radio soll es heute Abend regnen.“ „Du hörst Muggelradio?“ „Ich hab ja sonst nichts zu tun. Und im Gegensatz zu dir, weiß ich, wie man damit umgeht und da ich heute mal wieder in Hogsmeade war und dieser nette Verkäufer in dem Antiquitätengeschäft eins da hatte, war ich neugierig, was sie denn so da von sich geben.“ „Also regnet es nachher?“ „Wenn du es so ausdrücken willst, ja. Ich würde ja eher sagen: Junger Malfoy, Sie haben heute Abend ein Date mit einem gewissen Harry Potter.“ Leise lachend verzog sich Blaise vom Tisch und ließ einen aufgewühlten und nervösen Draco allein zurück. Blaise hatte die Wahrheit gesprochen und gegen Abend, als sich langsam die Sonne gen Horizont senkte, fing es leise an zu tröpfeln. Am Anfang nahm man es überhaupt nicht wahr. Immerhin, es war ein kaum merkliches Rieseln vereinzelnd verirrter Tropfen, die, der Gravitation wegen, nach unten fielen. Harry fiel es, wie allen anderen erst auf, als es im Gemeinschaftsraum zu rasseln anfing. Ein unbehagliches Gefühl erwachte in ihm, dass ihm sagte, er sollte sich beeilen, wenn er nicht alles mit anhören wollte. Und so verabschiedete er sich von Hermine und Ron, die sich nur wieder irritiert ansahen, und verließ eilig den Turm der Gryffindor. Er hoffte nur, dass Draco sein Versprechen ihm gegenüber nicht vergessen hatte, nachdem es solange nicht geregnet hatte. Draco indes war sichtlich erfreut auf dem Weg zur Eingangshalle, um sein Küken, wie er Harry in Gedanken nannte, abzuholen und sich um ihn zu kümmern. Was genau er machen sollte, wusste er eigentlich nicht, aber es konnte bestimmt nicht schwer sein, jemanden für eine bestimmte Zeit zu unterhalten. Wenn er nicht weiter wusste, würde er ihn einfach mit in den Gemeinschaftsraum der Slytherins nehmen. Da konnte er dann gemeinsam mit Blaise sich etwas überlegen, obwohl Blaise wahrscheinlich sowieso nur Unsinn im Kopf hatte, aber besser, als sich mit Küken Potter anzuschweigen. Als er die Treppe zur Eingangshalle hinauf kam, war von seinem Küken noch nichts zu sehen. Er hatte es sich doch nicht anders überlegt? War Draco den gesamten Weg umsonst gegangen? Aber wieso sollte Harry nicht kommen? Er lehnte sich gegen die Wand und wartete, immerhin musste sein Küken von weit oben nach hier unten kommen, da konnte das schon eine Weile dauern. Harry beeilte sich wirklich. Das Geräusch des Regens war schon viel zu sehr in seinem Kopf und er kriegte es nicht ausgeblendet. Er brauchte Ablenkung oder wenigstens einen Ort, wo es nicht so dröhnte. Wieso musste er in Gryffindor sein? Als Slytherin wäre es nicht so schlimm gewesen. Da hätte er sich nicht verstecken müssen, beziehungsweise wäre es da nicht so auffällig gewesen. Er beschleunigte seine Schritte, rannte nun fast die Treppen im ersten Stock Richtung Eingangshalle runter, in der Hoffnung, dass Draco noch nicht zu lange gewartet hatte und schon wieder verschwunden war. „Potter.“ Harry hatte sich suchend in der Halle umgesehen, aber eigentlich hätte er sich auch denken können, dass Draco nicht mittendrin warten würde, sondern an der Treppe geblieben ist. Als er seinen Namen hörte, drehte er sich in die Richtung, aus dem die Stimme kam und sah einen gelangweilten Draco an der Wand lehnen. Er ging eilig zu ihm hin und blieb vor ihm stehen. „Ich dachte, du kommst nicht mehr.“ „Und ich hab gedacht, du wartest nicht auf mich.“ „Lange hätte ich es wirklich nicht mehr getan.“ „Können wir tiefer in die Kerker gehen?“ Harry fühlte sich immer unwohler. Er wollte endlich in die dunklen Gänge und nicht weiter mit Draco diskutieren. Draco lauschte kurz dem Rauschen der Tropfen und nickte dann zustimmend. „Wir finden sicher etwas.“, sagte er dann und ging voran die Treppen hinunter. Harry folgte ihm schüchtern. Er wusste immer noch nicht, wieso Draco das für ihn tat. Was erhoffte er sich dadurch? Mittlerweile saßen sie in einer versteckten Ecke des Kerkers auf dem kalten Boden. Sie hatten über verschieden Dinge geredet, angefangen beim Unterricht der einzelnen Lehrer und aufgehört bei verschiedenen Schülern. Jetzt saßen sie schweigend da, keiner wollte mit den wirklichen Fragen raus rücken. Harry wusste nicht, wie Draco reagieren würde, wenn er ihn fragte, warum er das alles tat. Er hatte die Befürchtung, dass Draco dann sagen würde, dass er beim nächsten Regen zusehen sollte, wie er es übersteht. Und Draco wusste nicht, was Harry sagen würde, wenn er ihn nach den Grund seiner Reaktion gegenüber dem Regen fragte. „Malfoy?“ Harry hasste das Schweigen. Also brach er es, auch wenn er damit seine Ablenkung verspielte. „Hm?“, kam es nur genuschelt von dem blonden Slytherin. „Wieso?“ Draco sah auf. Was sollte das denn jetzt? „Wieso was?“ Der Gryffindor druckste herum. „Komm zur Sache.“ „Okay...“ Harry schluckte noch einmal. „Wieso machst du das hier alles?“ Erstaunt sah Draco in grüne Augen. Auf die Frage hatte er schon die ganze Zeit heute gewartet, doch er war wirklich überrascht, dass Harry sie stellte. Das große Problem war nun allerdings, was er darauf antworten sollte, denn eigentlich wusste nicht mal er, weshalb er vorgeschlagen hatte, sich mit ihm zu beschäftigen, bis alles vorbei war. „Du musst das nicht beantworten.“, meinte dann Harry, als von seinem Gegenüber kein Laut kam. „Ich weiß es nicht.“, murmelte Draco. Irritiert beobachtete der Gryffindor nun seinen ehemaligen Feind. „Du weißt was nicht?“ „Wieso ich dir vorgeschlagen habe, dass ich dich ablenke, damit du nicht alleine hier rumgeisterst? Es kam einfach über mich. Außerdem hab ich auch nicht gedacht, dass du annimmst. Ich hatte immer gedacht, dass du mich hasst. Und eigentlich habe ich das auch von mir gedacht. Aber irgendwie, du tatest mir leid.“ Harry war sprachlos. Hasste Malfoy ihn etwa gar nicht? „Was denkst du jetzt nur von mir.“, murmelte der Blonde leise und wandte den Blick ab. „Ich weiß nicht. Du überrascht mich. Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas wie Mitleid und Fürsorge für jemanden entwickeln kannst.“ „Ich auch nicht.“ „Aber das ist doch gut, Malfoy. Ich hatte dich immer als total eiskalt eingeschätzt, doch du zeigst sogar mal deine weiche Seite. Das macht dich gleich sympathischer.“, lächelte Harry, als Draco ihn erstaunt ansah. „Findest du?“ „Natürlich. Und was ich noch besser finde ist, dass du ehrlich drüber redest. Und mich nicht mal blöd anmachst.“ Jetzt musste Draco auch lächeln. Es stimmte, dass er nicht einmal irgendwas zu Harry gesagt hatte, was den fertig machen sollte. Warum sollte er auch? Hier musste er nicht eine Maske aufsetzen, die ihm aufgezwungen wurde. Hier konnte er mal er selbst sein, weil er wusste, dass Potter ihn auch so akzeptieren würde. Hier bekam er Wärme und Verständnis, vielleicht auch so etwas wie leichte Zuneigung. Und das freute ihn. Auch wenn die Person Harry Potter war, die Person, von der er am wenigsten Verständnis erwartet hatte. „Wir sind ganz schön blöd.“, meinte er dann leise. „Malfoy, rede nicht immer so wirr. Wieso sind wir blöd?“ Neugierde erschien in den grünen Augen. „Überleg doch mal, Potter. Jedes Mal, wenn wir uns gesehen haben, entstanden Wortduelle, die unbedingt ausgetragen werden wollten, und jetzt sitzen wir beide im kalten Kerker rum und unterhalten uns normal. Wieso konnten wir das vorher nicht?“ Ungläubig starrte Harry den anderen an. Das war eine gute Frage. Soeben hatte er festgestellt, dass er Draco gar nicht so schlimm fand, wie er immer dachte, was wohl daran lag, dass er sich nie Gedanken um ihn gemacht hatte. Aber jetzt, wo sie beide hier unten waren und Malfoy sich freiwillig mit ihm abgab, war es schon komisch. „Wahrscheinlich waren wir einfach nur kindisch, wollten unbedingt jemanden, an dem wir uns auslassen können. Du hast dich wenigstens gewehrt, wenn ich es darauf angelegt hab.“, überlegte Draco dann laut weiter. „Ich dachte, ich bin der Einzige, zu dem du so fies bist.“ „Ah, Potter, die Welt dreht sich immer noch nicht nur um dich.“, lachte nun Draco laut. „Ich hab es bei vielen anderen auch versucht. Aber nur du bist wirklich drauf eingestiegen. Selbst das Wiesel ist nur eine billige Kopie, die dir nachredet und scheinbar nicht selbst denken kann.“ „Danke, dass du so nett über meine Freunde redest.“ „Freunde? Scheinbar hast du sie nicht ins Vertrauen gezogen, dass du hier unten bist, wenn es regnet. Und dann nennst du sie Freunde?“ Harry sagte dazu nichts. Aber Malfoy hatte Recht. Er hatte ihnen nie gesagt, wohin er verschwand. Sie hatten zwar etliche Male gefragt, aber was würden sie sagen, wenn er ihnen versuchte alles zu erklären. Sein Blick glitt von Malfoys grauen Augen auf den steinernen Boden. „Das... ist nicht so einfach...“, murmelte er. „Wieso nicht? Mir und Blaise konntest du es doch auch erzählen, selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich über dich lustig mache.“ „Sie würden es nicht verstehen. Sie halten mich für einen Helden, jemand, der stark ist. Wenn ich jetzt zu ihnen gehe und ihnen erzähle, warum ich mich verstecke... Sie würden es nicht verstehen!“ Harrys Stimme war immer leiser und zittriger geworden. Er umschloss mit seinen Armen seine Beine und legte den Kopf auf die Knie. Draco sah, dass er irgendwie zu weit gegangen war. Er wollte doch gar nicht, dass es Potter schlecht ging, es hatte ihn nur interessiert. „Tut mir leid, dass ich gefragt hab.“, meinte er kleinlaut. Harry nickte nur. Er wollte niemals über dieses Thema mit irgendjemanden sprechen. Er versuchte sich damit nur selbst zu schützen. Was für ein Held war er denn schon? „Potter...“ „Lass gut sein, Malfoy. Ich glaub, es hat aufgehört. Ich werde hochgehen, die machen sich sicher Sorgen.“ Harry stand auf und streckte seine steifen Glieder. Draco tat es ihm gleich. Gemeinsam gingen sie den Weg zurück zur Treppe. Als sie dort ankamen, hörten sie nur das Flackern der Fackeln in der Eingangshalle. Der Regen hatte wirklich aufgehört. „Kommst du wieder hinunter, wenn es anfängt?“ „Klar. Hatten wir doch abgemacht, solange du mich wieder abholst.“ „Sicher.“ Harry wandte sich zur Marmortreppe, die ihn hinauf in die obersten Stockwerke brachte. „Es tut mir wirklich leid, Harry.“ Erstaunt drehte sich Harry um. Hatte Malfoy ihn wirklich gerade beim Vornamen genannt? „Ist okay. Wir sehen uns dann, Draco.“ Eilig stieg Harry die Treppen hinauf und Draco verschwand wieder in den Tiefen der Kerker. Kapitel 3: Nach dem Treffen --------------------------- Ich muss mich ganz ehrlich entschuldigen. Es tut mir leid, das ich nun so lange gebraucht hab, um was Neues hochzuladen, aber ganz ehrlich, ich wusste eine zeit lang nicht, was ich schreiben soll, wie ich es dahin bringen kann, wo es letztlich aufhören soll. Dieses Kapitel ist ein kleiner Einschub, hat Bedeutung und dient dazu, euch die Warterei zu erleichtern, ich versuche schnell voran zu kommen, also bitte keine Morddrohungen in irgendeiner Form an mich x_x Kapitel 3 – Nach dem Treffen „Und? Hattet ihr Spaß?“ Blaise hatte sofort Draco angefangen zu befragen, als dieser seinen Gemeinschaftsraum betrat, doch Draco hatte vorgehabt, erst einmal zu schweigen, bis sie in ihrem Zimmer waren. Nachdem er die Tür hinter sich und Blaise geschlossen hatte, atmete er erst tief durch und sah dann Blaise an, der ihn gespannt ansah. „Was willst du hören?“ „Keine Ahnung.“ Der Dunkelhaarige zuckte mit den Schultern. „Oh, ganz toll, Blaise. Erst mich neugierig anspringen und jetzt nicht wissen, was du hören willst.“ Genervt wandte Draco sich seinem Bett zu. „Komm schon, Draco. Was könnte ich wissen wollen?“ „Ja, sag du es mir. Ich brauch mich mit dir nicht darüber zu unterhalten.“ „Schon gut.“, seufzte Blaise. „Über was habt ihr euch unterhalten, was habt ihr sonst gemacht?“ „Du bist viel zu neugierig.“ Draco gähnte. Die Stunden auf dem kalten Steinboden hatten Müdigkeit mit sich gebracht. Vielleicht sollte er vorher immer schlafen gehen, aber woher sollte er wissen, wann es regnen würde? „Oh, Draco, ich verzweifel noch mit dir.“ Völlig fertig ließ Blaise sich auf sein Bett fallen. Draco grinste. „Das war Absicht, oder?“ „Ach was, Blaise, wie kommst du nur darauf?“, hüstelte Draco und setzte sich seinerseits auf sein Bett. „Und?“ Der blonde Slytherin lehnte sich zurück. „Über dies und das. Die Lehrer, den Unterricht und so halt.“ „Hattet ihr keine spannendere Themen?“ Blaise gähnte gelangweilt. „Willst du es nun hören, oder nicht?“ Nach dem Nicken seines Freundes erzählte Draco weiter. „Wir saßen ne Zeit still zusammen. Ich wollte eigentlich fragen, wieso er immer hier unten ist, aber er kam mir zuvor und wollte wissen, wieso ich das alles für ihn mache.“ „Und was hast du geantwortet?“ „Das ich es nicht wirklich weiß, aber er mir irgendwie leid tut. Und das er und ich wirklich dumm waren.“ „Wieso das?“ Blaise verstand nichts. „Überleg mal. Ich kümmere mich um jemanden, den ich jahrelang beleidigt habe.“ „Okay, dass ist wirklich ungewöhnlich für dich, Draco, aber Menschen können sich ändern.“ „Ja. Sieht wohl so aus.“ Nachdenklich spielte Draco mit dem Ende seiner Bettdecke. Blaise sagte nichts mehr. Draco sollte alleine heraus finden, dass er sich geändert hat und er diese kalte Maske nicht mehr tragen musste. Währenddessen war Harry wieder zurück im Gemeinschaftsraum der Gryffindors, hatte Hermine und Ron ignoriert und war gedankenverloren in den Schlafsaal gegangen. Er kriegte einfach keinen klaren Kopf, seine Gedanken hielten sich konsequent an Draco Malfoy fest. Und das war etwas, was Harry nicht verstand. Die gesamten letzten Jahre war ihm dieser Junge so egal gewesen, wie das Loch im Kopfkissen von Ron. Das sich das an einem Abend schlagartig ändern konnte, hätte er nie vermutet. Vor allem, dass er ihn total falsch eingeschätzt hatte. Draco Malfoy war keineswegs ein kalter und arroganter Slytherin, der Gefolgsleute um sich scharrte und erhobenen Hauptes durch das Schloss marschierte. Nein, er war wie Harry. Er war jemand, der in eine Rolle gesteckt wurde ohne gefragt zu werden. Harry musste für alle den Helden spielen, laut einer Prophezeiung war er es, der den Dunklen Lord bezwingen würde. Aber wurde er gefragt? Durfte er sich aussuchen, wie er sein Leben gestalten wollte? Und dasselbe war mit Draco. Draco war der arrogante Sohn eines sehr mächtigen, einflussreichen Mannes, der seine Ziele mit Geld erreichte. Konnte er sich aussuchen, ob er genauso sein wollte, wurde er gefragt? Harry fragte sich, wieso ihm das nicht viel früher aufgefallen war. Sie waren sich so ähnlich und doch eigentlich total verschieden. Harry wurde auf eine freundliche Art überall angenommen, jeder wollte sich um ihn kümmern. Draco hingegen wurde mit missbilligen Blicken beschenkt, wenn er durch die Gänge ging. Dabei hätte es doch auch ganz anders sein können. Nach etlichen Jahren fiel ihm wieder seine erste Begegnung mit Draco ein. „Stimmt es? Im ganzen Zug sagen sie, dass Harry Potter in diesem Abteil ist, also du bist es?“ Draco war in Harry und Rons Abteil gekommen, um sich zu vergewissern, dass er wirklich Harry Potter war, mit dabei Crabbe und Goyle. Harry beantwortete seine Frage mit 'Ja' und musterte die anderen beiden, die Draco ihm dann vorstellte. Für Ron hatte er nur einen abfälligen Kommentar übrig, bis er sich wieder Harry zuwandte: „Du wirst bald feststellen, dass einige Zaubererfamilien viel besser sind als andere, Potter. Und du wirst dich doch nicht etwa mit der falschen Seite abgeben. Ich könnte dir behilflich sein.“ Doch Harry hatte abgelehnt. Warum wusste er bis heute nicht, aber das war hier auch nicht die eigentliche Frage, die sich in seinem Inneren ausbreitete. Eher wollte er wissen, woran er nun eigentlich wirklich bei Draco war. Denn so wirklich nahm er es ihm nicht ab, dass er nur Mitleid mit ihm hatte. Nein, irgendwas anderes stand noch zwischen ihnen, etwas, das keiner der beiden aussprechen wollte, weil es einfach noch zu unsichtbar war, zu frisch, um sicher sein zu können, dass man das richtige fühlte. „Harry?“ Rons Stimme drang nicht zu ihm. Durch die dicken zugezogenen Vorhänge, die Harry um sein Bett gezogen hatte, war nicht ein einziger Laut zu hören. Nur seine unregelmäßigen Atemzüge vernahm er. Und die Schritte, die sich langsam von seinem Bett entfernten. Er wollte nicht mit Ron sprechen. Er wollte mit niemanden aus diesem Turm sprechen, weil sie ihn nicht verstehen würden. Es schien sie ja auch nicht wesentlich zu interessieren, wo er war. Wahrscheinlich waren sie froh, dass er sie nicht darüber informierte, so hatten sie mal Zeit für sich, ohne dass er stumm daneben saß und sie sich zurückhalten mussten. Er legte sich auf die Seite und starrte den Vorhang an. So langsam verstand er gar nichts mehr, sein ganzes Handeln der vergangenen Jahre schien ihm so verkehrt. Seufzend schloss er die Augen und versuchte irgendwie einzuschlafen. Am nächsten Morgen wachte Draco mit sehr zerzausten Haaren auf. Mit wirren und müden Blick suchte er nach der Quelle, die ihn geweckt hatte. Als er sie entdeckt hatte, verdrehte er die Augen und ließ sich wieder nach hinten fallen. „Blaise Zabini, wieso kannst du an einem Samstag nicht wie jeder andere auch bis um zehn Uhr durchschlafen?“ „Hab ich dich geweckt?“ Schuldbewusst sah Blaise auf seine Füße. „Schon gut. Was machst du eigentlich?“ Draco stand etwas umständlich auf und strich sich erstmal seine Haare glatt. „Ich such dir Klamotten raus. Immerhin regnet es nachher.“ Sofort war Draco wach. „Wirklich?“ Er sprang aus dem Bett. „Hast du wieder Muggelradio gehört?“ „Jap, und jetzt hilf mir, etwas passendes für heute Nachmittag zu finden.“ Kapitel 4: Ohne Regen --------------------- Entschuldigt bitte x,.x ich hab mir soo viel Zeit diesmal gelassen, ihr habt jedes Recht mich zu verflüchen oder irgendwas anderes x,.x Aber ich hab es einfach nie geschafft, zu schreiben, bzw. weiter zu schreiben ._. Hasst mich bitte nicht. Dieses Kapitel ist nun nicht gerade der Renner, aber ich will mal weiterkommen, deswegen.. Ich hoffe es gefällt euch! Ich geb mir nun mehr Mühe, regelmässiger hochzuladen, okay? Kommentare sind sehr erwünscht ^^ Und danke an die 33 Leute, die diese Story favourisiert haben und auch an die ganzen Kommischreiber Ich hab euch lieb ^^ _______________________________________________________________________________________________ Kapitel 4 – Ohne Regen Hatte es jemals im Sommer mehr geregnet als in diesem? Harry wollte Quidditsch spielen. Er wollte sich ablenken, von allem. Aber wie sollte das gehen, wenn der Himmel sich mit dunklen Wolken schmückte, die jeden Augenblick eine Flut von Tropfen auslösen können. Genervt starrte er nach Kräuterkunde in den Himmel, ohne auf Hermine oder Ron zu achten. „Harry?“ Ein leichtes Nicken kam vom Angesprochenen, um Hermine anzudeuten, dass er zuhörte. „Wieso verschwindest du immer wieder aus dem Turm? Und wohin gehst du?“ Hermine schaute verwundert, denn Harry war abrupt stehen geblieben. „Harry?“, fragte sie noch einmal vorsichtig. „Ich brauche Zeit zum nachdenken.“, antwortete er dann leise und wollte sich dann schnell an Hermine vorbei schieben, doch diese hielt ihn fest. „Und das immer wenn es anfängt zu regnen?“, hakte sie weiter nach. „Ja. Was ist so falsch daran?“ „N-nichts. Ich mach mir doch nur Sorgen um dich.“ Tränen sammelten sich in ihren braunen Augen. Harry blickte nun stur zu Boden. „Das brauchst du nicht, okay?“ Und damit schob er sich endgültig an beide vorbei und eilte ins Schloss. „Ich verstehe ihn einfach nicht. Wieso sagt er uns nichts?“ Ron ging näher zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Ich weiß es auch nicht, Hermine.“ Wieso gerade jetzt? Wieso hatte sie ihn heute darauf angesprochen? Warum konnte sie ihn nicht in Ruhe lassen, wie vorher schon? Harry war ohne nachzudenken hinunter in die Kerker gegangen, denn hier würden sie ihn niemals vermuten. Und er hoffte, dass er Draco hier sehen konnte, selbst wenn es nicht regnete. Denn so langsam wurde ihm klar, dass er, wenn er sich besser fühlen wollte, Draco sehen musste, wissen musste, dass der blonde Slytherin für ihn da war und auf ihn acht gab. Ja, er würde sogar zugeben, dass er mehr für ihn empfand, dass er sich, allein durch die zwei Treffen hier unten, zu ihm hingezogen fühlte. Das war ihm gestern Nacht klar geworden. Was anderes konnte es gar nicht sein, denn würde Draco Malfoy sonst dauerhaft in seinen Gedanken herum spuken? Was für Unterricht er wohl gerade hatte? Harry wusste nur, dass auf seinem Stundenplan heute kein Fach mit den Slytherins eingetragen war. Aber irgendwann musste er doch in die Kerker kommen, seine Tasche in den Gemeintschaftsraum bringen. Langsam wurde Harry es kalt hier unten. Er wusste nicht, wie lange er schon hier wartete. Er wusste nicht mal, wie spät es war, ob es schon Abendessen gab oder vielleicht schon nach Mitternacht war. War er an der falschen Stelle? Kamen die Slytherins hier gar nicht lang, wenn sie zu ihren Zimmern wollten? Frustriert seufzte er auf und wollte sich auf den Rückweg machen. „Was macht du denn hier unten?“ Ruckartig drehte Harry sich um. Ungläubige graue Augen starrten ihn an. „Ich..“ „Komisch, wo es doch im Moment nicht mal am regnen ist.“ Draco ging auf ihn zu und blieb kurz vor ihm stehen. „Bist du wegen mir hier?“ „Eigentlich... ja, vielleicht.“ Harry wusste nicht, was er sagen sollte. Bis vorhin war es doch noch so klar gewesen, dass er Draco sehen wollte und jetzt bekam er kein Wort heraus. Der Slytherin musste grinsen. „Bisschen verwirrt im Moment? Sag doch einfach, warum du hier rumgeisterst.“ Harry schluckte. „Hermine hat mich heute drauf angesprochen, wo ich immer hingehe.“ Draco sah ihn erstaunt an. „Ist das nicht deine Sache? Musst du Rechenschaft abgeben, dich abmelden, wenn du aus deinem Gemeintschaftsraum verschwindest?“ Harry schüttelte den Kopf und ließ sich an der Wand hinab auf den Boden gleiten. Draco setzte sich zu ihm. „Ganz ehrlich, es hat sie doch eigentlich die ganze Zeit nicht interessiert.“ „Sie sind meine Freunde.“ „Mensch, Harry. Freunde.“ Draco zischte das letzte Wort abfällig in den Kerker. „Freunde sind nicht so. Freunden ist es nicht egal, wenn einer von ihnen Angst hat. Freunde wollen sofort wissen, warum jemand abhaut, wohin derjenige geht. Sie kommen nach Wochen mal darauf. Ich hab keine Ahnung, wie lange du hier unten am rumgeistern warst, bevor ich dich gefunden hab.“ „Blaise hat mich eher gefunden.“, nuschelte Harry. „Ich bin seit Anfang des letzten Schuljahres immer hierhin geflüchtet.“ „Hat es sie da interessiert? Sie haben sich ein ganzes Schuljahr nicht danach erkundigt.“ „Das weiß ich selbst.“, fiel Harry ihm ins Wort. „Ich weiß, was sie für Freunde sind.“ Draco seufzte. „Sag mal.“, setzte er dann an. „Vertraust du mir?“ Harry war irritiert. Was sollte das nun wieder? „Wieso fragst du mich das?“ „Was ist so schwer daran, mir einfach mal zu antworten?“ „Ich weiß nicht. Ja, vielleicht vertrau ich dir. Immerhin komme ich hier runter, wenn es regnet, damit du mich ablenken kannst.“ Draco grinste. „Sagst du mir dann, wieso du vor dem Regen wegläufst?“ Harry wich bis zur Wand zurück und sah ihn erschreckt an. Wieso wollte Draco das jetzt wissen? Er hatte ihm doch gesagt, dass er das Geräusch nicht hören konnte. „Hey.“, meinte Draco sanft, als er sah, dass Harry total verschreckt war. „Ich will dir nicht zu nahe treten.“ „Du weißt doch wieso, ich hab es dir gesagt.“ „Wegen dem Geräusch, ja. Aber wieso? Was löst das in dir aus? Das möchte ich wissen. Und ich dachte, wenn du genug Vertrauen hast, sagst du es mir auch. Vielleicht. Aber wenn du nicht kannst, ist es auch okay.“ „Es hat nichts mit dir zu tun, okay? Draco, bitte...“ „Ich frag nicht weiter.“, lächelte Draco. „Ich dachte nur... Schon in Ordnung. Du wirst selber wissen, wann du mir etwas anvertrauen kannst. Immerhin wissen nicht mal deine Freunde davon, wieso solltest du es mir dann vor ihnen sagen. Ich bin aus Slytherin, verräterisch, hinterlistig. Schon okay.“ Harry spürte, dass Draco sehr enttäuscht war und das nicht nur an seinen Worten. Eigentlich nutzte er ihn ganz schön aus. Draco verbrachte die Stunden mit Harry, und kriegte dafür eigentlich gar nichts. So aufopferungsvoll kannte er ihn gar nicht. Wenn man es recht bedachte, kannte er ihn überhaupt kaum. Die zwei Mal, die sie sich jetzt gesehen hatten, waren einfach zu wenig, um das ganze Wesen Draco Malfoy kennen zu lernen. Und Harry wollte mehr von Draco wissen. Am liebsten alles. Doch das hieß nunmal auch, dass er sich öffnen musste. „So mein ich das überhaupt nicht, Draco. Es ist.. einfach schwierig. Ich kann es schlecht erklären.“ „Du musst es nicht erklären, sagte ich doch bereits. Du bist nicht verpflichtet, mir alles von dir zu erzählen. Es wäre einfach nur.. schön gewesen, zu wissen, warum du dich quälst.“ Draco ging einige Schritte auf ihn zu. Harry stand immer noch an der kalten Wand gelehnt und atmete nun ziemlich flach, weil Draco wirklich nur noch ein paar Zentimeter von ihm entfernt stand und seine grauen Augen so tief schienen. „Ich.. will mehr über dich wissen, Harry. Ich möchte, dass du mir vertrauen kannst. Und dass du mich nicht mehr als deinen Feind ansiehst.“ flüsterte Draco. „Ich seh dich schon lange nicht mehr als Feind an. Nicht mehr, seit wir hier unten reden. Seit du mir gesagt hast, dass du dich um mich kümmerst, wenn ich hier runter komme.“, murmelte Harry und sah zur Seite, denn er wusste nicht, was passieren würde, wenn er weiterhin in diese unendlich tiefen Augen sah. „Wirklich?“, fragte Draco erstaunt. „Dann.. ist ein Wunsch ja schon mal in Erfüllung gegangen.“, lächelte er dann. „Sieht wohl so aus. Draco.. die anderen Wünsche.. die sind nicht einfach. Vertrauen ist vielleicht da, aber..“ „Ich weiß schon.“, unterbrach er Harry. „Das kommt schon noch. Auch wenn es nur wenig ist, ich freue mich.“ „Und das andere... Du kennst mich doch. Ich bin derjenige, der dir auf deine dämlichen Angriffe antwortet.“ „So dämlich sind sie nicht.“ „Die meisten schon.“ Harry konnte nicht anders als zu grinsen. Dracos Gesichtsausdruck war einfach nur dafür gemacht. „Du lachst über mich.“, stellte Draco fest. „Oh ja. Das tue ich wohl. Weil es einfach zum Lachen ist, Draco.“ „Du nimmst dir ziemlich viel raus, Potter.“ „Ich hab das Gefühl, dass ich wohl das Recht dazu habe, Malfoy.“ Draco seufzte gespielt auf. „Womit hab ich eigentlich dich verdient? Ich wollte ruhige Jahre auf Hogwarts, eine erfüllte Schulzeit und was bekomme ich? Einen Jungen, der mir andauernd auf die Nerven geht.“ „Tja, das Leben ist gegen dich.“ „Zurück zum Thema. Ich kenne nicht dein wirkliches Ich, Harry. Ich kenne nur das, was du vorgibst zu sein, wie dich deine Freunde sehen, wie du ihnen eine Rolle vorspielst. Ich glaub, ich hab bei den letzten zwei Mal mehr den echten Harry Potter gesehen, als jemals irgendwelche anderen, hab ich recht?“ „Sieht wohl so aus.“ „Zeig mir mehr davon.“, bat Draco begierig. Seine Augen strahlten. Harry sah etwas irritiert aus. „Nur, wenn ich mehr von Draco Malfoy zu sehen kriege. Vom wirklichen Draco. So wie du zu Blaise und allen anderen aus Slytherin bist.“ „Glaubst du, ich spiel dir hier auch nur was vor?“ „Nein, aber ich denke, du zeigst nicht alles.“ Draco überlegte kurz. Wenn er darauf einging, hieß das, er konnte mehr Zeit mit Harry verbringen. Mehr Zeit, um mehr über ihn rauszufinden. „Ich denke, der Deal geht klar.“ „So neugierig auf mein wahres Ich?“ „Sicher. Wer hat schon die Chance, dich so richtig kennen zu lernen?“ Mit jedem Wort überbrückte Draco jeden einzelnen Zentimeter, der noch zwischen ihnen lag. Er wollte so gern diese rosigen Lippen kosten, die sich ihm offenbarten, als wollten sie genau das selbe. Er war ihnen so nah, konnte schon Harrys leichten Atem spüren... Kapitel 5: Gespräche -------------------- Kapitel 5 - Gespräche „Sicher. Wer hat schon die Chance, dich so richtig kennen zu lernen?“ Mit jedem Wort überbrückte Draco jeden einzelnen Zentimeter, der noch zwischen ihnen lag. Er wollte so gern diese rosigen Lippen kosten, die sich ihm offenbarten, als wollten sie genau das selbe. Er war ihnen so nah, konnte schon Harrys leichten Atem spüren... Harry konnte nicht mehr denken. Draco war so nah, viel zu nah. Nicht das er davor Angst haben würde. Aber es konnte sich doch nur um einen Traum handeln. Draco konnte niemals dasselbe fühlen was er fühlte. Das ging einfach nicht. Und dann berührten sich ihre Lippen. Ganz vorsichtig, so leicht, als würde es gar nicht passieren. Und bei Harry setzte alles aus. Jeder Gedanke, seine ganze Umgebung schaltete sich einfach aus. Für ihn zählte im Moment nur Draco. Draco und seine Lippen auf seinen eigenen. Wohlige Schauer durchzuckten seinen Körper, ihm kam es vor, als würde alles um sie herum zu knistern anfangen. Harry wollte mehr davon, mehr von Draco. Er drängte sich nun regelrecht an den Slytherin, griff sich mit beiden Händen in dessen Kleidung fest und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. Dracos Hände wanderten leicht auf Harrys Rücken. Strichen beruhigend auf und nieder. Draco spürte, wie sehr Harry sich an ihn klammerte und es ging ihm nicht anders. Er wollte es sich die ganze Zeit nicht eingestehen, doch Blaise hatte recht gehabt. Ja, er war in Harry Potter verliebt und er wollte nicht, dass irgendein anderer ihn kriegte. Genauso leicht, wie er den Kuss angefangen hatte, löste ihn Draco auch wieder. Es waren vielleicht nur einige Sekunden gewesen, wo sie sich nah waren, und doch empfanden beide wie Stunden. Doch Draco hatte das Timing gut abgeschätzt, denn kaum hatte er wieder einige Zentimeter zwischen sich und Harry gebracht, tauchte auch schon ein abgehetzter Blaise um die Ecke und schrie erfreut auf. „Hab ich dich endlich gefunden, Draco.“, rief er und kam zu den beiden. Harry hatte sich noch nicht wirklich von dem Kuss erholt und hatte sein Gesicht abgewendet, doch Draco schaute Blaise mit einem undefinierbaren Blick an. „Hab ich euch gestört?“ „Nein, Blaise. Du hast niemals das Talent, jemanden zu stören.“ Draco versuchte ruhig zu bleiben. Blaise lächelte unschuldig und nickte dann zu Harry rüber. „Was hast du mit ihm gemacht?“ „Nichts unanständiges, was du mit ihm tun würdest. Wir haben uns... unterhalten.“ „So so, unterhalten.“ „Was willst du eigentlich? Du hast mich gesucht?“ Draco wollte ihn ablenken. Nur nicht Harry weiter in Verlegenheit bringen, falls Blaise doch irgendwas mitbekommen hatte. „Ah ja. Snape sucht dich wegen.. hab ich vergessen. Schien wichtig zu sein.“ „Du solltest hin, wenn er dich wegen was wichtigem sucht.“ Draco und Blaise wandten sich um. Harry schien nun endlich aus seiner Art Trance aufgewacht zu sein und sah in Dracos Gesicht. Völlig erstaunt nickte Draco. „Hast Recht. Ich geh besser.“ Damit wandte er sich ab und wollte zu Snapes Büro gehen. „Draco?“ Harry hatte ihn noch am Handgelenk erwischt und hielt ihn noch fest. „Wann kann ich wieder herkommen?“ „Ich komme zu dir.“ Harry ließ völlig irritiert sein Handgelenk los und Draco verschwand um die nächste Ecke, Blaise hinterher, nachdem er Harry noch ein Lächeln geschenkt hatte. Der Gryffindor lehnte sich zurück an die Wand und seufzte auf. Was auch immer das alles gerade war. Er berührte seine Lippen leicht und strich über diese. Dracos waren so sanft gewesen, ganz weich und schmeckten unglaublich gut. Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht, als er sich von der Wand abstieß und aus dem Kerker verschwand. „Sag mir jetzt nicht, ihr habt...“ „Was willst du?“ „Na, du weißt schon.“ „Blaise, frag doch konkret nach dem, was du wissen willst und mach nicht einen Riesenwirbel daraus.“ „Schon okay, Draco. Habt ihr euch geküsst?“ Draco blieb mitten im Gang stehen. Blaise wartete. Als er Dracos leicht rötliches Gesicht sah, musste er lachen. „Ah, wird Mister Malfoy also rot, weil ich so direkt bin? Schließlich wolltest du, dass ich konkret nachfrage.“ „Schon gut, schon gut.“ Draco setzte seinen Weg fort. Blaise setzte sofort nach. „Und?“ „Ich hab ihn geküsst.“ „Hast du nicht!“, rief Blaise aus. „Doch, und jetzt sei leiser oder ich sag Filch, dass du genügend Stinkbomben in deinem Zimmer hast, um die ganze Schule auf einmal zu evakuieren.“ „Und wie hat er reagiert?“ „Hast du ihn nicht gesehen, als du zu uns gekommen bist?“ „Also hab ich euch doch gestört.“ „Nicht wirklich. Aber ich hätte eher gedacht, dass er mir eine reinhaut oder sonst was macht. Aber er hat sich überhaupt nicht gewehrt.“ „Du merkst es aber auch nicht.“, lachte Blaise vergnügt, als sie vor Snapes Büro anhielten. „Was merk ich nicht?“ Blaise klopfte für Draco an Snapes Tür. „Na, Harry ist völlig in dich verknallt.“ Die Tür öffnete sich, Blaise sprang schnell zurück in die Kerker und ließ einen völlig verdutzten Draco zurück. „Ich komme zu dir.“ Der Satz schwebte Harry die ganze Zeit im Kopf rum, als er sich auf den Weg zum Turm machte. Und auch noch, als er in diesen durch das Portraitloch einstieg und in den überfüllten Gemeintschaftsraum kam. Wie meinte Draco das? Wie wollte er zu ihm kommen? Oder hatte er das nur gesagt, damit er schnell abhauen konnte. Und was sollte eigentlich dieser Kuss? Hieß das etwa, dass Draco auch so was fühlte wie er selbst? Schnell schüttelte er seinen Kopf, um an etwas anderes denken zu können. „Harry.“ Rons Stimme wollte er eigentlich auch nicht hören, aber sie lenkte von seinen wirren Gedanken ab. Also drehte er sich zu seinem rothaarigen Freund und sah ihn fragend an. „Wohin bist du verschwunden, nachdem Hermine mit dir reden wollte.“ Die Wahrheit war zwar nicht so angenehm, aber was brachte es schon zu lügen? „Ich bin runter in die Kerker.“ „Wieso das denn?“ Entsetzen war auf Rons Gesicht zu sehen. „Ich brauchte Ruhe.“ „Die brauchst du in letzter Zeit ziemlich oft.“ „Ist das verboten?“ Harry war genervt. Was ging es ihn an? „Bist du immer unten, wenn du aus dem Turm verschwindest?“ Ron überging den genervten Ton und versuchte weiterhin hartnäckig mehr aus Harry zu bekommen. „Ron, nerv mich nicht.“ Harry wollte nicht darüber reden, zumindest nicht mit Ron. Er drehte sich, um in seinen Schlafsaal zu kommen. „Wieso sagst du uns nichts, Harry?“ Rons Stimme war kaum aus dem Lärm um sie herum zu hören, aber Harry blieb trotzdem stehen. „Wieso? Du fragst nach dem Grund, wieso ich euch nichts sage? Weißt du eigentlich, wie lange ich schon in den Kerkern hocke? Habt ihr das nie mitbekommen? Oder habt ihr es ignoriert? Seid ihr zu sehr mit euch selbst beschäftigt?“ Ron sagte nichts. Er war zu erstaunt über den Ausbruch Harrys, dass er mit offenem Mund im Raum stand und nur zuhören konnte. Harry war die paar Schritte zu Ron zurückgegangen und funkelte ihn sauer an. „Ich sag dir was, Ron. Du und Hermine, ihr solltet endlich klare Verhältnisse zwischen euch schaffen, damit ihr endlich auch mal wieder mit mir reden könnt. Ich kann dir nicht den Grund sagen, wieso ich in die Kerker gehe. Aber glaub mir, es geht mir da besser, als wenn ich hier oben bei euch bin.“ Damit ging Harry nun endgültig hoch in seinen Schlafsaal und warf sich aufs Bett. „Wirst du es ihm sagen?“ „Ich weiß nicht. Was ist, wenn er nicht so fühlt?“ „Er fühlt das selbe wie du, glaub mir. Sonst hätte er dir wirklich eine runter gehauen.“ „Ja, vielleicht.“ „Wirst du morgen zu ihm gehen?“ „Ich hab es ihm gesagt. Er wird warten, denke ich. Also sollte ich zu ihm gehen, oder?“ „Ihr seid beide nicht einfach.“ „Ich kenn mich damit doch nicht aus.“ „Weißt du eigentlich, wie du dich ihm gegenüber verhalten sollst?“ „Ich weiß gar nichts, Blaise.“ ___________________________________________________________________________ Oh man x,.x Hab ich nur so das Gefühl, oder sind meine Kapitel wirklich so kurz. Da muss ich mich ja richtig schämen. Ich schreib nur so kurze Kapitel und lasse euch dann warten +drop+ Ich entschuldige mich, für meine unregelmäßigen Uploads, denn ich schieb die Kapitel immer vor mich her x,.x Liegt meist daran, dass ich absolut keine Ahnung hab, wie es weitergehen soll. ^^; Naja, ich hoffe, euch gefällt das Kapitel nach diesem Cliffhanger und ihr schreibt mir eure Meinung. Mittlerweile sind es 40 Favouriten.. Ich bedanke mich herzlich dafür ^^, baibai eure Koho oder Tsuru Kapitel 6: Am See ----------------- Kapitel 6 – Am See Der nächste Morgen kam für alle recht schnell. Harry war früh wach, ungewöhnlich für ihn, aber bevor er wieder auf Ron und seine Fragen traf, beeilte er sich lieber und war 10 Minuten vor den anderen draußen. Draco hatte kaum geschlafen. Nach dem Gespräch am vorigen Abend mit Blaise war er in seinen Gedanken abgetaucht und hatte sich die ganze Nacht Gedanken darüber gemacht, was er am nächsten Tag machen sollte. Ob er mit Harry über seine Gefühle reden sollte oder sie lieber noch verschwieg. Er wagte es nicht, Blaise nach seiner Meinung zu fragen, denn die wusste er schon längst. So nahm er sich, während er sich anzog, vor, mit Harry zu sprechen. Immerhin wartete der Gryffindor darauf, dass Draco zu ihm kam. Und Draco wollte sein Wort halten. Ron war immer noch verwundert über die Dinge, die Harry ihm gestern gesagt hatte. Schlauer war er dadurch nicht geworden. Doch als er Harrys leeres Bett sah, nahm er sich vor, erstmal nicht mehr weiter nachzufragen, sondern Harry zur Ruhe kommen zu lassen, um ihn dann noch einmal zu fragen. Und Blaise.. Blaise war fröhlich wie eh und je. Nach dem Gespräch in der Nacht mit Draco hatte er sehr gut geschlafen, denn er meinte, dass er das Nötige getan hatte, um Draco in die richtige Richtung zu schieben, so dass er sich erstens eingestand, in Harry verliebt zu sein und zweitens es eben diesem zu sagen. Harry war schon in der Großen Halle und wartete geduldig auf das Frühstück, welches noch nicht auf den Haustischen erschienen war. Eindeutig zu früh, das war ihm bisher noch nie passiert. Von den anderen Häusern waren bisher nur ein paar Ravenclaws da und wenige Hufflepuffs. Gryffindor und Slytherin waren leer. Okay, Harry saß an seinem Tisch, aber sonst war niemand zu sehen. Und Harry hoffte sehr, dass Ron nicht einer der ersten war, der aus seinem Haus erschien. Und so blickte er alle paar Sekunden sorgenvoll zur Eingangstür und betete im Stillen vor sich hin. Eben war sein Blick wieder zur Tür geglitten, als diese sich öffnete und Schüler aus Slytherin eintraten. Unter ihnen, wie konnte es auch anders sein, waren auch Draco und Blaise. Und Harry verfolgte sie mit seinem Blick. Blaise wandte wie zufällig seinen Kopf zu ihm und grinste, bevor er Draco auf Harry aufmerksam machte. Draco sah ihn nun auch und lächelte leicht. Er beugte sich zu Blaise, sagte ihm etwas, drehte dann um und kam zu Harry an den Tisch. „Morgen.“, lächelte der blonde Slytherin weiterhin und setzte sich Harry gegenüber. „Morgen.“, brummte der zurück. „Bist du heut nicht so gut drauf?“ „Ron hat mich gestern Abend noch genervt. Und heute bin ich vor ihm abgehauen, damit er nicht weiter nachfragen kann.“ „Solltest du ihnen nicht einfach alles erzählen?“ „Würden sie es verstehen?“ „Harry, wie sollen sie auch, wenn du nicht mit ihnen redest?“ „Stellen wir uns jetzt gegenseitig nur noch Fragen?“ „Es wäre nicht so, wenn du mir einfach Antworten gibst, ohne gleich selbst Fragen zu stellen.“, lachte Draco und sah Harry aus glitzernden Augen an. „Schon gut. Wieso bist du hier?“ „Ich wollte frühstücken.“ „Draco.“ Harry verdrehte die Augen. „Wieso bist du an meinem Tisch?“ „Um mich mit dir zu unterhalten.“ „Also willst du was bestimmtes?“ „Sozusagen. Ich würde gern mit dir nach dem Frühstück zum See.“ Erstaunt sah Harry seinen Gegenüber an. „Und dann?“ „Mal sehen.“, zuckte Draco mit den Schultern. „Okay.“ „Ich warte in der Eingangshalle auf dich.“ Damit erhob sich Draco, schenkte Harry noch ein Lächeln und ging dann zurück zum Slytherintisch und ließ sich neben Blaise nieder, der sich sofort wieder zu ihm beugte und ihn wohl mit Fragen löcherte. Harrys Laune hatte sich nun gebessert. Er musste nicht zurück, hoch in den Gryffindorturm und somit sich auch nicht Ron ausliefern. Er konnte den Vormittag mit Draco verbringen und sich überraschen lassen, was dieser vorhatte. So beeilte er sich, um mit dem Frühstück fertig zu werden. Draco war schon wieder von seinem Tisch aufgestanden, nickte Harry kurz zu und verschwand aus der Halle. Kaum hatte sich die Tür geschlossen, wurde sie auch schon wieder aufgezogen und nun erschien Ron mit Hermine. Harry verschluckte sich beinahe und beeilte sich nun noch mehr, denn er war immer noch nicht auf ein Gespräch mit einem der beiden bereit. Doch Ron hatte das kommen sehen, und stellte sich Harry konsequent in den Weg. Er wollte jetzt endlich wissen, was mit seinem besten Freund los war und ihm war jedes Mittel recht. „Harry, wir müssen reden.“ „Ich wüsste nicht, worüber.“ Harry versuchte sich an ihm vorbei zu schieben. „Wegen gestern.“ Ron hielt ihn am Arm fest. Irritiert sah Harry erst seinen Arm an und dann in Rons Gesicht. „Ich hab dir alles gesagt.“ „Hast du nicht, und das weißt du auch. Mensch, wir machen uns doch nur Sorgen um dich.“ Harrys Blick suchte den Boden. „Tut ihr das.“ „Ja, mann. Wieso sagst du uns nichts?“ Ron ließ ihn los. „Ich muss los.“ Harry drängte sich an ihm vorbei und rannte aus der Halle. „Was ist nur mit ihm?“ Hermines Stimme klang wirklich besorgt. „Keine Ahnung. Aber es ist nicht gut, wenn er schon vor uns weg läuft.“ Harry kam erst auf dem Gelände von Hogwarts zur Ruhe. Hier draußen waren sie nicht, er hätte bemerkt, wenn sie ihm nachgelaufen wären. Langsam beruhigte sich sein Atem wieder und er ging den Weg zum See, während er sich fragte, wieso sie auf einmal so hartnäckig an ihm dran blieben. Er war so in Gedanken gewesen, dass er nicht bemerkte, dass Draco, der völlig verdutzt war, als er Harry durch die Eingangshalle rennen sah, ohne auf ihn zu achten, ihm nachgerannt kam. „Harry!“ Angesprochener drehte sich um, als Draco kurz vor ihm zum Stehen kam. „Wieso rennst du einfach an mir vorbei?“ „Ron und Hermine.“, brummte Harry nur und setzte seinen Weg zum See fort. Draco folgte ihm. „Sie haben wieder gefragt.“ Eher eine Feststellung als eine Frage. „Egal. Warum wolltest du zum See?“ „Da ist es ruhiger.“ Draco lächelte. „Ich wollte dir was sagen, ohne darauf achten zu müssen, wer gerade um die Ecke kommen könnte.“ Harry wurde rot. „Weiß Blaise das?“, murmelte er fragend. „Was soll er wissen? Das wir uns geküsst haben?“ Draco musste lachen. Harry war verlegen. „Ja, er weiß es. Selbst wenn ich es ihm nicht gesagt hätte. Er ist so verdammt..“ „Schlau? Neugierig?“ „Ja, in etwa so etwas. Manchmal hab ich das Gefühl, er kennt mich besser als ich mich selbst.“ „Das ist fast immer so.“ „Wahrscheinlich. Aber er ist ein guter Freund. Er macht einem klar, was man selbst die ganze Zeit nicht sehen will oder es absichtlich verdrängt und sich nicht eingestehen will.“ „Ist das bei dir so?“ Neugierde zeichnete sich nun auf Harrys Gesicht. „Sicher.“ Draco lächelte. „Es gab so vieles, was ich mir niemals eingestehen wollte. Beispielsweise, dass ich dich doch leiden kann, obwohl ich mir seit der ersten Klasse einrede, es ist nicht so. Oder eben das von gestern. Manchmal fühlt es sich an, als ob man nicht selbst handelt, sondern irgendwas tief in einem, dass plötzlich sich nach draußen drängt.“ Harry lächelte. „Verstehe. Bei mir ist es nicht anders. So viel ich auch darauf aus war mit dir zu streiten, eigentlich war es nie das, was ich wirklich wollte.“ Sie setzten sich nah ans Wasser und warfen kleine Steinchen in den See. Eine angenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus und sie genossen einfach den Moment. „Was wolltest du denn wirklich?“, versuchte Draco dann wieder ihr Gespräch aufzunehmen. „Weiß ich selbst nicht so genau, zumindest wusste ich es damals nicht. Ich hab nie verstanden, warum wir beide nicht auch Freunde sein konnten, obwohl ich mich mit Ron angefreundet hatte. Ich hab wohl durch diese ständigen Sticheleien deine Nähe gesucht, ohne es zu wissen.“ „Gut zu wissen. Suchst du immer noch nach der Antwort, weswegen ich nicht dein Freund sein wollte?“ „Nein. Zumindest ist es mir nicht mehr so wichtig. Ich meine, wir waren elf. Kinder. Sieh uns jetzt an, wir sind fast erwachsen. Es gibt andere Dinge, über die ich mir nun Gedanken mache.“ „Aber meine Nähe suchst du noch.“ Draco grinste und Harry musste zurück grinsen. „Vielleicht.“ Draco grinste breiter. „Es ist nicht nur vielleicht. Immerhin sitzt du jetzt hier mit mir. Das ist viel mehr als nur vielleicht.“ „Du nimmst es ziemlich genau.“ Harry ließ sich nach hinten ins Gras fallen und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf. „Ich bin ein Slytherin, das ist uns angeboren.“ Draco drehte sich so, dass er Harry weiterhin anschauen konnte. Wenn er sich nicht so gut im Griff hätte, würde Harry da nicht so ruhig liegen, wie er es jetzt tat. „Alles klar. Da bin ich froh, dass ich mich für Gryffindor entschieden hab, sonst würde ich genauso sein.“ „Du hattest dich gegen mich entschieden, richtig?“ „Draco.“ Harry hatte sich ein wenig aufgerichtet. „Das ist Schnee von gestern. Unwichtig. Das war vor Jahren, vergessen?“ „Ja, entschuldige.“ Harry hatte sich wieder zurück ins Gras gelegt und sah verträumt in den Himmel. „An was denkst du?“ Draco war auf einmal so nah. So wie gestern. Bruchstücke der Erinnerung drangen durch seine Gedanken. Dracos weiche Lippen auf seinen eigenen. Der Geschmack nach Süßem, ähnlich wie Pfirsich. „An gestern.“, hauchte Harry lächelnd. „Willst du es wiederholen? Ohne störenden Blaise und ohne überrumpeln? Ich frage höflich.“ Harry streckte eine Hand nach Dracos Gesicht aus und strich federleicht über dessen Wange. Draco hielt ganz still. Er wollte nicht, dass die Berührung aufhörte. Genauso wie Harry. Doch der dachte sich auch, dass es vielleicht zu viel war, Draco so zu berühren und wollte seine Hand wegziehen. Aber das war ihm nicht möglich, denn Draco hielt ihn am Handgelenk fest. „Hör nicht damit auf.“, flüsterte der Slytherin leise und drückte Harrys Hand wieder gegen seine Wange. Harry atmete tief durch und musterte den Blonden. Draco schien sich nach der Nähe Harrys zu sehnen, so wie es Harry auch zu Draco zog. Und so begann er wieder ganz sanft die Wange von Draco zu streicheln. Und Draco genoss es. Er hatte seine Augen geschlossen und hielt ungewöhnlich still, als wollte er nicht, dass Harry es wieder in Erwägung ziehen könnte, seine Hand wegzunehmen. Harry beobachtete jede Regung des Blonden. Ganz langsam strich er mit zwei Finger in Richtung Dracos Lippen und als er sie erreichte stöhnte dieser leicht auf. „Machst du das mit Absicht?“, fragte Draco und öffnete leicht die Augen. „Ich wollte nur sehen, wie du reagierst.“, entschuldigte sich Harry mit einem Grinsen. „Und mir sagt nochmal jemand, ich sei sadistisch.“, seufzte Draco. „Was ist jetzt mit meinem Kuss?“ Erstaunt sah Draco auf den Liegenden hinab. Harry sah ihn erwartungsvoll an. „Du.. willst wirklich...?“ Die Irritation war immer noch in seinen Augen. „Draco. Du hast es vorgeschlagen.“ „Ja, aber...“ „Was aber? Meintest du es nicht so?“ „Doch, sicher.“ Harry richtete sich ein wenig auf. „Hast du etwa Angst?“, grinste er. Draco schaute empört. „Ich doch nicht.“ „Wieso tust du es dann nicht einfach, so wie gestern?“ 'Ja, wieso machst du es einfach nicht, Draco? Du bist doch sonst nicht so.. Aber diesmal ist es Harry. Das ist nicht so einfach. Ah, hör auf mit deinen Gedanken und mach einfach.' dachte Draco für sich. Langsam, so wie am Tag zuvor, beugte er sich zu dem Schwarzhaarigen hinab und streifte mit seinem Atem Harrys Lippen. Diese bebten vor Erwartung und kamen ihm ein Stück entgegen. Als beide endlich die Lippen des Anderen spürten drängten sie sich automatisch näher aneinander. Harry ließ sich zurück ins Gras fallen und Draco lag seitlich auf ihn drauf, stütze sich aber mit seinen Händen noch zusätzlich ab. Dieser Kuss war nichts im Vergleich zu ihrem ersten. War er gestern noch schüchtern und unsicher, so war es diesmal genau das Gegenteil. Draco drängte seine Lippen fest auf die von Harry und strich zusätzlich mit seiner Zunge die Konturen nach. Und Harry wusste nichts anderes, als seinen Mund leicht zu öffnen und Dracos Zunge zu empfangen. Nach einigen Minuten lösten sie sich keuchend voneinander. Harry hatte glänzende Augen. „Das... war..lecker.“, sagte er zwischen einigen Atemzügen. „Wohl wahr.“, grinste Draco und ließ sich neben ihm nieder. „Und diesmal kam niemand und wollte dich sprechen.“, lachte Harry und sah wieder in den Himmel. Dann verzog er das Gesicht. „Der Himmel gefällt mir grad gar nicht.“ Auch Draco war aufgefallen, dass es dunkel geworden war, obwohl nicht mal Mittag war. „Sieht nach Regen aus.“ „Lass uns bitte rein gehen.“, bat Harry nervös und stand auf. „Wie du willst.“ Auch Draco war jetzt aufgestanden, griff nach Harrys Hand und rannte mit ihm hinauf zum Schloss. In der Eingangshalle angekommen war Harry nicht mehr so nervös und atmete wieder ruhiger. Draco hielt immer noch seine Hand und das stimmte ihn ruhiger. „Harry!“ Ruckartig drehten sich Harry und Draco zu der Stimme um, die ihn gerufen hatte. Hermine kam die Treppe hinunter, gefolgt von Ron. „Wir haben gesehen, dass du vom See kamst und wollten noch mal mit dir reden.“ „Ich will aber im Moment nicht mit euch reden.“, sagte Harry leise und zog an Dracos Hand, um mit ihm in die Kerker zu gehen. „Hängst du die ganze Zeit, wenn du abhaust, immer mit dem rum?“ Rons Stimme klang ziemlich schneidend. Harry drehte sich zu den beiden wieder um. „Wenn du es so genau wissen willst, ja, ich hänge mit Draco rum, wenn ich von euch abhaue.“ „Harry, wieso?“ Hermines Stimme klang traurig. „Er hat mich gefunden, als ich unten war. Er hat mir angeboten, bei mir zu bleiben, wenn ich runter gegangen bin, mich abzulenken.“ Leicht drückte Draco seine Hand und Harry lächelte. „Aber wieso bist du immer wieder in die Kerker? Das machst du doch nicht erst seit Kurzem.“ Harry stand nur da und wusste nicht, was er ihnen sagen sollte. „Wieso lasst ihr ihn nicht in Ruhe?“, fragte Draco leise. „Halt dich da raus, Malfoy.“ Ron war wütend. „Seht ihr nicht, dass ihr ihm weh tut, dass er verzweifelt ist, weil er nicht weiß, was er euch sagen soll?“ „Du hast doch keine Ahnung, Malfoy. Hör auf, Harry auf deine Seite zu ziehen.“ „Er zieht mich nicht auf seine Seite, Ron.“, sagte Harry aufgebracht. Hermine und Ron schauten irritiert. „Harry, wieso bist du lieber bei ihm, redest mit ihm mehr als mit uns?“, fragte Hermine ernst. Unsicher sah Harry zu Draco, doch der zuckte nur mit den Schultern. Es war ganz allein Harrys Entscheidung, ob er es ihnen erzählte, auch, dass Draco zuhören konnte. Draco rechnete eh damit, dass Harry ihn wegschicken würde und wahrscheinlich mit Weasley und Granger allein reden wollte. Er wollte Harry seine Hand entziehen, doch Harry ließ nicht los. Er wollte ihn dabei haben. „Es ist nicht so einfach.“ „Versuch es doch einfach, Harry.“ Hermine versuchte ihn zu ermutigen. „Aber nicht hier. Lasst uns hochgehen.“ Harry ging die Treppe hinauf, zog Draco mit, doch Ron schien dagegen zu sein. „Du willst Malfoy mitnehmen? In unseren Gemeintschaftsraum?“ „Glaub mir Weasley, ich kann mir schöneres vorstellen, als den Gemeintschaftsraum von Gryffindor zu sehen, aber wie es aussieht, will er mich dabei haben, also musst du damit wohl klar kommen.“, zuckte Draco nur mit den Schultern und folgte Harry, genau wie Hermine. Ron musste sich also ergeben. „Aber in unseren Schlafsaal kommt er nicht.“, murrte er. „Das will ich auch gar nicht, Weasley.“, grinste Draco. __________________________________________________________________________________________ Nun. Schwere Geburt x,.x Aber ich habe es geschafft xD, Ihr wisst gar nicht, was ich durchgemacht habe, als ich es geschrieben hab, ich war erst voll nicht damit einverstanden, wie es sich entwickelt, aber ich denke, das wird schon was ^^ Es geht jetz ziemlich schnell aufs Ende zu, hab ich so im Gefühl >D Diesmal sind es auch eindeutig mehr Wörter |D Danke an alle Kommentarschreiber und Favouriten Ihr seid echt toll! baibai Koho Kapitel 7: Verständnis ---------------------- Kapitel 7 – Verständnis Harry war nervös. Der Regen peitschte mit seinen Tropfen gegen jedes Fenster, an das sie vorbei gingen, doch Dracos Hand beruhigte ihn ein wenig. Zu wissen, dass Draco in der Nähe war, ließ ihn ruhig atmen. Es war eine seltsame Prozedur, die sie hier vorführten. Drei Gryffindors mit einem Slytherin, noch dazu Potter und Malfoy, so verfeindet wie nie ein anderer. Kein Wunder, dass alle anderen Schüler auf den Gängen ihnen sichtlich erstaunt nach sahen. „Das wird wieder Gerede geben.“, seufzte Harry, als sie in den Gemeintschaftsraum eintraten. Von allen Seiten verstummten die Gespräche und alle wandten sich ihnen zu. „Harry! Was macht der Slytherin hier?“ „Wieso habt ihr ihn hierher gebracht?“ „Der spioniert uns noch aus.“ Viele Vorwürfe waren zu hören, doch Harry sagte nur „Das geht euch nichts an.“ und dann war es ruhig. Draco sah unsicher zu Harry. „Vielleicht solltest du mir doch lieber alles nachher erzählen.“ „Nein, du bleibst hier.“ Bestimmend zog er Draco zu einem der Sessel am Kamin, platzierte ihn dahin und setzte sich neben ihn. Hermine und Ron folgten und setzten sich gegenüber den beiden hin. „Und? Erzählst du es uns nun?“ Harry schluckte einige Male und suchte nach den richtigen Worten. Wo er anfangen sollte, wusste er nicht, aber ihnen es zu erzählen war vielleicht die richtige Entscheidung. Und das Draco dabei war, ersparte ihm eine weitere Erklärung die er hätte geben müssen, wenn er ihn weg geschickt hätte. Aber er war immer noch verunsichert. Was würden sie denken, wenn er ihnen den Grund nannte? „Ich hab keine Ahnung, wann das angefangen hat.“, versuchte Harry einen Anfang. Draco hatte sich aufrecht hingesetzt und beobachtete ihn mit wachsamen Augen. Hermine saß ebenfalls aufrecht in dem Sessel, angespannt wegen dem, was kommen würde. Und Ron starrte hin und wieder zu Draco und warf ihm einen feindseligen Blick zu, lauschte aber auch Harry, als dieser angefangen hatte. „Mir hat es früher auch nie was ausgemacht, oder ich hab es nicht so bemerkt wie das letzte Jahr. Wenn es anfing zu regnen bin ich geflohen. Ich wollte nicht hier oben sein, nicht ausgeliefert sein, wo es doch hier so bemerkbar war, als säße man direkt drin. Also hab ich versucht, mir einen Platz zu suchen, wo ich das Gefühl hatte, geschützt zu sein. Anfangs suchte ich noch in den vielen Gängen oberhalb der Eingangshalle, doch wurde ich nicht fündig. Und das setzte mir zu. Ich bekam Panik, keinen Ort zu finden, so dass ich eigentlich auch gleich hier bleiben konnte. Es dröhnte in meinen Ohren, solange ich über der Erde war. Also entschloss ich mich, in die Kerker zu gehen und gleich, nachdem die Tür zur Eingangshalle zu fiel, erfüllte mich so eine Erleichterung. Unten konnte ich mich entspannen. Ich musste nur noch einen Ort finden, wo mich niemand entdecken konnte.“ Harry setzte kurz aus, um die nächsten Worte zu finden. „Draco hat mich vor ein paar Wochen entdeckt. Ich wollte gerade wieder hoch, als er von einer Strafarbeit kam. Ich bin davon ausgegangen, dass er sich eh nur wieder über mich lustig machen würde, also hatte ich ihm erzählt, weshalb ich unten in den Kerkern umher irrte.“ „Den wahren Grund hast du mir aber immer noch nicht gesagt. Nur, dass du das Geräusch nicht leiden kannst.“, warf Draco ein. „Stimmt. Zumindest hatte ich es ihm gesagt, dachte, er würde schnell zu seinem Haus rennen und allen erzählen, was für ein toller Held ich doch war. Aber Draco bot mir unerwartet Hilfe an, er wollte mich ablenken, sobald es zu regnen anfing.“ „Wieso bist du nicht zu uns gekommen?“, fragte Hermine. „Wie hätte ich euch das sagen sollen? Hey Leute, ich kann keinen Regen hören? Hermine, alle sahen mich als eine Art Held an, als den Retter der Zaubererwelt. Wie wäre das denn gekommen? Wozu sollte ich Schwäche zeigen, wenn ich ihr entfliehen kann?“ „Du bist doch auch nur ein Mensch.“, meinte sie sachlich. „Erzähl das all den anderen.“, seufzte Harry. „Malfoy hat sich also die Zeit mit dir vertrieben, wenn es geregnet hat?“, fragte Ron, jedoch mehr an Draco gewandt. „Was, Weasley? Traust du mir etwa keine menschliche Seite zu?“ „Ich wundere mich nur.“ „Wenn man mir etwas anvertraut, dann halte ich wohl auch dicht. Das hab ich auch Harry gesagt.“ Harry nickte nur müde. „Erzähl weiter.“, bat Hermine. „Wir haben uns nach der ersten Begegnung noch einmal getroffen, haben geredet und gemerkt, wie kindisch wir doch waren. Wir wollten nicht mehr so sein, weswegen wir nun Freunde sind.“ Er warf einen Blick zu Draco und lächelte. „Danach hatte es nicht mehr geregnet. Als du mich vor dem Gewächshaus darauf angesprochen hast, bin ich zu ihm geflohen. Und heute, heute hat er mich gefragt, ob wir was gemeinsam machen. Wieso auch nicht? Aber jetzt regnet es.“ Nervös warf er einen Blick aus dem Fenster. „Wovor hast du Angst Harry? Wieso fliehst du vor dem Geräusch?“, fragte Hermine direkt. Harry atmete ruhig und sah ihr in die Augen. „Es ist keine Angst. Zumindest keine Angst, wie man sie kennt, wenn man Spinnen nicht leiden kann, sich vor ihnen ekelt, oder wenn man in ein Flugzeug steigt und Panik bekommt. Es ist eher... ich fühle mich einfach unwohl, sobald ich es höre. Es löst einfach Gefühle in mir aus, die man nicht beschreiben kann. Es ähnelt Einsamkeit. Wie hätte ich mit euch reden sollen? Ihr seid immer zusammen, ich will da nicht stören. Das ist ein Teil. Ihr sollt euch nicht verpflichtet fühlen, mir zu helfen, für mich da zu sein, so sehr ihr das auch wollt.“ Er lächelte, denn Ron und Hermine wollten empört dazwischen reden. „Es ist ja nicht so, dass ich es habe, seit ich klein bin. Ich denke, jeder hat mal solche Phasen, in denen er vor unangenehmen Sachen flieht, bei mir war es eben dieses dämliche Geräusch. Wenn es gegen das Fenster prasselt, so als wollte es dadurch. Wenn man es hört, denkt man, man ist wirklich draußen oder es könnte die Scheiben durchdringen. Also bin ich dorthin, wo es keine Fenster gab.“ „Und jetzt?“ „Jetzt.. es fühlt sich nicht mehr so einsam an. Nicht, seit Draco mir Gesellschaft leistet.“ Und Hermine sah beide nacheinander an. Wie sie sich immer wieder ansahen, total schüchtern, wie sie leicht rot wurden, wenn der andere bemerkte, dass er angesehen wurde. Und wie sie miteinander umgingen, peinlich darauf bedacht, nichts Falsches zu sagen. Sie lächelte wissend. „Es freut mich, dass er dich ablenken konnte, wo du es uns schon nicht sagen konntest und wir dir nicht helfen konnten.“ „Entschuldigt, bitte.“ „Ist okay, Alter. Aber das nächste Mal, wenn du solche Phasen hast, sag es sofort, ich krieg wegen dir noch graue Haare.“ Ron zupfte an seinen feuerroten Haaren rum und alle lachten. „Danke, Leute.“ Harry war glücklich. Er hätte sich sofort denken können, dass Hermine und Ron Verständnis für ihn haben würden. Sie waren nun einmal Freunde, sie würden ihm immer beistehen, egal, was er für Probleme hatte, das wusste er jetzt wieder. Draco freute sich für Harry. Somit war das eine Problem gelöst, beziehungsweise hatten sich zwei Probleme gleichzeitig gelöst. Erstens wusste er nun endlich, was mit Harry los gewesen war und zweitens hatte sich das Goldene Trio wieder zusammen gerauft. Er lächelte leicht und stand dann auf. „Wird Zeit, dass ich gehe, sonst schicken sie noch eine Vermisstenanzeige.“ „Oder es steht morgen groß im Tagespropheten: 'Gryffindors entführen jungen Malfoy.'“ Sie lachten wieder alle. „Gehst du wirklich schon?“ Harry war ein wenig enttäuscht. Die Hälfte des Tages war zwar überschritten, aber der Tag war noch nicht vorbei. „Du kannst gerne mit runter kommen. Blaise freut sich bestimmt, dich zu sehen.“, grinste Draco. „Auf den kann ich eigentlich verzichten.“, murmelte der Gryffindor. „Willst du trotzdem mit? Ich halte ihn auch von dir fern.“, versicherte Draco ihm. „Ähm...“ Unentschlossen sah er Hermine und Ron an. „Geh nur, Harry. Ist schon in Ordnung, wir wissen ja, dass du bei ihm bist.“, lächelte Hermine und zwinkerte ihm zu. Harry verstand das und wurde etwas rot. Er schnappte sich so schnell wie möglich Dracos Hand und verschwand mit ihm durch das Portraitloch. „Du weißt irgendwas, Hermine.“ „Ja, aber das müssen sie dir schon selber sagen.“ Sie lachte über Rons schmollenden Blick. Kapitel 8: Momente ------------------ Währenddessen waren Harry und Draco auf dem Weg in den Slytherinkerker. Harry war relativ schweigsam, was Draco nicht wunderte. Immerhin hatte er seine Angst erklärt, oder wie man es sonst nennen konnte. Und das war ein wichtiger Schritt gewesen, vor allem, es auch Ron und Hermine zu sagen. „Meinst du, sie erzählen es weiter?“ murmelte Harry leise, mehr an sich selbst gerichtet. Draco schüttelte schmunzelnd den Kopf. Dann nahm er Harrys Hand und drückte diese. „Du hast sie doch gehört. Sie haben Verständnis. Selbst, dass du immer zu mir gekommen bist und nicht zu ihnen, schien ihnen nichts mehr auszumachen. Wieso sollten sie es dann weiter erzählen?“ Harry zuckte nur mit den Schultern. „Siehst du? Sie sind deine Freunde Harry. Sie haben bemerkt, dass du verschwindest und sich Sorgen gemacht. Sie wollten dir helfen. Das klingt wahrscheinlich ziemlich dumm aus meinem Mund, oder?“ „Jap, Draco Malfoy verteidigt Harry Potters Freunde.“ Harry lachte. „Aber du hast ja recht. Ich hätte euch allen wahrscheinlich schon längst alles erzählen sollen.“ Seufzend sah er ziellos auf den Weg, der noch vor ihnen lag. „Jetzt wissen es doch alle. Also hör auf, dir Sorgen zu machen, dass es sie immer noch kränken könnte.“ Draco wollte nicht, dass Harry sich schlecht fühlte. Immerhin war er gerade aus sich heraus gekommen und das sollte ihm doch Kraft und Selbstvertrauen geschenkt haben. „Du hast Recht, Draco. Es ist okay so und fertig.“ Draco nickte, zeigte dann auf eine Wand und hielt an. „Wir sind da.“ „Ich war schon lange nicht mehr hier unten.“ Harry sah nachdenklich auf die Wand. „Warst du es jemals?“ Jetzt musste Harry grinsen. Wie sollte Draco auch wissen, was Ron und er in ihrem zweiten Schuljahr hier gemacht haben. „Ja, ich war schon mal hier unten. Aber das ist nicht so wichtig.“ „Ich mag es nicht, wenn du Geheimnisse vor mir hast.“ schmollte Draco. „Damit wirst du noch leben müssen, Draco. Du weißt bei weitem noch nicht alles von mir.“ „Wird Zeit, dass sich das ändert.“ murmelte der blonde Slytherin, trat dann näher an die Wand und sprach das Passwort. Die Wand verschwand und Draco zog Harry hinter sich her in den Gemeintschaftsraum. Niemand war zu sehen. Kein Wunder, mittlerweile hatte der Regen aufgehört, wegen dem sie vom See geflüchtet waren, und es war angenehm warm geworden. Im Raum in den Kerkern war es natürlich nicht zu spüren, aber wie sollte man die Abwesenheit sämtlicher Slytherins sonst erklären? „Ich hätte erwartet doch wenigstens Blaise hier zu sehen.“ meinte Harry, als er sich weiter in den Raum traute und die ungewohnten Wände ansah. „Das meinst du nicht wirklich, oder?“ „Bei ihm kann man nie wissen. Wenn er uns schon in Gängen auflauern kann, wieso dann nicht direkt hier? Immerhin war es irgendwann zu erwarten, dass du mich mit hier rein nimmst, oder nicht?“ Draco konnte nur lächeln. Sicher, irgendwann hätte er Harry fragen wollen, ob er nicht mit in den Gemeintschaftsraum der Slytherin kommen will, einfach, weil es hier viel gemütlicher war als in den steinernen Gängen. „Du hast wohl recht.“ gab er dann zu und zog Harry mit auf eine der Sitzgelegenheiten am Kamin. Er setzte sich gemütlich hin und zog Harry dann ganz nah an seinen Körper, um ihn zu spüren. Harry seufzte wohlig auf, und kuschelte sich noch tiefer in die Arme des Slytherin. „Wenn man jetzt die Zeit anhalten würde, ich hätte nichts dagegen.“ murmelte Draco in die dunklen Haare von Harry. Der lächelte still vor sich hin. Er hätte nie gedacht, dass er und Draco sich so gut verstehen könnten und das er schon fast abhängig von der Nähe des Slytherin war. Hätte man ihm das noch vor einem Jahr gesagt, er wäre vor Lachen wahrscheinlich erstickt oder sonst was. Aber das, was jetzt zwischen ihnen war, war einfach unglaublich, als wäre nie irgendwas zwischen ihnen gewesen, kein einziger Streit, kein Fluch, den man gegen den anderen geschleudert hatte, keine Strafarbeit, die man wegen des anderen bekommen hat. „An was denkst du gerade?“ „Ist das heute deine Standartfrage?“ „Nein, es interessiert mich wirklich.“ Harry setzte sich ein wenig auf, damit er dem Blonden in die Augen sehen konnte. „Am See sagte ich, dass ich an gestern gedacht hab. Jetzt denke ich daran, dass es einfach nur schön ist, hier bei dir zu sitzen und einfach gar nichts machen zu müssen. Ich muss nicht mir dir reden, um Zeit zu überbrücken. Ich muss mich auch nicht irgendwie anders beschäftigen, damit die Zeit vergeht. Ich kann einfach hier bei dir sitzen und still deinem Herzschlag lauschen oder vor mich hin träumen.“ „Das sind schöne Gedanken.“ kam es von Draco und Harry lehnte sich wieder an ihn. „Hast du solche nie?“ gähnte Harry. „Selten.“ Resignierend legte Draco seinen Kopf in den Nacken und starrte an die steinerne Decke. „Wenn man seine gesamte Kindheit nicht viel Liebe erfahren hat, also kaum in den Arm genommen wurde oder so, und dann an diese Schule kommt in ein Haus, welches ziemlich kalt beherrscht wird, dann kommt man gar nicht auf solche Gedanken. Wie auch? Hier versucht jeder, sich selbst als Besten darzustellen, keine Schwächen zu zeigen und Gefühle in den Hintergrund zu schieben. Wer sich zu sehr auf andere einlässt, hat nach einer gewissen Zeit einfach verloren. Hier zählt die Einsamkeit mehr. Klar, es gibt auch so etwas wie Teamgeist und Zusammenhalt, aber auch nur, wenn einer von uns gegen ein anderes Haus sich rechtfertigen muss. Ansonsten ist man auf sich allein gestellt.“ Harry hatte still zugehört. Er war froh, dass er sich damals für Gryffindor entschieden hatte, wo es ihm bei den Dursleys doch schon so schlecht ging und er mit der Kälte dieser Familie nicht umgehen konnte. In Gryffindor hatte er Freunde gefunden, die ihn liebten und für ihn da waren. Er wusste nicht, was alles passiert wäre, wenn er sich bei der Auswahl für Slytherin entschieden hätte. „Deswegen hatte ich kaum solcher Gedanken.“ fuhr Draco nachdenklich fort. „Erst..“ „Erst?“ Harry drehte sich so, dass er ihn beobachten konnte. Draco schluckte leicht. „Erst, seit ich dich hier unten gefunden hab. Ich hab dich noch nie so.. aufgewühlt oder ängstlich gesehen. Selbst als du mir deinen Grund genannt hattest und gesagt hattest, ich könnte es allen erzählen, sahst du so verletzt aus, und ich wollte dir helfen, egal wie. Ich wollte dich wieder normal sehen. Weil ich auch bemerkt hab, dass du nicht mal mit deinen Freunden darüber geredet hast. Und ich war so stolz, weil du mich nicht abgewiesen hattest, weil du ehrlich warst, weil du mich akzeptiert hattest. Ich hätte niemals gedacht, so nah an dich heran zu kommen.“ Er stockte. Harry wusste auf all das nichts zu sagen. Es wunderte ihn, dass Draco so offen mit ihm sprach, aber es machte ihn froh. Er wollte so unendlich viel von dem Anderen wissen, genauso wie Draco auch von ihm viel wissen wollte. Und das Draco nun den Anfang machte, zeigte Harry, dass er ziemliches Vertrauen in den Gryffindor hatte. „Ich.. ich wusste nicht, wie es in Slytherin abgeht, Draco. Ich dachte, ihr seid hier eine richtige Familie. Vor allem, weil der Hut mir bei der Einschulung wahre Freunde hier versprochen hat. Das ihr sozusagen für euch selbst lebt und euch nicht voneinander abhängig macht, wie es in den anderen Häusern ist, wusste ich nicht.“ „Moment mal.“ Draco sah Harry fragend in die Augen. „Der Hut hat dir so etwas erzählt? Wieso?“ „Hatte ich dir das noch nicht erzählt? Ich hätte auch nach Slytherin kommen können.“ Er tippte sich an die Narbe. „Meine Eltern waren in Gryffindor, doch durch den Fluch konnte ich auch nach Slytherin. Ich wollte nur nicht.“ „Verständlich.“ brummte Draco. „Hey.“ Leicht strich Harry über die Wange des Blonden, während dieser die Augen schloss. „Vergessen, weiß du noch? Es ist jetzt egal. Immerhin sind wir doch jetzt befreundet.“ „Ja, entschuldige.“ „Kein Problem. Du solltest es nicht vergessen.“ Harry gähnte. Der ganze Tag bisher hatte ihn ziemlich müde gemacht und hier bei Draco.. „Willst du schlafen?“ Sanft strich Draco über das schwarze glänzende Haar, als Harry sich wieder in seinen Arm einkuschelte. „Keine Ahnung. Diese ganze Aufregung.“ „Wenn du willst.. Also.. Ich werde mich nicht bewegen, versprochen.“ Harry schmiegte sich noch enger an ihn und schloss die Augen. Draco sah es als Bestätigung und freute sich. Harry schien es egal zu sein, wo er sich gerade befand und er schien auch Vertrauen zu Draco zu haben. Lächelnd strich er weiter über die schwarzen Haare. „Tu mir nur einen Gefallen, ja?“ nuschelte Harry. „Alles was du willst.“ hauchte Draco. „Halt mir Blaise vom Hals, sollte er wieder auftauchen. Seine laute Stimme ertrag ich gerade nicht.“ Draco lachte leise, während Harry langsam ins Reich der Träume glitt. _____________________________________________________________________________________________ Gebt es zu. Ihr hättet nicht gedacht, dass noch etwas zu dieser FF kommt, oder? Ja, ich bin sehr unzuverlässlich. +schäm+ Aber.. Ausreden gibt es keine. Ich hoffe, irgendwo versteckt sich der ein oder andere treue Leser, der es mir nicht übel nimmt, dass es meist mindestens einen Monat dauert, bis es mal weitergeht. Ich verspreche auch lieber keine Besserung, weil ich es eh nicht einhalten werde +hust+ Ich hoffe, das Kapitel war gut genug für euch und ich freu mich auf neue Kommentare. Danke an die von letzte Mal und ein nettes "Hallo" an neue Leser (falls vorhanden ^^) bis zum nächsten Kapitel baibai Koho Kapitel 9: Liebe? ----------------- „Sei leiser.“ „Wieso? Er scheint sich doch trotz des Lärms wohl zu fühlen. Er wacht ja nicht mal auf.“ „Und? Du könntest trotzdem Rücksicht nehmen und deinen Lärmpegel senken. Nicht jeder ist erbaut davon, lautstark aus dem Schlaf gerissen zu werden.“ „Ach, Draco. Sonst stört es dich auch nicht.“ „Falsch, du hörst einfach nie zu. Deswegen merkst du auch nicht, dass es mich stört.“ Unruhig wälzte sich Harry hin und her. Diese Stimmen passten überhaupt nicht in seinen Traum, denn da ar es ruhig und behaglich gewesen, nach traumlosen Wochen endlich mal. Das nun ein hitziges Gespräch in seine Gedanken drang, gefiel ihm ganz und gar nicht, denn das bedeutete, dass er keinen tiefen Schlaf mehr hatte und jeden Moment aufwachen würde. Und das wollte er eigentlich gar nicht. Hier war es viel zu schön um aufwachen zu wollen. „Ach, ich hör nicht zu?“ „Ja, genau, du hörst nie zu. Du willst immer nur deine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt haben und kannst auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen. Weißt du eigentlich wie egoistisch das ist, Blaise? Hier geht es mal nicht um dich, ich kann nicht vierundzwanzig Stunden nur auf dich fixiert sein und mich nur um dich kümmern. Es gibt bei weitem Andere mit größeren Problemen und du solltest lernen, dass zu akzeptieren und nicht einen auf beleidigt spielen, nur weil du nicht im Mittelpunkt stehst.“ Stille. Hatte Draco seinem Freund so zugesetzt, dass der nichts darauf erwidern konnte? Harry drehte sich wieder und spürte dann eine Hand an seinem Rücken, die langsam auf und ab strich. Doch selbst das konnte ihn nun nicht mehr dazu bringen wieder einzuschlafen. Er ließ die Augen geschlossen und genoss einfach nie Zuwendung seitens Draco. „Ich bin also egoistisch?“ kam es leise von Blaise. „Ja. Sei mir nicht böse, aber das ist leider so.“ Draco seufzte. „Und er?“ „Was ist mit ihm?“ „Ist er nicht egoistisch? Er beansprucht dich völlig, sodass du mich links liegen lässt.“ „Wer hat mir denn geraten, mich an ihn zu halten? Wer hat gesagt, er sei in mich verliebt und ich würde dasselbe empfinden? Wenn ich dich daran erinnern darf, Blaise, dann hast du es gesagt. Und jetzt machst du mir Vorhalte, weil er bei mir ist?“ „Ich dachte.. es würde vorbei gehen.“ „Wie du siehst, ist es nicht so.“ „Dann... liebst du ihn?“ Die Stille, die nun herrschte, war alles andere als angenehm. Harry fühlte Blaise' Bitterkeit und Dracos Unentschlossenheit. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich nicht weiter schlafend zu stellen, aber würde Draco dann Blaise' Frage beantworten? Würde er es überhaupt tun? Die Hand auf seinem Rücken war bei Blaise' Frage kurz ins Stocken geraten, doch nun fuhr sie unbeirrt weiter. Wollte Draco ihn schlafend wissen, um die Frage beantworten zu können? „Wieso antwortest du nicht, Draco? Was ist so schwer daran „Ja“ oder „Nein“ zu sagen?“ „Was tut es hier zur Sache? Was interessiert es dich?“ „Scheinbar hast du keine Antwort, was? Du stellst nie Gegenfragen. Aber wieso frag ich dich auch danach. Ich kenne die Antwort.“ „So?“, fragte Draco matt. „Du bist nicht fähig zu lieben, Draco. Das sind wir alle nicht. Wir sind kleine verstümmelte Kinder ohne jeglicher Gefühle die Liebe gleichen könnten. Wir sind Puppen, kennen ja nicht mal Liebe unserer Eltern, wie sollten wir da jemand in unserem Alter solche Gefühle entgegenbringen können. Du musst es doch am besten wissen.“ Jetzt war die Hand endgültig stehen geblieben. Seit nunmehr fast 15 Sekunden, und Harry machte sich Sorgen. Er wollte sich aufsetzen, wollte in Dracos Gesicht sehen, wollte wissen, ob es stimmte, was Blaise sagte, obwohl er es sich auch eigentlich nach ihrem Gespräch hier unten denken konnte. Draco hatte ihm ja alles erzählt. Oder zumindest ein wenig. Doch als er sich aufrichten wollte, drückte sanft die Hand am Rücken gegen ihn, hielt ihn unten. Warum? Sollte Harry sein Gesicht nicht sehen? „Hab ich schon wieder Recht?“ „Blaise, halt den Mund.“ Dracos Stimme war undefinierbar. Es zeigte sich in ihr weder Schmerz, Leid, Verzweiflung, Bitterkeit, noch Wut oder Hass. „Kannst du nicht auf die einfachsten Dinge antworten? Bist du schon so emotionslos?“ Harry konnte nicht still liegen bleiben. Er wollte aufstehen, Blaise anschreien, er sollte doch Draco in Ruhe lassen. Wollte Draco in die Augen sehen, versuchen, ihn weiter zu verstehen, ihm sagen, dass Harry ihn liebte, egal, wie er war und ob er ihn liebte. Doch er konnte nicht. Er wusste nicht wieso, aber er konnte einfach nicht. Als ob die Hand an seinem Rücken sich auch auf seinen Mund gelegt hatte. „Kannst du nicht einfach deinen Mund halten?“ zischte Draco nun fast feindselig. Harry zuckte leicht und spürte, wie der Druck auf seinen Rücken verschwand. Draco hatte seine Hand weggezogen. Harry richtete sich leicht auf. Er lag immer noch sehr nah an Draco, scheinbar hatte dieser sich, während er geschlafen hatte, keinen Millimeter bewegt, so wie er es versprochen hatte. Sein Gesicht verriet nicht das geringste Gefühl. Kalt und hart wie eine Maske, man konnte nur erraten, was sich darunter wohl abspielen mochte. Dann fiel sein Blick auf Blaise. Er stand nur wenige Meter vor Draco und ihm und sah unbeteiligt auf Draco hinunter. Dann bemerkte er, dass Harry wach war und legte ein Lächeln auf seine Lippen. „Hey Harry, ausgeschlafen?“ Harry nickte nur und sah dann wieder zu Draco. „Ich.. lass euch dann mal alleine. Muss noch Hausaufgaben machen.“ Damit verschwand Blaise. „Du hast alles gehört, oder?“ „Wieso hast du mich aufgehalten? Wieso? Und warum wehrst du dich nicht richtig? Wieso lässt du dir all das an den Kopf schmeißen ohne darauf richtig zu reagieren?“ „Du hast zugehört.“ Harry sah ihn erstaunt an. Wieso sprach Draco selbst jetzt nicht darüber? „Es stimmt, was er sagt, oder?“ Er wollte nun gänzlich aufstehen und etwas Abstand zwischen sie bringen. Doch kaum hatte Draco das bemerkt, schlossen seine Arme sich um Harrys Körper und zogen ihn nah an Draco heran. „Geh nicht.“ hauchte er leise an Harrys Rücken. „Das hatte ich nicht vor.“ Harry drehte sich um, damit er Draco ins Gesicht sehen konnte. Nun lag nicht mehr der kalte Blick von vorhin auf ihm, sondern ein wirklich verzweifelter und hoffnungsloser Blick zierte das schmale Gesicht des Slytherin. „Draco?“ Er hob leicht das Gesicht des Blonden an, damit er in die grauen Augen sehen konnte. „Wirst du ehrlich zu mir sein?“ Draco nickte schwach. Es war klar, dass Harry Antworten wünschte, nachdem er das Gespräch mitbekommen hatte. „Wirst du mir alles sagen? Egal, wonach ich frage?“ „Harry...“ „Wirst du?“ Und wieder nickte Draco. Was blieb ihm auch anderes übrig? Hier unten gab es nicht mehr den schwachen Harry und Draco, der ihm half und stark war. Nein, hier unten war es umgekehrt, hier war Draco schwach, und Harry musste stark für ihn sein. Und das ging nur, wenn sie beide ehrlich zueinander waren. Sowohl Harry als auch Draco. „Hat er Recht damit?“ „Womit?“ Draco wusste nicht, was er sonst antworten sollte. „Mit allem irgendwie. Okay, gehen wir es langsam an. Hat Blaise dir wirklich dazu geraten, dich mit mir zu treffen und dich um mich zu kümmern?“ Der blonde Slytherin hatte mit allem gerechnet, was Harry als erstes fragen würde, aber nicht damit. „Ist es dir wichtig, dass zu erfahren?“ Harry nickte entschlossen und wartete. Seufzend fuhr Draco durch seine Haare. „Ja, er hatte bemerkt, dass ich dich nach unserem ersten Treffen beim Frühstück beobachtet habe. Daraufhin schloss er, dass ich was für dich empfinden musste, womit wohl deine nächste Frage auch beantwortet wäre, und gab mir dann den Tipp, wann es wieder regnen würde. Scheinbar hattest du ihm auch von deiner Flucht erzählt, zumindest wusste er es und half mir. Er war eben der Meinung, dass ich in dich verknallt sei.“ „Bist du es?“ kam es schüchtern von dem Gryffindor. „Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich es abgestritten, aber ich machte mir trotzdem Gedanken darum. Und dann, als wir in diesem Gang waren, als wir sagten, wir wollen uns gegenseitig besser kennen lernen und wir..“ Draco stoppte. „...und geküsst haben.“ beendete Harry lächelnd den Satz. Draco nickte. „Da wurde ich immer unsicherer. Und irgendwie war ich auch froh, dass Blaise uns unterbrochen hatte. Ich hätte nicht gewusst, was ich weiter machen sollte. Und bevor ich in Snapes Büro ging, sagte Blaise mir, dass du in mich verknallt wärst.“ Harry wurde rot. Hatte man ihm das angemerkt? „Dann hatten wir abends noch ein Gespräch. Er fragte, ob ich es dir sagen würde, dass ich mich wohl in dich verknallt hab. Aber ich hatte keine Ahnung, wusste ja nicht, wie du reagieren würdest, wie du dazu stehen würdest.“ Harry nickte verständnisvoll. „Also liebst du mich?“ fragte er dann leise. Draco schaute in grüne Augen. „Sollte es wirklich das Gefühl sein... Du hast Blaise gehört. Wie kann einer wie ich schon lieben? Ich kenne es doch gar nicht.“ Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Harrys Gesicht. „Hör doch nicht auf Blaise.“ Er nahm Dracos Hand in seine und legte sie ihm auf sein Herz. „Du musst darauf hören. Nur auf das. Nicht, was andere dir sagen. Nur auf das, was du dir selbst sagst.“ Sekundenlang herrschte zwischen ihnen Stille. Draco hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich nur auf den Herzschlag. Alles andere hatte er ausgeschaltet. Nur das stetige Klopfen an seiner Brust. Harry war zwar ungeduldig, blieb aber ruhig. Er selbst spürte auch Dracos Herzschlag und es war ein tolles Gefühl. „Harry.“ hauchte Draco und öffnete die Augen. „Mein Herz sagt deinen Namen.“ _____________________________________________________________________________________________ Leute? Ich danke euch bis hierhin erstmal. Es hat mal wieder lange gedauert, aber ich gebe mir echt Mühe, ich hatte nur bisher keine große Lust weiter zu schreiben, aber ich hoffe, das warten hat sich gelohnt. Ihr müsst mir allerdings helfen. Eigentlich wollte ich genau hier aufhören, es offen lassen, was mit Draco und Harry passiert. Aber ich mag auch weiterschreiben, was natürlich wieder dauern könnte. Nun wollte ich gerne von euch wissen, was ihr gerne hättet. Soll es ein weiteres Kapitel geben, wo sich alles irgendwie doch aufklärt? Oder soll ich es hierbei belassen und ihr macht euch eure eigenen Gedanken? Wäre schön, wenn ihr dazu was sagen könntet. Vielen Dank für die viele Kommentare und Favoriten baibai Koho Kapitel 10: Freundschaft ------------------------ Blaise war in sein Zimmer verschwunden, nachdem Harry wach wurde. Er wollte sich vor ihm nicht die Blöße geben, aber es verletzte ihn schon, dass Draco eigentlich nur von ihm dachte, er wäre eine Nervensäge und würde Draco nichts gönnen. Die Worte, die Blaise dem Blonden entgegen geschleudert hatte, waren nur eine defensive Maßnahme gewesen. Blaise wollte Draco nicht so verletzen. Sie waren jahrelang Freunde, seit der ersten Klasse und nie hatte einer von den beiden dem anderen so etwas Hartes vorgeworfen. Ihre Streitereien waren Kindereien gewesen, Belangloses, dass innerhalb weniger Minuten aus der Welt geschafft war. Doch konnte ihm Draco dieses Mal so schnell verzeihen? Mit Tränen in den Augen ließ Blaise sich auf sein Bett nieder. Mein Herz sagt deinen Namen. Und Harrys Herz setzte erst ein paar Takte aus, um danach doppelt so schnell weiter zu schlagen. Es gab Sätze, die wirklich kitschig waren, egal, aus welcher Perspektive man sie betrachtete und zweifelsohne gehörte dieser dazu. Aber so etwas aus Dracos Mund zu hören, ließ alles Andere egal erscheinen. Es machte ihn einfach sprachlos. Denn wirklich Alles hätte er erwartet. „Immer noch überzeugt davon, dass du nicht lieben kannst?“ grinste er. Draco grinste zurück. Nach dieser Erkenntnis hatte er sein Selbstvertrauen irgendwie wiedergefunden. Zumindest schien es von Außen so. Wie es in ihm Innen ausschaute, konnte Harry nur erraten, und er war sich sicher, dass es da noch nicht wieder normal war. „Du solltest dich mit Blaise aussprechen.“ Harry hatte schneller geredet als nachgedacht. Die Worte mussten einfach raus. Nachdem nun Draco endlich überzeugt war, dass er lieben konnte, und dass er Harry liebte, blieb nur noch dieses eine Problem. Und das sollte so schnell wie möglich aus dem Weg geräumt werden. „Es war nicht richtig, was er dir vorgeworfen hat, aber er will dich eben nicht verlieren.“ Dracos Grinsen war verschwunden und in seinen Augen lag ein nachdenklicher Ausdruck. Harry hatte ja Recht. Und Blaise und er hatten nie lange Streit gehabt. Sie waren einfach immer beste Freunde gewesen, seit dem ersten Augenblick. Wieso sollte sich das jetzt ändern? Und er wollte Blaise auch nicht verlieren. Draco seufzte. „Geh zu ihm.“ Aufmuntert drückte Harry die Hand des Slytherin und rückte ein Stück von ihm weg. „Spring über deinen Schatten.“ Draco war verunsichert. Er wusste einfach nicht, wie er mit Blaise reden sollte. Wusste ja nicht einmal, wo dieser war. Nein, eigentlich wusste er, wo Blaise war. Nach Streitereien war Blaise immer auf sein Zimmer gerannt. Mit einem letzten Blick auf Harry, der immer noch aufmuntern lächelte, ging er zum Schlafsaal von Blaise. Wie lang Blaise nun schon auf seinem Bett saß, er wusste es nicht. Wollte es auch nicht wissen. Tränen standen ihm zwar in den Augen, doch er weinte nicht. Wusste aber auch nicht, wieso er es nicht konnte. Vielleicht hätte er schon längst wieder zurück gehen sollen und sich bei Draco entschuldigen sollen. Aber der war sicher mit Harry beschäftigt. Verbittert lachte er auf. Eigentlich hätte Draco schon längst in den Schlafsaal eintreten wollen. Doch er wusste immer noch nicht, was er zu Blaise sagen wollte. Wie er sich entschuldigen sollte. Wie er alles wieder gerade biegen konnte, um ihre Freundschaft zu retten. Ein letztes Mal schluckte er und drückte dann die Klinke nach unten, um den Raum zu betreten. Das Bild, was sich ihm bot, ließ ihn erschaudern. Blaise war vollkommen in sich zusammen gesunken, lag eingerollt in seinem Bett und zitterte. Ihm schien es wirklich schlecht zu gehen. „Blaise..“ flüsterte Draco und lief zu seinem Freund. Der wandte sein Gesicht ab. „Hat Harry dich gehen lassen?“ fragte Blaise verbittert. „Harry wollte, dass ich mit dir rede.“ „Ach, kannst du nicht allein entscheiden?“ Draco schüttelte den Kopf. Sie waren nicht dabei, sich zu versöhnen, sondern sich wieder zu streiten, tiefere Wunden sich gegenseitig zuzufügen und sich ganz entzwei zu reden. „Blaise.. ich wäre auch zu dir gekommen, wenn er es nicht gesagt hätte.“ versuchte er einzulenken. „Ja, sicher. Du bist noch nie nach einem Streit zu mir gekommen und hast versucht, mit mir zu reden. Ich musste immer mit dir reden, ich musste immer den ersten Schritt machen.“ „Weil es dir einfacher fällt, weil du schneller die richtigen Worte findest.“ „Die richtigen Worte, ja. Ich scheine wirklich immer die richtigen Worte zu finden, egal, in welche Lage.“ So konnte es nicht weitergehen. Blaise schien sich in diese Sache verrannt zu haben und es war nicht wirklich abzusehen, wie weit es sie am Ende auseinander brachte. „Ich bin Nichts. Ein Niemand. Ich schaff es nicht mal, ordentliche Freundschaften zu haben, immer wieder schaffe ich es, sie zu zerstören, nur weil ich meinen Mund nicht halten kann.“ „Du bist kein Niemand, Blaise. Du bist mein Freund, mein bester Freund. Ich will das nicht aufgeben, hörst du? Ich will, dass wir lange befreundet sind und dass uns nichts auseinander bringen kann. Egal wer sich in unser Leben einschleicht, ich will, dass uns nichts trennt, du immer für mich da bist und dass ich immer für dich da sein kann.“ Blaise sah aus tränennassen Augen den Blonden an. Er hatte zwar gewusst, dass Draco und er beste Freunde waren, doch so wirklich hatte Draco es ihm noch nie gesagt. Irgendwie machte ihn das glücklich. Trotzdem änderte das nichts daran, was er ihm vorgeworfen hatte. Und das er sich entschuldigen musste. „Draco.. es.. tut mir leid..“ stotterte er. Sicher, das war viel zu wenig für das, was er gesagt hat, aber er konnte einfach nichts anderes sagen. „Lass stecken. Du hattest ja irgendwie schon recht.“ grinste Draco leicht. „Ich hätte es aber nicht so sagen sollen. Vor allem nicht vor Harry. Das war ungerecht. Was denkt er nur über mich? Er hasst mich sicher, oder?“ „Nein, ich denke nicht.“ Doch Blaise schien nicht wirklich überzeugt davon. „Vielleicht war er es am Anfang, nach deinen Worten. Aber er hat Verständnis. Ziemlich großes sogar.“ „Er passt zu dir.“ murmelte Blaise. „Bitte?“ Welch Themenwechsel. „Ich mein es ernst, Draco. Er passt wirklich zu dir. Ich war eifersüchtig.. wahrscheinlich bin ich es auch noch. Ich dachte, er nimmt dich mir weg.“ „Das ist doch Quatsch.“ „Ja, vielleicht. Aber es schmerzt einfach in mir, wenn ich euch beide sehe.“ „Blaise..“ „Lass mich reden, Draco. Wer weiß, ob ich es sonst irgendwann noch einmal machen würde.“ Draco nickte nur, als Zeichen, dass er ihn nicht unterbrechen würde. „Schau, wir sind Freunde, beste Freunde seit der ersten Klasse. Seit Harry Potter nichts mir dir zu tun haben wollte. Und ich wollte immer deine Freundschaft, hab sie bekommen, war stolz darauf, dass ich dein Freund sein durfte. Aber immer wieder kam Harry Potter in dein Blickfeld. Immer wieder. Ich hab es runter geschluckt. Er war immerhin ein Gryffindor. Er hat weiterhin Aufmerksamkeit von dir bekommen, aber ich hatte deine Freundschaft. Du warst zu mir nett, nicht zu ihm. Und doch, immer wieder tauchte er auf, provozierte dich, erhielt wahrscheinlich sogar einen Platz in deinen Gedanken. Aber ich war mit dir befreundet. Und das zählte am Ende.“ Er schluckte leicht, schien nach Worten zu suchen. Dann fuhr er fort. „Und dieses Jahr. Ich hab ihn unten als Erster gefunden, er wollte nicht, dass du es erfährst und dann sagt er es dir selbst. Offenbart sich dir. Und du freundest dich mit ihm an. Ich kam mir auf einmal so überflüssig vor. Ich wollte dir auf die Sprünge helfen. Mit deiner Verliebtheit. Denn es war wirklich nicht mehr mit anzusehen.“ Er grinste. „ Ich war bereit zu teilen. Wenn auch mit ein paar Einschränkungen meinerseits. Aber damit konnte ich leben. Ich wollte doch glücklich sehen.“ „Blaise, ich bin glücklich. Und ich war davor auch glücklich. Mit dir als Freund kann man nur glücklich sein.“ Blaise setzte sich auf. Er war froh, alles gesagt zu haben. „Verzeih mir, dass ich solch dumme Sachen gesagt hab.“ „Das hab ich längst, Blaise.“ „Kannst du mich umarmen?“ Fast schüchtern sah Blaise seinen blonden besten Freund an. „Da fragst du noch.“ lachte Draco und schloss ihn fest in seine Arme. „Da kann man ja fast heulen...“ Abrupt ließen sich die beiden Slytherin los. Am Türrahmen stand Harry und lächelte glücklich. „Ich weiß nicht, was du meinst.“ murmelte Draco. „Ach, kommt schon. Ihr seid so süß, wenn ihr euch vertragt, macht ihr das immer so?“ Harrys Lächeln verwandelte sich in ein schelmisches Grinsen. Blaise und Draco sahen sich an und mussten auch grinsen. Dann übernahm Blaise das Wort. „Weißt du Harry, ich hab eigentlich angefangen dich zu mögen. Vor allem, weil du nun Dracos Freund bist, aber es gibt Zeiten, da finde ich dich richtig unsympathisch.“ Und schon hatte Harry ein weißes Federkissen im Gesicht und vor sich zwei Slytherin, die sich gar nicht mehr vor Lachen einkriegten. „Ihr wisst schon, dass ihr nun einen Gryffindor sehr böse gemacht habt.“ sagte er langsam und ging auf die beiden zu. „Erbarmen, Harry, es tut uns leid.“ Flehend sahen Draco und Blaise zu dem Gryffindor, der diabolisch grinste. „Ich schätze, es ist leider zu spät.“ Federn flogen durch die Luft und mit einem lauten Geschrei hatte sich Harry auf die anderen beiden geworfen und rangelte mit ihnen, bis ihnen die Luft ausging. Am Ende lag Harry auf Draco, Draco auf Blaise' Bett und Blaise auf dem Boden vor dem Bett, alle waren außer Atem, aber grinsten immer noch. Als Blaise sich aufrichtete, sah er Draco und Harry, wie sie sich tief in die Augen blickten und sehr glücklich schienen. Er räusperte sich leicht, doch keiner der beiden schien ihn zu bemerken. Leise, damit er sie wirklich nicht störte. erhob er sich und verließ den Schlafsaal. ___________________________________________________________________________________________ nah? schafft ihr bei den Kommis jetz 100? xDD wär schon geil xDD ehm, was ich eigentlich sagen wollte.. ich hab nun 59 favos! und eigentlich ist das eine ziemliche arbeit euch allen zu schreiben, auch wenn 5 stück immer eine ENS bekommen.. aber.. ich wollte nur noch den kommi schreibern bescheid geben.. doofe idee? egal, ich schau mal, wies wird ^^ Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis zum letzten Kapitel demnächst ^^ eure Koho Epilog: Regen II ---------------- Yah, das ist nun das letzte Kapitel von "Rain". Traurig? Ich hab echt viel Zeit mit dieser Fanfic verbracht, sie hat mir manchmal den letzten Nerv geraubt, aber nun ist sie zu Ende. Ich hoffe, sie hat euch gefallen. Und ich schaff endlich mal 100 Kommis xD das wär das erste Mal +lach+ Aber ich halt euch nur auf ^^, Danke an alle Kommi-Schreiber und alle Favoriten. Ihr seid die Besten! Ich hoffe, ihr lest auch meine anderen FFs, allen voran meine Neueste. "Helden gesucht" ^^ Bis dahin, baibai Koho - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Epilog - Regen II „Harry?“ Ich musste mein Lächeln unterdrücken. Diese Stimme hinterließ jede Menge Gänsehaut auf meiner Haut zurück. Und ich liebte diese Momente. Wie mein Name mit dieser Stimme klang. Und schon hatten sich sanfte Arme von hinten im mich gelegt und drückten mich an einen Körper. Einen Körper, den ich über alles begehrte, der mir gehörte, jede Nacht. Einen Körper, den ich in- und auswendig kannte. „Hey.“, sagte ich leise und lächelte nun offen. Umdrehen wollte ich mich nicht. Brauchte ich auch nicht. „Was machst du hier alleine?“ Seine Stimme kitzelte mich im Nacken und ich spürte seine Lippen, wie sie kleine Küsse dahin setzten. „Ich denke nach.“ Leicht glitten seine Arme meinen Oberkörper hinauf. „Lass das, Draco.“, lachte ich. Doch ich hielt ihn nicht auf. „Wieso? Ist doch niemand hier im Gang, außerdem ist ein paar Meter weiter ein Geheimgang, den kaum einer kennt.“ Seine Hände glitten unter mein Shirt. Ich seufzte leicht. „Wir haben noch Aufgaben zu machen. Ich will nicht ohne Aufsatz bei Snape morgen erscheinen. Er köpft mich.“ Draco drehte mich zu ihm um und musterte mich. „Musst du den Moment kaputt machen?“ Ich lachte auf. „Weil ich von unseren Aufgaben gesprochen hab?“ „Nein, ich mein Snape.“, sagte er düster. „Ach komm schon, Draco.“ Ich strich ihm sanft über die Wange. „Er köpft mich wirklich.“ „Soll er versuchen. Ich kenne ein paar sehr interessante Sprüche, die er sicher nicht kennt.“ „Du bist süß.“ Ich küsste ihn schnell auf den Mund, um danach wieder mich in seinen Armen umzudrehen und aus dem Fenster zu schauen. „Du hast immer noch ein wenig Angst.“ Keine Frage. Er kannte mich eben zu gut. Immerhin waren schon vier Monate vergangen, seit wir uns im Kerker gesehen hatten. Vier Monate, die ich sehr glücklich war. In denen er mich abgelenkt hatte, wenn es wieder geregnet hatte. „Ja.“, sagte ich nur. Er wusste, was ich dachte, deswegen brauchte ich nicht laut weiter reden. „Wird das jemals aufhören?“ Wir hatten dieses Gespräch schon öfters. Eigentlich immer, wenn es regnete und wir unten im Gemeintschaftsraum der Slytherin saßen. Und immer antwortete ich gleich, und er gab auf. Wie sollte es denn auch aufhören? Ich traute diesem Geräusch einfach nicht und fühlte mich eher wohl, wenn erstens Draco bei mir war und zweitens, wenn ich es nicht hörte. „Wie sollte es?“ „Darf ich etwas ausprobieren, Harry?“ Er drehte mich wieder zu sich und sah mich bittend an. Fragend und abwartend erwiderte ich seinen Blick. Ich war mir nicht sicher, ob ich das wollte, aber ich wusste nicht, was er vor hatte. „Es wird nicht wehtun. Und ich werde dabei sein. Ist das okay?“ Ich nickte leicht. Jetzt war ich neugierig. „Komm heute Abend in die Eingangshalle. Egal, ob es regnet oder nicht, okay? Ich werde da warten. Zieh dir was warmes an.“ Er küsste mich noch einmal schnell und ging dann. Ich sah ihm nach, bis er auf der Treppe verschwunden war und ging dann zum Gryffindorturm, um mich umzuziehen. Wieso sollte ich etwas Warmes tragen? Drei Stunden später hatte es angefangen zu regnen. Ich verzog mein Gesicht. Wieso wusste Draco davon? Missmutig starrte ich aus dem Fenster neben meinem Bett, meine Hände zitterten, doch das würde aufhören, sobald ich Draco sah und berührte. Seufzend wandte ich meinen Blick ab und machte mich auf dem Weg in die Eingangshalle. Bevor ich den Turm verließ, fragte mich Ron, ob ich wieder bei den Slytherins war und ich nickte. Er merkte, dass ich schnell weg wollte und ließ mich gehen. Eiligen Schrittes machte ich mich die Treppen hinunter. Als ich in die Halle kam, stand Draco schon dort. Ich seufzte erleichtert und ging schnell auf ihn zu und nahm seine Hand. Seine Wärme beruhigte mich ein wenig, doch das laute Rauschen des Regens war hier deutlich zu hören. „Was machen wir nun?“, fragte ich ihn neugierig und wollte ihn Richtung Kerker ziehen, doch er hielt mich fest. „Wir gehen heute nicht hinunter.“, sagte er ruhig und lächelte mich an. „Nicht?“ „Nein, bist du warm angezogen?“ Ich nickte und musterte seine Kleidung. Auch er hatte einen dicken Pullover an. „Was hast du dann vor?“ Ich wurde unsicher. „Nichts Schlimmes. Es wird dir gut tun, denke ich. Wenn es nicht so ist, dann tut es mir leid, okay? Ich will dir niemals wehtun, aber ich denke, dass es nötig ist.“ Seine Worte verwirrten mich. „Wohin gehen wir, Draco?“ Er drückte meine Hand leicht. „Ich liebe dich, dass weißt du.“ Er ließ meine Hand los, ging zur Tür und zog diese auf. „Du willst nicht da raus.“ „Doch eigentlich hab ich gedacht, dass wir beide da raus gehen.“ „Draco, das ist nass. Und kalt.“ „Deswegen die warmen Sachen.“ „Aber...“ Er unterbrach mich, ehe ich ein weiteres Argument vorbringen. „Hör mir zu, Harry. Ich wollte mit dir im Regen spazieren gehen. Mehr nicht. Ja, Regen ist nass und es ist kalt draußen, aber Regen beißt dich nicht. Außerdem bin ich doch dabei.“ Ich schluckte leicht. „Wenn du nicht willst.“ Er wollte die Tür wieder schließen. „Warte...“, sagte ich zögernd. Er sah mich erwartungsvoll an. Ich ging zu ihm und sah dann hinaus. Es regnete wirklich in Strömen. Wir würden total durchnässt sein, wenn wir wieder kamen. Aber Draco schien das überhaupt nichts auszumachen. Er stellte sich vor mich, so dass ich ihn ansah und nicht den Regen. Seine Augen waren voller Verständnis. „Ich will dir nicht wehtun. Aber denkst du nicht, dass wir dadurch deine Angst ein wenig.. besiegen könnten?“ Ich sah ihn zweifelnd an. „Lass es uns wenigstens probieren. Wenn es nicht klappt, dann werde ich nie wieder irgendwas probieren, okay?“ Ich musste seufzen. Wenn er es auf so eine süße und niedliche Art verpackte, konnte ich einfach nicht nein sagen. Ich nickte deswegen zustimmend. „Ich bin trotzdem nicht begeistert davon, Draco.“ „Ich weiß.“ Er lächelte leicht und küsste mich. Dann nahm er meine Hand und ging langsam mit mir in den Regen hinaus. Ich spürte die Tropfen auf mich fallen, aber ich spürte auch Dracos warme Hand, die meine hielt. Wir waren nur wenige Schritte gegangen und schon bis auf die Knochen nass. Aber ihm schien das überhaupt nichts auszumachen. Doch ich musste auch feststellen, dass es einfach war, mit ihm hier herumzulaufen. Ich hatte es schwerer eingeschätzt. Ich musste lächeln. Seine Idee war die beste gewesen, damit ich mich meiner Angst irgendwie stellen konnte. Ich sah zu ihm und merkte, dass er mich wohl die ganze Zeit beobachtet haben musste. „Nicht so schwer, oder?“ „Überhaupt nicht. Aber mit dir ist alles einfach.“ Er stoppte und zog mich in seine Arme. „Ich bin froh, dass es nicht schlimm ist. Ich dachte, es würde dir gut tun. Und scheinbar stört dich nicht mal das Geräusch hier draußen.“ Ich hielt inne. Es stimmte. Mich störte hier draußen nichts. Weder die Kälte, die Nässe oder das Geräusch, wenn der Regen auf dem Boden aufkam. „Nein, es stört mich nicht.“, lachte ich. Dann schaute ich ihn ernst an. „Ich danke dir.“ „Das musst du nicht.“ „Ich mein es wirklich, Draco.“, beharrte ich. „Dann bitte.“ Er sah mich sanft an. Er beugte sich zu mir hinunter und küsste zärtlich meine regennassen Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)