Spürst du es nicht? von abgemeldet (Liebst du das Leben? Dann behalte es in guter Erinnerung, denn es kommt nie mehr zu dir zurück) ================================================================================ Kapitel 1: Valnars Leiden ------------------------- Spürst du es nicht? “Ah, das war erholsam.” Ein Mann mit silbernen Haaren trat aus seinem Sarg und streckte sich genüsslich. Neben ihm lag seine Freundin, die noch tief und fest schlief. Er betrachtete sie lange. Ihren wundervollen Körper, diese zartrosa Lippen, diese wohlriechenden roten Haare… er könnte jede Einzelheit an ihr abzählen was er an Frauen wunderschön fand. So hatte er sich immer seine Traumfrau vorgestellt, so wie Alaine war… ein Traum. Langsam nahm er sich seine Unterhose, zog sie an, ging vom Sarg fort und betrat das Badezimmer. Ein ausgeruhter Vampir mit blutroten Augen, die ruhig in das Spiegelbild schauten, sah ihn an. Er selbst fand sich attraktiv, doch das hörte er auch schon immer von seiner Geliebten. Er wusch sich ausgiebig, nach so einer langen Nacht musste das sein. Asgar bemerkt nur nicht dass er damit Alaine weckte. Sie schlich sich zu ihm und schlang ihre Arme um ihn. “Guten Morgen mein Schatz.” hauchte sie ihm ins Ohr. Wieder begann sie seinen Nacken zu liebkosen. Keinen Zentimeter seiner fahlen Haut ließ sie aus. Lustvoll ließ er von seinem tun ab und drehte sich zu ihr um. “Guten morgen mein Engel der Nacht.” flüsterte er und küsste sie zärtlich auf den Mund. Er wanderte mit seinen Küssen hinab über ihr Schlüsselbein, zu den Brüsten wo sie lange verweilten. Alaine stöhnte auf und kniete sich vor ihm hin. Sie strich dabei mit ihren Fingerspitzen über den muskulösen Bauch ihres Geliebten und setzte Schmetterlingsküsse auf seine Lenden. Er sah ihr dabei zu wie sie sich ihm voll und ganz hingab. Zur gleichen Zeit im gleichen Schloss… Ein anderer Vampir öffnete seine Augen, wollte sie doch lieber wieder schließen. Er drehte sich auf die Seite und schloss sie. Doch dann tauchte wieder das Bild vor ihm auf… Seine geliebte Aysha… wie sie in der Lava versank. Hilfe schreiend strampelte sie mit den Armen. Zu gerne hätte er sie daraus geholt, doch hatte sie ihn all die Jahre betrogen die er mit ihr zusammen gewesen war. Die ganzen Liebesschwüre… alle gelogen. Valnar war hin und her gerissen. Sie retten oder töten. Er hatte sich für entschlossen und langsam versank Ayshas vampirischer Körper in der heißen Glut… Eine blutige Träne rann über sein Gesicht… Was für einen Sinn hatte das Leben noch für ihn? Keinen. Und doch würde er nun für immer leben. Er drehte sich wieder auf den Rücken und öffnete seinen Sarg. Die untergehende Sonne brannte noch immer in seinen Augen wie an seinem ersten Tag als Vampir. Er taste mit zusammengekniffenen Augen nach seiner Pechschwarzen Brille und setzte sie auf. Jetzt war es schon besser. Er stand auf und ging in den Kerker. Sein Blutdurst meldete sich mal wieder. Wie er es doch hasste Blut zu trinken… doch was blieb ihm anders übrig wenn er nicht ewige Qualen erleiden wollte? Quietschend öffnete sich die Tür zu den Verließen. Verschreckt saßen zwei junge Mädchen auf dem dreckigen Boden des Verlieses. Ein blutüberströmter Mann hang an Ketten an der Wand. Er war schon lange tot. Doch warum hielt Asgar seinen Leichnam hier so lange. Bei dem Gedanken an Asgar bekam der junge Vampir einen Stich in sein untotes Herz. Er hatte es schon so lange an sich bemerkt. Immer wenn er in letzter Zeit an seinen Meister dachte fühlte er den gleichen wohligen Schmerz in seiner Brust. Er wollte in seinen starken Armen liegen und mehr nicht. Aber was dachte er da? Er schüttelte den Kopf und ging seines eigentlichen Grundes, warum er hier war, nach. Bei Asgar und Alaine… Stöhnend und übersäht mit Schweißperlen lagen sich die beiden Vampire in den Armen. Sachte gab Asgar Alaine, die auf dem Tisch im Bad saß, einen Kuss auf die Stirn. In ihren Augen lag das Glück der ganzen Welt. Asgar, mit herabgelassener Hose stand vor ihr und lehnte seinen Kopf gegen ihre Brust. Er konnte ihre unregelmäßigen Atemstöße hören. Die Vampiresse lächelte müde und seufzte zufrieden. “Ich will mich nie wieder von dir trennen.” wisperte sie und schlang ihre schlanken Beine um ihn. Jetzt hob Asgar seine Geliebte hoch und trug sie in seinen Armen zu ihrem Sarg. Die war schon am einnicken und als der Vampir sie hineingelegt hatte war sie schon ins Land der Träume entschwebt. “Schlaf gut Liebes.” flüsterte er und ging Richtung Kerker. Dort nahm er einen Geruch eines Vampirs wahr und auch den Geruch von frischem Blut. Langsam trat er näher und sah wie Valnar eine Gefangene aussaugte. Der ältere grinste. “Hast du dich endlich entschieden Blut zu trinken.” sagte er leise. Da schreckte der grauhaarige hoch und sah seinen Meister an. “Nein. Ich mach das nur um nicht in Raserei zu verfallen.” entgegnete er trotzig. Valnar musste sich zügeln ihm nicht um den Arm zu fallen oder gar daran zu denken. Denn er wusste nur zu genau dass Asgar Gedanken lesen konnte. “Ha!” stieß Asgar aus. “Du wirst es schon bald eingestehen. Du wirst den Geruch des Blutes bald genauso verfallen sein wie ich.” lachend stand der vor seinem Schüler und zog scharf die Luft ein die von Blut durchtränkt war. “DAS WERDE ICH NICHT!” schrie Valnar und stürmte, ohne Asgar eines Blickes zu würdigen, aus dem Kerker. Am Eingang blieb er stehen und atmete tief durch. Sein Körper vibrierte fürchterlich. Warum? Warum fühlte er sich von seinem Meister angezogen und gleichzeitig verspürte er Hass auf ihn. Noch immer klebte das Blut des Mädchens an seinen Zähnen und lief an seinen Mundwinkwinkel über den Hals hinab. Schnell wischte er es mit seinem Ärmel weg. Obwohl… das Blut hatte ihm gut getan. Es hatte ihn wieder ruhig werden lassen und irgendwie hatte er es doch genossen dem Mädchen den Lebenssaft zu rauben. Wieder so etwas Zwiespältiges. Zum einen wollte er nicht der Raserei verfallen und zum anderen hatte er es als lustig empfunden wie sein Opfer immer schwächer in seinen Armen geworden war. Asgar sah seinem Schüler hinterher. Ja, er würde es irgendwann zugeben müssen dass ihn schon der Geruch von Blut Hunger machte. Er trank ja schon Blut nur um sein Schicksal einer Existenz des Blutgeistes zu entkommen. Das war schon mal ein Fortschritt. Mit euphorischen Schritten ging er zurück in seine Gruft. Alaine schlief noch. War es ihr übel zu nehmen? Nein. Er legte sich neben sie und schlang einen Arm um sie. Seine geliebte Alaine… nie wieder würde er sie verlieren. Am folgenden Abend machten alle drei sich auf die Suche nach dem Versteck von dem Abraxas gesprochen hatte. Sie war gut versteckt in den Tiefen einer Höhle in der Nähe von Limm, Valnars Heimatdorfes. Sie betraten die Höhle und schon kamen ihnen Monster entgegen. Sie machten kurzen Prozess mit ihnen und gingen weiter. Nach mehreren Stockwerken die sie immer tiefer ins Herz der Höhle drangen fanden sie eine magisch verschlossene Tür, doch weil Abraxas ihnen aus Versehen das Passwort übermittelt hatte, hatten sie keine Probleme damit auch dieses Problem zu lösen. In dem Raum schien alles so als hätte jemand das Versteck schlagartig verlassen und nur das nötigste mitgenommen. Doch etwas hatte Abraxas nicht mitgenommen. “Seht mal hier.” Valnar rief seine Freunde zu sich. Vor ihnen war eine Landkarte der Welt in der verschiedene Bereiche mit roten Kreuzen versehen, ein anderer war eingekreist. Es war eine einzelne Insel östlich des Kontinents auf dem sie sich befanden. “Dann lasst uns dort mal umsehen.” murmelte Asgar und schon verließen sie die Höhle wieder. Die Sonne schien wieder auf die fahlen Häute der drei Vampire als sie aus der dunklen Höhle hinauskamen. Valnar musste sich die Augen mit den Händen bedecken, trotz Brille. Er bemerkte einen kühlen Lufthauch an sich vorbeiziehen. Er sah zur Seite und sah dass Asgar sich neben ihn hinstelle, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Wieder verspürte der grauhaarige einen Stich im Herzen. Dieser starke Körper, diese männlichen Lippen… Valnar schüttelte den Kopf und sah in entgegen gesetzter Richtung zu Alaine. Auch sie lächelte. “Bald haben wir ihn.” sagte sie und strich sich eine Strähne ihres roten Haares aus dem Gesicht. Valnar nickte und sah auf das verschlafende Dorf Limm, dass vor ihnen am Horizont zu erkennen war. Sie gingen für diesen Tag zurück ins Schloss um sich für den nächsten Tag auszuruhen. “Entweder ist er auf dieser Insel oder wir finden einen Anhaltspunkt sagte Asgar zu ihnen. Dann verabschiedete er sich von Valnar und ging mit Alaine in ihre Gruft. Nun stand der junge Vampir allein in der Eingangshalle des Schlosses das seinem Meister gehörte. Er schlenderte die Treppe hoch und ging in sein Zimmer. Dort suchte er sich einige Zauberbücher heraus, in der Hoffnung neue Zauber zu lernen. Mit Erfolg. Bevor er sich schlafen legte hatte er drei neue Zauber dazugelernt. Zufrieden mit sich ging er schlafen. Am nächsten Tag brachen sie früh auf. Die Insel war nicht schwer zu finden. Sehr viele Palmen füllten das Bild. Sie suchten die gesamte Insel ab, bis sie einen Schacht fanden der in die Insel hineinführte. Den kletterten die drei hinab und fanden sich in einer spärlich erleuchteten Höhle wieder. Sofort rochen sie Blut. Doch nicht irgendein Blut. Es war der Geruch von Vampirblut. Je weiter sie durch die Höhle gingen, desto mehr Vampirleichen ohne Köpfe fanden sie vor. Ganz am Ende fanden sie einen Vampir der im sterben lag. Er erzählte ihnen dass ein abtrünniger Vampir sie alle getötet hätte und ihn selbst dagelassen hätte um den dreien eine Warnung zu sein was mit ihnen passieren würde. Allen dreien war klar dass das Abraxas sein musste. Auch sprach er von einer Sekte die sich in den unterirdischen Höhlen von Asdion lebten. Dorthin sollten sie fliehen. Die Kinder der Apokalypse würde ihnen Schutz bieten. Zum Schluss bat er sie ihn zu töten, er wäre eine Schande für alle Vampire. Valnar wollte es nicht tun, dafür erledigte es Asgar für ihn. Sie bereiten sich ob sie nach Asdion gehen sollten, doch was würde das nützen? Dort würden sie nur ein monotones Leben führen und in ständiger Angst das Abraxas sie doch finden würde. Sie flogen dorthin, blieben aber nicht lange. Das Versteck war gut gehütet, doch in einer Höhle, mitten in Asdion, fanden die drei Vampire zwei Buchstaben die entweder mit roter Farbe oder mit Blut geschrieben worden waren. Es schien als ob die Inschriften schon seit Ewigkeiten am Boden und an der gegenüberliegenden Wand hangen. Es waren ein “K” und ein “A”. Zwischen den beiden Buchstaben an der Wand stand ein vermummter Mann. Er bat sie mit ihm zu kommen. Er berührte kurz die Wand hinter ihm und eine Öffnung erschien. Valnar, Asgar und Alaine betraten nun das Hauptquartier der Kinder der Apokalypse. Das Sektenmitglied wies sie an in den Nordwesten der Höhle zu gehen, dort würden sie das Oberhaupt finden. Das Oberhaupt der Sekte gab ihnen ein magisches Auge, welches sie benutzen konnten um Abraxas Turm zu finden. Dieser Turm sollte ganz weit im Norden der Welt, auf einer kleinen Insel befinden. Sie bedankenden sich und kehrten in Asgars Schloss zurück. Valnar stand gerade auf seinem Balkon und sah hinaus auf den Wald den er von seinem Zimmer aus sehen konnte. Er bemerkte nicht wie Asgar sich ihm näherte. Erst als sein Meister neben ihn stand und ihn ansprach bemerkte er es. Der silberhaarige lehnte sich an die Berüstung und folgte seinem Blick. “Eine schöne Aussicht, nicht wahr?” sagte er. Valnar nickte zustimmend und besah sich den Vampir näher. Jetzt sah auch der ältere ihn an. “Was ist denn?” fragte er. “A- ach nichts.” sagte Valnar und wurde etwas rot auf den Wangen. Nur eine hellere Verfärbung auf seiner sonst so fahlen Haut. Asgar sah das und musste lächeln. “Vergiss nicht dass ich deine Gedanken lesen kann.” bemerkte Asgar lächelnd und sein Blick wurde etwas verschwommen. Sofort versuchte Valnar an etwas anderes zu denken, doch der silberhaarige konnte trotzdem etwas von seinen vorigen Gedanken lesen. Er grinste. “Was für schmutzige Gedanken mein kleiner Schüler doch hat. Du willst in den Armen eines starken Mannes liegen und ihn berühren. Ich frag mich nur nach welchem Körper du dich verzehrst.” Valnar wurde noch röter und neigte den Kopf. “Es… es ist… dein Körper nach dem ich mich verzehre, Asgar.” stammelte der grauhaarige nervös ohne ihn anzusehen. Überrascht von der Antwort sah der Vampir seinen Schüler an. Dann wandelte sein Gesicht in ein schallendes Lachen. “Mein kleiner Valnar… hat sich doch tatsächlich in einen Vampir verliebt. Und dazu noch in einen männlichen. Aber das ich es bin… hätte ich nicht erwartet. “Streu nicht noch Salz in die Wunde.” nuschelte der junge Vampir. Doch Asgar konnte sich nicht beherrschen. Nach einer weile erstarb sein Lachen und er sah Valnar an. “Du weißt dass ich Alaine liebe, nicht wahr?” Der grauhaarige nickte. “Du weißt auch dass ich sie niemals verlassen würde?” wieder nur ein nicken von Valnars Seite. Er wartete dass sein Meister mit der Befragung machte, doch er tat es nicht. Sachte nahm Asgar das Gesicht des Vampirs in seine Hand und führte sie zu seinen Lippen. Er hatte die Augen geschlossen als sich ihre beiden Münder trafen. Valnar schoss wieder das Blut ins Gesicht, doch sie verflog so schnell sie auch gekommen war. Beide standen sie auf Valnars Balkon und küssten sich. Für den grauhaarigen konnte es ewig so weiter gehen, doch Asgar löste sich bald wieder von ihm und sah ihn an. In seinen blutroten Augen lag weder Zärtlichkeit noch Zuneigung. “Du siehst, ich kann deine Gefühle nicht erwidern.” flüsterte er. Valnar sah ihm traurig hinterher, wie Asgar ins Zimmer zurückging und dann den gewohnten Weg hinab in die Gruft nahm. Sein Meister hatte Recht. Jetzt wo sie sich geküsst hatten empfand auch Valnar kaum noch etwas für ihn. Er drehte sich wieder dem Wald zu. “Merkwürdig. Es ist so als ob meine Gefühle für Asgar mit dem Kuss verschwunden waren.” murmelte er zu sich. Eine blutige Träne lief sein Gesicht herunter und er wischte sie mit seinem Handrücken weg. Mit seiner Zunge leckte er sie von seiner Hand. Valnar war ein Vampir… und er würde ewig leben, auch wenn er dafür das Blut anderer Menschen trinken musste. Kapitel 2: Asgars Rache ----------------------- Diesmal fange ich mit einem Song an der GENAU dazu passt. Wer VD 1 kennt wird die Melodie 200% kennen. Oceans apart, day after day And I slowly go insane, I hear your voice on the line, But it doesn't stop the pain. If I see you next to never, How can we say forever? Wherever you go, Whatever you do, I will be right here waiting for you. Whatever it takes Or how my heart breaks, I will be right here waiting for you. I took for granted, all the times That I thought it would last somehow. I hear the laughter, I taste the tears, But I can't get near you now. Oh, can't you see it Baby, You've got me going crazy. Wherever you go, Whatever you do, I will be right here waiting for you. Wherever you go, Whatever you do, I will be right here waiting for you. I wonder how we can survive This romance. But in the end if I'm with you, I'll take the chance Oh, can't you see it Baby, You've got me going crazy. Wherever you go, Whatever you do, I will be right here waiting for you. Whatever it takes Or how my heart breaks, I will be right here waiting for you. “Ihr schon wieder!” rief der Bürgermeister aus. “Ja Bürgermeister, schon wieder ich.” erwiderte Asgar mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme. Vor ihm saß der Bürgermeister von Shannar. Zu dritten mal war Asgar nun schon bei ihm, mit der Bitte Alaine aus dem Irrenhaus zu entlassen. Der Bürgermeister von Shannar war ein fetter, geldgieriger Lakai des Königs Gerald. Er war selbstgefällig und doch sehr einflussreich. Asgar lehnte sich gegen den Tisch, der durch Asgars Kraft schon leicht nach vorne rutschte. Doch der fette Bauch des Bürgermeisters hielt ihn auf. “Hört zu, ich habe nicht vor die Irren aus ihrem Gefängnis zu entlassen. Und eure Herzensdame ist eindeutig geistig gestört. Sie spricht mit niemandem, hat ständig starke Krämpfe und sieht auch sonst nicht sehr gesund aus.” entgegnete Der Bürgermeister, der den Druck auf seinem Bauch nun spürte. Asgar hatte irgendwie geahnt, dass er so eine Antwort erhalten würde. Doch diesmal würde er sich nicht unterkriegen lassen. “Redet nicht so von Alaine.” sprach der silberhaarige. Er war schon leicht gereizt. “Hört zu Bürgermeister. Nun komme ich schon zum dritten Mal zu Ihnen, das letzte Mal vor einem halben Jahr und Ihr scheint immer noch nicht klüger geworden zu sein. Lasst Alaine gehen. Die anderen Gefangenen interessieren mich da unten nicht-” Doch der Bürgermeister fiel ihm ins Wort. “Nein sie ist schwer krank und wird ihre Krankheit noch weiter verbreiten. Ich kann das Leben dieser ehrbaren Leute nicht aufs Spiel setzten.” Nun war Asgar endgütig sauer. “Nun gut Bürgermeister, ihr habt es so gewollt, ich werde gehen. Doch ich warne euch vor dem Unglück das Ihr heraufbeschworen habt.” Er verließ das Büro des Bürgermeisters ohne sich noch einmal umzusehen. Die Frau des Bürgermeisters sah ihm nach wie der Vampir die Treppe hinunter ging. Auf der Mitte der Treppe hielt Asgar inne. “Na schön, er will es ja nicht anders. Ich werde jetzt zu meinem Schloss zurückfliegen und mich ausruhen. Und dann werde ich mich an ihm rächen. Aber nicht nur an ihm, auch an allen anderen im Dorf.” Mit diesen Worten verließ er das Haus des Bürgermeisters und Shannar. Als er sich zu seinem Schloss aufmachte drehte er sich noch mal zum Dorf und sagte leise: “Morgen werdet ihr alle sterben.” und ließ noch ein böses Lachen erklingen. Er sprach: “In der Nacht geboren, Zum fliegen auserkoren, Möge meine macht mich lenken.” Mit diesen Worten verschwand selbst der menschliche Schatten von Asgar, da er sich in eine Fledermaus verwandelt hatte und Asgar verschwand in der Abenddämmerung in Richtung seines Schlosses. Als er in seinem Schloss ankam erwartete ihn schon Ronak, sein stärkster und auch dümmster Diener. Ronak war ein Minotaurus. Seine Augen leuchteten rot, wie die von Asgar. “Meister Ihr seid wieder da.” begrüßte er Asgar. “Wie du sehen kannst, ja.” entgegnete er ihm. “Meister, ich habe eure Lieblingsbücher in das Regal dort gelegt. Ihr vergesst sie immer zurückzulegen.” Er deutete mit seinen Hufenartigen Händen auf das Bücherregal am anderen Ende des Zimmers. “Schon gut. Bereite meine Gruft her. Ich will mich etwas ausruhen.” “Wie ihr befiehlt, Meister.” Er eilte davon, doch schon nach wenigen schritten hielt er inne. “Äh, Meister, wo ist noch mal eure Gruft?” fragte er. Das konnte doch nicht wahr sein. Dieser Dummkopf hatte es schon wieder vergessen. Erst der gescheitete Versuch Alaine mit sich zu nehmen und jetzt auch noch so eine dumme Frage. “DU NICHTSNUTZ, DU WURM.” donnerte Asgar. “Vergebt mit Meister, nicht schon wieder schlagen.” jammerte Ronak ängstlich und hielt sich die Hände über den Kopf. “Schon gut, aber wie oft hab ich dir den Weg dorthin schon gesagt? Also: du gehst nach rechts, dann die Treppe runter dann nach links, dann wieder die Treppe runter, dann gehst du nach draußen und gehst in das innere Gebäude. Dann gehst du geradeaus direkt in meine Gruft.” stöhnte Asgar und hielt sich eine Hand an die Stirn. Er war es leid Ronak immer wieder den Weg dorthin zu schildern. Er sollte sich einen schlaueren Diener anschaffen. “Ich eile, Meister.” sagte Ronak mit einer Verbeugung und lief wieder los. Doch schon wieder nach ein paar Schritten blieb er wieder stehen. “Meister, ich hab es schon wieder vergessen.” stammelte er. Asgar stöhnte abermals auf. “Na schön, vergiss es, räum lieber hier ein wenig auf.” Zu sich dachte er: “Ich sollte mal besser in das Regal schauen, mal sehen was dort rein gestellt hat.” “Sehr wohl, Meister.” sagte Ronak und machte sich sogleich daran sauber zu machen. Wenigstens sauber machen konnte Ronak. Asgar ging zum Bücherregal und schaute hinein. Seine Lieblingsbücher “Dunkle Schatten”, “SOM” und sein Tagebuch waren die wichtigsten Bücher darin. In seinem Tagebuch war noch das Passwort zu seiner Gruft: “Das Feuer fegt über mein Leben” Er sollte das Buch bald vernichten, wer weiß wer dort außer ihm noch hinein schauern könnte. Dann verließ er das Zimmer und machte sich auf zu seiner Gruft. An der Tür war noch ein Sicherheitsmechanismus das er mit dem Passwort öffnen konnte. Er gab das Passwort ein und ging hinein. Hier war es düster, genauso wie es Asgar mochte. Es wäre ihm noch viel lieber gewesen wenn er Alaine mit sich genommen hätte, doch das würde schon blad geschehen. “Endlich wieder hier.” sagte er leise lächelnd. Er legte sich in den Sarg und schlief sofort ein. Am nächsten Morgen wachte er auf und stieg aus seinem Sarg. “Ich habe Hunger.” lachte er. In der Vorhalle sprach er kurz mit einem seiner Sklaven, einem Zombie. “Oh Gebieter. Habt Ihr gut geschlafen?” fragte er unterwürfig. “Ja, und ich habe großen Hunger! Bereite schon mal ein Zimmer vor. Ich komme mit einem Gast zurück.” Der Zombie verbeugte sich und sprach: “Wie Ihr befiehlt Gebieter.” Dann ging er nach draußen und schaute in die Sonne. Sie kribbelte leicht auf seiner fahlen Haut. “Ah, welch wunderbarer Tag. Es ist Zeit diesen widerlichen Menschen zu zeigen wer hier das Sagen hat. Und Alaine kommt zu mir auf das Schloss. Ich muss nur dafür sorgen dass es keine Überlebenden gibt. Einen erneuerten Kreuzzug herauf zu beschwören wäre nicht klug. Dies ist bisher der einzige Grund gewesen, warum ich Alaine noch nicht befreit habe. Diese Angst vor einem erneuerten Kreuzzug. Doch heute Nacht habe ich erkannt, dass ein Vampir keine Angst haben kann schon gar nicht vor so etwas läppischen und jetzt wird es Zeit mein Festmahl zu beginnen.” Dann ging zum Eingang des Schlosses, was sein eigen war und flüsterte leise. “Shannar, mach dich auf was gefasst.” Er verwandelte sich in eine Fledermaus und flog in Richtung Shannar. Als er ankam roch er Blut und Feuer in der Luft. Er folgte dem Geruch. Er kam von einem erhöhten Platz auf dem eine Guillotine errichtet worden war. Eben wurde ein Mann geköpft. Bevor ihm das Fallbeil den Kopf abschlug schrie er noch etwas von Gnade. Doch das hinderte den Schafrichter nicht daran ihn zu töten. “Lustig wie die Menschheit sich selbst vernichtet.” Er lauschte den Worten des Bürgermeisters. “So, das war der letzte aus dem Irrenhaus. Werft ihn auch noch in das Feuer.” Was? Irrenhaus? Der letzte? “Oh nein!!!!” schrie Asgar und sprang auf den Platz auf dem die Guillotine stand. “Bürgermeister, Ihr habt alle aus dem Irrenhaus getötet.” Er war aufgebracht. Er konnte nur hoffen, dass Alaine nicht unter den Opfern war. “Ja, sie waren alle mir einer ansteckenden Krankheit infiziert. Es tut mir Leid um eure Freundin, aber sie war auch krank.” “Ihr habt Alaine getötet. ROOOAR!! WIE KONNTET IHR ES WAGEN????” Nun war es zu spät. Das Tier in ihm brach aus, was solange wie er mit Alaine zusammen war, gezähmt gewesen war. Asgar zeigte seine Fangzähne hob den Bürgermeister hoch als wäre er eine Puppe und riss ihn in zwei Teile. “EIN VAMPIR!!!! RETTE SICH WER KANN!!!” schrieen die Menschen umher. “FÜR ALAINE!!!!RACHE!!!! NIEMAND ENTKOMMT HIER LEBEND!!!!!” donnerte Asgar. Bevor er sich an allen rächte verwandelte er sich in einen Wolf. Er tötete alle Bewohner. Einer nach dem anderen fiel ihm zu Opfer. Als sie alle tot waren lief er zum Feuer. Es hatte heftig zu regnen begonnen. Das Feuer wurde schwächer, doch konnte Asgar seine Geliebte noch nicht retten. Das Feuer würde ihm den Garaus machen. An einem Teich fand er einen Eimer gefüllt mit Wasser. Sofort nahm er ihn an sich und lief zurück zum Scheiterhaufen. Er kippte das Wasser über die Flammen und Asgar sprang hinein. Er hob Alaine hoch und sprang hinaus. “Oh, Alaine!!!! Was hat man dir nur angetan???” Er hob ihren abgetrennten Kopf an seine Brust und schloss voller Trauer seine Augen. Der Regen wusch seine Tränen aus dem Gesicht. Dann sah er sich um. Überall war vergossenes Blut und Körperteile lagen in alle Himmelsrichtungen herum. Es war ihm egal was mit den Kadavern passierte. Er trug Alaine aus der ausgestorbenen Stadt und weine viele bittere Tränen. “Ich werde einen Platz suchen, der deiner Schönheit würdig ist.” Trauend ging er über die Wiesen der Insel, auf dem Arm der leblose Körper seiner Geliebten. Seine Tränen aus Blut benetzten ihr fleckiges und zerrissenes Kleid. Sie sah aus wie ein blutbespritzter gefallener Engel. Als es aufgehört hatte zu regnen brach die Sonne durch die Wolkendecke. Kein schöner Trost für einen trauenden Vampir. Er fand eine wunderschöne Höhle am Strand. Durch ein Loch in der Decke der Höhle schien Licht hinein. Asgar legte sie behutsam auf den Boden und grub ein Loch, dort wo das Licht durchschien, aus. Er legte Alaine hinein und stellte ein Kreuz auf. Er ritzte folgende Worte ein: “Hier liegt Alaine Shyna. Ich werde dich lieben auch über den Tod hinaus.” Dann schnitt er sich mit seinem Säbel in die Hand. “Ich schwöre dir Alaine, ich werde dich wieder zurückholen. Das schwöre ich bei meinem Blut.” Das Blut tropfte auf ihr Grab. Dort blieb er bis die Nacht anbrach. Dann verabschiedete er sich schweren Herzens und flog voller Trauer im Herzen zu seinem Schloss. Wochen verbrachte er mit trauern. Nicht einmal die Gefangenen die er so gerne quälte konnten ihn erheitern. Nach Monaten fasste er einen Entschluss: Asgar musste sie wiederbekommen. Er ging in seine geheime Bibliothek um den Zauber zu suchen der Alaine wieder beleben konnte. Er suchte Wochenlang danach, bis er ihn endlich fand. Der Spruch besagte, dass man das Blut eines Menschen brauchte, der mit einem Vampir geschlafen hatte. Asgar wurde wütend. Woher sollte er solch ein Blut herbekommen? So viele Vampire gab es nicht mehr auf der Welt. Trotzdem machte er sich auf die Suche nach so einem Menschen der mit einem Vampir zusammen war. Wiederum suchte er lange in jedem Dorf nach einem solchen Menschen. Es war nun schon ein Jahr nach Alaines Tod ins Land gestrichen, als er endlich einen passenden Menschen fand. Als er dann in Klennar ankam sah er ein verliebtes Paar, das sich am Teich hingesetzt hatte. Er roch sofort, dass die Frau ein Vampir war. Also musste er den Mann seines Blutes berauben. Asgar grinste verschlagen. Das würde ein Kinderspiel werden. Er verschwand bevor die Frau ihn spüren konnte. Er flog zu seinem Schloss zurück und schmiedete einen Plan wie er an das Blut kommen könnte. Am nächsten Morgen flog er zurück und suchte den Mann auf. Doch etwas war anders. Dieser Mann war allein. Keine Freundin an seiner Seite. Er folgte ihm als Schatten. Der junge Mann ging in alle Häuser und fragte die Bewohner ob sie etwas gesehen hatten. Doch in jedem Haus erhielt er immer die gleiche Antwort. Niemand hatte etwas gesehen. Das Gewitter in der Letzten Nacht war zu heftig gewesen. Verzweifelt ließ sich der junge Mann vor dem letzten Haus nieder. Er erhob sein Schwert und schwor, dass er den Mörder seiner Freundin finden und töten würde. Zielstrebig verließ er das Dorf. Wie es aussah wollte er zum angrenzenden Gebirge. Doch dann hielt er inne. “Wer ist da? Ich kann jemanden spüren.” Der Mann sah sich um. Asgar schloss zu ihm auf und machte sich sichtbar. “Ganz recht.” sagte er. “Wer hat da gesprochen?” fragte der Mann. Er hatte grüne Haare und eine einfache Lederrüstung an. “ICH!!!” der Mann sprang gleich ein paar Meter zurück. “Wer bist du?” “Du darfst mich Asgar nennen. Doch ich bin nicht hier um mit dir zu reden!” “Bist du an der Ermordung meiner Freundin beteiligt?” wollte der Mann wissen. “Deine Freundin? Ach ja, deine Freundin…” säuselte er. “Du Schwein wo hast du sie hingebracht?” schrie der Mann ihn an. Asgar laß in seinen Gedanken. Seine Freundin war in der letzten Nacht ermordet worden. Auch erfuhr er dass der Mann Valnar hieß. “Reg dich ab. Ich bin nicht am Tod deiner Freundin beteiligt. Aber ich weiß wo sie begraben ist. Komm mit mir ich bringe dich zu ihr.” “Na schön, aber wenn das eine Falle ist wirst du meine Klinge zu schmecken bekommen.” fauchte Valnar. “Kommst du nun mit oder nicht?” sagte Asgar unbeeindruckt. “Ich komme ja schon.” “Halt dich an mir fest. Meine Magie wird uns zu ihr bringen.” er verwandelte sich in eine Fledermaus und flog los. Asgar flog aber zu Alaines Grab. “Was ist das für ein Zauber?” wollte Valnar wissen. “Eine sehr mächtige.” gab er ihm als Antwort. Er lachte. “In dieser Höhle ist deine Freundin begraben.” setzte er nach einer Minute hinzu. “Worauf warten wir noch?” fragte Valnar. Sie gingen hinein und Valnar kniete sich vor das Grab. Er las die Inschriften. “Moment mal, hier steht: “Hier liegt Alaine Shyna. Ich werde dich lieben auch über den Tod hinaus.” Das ist nicht Ayshas Grab.” “Lass mich mal sehen. Huch, so was aber auch. Das ist ja das Grab MEINER Freundin.” Asgar lachte. “Deiner Freundin?” “Ja. Sie wurde getötet aber ich habe einen Zauber gefunden der sie wiederbelebt.” “Woher hast du diese Macht, Magier?” “Magier?” Asgar lachte erneut. “Ich bin ein Vampir.” “Ein- ein Vampir? Aber warum hast du sie nicht als Vampir wiedererweckt? Ich dachte Vampire könnten das.” Valnar wich jede Farbe aus dem Gesicht. “Nein, eine geköpfte Leiche kann niemals als Vampir wiederauferstehen. Aber wie gesagt habe ich einen Zauber gefunden der sie als Vampir der ersten Generation wiederbelebt.” “Einen Vampir? Einen Vampir der ersten Generation?” fragte Valnar voller Angst. “Genau. Und dazu brauche ich dein Blut.” Er zeigte ihm seine Fangzähne. “Mein Blut? Warum ausgerechnet mein Blut?” “Weil der Zauber das Blut eines Menschen erfordert der mit einem Vampir geschlafen hat.” “ABER ICH HABE NIE MIT EINEM VAMP-. Oh, mein Gott. Aysha war ein Vampir richtig?” Valnar schaute traurig zu Boden. “Ja, sie war wie ich ein Vampir der zweiten Generation. Doch du hast Glück, ich brauche nicht dein ganzes Blut. Ein paar Liter werden reichen. Stattdessen mache ich dich zu meinem Sklaven.” “NEEEEEIIIIIIIIIN!!!” Asgar zog ihn ruckartig an sich heran und neigte etwas den Kopf um an seinen Hals zu kommen. Dann biss er ihn. Er sammelte etwas von dem Blut auf und ließ dann seinen Speichel in die Wunde tropfen. Dann schnitt er sich selbst in die Hand und fing auch sein Blut auf. Sein Blut war pechschwarz. Asgar ließ Valnar liegen und kümmerte sich darum den Zauber zu sprechen. Valnar lag wie betäubt auf dem Boden und hörte nur noch Bruchteile des Zaubers. “In nov est pur, sis tor esdan. Von den Toten auferstanden, zeige deine Macht der Welt, Geboren im Licht, auferstanden im Schatten, deine Seele sei nun schwarz wie die Nacht und mächtig wie das Chaos, erwache aus deinem Schlaf.” sagte Asgar während er Valnars Blut mit seinem vermischte. Dann ließ er es auf das Grab tropfen. Dann fiel Valnar in eine Tiefe Ohnmacht. Kapitel 3: Alaines Leben ------------------------ Mein damaliges Leben als Mensch war nicht sehr spektakulär. Ich kann mich nicht an meine Geburt erinnern, geschweige denn an meine Kindheit. Ich erinnere mich erst an das was vor 20 Jahren geschah. Ich schlug meine Augen auf und sah in die Augen eines mir wildfremden Mannes. Doch ich glaube in diesem Moment wäre mir jeder Mensche fremd vorgekommen. Er hatte sich über mir gebeugt und mich untersucht. Als er sah dass ich wach war lächelte er etwas. Ich richtete mich etwas auf. Etwas Kaltes fiel von meiner Stirn. Ein feuchtes Tuch, das mein Fieber wohl senken sollte. Aber ich fühlte mich putzmunter. Merkwürdig. Der Mann ging hinaus auf den Gang und ließ mich allein im Zimmer. Von draußen kam aufgeregtes Gemurmel. Ich konnte nichts verstehen, die Tür war nur einen Spaltbreit offen und ließ nicht den geringsten Ton zu mir durch. Dort draußen müssten ein paar Leute sein die aufgeregt durcheinander sprachen. Nervös schaute ich mich um. Es schien dass ich in einer Arztpraxis oder einem Krankenzimmer war. Überall waren medizinische Instrumente. Da fiel mein Blick auf einen Spiegel rechts von mir an der Wand. Ich betrachtete die Frau die in einem armseligen Kleid auf dem Bett hockte. Ihre roten Haare fielen über ihre Schulter. Und ihre blauen Augen spiegelten das Blau des Himmels. Was das wirklich ich? Ich hob einen Arm und das Spiegelbild tat es mir gleich. Diese Frau dort war ich. Ich hörte wieder diese Stimmen von draußen und wieder holte mich die Angst ein. In meiner Panik zog ich die Decke hoch bis an mein Kinn und starrte ohne Pause auf die Tür und wartete, dass der Mann, der mich untersucht hat, wiederkehrte. Was wollte er nun mir machen? Nach ein paar Minuten kam der Arzt zurück. Er erzählte mir, dass die Dorfbewohner mich vor den Toren der Stadt gefunden hätten und der Arzt mich in sein Haus genommen und mich gepflegt hätte. Nach seinen Erklärungen hatte ich fast zwei Monate lang im Koma gelegen. Dann fragt er mich nach meinem Namen. Ich versuchte ihm eine Antwort zu geben doch konnte ich es nicht. Ehrlich gesagt konnte ich mich nicht mal an meinen Namen erinnern. Es war, als ob ich noch nie gesprochen hätte. Als hätte ich nie einen Namen besessen. Ich hatte vergessen wie man spricht. Dazu kamen jetzt auch noch diese Krämpfe die mich plötzlich übermannten. Sie befielen meinen gesamten Körper. Erst nach einigen Momenten wurden sie wieder schwächer und hörten dann gänzlich auf. Da fiel mir eine silberne Kette vom Hals, als ich krümmend auf dem Bett lag. Der Arzt nahm sie in die Hand und untersuchte sie. Als der Schmerz vorbei war setzte ich mich wieder gerade hin. Dann zeigte er sie mir. Auf dem Anhänger war ein Name in filigranen Buchstaben eingraviert. “Alaine” sagte er mir stand auf dem Anhänger. Er fragte mich ob ich so hieße. Nachdenklich nickte ich. Ja, ich hieß Alaine. Nach ein paar Tagen konnte ich wieder aufstehen. Ein paar Frauen hatten ein paar Kleider für mich. Sie versuchten freundlich mit mir umzugehen. Und doch mieden mich die Dorfbewohner. Sie wussten alle dass ich nicht reden konnte und unkontrollierbare Krämpfe hatte, die mich jederzeit befallen konnten. Nur der Arzt wusste ungefähr was das zu bedeuten hatte. „Fallsucht“ nannte er es, eine Epilepsie. Bald fingen die Dörfler an von einer weitaus schlimmeren Krankheit, die mich befallen hatte zu reden und das ich sie alle anstecken würde. Selbst der Arzt war sich dessen nach langer Zeit sicher. Ohne auch nur mit mir zu reden wurde ich aus dem Dorf verstoßen. Angekettet und auf einem Wagen abtransportiert wurde ich zu einem Hafen gebracht. Dort musste ich per Schiff in die einzige Irrenanstalt die es in diesem Land gab. Diese Irrenanstalt war in Shannar, einer Stadt im Süden des Landes auf einer Insel. Von dem Schiff in einer stinkenden und kleinen Kabine sah ich die Berge der Insel, auf der ich von nun an den Rest meines Lebens fristen sollte. Über den Bergen hangen bedrohliche Wolken, es sollte heute noch ein Unwetter geben. Als das Schiff anlegte wurde ich mit anderen “Irren” von Bord gebracht. Der Regen der bis vor kurzem noch über der Bergen gehangen hatte prasselte nun auf uns nieder. In der Stadt wurde ich mit den anderen mehr oder minder vom Bürgermeister begrüßt. Er blickte herabfallend auf uns herab und nach wenigen Minuten wurden wir zu einem dunklen Loch gebracht. Eine steinerne Treppe führte hinunter in die Irrenanstalt. Es roch modrig, kalt und von unten kamen jammernde und klagende Stimmen herauf. An den kalten Steinwänden waren schimmlige Stellen mit Moos überdeckt. Jetzt setzte der Regen erst richtig ein. Wie ein rauschen hörte es sich an. Doch je tiefer wir in die Dunkelheit hinab gingen umso leiser wurde es, bis es dann nicht mehr zu hören war. Nach fast 5 Minuten kamen wir unten an. Dort unten waren drei Gemeinschaftszellen. Zwei von ihnen waren schon besetzt. Man sperrte uns neue in die größte Zelle. Es war die ganz links von allen. Zu zwölft wurden wir darin eingesperrt. Hier unten roch es nach Fäkalien, Schweiß und anderen ekligen Ausdünstungen der anderen Irren. An den Wänden waren Eisenketten angebracht an die wir angekettet wurden. Die Ketten waren eiskalt. Ich wurde mit der rechten Hand angekettet. Dann schimmerte mein Armband unter dem kalten Eisen hervor. Meine Namenskette war etwas heruntergerutscht. Das Silber hatte Kratzer abbekommen. Es sah nicht mehr so strahlend aus wie an dem Tag an dem ich meinen Namen erfuhr. Ich las meinen Namen jeden Tag, damit ich sicher sein konnte das ich existierte. Nach drei Tagen dort unten hatte ich mich an die Kälte und den Gestank gewöhnt. Mittlerweile roch auch ich so wie alle anderen. Es war die vierte Nacht als sich mein Leben ändern sollte. Die meisten Insassen schliefen, doch war ich hellwach. Etwas hatte mein Interesse geweckt. Fußstapfen war von der Steintreppe zu hören und ein langer Schatten kam immer näher. Die Wache war es nicht, er hatte erst vor fast 10 Minuten seinen Kontrollgang gemacht. Diese Kontrollgänge waren nur dazu da um zu sehen ob einer von uns Insassen vor Hunger und Durst gestorben war. Es gab kaum etwas zu essen. Und wenn, dann reichte es gerade für fünf Leute. Doch waren wir nur noch zehn in einer Zelle. Die Schwächsten konnten sich nichts erbeuten und kauerten sich in eine Ecke und vegetierten vor sich hin. Gerade gestern war wieder jemand gestorben. Die Insassen hatten ihn völlig ausgezogen um sich etwas besser wärmen zu können. Selbst ich konnte nicht immer etwas ergattern, doch merkwürdigerweise konnte ich gut damit auskommen. Ob ich das schon immer konnte? Ich verspürte keinen drängenden Hunger und hatte diese vier Tage über meist nur einen Brotkanten ergattern können. Aber diese Fußstapfen waren auch etwas anders. Normalerweise kam niemand hier herunter, nicht einmal der Bürgermeister, den ich seit ich hier war nicht mehr gesehen hatte. Ehrlicherweise war es mir auch egal. Der Schatten eines Mannes wurde von einer Wandfackel an die andere Wand geworfen. Ich schaute auf. Der Mann blieb stehen. Die Ratten die eben noch in der Ecke gequiekt hatten waren verschwunden. Seine Aura schien etwas Unheimliches auszustrahlen. Nun kam die Gestalt um die Ecke. Er hatte silberne Haare, ein roter Umhang bedeckte seine dunkle Lederkleidung. An seiner rechten Hüfte hing ein Säbel. Ich versuchte ihn besser zu sehen indem ich mich aufsetzte. Zu meinem Glück drehte er sich in diesem Moment um. Sein Gesicht sah wunderschön aus. Blutrote Augen, ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. Doch gab es spitze Eckzähne preis. Langsam kam er den Zellen näher. Plötzlich verschwand er und tauchte wieder in der Zelle auf in der ich eingesperrt war. Ich erschrak als er neben mir stand. Nun wusste ich was er war. Ein Vampir. Voller Angst sah ich ihn an. Ich wusste dass er mich beißen wollte. Doch er tat es nicht. Er beugte sich zu mir runter und befreite mich von den Ketten. Dann half er mir hoch. Seine Hände waren eiskalt. Doch er umschloss meine Hände liebevoll. Die blutroten Augen die eben noch eiskalt gefunkelt hatten sahen mich zärtlich an. Er gab mir einen eleganten Handkuss und stellte sich mir vor als Asgar Serran. Dann wollte er meinen Namen wissen. Ich konnte noch immer nicht reden. Langsam hob ich meinen rechten Arm, an dem die Kette mit meinem Namen hang. Asgar sah auf meinen Arm. “Alaine. Ein wunderschöner Name.” flüsterte er liebevoll. Ich wurde etwas rot. Vor Scham wollte ich es nicht zeigen. Asgar hob mit dem Zeigefinger etwas meinen Kopf. Er kam immer näher an mich heran. Ich dachte immer noch dass er mich beißen wollte und mein Herz schlug immer schneller. Vor Angst weiteten sich meine Augen. Dann küsste er mich direkt auf den Mund. Überrascht stieß ich ihn von mir weg. “Verzeih, aber du bist so wunderschön.” Er löste sich von mir und verschwand. Doch ich konnte ihn noch packen bevor er wieder ein Schatten wurde. Ich drehte ihn zu mir um und gab ihm den Kuss wieder zurück. Diesmal küssten wir uns leidenschaftlich. Warum? Warum tat ich das? Ich kannte diesen Mann doch erst seit wenigen Momenten. Aber ich spürte, dass mich etwas mit diesem Vampir verband. Meine Augen hatte ich geschlossen und die Arme um ihn geschlungen. Auch er umarmte mich. Die gesamte Kälte in ihm spürte ich nicht mehr. Für mich war er ein gefallener Engel, ein harmloser Mensch. Nach ein paar Minuten löste er sich von mir. Seine Ohren zuckten wie ein Hund. Dann hörte ich es auch. Die Wache kam zurück um einen Kontrollgang zu machen. Er flüsterte mir zu dass er mich morgen besuchen kommen würde und verschwand bevor die Wache um die Ecke bog. Ich war wieder an die Wand angekettet. Als wenn ich nie von der Kette befreit worden war. Ein einschneidender Tag war vor 15 Jahren passiert. In den nächsten 5 Jahren kam er mich regelmäßig besuchen. Wir hatten uns ineinander verliebt. Ich konnte es ihm nicht sagen, doch ich zeigte es ihm auf meine eigene Weise. Asgar hatte schon sooft versucht mich von hier zu befreien. Schon zweimal war er beim Bürgermeister gewesen um einen Antrag zu stellen, dass ich frei kam. Doch immer wieder hatte der Bürgermeister abgelehnt. Heute wollte er es noch einmal probieren. Doch wenn er heute wieder ablehnen würde, würde Asgar mich auch ohne Erlaubnis mitnehmen. Asgar hatte mich wieder besucht und ich konnte immer noch nicht reden. Plötzlich kam die Wache und Asgar verschwand. Traurig sah ich dem Schatten hinterher zu, zu dem mein Liebster geworden war. Dies sollte das letzte Mal gewesen sein dass ich ihn lebend sehen sollte… Am nächsten Morgen wurden die Zellen aufgeschlossen und wir sechs, die die fünf Jahre überlebt hatten, wurden angekettet an die Oberfläche gebracht. Die Sonne brannte in meinen Augen. Ich hatte das Tageslicht seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Meine Haut war perlweiß, eher einer Kalkmauer ähnlich als eines Menschen. Auf dem Marktplatz war ein Schafott errichtet. Ich begriff sofort. Wir sollten also getötet werden. Der Reihe nach wurden wir auf die Erhöhung gebracht. Einer nach dem anderen. Ich konnte nicht zusehen wie die unschuldigen Menschen geköpft wurden. Vor mir war nur noch ein einziger dann würde ich dran sein. Ein dumpfer Schlag, ein kurzer Aufschrei der Schaulustigen, dann war es wieder still. Dann wurde ich grob zum Schafott gebracht. Mein Kopf wurde in das Loch gelegt, das Fallbeil hochgezogen. Das Blut vom vorigen klebte noch an der Klinge. Ich hatte mein Leben schon längst aufgegeben. Wer sollte mich jetzt noch retten? Asgar. Mein letzter Gedanke galt Asgar, den ich nie wieder sehen würde, nie wieder in meine Arme schließen würde, nie wieder von ihm geküsst zu werden. Ich hatte meine Augen geschlossen. Bitte Asgar, komm und rette mich. Ich will dich noch ein einziges Mal sehen. Eine salzige Träne lief meine Wange herunter. Mir brannten die Augen vor Kummer. Ich bitte dich Asgar, mein Liebster, komm und nehme mich mit dir. Der Henker löste die Schlinge und die scharfe Klinge sauste auf mich hinab. Ich spürte nicht wie mir der Kopf abgeschlagen wurde. Ein helles Licht umgab mich. Das Licht des Todes? Dann schlug ich die Augen wieder auf. Irgendwie schien ich schärfer zu sehen als früher. Neben mir stand Asgar, über das ganze Gesicht lächelnd. Wir waren in einer Höhle, durch ein Loch in der Decke schien das Licht des Mondes hinein. Er half mir aufzustehen. Meine Beine gehorchten mich noch nicht so dass er mich stützen musste. Doch ich sackte wieder auf den Boden. Vor mir lag ein verblutender Mann. An seinem Hals waren zwei Löcher. Aus ihnen trat das Blut. Ein süßer, schwerer Geruch drang in meine Nase. Der Mann hatte grüne Haare und eine Lederrüstung. In seiner rechten Hand umklammerte er ein altes Schwert. Es war nicht sehr scharf, doch hatte er wohl in seinen Lebtagen gut damit umzugehen verstanden. Asgar hob ihn mit Leichtigkeit hoch als wäre der Mann eine Puppe. Langsam versuchte ich aufzustehen. Eine mir ungewohnte Kraft ruhte in mir. Wir flogen zu seinem Schloss. Ein altes Schloss, das schon mehrere Jahrhunderte mitgemacht haben müsste. Asgar trug dem Mann namens Valnar in seine Gruft. Dort legte er ihn auf den Boden. Er sagte er habe durch sein Blut gebraucht mich wieder zu Leben erweckt. Er hatte das Blut eines Menschen gebraucht, der mit einem Vampir geschlafen hatte. Auch ich war nun ein Vampir, ein Vampir der ersten Generation. Asgar brachte mir vieles bei während wir darauf warteten dass Valnar wach wurde. Inzwischen hatten sich seine Haare grau verfärbt. Verblüfft schaute ich auf meine. War es möglich dass weibliche Vampire die schon zu Lebzeiten rote Haare hatten sie auch als Vampire behalten? Sie waren immer noch rot. Wie durch ein Wunder hatte ich durch meine Wiederbelebung mein Sprachvermögen wiedererlangt. Mein Schatz sagte mir meine Stimme sei die der Engeln gleich. Asgar sagte mir auch dass ich drei Fähigkeiten habe Magie einzusetzen. Bei mir wären es Feuer-, Status- und Blutmagie. Ich lernte schnell und verstand in welcher Situation wir waren. Plötzlich stöhnte Valnar auf. Er schien zu sich zu kommen. Ganz benommen stand er auf. Asgar gab ihm eine pechschwarze Brille. Er meinte er wäre nicht an das grelle Licht gewöhnt. Als Valnar die Brille aufgesetzte hatte schrie er verzweifelt auf. Auf die Frage wie Asgar es wagen konnte ihn in einen Vampir zu verwandeln schlug er ihn dreimal gegen die Steinwand der Gruft. Valnar wäre nun sein Sklave. Ohnmächtig sackte Valnar zusammen. Dann trugen ihn die Sklaven von Asgar ihn in ein Zimmer in dem er sich ausruhen konnte. Am nächsten Morgen gingen wir früh zu Valnar um ihn in die Welt der Vampire einzuweihen. Wir hatten ihm einen schwarzen Sarg besorgt in dem er schlafen konnte. Doch Valnar wollte nichts von dem hören. Asgar blieb hartnäckig. Nach einiger Zeit hatten wir Valnar soweit gebracht mit uns zu gehen. Wir gingen zu dritt in sein Magierzimmer in dem viele magische Artfakte standen. Asgar brachte Valnar bei wie man sie benutzte. Ich kannte diesen Ort schon. Ich hatte schon oft das Schicksalsspiel gespielt in dem ich etwas erhielt das sehr wertvoll war oder nichts. Mir kam es so vor wie ein Lehrer der seinem besten Schüler etwas beibrachte. Danach führten wir unseren neuen Vampir durch das Schloss. Die Sklaven, die bevor Asgar an ihnen entlang ging noch langweilig an den Vasen geputzt hatten, beeilten sich als sie ihrem Meister sahen. Gelegentlich machten sie mir unterwürfige Komplimente. Mir gefiel das. Als es Abend wurde gingen wir in die Kerker. Dort waren die Menschen eingesperrt die für uns als Nahrung zur Verfügung standen. Wir ließen Valnar allein und kehrten in unsere Särge zurück. Ein letzter Gute-Nacht-Kuss und wir schlossen unsere Sargdeckel. Asgar war sich sicher: Valnar würde eine der Gefangenen heute Nacht noch das Blut aussaugen. Der neue Morgen brach an. Er hatte Recht gehabt. Eine der Gefangenen hatte am Hals zwei kleine Löcher. Außerdem roch sie nach Valnar. Asgar wollte heute Valnars neue Kräfte an einem Dorf erproben. Daher gingen wir nach Melsan. Dort sollte es einen hochnäsigen Bürgermeister geben, den Asgar nicht leiden konnte. Dazu kam noch dass er vom Schloss Steuern verlangte, die dann wieder an den gierigen König Gerald gingen. In Melsan brachte Asgar ihm alles bei was er wissen sollte. Was es auf sich hatte mit dem Blutsaugen und de Verwandeln eines Menschen in etwas nützliches. Unser kleiner Valnar stäubte sich immer noch vehement zu begreifen dass er nun ein Vampir war. Doch Asgar wollte von alledem nichts hören und so gingen wir in das größte Haus des Dorfes, das des Bürgermeisters. Asgar sprach sofort den Bürgermeister an, was es mit den Steuern seines Schlosses auf sich hatte. Doch daraus wurde nichts. Ohne auch nur auf uns zu hören tötete er den Bürgermeister, seine Frau und eine Magd. Er nannte es eine “Feuertaufe” für Valnar. Er solle es schaffen lebend aus Melsan zu entkommen. Als die Wachen das Haus stürmten wollten, wollte Asgar mit mir von hier wegfliegen. Valnar ließen wir auf dem Balkon zurück. Vor dem Schloss warteten wir auf ihn. Ich machte mich schreckliche Vorwürfe weil wir ihn dort allein zurückgelassen hatten. Doch Asgar war Valnar egal. “Er ist nur ein kleiner dummer Vampir der dritten Generation. Was macht das schon?” behauptete er. Als hinter uns plötzlich eine wütende Stimme erklang fiel mir ein Stein vom Herzen. Valnar hatte es geschafft den Wachen zu entkommen. Ohne uns nur eines Blickes zu würdigen verschwand er in sein Zimmer. Am Abend besuchte ich ihn. Ich versuchte ihn zu beruhigen, doch konnte er nur von seiner geliebten Aysha reden. Er wollte ihre Leiche suchen. Er bat mich mit ihm zu kommen. Er konnte sich ja noch nicht in eine Fledermaus verwandeln. Ich stimmte zu und wir flogen in die Nähe von Klennar. Über dem Gebirge wurde mir plötzlich so anders. Als wenn ich paralysiert wäre. Meine Magie wurde blockiert und wir stürzten in einen Berg. Als wir wieder zu uns kamen stand ein Vampir vor uns. Er hatte pechschwarzes Haar. Valnar schien ihn zu kennen. Es war Abraxas derjenige der seine geliebte Aysha ermordet hatte. Als wir gegen ihn kämpften zauberte er eine Blutstarre. Sofort wurden wir wieder ohnmächtig. Langsam wurden wir wieder in einer Höhle, fernab von dem Ort an dem wir bewusstlos wurden wach. Valnar versuchte die Stäbe aus Stein zu zerschlagen. Irgendwann gelang es ihm auch und wir kamen nach einem langen Irrweg an einen Teil der Höhle in der dieser Abraxas mit jemanden sprach. Er sprach davon die gesamten Vampire auszulöschen. Als Beweis wollte er die Köpfe von ihnen. Valnar und ich blieben in unserem Versteck und warteten bis Abraxas an uns vorbei gegangen war. Dann besahen wir uns diese Maschine genauer. Es schien ein Kommunikationsgerät zu sein. Aus Angst dass Abraxas wiederkommen würde verschwanden wir von dort. So schnell wir konnten flogen wir zurück zum Schloss. Asgar war wütend dass ich mit Valnar allein nach Aysha gesucht hatte, doch machte ihm die Vorstellung dass Abraxas mich eine Hure, und Schlampe genannt hatte noch wütender. Am Morgen danach machten wir uns auf den Weg diese mysteriöse Höhle zu finden. Wo wir auch suchten wir fanden den Eingang nicht. Was nicht verwunderlich war, wir beide waren ja in das Gebirge gestürzt. Asgar wurde ungeduldig und so flogen wir unverrichteter Dinge zurück zum Schloss. Doch etwas war merkwürdig. Es roch widerlich nach Menschen. Ronak sagte uns dass Ritter gekommen wären und das Schloss eingenommen hätten. Sofort machten wir und daran diese miesen Würmer zu zerquetschen. Im Magierzimmer fanden wir einen so genannten Sir Esthir. Wir töteten ihn. Danach stellten wir einen Plan auf. Wir mussten Aysha finden, Abraxas töten und den geheimen Auftraggeber von Sir Esthir finden. Also flogen wir los nach Klennar. Außerhalb von Klennar fanden wir Ayshas Leiche an einem Baum hängen. Valnar wollte unbedingt das Asgar sie wiederbelebte. In der Höhle, in der sie von Abraxas getötet worden war legten wir ihren Leichnam. Asgar verlange von Valnar nun das Blut eines Menschen der mit einem Vampir geschlafen hatte. Valnar hatte jedoch dieses spezielle Blut nicht dabei. Doch wollte er dass Asgar sein Blut nochmals verwenden sollte. Asgar und auch ich verweigerten diese Bitte. Langsam verlor Asgar die Geduld. Er verlangte dass Valnar ihm die Hand ausstreckte. Das tat er auch und Asgar schnitt ihm in den Arm. Er träufelte sein Blut in Ayshas Mund und Asgar begann den Zauber zu sprechen der auch mich wiederbelebte. Doch der Zauber schlug fehl und sie wurde wahnsinnig und floh. Es hatte keinen Sinn die ganze Welt nach ihn abzusuchen also flogen wir wieder zurück und entwickelten einen Plan was wir als nächstes machen sollten. Wir mussten Aysha finden und töten, Abraxas und seinen Auftraggeber und den Auftraggeber von Sir Esthir finden. Wir fanden Aysha und töteten sie. Was nur merkwürdig war, war dass sie mit Abraxas Kontakt hatte. Doch nun hatten wir den Türcode für Abraxas versteck in der Höhle von Limm. Dort war eine Karte auf der verschiedene Orte markiert waren. Einer davon war eine kleine Insel westlich des Kontinents. Dort flogen wir hin. In einer Höhle auf der Insel waren viele Vampirleichen. Insgesamt waren es vier Vampire. Einer lebte noch und sagte zu uns wir sollen zu den Kindern der Apokalypse gehen. Dort würden wir untergebracht und versteckt werden. Und wirklich, die Kinder der Apokalypse hatten in Versteck unter Asdion. Sie gaben uns ein Artefakt mit dem wir den Turm von Abraxas sehen konnten. Doch für diesen Tag flogen wir zurück zum Schloss. Dieses Kappi widme ich Washulein Danke für deine tollen kommis und die bewerbung beim RPG HDL^^ Kapitel 4: Jaynas Schuld ------------------------ Jaynas Schuld Man hofft immer auf ein unbeschwertes Leben für das eigene Kind. Wenn es unbekümmert aufwächst und Freude am leben hat. So war es auch in jenem Fall. ein junges Mädchen wuchs in einem kleinen Dorf in der Nähe von Asdion auf. Es war ein liebes Kind, nur wuchs es ohne Vater auf. Ihre Mutter und ihre ältere Schwester versuchten so gut es ging den Vater zu ersetzen, doch ohne Vater war es kein Leben. Doch dieses Mädchen wuchs trotz Verlust des Vaters glücklich auf. Sie war fünf Jahre alt als ihre Schwester mit ihr zu ihrer Freundin gehen. Sie gab ihrer Mutter bescheid und trat aus dem Haus raus. “Also Jayna, heute bringe ich dir das kämpfen bei.” sagte Nyria zu ihr. “Aber Mutter sagte doch-” “Vergiss was sie gesagt hat. Vetrau’ mir ich bin deine große Schwester. Unterbrach die blonde Schönheit Jayna. Daraufhin gingen die beiden zum vereinbarten Treffpunkt. Jona war schon im Kampf mit einer Kronus- Otter, eine der giftigsten Schlangen weit und breit. Immer wieder umkreiste sie die Schlange und versuchte sie anzugreifen. Doch die Giftschlange ließ das nicht zu. Sie zeigte ihre Giftzähne. Jayna gab zu dass sie gut kämpfen konnte. Nach einer weile schlängelte sich das Tier fort und Jayna sprang fröhlich auf ihre Freundin zu. “Nimm das rief sie noch der Schlange hinterher.” Aber die Kronus- Otter schlich wieder zurück. Nyria stürzte auf die beiden zu. Jayna konnte sich retten, doch Jona war im Angriffsfeld der Schlange geblieben. Dann passierte alles Sekundenschnell. Die Schlange versenkte mehrmals ihre Giftzähne in Jona. Wie versteinert standen Nyria und ihre Schwester da und sahen zu wie die Schlange wieder davon schlich und Jona, wie sie zu Boden stürzte. Jayna lief fort nach Hause. Nur ihre ältere Schwester blieb bei der sterbenden Jona. Binnen kurzer Zeit war sie gestoben. Nyria weinte bitterlich um sie. Nach ein paar Tagen wurde Jona an ihrem Lieblingsplatz begraben. An der Klippe wo man ganz weit weg die Stadt Asdion sehen konnte. Alle Dorfbewohner hatten Blumen zu ihrem Grab getragen. Als es dämmerte waren die Geschwister noch immer an ihrem Grab. “Es tut mir so leid.” weinte Jayna und legte eine zarte Lilie auf die Erde. Es waren Jona Lieblingsblumen gewesen. “Es war- nicht deine Schuld.” schluchzte Nyria, doch sah sie ihre Schwester nicht an. Ihren Zorn verbarg sie, denn sie wollte nicht dass ihre Mutter sich Sorgen machen müsste. “Doch.” sagte das kleine Mädchen. “Wenn ich aufgepasst hätte-” Nyria stand auf. “Es sollte so sein. Schicksal.” sagte sie und ging ganz nah zur Klippe. “Warum?” fragte sie leise. Nyria hob ihre Wurfmesser nach oben. “WARUM?” schrie sie. Der Himmel färbte sich orange und einige Vögel flogen an ihnen vorbei. Sie sagte sie wolle in der Armee des Königs eintreten um anderen Menschen zu helfen. Jayna and auch ihre Mutter macht dies sehr traurig. Aber sie konnten Nyria auch nicht aufhalten. Schweren Herzend ließen sie Nyria ziehen. Lange schrieb sie wie es ihr in Geralds Armee erging. Doch ihre Briefe wurden immer seltener bis sie nur noch alle drei Monate schrieb. Aber etwas anderes fing an Jaynas Sorge um ihre Schwester zu vergessen. Denn zwei Fremde kamen nach Thyrik die das Schicksal von ihr neu bestimmen würden. Es war ein lauer Frühlingstag und der Tau glitzerte auf den Grashalmen vor dem Haus von Jaynas Mutter. Kaum hatten die ersten Sonnenstrahlen das Fenster in ersten Obergeschoss erreicht da war Jayna schon nach draußen entschwunden. Das tat sie in letzter Zeit häufig. Zuerst ging sie an Jonas Grab. Nunmehr waren zehn Jahre vergangen seit dem schrecklichen Unfall mit der Schlange. “Wäre das alles nicht passiert… dann wäre Nyria noch hier und Jona… und wir könnten gemeinsam Kämpe üben…” Ihr stiegen die Tränen in die Augen. Vor einem Jahr war auch noch Herr Sorads verstorben, Jonas Vater. Er hatte seine letzte Ruhestätte neben seiner Tochter gefunden. Als sie dann wieder ins Dorf zurückkehrte pfiffen ihr die jungen Burschen hinterher. So wie damals bei ihrer Schwester. Auch Jayna hielt nichts davon. Erst wollte sie nachschauen ob ihre Mutter wach war doch dann entschied sie sich doch um und ging zu dem alten Baum an dem es hieß dass dort einmal ein Vampir verbrannt worden war. Er soll von Nyria dort aufgepfählt worden sein und dann von einem Donnerschlag in Brand gesetzt worden sein. Hier flogen im Frühling immer die schönsten Schmetterlinge umher. Das gab dem rothaarigen Mädchen neue Lebensfreude. Sie kniete sich vor einem kleinen Busch nieder der gerade anfing weiße Blüten zu tragen und wollte schon einen Schmetterling auf ihren Zeigefinger lassen. Sehnsüchtig dachte sie an ihre Schwester und wie s ihr ging. Die beiden Fremden hatte sie bis zu diesem Moment nicht bemerkt. Sie hatten Jayna schon eine Weile beobachtet. Eine junge Frau mit ebenso roten Haaren wie Jayna und ein junger Mann der seine silbrig grauen Haare über eine Hälfte seines Gesichtes frisiert hatte. Jayna stand auf und versuchte ein lächeln hervorzubringen. Als sich die beiden näherten signalisierte Jaynas Körper Gefahr. Sie wollte fliehen doch dieser hypnotische Blick von der Frau die sich vorher als Alaine vorgestellt hatte, hatte das Mädchen paralysiert. Ihr Geist war wach doch ihr Körper gelähmt. Sie sah nur noch die obszön langen Eckzähne und fühlte einen unerträglichen stechenden schmerz an ihrer Halsbeuge. Dann fiel sie in Ohnmacht. Von fern her hörte sie Stimmen. Sie kamen ihr bekannt vor, doch Jayna konnte sie niemandem zuordnen den sie kannte. “Sie öffnet die Augen.” sagte eine Frau freudig. Jayna lag in einem Bett, es war sehr weich, so wie bei ihr zuhause, doch erkannte sie die Umgebung nicht. Links von ihr stand ein Mann den sie schon einmal gesehen hatte und vor ihr am Fußende lächelte ihr eine Frau zu. “Wo bin ich? Und… was ist mit meinen Augen?” fragte sie noch völlig schlaftrunken. “Keine Sorge. Mit dir ist alles in Ordnung. Du kannst jetzt besser und im dunkeln sehen. Du bist nun etwas besseres.” sagte der Mann. “Meine Mutter… meine Schwester… wo sind sie?” fragte sie wieder. “Deine Mutter steht dort.” antwortete ihr wieder der grauhaarige Mann. “Und ich bin dein… Vater.” Verwirrt sah sich Jayna um und zog die Bettdecke hoch bis zur Nase. “Nyria… hilf mir…” wimmerte sie. Jahre vergingen in denen Jayna alles über ihre neue Lebensart lernte. Valnar und Alaine waren ihr dabei eine große Hilfe. Doch erschraken sie auch vor dem ab und an sadistischen Zügen ihrer neuen Tochter. Sie verstand nie warum sie nicht noch mehr Vampire erschaffen sollten. Das sie dadurch etwas besonderes blieben war für sie keine gute Erklärung. Nach zwölf Jahren schien es dass sich Jayna damit abgefunden hatte- zumindest äußerlich. Innerlich pulsierte ihre rebellische Seite. Die Seite die sie ihren Eltern nie zeigte. Nur einem einzigen zeigte sie diese Seite. Denn auch er empfand es auch als unrecht warum es nicht mehr Vampire auf der Welt gäbe. Asgar brachte sie auf sein Schloss und weihte sie in die dunkeln Mächte der Vampire ein. Jayna verlor jegliches Gefühl für Zeit. Dafür gewann sie immer mehr Hass auf Valnar und Alaine. Die, die ihr alles hätten erklären müssen hatten über den heiligen Weltkrieg geschwiegen. Hatten verschwiegen dass das Elras- Zauberbuch überaus gefährlich war… Asgar schürte den Hass in ihr immer mehr. Vermischte die Wahrheit mit seiner Version der Geschichte. Nach Tagen der erfolglosen Suche nach ihrer Tochter suchten sie den Ort auf den sie seit ein dutzend Jahren gemieden hatten und fanden ihrer Tochter. Jayna hatte sich schon längst von ihnen abgewandt und hatte Asgar als ihren wahren Vater erklärt. Und so nahm das Schicksal seinen lauf… Kapitel 5: Molana/Ayshas Entscheidung ------------------------------------- Molana/Ayshas Entscheidung Es war ein lauer Sommerabend am Ende des Heiligen Kreuzzuges. Die meisten Leute der kleinen Stadt Asdion waren draußen und genossen die letzten warmen Strahlen der untergehenden Sonne. Niemand fürchtete sich noch vor den Untieren, die in der Finsternis lebten und sich vom Blut anderer ernährten, den Vampiren. Der Retter der Welt, Vincent Weynard hatte fast alle besiegt. Doch hatte er damit mit seinem unsterblichen Leben bezahlt. Sein Grab zierten jeden Tag immer mehr Blumen, Grabgeschenke und Kerzen. Aber eines Tages würde er zurückkommen und die Brut der Hölle für immer zu vernichten. Eine junge Frau saß allein in ihrem kleinen Häuschen am Rande der Stadt und bereitete das Abendessen zu. Ihre blond gelockten Haare hatte sie hochgebunden. Auf ihren Lippen war ein lächeln zu sehen. Ab und zu schaute sie auf und sah aus dem Fenster. Der Himmel hatte ein orange-rot angenommen und die Sonne versank gerade im Westen. Da klopfte es an der Tür. Neugierig ging Molana an die Tür. Besuch hatte sie nicht erwartet und doch öffnete sie die Tür. Ein hoch gewachsener Mann stand vor ihr in einem schwarzen Mantel an dessen Saum ein gelber Streifen einen schönen Kontrast hergab. Seine kurzen pechschwarzen Haare mit Blaustich passten wunderbar dazu. Und in seinen Augen lag etwas magisches, etwas anziehendes. “Guten Abend , mein Herr.” begrüßte die junge Frau ihn. “Guten Abend. Mein Name ist Abraxas Ethar.” stellte sich der junge Mann vor. Er musste um die zwanzig sein, nicht viel älter als sie selbst. “Ich suche eine Unterkunft für eine Nacht und ihr seid meine letzte Hoffnung, junges Fräulein. Ich war hier in der Nähe auf Jagd und suche nun einen Platz zum Schlafen.” säuselte er. Sofort wurde Molana rot und richtete schnell ihr Kleid. Sie verstand seine missliche Lage. Das städtische INN war wohl wie immer gut besucht. “Ich werde euch auch keine umstände machen.” versprach er lächelnd. Stotternd ließ Molana ihn herein. “Setzen Sie sich doch.” sagte sie höflich. Sie hatte nicht den geringsten Schimmer aus welcher Schicht von Gesellschaft er angehörte, doch schon der Umhang und seine galante Haltung ließen sie vermuten dass er wirklich vermögend war. Sie stellte ihm frischgebackenes Brot, Käse und ein Glas Milch vor. “Verzeiht, doch mehr habe ich nicht.” entschuldigte sie sich mit einem Knicks der für Könige würdig war. “Ich bitte euch Fräulein. Das ist mehr als genug.” meinte er und nahm sich reichlich von allem. In der Nacht konnte Molana nicht schlafen. Abraxas hatte ihr Bett bezogen, sie hatte darauf bestanden. Sie wälzte sich umher, auf der suche nach schlaf. Als sie ein knarren vernahm schreckte sie auf. Vor ihr an der Wand saßen zwei Augen. Zuerst dachte sie es wären die des Teufels. Sie glühten rot wie Feuer. Doch konnte sie ein bläuliches schimmern von Haaren im schwachen Mondlicht erkennen. “Abraxas, ihr seid es.” atmete sie erleichtert auf. Sie setzte sich im Bett auf um ihren Gast besser erkennen zu können. Der kam auch zu ihr heran, mit einem süffisanten Lächeln. “Könnt ihr nicht schlafen?” fragte sie. Der schwarzhaarige nickte und strich sich langsam durch ihr Haar. “Wisst ihr, in der Nacht kann ich ganz selten gut schlafen. Solange nicht eine wunderschöne Frau neben mir liegt.” Die Blondine errötete. “Aber Herr. Ihr macht euch lustig über mich.” “Aber nein. Ich finde ihr seid eine solche Frau, mit der ich den Abend meines Lebens erleben will.” Sichtlich geniert drehte Molana ihr Gesicht von ihm weg. “Bitte… hört auf davon zu reden.” flüsterte sie in die Nacht. “Warum? Weil ich die Wahrheit sage?” fragte Abraxas und lachte leise. Aysha nickte stumm. “Ihr müsst wissen, dass ich schon sehr oft umworben worden bin. Dabei war jedoch noch nie die Absicht auf eine Ehe.” antwortete sie und drehte sich wieder zu ihm um. “Seitdem bin ich bei Männer sehr vorsichtig geworden.” Belustigt sah der schwarzhaarige sie an. “Ihr braucht keine Vorsicht bei mir walten zu lassen. Ich bin ein ehrwürdiger Mann, der eine Frau auf Händen trägt.” Langsam hob er ihr Gesicht hoch, sodass sie nur in seine magischen, so anziehenden Augen sehen konnte. “Herr…” flüsterte sie geniert. Aber dann schwand ihr Bewusstsein. Molana wurde nur langsam wieder wach. Ein kühler Luftzug stich über ihre nackten Arme und Beine. Kein einziger Laut von Vögeln oder angeregten Nachbarn drang an ihr Ohr. Noch ganz benommen öffnete sie die Augen. Sie war nicht mehr in ihrem Bett in Tradan. Sie lag in einem prunkvollem Himmelbett mit Vorhängen aus schwarzem Satin. Ihr Kleid, was sie noch in ihrem Haus getragen hatte war verschwunden, stattdessen trug sie ein zartrosa Kleid aus Seide und Samt. Es hatte kurze Ärmel und an einigen Stellen am Saum des Kleides war es gerafft. “Ah… endlich bist du wach…” sprach eine raue Stimme aus dem Dunkeln. Ihr kam die Stimme bekannt vor und sie drehte sich automatisch zu ihr um. Der schwarz gekleidete Abraxas trat aus dem Schatten hervor. Molana erschrak. “Was? Wo bin ich hier?” fragte sie und setzte sich auf. Kurz sah sie aus eines der Fenster. Sie konnte nur den Himmel sehen. Aber wie klar sie sehen konnte. “Du bist in meinem Turm. Dies ist ab jetzt dein Heim, meine Braut.” sagte er und seine Lippen kräuselten sich zu einem lächeln. “Braut? Ich bin niemandes Braut, Herr.” sagte sie aufgebracht. “Oh, doch. Du bist meine Braut. Ich habe dich zu einem Vampir geschaffen und du wirst mit mir das unendliche Leben verbringen.” sagte er scharf. “Sieh nur was ich dir als Mitgift gegeben habe.” fügte er hinzu und zeigte auf ihr Kleid. Molana erhob sich. “Was habt ihr aus mir gemacht? Einen Vampir?” fragte sie entsetzt und ging auf ihn zu. “Ja… eine wunderschöne Vampirbraut. Wie dafür geschaffen für einen mächtigen Vampir wie mich.” er lachte. Sie wich entsetzt zurück bis sie hinter sich die steinernen Mauern im Rücken fühlte. Sie sah neben sich das Fenster, was sperrangelweit offen stand. Langsam drehte sie sich zum Fenster hin um vielleicht den Boden zu erkennen. Erst im fernen erkannte sie einen schmalen Streifen Erde, der im Meer endete. “Ich würde nicht versuchen hier herauszuspringen. Das sind über sechzehn Stockwerke. Und dort unten ist ein breiter Wassergraben. Auch solltest du es nicht versuchen die Treppen zu benutzen. Die Fallen würden deinen zarten Körper nur verschandeln.” sagte der Vampir und näherte sich ihr. “Darum… sei ein liebes Frauchen und du wirst es hier gut haben.” er beugte sich über sie und hob ihr Kinn hoch, dass sie ihn ansehen musste. Sie schluckte schwer. Nach einigen Tagen die sie brauchte um sich an ihr neues Leben zu gewöhnen sperrte Abraxas sie in einen kleinen Raum ein. Je länger sie in diesem Raum war, je größer wurde ihr Durst. Es war ein brennendes Verlangen nach etwas, was sie noch nie geschmeckt hatte. Blut… Am siebten Tag wurde der Schüssel im Schloss herum gedreht. Molana, die schon vollkommen verstört auf dem Lumpenbett saß sah aus ihren filzigen Haaren auf. Abraxas kam herein und ein süßlich, schwerer Geruch wehte herein. “Komm.” sagte er und reichte ihr seine Hand. Molana wusste nicht was sie davon halten sollte, legte ihre Hand aber in seine. Er führte sie heraus aus dem Raum. “Ich habe etwas für dich Liebes.” flüsterte er während er sie in ein anderes Zimmer führte. Der Geruch verstärkte sich mit jedem Meter den sie hinter sich legte. Ein halbtoter Mensch lag in seinem eigenen Blut. Sämtliche Knochen ragten aus dem Körper heraus. “Bedien dich.” sagte er. “Du musst hungrig sein.” Das ließ sich die Vampirin nicht zweimal sagen. Sie rammte ihre spitzen Eckzähne in die Halsschlagader und ließ den lauwarmen Lebenssaft die Kehle hinunter laufen. Abraxas sah ihr mit gebleckten Zähnen zu. “Ab jetzt kennst du den wunderbaren Geschmack des Menschenblutes. Alle zwei Tage bekommen wir von meinem Meister Blutkonserven. Sei lieb und artig und ich werde dir etwas davon abgeben.” Molana sah ihn wehleidig an, sagte aber nichts. Sie dachte sich ihren Teil. Die Jahre verstrichen und Molana lebte mehr oder weniger Glücklich mit ihrem “Ehemann.” jeden zweiten Tag kamen Blutkonserven an und auch fast jeden Tag verließ Abraxas den Turm. Er ging auf Jagd- Vampirjagd und versiegelte den Turm mit einem Bann. Er kannte die Hassgedanken seiner Frau und errichtete vorsorgliche Barrieren. Mit jedem Tag den sie in ihrem goldenen Käfig verbrachte, hasste sie ihn immer mehr. Wieder einmal war Abraxas auf Jagd und hatte aus Versehen vergessen den Bann über den Turm zu legen. Und diese Gelegenheit nutzte sie. Molana hatte in den Jahren viel über das Vampirdasein gelernt, darunter auch die Fledermausverwandlung. Schnell floh sie und flog gen Richtung Süden. In Limm fand ein Fest statt. Dort landete sie. Vielleicht hatte sie hier die Möglichkeit unterzutauchen. Überall waren fröhliche Leute unterwegs und amüsierten sich über die Clowns die kleine Tricks vorführten. Plötzlich fiel ihr ein junger Mann vor die Füße. Sein Haupthaar war komplett grün. “He. Geht es dir gut?” fragte sie vorsichtig. Der Mann sah auf. Seine Augen waren braun wie Schokolade. “Ja…” murmelte er und ließ sich von Molana aufhelfen. “Mein Name ist Valnar Darnus.” stellte er sich vor. “M- Aysha… Ethar.” sagte sie. Nach drei Monaten heirateten sie und zogen nach Klennar. Es war eine harmonische, liebevolle Ehe. Molana, oder Aysha wie sie sich seitdem sie Valnar kennen gelernt hatte, hatte viele gute Freunde. Nach vier Jahren aber kam ein Tag, der alles ändern sollte. Es war ein fürchterliches Wetter und dazu noch Nacht. Valnar hatte schlimme Alpträume. Aysha las gerade ein interessantes Buch als sie seinen Schrei aus dem Schlafzimmer hörte. Schnell eilte sie zu ihm. Schon seit Wochen hatte er diese Träume. “Ich mache mir Sorgen um dich.” sagte sie besorgt. Und Valnar ließ sich von ihr Überzeugen zum Arzt zu gehen. Nach einer halben Stunde war er wieder da. Er hatte Schmerzmittel bekommen und legte sich wieder schlafen. Aysha, die immer noch nicht schlafen konnte las wieder. Es war gegen Mitternacht als es plötzlich hart gegen die Haustür klopfte. Sie erschrak bei dem markerschütternden Laut. Erst traute sie sich nicht zur Tür zu gehen. Aber erneut klopfte es. Ängstlich ging sie zur Tür und öffnete sie. Der kalte Regen durchnässte ihr Kleid am Saum. Das vertraute Gesicht Abraxas lächelte sie an. AHHHHHHH….. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie. Dann fiel sie in Ohnmacht. Als sie wieder wach wurde umringten sie drei Vampire. “Aysha! Du bist zurück!” rief ein Mann der Valnar sehr ähnlich aussah. Etwas abseits stand eine Frau mit flammendroten Haaren und ein Vampir mit silbernen langen Haaren. “Wer bist du?” frage sie. Plötzlich fühlte sie sich komisch. Ein fürchterlicher Schwindelanfall übermannte sie. Ein brennendes Feuer durchführ sie. “Ihr armseligen Vampire. Spürt meinen Zorn.” und verschwand. Aysha floh zurück zu Abraxas. Sie flehte ihn an sie wieder aufzunehmen. “Molana ich nehme dich auf… wenn du für mich die Vampire tötest die du begegnest bist. Dann nehme ich dich gern wieder auf, mein Herz. Zuerst gehe nach Tradan. Zerstöre die Stadt. Das wird sie auf dich aufmerksam machen. Lass dann in der Krypta diesen Schlüssel liegen.” er hob den Schlüssel damit sie ihn sehen konnte. “Und dann gehst du in den dunklen Wald. Und dort wartest du und vernichtest sie.” Aysha fiel es nicht schwer ihre alte Heimat zu zerstören. Sie hinterließ den Schlüssel wie gesagt und ging in den Dunkelwald. Es dauerte nicht lange als Valnar, Alaine und Asgar sie antrafen. Nur unterlag Aysha. Valnar stieß sie in die Flammen und sie verbrannte. Valnar bereute es zwar, es war aber nötig gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)