Süße Lügen von Yuri91 ================================================================================ Kapitel 9: Unerwartete Begebenheiten ------------------------------------ Nicht gerade begeistert folgte ich dem Blondschopf, der mir gut gelaunt eine kleine Rundführung durch das Haus gab. Es war nicht so groß wie Nejis Anwesen, aber dennoch sehr geräumig, aber gemütlich eingerichtet. Nicht selten entdeckte ich teure Möbel. Als wir an einem Arbeitszimmer vorbei kamen, zumindest sah es sehr danach aus, sah ich einen großen, dunklen Mahagonischreibtisch und passende Schränke und Ablagen. Die meisten Räume waren jedoch hell eingerichtet. Nicht selten bestand das Mobiliar aus teurem Kirschholz oder aus Teak. In jedem Raum gab es etliche Fenster. Einige reichten vom Boden bis unter die Decke. Je nach Stand der Sonne waren die Zimmer von Sonne durchflutet. Hier konnte man es sich gut gehen lassen. Schon jetzt gefiel mir das ganze Haus. Nicht nur das es geschmacklich sehr gut eingerichtet war, ich liebte einfach helle Räume. Es gab mir immer einfach ein gutes Gefühl und wer genoss es nicht morgens von hellen, warmen Sonnenstrahlen geweckt zu werden? Gut, eigentlich war ich ein Morgenmuffel, aber schön fand ich das trotzdem. „So, und dann wäre hier als letztes dein Zimmer. Wie gesagt, Sasukes ist gleich hier neben dran.“ Ein wenig irritiert sah ich auf. Ich hatte Naruto nicht zugehört. Die ganze Zeit schon nicht. Aber das war mir auch egal. Jetzt wollte ich eigentlich nur noch in mein Bett. Müde war ich zwar nicht wirklich, aber von der ganzen Autofahrt taten mir die Beine weh, sowie mein Rücken. Vielleicht würde sich später am Tag noch einmal raus gehen. Das Wetter war so herrlich. Das konnte man doch nicht einfach so an sich vorbeiziehen lassen. Aber jetzt wollte ich einfach nur meine Ruhe haben. „Ja, danke Naruto. Und Tschüss.“ Mit einem Lächeln öffnete ich die Zimmertür und verschwand Sekunden später darin. Naruto ließ ich einfach vor der Tür stehen. Erleichtert atmete ich erst einmal aus. Jetzt war ich dem Perversling, seinem zu intelligenten Bruder und der Nervensäge entkommen. Nun konnte ich wohl mal etwas abschalten und mich ausruhen. Zunächst einmal sah ich mich in meinem neuen Zimmer um. Auf den ersten Blick wirkte es schon einmal sauber – was in einem Haushalt voller männlicher Wesen nicht gerade selbstverständlich war. Anschließend bemerkte ich, dass das ganze Zimmer hell eingerichtet war. Vorrangig war es in gelb und orange gehalten. Ein großer Kleiderschrank, eine Kommode ein Sekretär und Bücherregale standen an den Wänden. Wenn ich mich nicht täusche war alles aus Buche. In der Mitte des Zimmers stand ein großes, gemütlich aussehendes Bett. Wie auch die Wände, die wie gesagt in einem gelb-orange Ton gehalten waren, war die Bettdecke passend dazu. Ohne lange zu warten ließ ich mich seufzend auf das Bett sinken. Angenehm kühl schmiegte sich der weiche Stoff an meine Haut. Eine Weile blieb ich so liegen, bis ich mich dazu entschloss mein Zimmer weiter in Augenschein zu nehmen. Etwas umständlich richtete ich mich auf und sah mich weiter um. Ich entdeckte eine zweite Tür, die wahrscheinlich in ein Bad führte. Da konnte ich nachher einmal vorbei schauen. Ich ließ meinen Blick weiter durch das Zimmer schweifen. Die Wand hinter mir konnte man kaum als solche bezeichnen. Ein Fenster nach dem anderen reihte sich dort und reichte vom Boden bis unter die Decke. Lediglich dünne, fast schon durchsichtige gelb-orange Vorhänge hingen davor. Der Innendesigner war wohl von diesen zwei Farben begeistert. Wenn ich zu lange in diesem Zimmer blieb, würde ich wohl wahnsinnig werden. „Hey, was ist das denn?“ Interessiert sah ich intensiver zu den Vorhängen. Außer Wald, von dem wir schließlich hier umgeben waren, konnte ich etwas Bläuliches gleich hinter meinem Zimmer erkennen. Da ich unbedingt wissen wollte was dies war, stand ich auf und ging zum Fenster. Mit einer schnellen Bewegung hatte ich den dünnen Stoff beiseite geschoben. Mein Blick fiel auf einen großen, klaren Pool, der umgeben von Wiese war. Sofort wusste ich, was ich als nächstes tun würde. Genervt räumte Sasuke seine gesamte Kleidung in den Schrank. Was er jetzt brauchte war eine Abkühlung. Sein Körper fühlte sich noch immer ganz heiß an, wenn er nur an Sakura dachte. Ein paar Runden im Pool würden da gut tun. Wahrscheinlich würde er dann aber auf Naruto treffen. Diesen Blondschopf konnte man regelrecht als Wasserratte bezeichnen. Jedes Mal wenn sie hier waren oder auch nur in der Nähe eines Schwimmbades landete man automatisches dort, wenn man mit Naruto unterwegs war. Natürlich war das für Sasuke und Neji nie ein Problem gewesen. Die Frauen waren ihnen dann immer hinterher gelaufen. Doch kaum hatte Neji Sakura kennengelernt, hatte sich so einiges verändert. Und nicht alles zum Besten. Sasuke griff nach seiner dunkelroten Badeshorts und zog sich schnell um. Einen Sprung in den kühlen Pool brauchte er jetzt dringend. Von seinem Zimmer aus konnte Sasuke gleich zu dem großen Pool gehen. Auch konnte er von seinem Zimmer in Sakuras blicken. Diese großen Fenster, die schon eher Türen waren, waren doch wirklich praktisch für so etwas. Das warme Licht der Sonne fiel sofort auf den Uchiha, als er durch die Glas-Fenster-Tür trat. Sehr zum Missfallen von Sasuke blendete das grelle Licht ihn jedoch, sodass er eine Hand schützend über seine Augen hielt, um wenigstens zu erkennen wo er lang laufen musste. Mehrere Sonnenliegen standen auf dem Rasen. Ein gepflasterter Weg führte bis zu einer kleinen Leiter, die in den Pool führte. Ohne groß auf seine Umgebung zu machen, ging Sasuke den gepflasterten Weg entlang. Die Leiter ignorierend sprang er hinein in das kühle Nass. Kälte schlug ihm entgegen. Auch wenn es tagsüber schon fast unerträglich heiß war, so hielt es sich bei dem Wasser stark in Grenzen. Im ersten Moment musste Sasuke dem Reflex widerstehen nach Luft zu schnappen. Das kalte Wasser trieb ihm beinahe die Luft aus den Lungen. Schnell beeilte sich Sasuke wieder an die Wasseroberfläche zu gelangen. Kaum das seine Füße den Grund des Pools erreichten, stieß er sich kräftig ab. Zügig durchbrach er die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft. Das nächste Mal sollte er wirklich vorher überprüfen, wie die Temperatur des Wassers war. „Na, da ist wohl jemand mit voller Elan bei der Sache.“ Erschrocken drehte sich Sasuke im Wasser um. Die Sonne blendete ihn jetzt noch mehr, da es von der sich kräuselnden Wasseroberfläche gebrochen und wiedergegeben wurde. Die Stimme, auch wenn Sasuke seinen Gegenüber nicht sehen konnte, erkannte er sofort die Stimme. „Sakura“, war alles, was Sasuke so lässig wie möglich zustande brachte. Nicht nur, dass sein Sprung in den Pool nicht so cool verlief wie geplant, Sakura hatte ihn auch noch dabei gesehen! Heute war eindeutig nicht sein Tag. „Hör auf mich so zu nennen! Es reicht schon das du weißt, wer ich wirklich bin!“ Energische Armzüge zerteilten das Wasser. Sekunde später nahm Sasuke einen Schatten in seinem Gesichtsfeld wahr, bis Sakura vor ihm stand. Ihr Gesicht zeugte nicht gerade von Wiedersehensfreude, als sie ihn ansah. Wegen der immer noch blendenden Sonne konnte Sasuke jedoch nicht mehr außer Sakuras Gesicht erkennen, was ja schon eigentlich recht schade war. „Dann wäre es vielleicht angebracht deinem Herrn und Meister mehr Respekt zu zollen.“ Ein selbstgefälliges Grinsen huschte über Sasukes Gesicht. Wegen heute Morgen musste er sich noch rächen. Und Rache war bekanntlich süß. Während Sasuke sich schon eine kleine Strafe für Sakura ausmalte, entging ihm im ersten Moment ihr triumphierendes Lächeln. Als er es bemerkte, schwante ihm nichts Gutes. Irgendetwas hatte er mal wieder nicht mitbekommen. Was es war würde er wohl gleich erfahren, Sakuras Gesichtsausdruck nach. „Na gut, mein Herr und Meister. Willst du dir nicht vielleicht deine Badeshorts wiederholen oder soll ich das erledigen?“ Süffisant grinste sie ihn an. Sasuke benötigte einen Moment bis Sakuras Worte zu ihm durchgedrungen waren und sein Verstand realisierte, was hier vor sich ging. Unnützerweise, auch wenn Sasuke sich seiner peinlichen Lage bereits bewusst war, senkte er langsam seinen Kopf. Sakura war immer noch zuzutrauen, dass sie ihn einfach nur verarschte. Leider war dem nicht so, musste der Uchiha ernüchternd feststellen, als er seine unbekleidete Hüfte und seine entblößte Männlichkeit unter Wasser sah. Jede Faser, jeder Muskel spannte sich in Sasukes Körper an. Wie in Zeitlupe wanderte sein Kopf wieder nach oben. Seine Augen fixierten Sakura. Wenn Blicke töten könnten, dann würde sie jetzt einfach umfallen. Es war einfach nur frustrierend und erniedrigend, was ihm da gerade passierte. Und jedes Mal, in den letzten Tagen, wenn ihm etwas wirklich peinliches passierte, so war Sakura mit daran beteiligt. Das konnte doch kein Zufall sein. Ich musste schwer schlucken. Ein kühler Wind kam auf und wehte über den Pool hinweg. Ich begann zu frösteln. Nicht nur deswegen sondern auch wegen dem Blick, den Sasuke mir zuwarf. Vielleicht hatte ich es ein wenig zu weit getrieben. Auch wenn Sasukes Gesicht kalt und abweisend war – es wirkte, als sei es aus Stein gemeißelt. Kein Muskel bewegte sich – so verrieten seine Augen doch, was wahrhaftig in ihm vorging. Zurückgehaltene Wut war darin zu erkennen, ebenso wie stark beschädigter Stolz und Ehre. Ich war mir nicht sicher, aber vielleicht blitzte ab und an auch so etwas wie Hass auf. Hoffentlich irrte ich mich. „Sasuke…“, begann ich zögerlich und in einem versöhnlichen Tonfall. Mit dem Uchiha wollte ich es mir nicht verscherzen, besonders, da er meine wahre Identität kannte. Aber – und das fiel mir nicht gerade leicht mir einzugestehen – ich mochte Sasuke und gerade tat er mir schrecklich Leid. „Lass es gut sein“, unterbrach Sasuke mich kühl. Allein durch seine Stimme stellten sich die kleinen Härchen auf meinen Armen und am Nacken auf. Wie konnte jemand nur so emotionslos reden? Einen Moment fixierten mich diese schwarzen Augen noch, bevor sich Sasuke von mir abwandte, mir den Rücken kehrte und langsam, aber mit hochgehaltenem Kopf, zu seiner Badeshorts schwamm. Ich vermied einen Blick unterhalb seines Bauches. Es reizte mich zwar schon gewaltig, aber ich das konnte ich dann jetzt doch nicht über mich bringen. Stattdessen schwamm ich Sasuke schnell hinterher. „Sasuke, warte mal“, begann ich, leicht außer Atem. Der Pool war eben nicht gerade klein. Gerade als er nach seiner Shorts griff, erreichte ich ihn. Ich weiß selbst nicht wieso, aber leicht berührte ich ihn an der Schulter. Sofort spürte ich, wie sich die Muskeln unter meiner Hand anspannten. Mit einem Ruck drehte sich Sasuke wieder zu mir um. Sein Blick, den er mir schenkte, machte mir richtig Angst. In solch durchdringende und kalte Augen hatte ich vorher noch nie gesehen. Unwillkürlich wich ich im Wasser ein Stück zurück. Ich wollte keine Angst vor Sasuke haben, doch genau dieses Gefühl löste er gerade in mir aus. „Halt die Klappe und verschwinde einfach!“ fuhr er mich an. Ohne lange zu überlegen tat ich das, was mein erster Impuls war. Weglaufen. Ich drehte mich um und schwamm, so schnell ich konnte, an den Rand des Beckens, zog mich hoch und kletterte heraus. Erst wollte ich Sasuke noch einen Blick zuwerfen, entschied mich dann aber dagegen. Während ich mich beeilte wieder in mein Zimmer zu kommen, hinterließen meine nackten Füße eine nasse Spur. Wasser tropfte von meinem Körper hinab und die Haare hingen mir im Gesicht. Etwas überrascht und verwirrt von dem, was gerade vorgefallen war, lehnte ich mich in meinem Zimmer gegen die Wand. Das ich noch völlig nass war, war unrelevant. Ich begann zu frieren. Meine Arme schlang ich um meinen Körper, während ich weiter darüber nachdachte, was gerade geschehen war. Ich verstand es einfach nicht. Wieso hatte sich Sasuke nur so extrem aufgeführt? Er hatte doch wohl total überreagiert. Für einen kurzen Moment hatte ich sogar gedacht, er würde handgreiflich werden. Ich konnte nur hoffen, dass er sich schnell wieder abreagierte. Von unterdrückter Wut zitterten seine Hände leicht. Die Sonne schien warm auf seine Haut und trocknete sie. Sasuke hatte die Augen geschlossen und lag auf einer der Liegen, die am Pool standen. Seine Wut auf Sakura war schon lange wieder verflogen. Doch jetzt war er wütend auf sich. Darauf, wie er sich benommen hatte, dass er ihr Angst gemacht hatte und es so weit gebracht hatte, dass Sakura vor ihm davon gelaufen war. Sasuke wusste selbst nicht was in ihn gefahren war. Vielleicht lag es daran, dass ihm Sakura, gegen seinen Willen, zu wichtig geworden war, in diesen wenigen Tagen. Eine solche Demütigung dann vor ihren Augen und auch noch teils von ihr zu erfahren, war einfach zu viel gewesen. Stetig ballte Sasuke seine Hände zu Fäusten, ließ sie locker, öffnete sie wieder, nur um sie anschließend wieder zusammen zu ballen. Es half ihm, sich langsam wieder zu beruhigen. Der Uchiha richtete sich auf, saß nun auf der Liege und stierte gedankenverloren den Pool an. Das Wasser kräuselte sich leicht im Wind. Die darauf scheinende Sonne ließ die kleinen Wellen wie funkelnde Diamanten aussehen. Der Wind rauschte durch die Bäume, die Blätter raschelten und erfüllten die sonst so stille Lichtung. „Ach verdammt! Wieso muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Wieso muss ich mich in die Verlobte meines besten Freundes verlieben? Wieso muss diese Verlobte dann auch noch eine Heiratsschwindlerin sein? Wieso musste ich nur so ausrasten? Wieso, wieso, wieso?!“ Mit einem frustrierenden, genervten und leicht verzweifelten Seufzer ließ sich Sasuke erneut in die Liege fallen. Sollte er sich vielleicht bei Sakura entschuldigen? Eigentlich nicht. Das war unter seiner Würde. Etliche Frauen standen Schlange um nur einmal eine Nacht mit dem reichen Uchiha zu verbringen. Da kam er doch nicht angekrochen, wie ein getretener und reumütiger Hund! Niemals! Aber was sollte er dann machen? So tun als sei nichts gewesen? Das ging wohl kaum. Sakura hatte richtig verschreckt gewirkt, nachdem er sie angefahren hatte. Nur knapp konnte Sasuke dem Drang widerstehen, sich die Haare zu raufen. Am liebsten würde er einfach laut los schreien. Doch bevor so etwas jemals geschehen würde, würden Schweine fliegen lernen und die Hölle zufrieren. Trotzdem entfuhr Sasuke ein leiser Seufzer. Wie gerne würde er jetzt mit jemandem darüber reden, was in ihm für ein Chaos herrschte. Normalerweise tat er dies mit Naruto, Shikamaru und Neji, doch gerade denen konnte er nichts sagen. Itachi ging ebenfalls nicht, wenn er nicht riskieren wollte, dass Sakuras Tarnung aufflog. Aber ihm würde schon noch etwas einfallen. Schließlich war er nicht nur reich und gutaussehend sondern auch noch intelligent! Innerlich verdrehte er die Augen. Was hatte er nur getan, um mit so etwas bestraft zu werden? Permanent war dieser Kerl am labern. Nicht einmal hielt er seine Klappe um wenigstens Luft zu holen. Da fiel es selbst Itachi schwer Narutos Gelaber zu ignorieren. Doch sie mussten nun einmal in die Stadt und einkaufen fahren. Naruto hatte gestern schon ordentlich reingehauen und einiges weggefuttert. Auch wenn der Uzumaki jetzt noch nervte, konnte Itachi ihn losschicken und alles Nötige besorgen lassen, während er sich einen schönen Tag machen konnte. Wahrscheinlich würden dann zwar etliche Sachen mitgekauft werden, die keiner außer Naruto brauchte oder mochte, aber so hatte er dann wenigstens seine Ruhe vor dem Blondschopf. „… findest du nicht auch? Itachi?“ Fragend sah Naruto den Uchiha an, der seinen Blick konzentriert auf die Straße gerichtet hatte. Geduld war nicht gerade einer seiner Stärke und so dauerte es nicht lange, bis er mit einer Hand vor Itachis Gesicht herumfuchtelte. Genervt drehte dieser sich zu ihm um. „Was?!“ „Du hörst mir ja gar nicht zu!“ stellte Naruto beleidigt fest. Er wusste ja selbst, dass er viel redete, wenn der Tag lang war und auch seine Freunde irgendwann einmal aufhörten ihm richtig zuzuhören, aber sie besaßen wenigstens den Anstand so zu tun, als wüssten sie, worum es ging. „Ach nee. Jetzt lass mich in Ruhe. Ich fahre.“ Damit blickte Itachi wieder auf die Fahrbahn. Ohne auf das Armaturenbrett schauen zu müssen, drückte er gezielt einen Knopf und Musik drang aus den Lautsprechern im Auto. Vorsichtshalber und auch provokativ drehte Itachi die Lautstärke höher. Selbst Naruto musste jetzt wohl verstanden haben, dass er keine Lust auf ein Gespräch hatte. Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. Das war doch einfach unerhört! Unhöflich und unverschämt! Pah! Itachis Meinung war sowieso nicht wichtig! In Liebesdingen kannte der sich bestimmt sowieso nicht aus! Nach einigen verstrichenen Sekunden wurde es Naruto zu langweilig. Er drehte seinen Kopf und sah durch das Autofenster nach draußen. Was Hinata wohl gerade tat? Vorhin hatte er in seinem Handy eine Nachricht von der Hyuuga erhalten. Am Anfang war er überrascht gewesen. Hinata war doch immer so schüchtern. Sie hatte nur kurz geschrieben, dass Neji sie andauernd mit Anrufen plagte, dass er Sarah vermisse und so weiter. Doch ganz zum Schluss hatte sie ihm, nicht den anderen, nur Naruto, eine schöne Zeit in dem Sommerhaus der Uchihas gewünscht und anschließend mit „Liebe Grüße, deine Hinata“ sich von verabschiedet. Als er das gelesen hatte, war sein Herzschlag um einiges schneller gegangen und ein breites Grinsen hatte sein Gesicht geziert. Aber all das interessierte ja den wehrten Herrn neben sich ja nicht! „Wir sind da“, meinte Itachi nach einer Weile, schaltete den Motor ab und stieg aus. Naruto tat es ihm gleich. Sie standen auf dem Parkplatz eines großen Kaufhauses. Ehe sich Naruto versah, drückte Itachi ihm einen Zettel in die Hand. „Du gehst einkaufen. Und übertreib es ja nicht! Gegen fünf Uhr treffen wir uns wieder hier.“ Damit verabschiedete sich Itachi und ging zum Ausgang des Parkplatzes. War ja klar. Immer passierte ihm so was! Naruto faltete den Zettel auseinander und blickte auf eine meterlange Liste. Ein wehklagender Seufzer entfuhr dem Uzumaki. Dann wohl oder übel mal los ans Einkaufen! Lässig und alle Aufmerksamkeit auf sich ziehend ging Itachi durch das Kaufhaus. Er wusste genau wo er hin wollte. Sein Informant wollte in einem Café auf ihn warten. Anscheinend hatte er etwas Interessantes herausgefunden. Während Itachi zu dem Café ging, ließ er seinen Blick über die Menge gleiten, die hier ihre Nachmittage verbrachten, Geld ausgaben oder sich einfach nur die neuesten Sachen ansahen. Als er das Café erreichte, trat der Uchiha ein. Seinen Blick ließ er über die Besucher an den Tischen schweifen. Das Café war nicht sonderlich groß. Klein, aber gemütlich und hell eingerichtet. Eine junge Frau ging umher und nahm die Bestellungen von den Gästen auf. Eine andere brachte Getränke, Kuchen, Eis und was sonst noch so bestellt wurde. So gut wie kein Tisch war mehr frei. In einer kleinen Nische, von anderen Besuchern nicht gleich zu entdecken, machte Itachi seinen Informanten aus. Zielstrebig ging er auf den Tisch zu. Als Begrüßung nickte er dem Mann vor sich zu, ehe er sich auf der Eckbank niederließ. „So, ich habe mich noch mal schlau gemacht und so einiges in Erfahrung bringen können“, ließ der Mann nicht lange auf sich warten. Itachi besah sich den Mann vor sich etwas genauer. Er hatte braune, verstruppelte Haare. Heute trug er eine verwaschene Jeans und dazu ein altes, graues Hemd. Er schätzte den Mann nur ein wenig älter als sich selbst ein. Er war ein wirklich guter Informant. So wie er den Mann einschätzte, würde er gleich so einiges erfahren. „Und was wäre das?“ stellte Itachi die Gegenfrage. Interessiert lauschte er seinem Gegenüber. „Nun, es hat mich ganz schön viel Mühe gekostet, aber ich habe jetzt ein paar ganz schön heftige Schönheitsfehler bei Sakura Haruno entdeckt.“ „Sakura Haruno?“ fragte Itachi nach. Was sollte das? Wen interessierte denn bitte diese andere Frau? Er wollte etwas über Sarah Miller wissen. „Ja, Sakura Haruno, alias Sarah Miller, Meggie Tramp, Lorena Smith, Tsubaki Masamori oder Sayuri Kadoma.“ Verwirrt runzelte Itachi die Stirn. Waren das alles ihre Namen? Oder… Langsam ging bei Itachi ein Licht auf. Sie war eine Betrügerin. Interessant. „Und was wissen wir so alles über Sakura Haruno?“ fragte Itachi nun und hörte gespannt zu. Schweigen entstand. Itachi dachte über das eben Gehörte nach. Mit diesen Informationen ließ sich so einiges anfangen. „Wie sieht es mit der Bezahlung aus?“ unterbrach der Braunhaarige seine Gedanken. „Wie immer auf das Konto.“ „In Ordnung. Ich gehe dann jetzt.“ Der Mann erhob sich und nickte Itachi zu. Dieser war aufgestanden und nickte zurück. „Bis zum nächsten Mal, Kankuro.“ Kurz grinste der Mann Itachi zu, ehe er zum Ausgang ging. Itachi wollte es ihm sofort gleich machen, bis er bezahlt hatte, als sein Blick auf eine hübsche Blondine fiel, die kurz mit Kankuro redete. Anschließend steuerte sie direkt in seine Richtung. Ein kurzes Grinsen huschte über Itachis Gesicht. Wenn das nicht mal die kleine Freundin des Diebes und der Heiratsschwindlerin war. Achtlos legte Itachi genügend Geld für die Getränke auf den Tisch und trat Temari in den Weg, als sie gerade an ihm vorbei gehen wollte. „Na, wen haben wir denn hier?“ fragte Itachi und grinste süffisant. Überrascht sah Temari auf. Sie hatte Itachi überhaupt nicht bemerkt. Hätte Kankuro denn nichts sagen können? Was, wenn der Kerl etwas darüber erfuhr, dass Gaara seinen blonden Kumpel bestohlen hatte? Vor Angst und Nervosität schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie brachte keine vernünftige Antwort zustande. Daher gab sie nur ein gemurmeltes „Hi“ von sich, was Itachi mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte. „Was ist los? Überlegst du dir schon mal, wie du mich ausrauben kannst?“ Der Schock stand in ihr Gesicht geschrieben. Da war sich Temari zu hundert Prozent sicher. Er wusste es und das war verdammt noch mal nicht gut. Sie hatte zwar nichts gestohlen, aber Gaara gedeckt. Das war ebenso strafbar. Sie hatte es gewusst, irgendwann würde Gaara sie noch ins Gefängnis bringen! „Was willst du?“ brachte Temari hervor, nachdem sie den Kloß in ihrem Hals hinunter geschluckt hatte. Das Lächeln des Uchihas gefiel ihr nicht. Ganz und gar nicht. „Wie wäre es, wenn du mit mir kommen würdest? Du willst doch bestimmt Sakura wiedersehen.“ Gerade so konnte Temari verhindern, dass ihr Unterkiefer weit aufklappte und sie dümmlich dreinschaute. Woher wusste Itachi von Sakuras wahren Identität? Doch kaum hatte sie sich die Frage gestellt, wusste sie die Antwort bereits. Kankuro! Diesen Deppen bring ich noch um! Wieso habe ich nur solche Brüder? „Wo ist sie?“ stellte Temari sogleich die Gegenfrage. Sie wollte wirklich gerne wissen wo Sakura war. Zudem musste sie sie noch über Itachi informieren, bevor es noch eskalierte! Und sie konnte Sakura ja schlecht ins offene Messer rennen lassen! „Das wirst du sehen, wenn du mit mir kommst.“ Auch wenn er lächelte, so ließ seine Stimme kein wenn und aber zu. Wohl oder übel musste Temari mit ihm kommen. Ein schwerer Seufzer entfuhr ihr. Vollbeladen mit Einkaufstüten wartete Naruto an dem Auto auf Itachi. Der Uchiha war schon zu spät dran. Was trieb der Kerl denn bloß? Er war doch sonst immer so pünktlich! Doch lange musste der Uzumaki nicht mehr warten. Itachi tauchte kurz darauf auf. Die Blondine, der sie schon einmal begegnet waren, hatte er im Schlepptau. Verwirrst sah er zu Itachi. Was sollte das denn? Schweigend verfolgte er, wie sich Itachi hinters Steuer setzte und die Blondine sich daneben. „Naruto, räumst du das Zeug heute noch in den Kofferraum?“ fragte Itachi sarkastisch und sah in den Rückspiegel. „Schon gut“, gab Naruto zurück und beeilte sich den Ballast loszuwerden. Etwas mürrisch stieg er auf der Rückbank ein. Wieso musste er jetzt eigentlich hinten sitzen? Bevor er sich beschweren konnte, hatte Itachi den Motor schon gestartet und fuhr vom Parkplatz. So, ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. ^^ Tut mir Leid das es so lange gedauert hat. >.< Ich versuch mich zu beeilen. Wie immer hoffe ich auf Kommis. Zehn Stück müssen es wieder sein. *smile* Bis zum nächsten Mal. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)