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Keine wie du - NaruXHina

Kiba oder Naruto? Für wen entscheidet sich Hinata? - Letztes Kapitel ist on!
von

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Veränderungen

~Keine wie du ~

A Story of Hinata and Naruto
 

Es war ein warmer Sommernachmittag. Hinata war sichtlich in Eile und hetzte durch die Straßen Konohas. Sie war bei Kurenai zum Tee trinken eingeladen und wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Außerdem war sie sehr gespannt darauf, das neugeborene Baby Kurenais und ihrem vor kurzem verstorbenen Lebensgefährten Asuma zu sehen.

Endlich angekommen roch Hinata den frisch zubereiteten Tee durch das Küchenfenster und klopfte vorsichtig an die Tür.
 

Nachdem sie vor mehr als 3 Jahren Kurenais Schützling wurde, hatte sich in ihrem Leben viel verändert. Sie wurde selbstbewusster, lernte sich schwierigen Situationen zu stellen, anderen zu vertrauen und wurde endlich das, wofür sie als Kind nie Ernst genommen wurde – eine Kunoichi Konohas! Doch Kurenai war mehr als nur ihr Sensei….für Hinata hatte sie den Status einer besten Freundin, zu der sie unerschütterliches Vertrauen hatte und auf die sie sich immer verlassen konnte….
 

„Komm herein“, hörte sie Kurenai sagen und sie öffnete leise die Tür.

Eingetreten wurde Hinata durch ein warmes Lächeln Kurenais begrüßt.

„Du bist ja wirklich pünktlich wie die Faust aufs Auge Hinata!“

„Ja“, erwiderte diese ein wenig beschämend.

„Vielen Dank für die Einladung…“

„Lass uns ins Wohnzimmer gehen“, grinste Kurenai und führte Hinata durch die Küche ins Wohnzimmer, wo auf einem kleinen Tisch bereits Kuchen stand.

Neben der gemütlichen Sitzecke stand die Babywiege und Hinata konnte es gar nicht abwarten den kleinen Jungen, der erst letzte Woche auf die Welt gekommen war, endlich zu sehen.

Vorsichtig beugte sie sich über die Wiege und war vom Anblick dieses kleinen Würmchens total hingerissen.

„Wir haben wirklich Glück, dass Taro jetzt schläft, du glaubst gar nicht, wie er mich die letzten Tage auf Trab gehalten hat, besonders in den Nächten“, stöhnte Kurenai.

„…aber er ist mein absoluter Sonnenschein“, fügte sie dann aber noch in einem liebevollen Ton hinzu.

„Er ist wirklich süß und scheint äußerlich ganz nach seinem Vater zu kommen“, sagte Hinata leise.

Kurenai stellte sich neben Hinata und betrachtete ihren Sohn.

„Ja, er ist ganz Asumas Sohn…“

Hinata sah zu Kurenai und konnte in ihrem Gesicht Traurigkeit und Sehnsucht wahrnehmen.

Vor zwei Monaten war Asuma im Kampf getötet worden und hatte somit die damals hochschwangere Kurenai alleine zurückgelassen.

In der Trauerzeit waren besonders Asumas Schützling Shikamaru und Hinata für Kurenai da gewesen, hatten ihr Arbeit abgenommen, versucht sie abzulenken und in Momenten der Verzweiflung eine Schulter zum Anlehnen geboten.

Aber erst durch die Geburt des kleinen Taro hatte Kurenai ihre alte Stärke und ihre Hoffnungen auf eine Zukunft wieder erlangt.

Endlich konnte sie wieder nach Vorn sehen….
 

„Komm Hinata, setz dich“, sagte Kurenai und goss ihrem Gast eine Tasse Tee ein.

„Du siehst heute übrigens wirklich hübsch aus, besonders deine Frisur gefällt mir, du solltest deine Haare öfters so tragen“, bemerkte Kurenai zusätzlich und kam auf Hinatas „ungewöhnliches“ Outfit zu sprechen.

Diese hatte extra für das Treffen ein fliederfarbenes Kleid, welches am Rücken eine große weiße Schleife hatte, angezogen und ihre langen Haare zu einem hoch angesetzten Zopf geflochten.

Hinata war dieses Kompliment ein wenig peinlich und sie winkte verlegen ab, insgeheim aber freute sie sich aber über diese netten Worte.

Heute war sie nicht als als Shinobi Konohas unterwegs, heute war sie einfach nur das Mädchen Hinata Hyuga, das einfach nur einen schönen Nachmittag mit ihrem Sensei verbringen wollte.

„Und, wie geht es Kiba und Shino? Ich hoffe doch, sie übertreiben es nicht mit dem Training, Kiba war ja was das betrifft immer der Spezialist aus Gruppe Acht“, grinste Kurenai und trank einen Schluck Tee.

Hinata rührte unaufhaltsam in ihrer Tasse.

„Es ist alles bestens, ich glaube, wir entwickeln uns gut“, sagte sie ein wenig verlegen.

Natürlich würde sie nie zugeben, wie sehr ihr Kurenai fehlte und wie sehr ihre Teamkollegen Kiba und Shino und sie selber darunter litten, keine Missionen mehr zugeteilt zu bekommen.

Mittlerweile waren sie zwar alle Chuunin geworden, doch Tsunade und die Jonin hielten es noch zu früh, sie ernsthaften Missionen auszusetzen.

Von allen anderen Teams hatte Team Nummer 8 die wenigsten Erfahrungen gesammelt.

In diesem Moment hörte Hinata auf zu rühren und hielt inne.

Sie war nie ein Kind von Euphorie und großen Gefühlsausbrüchen gewesen.

Immerzu hatte sie versucht, ihre Ängste und Sehnsüchte für sich zu behalten, wollte damit anderen nie zur Last fallen, doch Kurenai, ausgestattet mit der Intuition einer Frau, kannte Hinata nur zu gut und wusste, dass ihre Traurigkeit eigentlich einen anderen Grund hatte.

„Vermisst du Naruto?“, fragte sie Hinata und sah wie sich der Scham auf ihrem niedlichen Gesicht niederlegte.

Seit Hinata ihre Schülerin wurde, wusste sie um ihre Gefühle für Naruto.

Sie wusste, wie wichtig es Hinata war, nie hinter Naruto zurückzubleiben, er war ihr Ansporn, ihr Glücksbringer von klein auf.

Aber es ist viel Zeit vergangen und Hinata hatte das Gefühl, dass Naruto sich ihr immer mehr entfremdet hätte. Viele widrige Umstände und sein zweijähriges Training mit Jirayia schienen ihn verändert zu haben und Hinata kam sich ihm gegenüber jetzt unglaublich klein und unwichtig vor.

„I- Irgendwie schon….denke ich“, murmelte Hinata und verdrehte dabei nervös die Augen in alle Richtungen, ein Merkmal von ihr, das Kurenai nur all zu gut kannte und Hinatas Nervosität belegte aber in manchen Momenten wurde selbst sie aus ihrer Schülerin einfach nicht schlau.

Wovor hatte sie nur solche Angst?

Kurenai legte ihre Hand auf Hinatas um ihr ein Gefühl der Sicherheit zu geben.

„Du solltest mit Naruto über deine Gefühle reden!“, sagte Kurenai.

Hinata hob verwirrt den Kopf. Sie konnte nicht glauben, was ihr Sensei da gerade gesagt hatte, aber Kurenai lächelte nur.

„Weißt du Hinata, das Leben eines Shinobi kann sehr kurz und von einem Tag zum nächsten vorbei sein, das darfst du niemals vergessen. Vielleicht wird Naruto eines Tages nicht mehr da sein und dann wirst du dir ein Leben lang Vorwürfe machen, weil du ihm nie gesagt hast, was du für ihn empfindest.“

Kurenai hielt inne und blickte traurig zur Babywiege.

„Manchmal ereilt der Tod einen Shinobi zu seinen glücklichsten Lebzeiten...dann, wenn man es am Wenigsten erwartet…“

Hinata wusste, dass Kurenai mit Allem recht hatte, sie wusste, wie blöd es eigentlich ist, Naruto heimlich zu beobachten, in seiner Anwesenheit keinen vernünftigen Satz zustande zu bringen und gar in Ohnmacht zu fallen….sie hasste sich selber dafür.

„Naruto ist ein netter Junge, Hinata, er würde dich niemals vor dem Kopf stoßen. Er hat zwar oftmals eine plumpe Art und Weise im Umgang mit anderen Menschen, aber er ist ein herzensguter Mensch und dir würde er niemals wehtun wollen!“

Kurenai war sich ihrer Worte sehr sicher, denn sie hatte damals die Angst in Narutos Gesicht gesehen, als Hinata bei der ersten Chuunin – Auswahlprüfung vor 3 Jahren schwer verletzt worden war und erinnerte sich daran, dass Naruto Neji das Versprechen gab Hinata zu rächen!

Naruto mochte Hinata schon immer und vieles wäre vielleicht anders gelaufen, wären beide damals in ein Team gekommen.

„Du hast recht Kurenai“, sagte Hinata plötzlich entschlossen.

„Ich will mich auch verändern!“

Kurenai grinste.

„Soweit ich weiß, kommt er morgen von seiner Mission zurück, warum fängst du ihn nicht ab und lädst ihn zu einer Nudelsuppe ein?“

„I- Ist das nicht zu aufdringlich….? Ich meine….“

Für Hinata klag das alles noch so unwirklich….noch nie hatte sie auch nur in Entfernung darüber nachgedacht, mit Naruto eine Nudelsuppe essen zu gehen oder sich gar richtig mit ihm zu verabreden, doch sie hatte vollstes Vertrauen zu Kurenai und zum ersten Mal zog Hinata es in Betracht, dass Naruto sich über ein Treffen mir ihr vielleicht doch freuen würde.

Kurenai war froh, denn sie hatte es geschafft ihrer Schülerin wieder ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

„Es ist wirklich ganz leicht Hinata, du wirst es schon schaffen!“ ermutigte sie Kurenai.

Ein wenig verkrampft lächelte Hinata Kurenai an. Sie durfte ihren Sensei nicht enttäuschen, und ihr war klar, dass sie endlich ihre Scheuheit in Narutos Gegenwart verlieren musste…!
 

Als es Abend wurde, verabschiedete sich Hinata.

Auf dem Nachhauseweg dachte sie an das Gespräch mit Kurenai und war so stolz, dass so eine tolle und mutige Frau IHR Sensei und darüber hinaus auch noch ihre beste Freundin und Ratgeberin war…

Der Tod Asumas und die Geburt Taros und die dadurch resultierenden Erfahrungen schienen Kurenai noch ein bisschen weiser gemacht zu haben.

Und dann würde morgen auch noch Naruto wieder nach Hause zurückkehren…

Hinata war fest entschlossen Kurenai und in erster Linie sich selbst zu beweisen, dass sie keine Angst vor neuen Herausforderungen hat, seien diese auch nur in Form einer Verabredung mit Naruto. Sie war sich sicher das zu schaffen!

Zu Hause angekommen, legte sie sich auf ihr Bett und dachte noch lange an diesen schönen Nachmittag zurück…
 

Zur selben Zeit, ungefähr einen halben Tagesmarsch von den Toren Konohas entfernt, brannte ein kleines Feuer am Rande eines Wäldchens in der Dämmerung.

Naruto saß aufrecht in seinem Schlafsack, ihm gegenüber schliefen Yamato und Sai bereits tief und fest und zu seiner Rechten war auch Sakura, eingemummt in ihrem Schlafsack, in einen tiefen Schlaf gefallen.

Aber Naruto war einfach nicht müde….

Morgen würde er mit seinem Team wieder nach Konoha zurückkehren und einmal mehr müsste er diese Mission als Fehlgeschlagen akzeptieren.

Wieder war die Suche nach Sasuke erfolglos gewesen…

Keine zwei Wochen war es her, als er zusammen mit seinen Teamkollegen gen Otogakure aufbrach, wo Sasuke und sein Gefolge, Gerüchten von Spähern zufolge, gesichtet worden waren….

Naruto schaute in den sternenklaren Himmel.

Mit jeder weiteren erfolglosen Suche schwand auch seine Hoffnung, Sasuke jemals wieder nach Konoha zurückzubringen und viel lieber würde er mit Kakashi trainieren oder durch Jirayia neue Techniken wie das Rasengan erlernen.

Narutos Blick wanderte zu Sakura.

Sanft streifte er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und Sakura hatte ein leichtes Lächeln im Gesicht, so als würde sie sich bei Naruto dafür bedanken wollen und in diesem Moment wurde ihm wieder klar, weshalb er die Suche nach Sasuke niemals aufgeben könnte.

Er hatte Sakura damals das Versprechen gegeben ihn ihr unversehrt zurückzubringen und bis heute kam ihm niemals in den Sinn dieses Versprechen aufzugeben….

Dieses Versprechen war es auch, das Naruto bis heute die nötige Kraft gab, immer nach Vorn zu blicken und in zweifelhaften Momenten wie diesen wieder neue Hoffnungen zu schöpfen.

Nach ausgiebigem Gähnen legte sich Naruto hin und zog die Decke seines Schlafsacks bis zur Nase hoch.

Er schloss die Augen und träumte von einer großen Portion Nudelsuppe, die er morgen gleich nach seiner Rückkehr in Ichirakus Laden voll und ganz genießen würde und schlief schließlich ein…
 

„Hey, aufwachen! Naruto, wach auf!“

Noch im Halbschlaf und einer seiner Meinung nach viel zu kurzen Nacht wurde Naruto durch eine mehr oder weniger unsanfte Art von Sakura geweckt.

Sie zog einfach den Schlafsack unter ihm weg und selbst Narutos verzweifelter Versuch sich daran festzuklammern scheiterte.

„Echt mal, ich bin total müde, kann ich nicht noch 5 Minuten….“

„Nichts da, du Faulpelz! Komm schon, steh auf, Sai und Yamato sind auch schon wach!“, unterbrach ihn Sakura und Naruto wusste, dass es nicht wirklich schlau war, sich mit Sakura anzulegen….mehr als einmal hatte er bereits ihre Linke zu spüren bekommen und die wurde von Mal zu Mal immer härter.

„Hoch mit dir du Morgenmuffel“, ermahnte ihn Yamato, „ich will heute Nachmittag in Konoha zurück sein und dazu müssen wir jetzt aufbrechen!“

„Hey, wen nennst du hier einen Morgenmuffel?!“, konterte Naruto, doch Yamato hatte seine Aufmerksamkeit schon längst Sai zugewandt, der soeben von seiner Erkundungstour zurückkam.

„Der Weg durch den Wald und über den großen Fluss ist meiner Meinung nach der schnellste Weg nach Konoha, wenn wir uns ranhalten sind wir schon mittags wieder zu Hause“, erzählte Sai.

Yamato nickte.

„Sakura, Naruto, ihr habt es gehört, Sai hat eine Abkürzung gefunden, lasst uns aufbrechen und uns spurten!“, befehligte Yamato und schritt voran.

„War ja klar, dass sich Sai wieder profilieren wollte…dieser Angeber, der stinkt mir echt gewaltig!“, quacksalberte Naruto von allen unbemerkt, während er seinen Rucksack packte.

„Und gefrühstückt habe ich auch nicht….“, quengelte er noch weiter vor sich hin.

Yamato war mit Sakura bereits vorangegangen, nur Sai wartete auf den „Nachzügler“.

„Du brauchst nicht auf mich zu warten“, entgegnete ihm Naruto genervt.

„Ich will nur verhindern, dass du wieder den Anschluss verlierst und wir nachher wieder darauf warten müssen, dass du uns eingeholt hast“, grinste ihn Sai an und dieses Dauergrinsen in seinem Gesicht, trieb Naruto regelrecht zur Weißglut.

Mit der Zeit hatte er Sai als drittes Mitglied im Team zu akzeptieren gelernt, doch wirklich warm wurde er mit ihm nicht. Zu sehr misstraute er dem Neuling und zu groß war seine Sehnsucht nach der alten Formation mit Sakura und Sasuke sowie Kakashi als Teamführer.

Von sich überzeugt zog Naruto an ihm vorbei…

„Wollen doch mal sehen, wer hier nachher auf wen wartet!“, rief er Sai hinterher, streckte ihm daraufhin die Zunge raus und holte Yamato und Sakura ein.

„Na ihr Trantüten, das hättet ihr jetzt nicht gedacht, was? Aber Naruto Uzumaki kann man eben nicht einfach so abhängen, echt jetzt!!!“, grölte er und vergessen war seine schlechte Laune von eben.

Idiot dachte sich Sakura grinsend.

„Er muss es wieder mal übertreiben“, stöhnte Yamato.

„Kommt Sakura und Sai, lasst uns auf Naruto aufschließen, sonst hat der nachher wirklich einen Grund zum Angeben und das wollen wir ihm doch nicht gönnen“, ergänzte er mit einem ironisch klingenden Unterton.

Hastig verschwanden die Vier im Schatten der dicht aneinander stehen Bäume….
 

Auch in Konoha war jemand schon früh auf den Beinen: Hinata!

Die ganze Nacht konnte sie nicht richtig schlafen, zu sehr hatte sie dieses Gespräch mit Kurenai durcheinander gebracht.

Gestern Abend noch voller Tatendrang, war sie doch heute morgen wieder recht nachdenklich.

Was, wenn Naruto gar kein Interesse daran hätte, mir ihr auszugehen???

Hinata stand vor dem großen Spiegel in ihrem Zimmer und überlegte, was sie anziehen könnte.

Sie hielt das Kleid, das sie gestern trug in der Hand, sie selbst fand es schön, es war ein Erbstück ihrer Mutter gewesen.

Aber wäre es perfekt, um Naruto zu empfangen?

Vielleicht würde er sie in diesem Outfit nicht mal erkennen….

Hinata entschied sich für ihre alltägliche Kleidung, nur die Haare band sie wie am gestrigen Tag zusammen.

Zum Schluss legte sie sich das Konoha - Stirnband um den Hals.

Heute war sie wieder ein Shinobi und bereit ein paar Veränderungen in ihrem Leben vorzunehmen!
 

Die Treppe runter ging sie in den Innenhof des großen Hyuga -Anwesen, in dem sie zusammen mit ihrem Vater Hiashi Hyuga, ihrer Schwester Hanabi, ihrem Cousin Neji und 4 Angestellten lebte.

Dort waren ihr Vater und Neji bereits in mitten ihres Trainings und Hanabi, mittlerweile 10 Jahre alt, war auf der Ninja - Akademie und stand kurz vor ihrem Abschluss.

Hanabi war eine ausgezeichnete und ehrgeizige Schülerin und bereits viel weiter als Hinata es ihrem Alter gewesen ist.

Lange Zeit hatte Hinata damit zu kämpfen, dass sie nicht nur kämpferisch als ewige Nummer zwei hinter ihrer jüngeren Schwester stand, sondern, dass sich ihr Vater zu Gunsten Hanabis immer gegen sie entschied.

Aber all das Leid, das sie durch diese Ungerechtigkeit erlitten hatte, gehörte nun der Vergangenheit an.

Heute pflegte Hinata ein respektvolles Verhältnis zu ihrer Familie, selbst zu Neji, durch den sie vor 3 Jahren beinahe das Leben verlor.

Sie wollte nicht mehr zurückschauen, sondern sich auf ihre Zukunft konzentrieren und darauf, was sie sich wirklich von Herzen wünschte.

Dieses Selbstbewusstsein, das sie in den letzten Jahren entwickelt hatte, verdankte sie Kurenai und nun war es an der Zeit ihrer Mentorin zu beweisen, dass sie mehr kann, als sich immer still und leise im Hintergrund zu halten und anderen das Wort zu überlassen.

„Ich komme heute ein wenig später nach Hause“, verabschiedete sich Hinata und schritt durch den großen Eingang hinaus auf die Straßen Konohas.

„Aber nicht zu spät!“, ermahnte sie ihr Vater noch.

„Hast du eine Ahnung, wo Hinata heute hingeht, Neji?

Neji grinste.

„Ich vermute mal, sie wird auf Naruto warten gehen“

„Naruto? Wer ist das?“, hinterfragte Hiashi.

„Naruto Uzumaki, der Tunichtgut von Konoha, der bei Jirayia, einem der legendären 3 Sannin in der Lehre ist“, antwortete Neji.

„Naruto Uzumaki….“, wiederholte Hiashi.

Der Erbe des neunschwänzigen Fuchses…

Hinatas Vater schien es nicht wirklich zu gefallen, dass sich seine Älteste mit dem Jungen, in dem der Geist des neunschwänzigen Fuchses versiegelt worden war, abgab.
 

Hinata hatte von dem Gespräch bereits nichts mehr mitbekommen und rannte die Straße entlang. Sie wollte so früh wie möglich am großen Eingangstor sein, um Naruto nicht zu verpassen. Hinata wusste nicht genau, wie lange Naruto nun schon auf dieser Mission war, auch nicht, dass es sich wieder einmal um die Suche nach Sasuke handelte.

Seit Naruto vor ungefähr 4 Monaten mit Jirayia nach Konoha zurückgekehrt war, hatte sie ihn gerade mal zweimal gesehen, viel zu wenig, wie sie selber fand, aber sie fühlte sich daran ja selbst schuld.

Versunken in Gedanken rannte Hinata hinter der nächsten Kreuzung plötzlich Shikamaru um und beide fielen unsanft zu Boden.

„Hey…Hinata….hast du denn keine Augen im Kopf?“, jammerte Shikamaru wehleidig.

„Shikamaru…es tut mir leid, ich wollte nicht….“, entschuldigte sich Hinata mit ängstlicher Stimme.

„Ach was, entschuldige dich bloß nicht bei ihm, sonst bildet sich der Herr noch was darauf ein!“, grinste Temari, die direkt hinter Shikamaru stand und sich das Lachen nicht verkneifen konnte.

„Toll, vielen Dank für deine Unterstützung!“, fauchte Shikamaru sie beleidigt an.

Temari half Hinata wieder auf und reichte dann Shikamaru die Hand und ihr Blick war voller Wärme, als sie ihn ansah.

„Stell dich nicht so an, Schatz, komm ich helfe dir hoch!“

Shikamaru lächelte Temari an und stand wieder auf.

„Siehst du, es ist doch alles noch dran an dir“, witzelte Temari.

„Hey, machst du dich etwa über mich lustig?“, entgegnete ihr Shikamaru, ebenfalls in einem nicht ernst gemeinten Tonfall.

Temari antwortete ihm nicht, stattdessen zog sie ihn an sich und küsste ihn sanft auf die Wange.

„Das würde ich doch nie tun…“, flüsterte sie.

„Na das will ich auch hoffen“, sagte Shikamaru und lächelte seine Freundin verliebt an.

Hinata musste innerlich grinsen. Erst vor kurzem waren die Beiden zusammen gekommen. Schon früh hatte Temari erkannt, dass sie in ihm einen ganz besonderen Menschen gefunden hatte, aber es hatte lange gedauert, an seinem Dickschädel vorbei zu kommen und ihm zu zeigen, dass auch sie für ihn wichtig sei.

Doch seitdem waren sie unzertrennlich und Temari verbrachte viel Zeit in Konoha, obwohl ihre Heimat eigentlich Sunagakure war.

Hinata freute sich für die Beiden. Sie schienen alles locker und unverkrampft anzugehen, ganz im Gegenteil zu ihr, die schon Muffensausen bekam, wenn sie an das bevorstehende Treffen mit Naruto dachte.

„Du hast es wohl ziemlich eilig, was?“, wurde Hinata dann plötzlich von Temari gefragt.

„Ja, ich gehe zum Eingangstor und warte dort auf die Rückkehr…“

„…von Naruto, schon klar! War ja auch von dir nicht anders zu erwarten“, grinste Shikamaru und sah wie Hinata vor Scham Rot wurde.

„Tollpatsch!“, fauchte Temari und verpasste Shikamaru eine Kopfnuss.

„Hey, wofür war das denn jetzt?“, fragte dieser verwirrt.

„Für deine unglaublich große Klappe!“, schimpfte Temari und packte Shikamaru am Arm.

„Nimm das bloß nicht ernst, was er sagt, Männer können manchmal echte Trampel sein“, grinste Temari und versuchte Hinata so aufzumuntern.

„Ich wünsch dir viel Glück“, flüsterte sie ihr anschließend noch ins Ohr.

Dann verschwand Temari mit Shikamaru unterm Arm um die nächste Ecke und Hinata war sich jetzt nicht sicher, was sie von der Situation halten sollte.

Wussten etwa noch andere von ihren Gefühlen für Naruto?

Hinata setzte ihren Weg fort und sie überkam noch mehr Zweifel, ob sie wirklich bereit dazu war, Naruto endlich ohne Magenkrämpfe gegenüber stehen zu können.

Endlich erreichte sie das Tor. Hier würde Naruto also im Laufe des Tages vorbeikommen und sie würde ihn dann abfangen und zu einer Nudelsuppe einladen.

Das hatte sie sich vorgenommen.

Hinata setzte sich auf einen Stein und sah in den Himmel. Die Sonne stand senkrecht, es war fast Mittag.

Dann wanderte ihr Blick wieder auf das große Tor.

Hinata hatte Herzrasen und umso mehr Zeit verging, desto nervöser wurde sie.

Früher hätte sie so eine Situation gemieden, aber jetzt war sie entschlossen das Ganze durchzuziehen.

Sie dachte an Temari und Shikamaru und wie einfach das alles zu sein schien und auch an

Kurenai, der sie versprochen hatte, mutiger zu werden

Hinata lächelte….sie würde es schaffen….sie würde einer Veränderung in ihrem Leben einen Schritt näher kommen, sie würde sich ihrer Angst stellen und allen beweisen, dass sie durchaus in der Lage sei, die Initiative zu übernehmen, wenn es sein muss…
 

Ende Kapitel 1

Pannen beim Essen

„Endlich wieder zu Hause!!!“, schrie Naruto, als er in der Ferne das große Eingangstor Konohas sah!

„Endlich wieder Nudelsuppen…“, verbesserte ihn Yamato grinsend.

„Du sagst es!“, sabberte Naruto.

„Ich werde erstmal ein heißes Bad nehmen“, sagte Sai, der sich ebenfalls wieder auf sein zu Hause freute.

Yamato stöhnte ironisch.

„Na dann bleibt mit wohl nichts anderes übrig, als alleine Tsunade Bericht zu erstatten…“

Alle schienen sich zu freuen, wieder in ihrem vertrauten Konoha zu sein, nur Sakura war betrübt.

Warum waren sie alle nur so gut drauf? Die Mission war doch fehlgeschlagen…oder hatten sie bereits vergessen, worum es hier ging….?

Sakura hielt an und ihre Miene verfinsterte sich. Wie konnten nur alle an Feierabend denken, wo Sasuke doch noch immer verschwunden war?

Vielleicht war er verletzt…oder gerade in einem Kampf verwickelt oder vielleicht auch gar nicht mehr am Leben…

Niemand wusste es und diese Ungewissenheit machte ihr zu schaffen.

Sakura war eigentlich nie schlecht gelaunt und immer mit vollem Einsatz bei einer Sache, aber im Inneren ihres Herzens war sie todtraurig und kam sich oft unglaublich alleine vor.

Sie versuchte ihre Tränen zurückzuhalten.

Naruto bemerkte, dass mit Sakura etwas nicht stimmte.

„Weinst du Sakura?“, fragte er.

„Nein, nein,“ sagte sie mit zittriger Stimme.

„Das war wohl nur eine Fliege….“

Aber Naruto kannte Sakura gut und wusste, dass sie in diesem Moment an Sasuke dachte.

Vorsichtig nahm er ihre Hand und wischte ihr eine Träne aus dem Gesicht.

„Tränen passen nicht zu dir Sakura, du bist doch so stark!“

Daraufhin musste Sakura lächeln und Naruto grinste schelmisch.

„Unsere Mission ist dieses Mal zwar fehlgeschlagen aber ich habe dir versprochen, dass ich Sasuke zurückholen werde und dieses Versprechen steht noch! Sasuke wird zurückkommen!

Schließlich ist er ein Ninja aus Konoha und immer noch ein Mitglied unseres Teams! Und solange wir das nicht vergessen, wird Sasuke das auch nicht vergessen!“

Sakura lächelte.

„Und nun lass uns nach Hause gehen…ich weiß nämlich nicht, wie lange ich es noch ohne Nudelsuppe aushalte!“, fügte Naruto quengelig hinzu und machte sich auf Yamato und Sai wieder einzuholen.

Gestärkt durch seine Worte, sah ihm Sakura hinterher.

Sie wusste, dass Naruto mehr als sie noch unter dem Weggang Sasukes litt, aber auch, dass er niemals die Hoffnung aufgeben würde, ihn zu finden.

Naruto war immer für sie da und niemand kannte sie besser als er und plötzlich kam ihr in den Sinn, wie blöd es war zu glauben, sie sei alleine, denn das war sie nicht.

Naruto würde immer bei ihr sein…er war ihr langjähriger Teamkollege, ihr bester Freund und er war in ihrem Herzen…

„Warte Naruto!“, schrie sie plötzlich und ehe sie die Dorfgrenze überschritten, nahm sie seine Hand. Sie lächelte ihn an und umarmte ihn plötzlich.

„S- Sakura….was…“, erschrak Naruto und war sichtlich verwirrt, denn so nah waren sich die beiden noch nie gekommen.

„Sssscht!“, flüsterte Sakura und hielt ihm einen Finger auf die Lippen.

Danach küsste sie ihn vorsichtig auf die Wange und Naruto war sich jetzt nicht sicher, ob er an einem Herzinfarkt sterben würde oder nicht….

„Ich wollte mich einfach nur bei dir bedanken Naruto….dafür, dass du immer da bist und mir soviel Halt und Kraft gibst, ich weiß nämlich nicht, ob ich das alles ohne dich durchstehen könnte“, sagte Sakura verlegen.

Dann nahm sie Naruto wieder an die Hand und schritt mit ihm in das Dorf ein, wo Yamato und Sai bereits auf sie warteten.

„Na ihr zwei Turteltauben, erst die große Welle machen und dann so lange brauchen, um das Dorf zu betreten“, zischte Yamato liebevoll.

Naruto war es ein wenig peinlich, dass er und Sai mit angesehen hatten, wie Sakura ihn geküsst hatte, aber auf der anderen Seite empfand er das als wirklich gutes Gefühl. Für ihn war Sakura nach wie vor seine Jugendliebe, auch wenn sich ihr Umgang miteinander eher auf neckische Art wieder spiegelte.

„Also wie wäre es, wenn wir jetzt alle eine ordentliche Portion Nudelsuppe in Ichirakus Laden zu uns nehmen würden, so als Abschluss dieser Mission“, sagte Naruto um vom Thema abzulenken.

„Aber nur wenn du bezahlst“, grinste Sakura und vergessen schien ihre Sorge um Sasuke.

„Die Idee finde ich echt gut“, sagte Yamato

„Ich auch, so eine Einladung war doch echt mal fällig“, ergänzte Sai.

Naruto blickte hoffnungslos in seinen Geldbeutel und setzte ein gespieltes Heulen auf.

„Boah, ihr seid echt so was von gemein!“, fluchte er aber er hatte keine Chance.

Sai und Sakura hatten ihn bereits gepackt und schleppten ihn in das Dorf hinein…
 

Von allen unbemerkt kam Hinata hinter einem Baum hervor.

Dahinter hatte sie sich versteckt, als sie Naruto und die anderen kommen gesehen hatte und natürlich hatte sie auch mit angesehen, wie vertraut Sakura und Naruto waren und ihr wurde klar, wie viele Lichtjahre sie noch von so einem Verhältnis zu ihm entfernt war.

Ein unglaublicher Schmerz und ein Gefühl des Verlustes durchdrangen sie.

Sie wusste, dass sie niemals eine Chance gegen Sakura haben würde, dass sie niemals den gleichen Stellenwert bei Naruto haben würde wie sie.

Hinata hatte Sakura nie als Konkurrentin angesehen, sie hatte immer in Erinnerung, dass Sakura für Sasuke geschwärmt hatte und Naruto nur ihr Teamkollege gewesen ist.

Aber jetzt war sich Hinata da nicht mehr sicher. Im Grunde wusste sie viel zu wenig über deren Verhältnis, aber nun war sie fast sicher, dass zwischen den Beiden mehr war als nur Freundschaft und das stimmte sie unglaublich traurig.

Sie hatte sich soviel vorgenommen, wollte sich ändern, Naruto näher kommen, aber jetzt schien sie alle Hoffnungen verloren zu haben.

Naruto würde sie niemals brauchen, wozu auch?

Er hatte doch Sakura…

Hinata versuchte die Fassung zu bewahren, doch sie tat sich schwer ihre Tränen zurückzuhalten.

Dann rannte sie los, nur weg von diesem Ort.

Wieder einmal hatte sie versagt, wieder einmal wurde ihr bewusst, wie unwichtig sie doch für diese Welt sei, dass niemand sie brauchte.

Kiba hatte Akamaru, Shino seine geliebten Insekten, Kurenai ihren Sohn und Naruto hatte Sakura….sie alle sind auf den anderen angewiesen, können nicht ohne einander.

Aber wen hatte sie?

Für wen war sie wichtig?

Versunken in diesen Gedanken lief sie hastig an Shino vorbei, den sie jedoch übersah.

Doch dieser hatte die Tränen in ihrem Gesicht gesehen und konnte nur erahnen, was der Grund gewesen sein könnte.

Shino war nie ein Mann großer Worte gewesen, aber er hatte immer ein offenes Ohr für Hinata, für ihn war sie immer wie eine kleine Schwester und ihm war auch nicht entgangen, das Hinata mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Naruto hegte.

Sie jetzt so fertig zu sehen, tat ihm weh und er beschloss ihr helfen zu wollen.
 

In Ichirakus Laden schlürfte Naruto derweil seine heiß geliebte Nudelsuppe gierig hinunter, so als ob er seit Jahren keine mehr gegessen hätte.

„Noch eine!“, sagte er und bestellte bereits die 5. Portion!

Sakura, Sai und Yamato, die immer noch ihre erste Schüssel vor sich stehen hatten, sahen ihn entgeistert an.

„Äh Naruto, dir ist aber schon klar, dass du das nachher alles bezahlst oder?“, sagte Sakura und hielt ihm seinen Geldbeutel unter die Augen.

„Ich bezweifle, dass das ausreichen wird….“, fügte sie noch hinzu.

Beim Anblick seines fast leeren Geldbeutels verschluckte sich Naruto plötzlich an einer Nudel!

„Ach herje!“ rief Yamato und klopfte Naruto wie wild auf den Rücken, als dieser rot anlief und sichtlich keine Luft mehr bekam.

Kurz vorm übertrieben dargestellten Ersticken, konnte Naruto die im Hals stecken gebliebene Nudel ausspucken.

„Geht’s wieder Naruto?“, fragte Sakura besorgt.

„Hier, trink ein Schluck Wasser“, sagte Yamato, nahm ein Glas und schob es ihm gewaltsam bis fast in die Kehle rein.

„Waaah! Yamato! Willst du ihn umbringen?“, schrie Sakura hysterisch und entriss diesem das Glas aus der Hand.

Erschöpft lies sich Naruto auf die Tischtheke sinken.

„Nudelsuppe….ich will eine Nudelsuppe….“, taumelte er.

„Vielfraß!“, stöhnte Sakura.

„Und ich hab mir grad echt Sorgen gemacht“, beschwerte sich Yamato.

„Naruto eben“, sagte Sai, der unbeeindruckt vom Geschehen seine Nudelsuppe ausgelöffelt hatte.

„Der arme Junge“, bemitleidete Herr Ichiraku Naruto.

„Das ganze Essen geht natürlich auf Kosten des Hauses…“

„Waaaas?“, rief Yamato ungläubig und Sakura musste grinsen.

„Du wirst dich in Zukunft hier immer verschlucken und dann so tun, als würdest du sterben, dann bekommen wir die Nudelsuppen umsonst“, flüsterte sie dem noch immer benommenen Naruto ins Ohr.

„Fertig!“, lenkte Sai vom Thema ab.

„Ich werde dann mal gehen.“

„Ja, ich muss auch los, Tsunade erwartet meinen Bericht“, sagte Yamato und stand auf.

„Warte Yamato, ich komme mit!“, rief im Sakura hinterher.

„Hmmm, du willst auch gehen?“, fragte Naruto

Sakura sah ihn an.

„Ja, ich will sie fragen, ob sie Neuigkeiten über Sasuke hat“, antwortete sie.

„Und was hast du heute noch vor?“

Naruto kramte aus seinem Rucksack einen handflächengroßen bernsteinfarbenen Stein raus.

„Der ist aber schön“, sagte Sakura.

„Ich habe gar nicht gewusst, dass du Steine sammelst“.

Naruto grinste sie an.

„Der ist auch nicht für mich, sondern für Hinata!“, sagte er schelmisch.

„Für Hinata?“, hinterfragte Sakura ein wenig überrascht.

„Ja, ich hab ihn gesehen und seine Farbe hat mich sofort an Hinata erinnert und deshalb bringe ich ihn ihr mit, so…als kleines Geschenk.“

„Darüber wird sie sich sicher freuen Naruto“.

Sakura verließ Ichirakus Laden und folgte Yamato, doch dann drehte sie sich um.

„Hey Naruto! Sehen wir uns nachher noch?“, rief sie ihm zurück.

„Klar doch, ich will Tsunade nachher auch noch einen Besuch abstatten“, grinste Naruto.

Aber erst wollte er Hinata den Stein bringen.

Er war sich sicher, ihr damit eine Freude zu machen. Es war schon länger her, dass er sie das letzte Mal gesehen hatte und er freute sich.

Vielleicht war dieser Stein aber auch eine Art Dankeschön, denn von allen gleichaltrigen Shinobis, war Hinata diejenige, die ihn von Anfang an niemals wie einen Aussätzigen oder wie ein Monster behandelt hatte. Nie hatte sie ein schlechtes Wort über ihn verloren oder ihn gar ignoriert.

Naruto glaubte, dass es nun an der Zeit war, sich bei ihr dafür zu bedanken….
 

Ende Kapitel 2

Freundschaft

Kapitel 3
 

„So, ihr wollt also eine Mission für Team 8?“, fragte Tsunade.

„Ganz recht“, antwortete Shino, der zusammen mit Kiba Tsunade aufgesucht hatte.

Auf dem Weg zu ihr hatte er Kiba getroffen und ihm von der Sache mit Hinata erzählt.

Kiba war natürlich außer sich und wie Shino ebenfalls der Meinung, dass eine Mission Hinata von dem, was sie so unglaublich traurig machte ein wenig ablenken würde.

„Darf ich auch erfahren, weshalb ihr für Sofort eine Mission wollt?“, wollte Tsunade weiterhin wissen.

Ihr kam Shinos überstürztes Handeln ein wenig merkwürdig vor, denn er war nicht gerade für seine Spontanität bekannt.

„Als Ablenkung für Hinata“, sagte dieser kurz und knapp.

„Und wovon soll sie angelenkt werden?“, bohrte Tsunade sichtlich verwirrt weiter.

„Liebeskummer nehme ich an“, antwortete Shino trocken.

„Ganz recht!“, mischte sich plötzlich Kiba ein.

„Geben Sie uns eine Mission, die weit genug von Konoha und somit weit genug von Naruto, diesem Vollidioten entfernt ist!“

Anders als Shino tat sich Kiba schwer sein Temperament zu zügeln. Nachdem ihm Shino erzählt hatte, dass Naruto womöglich der Grund für Hinatas Weinkrampf war, war dieser stinksauer.

Tsunade seufzte.

„Dann ist also Naruto dafür verantwortlich, dass es Hinata schlecht geht? Ist er denn schon wieder zurück?“

„Ja, ja!“ sagte Kiba.

„Irgendetwas muss er ihr gesagt haben! Wenn ich den in die Finger kriege….“, fluchte er weiter.

„Wie kommt ihr darauf, dass es ausgerechnet Naruto gewesen sein soll? Was hat er denn getan oder gesagt?“, fragte Tsunade nochmals.

„Keine Ahnung, wir waren nicht dabei aber es kann nur er gewesen sein!“, antwortete Kiba hysterisch und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er gänzlich explodieren würde.

„Jeder im Dorf weiß, dass Hinata eine Schwäche für ihn hat, nur der werte Herr selber hat keine Ahnung davon…argh! Das treibt mich noch zur Weißglut!!! Was zum Teufel findet sie nur an ihm?“, rief er verärgert.

„Ich war vorhin auf dem Weg zu Hinata und wollte sie zum Training abholen“, sagte Shino.

„Dann habe ich Shikamaru und Temari getroffen und sie erzählen mir, dass Hinata Naruto treffen wollte, naja, und keine Stunde später lief sie weinend an mir vorbei und da habe ich einfach eins und eins zusammengezählt“, ergänzte er noch.

„Ist das so?“, fragte Tsunade und offensichtlich schien sie die einzige zu sein, die von Hinatas Schwärmerei für Naruto nichts mitbekommen hatte.

„Außerdem ist eine Mission für unser Team einfach mal wieder fällig!“, tönte Kiba.

„Hinata war sozusagen der Auslöser, aber im Grunde sitzen wir alle seit Langem wie auf heißen Kohlen. Die ganzen letzten Monate, nein selbst die letzten 3 Jahre drehte sich immer alles um Naruto oder Sasuke, ja und selbst dieser Fettsack von Choji hat schon an mehr Missionen teilgenommen als wir!“, bemerkte er und sah dabei zu Shino.

„Sag du doch auch mal was!“

„Da will ich ihm nicht widersprechen“, sagte dieser.

„Sehen Sie!“, rief Kiba und ergriff wieder das Wort.

„Hinata ist derselben Ansicht! Wir wollen nicht mehr hier nur rum sitzen! Wir wollen endlich zeigen, dass auch wir mittlerweile zu den ganz großen Ninjas aus Konoha gehören!“, fuhr er fort.

Tsunade lehnte sich auf ihrem Sessel zurück und seufzte.

An Überschätzung mangelte es Kiba wirklich nicht.

„In Ordnung, ich gebe euch eine Mission!“, schnaubte sie überredet.

Aus der Schublade kramte sie ein paar Aufträge, die für den morgigen Tag vorgesehen sind hervor.

„Und bitte keine zweitklassige C-Mission!“, ergänzte Kiba voreilig und war plötzlich Shizunes ermahnendem Blick ausgesetzt.

Diese stand neben Tsunade und hatte bislang schweigend an der Gesprächsrunde teilgenommen.

„Wollen doch mal sehen….ah, die hier, die ist perfekt!“, sagte Tsunade und hielt Shino und Kiba einen Antrag mit einer Mission des Ranges B vor die Augen.

„Was ist das für eine Mission?“, fragte Kiba.

„Eine Mission von äußerster Wichtigkeit. Aoi, die Tochter des Tsuchikage aus dem Land hinter den Felsen war als Botschafterin einige Tage in Konoha und soll morgen wieder in ihre Heimat Iwagakure eskortiert werden und es wird eure Aufgabe sein, dass sie dort sicher und unversehrt ankommt!“, erklärte Tsunade.

„STRIKE!“, grölte Kiba.

„Endlich mal wieder eine richtige Herausforderung!“

„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist!“, mischte sich Shizune ein und sah ihre Mentorin skeptisch an.

„Tsunade, diese Mission ist mit Vorsicht zu genießen und sollte von den Anforderungen her sogar der Stufe A entsprechen! Iwagakure ist sehr weit weg und außerdem sollen sich laut letzten Informationen Akatsukis in dieser Gegend aufgehalten haben! Wir sollten diese Mission lieber erfahrenen Jonin zuteilen!“, ergänzte sie und sah Shino und Kiba an.

„Ihr seid doch erst vor wenigen Monaten Chuunin geworden und ich glaube, es ist noch zu früh, euch so eine wichtige Mission zu übertragen. Aber das heißt natürlich nicht, dass ich an euren Fähigkeiten zweifle…..“

In diesem Moment fing Tsunade laut an zu lachen und zog die verdutzten Blicke aller Beteiligten auf sich.

„Ich glaube, dass Team 8 genau das richtige Team für diese Mission ist, das ich da nicht schon eher drauf gekommen bin“, grinste sie und unterzeichnete das Formular, um die Mission gültig zu machen.

„Aber Tsunade!“, widersprach Shizune.

„Nichts da! Team 8 wird diese Mission durchführen und Ende!“ sagte diese und zwinkerte Shino und Kiba zu.

Auch sie war nun davon überzeugt, dass es mal wieder an der Zeit war, Kiba, Hinata und Shino, die durch Kurenais Schwangerschaft die letzten Monate benachteiligt waren, auf eine Mission zu schicken.

„Kiba hat Akamaru, der Gefahr schon viele Kilometer im Voraus riechen kann, Shino mit seinen Insekten eine lautlose und unsichtbare Informationsquelle und dann ist da noch Hinatas Byakugan, durch das sie eine unglaubliche Weitsicht hat, glaub mir Shizune, von allen jungen Ninjas in Konoha sind diese Drei am Ehesten in der Lage Gefahr frühzeitig zu erkennen und sind für eine Eskortierung wie geschaffen! Deswegen habe ich keinen Zweifel, dass sie es hinbekommen werden….“, sagte Tsunade selbstbewusst.

„Genauso ist es!“, rief Kiba.

„Unser Team ist einfach unschlagbar!“

„Na, ich weiß ja nicht“, murmelte Shizune betrübt vor sich hin.

Tsunade war zwar sehr würdig den Titel Hokage zu tragen, aber was das Verteilen von Missionen anging, hatte sie oftmals ein unglückliches Händchen.

Unvergessen natürlich die Mission von vor 3 Jahren, als sie den gerade zum Chuunin gewordenen Shikamaru als Anführer von Neji, Choji, Kiba und Naruto, die zu diesem Zeitpunkt noch alle Genin waren, losschickte, um Sasuke zurückholen. Damals hatte sie den Ernst der Lage nicht erkannt, was den jungen Ninjas fast das Leben gekostet hätte.

Und jetzt hatte Shizune wieder Bedenken, ob Tsunade mit Shino, Kiba und Hinata wirklich die Richtigen für die bevorstehende Mission ausgewählt hatte.

Tsunade grinste Shizune an.

„Du kannst dir ja selber ein Urteil machen, wenn du solche Bedenken hast!“ witzelte sie.

„Was meinst du?“, fragte Shizune skeptisch ohne die leiseste Ahnung zu haben, was Tsunade da wieder durch den Kopf ging.

„Ganz einfach meine Liebe, da Kurenai ja zur Zeit als Teamführerin ausfällt, wirst DU an ihrer Stelle Team 8 auf dieser Mission führen!“, sagte Tsunade mit ihrem unwiderstehlichsten Lächeln.

„Was, ICH?“, rief Shizune.

„DIE?“, kreischte Kiba und Tsunade musste wieder laut lachen.

„Ja, auf die Schnelle würde mir jetzt auch kein anderer einfallen….alle in Frage kommenden Jonin sind auswärts und außerdem wäre es mal wieder an der Zeit deine Qualitäten als Ninja ersten Ranges unter Beweis zu stellen. Du muss doch zugeben, dass dich dieser ganze Papierkram, den du tagtäglich mit mir bewältigst doch auch nervt…. “, grinste sie Shizune an.

Diese seufzte nur.

Mit Allem hatte sie jetzt gerechnet, aber das überstieg ihre Vorstellungskraft.

Seit einiger Zeit schon war sie ausschließlich als rechte Hand Tsunades tätig und kaum noch auf Missionen, geschweige denn mit jungen Ninjas, die eben erst Chuunin wurden unterwegs.

„Also gut, ich mache es, was bleibt mir auch anderes übrig“, sagte sie und ihr Blick fiel auf Kibas entsetztes Gesicht.

„Ein falsches Wort von dir Freundchen und ich ziehe dir die Ohren lang!“, giftete sie Kiba nicht wirklich ernst meinend an und Tsunade tat sich schwer das Lachen wieder zu verkneifen.

„Na dann kann ja nichts mehr schief gehen“, schmunzelte sie und übergab Shizune das unterschriebene Auftragsformular.

„Morgen werdet ihr euch alle um 9.00 Uhr am Tor von Konaha treffen. Über weitere Details werde ich Shizune noch informieren, aber wie sie vorhin schon richtig sagte, dies ist eine für uns sehr wichtige Mission und ausschlaggebend dafür, wie das zukünftige Verhältnis zwischen Konoha und Iwagakure sein wird. Sie darf unter keinen Umständen scheitern!“, fügte sie dann noch in einem strengen Tonfall hinzu.

„Sie können sich ganz und gar auf uns verlassen!“, sagte Kiba selbstsicher.

In diesem Moment klopfte es an der Tür.

„Herein!“, sagte Tsunade und Yamato und Sakura betraten das Zimmer.

„Ah, da seid ihr ja, ich habe bereits gehört, dass ihr zurück seid“.

„Wir wären dann hier fertig oder Tsunade?“, fragte Shino und Tsunade wandte sich ihm wieder zu.

„Ihr solltet natürlich nicht vergessen, eurer Dritten im Bunde von dieser Mission zu erzählen, sie soll sich dementsprechend auch vorbereiten!“, sagte sie und hatte Hinata natürlich nicht vergessen.

„Mission?“, fragte Sakura und kam an Tsunades Tisch.

„Dann seid ihr also auch mal wieder für Etwas beauftragt worden“, grinste sie und schien sich darüber lustig zu machen, dass Team 8 schon seit Monaten keine Missionen mehr hatte. Doch mit dieser Bemerkung zog sie Kibas Zorn auf sich.

„Grrr…Sakura! Halt bloß die Klappe!!! Was weißt du schon???“, schrie er plötzlich.

„Du kannst Naruto übrigens ausrichten, dass er ein totaler Vollidiot ist und ich ….“, ergänzte er noch wütend, doch ehe er den Satz beenden konnte packte ihn Shino am Ärmel und zog ihn aus dem Raum raus.

„Jetzt nicht, Kiba“, sagte er cool.

Sakura sah den Beiden fragend hinterher und erst jetzt bemerkte sie, dass Hinata nicht dabei war. Und wieso um Himmels Willen schien Kiba so gereizt auf Naruto zu reagieren?

„Sakura!“, sagte Tsunade und bat diese näher zu kommen.

„Sag mal, hat Naruto vorhin irgendetwas zu Hinata gesagt?“

„Hinata? Die haben wir heute noch gar nicht gesehen. Wir sind auch seit gut einer Stunde erst wieder im Dorf“, sagte Sakura ein wenig verwundert und Tsunade stellte sich die Frage, was Hinata wohl gesehen oder gehört haben mag, das sie laut Kiba und Shino angeblich so traurig machte.

„Tsunade!“, sagte Sakura plötzlich mit trauriger Miene.

„Wir…wir haben es wieder nicht geschafft Sasuke zu finden.“

Seufzend lehnte sich Tsunade wieder zurück in ihren Sessel.

„Das habe ich mir gedacht“, sagte sie leise, ohne das Sakura es gehört hatte.
 

Derweil hatte sich Hinata an ihren Lieblingsplatz zurückgezogen, eine kleine Stelle unten um Fluss unter einer großen Weide, zu der sie oft kam um nachzudenken oder wenn sie sich einsam fühlte. Sie warf kleine Kieselsteine ins Wasser und seufzte.

Von dem ganzen Tumult, der um sie gemacht wurde hatte sie keine Ahnung und erst recht nicht davon, dass Kiba und Shino eine Mission für ihr Team organisiert hatten.

Ihre Tränen waren getrocknet und überhaupt war ihr dieser Gefühlsausbruch von vorhin jetzt ziemlich peinlich und sie hoffte, dass sie von niemandem gesehen worden war.

Aber noch immer hatte sie diese innige Umarmung von Naruto und Sakura vor Augen. Es wollte ihr einfach nicht in den Kopf. Sie war sich sicher, dass die Beiden zusammen waren und dass sie zu spät war.

„Ach Naruto…“, seufzte sie leise und vergrub ihr Gesicht zwischen ihre Knie.

„Was soll ich denn jetzt nur machen?“, murmelte sie verzweifelt.

Naruto war immer der Mittelpunkt in Leben gewesen, egal, was sie auch tat, es diente immer nur dazu, ihm zu beweisen, dass auch sie stark war und vielleicht auch, um ihm dadurch nahe zu sein.

Doch jetzt fühlte sie sich einfach nur leer und einsam.

Versunken in Gedanken wurde sie plötzlich von Akamaru ein wenig unsanft zur Seite gerissen.

Er war total aufgeregt und schlabberte ihr feuchtes Gesicht ab.

„A- Akamaru!“, rief sie überrumpelt und seine Zunge kitzelte ihre Wangen.

„Hey Akamaru, das reicht jetzt!“, hörte sie dann eine Stimme sagen.

Der große Hund ließ auf Befehl von Hinata ab und lief zu Kiba, der sich sicher war Hinata hier zu finden.

„Kiba….“, sagte Hinata und wischte sich mit einem Ärmel ihr nasses Gesicht ab.

„Gott sei Dank geht es dir gut“, sagte dieser erleichtert, hockte sich neben sie und sah in ihre verweinten Augen.

„Naruto, dieser Versager….was hat er dir nur angetan?“, fragte er zornig und Hinata sah ihn mit großen, fragenden Augen an.

Woher wusste er, dass sie Narutos Wegen so traurig war….und dass sie überhaupt traurig war? Hat man sie vorhin tatsächlich gesehen?

Vermutlich.

Sie seufzte.

„Dieser Mistkerl! Dem werde ich ordentlich den Marsch blasen, darauf kannst du Gift nehmen!“, protzte Kiba wütend.

„Nein!“, rief Hinata plötzlich!

„Nein….er…er kann nichts dafür….es ist eigentlich nur meine Schuld“, flüsterte sie dann und Kiba sah sie verdutzt an.

„Wie, er kann nichts dafür? Natürlich ist es seine Schuld! Er hat dich zum Weinen gebracht…und Hinata, bitte, du weinst doch nie!“, bemerkte Kiba.

„Irgendetwas muss doch passiert sein! Hat er dich beleidigt? Oder dich blöd angemacht?“

„Naruto hat damit nichts zu tun“, verteidigte Hinata ihn und warf wieder einen Kieselstein ins Wasser.

„Ich hab doch gesagt, es war meine Schuld….ich war zu spät….“, sagte sie mit trauriger Miene.

Schon früh hatte Hinata Kiba von ihren Gefühlen erzählt und hatte von Anfang an ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Kiba war immer ihr Beschützer und seine jetzige Reaktion überraschte sie eigentlich wenig. Er war zwar oft sehr grob und temperamentvoll und nicht jedermanns bester Freund, aber Hinata würde er immer mit seinem Leben verteidigen, wenn es sein müsste und sie wusste das.

Sie legte ihre Hand auf seine und sah ihn lächelnd an.

„Danke Kiba“, sagte sie.

Dieser errötete.

„Ähm…wofür?“, fragte er.

„Einfach dafür, dass du da bist“, fügte Hinata hinzu und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

Sie hatte keine Ahnung, dass genau diese vertraute Art, wie sie mit Kiba umging der Umarmung Narutos und Sakuras gleich kam und ihr war auch nicht bewusst, dass solch eine Geste manchmal einfach nur ein Ausdruck einer engen Freundschaft ist.

Sie glaubte weiterhin, Naruto verloren zu haben – an Sakura.

Sie glaubte, dass sie jetzt noch weniger Zeit mit ihm verbringen würde als ohnehin schon und dass sie eines Tages dann gänzlich aus seinem Leben verschwunden sein würde und dieser Gedanke stimmt sie plötzlich wieder unglaublich traurig.

Kiba bemerkte dies und sprang ruckartig auf!

„Ach herje! Wir haben ja eigentlich gar keine Zeit!“, rief er plötzlich freudig.

„Wir müssen ja noch packen und Vorbereitungen treffen!“

„Äh,…packen?“, fragte Hinata und sie hatte nicht den blassesten Schimmer, was Kiba da erzählte.

„Ja, du wirst es nicht glauben, aber Team 8 ist ab morgen endlich wieder auf einer Mission!“, grinste er die völlig perplexe Hinata an.

„Eine Mission?“, hinterfragte sie ungläubig.

Kiba nahm Hinata an die Hand und zerrte sie hinter sich her.

„Eine richtig coole Mission!“, protzte er stolz und zwinkerte ihr zu.

„Du, Shino und ich, wir begleiten morgen eine echt wichtige Person zurück nach Iwagakure, dem Dorf hinter den Felsen! Und Shizune wird unsere Anführerin sein! Das schreit doch gerade zu nach einem Abenteuer!“, schwärmte er weiter und er hoffte inständig, dass Hinata Naruto zumindest während dieser Mission vergessen würde.

Er wusste immer noch nicht, was zwischen ihr und Naruto vorgefallen war, aber er hatte gemerkt, dass Hinata sich unglaublich schwer tat, darüber zu reden und beschloss auf Weiteres sie nicht darauf anzusprechen. Im Grunde war es auch ihre Sache ob sie darüber reden wollte oder nicht.

Hinata musste grinsen.

Eigentlich war sie kein großer Anhänger von Missionen, aber sie war der festen Überzeugung, dass ihr eine jetzt doch gut tun würde und außerdem wollte sie Kiba auf keinen Fall den Spaß an dieser Mission verderben.
 

Naruto stand vor dem Eingang des großen Hyugaanwesen. Es war mittlerweile schon Abend und eigentlich war er tot müde, aber er wollte Hinata unbedingt noch den Stein geben, den er während seiner Mission aufgegabelt hatte und außerdem freute er sich, sie wieder zu sehen.

„Du wirst Hinata hier nicht finden, sie ist nicht zu Hause“, hört er plötzlich Shino sagen, der Naruto entgegen kam.

Dessen finstere Miene konnte Naruto durch die Kapuze und die Sonnenbrille nicht erkennen.

„Oh, hallo Shino, ich hab dich gar nicht kommen sehen“, sagte er und setzte ein breites Grinsen auf.

„Hinata ist nicht da? Na dann komme ich morgen noch mal vorbei“, fügte er hinzu.

„Keine Chance!“, erwiderte Shino in einem leicht aggressiven Ton.

„Hinata ist ab morgen mit Kiba und mir auf einer Mission und ich habe keine Ahnung, wie lange diese anhalten wird!“, ergänzte er.

„Oh, ach so….“, murmelte Naruto ein wenig enttäuscht.

Er hatte so gehofft, Hinata zu sehen, er wollte ihr eigentlich noch so viel von seinen Abenteuern mit Jirayia erzählen und erfahren, was sie die letzten 2 ½ Jahre getan hatte, ob sie sich weiterentwickelt und neue Techniken erlernt hatte.

In der Zeit, in der er mit Jirayia trainiert hatte, hat er oft an Hinata denken müssen. Obwohl sie nie im selben Team waren und daher recht wenig Zeit zusammen verbrachten, war sie in seinen Gedanken jedoch stets präsent und sie wurde in der Zeit, als sie alle noch Genin waren, zu einem unglaublich wichtigen Menschen für ihn.

Naruto lächelte bei dem Gedanken an sie und ging dann auf Shino zu.

„Bitte gib ihn Hinata. Es ist ein Geschenk für sie. Ich hätte es ihr zwar selbst gerne gegeben, aber ich werde sie jetzt wohl eine Weile nicht sehen, wie aussieht…“, sagte Naruto und drückte Shino den bernsteinfarbenen Stein in die Hand.

Dieser begutachtete dessen Funkeln und Glitzern.

„Das ist eine Amethyste!“, sagte er dann beeindruckt.

„Ein ziemlich seltener Stein, den man in unseren Breiten eigentlich gar nicht findet“, ergänzte er und fragte sich, wo Naruto diesen wohl gefunden haben könnte.

„Was du so alles weißt“, staunte Naruto und grinste.

„Also, ich muss los, ich verlasse mich darauf, dass du Hinata diese Atehyste gibst!“, sagte er dann noch und fing lautstark an zu Gähnen.

„Amethyste….“, verbesserte Shino ihn.

„Wie auch immer“, lachte Naruto und verabschiedete sich.

Er hatte keinen Zweifel daran, dass Shino Hinata das kleine Geschenk übergeben würde, obwohl er es natürlich am Liebsten selber getan hätte.

Shino blickte Naruto hinterher, bis dieser um die Ecke verschwunden war und plötzlich war sein Gräuel ihm gegenüber wie weggeblasen.

Shino war sich sicher, dass Naruto Hinata niemals in irgendeiner Art verletzen würde, vermutlich hatte er sie am Nachmittag gar nicht mal getroffen, warum sonst hätte er ihr die Amethyste jetzt erst geben wollen?

In Shino machte sich der Gedanke breit, dass Hinata eine Situation völlig falsch interpretiert haben könnte oder vielleicht war Naruto sogar gar nicht der Auslöser dafür gewesen, dass sie tränenüberströmt durch Konoha gelaufen war.

Er seufzte.

Ihm wurde klar, dass er mit seiner Annahme, Naruto wäre für Hinatas Weinkrampf verantwortlich, völlig falsch lag und er machte sich Vorwürfe diesen Verdacht vor dem Hokage geäußert zu haben.
 

Es war mittlerweile spät am Abend und Tsunade war dabei Feierabend zu machen. Bis eben hatte sie noch die letzten Missionen für den morgigen Tag verteilt und ließ sich nun erschöpft auf ihr Sofa in ihrem Büro sinken.

„Was für ein Tag…“, murmelte sie vor sich hin ehe sie ein Klopfen an der Fensterscheibe hörte.

Es war Jirayia und Tsunade hatte eigentlich nicht wirklich Lust das Fenster zu öffnen. Was sie jetzt am Wenigsten gebraucht konnte, waren altkluge Diskussionen mit dem „perversen Bergeremiten“, wie ihn Naruto immerzu nannte.

Doch Jirayia hatte eine Flasche Sake dabei und dem konnte Tsunade nicht widerstehen. Sie öffnete das Fenster und bat Jirayia hinein.

„Darf ich erfahren, warum du sich so spät abends noch umher treibst?“, fragte sie ihn, als Jirayia sich schnaufend auf ihr Sofa lang machte.

„Also ein wenig mehr Begeisterung hätte ich schon erwartet!“, grinste er sie an und öffnete die Flasche Sake.

„Ich hab mir gedacht, dass es mal wieder an der Zeit wäre, mit meiner guten Freundin Tsunade bei einem kostbaren Schlückchen Sake über alte Zeiten zu plaudern, was meinst du?“, fragte er und goss sich einen großen Becher ein.

Tsunade setzte sich ans Ende ihres Sofas und seufzte.

„Eigentlich bin ich hundemüde. Heute war ein wirklich anstrengender Tag!“, sagte sie gähnend, hielt Jirayia jedoch einen Becher hin, damit er ihr auch etwas von dem Sake eingießen konnte.

„Ja, ja, das Leben eines Hokage kann manchmal wirklich nervtötend sein, ich wusste schon, warum ich diesen Posten damals abgelehnt habe“, lachte Jirayia und trank einen großen Schluck.

„Sag mal Jirayia… waren wir als Teenager eigentlich kompliziert?“, fragte Tsunade plötzlich und Jirayia musste daraufhin lautstark lachen.

„Naja, mal abgesehen davon, dass du mir ständig nachgestiegen bist, mich dann aber immer verprügelt hast, als ich dir mal näher kommen wollte und wir beide es bis heute nicht geschafft haben, eine Verabredung zu haben, würde ich sagen, dass wir doch recht normal sind“, grinste Jirayia und sah in Tsunades knallrotes Gesicht.

„Ich bin dir nie nachgestiegen, damit das klar ist!“, brüllte sie ihn an und verkreuzte eingeschnappt die Arme vor die Brust und Jirayia musste wieder lachen.

„Auf irgendetwas willst du doch hinaus, oder?“, fragte er dann schmunzelnd.

Tsunade seufzte.

„Hast du gewusst, dass Hinata in Naruto verliebt ist?“, fragte sie.

„Die kleine Hyuga? Verknallt in unseren neunschwänzigen Teufel?“, hinterfragte Jirayia und goss sich bereits den dritten Becher Sake ein.

„Ich sags mal so Tsunade….selbst der blindeste Taubstumme würde mühelos erkennen, dass die Kleine bis über beide Ohren in Naruto verschossen ist! Dass du das nicht erkannt hast, lässt mich doch stark an deiner Menschenkenntnis zweifeln “, grinste er und war sichtlich darauf aus, Tsunade zu ärgern.

„Vielen Dank für diesen charmanten Vergleich“, bemerkte sie mürrisch und trank ihren Becher aus. Aber irgendwo hatte Jirayia mit seinem letzten Satz schon Recht gehabt. Als Hokage dieses Dorfes sollte sie eigentlich über Probleme und Veränderungen ihrer Mitmenschen informiert sein, aber was Hinata und Naruto betraf hatte sie wirklich überhaupt keine Ahnung gehabt.

„Hinatas Mitstreiter Shino Aburame und Kiba Inuzuka waren heute bei mir und haben mir erzählt, dass Hinata unglücklich wäre und Naruto wohl der Grund sei….“, seufzte sie.

„Jirayia musste wieder lachen.

„Naja, hätte ich meine Angebetete in den Armen eines anderen Mannes gesehen, wäre ich wohl auch fertig gewesen“, witzelte er und war daraufhin Tsunades bösem Blick ausgesetzt.

„Sag mal Jirayia, was weißt du eigentlich? Kann es sein, dass du mich gerade hinters Licht führen willst?“, fragte sie genervt.

„Nicht die Spur!“, tönte er grinsend.

„Aber die arme Hinata kann einem wirklich leid tun. Naruto in inniger Umarmung mit Sakura gesehen zu haben, muss ihr einen Schock verpasst haben und dann hat Sakura ihn auch noch geküsst….“, sagte Jirayia und schüttelte leicht ironisch den Kopf.

„Sakura hat Naruto geküsst?!“, fragte Tsunade ungläubig und sprang auf.

„Nicht so wie denkst“, lachte Jirayia.

„Es war ein freundschaftlicher Kuss….aber die kleine Hyuga hat das wohl anders gedeutet und ist daraufhin weggerannt.“

„Und mehr ist nicht passiert?“, hinterfragte Tsunade energisch.

Jirayia lachte.

„Du kannst mir ruhig glauben, ich hab das ganze Szenario aus der Nähe gesehen, mehr war wirklich nicht. Naruto und Sakura verbindet nur Freundschaft, nichts anderes….zumindest hat er in Bezug auf eine Liebelei mit Sakura nie etwas gesagt und ich muss es ja wissen, schließlich hatte ich den Bengel über zwei Jahre an den Backe hängen“, erklärte er.

Aufgeklärt über die Situation und über den ganzen Aufstand, der darum gemacht worden ist, musste Tsunade nun auch lachen.

„Tja, so was fällt dann ganz eindeutig unter die Rubrik „Viel Lärm um Nichts““, grinste sie und trank erleichtert einen großen Schluck Sake.

„Meinst du, wir sollten, Hinata aufklären?“, fragte Tsunade Jirayia.

Dieser lehnte sich wieder bequem auf das Sofa zurück.

„Nein, ich denke nicht, dass sollen die Jugendlichen ruhig selber klären. Wir sollten uns da nicht einmischen!“, lachte er und stieß mit Tsunade an.

Diese schmunzelte.

„Du hast wahrscheinlich Recht Jirayia. Sie sind schließlich erwachsen genug“, sagte sie und trank ihren Becher gänzlich aus.

„Es ist trotzdem ein komisches Gefühl…es kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich Naruto gelehrt habe, wie man über Wasser gehen kann und jetzt sitzen wir hier und diskutieren schon beinahe über seine Familienplanung“, grinste Jirayia, der mittlerweile seinen sechsten Becher Sake zu sich nahm.

„Jetzt übertreibst du aber!“, sagte Tsunade, ebenfalls leicht angeheitert.

„Aber ich verstehe dich….gestern waren sie noch zum Teil nervige kleine Plagen und heute sind sie fast erwachsen, die Zeit verfliegt so schnell…“, schwelgte sie.

„Ich möchte dass du auch weiterhin ein Auge auf ihn hast, Jirayia!“, ergänzte sie noch.

Jirayia grinste.

„Du kannst dich auf mich verlassen!“, antwortete er ihr.
 

Bis in die späten Morgenstunden saßen Jirayia und Tsunade in ihrem Büro, tranken Sake, schwatzten und neckten sich wie kleine Kinder und unabhängig voneinander fragten sich beide heimlich, warum zwischen ihnen nie etwas Ernstes entstanden war….
 

Ende Kapitel 3

Plappermaul Jirayia

„Hey! Beeil dich du Faulpelz!“, brüllte Hana Inuzuka und klopfte wie wild an die Badezimmertür.

„Nerv nicht! Ich weiß, dass ich spät dran bin!“, entgegnete ihr Kiba, der gerade dabei war seine Zähne zu putzen.

Der Jüngste des Inuzuka-Clans hatte natürlich verschlafen und musste sich nun innerhalb von zehn Minuten waschen und anziehen um pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt zu kommen, von dem aus dann die heiß ersehnte Mission beginnen sollte, die Tsunade gestern für sein Team beschlossen hatte.

Als Kiba aus dem Badezimmer stürmte, hielt ihm seine ältere Schwester Hana bereits seinen Rucksack mit seiner Verpflegung hin.

„Es ist doch immer dasselbe mit dir! Du bist so was von undiszipliniert!“, schnauzte sie ihn an.

„Was geht dich das an? Gehst du auf diese Mission oder ich?“, antwortete Kiba genervt und stopfte noch schnell zwei Reisbällchen in sich hinein.

„Darum geht es doch gar nicht!“, schimpfte Hana weiter.

„Jetzt hört endlich auf zu streiten…“, mischte sich plötzlich deren Mutter ein, die Kiba seine Jacke reichte.

„Übertreib es wieder nicht!“, rief sie ihm noch hinterher, doch Kiba war bereits aus der Haustür raus.

„Auf geht’s Akamaru, wir starten in ein neues Abenteuer!“, freute er sich und Akamaru wedelte aufgeregt mit dem Schwanz.

„Bis dann und wünsch mir viel Glück!“, zwinkerte Kiba seiner Mutter zu, dann sprang er auf Akamarus Rücken und war binnen einer Sekunde schon um die Ecke verschwunden.

„Ich fass es nicht! Dieser Chaot!“, rief Hana entrüstet.

„Was regst du dich so auf, so ist Kiba eben!“, lachte ihre Mutter und streichelte ihren Hundegefährten, der sich an ihr Bein schmiegte.
 

„Ja! Schneller Akamaru!“, rief Kiba seinem Hund zu, der wie ein Wirbelwind durch die Straßen Konohas flitzte.

Es war noch sehr früh am Morgen, die Sonne war noch nicht aufgegangen und die meisten Geschäfte waren noch geschlossen.

„Heute wird bestimmt ein guter Tag!“, bemerkte Kiba, schloss die Augen und ließ den sanften Wind an seinem Gesicht abprallen.

Als die zwei schließlich das große Tor erreichten, wurden sie bereits von den anderen erwartet.

„Oh, wer sagt es denn….der Herr Inuzuka ist also auch schon auf den Beinen!“, bemerkte Shizune schnippisch, die es jetzt schon bereute, zugesagt zu haben, dieses Team auf dieser Mission zu führen.

„Ein notorischer Zuspätkommer“, fügte Shino schroff hinzu, worauf Hinata lachen musste.

Kiba sprang von Akamaru und setzte ein breites Grinsen auf.

„Tut mir echt leid!“, entschuldigte er sich und blickte in Shizunes ernstes Gesicht, doch dann setzte sie auch ein Lächeln auf.

„Schön, jetzt wo wir dann komplett wären, möchte ich euch gerne Aoi vorstellen und mit euch den Verlauf der Mission besprechen“, sagte sie und trat einen Schritt zurück.

Hinter ihr kam eine junge Frau, die bis zu dem Zeitpunkt etwas im Abseits stand, hervor.

Sie schien in Shizunes Alter zu sein, hatte lange, wellige, blonde Haare, blaue Augen und ein sehr anmutiges Auftreten.

„Hallo, mein Name ist Aoi Ihara, ich bin Botschafterin aus Iwakagure und ihr seid also die Ninjas, die mich in mein Heimatdorf zurück begleiten werden. Ich freue mich, eure Bekanntschaft zu machen“, sagte sie freundlich und verbeugte sich.

„Mein Name ist Hinata…Hinata Hyuga“, sagte diese und gab Aoi leicht eingeschüchtert die Hand.

„Ich bin Shino Aburame, vom Aburame-Clan“, stellte sich dieser danach vor und blickte dann zu Kiba.

Doch Kiba starrte Aoi immer noch nahezu von oben bis nach unten an. Noch nie zuvor hatte er eine solch hübsche Frau gesehen.

„Kiba!“, flüsterte Hinata, die ihm eine Peinlichkeit ersparen wollte, doch Shino ergriff für seinen Kameraden das Wort.

„Das ist Kiba Inuzuka, Sprössling des Inuzuka-Clans und das ist sein Gefährte Akamaru!“, sagte Shino und zeigte dabei auf Akamaru.

Dieser bellte lautstark zur Begrüßung und schmiegte sich dann an Aoi.

„Du meine Güte, ist der aber lieb“, sagte diese und streichelte den Kopf des großen Hundes.

„Du hast wirklich einen netten Gefährten!“, ergänzte sie und sah Kiba lächelnd an.

Dieser errötete und er wusste nicht so recht was er sagen sollte.

„Na, hat es dem großen Kiba die Sprache verschlagen?“, witzelte Shizune und verdrehte daraufhin die Augen.

„Da wir uns ja jetzt alle vorgestellt haben, will ich euch jetzt über den Verlauf unserer Reise nach Iwagakure aufklären!“, ergänzte sie und blätterte eine große Karte auf.

„Zwischen dem Feuerreich und dem Erdreich liegt das Land des Wasserfalls, dessen Dorf Takigakure ist. Es ist leider nicht möglich dieses Land zu umgehen und es ist mitunter auch der schnellste Weg nach Iwagakure. Allerdings rechne ich gerade dort mit möglichen Überfällen!“, erklärte sie weiter und blickte in die ernsten Gesichter ihrer Mitstreiter.

„Es gibt viele Clane, die nur darauf warten, Reisende zu überfallen und viele mögen es auch nicht, wenn ihr Land als Durchgangspassage genutzt wird, deshalb müssen wir besonders dort sehr auf der Hut sein!“, ermahnte sie.

„Was glaubst du, wie lange wir brauchen werden, um das Reich des Wasserfalls zu durchqueren?“, fragte Shino.

„Ich denke und hoffe natürlich, dass es nicht länger als zwei Tage dauern wird!“ antwortete ihm Shizune.

„Im Grunde denke ich, dass wir binnen fünf Tagen in Iwagakure sein werden aber dazu müssen wir uns ranhalten!“, fügte sie noch hinzu.

Dann steckte Shizune die Karte wieder in ihren Rucksack und sah ihre Mitstreiter ernst an.

„Das Wichtigste ist der Schutz Aois, das muss euch klar sein! Wir dürfen uns in keine waghalsigen Kämpfe stürzen und wir kämpfen nur um uns zu verteidigen und irgendwelche hirnlosen Alleingänge könnt ihr euch auch gleich abschminken!“, ermahnte sie und sah Kiba ernst an.

„Das gilt besonders für dich, Inuzuka!“

„Geht klar!“, grinste Kiba und sah zu Akamaru.

„Das machen wir beide doch mit links!“

„Schön, dann lasst uns aufbrechen!“, sagte Shizune und schritt voran.

Voller Vorfreude und Abenteuerlust stieß Kiba einen Jubelschrei aus und schwang sich wieder auf Akamarus Rücken.

Shino musste bei dem Anblick grinsen und schritt schweigend durch das Tor.

Nur Hinata stand ein wenig im Abseits und ließ den Kopf sinken.

Sie wusste, dass ihr Team nur ihretwegen für diese Mission ausgewählt worden war und dass sie niemanden enttäuschen durfte.

Die halbe Nacht lang hatte sie wach gelegen und über Naruto und sich nachgedacht aber jetzt war sie sich bewusst, dass sie Naruto verdrängen musste…zumindest für die Zeit, in der sie unterwegs waren.

Sie nahm das Konoha - Stirnband, das sie um den Hals trug ab und band es sich um den Kopf.

„Ich werde nicht wieder versagen….dieses Mal schaffe ich es!“, murmelte sie entschlossen.

„Hey Hinata! Willst du da Wurzeln schlagen oder was?! Komm endlich!“, schrie ihr Kiba plötzlich zu und dann ging auch Hinata durch das Tor, einem neuen Abenteuer entgegen…
 

Währenddessen war Naruto gerade erst aufgewacht. Obwohl er die Nacht wie ein Murmeltier geschlafen hatte, wollte er einfach nicht aufstehen. Die letzten 2 Wochen hatte er nicht in einem Bett geschlafen und er genoss jetzt sichtlich die weiche Matratze und die dicke Daunendecke.

„Ach herje! Schon so spät!“, rief er plötzlich entsetzt, als er auf den Wecker starrte.

„Dabei wollte ich doch heute so früh wie möglich mit dem Training anfangen!“, ergänzte er und sprang schließlich doch aus dem Bett.

Schnell zog er sich seine Klamotten über, band sich sein Stirnband um und putzte sich in Windeseile die Zähne.

Er hatte sich fest vorgenommen noch viel härter zu trainieren.

„Na da hat es aber jemand verdammt eilig!“, hörte Naruto plötzlich eine Stimme sagen und drehte sich verwundert um.

Jirayia stand auf seiner Fensterbank und hielt ihm grinsend eine eingepackte Nudelsuppe von Ichiraku entgegen.

„Wow Jirayia, kannst du hellsehen oder wie?“, rief Naruto überschwänglich und riss seinem Mentor die Nudelsuppe aus den Händen.

„Es gibt doch nichts Schöneres als den Tag mit einer herzhaften Nudelsuppe zu beginnen!“, schwärmte er und schlürfte gierig die Suppe hinunter.

Jirayia betrat lachend das Appartement und setzte sich auf Narutos Bett.

„Was das betrifft wirst du dich wohl nie ändern was?“, grinste er und freute sich, dass er Naruto damit eine Freude hat machen können.

Dann ließ er jedoch den Kopf sinken und sah Naruto ernst an.

„Tsunade hat mir übrigens von eurer fehlgeschlagenen Mission erzählt….es tut mir leid, dass ihr Sasuke nicht gefunden habt….“

„Das macht nichts!“, entgegnete ihm Naruto plötzlich und sah in Jirayias verwundertes Gesicht.

„Weißt du, Sasuke wird eines Tages wieder kommen, das weiß ich! Ich bin mir sicher, dass er seine Freunde nicht vergessen hat und auch nicht, wer er ist. Bislang war es vielleicht einfach nicht der richtige Zeitpunkt….“, sagte er weiter und sein Blick fiel auf das Foto, auf dem er gemeinsam mit Sasuke, Sakura und Kakashi zu sehen ist.

„Ich werde noch viel härter trainieren um ihm ebenbürtig zu sein, wenn er zurückkommt!“, ergänzte er entschlossen.

Jirayia grinste.

Eine andere Reaktion hatte er von seinem Schützling auch nicht erwartet.

Er wusste, dass Naruto Sasuke niemals aufgeben würde. Sasuke war Narutos Ansporn, er war auf der einen Seite sein bester Freund, auf der anderen Seite aber auch sein ewiger Rivale.

Plötzlich musste Jirayia an Narutos Vater denken. Naruto wurde diesem von Tag zu Tag ähnlicher, denn dieser strotzte in seinen jungen Jahren auch vor Entschlossenheit und war immer sehr um das Wohl seiner Mitmenschen bemüht. Das war dann letztendlich auch der Grund, weshalb er Hokage wurde.

Doch obwohl Naruto viele gute Eigenschaften seines verstorbenen Vaters geerbt hatte, sah Jirayia seiner Entwicklung mit großer Sorge entgegen.

Denn in ihm hauste noch immer der Geist des neunschwänzigen Fuchses und umso älter und emotionaler Naruto wurde, desto mehr schien er unter die Kontrolle des dämonischen Fuchses zu gelangen. Schon einige Male sah es so aus, als ob der Fuchs aus ihm herausbrechen würde.

Jirayia war sich sicher, dass er das niemals zulassen würde. Um keinen Preis der Welt wollte er noch einen für ihn engen Vertrauten durch den Fuchs verlieren.

„Komm Alter, lass und trainieren!“, unterbrach Naruto plötzlich seine Gedanken.

Er hatte seine Nudelsuppe ausgelöffelt und konnte es gar nicht mehr abwarten endlich wieder mit seinem Mentor zu trainieren.

Eigentlich hatte Jirayia dieses Mal gar nicht vor so lange in Konoha zu bleiben, aber Narutos Lehrer Kakashi war gerade auswärts auf einer Mission und Tsunade hatte ihn außerdem gebeten ein wenig auf Naruto aufzupassen.
 

Die Beiden verließen das Appartement und gingen nach draußen.

Die Sonne war mittlerweile aufgegangen und in Konoha regte sich das erste Treiben auf den Straßen.

„Ich bin mal gespannt, was du mir für neue Techniken beibringen wirst….du hast doch sicher noch was auf Lager!“, freute sich Naruto.

Er hatte bereits viel von Jirayia gelernt und er war besonders stolz darauf, als einer der wenigen Ninjas das Rasengan zu beherrschen, mit dem er schon so manchen Gegner außer Gefecht setzen konnte.

Jirayia grinste.

„Du beherrschst ja nun schon eine ganze Menge an Ninjutsus und Genjutsus. Woran wir beide ein wenig arbeiten könnten wäre jedoch das Taijutsu! Soweit ich mich erinnern kann war das immer dein großer Schwachpunkt.“

Naruto musste daraufhin verlegen lächeln.

„Da hast du wohl Recht alter Berg-Eremit. In dieser Kategorie habe ich nicht einmal gegen Sakura eine Chance, die hat einen echt üblen Schlag drauf!“, grinste er.

„Sie ist eben ein echter Feldwebel, was das betrifft hat sie sich eine ganze Menge von Tsunade abgeguckt!“, lachte Jirayia und dachte dabei an deren schmerzvollen Hiebe.

„Wir könnten Sakura doch fragen, ob sie sich unserem Training anschließen möchte, was meinst du?“, fragte er dann plötzlich.

„Damit sie mich dann in Grund und Boden stampfen kann?!“, lachte Naruto.

„Außerdem ist sie doch Tsunades Schülerin, wer weiß, ob die Beiden nicht schon längst am Trainieren sind und Tsunade ihr nicht gerade eine weitere Hau-Drauf-Technik beibringt!“, fügte er hinzu und schüttelte sich bei dem Gedanken daran.

„Da läuft es mir kalt den Rücken runter, echt jetzt!“, ergänzte er schmunzelnd.

Jirayia musste laut lachen.

„Die sind wirklich eine Nummer für sich, aber ich glaube kaum, dass Tsunade die Zeit und die Nerven hat heute mit Sakura zu trainieren. Die Arme war gestern Abend echt geschafft, es standen eine ganze Menge an Missionen auf dem Plan, dann war da noch die Nachricht von eurer fehlgeschlagenen Mission und die Sache mit Hinata hat ihr sogar bis in die Nacht hinein keine Ruhe gelassen….“, seufzte er.

Wieso? Was ist denn mit Hinata?“, fragte Naruto verdutzt und blieb stehen.

Jirayia ging noch zwei Schritte und blieb dann auch stehen.

Verdammt du Idiot, warum konntest du deine Klappe nur nicht halten dachte er und rieb sich mit einer Hand über sein Gesicht.

Warum um alles in der Welt musste er auch nur ein so großes Mundwerk haben?!

„Hey alter Berg-Eremit, ich hab dich was gefragt! Was meinst du damit, dass Hinata Tsunade keine Ruhe gelassen hat?“, fragte Naruto energisch nach und stellte sich vor Jirayia.

Dieser seufzte.

„Naja, was solls, irgendwann erfährst du es doch. Hinata war gestern ziemlich niedergeschlagen, deshalb hat Tsunade sie und ihr Team auf eine Mission geschickt…“, sagte er und irgendwie hatte er das Gefühl, dass Naruto trotzdem noch weiter nachhacken würde.

„Dass Hinata heute auf einer Mission ist weiß ich, ich habe gestern Abend Shino getroffen und er hat es mir gesagt“, sagte Naruto und sah entrüstet zur Seite.

„Aber dieser Idiot hat mir nicht gesagt, dass es ihr nicht gut geht….!“

Jirayia musste plötzlich grinsen.

„Hey, mir ist plötzlich eine super Technik eingefallen, die ich dir beibringen könnte!“, sagte er und klopfte seinem Schützling auf die Schulter.

Er hoffte inständig, dass Naruto jetzt endlich das Thema wechseln würde, denn er hatte mit Tsunade abgemacht sich nicht in diese Sache einzumischen.

Es war schon ärgerlich genug, dass er das mit Hinata überhaupt erwähnt hatte.

„Komm jetzt, lass uns gehen!“, forderte er Naruto auf und schritt voran.

Naruto jedoch blieb hinter ihm stehen.

Aus irgendeinem Grund machte er sich plötzlich Sorgen um Hinata.

Warum hatte ihn Shino gestern nicht über sie aufgeklärt und weshalb hüllte sich Jirayia so in Schweigen?

Naruto mochte Hinata viel zu gern, als dass sie ihm egal sei.

„Jirayia!“, rief er und holte diesen ein.

„Ich will dass du mir sagst, weshalb Hinata so niedergeschlagen war! Tsunade hat es dir bestimmt gesagt oder?!“

Jirayia drehte sich zu Naruto um. Ihm war klar, dass er nicht locker lassen würde.

Seine Freunde waren ihm heilig und das einzig Wertvolle, was er hatte….

Hinata gehörte allem Anschein nach auch dazu.

In den zwei Jahren, in denen er mit Naruto zusammen trainierte, haben sie jedoch wenig über das andere Geschlecht gesprochen und Jirayia war sich bislang immer ziemlich sicher, dass Naruto eher ein Faible für Sakura hatte.

„Wenn du es mir nicht sagst, dann frage ich eben Tsunade! Sie wird es mir schon sagen!“, drohte Naruto und war drauf und dran kehrt zu machen.

„Nein, warte!“, rief Jirayia und hielt Naruto am Arm fest.

„Gut, ich sage es dir! Du gibst sonst eh keine Ruhe“, seufzte er und kratzte sich nervös am Kopf.

Jirayia war sich über den Schlamassel, in den er hineingeraten war durchaus bewusst.

Erst gestern spuckte er noch große Töne, dass er sich nicht in das Liebesleben von Naruto einmischen wollte und nun stand er kurz davor diesem zu offenbaren, dass seine langjährige Freundin Hinata schon eine ganze Weile bis über beide Ohren in ihn verliebt sei.

Ihm war auch klar, dass er sich dazu früher oder später ein Donnerwetter von Tsunade anhören würde.

Er seufzte wieder und verkreuzte die Arme.

„Ich nehme mal an du weißt, dass Hinata dich wirklich mag und dass sie immer…wie soll ich sagen….zu dir aufgeschaut hat“, sagte Jirayia und sah Naruto ernst an.

„Aus irgendeinem Grund warst ausgerechnet du immer ihr treibender Pol, derjenige, vor dem sie sich ständig beweisen wollte….“

„Ja und?“, fragte Naruto ungeduldig.

„Was hat das jetzt damit zu tun, dass sie gestern niedergeschlagen war?“, bohrte er weiter.

„Du meine Güte!“, schnaubte Jirayia.

„Du hast wirklich eine lange Leitung was Frauen betrifft Naruto! Kannst du es dir denn wirklich nicht denken?“

Naruto kratzte sich am Hinterkopf und schüttelte ahnungslos den Kopf.

Jirayia fasste sich verzweifelt an die Stirn.

„Hinata ist natürlich in dich verknallt du Trottel und hat dich gestern eng umschlungen mit Sakura gesehen und deswegen war sie dann auch so fertig!“, sagte er und irgendwie durchströmte ihn ein plötzliche Erleichterung. Er hatte es Naruto endlich gesagt und er hatte zugegeben keine Ahnung, ob das jetzt richtig oder falsch war.

Naruto seinerseits blickte Jirayia mit seinen großen blauen Augen fragend an.

Es schien so, als hätte er den letzten Satz nicht richtig verstanden.

„Ja nun schau nicht wie ein Auto, du hast mich schon verstanden! Hinata ist in dich verliebt und das nicht erst seit einer Woche. Sie hat gestern gesehen, wie Sakura dich umarmt hat und das war eben ein Schock für sie, weil sie jetzt glaubt, ihr seid ein Paar!“, wiederholte Jirayia.

Naruto stand der Mund halb offen, er wusste plötzlich nicht mehr was er denken sollte.

Hinata….seine Freundin Hinata, die immer so schüchtern und schweigsam war, soll in ihn verliebt sein?! Und das schon seit längerer Zeit?!

Und nun, Naruto?

„Vielleicht könnten wir eine Pause einlegen, ich bin nicht geübt so lange Strecken zu laufen“, sagte Aoi erschöpft, die samt Shizune und Team 8 vor gut einer Stunde aus Konoha in Richtung ihres Heimatdorfes Iwagakure aufgebrochen war.

„Das tut mir wirklich leid, ich halte uns alle auf!“, ergänzte sie traurig.

„Nicht doch!“, lächelte Shizune.

„Lasst uns etwas rasten.“

„Hmmm…wenn das so weiter geht werden wir niemals in fünf Tagen in Iwagakure sein!“, murmelte Shino vor sich hin.

„Ich habe eine viel bessere Idee!“, rief Kiba und sprang von Akamarus Rücken.

„Komm Aoi, setz dich auf Akamaru, er wird dich tragen!“, ergänzte er und sah in Aois verdutztes Gesicht.

„Was? I-Ich weiß nicht so recht….“, sagte diese verlegen.

Noch nie hatte die junge Botschafterin aus dem Land hinter den Felsen einen so großen Hund gesehen, auf dem sogar Menschen aufsitzen konnten und die Ehrfurcht vor dem Tier war ihr direkt anzumerken.

„Ach was!“, beruhigte sie Kiba und nahm ihre Hand.

„Akamaru trägt jeden!“

Der große Hund bellte freudig und kniete nieder um Aoi das Aufsteigen zu erleichtern.

„Na schön….“, sagte diese überredet und ließ sich von Kiba beim Aufsteigen helfen.

„Hat man so was schon gesehen….ich reite auf einem Riesen-Hund!“, lachte sie plötzlich und umklammerte mit ihren Händen Akamarus weiches Fell.

„Eine wirklich gute Idee Inuzuka, jetzt können wir auch weiter gehen!“, sagte Shizune lobenswert und schritt wieder voran.

„Das war wirklich nett von dir Aoi auf Akamaru Platz nehmen zu lassen“, bemerkte Hinata und ging neben Kiba, der sich leicht errötend am Hinterkopf kratzte.

„Ach was, ich will nur nicht, dass wir soviel Zeit verlieren….“, schmunzelte er und sah grinsend zu Aoi und Akamaru.

„Sie ist wirklich hübsch!“, sagte Hinata plötzlich etwas verlegen und spielte auf Aois wunderschöne Haarpracht und elfengleiche Figur an, die wirklich beneidenswert war.

„Ja, das ist sie wirklich!“, bestätigte auch Kiba, doch dann wanderte sein Blick etwas nervös auf den Boden und von dort aus zu Hinata.

„Aber nicht so hübsch wie du, Hinata…“, flüsterte er, ohne dass diese es gehört hatte.

Schon seit längerer Zeit war Kiba heimlich in seine Teamkollegin verliebt, doch er hatte es nie jemandem erzählt.

Er wusste auch, dass Hinata nur freundschaftliche Gefühle für ihn hegte und er tat sich schwer sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass sich das auch niemals ändern würde.

Hinata war in Naruto verliebt und das musste er akzeptieren.

Wie oft stand er schon kurz davor ihr zu sagen, dass Naruto nicht der Richtige für sie sei und dass dieser sie niemals so lieben würde wie sie ihn.

Er hegte eigentlich keinen Gräuel gegen Naruto, doch Hinata jedes Mal aufs Neue leiden zu sehen, tat ihm selber unglaublich weh und natürlich gab es auch Momente, in denen er Naruto am liebsten auf den Mond befördert hätte.

„Worüber denkst du nach?“, fragte ihn plötzlich Hinata und Kiba zwang sich zu einem unehrlichen Grinsen.

„Ach…über gar nichts!“, schmunzelte er und sah zu Aoi, die sich auf Akamaru sichtlich wohl fühlte und sich mit Shizune unterhielt. Shino lief neben den Beiden her und hüllte sich wie immer in Schweigen.

„Sag mal Hinata….willst du mir vielleicht nicht doch erzählen, was zwischen dir und Naruto gewesen ist?“, fragte Kiba dann plötzlich leise und sah wieder zu Hinata.

Diese ließ den Kopf sinken und ihr Schritt wurde langsamer.

„Es ist gar nichts passiert“, sagte sie.

„Naruto ist jetzt mit Sakura zusammen, das ist alles….“, ergänzte sie traurig.

„Im Ernst!?“, rief Kiba und blieb stehen.

„Ja, ich habe die Beiden gestern gesehen, Sakura hat ihn geküsst….“, erzählte Hinata und Kiba bemerkte wie sehr sie diese Tatsache quälte.

Er legte seine Hand auf ihre Schulter und sah sie aufmunternd an. Hinata wusste, dass sie sich bei Kiba ganz und gar fallen lassen konnte und umklammerte seinen Arm. Von allen unbemerkt schüttelte Shino den Kopf.

So war das also dachte er.

Er ging zwar mit drei Metern Abstand vor Hinata und Kiba, doch er hatte alles mit angehört.

Als sein bester Freund war ihm natürlich nicht entgangen, dass Kiba in Hinata verknallt war, aber er war sich auch sicher, dass sich Hinata in Bezug auf Naruto und Sakura getäuscht hatte.

Er hatte natürlich die Amethyste dabei, die ihm Naruto gestern gegeben hatte und er hatte auch die Enttäuschung darüber, dass dieser Hinata den schönen Stein nicht selber geben konnte, in dessen Gesicht gesehen.

Shino wollte den richtigen Moment abwarten um Hinata die Amethyste zu geben und ihr zu sagen, dass sie für Naruto ein ganz wichtiger Mensch sei und auch dass er glaubt, dass der ganze Tumult auf einem großen Missverständnis basiert.

Doch Shino wusste auch, dass er seinen Kameraden Kiba mit dieser Nachricht wieder in eine aussichtslose Sehnsucht stürzen würde…

Der junge Ninja ließ seufzend den Kopf sinken.
 

„Tsunade!“, rief Naruto hektisch und fiel lautstark und völlig außer Atem in deren Büro ein.

Er ging nach Vorne zum Schreibtisch und stampfte mit den Händen auf die Tischplatte auf.

„Tsunade, wann kommt Hinata wieder?“, fragte er aufgeregt und war dem verwunderten Blick Sakuras ausgesetzt, die ebenfalls im Büro stand.

„Guten Morgen erstmal!“, sagte Tsunade etwas irritiert und zuckte eine Augenbraue hoch.

„Bitte, ich muss wissen, wann sie wieder kommt, es ist wirklich wichtig!“, bohrte Naruto weiter und langsam dämmerte es Tsunade, worauf dieser hinaus wollte.

„Du weißt es also ja? Hat Jirayia es dir erzählt?“, fragte diese und Naruto nickte hektisch.

Tsunade seufzte.

„Ich habe Team 8 auf eine ziemlich umfangreiche Mission geschickt und mit ihrer Rückkehr rechne ich ehrlich gesagt erst nächste Woche“, erklärte sie und sah Sakura an, die fragend ihre Stirn runzelte und anscheinend nicht die leiseste Ahnung zu haben schien, worum es hier eigentlich ging.

„Verdammt!“, fluchte Naruto und ballte seine Hände zu Fäusten zusammen, ehe er aus dem Büro wieder heraus stürmte.

„Warte, Naruto!“, rief ihm Sakura hinterher und lief ihm nach.

„Sakura!“, sagte Tsunade und erhob sich, doch ihre junge Schülerin war bereits zur Tür hinaus gestürmt.

„Dieser verfluchte Jirayia! Warum konnte er seine Klappe nicht halten?“, fluchte Tsunade und ließ sich auf ihren Sessel zurückfallen.

Sie blickte aus dem Fenster und beobachtete das Treiben spielender Kinder.

„Es war alles viel einfacher als sie noch kleine Gören waren….“, seufzte sie.
 

Naruto hatte sich währenddessen draußen auf eine Bank gesetzt und die Arme über den Kopf geschlagen.

Er dachte an Hinata und plötzlich kam ihm alles so offensichtlich vor und er ließ alle gemeinsamen Momente Revue passieren.

Wie sie ihn damals bei der Chuunin – Auswahlprüfung hat abschreiben lassen wollen, oder ihre aufmunternden Worte vor seinem Kampf gegen Neji und natürlich die unzähligen Male, in denen sie ihm aus der Patsche geholfen hatte.

Ob sie wohl schon damals in ihn verliebt war?

Naruto biss sich in die Vorderlippe und schloss die Augen.

Er war wütend….wütend auf sich, wütend darauf, ihre Gefühle für ihn nie wahrgenommen zu haben.

„Naruto?“, sagte Sakura plötzlich leise und setzte sich neben diesen auf die Bank.

Sie war ihrem Freund nach draußen gefolgt und wollte von ihm aufgeklärt werden.

Naruto hob den Kopf und sah zu ihr rüber.

Sie lächelte ihn an.

„Denkst du gerade an Hinata? Was ist denn zwischen euch vorgefallen?“, fragte sie vorsichtig.

Dem Gespräch mit Tsunade eben zu urteilen, musste irgendetwas mit Hinata gewesen sein und Sakura erinnerte sich auch die merkwürdige Frage, die ihr Tsunade gestern bezüglich Naruto und Hinata gestellt hatte.

Naruto ließ wieder den Kopf sinken und rieb mit seinen Schuhen den Boden etwas auf.

„Wusstest du, dass Hinata in mich verliebt ist? Ich meine….dass sie wirklich Gefühle für mich hegt?“, fragte er Sakura.

Diese schmunzelte und blickte auf die andere Straßenseite.

„Ja, das habe ich gewusst….“, antwortete sie ihm leise.

Naruto seufzte.

„Na toll, kann es sein, dass das irgendwie jeder außer mir wusste?“, fragte er wütend. „Naja….ich kenne Hinata nicht so gut, aber es war trotzdem nie zu übersehen, dass sie dich wirklich gerne hat!“, sagte Sakura und rückte näher an Naruto heran.

„Ist dir nie aufgefallen, wie eingeschüchtert sie war, als du in ihrer Nähe warst und wie rot sie immer anlief, wenn ihr euch unterhalten habt oder du ihr gar ein Kompliment gemacht hast?“, fragte sie weiter und bei dem Gedanken daran musste Naruto anfangen zu grinsen.

Natürlich war ihm das aufgefallen, aber bisweilen glaubte er immer, dass das einfach ihre Art war. Anders kannte er Hinata nicht und irgendwie war es gerade diese Art, die er an ihr so mochte.

„Hinata glaubt, wir beide wären ein Paar!“, sagte Naruto und sah zu Sakura.

„Wie kommt sie denn auf die Idee?“, fragte diese und lief rot an.

„Jirayia meinte, sie habe uns gestern gesehen….also, wie du mich umarmt hast und so…“, erklärte Naruto und blickte auf die sich immer mehr füllenden Geschäfte auf der anderen Straßenseite.

Sakura grinste unbemerkt und ließ den Kopf sinken.

Den Gedanken daran fand sie eigentlich gar nicht so abwegig.

Seit Sasukes Weggang war das Band zwischen ihr und Naruto noch stärker geworden und es gab sogar Momente, in denen sie gar nicht mehr an Sasuke denken musste.

In der Tat kam es ihr so vor, als hätte sie sich Sasuke immer mehr entfremdet und sich Naruto dafür umso mehr angenähert.

Offiziell war zwar immer noch Sasuke ihre große Liebe aber tief in ihrem Inneren musste Sakura gegen aufkeimende Gefühle für Naruto ankämpfen.

Sie war über diese Gefühle verwirrt und wusste nicht, ob sie diese zulassen sollte.

Früher war ihr Naruto ständig nachgelaufen, aber sie fand ihn eigentlich nur nervig. Sie hätte nur mit den Fingern schnippen müssen und schon hätte er ihr alle Wünsche von den Augen abgelesen und in die Tat umgesetzt.

Aber jetzt war alles anders. Die Dinge hatten sich verändert. Jetzt war sie diejenige, die den Kontakt zu ihm suchte und sich über ihre Gefühle für ihn nicht ganz im Klaren war. Für Naruto war sie längst nicht mehr das Wichtigste und zum ersten Mal sah sich Sakura einer Konkurrenz um ihn ausgesetzt.

Denn anders als sie hatte Hinata nie ein schlechtes Wort über ihn verloren oder ihn bloß gestellt. Das war dann wohl auch der Grund, weshalb Naruto sie immer zu seinem engen Freundeskreis zählte, in dem sonst nur seine Teamkameraden waren.

„Und was ist mit dir? Ich meine, mit deinen Gefühlen für Hinata?“, fragte Sakura und irgendwie fürchtete sie sich vor der bevorstehenden Antwort.

„Keine Ahnung, ich hab mir ehrlich gesagt nie Gedanken darum gemacht….“, antwortete Naruto und blickte zu Sakura.

„Aber du musst doch irgendetwas für sie empfinden?“, hackte sie weiter nach.

„Zumindest scheint sie dir ja nicht egal zu sein, wie deine Reaktion vorhin bei Tsunade bewies….“, ergänzte sie und war mittlerweile ganz nah an Naruto heran gerückt.

„Natürlich ist sie mir nicht egal!“, sagte Naruto entrüstet und stand auf.

Wütend trat er gegen die Bank.

„Das Ganze ist doch wirklich Mist! Ich kann doch unmöglich warten bis sie wiederkommt um das mit ihr zu klären! Das halte ich nicht aus!“, rief er energisch und drehte Sakura den Rücken zu.

„Naruto!“, rief Sakura, sprang ebenfalls auf und hielt diesen am Arm fest, um ihn am Weggehen zu hindern.

„Was hast du denn jetzt vor?“, fragte sie hektisch.

„Was wohl! Ich werde Hinata folgen!“, antwortete er und versuchte sich von ihr loszureißen.

„Tu das nicht!“, flehte Sakura und umklammerte seinen Arm.

„Du kennst die Konsequenzen, wenn man das Dorf ohne Genehmigung verlässt!“, sagte sie und hoffte, dass Naruto endlich wieder zur Vernunft kommen würde.

„Ja, aber es ist mir egal!“, rief dieser und entriss sich Sakuras Umklammerung.

„Dann stimmt es also….“, sagte sie mit zittriger Stimme und blickte zu Boden.

Ihre Augen füllten sich mit Tränen und in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie sich selber in ihn verliebt hatte.

Sie hielt sich ihre Hand vor dem Mund und versuchte krampfhaft die Fassung zu bewahren.

Es war, als wären all ihre Gefühle, die sie für Naruto hegte und die sie die Ganze Zeit über zu verdrängen versuchte mit einem Male ausgebrochen.

Sie liebte ihn, sie liebte ihn so sehr…so wie sie einst Sasuke liebte.

Jetzt war sie sich ganz sicher.

„Du…du hast dich auch in Hinata verliebt, habe ich recht?“, fragte sie leise, während sie die ersten Tränen auf ihren Wangen spürte.

Naruto war noch immer mit dem Rücken zu ihr gedreht und antwortete ihr nicht.

Er wusste es selber nicht.

„Bitte Naruto….sieh mich doch an!“, rief Sakura.

„Ich habe keine Ahnung“, antwortete Naruto und entfernte sich langsam von ihr.

„Naruto!“ rief Sakura.

„Bitte bleib hier…geh nicht zu ihr“, flüsterte sie leise und konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

Sie weinte bitterlich los.

In diesem Moment verspürte sie eine große Angst, die Angst Naruto zu verlieren…
 

Naruto lief hastig die Straße entlang.

Er blickte in den Himmel. Die Sonne stand fast senkrecht und es wurde von Minute zu Minute wärmer.

Schnaufend sah er nach links. Er stand genau neben seinem Lieblingsladen Ichiraku, der seiner Meinung nach die besten Nudelsuppen der Welt machte, doch Naruto verspürte überhaupt keinen Hunger.

Eine große Unruhe wütete in seinem Kopf.

Das Thema Liebe war für ihn immer ziemlich nebensächlich gewesen, die letzten Jahre hatte er sich ausschließlich seinem Training und der Suche nach Sasuke gewidmet.

Aber jetzt musste er ununterbrochen an Hinata denken und bei dem Gedanken, wie sie in seiner Gegenwart immer die Fassung zu bewahren versuchte, liebevoll grinsen.

Jetzt wusste er auch, warum sie in seinem Beisammen immer so nervös war.

Aber was bedeutete sie ihm eigentlich?

War das Liebe was er für sie empfand?

Oder doch nur Freundschaft?

Vor seinem Appartement kam ihm Jirayia hektisch entgegen gelaufen.

„Naruto! Da bist du ja!“, keuchte er und kam vor ihm zum stehen.

„Du verstehst es wirklich einen alten Sack wie mich außer Atem zu bringen!“, schnaubte er.

„Ich habe das halbe Dorf nach dir abgesucht!“

Naruto ging die ersten Stufen zu seiner Wohnung rauf und drehte sich dann zu Jirayia um.

„Tut mir echt leid, alter Berg-Eremit, aber ich habe jetzt echt keine Zeit für dich, ich muss meinen Rucksack packen!“, sagte er und blickte in dessen verdutztes Gesicht.

„Eh, wie jetzt packen?“, fragte Jirayia.

„Ich will Hinata bis zum Einbruch der Dunkelheit einholen!“, sagte Naruto und stieg weiter hinauf.

Jirayia schmunzelte und lehnte sich an die Hauswand.

„Und was willst du ihr dann sagen?“, fragte er.

„Das fällt mir unterwegs schon noch ein!“, antwortete Naruto etwas zögerlich und tatsächlich hatte er keinen blassen Schimmer, was er ihr eigentlich sagen wollte.

„Dann wünsche ich dir viel Erfolg….ach und übrigens, weißt du denn in welche Richtung du gehen musst?“, fragte Jirayia weiter und sah wie Naruto starr stehen blieb.

„Das habe ich mir gedacht….!“, schmunzelte der alte Berg-Eremit.

„Du hast nicht die leiseste Ahnung, wohin sie die Mission verschlagen hat!“, ergänzte er und plötzlich drehte sich Naruto hastig zu ihm um und stieg einige Stufen wieder hinab.

Jirayia schüttelte den Kopf.

„Nein, mein Freund, du brauchst mich gar nicht so anzusehen, ich weiß es auch nicht! Nur Tsunade weiß es, aber ich bezweifle ehrlich gesagt, dass sie es dir sagen, geschweige denn dich gehen lassen wird!“

Naruto ließ dem Kopf sinken.

„Unsere gute alte Tsunade wäre schön blöd dich hinterher zu schicken, schließlich befindet sich deine kleine Hinata auf einer Mission und wenn du ihr als edler Rosenkavalier folgen würdest, würde sie das wahrscheinlich nur noch mehr durcheinander bringen und den weiteren Verlauf der Mission extrem belasten! Es wäre besser du wartest auf ihre Rückkehr“, ergänzte Jirayia und fing an in seiner Tasche zu kramen.

Naruto seufzte lautstark und lehnte sich ebenfalls an die Hauswand.

Daran hatte er jetzt nicht gedacht.

„Die arme Hinata, ich komme mir hier grad wirklich beschissen vor, das kannst du mir echt glauben, alter Berg-Eremit!“, murmelte er und sah zu Jirayia.

„Ah, da ist es ja!“, rief dieser plötzlich freudig und drückte Naruto sein neuestes Werk der „Flirt-Paradies-Serie“ in die Hände.

„Das solltest du mal lesen und dir einen Einblick von den wahren Gefühlen einer Frau machen, denn was das andere Geschlecht betrifft, scheinst du ein hoffnungsloser Anfänger zu sein, mein lieber Naruto!“, grinste Jirayia.

„Das Ganze ist nicht witzig!“, keifte Naruto seinen Mentor an, der die ganze Situation eher gelassen zu sehen schien.

Dieser seufzte und legte eine Hand auf die Schulter seines Schützlings.

„Du hast Recht, so was ist nicht spaßig, aber doch ist es das Normalste der Welt!“, sagte er und blickte in Narutos verwundertes Gesicht.

„Naruto, du und deine Freunde, ihr seid jetzt alle in einem Alter, in dem die Gefühle anfangen verrückt zu spielen, plötzlich sieht man zum Beispiel die beste Freundin mit ganz anderen Augen oder man interessiert sich auf wundersame Art und Weise für eine Person, die man in früheren Jahren eher zum Teufel geschickt hätte!“, erklärte er weiter.

„So etwas nennt man Pubertät und du kannst mir glauben, nicht einmal der härteste Krieger der Welt kann ihr entkommen! Unglücklich verliebt oder sich seiner Gefühle nicht ganz sicher zu sein sind ein fester Bestandteil dieser Periode“, ergänzte er und klopfte Naruto aufmunternd auf die Schulter.

„Was willst du damit sagen, alter Berg-Eremit?“, fragte dieser und Jirayia musste grinsen.

„Naja, du weißt ja jetzt um Hinatas Gefühle für dich. Aber wie sieht es mit deinen aus?

„Ich weiß nicht….“, murmelte Naruto und daraufhin musste Jirayia laut lachen.

„Dann solltest du vielleicht mal aufhören hier den Moralapostel zu spielen und dich in unüberlegte Handlungen zu stürzen. Fang lieber mal an dir über deine eigenen Gefühle im Klaren zu werden und finde heraus für welche von Beiden dein Herz schlägt!“, sagte er und legte seine Hand auf Narutos Brustkorb.

„Für welche mein Herz schlägt?“, fragte dieser etwas irritiert und Jirayia lächelte ihm aufmunternd zu.

„Ja, oder willst du mir jetzt erzählen, dass dir Sakura plötzlich nichts mehr bedeutet?! Natürlich muss es nicht zwangsläufig eine der Beiden sein, aber wenn du mich fragst, dann würde ich…“

„Sakura!“, unterbrach Naruto Jirayia plötzlich lautstark und blickte in die Richtung, aus der er gekommen war.

„Ich habe sie einfach alleine an der Bank zurückgelassen….“, sagte er entsetzt.

„Eh, hast du mir jetzt eigentlich zugehört?“, fragte Jirayia, doch Naruto schien seine Frage nicht ganz wahrgenommen zu haben.

Jirayia seufzte.

„Siehst du, genau das habe ich gemeint! Ich denke, ich wir sollten das Training heute ausfallen lassen, das hätte wohl eh nicht viel Sinn!“, sagte er und schritt zurück auf die Straße.

Dann drehte er sich jedoch wieder um und grinste Naruto kokett an.

„Allerdings solltest du dir meinen Rat, was das Flirt-Paradies betrifft, wirklich zu Herzen nehmen, denn wenn es jemanden gibt, der die Frauen voll und ganz versteht, dann ist das meine charmante Wenigkeit!“, lachte er.

Naruto blieb am Eingang stehen und starrte auf das Buch, welches ihm Jirayia gegeben hatte.

Er seufzte, blätterte die erste Seite des ersten Kapitels auf und las die superkitschig geschriebenen Zeilen.

Dann klappte er das Buch mit voller Wucht wieder zu.

„Willst du mich hier verarschen?“, schimpfte er dem alten Berg-Eremiten hinterher, der aber schon über alle Berge verschwunden war.
 

Es war mittlerweile Abend geworden.

Sakura saß zu Hause auf ihrem Bett und grübelte.

Sie hatte keine Ahnung davon, dass sich Naruto, dank Jirayias Zuspruch, nicht auf die Suche nach Hinata gemacht hatte.

Sie hasste Hinata nicht, obwohl sie auf gewisse Art und Weise doch recht eifersüchtig war.

Bislang hatte sie Naruto immer für sich alleine gehabt, aber jetzt wusste dieser von Hinatas Gefühlen für ihn und Sakura hatte Angst, dass Naruto aufgrund dessen auch für Hinata etwas empfinden könnte.

Sie wollte nicht das Gefühl bekommen ihn nach und nach zu verlieren, auch wenn es nur an Hinata wäre.

Sakura lehnte sich auf ihr Bett zurück und schloss die Augen.

Was war das doch für ein seltsamer Tag.

Plötzlich klopfte es an der Tür und Sakuras Mutter betrat das Zimmer.

„Du hast Besuch Schatz!“, sagte sie und Sakura setzte sich wieder aufrecht hin.

Es war Naruto, der ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber hatte.

Vorsichtig betrat er das Zimmer und wartete darauf, dass Sakuras Mutter die Tür hinter ihm wieder schloss.

„Ich dachte, du wolltest zu Hinata!“, sagte Sakura mit leiser Stimme und versuchte den Augenkontakt zu vermeiden.

„Das wollte ich auch“, seufzte Naruto und kratzte sich dabei am Hinterkopf.

„Aber es ist schier unmöglich, ich habe nämlich gar keine Ahnung, wohin sie gegangen ist und Tsunade wollte es mir auch nicht sagen. Ich war vorhin noch mal bei ihr, aber sie hat sich regelrecht stur gestellt!“, erklärte er weiter.

„Dummkopf!“, grinste Sakura.

„Eine Mission ist nun mal streng geheim und nur die Beteiligten und Auftraggeber kennen die Details! Es ist also kein Wunder, dass Tsunade dir nichts gesagt hat! Das hätte ich dir von Anfang an sagen können“, ergänzte sie und Naruto musste daraufhin verschmitzt grinsen.

„Da hast du wohl recht, wie immer eigentlich!“, sagte er und setzte sich neben Sakura auf das Bett.

„Ich wüsste nicht einmal, was ich ihr gesagt hätte, blöd was?“, fuhr er fort und fing an Däumchen zu drehen.

„Es tut mir übrigens leid, dass ich dich heute Vormittag an der Bank einfach so hab stehen lassen, keine Ahnung was in mich gefahren war….“, entschuldigte er sich reumütig.

„Ist schon OK, ich hätte auch nicht versuchen sollen, dich daran zu hindern, Hinata zu folgen….“, antwortete ihm Sakura und umschloss mit ihren Händen die seinen.

„Ich hatte vorhin einfach Angst!“, ergänzte sie und zog Narutos verwunderten Blick auf sich.

„Ja, ich hatte Angst davor dich zu verlieren, das Ganze hat mich in dem Moment einfach an Sasuke erinnert….“, wiederholte sie und sah lächelnd in seine blauen Augen.

„Naruto….“, flüsterte sie und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter.

„Ich würde es nicht ertragen dich auch noch zu verlieren!“, sprach sie leise und schloss die Augen.

Nach anfänglichem Zögern legte Naruto seinen Arm um sie und zog sie noch näher an sich heran.

„Du wirst mich doch niemals verlieren!“, beruhigte er sie sanft.

„Wir beide werden immer die besten Freunde bleiben!“, ergänzte er und legte seinen Kopf auf ihren.

„Nur Freunde also….?“, murmelte Sakura, ohne dass Naruto es gehört hatte.

Dieser strich ihr über die Haare und plötzlich musste er an Hinata denken.

Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf und ihn überkam eine bislang ungewohnte Sehnsucht nach ihr.

Lag es vielleicht daran, dass er jetzt um ihre Gefühle wusste?

Er stellte sich vor, wie es wohl wäre, wenn er sie anstatt Sakura im Arm halten und ihr über die Haare streichen würde.

Noch immer plagte ihn ein unglaublich schlechtes Gewissen und er wünschte sich, die Zeit bis zu ihrer Rückkehr vor drehen zu können.

Aber was würde er ihr sagen?

Er schloss die Augen und seufzte.

Waren das etwa diese merkwürdigen Gefühle, von denen Jirayia gesprochen hatte?

An den alten Berg-Eremiten denkend musste Naruto plötzlich schmunzeln und ließ von Sakura ab.

„Du wirst nicht glauben, was Jirayia mir gegeben hat!“, sagte er und holte aus seiner Tasche das Flirt-Paradies heraus.

„Eh, ist das nicht Sensei Kakashis Lieblingslektüre?“, fragte Sakura verwirrt und starrte auf das doch sehr eindeutige Cover.

„Ja!“, schmunzelte Naruto und machte es sich auf dem Bett bequem.

„Du glaubst ja nicht, was da für ein Quatsch drin steht!“, sagte er und blätterte durch die ersten Seiten.

„Hier, diese Stelle ist besonders peinlich!“, lachte er und las lautstark die kitschigen Sätze vor.

Sakura lehnte sich erleichtert auf ihr großes Kissen zurück und schmunzelte über Narutos übertrieben dargestellte Theatralik.

Sie war so froh, dass dieser Hinata nicht gefolgt war.

Sie lächelte und eines wurde ihr in diesem Moment bewusst:

Den Status der besten Freundin würde ihr selbst Hinata nicht nehmen können und Sakura schwor sich mit allen Mitteln nun auch um Narutos Liebe zu kämpfen!
 

Einige Meilen von Konoha entfernt, hatten auch Hinata und ihr Team ihr Lager aufgeschlagen.

Sie waren nicht mehr weit vom Land des Wasserfalls entfernt und würden morgen die Grenzen des Feuerreiches überqueren.

Das kleine Feuer, welches sie am Abend anzündeten, brannte noch lichterloh. Alle hatten sich in ihre Schlafsäcke eingemummt und schliefen tief und fest.

Kiba hatte Akamaru beauftragt sich neben Aoi zu legen und diese durch sein dichtes Fell noch zusätzlich zu wärmen.

Kurz nach Mitternacht wurde Kiba jedoch durch ein leises Schluchzen geweckt.

Er setzte sich aufrecht hin und schaute zu Hinata, die ihm gegenüber lag.

Diese hatte ihren Schlafsack bis über den Kopf gezogen, doch Kiba konnte selbst dadurch ihr Weinen nicht überhören. Er kroch zu ihr rüber und setzte sich neben sie.

Hinata schien ihn nicht bemerkt zu haben, denn sie hörte nicht auf in ihre Decke zu schluchzen.

„Hinata…..“, flüsterte Kiba und wollte sie mit seiner Hand berühren, doch in diesem Moment wurde er von Shino aufgehalten.

„Shino, du bist auch wach?!“, bemerkte Kiba.

„Pssst, sei nicht so laut!“, ermahnte ihn dieser und hielt sich seinen Zeigefinger vor den Mund.

Kiba sah wieder zu Hinata.

Es tat ihm furchtbar weh sie so verzweifelt zu sehen. Den ganzen Tag über hatte sie die Starke gespielt und versucht nicht an Naruto zu denken, aber jetzt überkam sie die Sehnsucht nach ihm und der Gedanke, dass er sich für Sakura entschieden hatte.

„Aber wir müssen doch etwas machen!“, flüsterte Kiba und sah Shino an.

Dieser schüttelte mit dem Kopf.

„Nein, wir sollten sie in Ruhe lassen. Gegen Liebeskummer können selbst wir nichts ausrichten!“

„Mist….!“, murmelte Kiba wütend.

„Ich werde morgen früh mit ihr reden, es gibt da nämlich ein paar Dinge, die sie über Naruto wissen sollte!“, sagte Shino leise und zerrte Kiba zurück zu seinem Schlafsack.

„Was denn für Dinge?“, fragte dieser skeptisch.

„Das erzähle ich morgen! Wir sollten versuchen, noch ein bisschen zu schlafen, wer weiß, was uns die nächsten Tage erwarten wird…“, sagte Shino und kroch wieder unter seine Decke.

Kiba sah noch einmal zu Hinata rüber.

Sie schien sich beruhigt zu haben, denn er hörte nichts mehr.

„Hinata…“, sagte er leise, ehe er sich wieder hinlegte.

Er verkreuzte die Arme unter seinem Kopf und sah in den sternenklaren Himmel.

„Warum kannst du Naruto nicht einfach vergessen?“, murmelte er.
 

Der nächste Morgen brach an.

Die Sonne war noch nicht aufgegangen und überall roch es nach frischem Tau.

Die ersten Vögel zwitscherten und der morgendliche Dunst legte sich auf die Pflanzen des Waldes nieder.

Shino war bereits seit einer halben Stunde wach.

Er hatte nicht weit vom Lager einen See erspäht, wo er sich erfrischen und Trinkwasser auffüllen wollte.

Lautlos kämpfte er sich durch das dichte Unterholz, doch plötzlich verspürte er eine eigenartige, finstere Aura, die ihm ganz und gar nicht geheuer war.

Er schlich noch ein Stückchen weiter und erblickte unten am See zwei merkwürdige Gestalten, die sich ebenfalls zu erfrischen schienen.

„Das Ganze gefällt mir ganz und gar nicht!“, flüsterte auf einmal eine Stimme.

Es war Shizune, die Shino gefolgt war und sich im Schutz der Gebüsche leise neben ihn hockte.

„Das da vorne sind Akatsukis!“, bemerkte sie und Shino sah, wie sich die Angst auf ihrem Gesicht ausbreitete.

„Akatsukis?“, hinterfragte er und sah wieder zu den beiden Gestalten.

Er hatte schon einige Geschichten über sie gehört, nicht zuletzt über die Kämpfe, die Naruto und Sakura gegen einige von ihnen in Sunagakure geführt haben und nur mühevoll für sich entscheiden konnten.

Er begutachtete die Fremdlinge. Sie hatten lange schwarze Mäntel mit rotfarbenen Wolken darauf, das Markenzeichen eines jeden Akatsuki. Einer von ihnen schien eine Art Maske zu tragen und der andere hatte lange blonde Haare und auch dessen Gesicht konnte Shino nicht wirklich erkennen.

„Die haben uns gerade noch gefehlt…..!“, murmelte Shizune und biss ängstlich die Zähne zusammen.
 

Ende Kapitel 5

Jinchuuriki

„Was für ein wunderschöner Morgen!“, bemerkte Aoi, die gerade ihren Schlafsack zusammenrollte.

„Für mich ist es noch viel zu früh!“, gähnte Kiba, der noch unter seiner warmen Decke lag und erst vor wenigen Minuten aufgewacht war.

Hinata, die gerade Reisbällchen für das Frühstück vorbereitete, musste bei dessen Anblick grinsen.

„Komm schon Kiba, du solltest mal sehen, wie frisch und unberührt die Natur so früh am Morgen aussieht.“, sagte Aoi und setzte sich neben Hinata.

„Nee!“, murmelte dieser und zog seine Decke über den Kopf.

Plötzlich wurde Akamaru unruhig und er fing an gegen den Wind zu schnüffeln.

„Ist was nicht in Ordnung?“, fragte Aoi und sah zum dichten Unterholz rüber.

„Es sind nur Shizune und Shino, sie waren wohl Wasser holen“, sagte Hinata, die die Beiden jetzt aus den Gebüschen kommen sah.

„Guten Morgen, habt ihr gut geschlafen?“, rief sie ihnen entgegen.

„Schhht!!!“, keuchte Shizune, als sie das Lager erreichte und zog Kiba in Windeseile die Decke vom Leib.

„Hey!“, keifte dieser verdutzt.

„Los, hoch mit dir Inuzuka! Wir müssen hier so schnell wie möglich verschwinden!“, flüsterte Shizune leise.

„Was ist denn los?“, fragte Hinata verwirrt und sah, wie Shino das ganze Schlafzeug querbeet in die Rucksäcke verstaute.

„Akatsukis!“, sagte Shizune hektisch und schmiss Kiba daraufhin endgültig aus seinem gemütlichen Schlafsack.

„Was, Akatsukis?“, rief Hinata erschrocken und auch Aoi zuckte zusammen, obwohl sie bis zu dem Zeitpunkt wohl eher nur Bahnhof verstand.

Aber alleine der Name schien nichts Gutes zu heißen.

„Ja, Shino und ich haben sie gesehen, sie sind nicht weit, unten am See!“, flüstere Shizune weiter und löschte das kleine Feuer, dass Hinata erst vor wenigen Minuten angezündet hatte.

„So viel Stress am frühen Morgen…!“, sagte Kiba und stellte sich neben Akamaru, der leise knurrte.

„W- Wieviele sind es denn?“, fragte Hinata ängstlich und verstaute die zubereiteten Reisbällchen in ihren Rucksack.

„Wir haben nur zwei gesehen!“, antwortete Shino und war bereit zum Aufbrechen.

„Aber das reicht schon!“, bemerkte Shizune und warf Kiba seinen Rucksack zu.

„Könnte mir vielleicht einer sagen, wer oder was diese Akatsukis sind?“, fragte Aoi plötzlich.

„Akatsuki nennt man eine geheime Organisation, die aus Verbrechern verschiedener Dörfer besteht. Sie sind für ihre lautlosen und überraschenden Angriffe bekannt und extrem gefährlich! Selbst Ninjas, die den Rang eines Jonin haben, fürchten sich vor ihnen!“, erklärte Shizune und half Aoi auf Akamarus Rücken.

„Wir können nur hoffen und beten, dass sie uns noch nicht entdeckt haben!“, ergänzte sie besorgt und führte ihr Team in den Schutz der dichten Gebüsche.

„So schlimm können sie ja nicht sein, wenn es selbst dieser Versager Naruto und auch Sakura mit zwei von ihnen aufnehmen konnten!“, tönte Kiba und zog sich daraufhin Shizunes zornigen Blick zu.

„Das ist ja auch kein Wunder, du vergisst wohl, dass die Beiden seit Jahren Schüler zwei legendärer Sannin sind und demnach auch in der Lage waren…“

„Soll das etwa bedeuten, dass dieser Blödmann Naruto stärker sein soll als ich?“, unterbrach Kiba diese plötzlich wütend.

„Hör auf, Kiba!“, schrie Hinata diesen auf einmal an.

„Hör auf so von Naruto zu reden!“, ergänzte sie energisch und sah Kiba enttäuscht an.

„Aber…Hinata….!“, stotterte er und irgendwie war es ja klar, dass Hinata diesen Nudelsuppenfreak in Schutz nehmen würde.

„Wenn ihr zwei weiterhin so laut seid, dann werden uns die Akatsukis sicher bald aufspüren!“, flüsterte Shino wütend.

„Seid jetzt endlich mal ruhig, alle Drei!“, ermahnte Shizune sie plötzlich und blieb stehen.

„Was ist, wieso bleibst du denn stehen?“, fragte Kiba verwundert.

„Ich will kurz nachdenken, aber das ist ja mit euch Quasselstrippen nicht möglich!“, antwortete sie sauer.

„Ich habe Angst….“, murmelte Aoi und griff mit zittrigen Händen in Akamarus weiches Fell.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Aoi, ich werde es mit diesen Trotteln schon aufnehmen!“, imponierte ihr Kiba und grinste ihr aufmunternd zu.

„Jetzt reicht es mir aber mit dir, Inuzuka! Für wen hältst du dich eigentlich? Mr. Universum oder was? Glaub mir, mit denen ist wirklich nicht gut Kirschen essen! Die würden dich zerquetschen wie eine wertlose kleine Fliege!“, giftete Shizune und hoffte, Kiba endlich wieder auf den Boden der Tatsachen holen zu können.

Dieser setzte sich eingeschnappt auf den Boden.

„Blöde Kuh!“, murmelte er von allen unbemerkt und spielte den Desinteressierten.

Doch der letzte Satz lag ihm schwer auf dem Magen.

Shizune hatte ihn lächerlich gemacht und das auch noch vor Hinata!

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte diese nervös.

„Die führen doch irgendetwas im Schilde, sie sind viel zu nah an Konoha dran!“, bemerkte Shino.

„Ja, das ist mir auch schon aufgefallen!“, flüsterte Shizune und sie fragte sich, ob nicht vielleicht Naruto ihr Ziel sei. Schließlich war in ihm der Geist des neunschwänzigen Fuchses versiegelt, hinter dem die Akatsukis schon seit Jahren her sind.

„Ich werde Tsunade informieren…“, seufzte sie und holte aus ihrer Hosentasche ein kleines Hör- und Sprechgerät heraus.
 

Auch in Konoha war die Sonne mittlerweile aufgegangen.

Tsunade hatte die Nacht wieder einmal auf ihrem Schreibtischstuhl verbracht und ist eben erst aufgewacht.

Sie gähnte und streckte sich und juckte sich den Schlaf aus den Augen.

Plötzlich vernahm sie eine leise, undeutliche Stimme aus ihrem kleinen Walkie-Talkie, welches unter einem Stapel Papier verschwunden war.

Sie kramte es hervor und drehte es lauter.

„Shizune? Shizune, bist du das?“, fragte sie verdutzt.

Welchen Grund konnte Shizune haben, sich so früh am Morgen zu melden.

„Was? Akatsukis sind in der Nähe?“, hinterfragte Tsunade plötzlich und sprang hektisch vom Stuhl auf.

„Bist du dir da ganz sicher?“, rief sie lautstark und Shizune schilderte ihr vom anderen Ende aus die Situation.

„Ich habe verstanden! Für euch ist aber immer noch die Mission das Wichtigste! Kümmert euch nicht um die Akatsukis, wenn diese tatsächlich darauf aus sind, uns hier Ärger zu machen, dann werden wir vorbereitet sein. Viel Glück Shizune!“, sagte Tsunade und drehte die Frequenz weg.

„Verfluchter Mist….!“, rief sie und setzte sich wieder hin.

Sie grübelte.

„Und was, wenn gar nicht Konoha ihr Ziel ist?“, murmelte sie zweifelhaft.

Sie verließ ihren Schreibtisch und ging hinaus auf den Flur.

„Oh, gut, dass ich dich hier antreffe, Genma!“, sprach sie plötzlich den jungen Jonin an, der ihr gerade einen Stapel neuer Anträge vorbei bringen wollte.

„Was gibt es denn Tsunade?“, fragte dieser seinen Grashalm kauend.

„Lass den Papierkram erst einmal beiseite. Ich will dass du Shikamaru Nara und die beiden anderen aus Team 10 zu mir schickst, sag ihnen, es sei dringend!“, orderte Tsunade.

„In Ordnung!“, sagte Genma und legte den Stapel auf einem kleinen Tisch im Flur ab.

„Ach und Genma! Sag Shikamaru, dass er das Mädchen aus Sunagakure mitbringen soll!“, rief ihm Tsunade noch hinterher, als dieser hastig zum Ausgang lief.

„Geht klar!“, antwortete dieser.

Tsunade ging in ihr Büro zurück, setzte sich wieder auf ihren Stuhl und blickte nach draußen.

Sie seufzte.

„Was wollen die hier bloß im Feuerreich? Ob Itachi wieder dabei ist?“, murmelte sie leise.
 

Geräuschlos betraten die beiden Akatsukis die kleine Lichtung, auf der bis vor wenigen Augenblicken noch ein kleines Feuer brannte und sich das Gewicht der Rucksäcke und Schlafsachen noch auf dem Gras abzeichnete.

„Scheint so, als hätten sie die Nacht hier verbracht!“, bemerkte Deidara und sah zu seinem maskierten Kollegen, der sich neben die kleine Feuerstelle hockte und mit einem Stock in die noch glühende Kohle stach.

„Scheint so!“, antwortete dieser und verbrannte sich plötzlich.

„Uaah! Ist das heiß!“, rief er entsetzt.

Deidara seufzte.

„So ein Idiot…ich frage mich, womit ich das verdient habe. Mit Meister Sasori war alles wesentlich leichter ….“, schnaubte er und ging einen Schritt in Richtung des dicht bewachsenen Waldes.

„Also Tobi, du kennst unseren Plan!“, sagte er und wandte sich diesem zu.

„Äh, ja….klar!“, antwortete der maskierte Akatsuki Tobi und pustete auf seine verbrannte Hand.

„Gut, ich verlasse mich auf dich!“, ergänzte Deidara und sah Tobi nicht wirklich ernst nehmend an, ehe er in die dichten Büsche abtauchte.
 

Seufzend lag Naruto noch in seinem Bett und starrte an die Decke.

Er war eben aufgewacht und hatte nicht wirklich den Drang aufzustehen.

Er dachte über Hinata nach und war sich noch immer nicht im Klaren, was sie ihm eigentlich bedeutete.

Er stand auf und ging rüber zu seiner Kommode.

Dort standen das Foto, auf dem er zusammen mit Kakashi, Sasuke und Sakura zu sehen ist und auch ein Gruppenfoto mit all seinen Freunden, die damals mit ihm Genin wurden.

Grinsend betrachtete er das Foto.

Wie sich doch alle verändert haben.

Hinata stand direkt neben Sakura, doch anders als bei dieser, die wie immer selbstbewusst poste und sich durch die damals langen Haare fuhr, war Hinata ihre Zurückhaltung direkt anzumerken.

Sie hatte die Arme hinter ihrem Rücken verkreuzt und hatte den Blick nicht zur Kamera gewandt und Naruto fiel auf, wie unterschiedlich die beiden Mädchen doch sind.

„…für welche mein Herz schlägt?“, murmelte er leise.

„Wenn ich das nur wüsste….!“

Naruto zog sich schnell an und blickte aus dem Fenster.

„Und wo bleibt jetzt dieser alte Berg-Eremit?“, seufzte er und verließ seine Wohnung.

„Der hat die Nacht doch bestimmt bei der alten Tsunade verbracht!“, quakte er, als er diesen unten auf der Straße ebenfalls nicht erblickte.

In Tsunades Büro hatten sich währenddessen die Ninjas aus Team 10, Shikamaru Nara, Choji Akimichi und Ino Yamanaka, samt Shikamarus Freundin Temari versammelt.

Shikamaru und Choji sahen wie gerade aus dem Bett gefallen aus. Sie gähnten und Choji fasste sich immer wieder wehleidig auf seinen vor Hunger knurrenden Magen.

Nur Ino hatte sich, wie es sich für ein Mädchen ihrer Klasse gehörte, noch schnell zu recht machen können und stand selbstbewusst zwischen ihren beiden männlichen Kollegen.

Temari stand etwas abseits. Sie gehörte nicht zum Team, ja nicht einmal zum Geschwader aus Konoha und sie fragte sich, weshalb sie der Hokage auch sprechen wollte.

„Also Leute, wie ich vor einer halben Stunde von Shizune erfahren habe, sind in der Nähe Konohas Akatsukis gesichtet worden!“, sagte Tsunade ernst.

„Was? Akatsukis?“, hinterfragte Ino ungläubig.

„Na toll…!“, seufzte Shikamaru, dem das Ganze wieder viel zu stressig erschien.

Temari runzelte besorgt die Stirn.

Sie hatte Weißgott keine guten Erfahrungen mit dieser Organisation gemacht.

Es war noch gar nicht so lange her, als zwei von ihnen ihren Bruder Gaara kidnappten.

Auch Sakura, die ebenfalls im Raum war und Tsunade während Shizunes Abwesenheit als rechte Hand diente, ließ seufzend den Kopf sinken.

Sie hatte sich damals geschworen nie wieder an diesen furchtbaren Kampf gegen Sasori zu denken, den sie beinahe mit ihrem Leben bezahlen musste und letztendlich nur mit Hilfe von Chiyo für sich entscheiden konnte.

„Die haben es doch bestimmt auf Konoha abgesehen!“, rief Ino, die sich an die Auseinandersetzung mit den Akatsukis Hidan und Kakuzu erinnerte.

Ihr Sensei Asuma wurde vor noch gar nicht so langer Zeit durch einen von ihnen tödlich verwundet und weder Ino noch ihre beiden anderen Teamkameraden haben diesen Verlust bis heute wirklich verarbeiten können.

„Möglich ist es….“seufzte Tsunade und sah in die besorgten Gesichter der jungen Ninjas.

„Ich werde nachher allen Jonin und Chuunin den Auftrag geben, alle Eingänge und Wege nach Konoha dicht zu machen!“, ergänzte sie.

„Und was sollen wir machen?“, fragte Shikamaru, der bereits ahnte, dass Tsunade ihn und sein Team für etwas anderes vorgesehen hatte.

Tsunade lehnte sich auf ihren Sessel zurück und seufzte.

„Shizune ist ein wirklich stolzer Ninja und sie würde nie im Leben zugeben in Schwierigkeiten zu stecken, dafür kenne ich zu gut!“, erzählte sie.

„Ich mache mir trotzdem Sorgen um sie und um Team 8, mit dem sie unterwegs ist. Sollten sie nämlich von den Akatsukis entdeckt werden, sehe ich schwarz! Weder Kiba, noch Shino oder Hinata haben es jemals mit einem aus dieser Organisation zu tun gehabt und Shizune hätte alleine keine Chance gegen zwei von ihnen!“, ergänzte sie und sah zu Shikamaru, der ihr zunickte.

„Und unser Team soll ihnen jetzt folgen und sie im Falle eines Falles unterstützen, das stimmt doch?“, hinterfragte er.

„Genau das wird eure Aufgabe sein, Shikamaru!“, antwortete Tsunade und sah daraufhin zu Temari.

„Ich weiß, du bist kein Ninja aus Konoha, aber ich bitte dich trotzdem darum, uns zu helfen“, bat Tsunade und Temari kam nach Vorne zu ihrem Schreibtisch.

„Selbstverständlich mache ich das!“, sagte sie ohne zu zögern. Sie selbst war damals unheimlich dankbar dafür gewesen, dass ihr Naruto, Sakura und die anderen im Kampf gegen Deidara und Sasori zur Seite standen und Gaara haben retten können.

„Da du den Rang eines Jonin hast, möchte ich dich bitten, Team 10 zu führen!“, sagte Tsunade und Temari fühlte sich sehr geschmeichelt.

Sie bejahte und drehte sich zu Shikamaru um, der sie grinsend anlächelte und auch Choji schien nichts dagegen zu haben.

Nur Ino sah Temari etwas kratzbürstig an. Sie konnte sich bei weitem keinen anderen Teamchef außer Asuma vorstellen und Kakashi hatte sie damals nur breitwillig akzeptiert.

Doch der Gedanke, dass Temari jetzt ihr Vormund sein würde, gefiel ihr überhaupt nicht.

Sie hatte schon immer das Gefühl, dass sich diese viel zu sehr in ihr Team drängte, in dem bislang immer sie den Status der heimlichen Anführerin hatte.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“, wurde sie plötzlich von Tsunade gefragt, die sich über Inos mürrischen Blick wunderte.

„Tsunade, ich frage mich, warum ausgerechnet Temari Sensei Asumas Rolle übernehmen soll! Es gibt doch genug andere Jonin….“

„….die ich aber alle für den Schutz Konohas brauche!“, unterbrach Tsunade Ino.

„Denn egal wie widrig die Umstände sind, die Sicherheit des Dorfes steht an erster Stelle!“

Ino ließ seufzend den Kopf sinken.

„Komm schon Ino, was hast du gegen Temari, sie doch nett!“, fragte Choji.

„Ach, halt doch die Klappe und friss lieber deine Chips!“, schimpfte Ino und verpasste diesem eine Kopfnuss.

Was wusste Choji denn schon!

Doch dann hielt Ino inne und seufzte lautstark.

„Meinetwegen, ich bin einverstanden, es bleibt mir auch nichts anderes übrig!“, sagte sie und sah zu Temari, die ein wenig beschämend drein blickte.

„Weiber….!“, stöhnte Shikamaru und kratzte sich am Hinterkopf.

„Gut, dann möchte ich, dass ihr jetzt aufbrecht und Team 8 in Richtung Iwagakure folgt!“, sagte Tsunade und in diesem Moment trat Naruto wütend die Tür ein.

„Hab ich das richtig verstanden, Hinata ist in Gefahr?“, rief er lautstark und zog alle verdutzten Blicke auf sich.

„Sag mal Naruto, ist das jetzt die neue Mode, einfach ohne anzuklopfen in mein Büro zu stürmen?!“, hinterfragte Tsunade verwundert.

Naruto ignorierte ihre Frage und ging zu ihr nach Vorne.

„Das stimmt doch, oder?“, fragte er energisch.

„Naruto!“, ermahnte ihn Sakura leise.

„Gelauscht scheinst du auch noch zu haben….“, seufzte Tsunade.

In der Tat hatte Naruto, der glaubte Jirayia bei Tsunade vorfinden zu können, das halbe Gespräch hinter der Tür aus mitbekommen.

„Deine Freundin Hinata und die anderen sind auf Akatsukis gestoßen und ich schicke ihnen jetzt Team 10 als Unterstützung hinterher!“, sagte Tsunade.

Sie wusste, dass sie ihm das jetzt nicht mehr verschweigen konnte, daher machte sie keinen Hehl aus der Sache.

Naruto ließ den Kopf sinken.

„Hinata….“, murmelte er und eine große Furcht durchdrang ihn.

Er wusste, wie gefährlich und erbarmungslos die Akatsukis waren und Hinata möglicherweise in deren Gewalt zu wissen, bereitete ihm furchtbare Sorgen.

„Ich komme mit!“, rief er plötzlich.

„Jetzt hör mit diesem Quatsch auf, Naruto!“, schimpfte Sakura.

„Sie hat Recht, Naruto, ich kann nicht verantworten dich mitgehen zu lassen, schließlich bist du gerade erst von einer Mission zurück. Du solltest dir auch mal eine Pause gönnen!“, verteidigte Tsunade ihre Schülerin.

„Ich soll hier also in Ruhe die Seele baumeln lassen, während sich Hinata vielleicht in größter Gefahr befindet?!“, hinterfragte Naruto wütend.

„Das kannst du vergessen Tsunade! Ich werde mitgehen, ob du es mir nun erlaubst oder nicht!“, ergänzte er entschlossen.

Tsunade seufzte.

Sie wusste, dass Naruto unter diesen Umständen das Dorf auch ohne ihr Einverständnis verlassen würde und sie sah auch die Angst um Hinata in seinem Gesicht.

So ähnlich hatte er auch drein geschaut, als er damals von Gaaras Entführung erfuhr.

Naruto war, was seine Freunde betraf, immer sehr emotional und würde sich, egal wo, für jeden bedingungslos in den Kampf stürzen.

„Also schön Naruto, ich werde dich, wie es aussieht, eh nicht aufhalten können, du kannst Team 10 begleiten“, schnaubte Tsunade und sah wie dieser vor Erleichterung zusammensackte.

Shikamaru grinste.

„Das war ja mal wieder typisch für ihn, der will immer mitten im Geschehen sein!“, sagte er.

Temari legte Naruto eine Hand auf die Schulter.

„Willkommen im Team!“, sagte sie.

„Das glaube ich jetzt nicht!“, rief Sakura plötzlich in die Runde.

„Tsunade, wie kannst du ihn nur so einer Gefahr aussetzen?!“, fragte sie ihre Mentorin und Tsunade sah Sakura an.

Diese schien sich Gedanken zu machen, schließlich wusste sie, dass die Akatsukis unter anderem auch hinter Narutos neunschwänzigem Fuchs her waren.

„Ich weiß worauf du hinaus willst, Sakura, aber was soll ich machen? Du kennst ihn doch, er wird mir keine Ruhe lassen!“, antwortete Tsunade und gab Temari eine Karte mit einer Wegbeschreibung nach Iwagakure mit.

„Worauf warten wir noch!?“, rief Naruto und stürmte in Richtung Tür.

„Naruto!“, sagte Sakura und dieser drehte sich zu ihr um.

„Naruto….ich,…ich kann dich nicht zurückhalten, hab ich recht?“, fragte sie verzweifelt.

Dieser schüttelte den Kopf.

„Sakura, wenn ich jetzt nicht mitgehe und Hinata etwas passiert, dann werde ich es mir nie verzeihen….“, antwortete er und in diesem Moment wurde ihm bewusst, wie sehr er doch an Hinata hing. Außerdem fühlte er sich schuldig, schließlich war Hinata nur seinetwegen auf diese Mission gegangen.

„Kannst du das nicht verstehen?“, fragte er noch und Sakura ließ daraufhin den Kopf sinken.

„Was läuft denn hier für ein Film ab?“, fragte Ino verdutzt, die sich über Sakuras eigenartiges Verhalten Naruto gegenüber wunderte.

„Mann Ino, bist du blind oder was? Sakura ist in Naruto verknallt!“, bemerkte Shikamaru leise, ohne, dass es weder Sakura noch Naruto gehört hatten.

„Wie jetzt?“, riefen Ino und Choji zeitgleich.

Shikamaru seufzte.

„Es ist, wie ich eben sagte!“.

Ino sah ungläubig zu Sakura und sah die Verzweiflung in ihrem Gesicht.

„Ich hab immer gedacht Sakura würde in Sasuke verliebt sein…“, murmelte sie.

„Die Dinge ändern sich halt!“, sagte Shikamaru belehrend.

„Leute, wir sollten keine Zeit verlieren!“, sagte Temari plötzlich, um das Gespräch zu beenden.

„Du hast Recht!“, bemerkte Shikamaru und folgte ihr samt Naruto, Ino und Choji aus der Tür hinaus in den Flur.

„Warte, Naruto!“, rief Sakura nochmals.

„Was ist denn noch?“, fragte dieser.

Sakura atmete schwer und sah Naruto nervös an.

„Naruto,…ich,…ich…“, stotterte sie und Naruto nahm daraufhin behutsam ihre Hand.

„Es wird schon alles gut gehen, Sakura!“, besänftigte er sie und wandte sich danach von ihr ab und folgte Shikamaru nach draußen.

Als Naruto aus ihrem Blickfeld verschwunden war, schlug Sakura die Hände vors Gesicht und fing zu Weinen an.

Tsunade kam zu ihr und legte ihre Hand auf Sakuras Schulter, doch diese wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen.

„Das wird schon, mach dir keine Sorgen um ihn. Es wird ihm schon nichts passieren!“, versuchte Tsunade ihre Schülerin zu beruhigen.

„Darum geht es doch gar nicht!“, schluchzte Sakura und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Ich…ich verliere ihn, Sensei!“, sagte sie dann leise.

„Ich verliere ihn an Hinata…!“

Tsunade sah Sakura verdutzt an.

War diese etwa auch in Naruto verliebt?
 

Shizune und ihr Team hatten sich währenddessen im dichten Unterholz versteckt.

„Ich habe Angst…!“, flüsterte Aoi.

„Solange Akamaru so ruhig ist, brauchen wir uns nicht zu fürchten!“, sagte Kiba und streichelte seinen großen Hund.

„Er wird schon Alarm schlagen, wenn er jemanden wittert!“.

„Wir können uns trotzdem nicht so lange hier aufhalten, wir verlieren zu viel Zeit!“, bemerkte Shino.

„Wenn wir uns beeilen, dann schaffen wir es in weniger als zwei Stunden bis zur Grenze des Landes!“, flüsterte Shizune.

„Ich halte das für keine so gute Idee…“, sagte Hinata leise.

„Wir sollten es trotzdem wagen, vielleicht sind die Akatsukis auch nicht mehr in der Nähe!“, sagte Shizune und verließ den dichten Schutz der Büsche.

Sie drehte sich zu allen Seiten um, doch sie verspürte keine negative Aura.

Die Vögel zwitscherten und die hellen Strahlen der Sonne erwärmten durch die hohen Baumkronen dringend den kühlen Boden.

„Es scheint alles in Ordnung zu sein!“, flüsterte sie und ihre Mitstreiter nahmen sich an ihr ein Beispiel und folgten ihr.

Sie gingen ein Stück und Kiba schnaubte erleichtert aus.

„Die sind wahrscheinlich über alle Berge!“, sagte er.

„Trotzdem sollten wir weiterhin auf der Hut sein!“, ermahnte in Shizune.

„Ich hoffe nur, dass sie nicht wirklich auf dem Weg nach Konoha sind“, murmelte Hinata.

„Ich habe Tsunade bescheid gegeben, mehr können wir jetzt auch nicht tun!“, sagte Shizune.

Sie hielt es für angebrachter ihrem Team nichts von ihrer Vermutung, die Akatsukis könnten hinter Naruto her sein, zu erzählen. Sie war sich nicht sicher, ob diese überhaupt wussten, dass in diesem der Geist des neunschwänzigen Fuchses hauste und wollte besonders nicht Hinata dadurch beunruhigen.

Plötzlich hielt Akamaru an und fing leise an zu knurren.

„Akamaru, was ist denn?“, fragte Kiba erschrocken und die anderen drehten sich zu allen Seiten um.

„Was ist mit ihm, Inuzuka? Warum knurrt er?“, fragte Shizune und bildete mit Hinata und Shino einen kleinen Kreis um Aoi, die es in erster Linie zu schützen galt.

Sie holte ihr Kunai aus der Tasche und wappnete sich zur Verteidigung.

„Oh nein…..“, bemerkte plötzlich Shino mit zittriger Stimme und die anderen sahen hastig in seine Blickrichtung.

Tobi, der Akatsuki mit der seltsamen Maske vor dem Gesicht, kam hinter einem Baum hervor und stellte sich schweigsam vor Shizune und den anderen.

„Verdammt…!“, murmelte Shizune und sie merkte den Schweiß, der ihr über die Schläfen ran.

Einen Kampf gegen einen Akatsuki hatte sie wahrlich nicht während der Mission eingeplant, aber nun schien dieser nicht unumgänglich zu sein.

„Das ist einer der beiden Akatsukis!“, sagte Shino und holte sein Kunai aus der Tasche.

„Hinata!“, flüsterte Shizune plötzlich und stellte sich direkt neben diese.

„Du wirst jetzt mit Aoi hier verschwinden! Bring sie in Sicherheit, wenn es mit dem Akatsuki zur Auseinandersetzung kommen wird, werden wir sie nämlich nicht so leicht schützen können!“, beauftragte sie sie.

„Aber….was ist mit euch?“, fragte Hinata ängstlich.

„Wir werden den Akatsuki aufhalten!“, antwortete Shizune.

„Das Wichtigste ist die Sicherheit Aois! Wenn ihr etwas zustößt, ist die ganze Mission für die Katz gewesen!“, ergänzte sie.

Hinata nickte und nahm Aoi, die vor Angst zitterte, an die Hand.

„Komm, Aoi!“, rief Hinata und lief mit dieser davon.

Shizune, Shino, sowie Kiba und Akamaru standen wie eine Mauer vor dem Akatsuki, der sich noch immer schweigend, an einen Baum lehnte.

„Also schön, was willst du von uns?“, fragte Shizune und versuchte vor Kiba und Shino keine Angst zu zeigen. Als Teamchefin musste sie einen kühlen Kopf behalten und ihrem Gegner selbstbewusst entgegen treten.

Tobi verkreuzte die Arme vor die Brust und schwieg noch immer.

„Was ist mit ihm?“, fragte Kiba verdutzt.

„Lass dich nicht von ihm täuschen, Inuzuka! Der hat auf jeden Fall etwas vor!“, bemerkte Shizune und trat einen Schritt vor.

„Du willst doch nach Konoha, oder?“, fragte sie, doch Tobi blieb regungslos am Baum gelehnt.

„Hier stimmt doch irgendetwas nicht….!“, murmelte Shino.

„Eure Organisation ist schon lange kein Geheimnis mehr, Akatsuki! Der Hokage weiß über euch bescheid!“, sagte Shizune und versuchte eher erfolglos Tobi mit ihren Worten einzuschüchtern.

Dieser zuckte eher desinteressiert mit den Schultern.

„Ich glaube nicht, dass er es auf Konoha abgesehen haben!“, sagte Shino plötzlich und stellte sich neben Kiba.

„Glaube ich auch nicht!“, bemerkte auch dieser.

„Warum würde er sich sonst mit uns abgeben?“, fügte er fragend hinzu.

Shizune biss die Zähne zusammen.

Da könnte etwas Wahres dran sein, schließlich sah es so aus, als ob dieser Akatsuki ihrem Team bewusst aufgelauert hatte und gar nicht auf dem Weg nach Konoha war.

Aber warum hüllte er sich so in Schweigen oder griff nicht an?

War er wirklich hinter ihnen her?

Was wollte er?

„Sagt mal, sagtet ihr nicht, dass es zwei Akatsukis waren? Wo ist denn der Andere?“, fragte Kiba plötzlich und Shizune zuckte zusammen.

Er hatte Recht!

Wo war der Zweite?

Was lief hier nur?

„Ihr zweitklassigen Ninjas aus Konoha interessiert mich so was von nicht die Bohne!“, sagte Tobi plötzlich und seine Stimme klang kalt und unberechenbar in den Ohren der jungen Ninjas.

Shizune versuchte verzweifelt die Situation zu verstehen und mit einem Male fiel es ihr wie Schuppen von den Haaren!

„So ein Mist!“, rief sie entsetzt und schien den Plan der Akatsukis durchschaut zu haben.

„Die sind nicht hinter uns her, sondern hinter Aoi!“

„Waaas?“, hinterfragten Shino und Kiba zeitgleich erschrocken.

„Denkt doch mal nach!“, forderte Shizune ihre Mitstreiter auf.

„Die waren von Anfang an darauf aus, dass wir uns bei einem Aufeinandertreffen mit ihnen trennen und Aoi einem Kampf mit ihnen nicht aussetzen würden!“, erklärte sie.

„Deswegen greift uns dieser Typ auch nicht an! Er will uns bloß ablenken!“, rief Shino.

„Genau so ist es!“, sagte Shizune und sah Tobi finster an.

„Wenn dieser hier also darauf aus ist, uns hier aufzuhalten….“

„…dann ist es die Aufgabe des anderes Akatsuki sich Aoi zu schnappen!“, ergänzte Shino erschrocken und mittlerweile hatte auch er den ganzen Plan der Akatsukis verstanden.

„Scheiße!“, rief Kiba plötzlich hektisch.

„Und Hinata ist jetzt alleine mit ihr unterwegs!!!“
 

Querfeldein und nicht wirklich ohne Ziel rannte Hinata mit Aoi an der Hand durch den dicht bewachsenen Wald. Sie wollte Aoi so schnell und so weit wie möglich in Sicherheit bringen, so wie es ihr Shizune befohlen hatte.

Sie machte sich jedoch große Sorgen um ihre Freunde.

Würden sie es schaffen, den Akatsuki zu besiegen?

An einer steilen Klippe endete plötzlich ihre Flucht.

„Mist! Hier kommen wir nicht weiter!“, murmelte Hinata entsetzt.

„Hinata….ich kann nicht mehr, lass uns bitte eine Pause machen!“, schnaubte Aoi, der das Atmen sichtlich schwer fiel.

„Das geht nicht…“, sagte Hinata leise und suchte rechts und links von ihr nach einer Ausweichmöglichkeit.

„Sieh mal einer an, wen haben wir denn hier!“, hörten die Beiden plötzlich eine Stimme sagen.

Hinata und Aoi drehten sich hastig um und sahen Deidara langsam aus den Gebüschen kommen.

„Der zweite Akatsuki….!“, murmelte Hinata ängstlich und stellte sich reflexartig sofort schützend vor Aoi.

Mit zittrigen Händen griff sie nach ihrem Kunai.

Aoi kauerte sich hinter Hinata zusammen. Ihr wurde bewusst, dass ihre Sicherheit jetzt einzig und alleine von dieser abhing.

Hinata selbst schlotterte am ganzen Körper. Nie im Leben hätte sie alleine eine Chance gegen einen Akatsuki, nicht einmal mit ihrem Byakugan und dennoch war es ihre Aufgabe, Aoi zu schützen! Das erwarteten nicht nur Shizune und ihre Teamkollegen, nein, auch Tsunade und ganz Konoha!

Deidara kam immer näher auf die Beiden zu und blieb schließlich zwei Meter vor ihnen stehen.

„Ehrlich mal, wenn ich das so sehe, könnte man fast meinen, du würdest vor Angst zittern!“, schmunzelte er und sah in Hinata verängstigtes Gesicht.

„Und so jemand wie du soll ein Ninja sein?!“, beleidigte sie Deidara bewusst weiter und Hinata ließ entmutigt den Kopf sinken.

„Aber du kannst aufatmen Kleine, an dir bin ich nämlich gar nicht interessiert!“, sagte Deidara plötzlich und sah in Hinatas fragendes Gesicht.

„Liefere mir die Frau hinter dir aus und ich lasse dich am Leben!“, ergänzte er befehlend.

Aoi zuckte panisch zusammen und Hinata ran der Schweiß über die Stirn.

Jetzt waren sie wirklich in der Klemme.

„W- Was willst du von Aoi?“, fragte Hinata ängstlich und mit zittriger Stimme und sie fragte sich tatsächlich, was die Akatsukis nur mit einer Botschafterin wollten.

Deidara lachte laut auf.

„So ist das also! Dann hat diese ihr kleines Geheimnis also für sich behalten!“, sagte er und sah, an Hinata vorbei, direkt in Aois glasige blaue Augen.

„Irre ich mich oder habe ich recht, Jinchuuriki?!“

„Jinchuuriki???“, rief Hinata plötzlich entsetzt und drehte sich hastig zu Aoi um.

Diese ließ beschämend den Kopf sinken.

Hinata konnte es nicht glauben!

Sie kannte so halbwegs die Legenden der neun Bijuus, die in Lebewesen verbannt wurden.

Aber sollte auch in Aoi, der zarten und friedliebenden Botschafterin, tatsächlich eines dieser Bijuus leben?

War auch sie, wie der Akatsuki sagte, ein Jinchuuriki?
 

Ende Kapitel 6

Hero

„Naruto! Jetzt mach mal langsamer!“, rief Shikamaru, der samt diesem, Ino, Choji und Temari vor gut einer Stunde von Konoha aufgebrochen war, um Team 8 im Falle eines Kampfes gegen die Akatsukis zu unterstützen.

Naruto jedoch dachte nicht im Traum daran, langsamer zu werden. Wie ein Irrer preschte er durch den Wald und seine Kameraden hatten so einige Schwierigkeiten mit ihm Schritt zu halten.

„Der Kerl wird noch seine ganze Energie aufbrauchen!“, sagte Ino.

Naruto war es egal, was die anderen sagten oder dachten. Er wollte Hinata finden!

Seine Gedanken kreisten nur um sie und er schwor sich, Kiba und Shino den Kopf abzureißen, sollte Hinata etwas widerfahren sein.
 

„Ist das wirklich wahr?“, fragte Hinata und Aoi sah diese traurig an.

„Ja, es stimmt. Es tut mir leid Hinata!“, antwortete sie demütig.

„Aber….ich verstehe das nicht! Wieso hast du denn nichts gesagt?“, hinterfragte Hinata verwirrt.

„Ich weiß es nicht….vielleicht, weil ich mich selber dafür schäme…“, sagte Aoi leise und Hinata bemerkte, wie sehr sich diese mit diesem Schicksal quälte.

Deidara lachte lautstark.

„So, genug jetzt, gib mir die Frau und du kannst gehen!“, sagte er zu Hinata, die noch immer Aoi zugewandt war.

„Hinata….“, flüsterte Aoi ängstlich und Hinata legte eine Hand auf deren zittrigen Hände.

Dann drehte sie sich wieder zu Deidara und richtete ihr Kunai auf ihn.

„Du wirst Aoi nicht bekommen! Nicht so lange ich am Leben bin! Sie zu schützen ist Teil meiner Mission und ich werde nicht zulassen, dass diese Mission fehlschlägt!“, sagte sie und schien plötzlich wie ausgewechselt zu sein.

Ihr war klar geworden, dass nur sie alleine die Fäden in den Händen hatte, dass nur sie jetzt für Aois und ihr Schicksal verantwortlich war.

Deidara war von Hinatas wachsendem Selbstbewusstsein etwas überrascht, doch keines Falls eingeschüchtert.

„Also schön, du willst es wohl auf die harte Tour!“, grinste er sie siegessicher an und Hinata tat sich schwer die starke Miene zu bewahren.

Sie hatte diesen Moment gefürchtet, doch jetzt stand sie seit langem wieder einem wirklichen Gegner gegenüber und sie wusste, dass sie all ihre erlernten Fähigkeiten einsetzen musste, um diesen zu besiegen!

„Byakugan!“, rief sie und setzte ihr Kekkei Genkai ein.

Deidara zuckte mit einer Augenbraue.

Er hatte bereits von dieser vererbten Fähigkeit gehört und er kannte Itachis Sharingan und wusste, welche unglaublichen Kräfte so ein Kekkei Genkai hatte.

Dass dieses kleine Mädchen vor ihm jedoch Trägerin des Byakugan war, überraschte ihn jetzt doch ein wenig.

„Vielleicht wird das Ganze doch nicht so einfach wie ich dachte…“, murmelte er und formte aus seiner Hand heraus zwei kleine Tonfiguren, die die Gestalt von Vögeln hatten.

„Was ist das?“, fragte Hinata verwundert.

„Tja, wie du siehst, bist du nicht die Einzige, die hier besondere Fähigkeiten hat, meine Kleine! Das hier sind meine kleinen Freunde, mein Kunstwerk!“, antwortete Deidara lachend.

Mit ihrem Byakugan durchforschte Hinata Deidaras Körper und sie stelle entsetzt fest, dass dieser voll mit Chakra geladen war.

Sie biss die Zähne zusammen.

Deidara lachte und hetzte plötzlich seine beiden Tonfiguren auf Hinata und Aoi.

„Vorsicht, Aoi!“, rief Hinata, stieß diese rasch zur Seite und brachte die Tonfiguren alleine durch die Kraft ihres Chakras in Kombination mit ihrem Byakugan zum explodieren, ehe diese sie berühren konnte.

Die Explosion war über die ganze Schlucht zu hören und hatte alle nahe liegenden Vögel und anderen Tiere in Angst und Schrecken versetzt, so dass sie hastig davon liefen.

Deidara lachte und sah zu Hinata, die sich durch die Explosion einige Brandwunden an den Händen zugezogen hatte, jedoch nicht weiter verletzt zu sein schien.

„Dein Byakugan gefällt mir Kleine, ich glaube es würde sich in unserer Organisation gut machen!“, sagte er grinsend und sah in Hinatas verdutztes Gesicht.

„Wieso sich nur mit einer Sache zufrieden geben, wenn man doch gleich alles haben kann!“, ergänzte er und spielte darauf an, jetzt nicht mehr nur an Aoi, sondern auch an Hinata interessiert zu sein.

„Na mal sehen, wie du jetzt damit zurecht kommst!“, grinste Deidara und erschuf dieses Mal 4 Tonfiguren, in Gestalt achtbeiniger Insekten.

Wieder hetzte er diese auf Hinata, die diese von allen 4 Seiten angriffen!

Diese wusste, dass sie diese Tonfiguren auf keinen Fall berühren durfte und sie wusste auch, dass sie alle 4 auf einmal vernichten musste!

Ohne groß nachzudenken und binnen einer halben Sekunde wandte sie ihr selbst erlerntes Shugohakke Rokujuyon Sho an und war so nun im Stande alle Tonfiguren mit einem Schlag zu zerschmettern!

Eine große Explosionswolke legte sich über Hinata und sie fiel erschöpft auf ihre Knie.

„Erstaunlich…!“, bemerkte Deidara.

„Sie scheint mehrere Gegner auf einmal abwehren zu können, ohne sie jedoch wirklich zu berühren….!“, ergänzte er murmelnd.

„Hinata, bist du OK?“, fragte Aoi besorgt.

„Ja….es geht schon!“, keuchte diese.

In Wahrheit hatte sie durch die Explosionen starke Brandwunden an ihren Händen und eine große Platzwunde an ihrer rechten Schläfe erlitten.

„Du bist nicht schlecht, Kleine, aber mal schauen, wie du mit einer ganzen Armee meiner kleinen Freunde verkehren wirst!“, lachte Deidara.

Hinata keuchte und atmete schwerfällig.

„Nein!!!“, schrie plötzlich Kiba, sprang aus dem Gebüsch und stellte sich mit Akamaru schützend vor Hinata.

„Kiba….!“, schnaubte diese und war erleichtert, dass ihm nichts passiert war.

„Was willst du Komiker denn hier?“, fragte Deidara überrascht.

„Hinata, ist alles in Ordnung, bist du verletzt?“, fragte Kiba.

„Nein, mir geht es gut…“, keuchte sie weiter und stand wieder auf.

In diesem Moment sprang auch Shino aus den Gebüschen und stellte sich direkt vor Aoi.

Deidara runzelte die Stirn und er fragte sich, wie diese seinem Partner Tobi nur entkommen konnten.

„Shino! Schnapp dir Aoi und verdufte! Den Typen hier erledigen Akamaru und ich!“, rief Kiba seinem Kameraden zu, was dieser auch sogleich in die Tat umsetzte.

„Wo ist Shizune?“, fragte Hinata.

„Mach dir keine Sorgen um sie! Sie hält uns diesen anderen Kerl vom Leib!“, antwortete Kiba und sah in Deidaras wütendes Gesicht.

Aoi war weg!

Diese kleinen Gören hatten ihm seinen ganzen Plan versaut!

„Du kleine Missgeburt wirst er noch bereuen, dich mit mir angelegt zu haben!“, giftete Deidara und formte eine ganze Armee von Tontieren aus seinen beiden Händen.

„Pass auf Kiba, du darfst sie nicht berühren, sonst explodieren sie!“, rief ihm Hinata zu, doch Kiba schien nicht zu bremsen zu sein und stürmte mit Akamaru auf Deidara zu.

Überrascht von dessen Offensive, wich Deidara einen Schritt zurück und schickte daraufhin seine geformten Tontiere auf Kiba und seinen Hund.

Geschickt wichen die Beiden aus, doch Deidara war ja schließlich nicht umsonst ein gefürchteter Akatsuki.

Er erschuf einen riesigen Vogel, sprang auf dessen Rücken und griff Kiba frontal aus der Luft an.

„Kiba!!!“, schrie Hinata, doch auch Kiba schien mit seinem Latein noch nicht am Ende zu sein.

„Akamaru!“, rief er hastig und gab seinem Hund ein Zeichen.

Daraufhin verwandelte sich Akamaru in Kiba und nun waren sie beide in der Lage, Kibas Lieblingstechnik, das Gatsuga, anzuwenden.

„Was ist das?“, rief Deidara verwundert, als sich seine beiden Gegner plötzlich anfingen wie Wirbelstürme zu drehen.

Kiba und Akamaru erreichten eine enorme Geschwindigkeit und schossen zielsicher auf Deidara zu.

„Argh!“, schrie dieser und wurde von Kiba auf den Boden geschleudert.

Führerlos knallte der Riesenvogel gegen einen großen Felsen und setzte diesen durch eine gewaltige Explosion in Schutt und Asche.

Kiba landete wieder sicher und Akamaru verwandelte sich wieder in seine eigentliche Gestalt zurück.

„Du solltest dich eben nicht mit Konoha-Ninjas anlegen, Versager!“, schnaubte Kiba siegessicher.

Hinata atmete erleichtert aus.

Sie stellte sich direkt neben Kiba und sah ihn lächelnd an.

„Es wird alles gut werden, Hinata! Das verspreche ich dir!“, sagte Kiba und Hinata wusste, dass sie ihm vertrauen konnte.

„Das glaubst auch nur du!“, fluchte Deidara, der sich wieder aufrappelte.

Er sah Kiba finster an und ein kaltes Lächeln zierte sein makelloses Gesicht.

Er hatte auch allen Grund dazu.

Von allen unbemerkt hatte er, noch vor Kibas Angriff, einigen seiner Tontierchen befohlen, sich heimlich an diesen heranzuschleichen und ihn von hinten anzugreifen.

Deidara hob eine Hand und eine Schar von Tonspinnen sprang direkt auf Kiba zu.

„Nein!“, schrie Hinata und sprang beiseite, doch für Kiba war es zu spät. An die 20 Tierchen prallten an seinem Körper ab und entfachten eine gewaltige Explosion!

„Muahahahaha!“, lachte Deidara lautstark, denn nun schien er wieder die Oberhand zurück erobert zu haben.

„K-Kiba…..!“, rief Hinata entsetzt, als sich die große Rauchwolke langsam löste und sie Kiba am Boden liegen sah.

Akamaru kam auf ihn zu und leckte ihm das Gesicht ab.

Hinata kroch ebenfalls zu Kiba und drehte diesen behutsam auf den Rücken.

Seine Klamotten waren eingerissen und er hatte überall Schürf- und Brandwunden.

„Oh nein…Kiba!“, sagte Hinata mit zittriger Stimme und berührte vorsichtig sein Gesicht.

„Es…es geht schon….Hinata…“, murmelte er.
 

Währenddessen tat sich auch Shizune schwer gegen Tobi.

Sie hatte Kiba und Shino Hinata und Aoi hinterher gejagt, damit diese ihnen helfen konnten.

Sie keuchte und schien am Ende ihrer Ideen zu sein.

Was sie auch versuchte, es war erfolglos.

Dieser eigenartige Akatsuki mit der Maske war ein wortkarger Typ, der aber so gut wie alle Tricks durchschauen konnte.

„Verdammt!“, murmelte Shizune.

„Wenn das so weiter geht, dann werde ich bald keine Kraft mehr haben!“

Sie wusste, dass Tobi nur mit ihr spielte und sie daran hindern wollte, ihren Schützlingen zu folgen.

Aber warum tötete er sie nicht einfach?

Es wäre für ihn ein Leichtes…!
 

Deidara marschierte geradewegs auf Hinata zu und packte diese am Kragen.

„So, du kommst jetzt mit mir!“, sagte er und Hinata schien sich nicht dagegen zu wehren.

Sie glaubte, jetzt, wo der Akatsuki Kiba besiegt hatte, eh keine Chance gegen ihn zu haben.

Akamaru knurrte laut, doch er traute sich nicht Deidara anzugreifen.

„Hinata….nein! Tu doch was!“, krächzte Kiba mit seinen letzten Kräften, doch auch er konnte Deidara nicht aufhalten.

Hinata standen die Tränen in den Augen. Wieder hatte sie versagt, wieder war sie einfach nicht stark genug.

„Verflucht, Hinata! Was soll das?“, rief Kiba heiser.

„Ich dachte, du wolltest dich ändern und Naruto in nichts mehr nachstehen!!!“, schrie er verzweifelt und in diesem Moment fasste Hinata endlich wieder Selbstvertrauen. Sie dachte an Naruto und wie enttäuscht dieser wäre, wenn er sie so sehen würde.

„Nein!“, rief sie wütend und riss sich von Deidara los.

Dieser sah sie wütend an.

„Mach jetzt keinen Ärger, Kleine!“, rief er lautstark, doch Hinata dachte nicht daran nachzugeben.

Sie stellte sich direkt vor Deidara und nahm Kampfposition ein.

„Ich werde nicht mit dir gehen und ich werde auch nicht zulassen, dass du meinen Freunden noch einmal etwas antun wirst!“, rief sie energisch und Deidara merkte, wie das Chakra in ihr zu brodeln anfing.

„Ich werde diesen Kampf jetzt endgültig beenden und diese Mission zu Ende bringen!“, ergänzte sie und stürmte ganz untypisch für sie auf Deidara zu.

„Byakugan!“, rief sie und sah, durch Deidara hindurch, genau seine Chakrapunkte.

Deidara ahnte nichts Gutes und wollte beiseite springen, doch Hinata war zu schnell!

Sie wandte das Juken an und traf Deidara gezielt am rechten Unterarm.

Dieser schrie vor Schmerzen auf und es schien, als wäre sein kompletter Arm lahm gelegt worden.

„W-Was hast du gemacht?“, fragte er Hinata verwirrt.

„Ich lege deine Chakrapunkte lahm!“, antwortete sie und setzte zum nächsten Angriff an.

Dieses Mal erwischte sie Deidara frontal in seinem Brustkorb.

Deidara krümmte sich zu Boden und spuckte Blut.

Er hatte das Gefühl sich urplötzlich in einem wahren Alptraum zu befinden. Wie konnte diese kleine Göre nur seine Chakrapunkte sehen?

War das etwa auch eine Fähigkeit ihres Byakugan?

„Dir werde ich es schon zeigen….!“, ,murmelte er von Hinata ungehört.

Er versteckte seine linke, noch intakte Hand hinter seinem Rücken und formte ein gewaltiges Tontier, welches er ihr beim nächsten Angriff direkt ins Gesicht schleudern würde.

Hinata glaubte endlich die Oberhand gewonnen zu haben und griff erneut an, doch dieses Mal war Deidara vorbereitet und schmiss seine Tonfigur Hinata entgegen.

Darauf nicht vorbereitet, konnte Hinata nicht ausweichen und wurde, durch die Explosion frontal getroffen, fünf Meter zurück katapultiert.

„Oh nein…!“, fluchte Kiba lautlos, der das ganze Szenario mit angesehen hatte.

Verletzt versuchte sich Hinata wieder aufzuraffen, doch die Schmerzen waren zu groß und sie sank wieder in sich zusammen.

Keuchend und immer noch Blut spuckend, kam Deidara auf sie zu und griff nach seinem Kunai.

„Ich muss sagen…deine Angriffe haben mich wirklich überrascht, dennoch bin ich noch nicht am Ende…!“, taumelte er und richtete das Kunai auf Hinata.

„Du wirst mit deinem Leben bezahlen für das, was du mir angetan hast!“, keuchte er.

„Niemand legt sich ungestraft mit mir an!“

Hinata schien am Ende zu sein.

Sie hatte keine Kraft mehr sich zu bewegen.

Sie keuchte und hustete lautstark.

Und jetzt stand dieser Akatsuki direkt über ihr, mit einem Kunai in der Hand.

Er würde sie gleich töten, da war sich Hinata sicher.

„Das wars dann wohl!“, rief Deidara.

Hinata ran der Schweiß über die Wangen.

Was sollte sie jetzt tun?

„Sag Lebewohl“, ergänzte Deidara und rammte das Kunai in ihre Richtung.

Hinata schloss die Augen und spürte die Blutspritzer auf ihrem Gesicht.

Aber halt…!

Was war das?

Sie fühlte keinen Schmerz!

Sie öffnete die Augen und lief plötzlich kreideweiß an.

Zwischen ihr und dem Akatsuki stand plötzlich Kiba!

Er hatte sich in dem Moment, als Deidara mit dem Kunai auf Hinata losging, schützend vor sie gestellt!

„K-Kiba….!“, sagte Hinata mit zittriger Stimme und auch Deidara schaute etwas verdutzt drein.

Das Kunai bohrte sich wie eine scharfe Klinge durch Kibas Brust.

Er spuckte Blut und fiel zu Boden.

„Kiba!!!!!!“, schrie Hinata verzweifelt und fing diesen auf.
 

„Da Vorne ist jemand!“, rief Temari und erblickte in der Ferne eine am Boden liegende Person.

„Das ist Shizune!“, rief Shikamaru erschrocken und kam mit seinem Team vor ihr zum Stehen.

„Oh mein Gott! Was hat sie denn?“, fragte Naruto hektisch und kniete neben ihr nieder.

Ino hörte ihren Herzschlag ab und drehte sie auf den Rücken.

„Sie ist bewusstlos, aber ich glaube ansonsten unverletzt!“, diagnostizierte sie.

„Was ist hier nur passiert? Wo sind die Anderen“, fragte Naruto panisch und drehte sich zu allen Seiten um.

Von Team 8 schien jede Spur zu fehlen.

„Ich nehme mal an, dass sie eine Auseinandersetzung mit den Akatsukis hatten!“, bemerkte Shikamaru und blickte in Narutos entsetztes Gesicht.

„Und wo zum Teufel sind sie dann jetzt?“, hinterfragte er noch einmal.

„Beruhige dich, Naruto!“, sagte Temari und legte eine Hand auf seine Schulter, doch Naruto entriss sich ihr.

„Wie soll ich mich denn beruhigen?!“, rief er wütend.

Plötzlich raschelten die Büsche und Shino und Aoi kamen hervor. Auch sie schienen unverletzt zu sein, was Temari und die anderen doch erstmal beruhigte.

„Shino! Wo ist Hinata, was ist passiert?“, fragte Naruto und stürmte auf Shino zu.

Dieser schilderte die Situation, dass die Akatsukis ihnen aufgelauert hatten, dass sie sich trennen mussten und auch, dass Kiba und Hinata jetzt mit Deidara am Kämpfen waren.

„Das kann doch nicht wahr sein, Shino! Du hast Hinata und Kiba alleine ihrem Schicksal überlassen!“, schrie Naruto und fasste diesem grob an den Kragen.

„Hör auf, Naruto!“, rief Shikamaru und zerrte ihn zurück.

„Es musste sein!“, entgegnete Shino und ließ den Kopf sinken.

„Die Sicherheit Aois war oberste Priorität, das Wichtigste auf dieser Mission!“, ergänzte er.

„So ein Quatsch! Wie kann eine blöde Mission nur wichtiger als das eigene Team sein?“, schrie Naruto weiter und wurde fuchsteufelswild.

„Ich werde es dir nie verzeihen, wenn Hinata etwas zugestoßen ist!“.

„Naruto!“, rief Shikamaru und versuchte diesen zusammen mit Choji davon abzuhalten, Shino an die Gurgel zu gehen.

„Wir sollten aufhören zu streiten und lieber Kiba und Hinata zu Hilfe eilen!“, sagte Temari und versuchte einen kühlen Kopf zu behalten.

„Ich weiß, wo sie sind, folgt mir!“, rief Shino und preschte allen voran durch den Wald.

Natürlich machte auch er sich große Sorgen um seine Teamkollegen und er fragte sich, ob es wirklich richtig war, Kiba und Hinata alleine gelassen zu haben.
 

„Kiba…..!“, sagte Hinata leise und strich diesem über sein Gesicht.

Sie hielt Kiba fest in den Armen.

Das Kunai saß tief in seiner Brust und das Blut durchnässte seine Klamotten.

Akamaru hatte sich neben Hinata gekniet und leckte wimmernd Kibas Hand.

Doch dieser spürte nichts mehr.

Er war an der Schwelle zur Bewusstlosigkeit und erbrach immer wieder Blut.

Hinata war verzweifelt.

Sie wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte.

Mit seinen letzten Kräften drückte Kiba ihre Hand.

„Hi…Hinata…“, keuchte er und Hinata fing daraufhin bitterlich an zu weinen.

Kiba, ihr bester Freund Kiba, würde sterben, da war sie sich sicher und sie konnte nichts dagegen tun.

Deidara stand etwas abseits.

Er keuchte noch immer und seine Verletzungen, die er durch Hinata erlitten hatte, schmerzten nach wie vor.

Plötzlich sprang Tobi aus den Büschen.

„Deidara!“, rief er hastig.

„Hast du das Mädchen?“

„Nein, hab ich nicht!“, antwortete Deidara genervt und erst jetzt bemerkte Tobi dessen Verletzungen.

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er amüsiert.

„Hör auf so schadenfroh zu grinsen!“, ermahnte ihn Deidara.

„Diese Gören waren stärker als ich gedacht habe!“, ergänzte er und vernahm plötzlich laute Stimmen und fremde Auren.

„Da kommt jemand!“, rief er hektisch.

„Das sind Ninjas aus Konoha!“, sagte Tobi.

„Scheiße auch!“, fluchte Deidara und kreierte aus seiner linken Hand einen Riesenvogel.

„Komm schon Tobi, lass uns hier verduften!“, rief er seinem Partner zu und sprang auf den Rücker seiner Kreation.

Er wusste, dass er in seinem jetzigen Zustand keine Chance hätte, einen Kampf zu gewinnen.

Tobi, der nicht einen Kratzer zu haben schien, ließ sich nur breitwillig dazu überreden und sprang letztendlich hinter Deidara auf den Riesenvogel.
 

Hinata hatte von all dem nichts mitbekommen.

Sie hielt Kiba noch immer im Arm.

Dieser war mittlerweile bewusstlos geworden und sah aus wie tot.

Hinatas Gesicht war tränenüberströmt und sie hatte das Gefühl, sich wie in Trance zu befinden.

Sie fühlte weder Schmerz, noch Leid, sie fühlte nur eine innere Leere.

Noch nie hatte sie darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn Kiba etwas passieren würde.

In der Ferne vernahm sie Stimmen, doch sie reagierte nicht darauf.

Sie hörte, wie jemand ihren Namen rief, aber es war ihr egal.

Erst, als sie hektisch durchgeschüttelt wurde, schien die reale Welt sie wieder zurück zu holen.

„Hinata!“, hörte sie eine klare Stimme sagen und sie blickte in ein ihr vertrautes Gesicht.

Es war Naruto!

„Na- Naruto…“, stotterte sie verwundert.

„Hinata, dir ist nichts passiert, Gott sei Dank!“, sagte dieser erleichtert und drückte Hinata fest an sich.

„Ich hatte solche Angst um dich!“

Hinata lehnte ihren Kopf erschöpft gegen seine Schulter und schloss die Augen.

„Scheiße, das sieht echt übel aus!“, sagte Shikamaru, der zusammen mit Temari neben Kiba kniete.

„Schnell Ino, beeil dich!“, rief er hektisch und diese schlug die Hände vor den Mund, als die den verletzten Kiba sah.

Shikamaru und Temari zogen diesen ein wenig von Hinata weg, damit ihn Ino besser verarzten konnte.

„Er…er hat mich vor dem Akatsuki beschützt! Ich sollte getötet werden, nicht Kiba…“, sagte Hinata leise und Naruto drückte sie daraufhin noch fester an sich.

„Es ist vorbei, Hinata….“, flüsterte er ihr behutsam ins Ohr.

„Er hat noch Puls!“, rief Ino, die Kibas Hals abtastete und in diesem Moment schien allen ein Stein vom Herzen zu fallen.

Shino ließ sich beim Anblick Kibas zu Boden sacken.

Er nahm seine Brille ab und nicht einmal im Traum hätte er wissen wollen, was sich im Kampf gegen Deidara zugetragen hatte.

„Es ist alles meine Schuld!“, seufzte Aoi, die zusammen mit der bewusstlosen Shizune und Choji im Abseits stand.

„Wir müssen das Kunai aus seiner Brust ziehen!“, sagte Ino plötzlich und sah Temari an.

„Ich brauche dazu deine Hilfe!“, ergänzte sie und Temari nickte einverstanden.

„Hinata, du musst Kiba jetzt loslassen…“, sagte Shikamaru vorsichtig, doch Hinata schien nicht zu reagieren und hielt noch immer Kibas Hand.

Naruto löste sie schließlich vorsichtig von ihm und strich Hinata über das Haar.

In diesem Moment konnte diese ihre Tränen nicht zurückhalten und weinte wieder los.

Sie rief immer wieder verzweifelt den Namen ihres verletzten Freundes und Naruto hatte alle Mühe Hinata zu beruhigen.

Er machte sich selber Sorgen um Kiba und er konnte nur erahnen, wie sich Hinata gerade fühlen musste…

Naruto und Hinata

>>Hab dieses Kapi gleich im Anschluss an Kapitel 7 geschrieben, daher kann ichs bereits jetzt schon hochladen ^.^°

Mit Kapitel 9 werde ich allerdings frühestens am 05.02. beginnen können, daher wird das nächste Hochladen ein wenig auf sich warten lassen^^

Ich bin mal gespannt, wie euch das Kapitel jetzt hier gefallen wird, freu mich wie immer auf Kommis, Lob und Kritik! Eure Naru«
 

Langsam öffnete Hinata die Augen.

Sie runzelte ein wenig die Stirn als sie auf eine weiße Decke starrte und überlegte, wo sie wohl sein könnte.

Da war doch diese Mission….

Aber was war passiert?

Wo sind die Anderen?

Sie drehte ihren Kopf leicht nach links und sah plötzlich in Narutos grinsendes Gesicht.

„Na, endlich aufgewacht?“, fragte dieser schmunzelnd.

„Naruto….“, murmelte Hinata leise.

„W-Was ist denn passiert?“, fragte sie weiter.

„Oh man, erinnerst du dich denn an gar nichts mehr, Hinata?!“, hinterfragte Naruto und kratzte sich dabei verwirrt am Hinterkopf.

„Du hast ganze zwei Tage und Nächte durchgeschlafen!“, ergänzte er.

„Ich hab geschlafen….?“, fragte Hinata und plötzlich fiel ihr wieder alles ein!

„Kiba! Was ist mit Kiba?“, fragte sie und schreckte hoch.

Sie erinnerte sich plötzlich wieder an die ganzen Ausmaße des Kampfes gegen Deidara und wie Kiba sich schützend vor sie gestellt und dabei sein eigenes Leben riskiert hatte.

Naruto seufzte.

„Als wir ihn zurückbrachten, war er in einem sehr schlimmen Zustand. Tsunade musste ihn notoperieren!“, sagte er und sah in Hinatas beängstigendes Gesicht.

„Du musst dir aber keine Sorgen mehr machen, Hinata, Kiba ist ein Kämpfer, er schafft es!“, ergänzte er selbstsicher und versuchte der besorgten Hinata dadurch Mut zu machen.

„Kiba….“, flüsterte diese und ließ den Kopf sinken.

Sie war sich sicher, dass alles ihre Schuld gewesen sei!

„Das….das alles wäre nicht passiert, wenn ich nicht so feige und schwach gewesen wäre!“, sagte sie traurig und versuchte krampfhaft ihre Tränen zurückzuhalten.

„Hinata!“, sagte Naruto und legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Das Ganze war nicht deine Schuld!“, ergänzte er aufmunternd, doch Hinata schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen.

„Doch, das war es!“, rief sie wütend und fing daraufhin an zu weinen.

Naruto sah sie traurig an.

Er war ratlos.

Wie gerne hätte er sie jetzt in den Arm genommen, sie getröstet und ihr gesagt, dass sie alles andere als feige und schwach sei, doch er ließ seufzend den Kopf sinken.

Die letzten Tage waren auch für ihn ziemlich verwirrend und er rang immer wieder mit möglichen Gefühlen für Hinata.

Er wusste eigentlich nicht so recht, wie er mit ihr umgehen oder was er ihr sagen sollte.

„Ich lass dich dann mal alleine….“, sagte er leise und ging in Richtung Tür.

Hinata weinte noch immer und Naruto hielt es für das Beste, sie wieder zu sich kommen zu lassen.

Er schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dann mit dem Rücken an diese.

„Hinata…“, murmelte er und schloss die Augen.

Er war so froh, dass Hinata nicht ernsthaft verletzt war und wollte sich gar nicht ausmalen was passiert wäre, hätte sich Kiba nicht zwischen sie und den Akatsuki geworfen.

Er ging ein Stück den Flur entlang, bis ihm Shino entgegen kam.

Naruto hatte ihm mittlerweile verziehen, dass er Kiba und Hinata alleine mit dem Akatsuki gelassen hatte, er kannte auch nicht alle Details und wollte Shino nicht Unrecht tun.

„Warst du bei Hinata?“, fragte Shino und kam vor Naruto zum Stehen.

„Ja, sie ist endlich aufgewacht!“, sagte Naruto mit einem erleichterten Lächeln im Gesicht.

„Aber sie macht sich große Vorwürfe wegen Kiba…“, fügte er leise hinzu.

„Das ist auch kein Wunder….“, murmelte Shino und schritt an Naruto vorbei.

„Was meinst du damit?“, fragte dieser leicht irritiert und Shino drehte sich zu ihm um.

„Dass Kiba sein Leben für Hinata riskiert hat, überrascht mich eigentlich wenig, die Beiden verbindet eine ganz besondere Freundschaft. Es ist ein bisschen wie zwischen dir und deiner Teamkollegin Sakura, Naruto!“, sagte dieser in einem kühlen Unterton und ging dann weiter den Flur entlang.

„Wie zwischen mir und Sakura?“, wiederholte Naruto leise vor sich hin und überlegte, was Shino damit gemeint haben könnte.

Waren Kiba und Hinata etwa enger befreundet, als bislang angenommen?

Naruto seufzte.

„Dass dieser Kerl auch immer in Rätseln sprechen muss!“, murmelte er Shino kopfschüttelnd hinterher.
 

„Herein…“, sagte Hinata leise, als es an der Tür klopfte.

Shino öffnete langsam die Tür und trat in Hinatas Krankenzimmer ein.

„Schön dich zu sehen, Shino…“, begrüßte ihn Hinata und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Ich bin froh, dass du aufgewacht bist, Hinata!“, sagte Shino und setzte sich auf die Bettkante.

Hinata ließ wieder den Kopf sinken und Shino wusste, dass sie mit ihren Gedanken bei Kiba war.

„Shizune und Aoi geht es übrigens auch gut, einige Jonin eskortieren Aoi gerade nach Iwagakure. Sie lässt dich schön grüßen und bedankt sich für alles, was du für sie getan hat, was auch immer das heißen mag!“, sagte Shino, doch Hinata verzog keine Miene und starrte noch immer geradewegs ins Leere.

Shino seufzte.

„Ich hab eben Naruto auf dem Flur getroffen, er hat dich wohl über Kibas Zustand informiert“, bemerkte er und Hinata schloss wieder verzweifelt ihre Augen.

„Es hätte mich treffen müssen, nicht Kiba!“, murmelte sie wütend.

„So was darfst nicht einmal denken, Hinata!“, widersprach Shino entrüstet und zog sich Hinatas fragenden Blick zu.

„Kiba hat sein Leben für dich riskiert, das ist wahr, aber nun ist es deine Aufgabe für ihn stark zu sein, ihm zu helfen, wieder gesund zu werden und nicht dich selber gehen zu lassen!“, belehrte Shino sie und legte eine Hand auf ihre Schulter.

Hinata seufzte lautstark.

Wie recht er doch hatte.

„Und außerdem, was hätten Kiba und ich ohne dich gemacht?! Und Naruto erst?“, fügte Shino leise hinzu.

„Naruto?“, fragte Hinata verwundert.

„Ja, du kannst dich glücklich schätzen, dass du neben Kiba noch einen Freund wie Naruto hast, der für dich ins Feuer gehen würde, Hinata!“, antwortete Shino behutsam und fing an in seiner Tasche zu kramen.

„Das stimmt doch gar nicht, Shino!“, sagte Hinata leise und rang sich zu einem quälenden Schmunzeln.

„Wie kann ich Naruto nur so wichtig sein, wir sind ja nicht einmal im selben Team…“, ergänzte sie traurig.

„Da irrst du dich aber gewaltig!“, sagte Shino und hielt Hinata plötzlich die Amethyste entgegen.

Hinata staunte.

So einen schönen Stein in so vielen verschiedenen Lila-Tönen, hatte sie noch nie zuvor gesehen.

„Wo hast du den denn gefunden, Shino?“, fragte sie.

„Den hat mir Naruto gegeben, es sollte ein Geschenk für dich sein!“, erklärte dieser.

„Ein Geschenk für mich? Von Naruto?“, wiederholte Hinata irritiert und betrachtete das Glänzen der bernsteinfarbenen Amethyste.

Shino seufzte lautstark.

„Naruto hat ihn mir am Abend vor dem Beginn unserer Mission anvertraut. Eigentlich hatte ich ihn dir schon längst geben wollen, bin aber durch den Trubel mit den Akatsukis nicht dazu gekommen.“

Hinata nahm vorsichtig den Stein aus Shinos Händen und hielt diesen in das Licht, das durch ihr kleines Fenster auf ihr Bett strahlte.

Noch nie hatte ihr jemand etwas geschenkt, geschweige denn solch einen wunderschönen Stein!

Sie schmunzelte.

Dass sie ihr allererstes Geschenk ausgerechnet von Naruto bekommen würde, hatte eine gewisse Ironie.

„Übrigens ….“, sagte Shino und Hinata wandte sich ihm wieder zu.

„…du hast dir wegen Naruto ganz um sonst den Kopf zerbrochen. Er und Sakura sind nämlich nicht zusammen!“, fügte er hinzu und sah in Hinatas verdutztes Gesicht.

„Shino…woher weißt du von meinen Gefühlen für Naruto…?“, fragte diese verwundert.

„Weil wir nun mal ein Team sind, Hinata!“, antwortete Shino und strich ihr sanft über ihr langes Haar.

„Und weil ich dich schon ziemlich lange kenne….“, fügte er grinsend hinzu und auch Hinata konnte sich in diesem Moment ein Lächeln nicht verkneifen.

Das war typisch für Shino.

Vermutlich wusste er es schon die ganze Zeit über.

Hinata seufzte erleichtert.

Was hatte sie sich in den letzten Tagen für Gedanken über Naruto und Sakura gemacht…

Wie oft hatte sie darüber nachgedacht, wie sie wohl reagieren würde, wenn sie den Beiden gegenüberstehen würde…

Wie oft hatte sie sie sich in alleiniger Zweisamkeit ausgemalt und dabei so sehr gelitten…

„Bist du dir da auch sicher, Shino?“, hinterfragte sie ihren Teamkameraden nochmals und dieser nickte bestimmend mit dem Kopf.

„Du kannst mir glauben, Sakura ist längst nicht mehr die wichtigste Frau in Narutos Leben. Du scheinst ihm auch sehr wichtig zu sein, immerhin hat er die letzten 2 Tage und Nächte, in denen du geschlafen hast, pausenlos an deinem Krankenbett gewacht und dich kein einziges Mal aus den Augen gelassen!“, sagte er und klopfte der sprachlosen Hinata behutsam auf die Schulter.

„Naruto war die ganze Zeit über hier?“, fragte sie und sie spürte, wie ihr Herz ihr bis zum Halse schlug.

„Glaub mir Hinata, die Gefühle der Menschen spiegeln sich nicht nur in ihren Worten, sondern auch in ihren Taten wieder! Naruto mag dich, vielleicht mehr als wir alle denken und vielleicht auch mehr, als er selber zu glauben scheint!“, ergänzte Shino schmunzelnd und stand auf.

Er ging zum Fenster und öffnete es, um etwas Luft in das warme Zimmer zu lassen.

Draußen zwitscherten die Vögel und die Sonne stand senkrecht.

Es war Mittag.

„Ich komme dich später noch mal besuchen“, sagte Shino und verließ Hinatas Zimmer.

Diese saß immer noch aufrecht auf ihrem Bett.

Sie konnte nicht glauben, was Shino ihr gerade mitgeteilt hatte.

Konnte es tatsächlich sein, dass Naruto sie doch mochte…?

Vielleicht auch mehr als nur freundschaftlich?!

Sie seufzte lautstark und schaute aus dem Fenster.

Langsam dämmerte ihr, dass sie sich da gewaltig in etwas verrannt hatte.

Sie vertraute Shino und wusste, dass er sie nie belügen würde.

Sie glaubte ihm, dass Naruto und Sakura nicht zusammen waren, nur die Tatsache, dass sie für Naruto wichtig sei, kam ihr etwas argwöhnisch vor.

Nichts hätte sie sich lieber gewünscht und trotzdem war ihr dieser Zustand plötzlich fremd.

Sie hatte immer von unerreichbaren Ereignissen geträumt, sich allerdings immer damit abgefunden, dass das alles nur Wunschdenken bleiben würde.

Sie stand auf und ging zum Fenster.

Vorsichtig lehnte sie sich raus, atmete die frische Luft ein und betrachtete die Amethyste, die sie fest in ihrer rechten Hand hielt.

Der schöne Stein schien je nach Lichteinfall die Farben zu wechseln und Hinata konnte sich daran einfach nicht satt sehen.

Doch urplötzlich überkam sie das schlechte Gewissen.

„Kiba!“, murmelte sie lautstark und blickte in ihr leeres Zimmer.

In diesem Moment kam sie sich unglaublich verräterisch vor.

Kiba war schwer verletzt und alles, was sie tat, war sich an Narutos Geschenk zu erfreuen.

Behutsam legte sie die Amethyste auf ihre Kommode und zog sich ihr Sweatshirt über.

Leise öffnete sie ihre Tür und ging auf den Flur.

Es war keine Menschenseele zu sehen, was Hinata gelegen kam.

Sie schritt langsam über den dunklen Gang und las beim Vorbeigehen die Namenschilder an den Türen, bis sie vor einer Tür, ganz am Ende des Ganges zum Stehen kam.

Ihre Beine zitterten und sie biss sich vorsichtig auf die Unterlippe.

»Kiba Inuzuka« stand auf dem Namenschild neben der Tür und Hinata wusste, dass hinter dieser ihr Freund Kiba lag.

Sie wollte Kiba unbedingt sehen und dennoch hatte sie panische Angst davor, in sein Zimmer einzutreten.

Mit zittriger Hand griff Hinata zur Klinke und öffnete leise die Tür.

Der Raum war dunkel und kalt und Hinata betrat mit einem mulmigen Gefühl im Bauch das Zimmer.

Keine drei Meter von ihr lag Kiba in seinem Bett und schlief.

Hinata näherte sich ihm vorsichtig.

Kiba war am Oberkörper bandagiert und über ihm piepte ein eigenartiges Gerät, das seine Herzfrequenzen aufzuzeichnen schien.

Sein Gesicht war blass und nur ein leises Atmen signalisierte, dass er noch am Leben war.

„Kiba….“, flüsterte Hinata bedrückt und legte ihre Hand auf seine.

Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie tat sich schwer diese zurückzuhalten.

„Es tut mir so leid…“, sagte sie mit zittriger Stimme.

Einige Minuten lang stand Hinata schweigsam neben Kiba und betrachtete diesen.

Sie hielt seine Hand und wischte sich eine Träne von der Wange.

„Hinata!“, rief plötzlich jemand und Hinata drehte sich hastig um.

In der Tür stand Tsunade, die offensichtlich nach ihr gesucht hatte.

„Hokage….“, murmelte Hinata.

Sie sah noch einmal in Kibas Gesicht, ließ dann von ihm ab und ging auf Tsunade zu.

„Ich weiß, du machst dir Sorgen um Kiba, aber er braucht jetzt wirklich Ruhe!“, sagte Tsunade und schloss hinter Hinata die Tür zu Kibas Zimmer.

Hinata ließ den Kopf sinken und seufzte.

„Es ging wieder alles schief…Kiba ist verletzt und unsere Mission ist fehlgeschlagen…“, sagte sie leise und es war ihr in Tsunades Beisammen ziemlich peinlich.

Diese legte eine Hand auf Hinatas Schulter und ging mit ihr über den Flur.

„So gesehen ja, eure Aufgabe war es, Aoi nach Iwagakure zu eskortieren und das ist tatsächlich fehlgeschlagen….“, sagte Tsunade und Hinata drehte beschämend den Kopf zur Seite.

„Es war aber auch eure Aufgabe, Aoi mit eurem Leben zu schützen und das ist euch, dank eurer hervorragenden Teamarbeit, auch gelungen!“, fügte Tsunade hinzu und schmunzelte.

Hinata hob den Kopf und sah Tsunade an, die ihr aufmunternd zulächelte.

„Da bist du ja, Hinata!“, rief plötzlich Naruto, der aus deren Krankenzimmer stürmte.

„Naruto….“, murmelte Hinata leise.

„Sie war bei Kiba“, erklärte Tsunade und daraufhin wurde Naruto wieder kleinlaut.

„Ach so….“, sagte er vorsichtig und sah in Hinatas trauriges Gesicht.

„Also Hinata, du scheinst ja wieder auf den Beinen zu sein und du hast außer der Platzwunde am Kopf keine weiteren, ernsthaften Verletzungen. Du kannst, wenn du möchtest, nach Hause gehen!“, sagte Tsunade, um Hinata wieder zu erfreuen.

„Wirklich?“, fragte diese.

„Das ist doch super, Hinata!“, bemerkte auch Naruto freudig.

„Ja doch“, antwortete Tsunade und grinste.

„Komm Hinata!“, rief Naruto und nahm diese an die Hand.

„Ich werde dich nach Hause bringen!“, fügte er hinzu und Hinata lief daraufhin knallrot an.

„D- Das brauchst du aber nicht…“, stotterte sie, doch Naruto war davon nicht abzubringen.

„Ach was, ist schon OK!“, sagte er schmunzelnd und zog Hinata hinter sich her.

„Warte Naruto, ich hab etwas vergessen!“, sagte Hinata und ging in ihr Krankenzimmer.

Sie nahm die Amethyste von der Kommode und steckte diese in ihre Jackentasche.

Dann drehte sie sich um und sah, wie Naruto an der Tür auf die wartete.

Hinata lächelte und ging auf ihn zu.

Naruto nahm wieder ihre Hand und Hinata klopfte das Herz bis zum Hals.

Tsunade schüttelte lächelnd den Kopf, als die Beiden in Richtung Ausgang gingen.
 

„Die frische Luft ist doch tausendmal besser als das öde Krankenzimmer!“, rief Naruto, als er Hinata nach draußen führte.

Er hielt sie noch immer an der Hand und sah sie lächelnd an.

„Naruto, ich…“, versuchte Hinata zu sagen.

„Es ist wirklich OK….“, unterbrach Naruto sie.

Beide liefen über die Straße und Hinata versuchte verkrampft die Fassung zu bewahren.

Ihr Herz raste, ihr Puls war bestimmt auf 200 gestiegen und ihre Knie schlotterten vor Aufregung.

Immer wieder luchste sie zum einen Kopf größeren Naruto hinauf.

War das ein Traum?

Nein…

Sie lief tatsächlich Hand in Hand mit Naruto, ihrer großen Liebe, durch Konoha!

Auch Naruto war irgendwie aufgeregt.

Irgendwie war es genau das, was er sich die letzten Tage gewünscht hatte und er verspürte ein eigenartiges Kribbeln in Bauch.

„Danke übrigens für den schönen Stein…“, bemerkte Hinata schüchtern und lief dabei beschämend rot an.

„Dann gefällt er dir also?“, hinterfragte Naruto, ebenfalls etwas eingeschüchtert.

„Ja, er ist wunderschön…“, antwortete Hinata.

Sie schaute zu Naruto und dieser lächelte sie an.

Vor dem großen Hyuga – Anwesen kamen sie zum Stehen.

„Da wären wir also!“, sagte Naruto.

„Danke fürs Herbringen“, bedankte sich Hinata schüchtern.

Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen oder sagen sollte.

Noch nie zuvor war sie in solch einer Situation und das alles war ihr ziemlich peinlich.

Sie ging zwei Schritte in Richtung des Eingangs.

„Hinata!“, sagte Naruto und diese drehte sich zu ihm um.

Naruto kreuzte die Arme über den Kopf.

„Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“, sagte er grinsend und Hinata lächelte.

„Naruto….“, murmelte sie, doch weiter kam sie nicht.

Plötzlich stand ihr Vater, Hiashi Hyuga, in der Tür.

„Du bist also aus dem Krankenhaus entlassen worden“, sagte er und würdigte Naruto keines Blickes.

„Komm ins Haus, Hinata!“, fügte er hinzu und ging wieder rein.

Hinata nickte und ging über die Türschwelle.

„Hinata!“, rief Naruto noch mal und diese wandte sich ihm noch einmal zu.

Naruto stand noch immer mit den Armen über dem Kopf verkreuzt vor dem Eingang und schmunzelte.

„Bis morgen!“, sagte er und zwinkerte ihr zu.

„Bis morgen….“, flüsterte sie lächelnd und ging ins Haus.

Sie schloss leise die Tür und lehnte sich aufgewühlt an diese.

„Du musst einfach noch härter trainieren, damit dir und deinem Team beim nächsten Mal nicht noch mal so ein Missgeschick passiert!“, sagte Hiashi streng, doch Hinata schien seine Worte gar nicht wahrgenommen zu haben.

Noch immer lehnte sie an der Eingangstür und dachte an Naruto.

„Was ist mit dir?“, fragte Hiashi verwundert.

„Nichts…“, winkte Hinata ab und ging die kleine Treppe zu ihrem Zimmer hinauf.

Ihr Vater schaute ihr hinterher und schüttelte grinsend den Kopf.

Wie froh er war, dass seiner Ältesten nichts widerfahren war.

Hinata schmiss sich auf ihr Bett und holte sie die Amethyste aus ihrer kleinen Tasche.

„Ein Geschenk von Naruto….“, murmelte sie aufgeregt und betrachtete noch stundenlang den wunderschönen Stein.
 

In dieser Nacht fand Naruto einfach keinen Schlaf.

Er wälzte sich von einer Seite zur anderen und starrte immer wieder zur Decke.

„Hinata…“, sagte er leise und setzte sich daraufhin aufrecht hin.

Er seufzte lautstark.

„Jirayia sagte, ich soll herausfinden für wen mein Herz schlägt….“, murmelte er und kratzte sich dabei am Kopf.

„…für wen mein Herz schlägt….“, wiederholte er und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Haaren.

„Verflucht!“, rief er und sprang aus dem Bett.

Er zog sich schnell seine Klamotten über und rannte aus seiner Wohnung.

Hastig lief er durch die menschenleeren Straßen Konohas, die durch das Licht des großen Vollmondes erhellt wurden.

Nur die Eulen waren wach und schauten Naruto verdutzt hinterher.

Vor dem Hyuga – Anwesen kam er zum Stehen.

Er war außer Atem und er holte tief Luft.

Dann kletterte er über die Mauer und landete unsanft auf der anderen Seite.

„Aua!“, stöhnte er leise und wischte sich den aufgewühlten Staub von den Klamotten.

Er ging ein paar Meter um das Haus.

Nirgends brannte Licht, alle schienen zu schlafen und als Ninja wusste Naruto sich natürlich unauffällig zu verhalten.

Auf der anderen Seite des Hauses kam er auf den großen Innenhof, dem gegenüber das Dojo der Hyugas stand.

„Das ist es! Das ist ihr Zimmer!“, sagte Naruto und blickte auf ein kleines Fenster im zweiten Stock des großen Hauses.

Naruto sammelte ein paar kleine Steine vom Boden auf und warf eins gegen die Fensterscheibe.

Er wartete einige Minuten, doch es tat sich nichts.

Wieder warf er einen kleinen Stein gegen die Scheibe und wartete.
 

Hinata schreckte plötzlich hoch.

Was war das für ein Geräusch?

Sie drehte sich ängstlich zu ihrem Fenster um und auf einmal hörte sie wieder ein Pochen gegen ihre Fensterscheibe, so als würde jemand mit Steinen dagegen werfen.

Vorsichtig stand sie auf und schritt langsam auf ihr Fenster zu.

Sie öffnete die Gardine und blickte auf den Innenhof.

„Naruto?“, rief sie verdutzt, als sie diesen inmitten dessen sah und öffnete rasch ihr Fenster.

„Hinata!“, rief Naruto lautstark und winkte ihr zu.

„Pssst! Nicht so laut, sonst hört dich noch jemand!“, flüsterte Hinata aufgeregt.

„Warte, ich komme runter!“, ergänzte sie und schloss das Fenster wieder.

Sie zog sich schnell ihre Klamotten über und ging leise die Treppe hinunter.

Was um Himmelns Willen wollte Naruto nur mitten in der Nacht von ihr?

Sie öffnete behutsam die Tür und ging auf in den Innenhof.

„Was machst du denn hier?“, fragte sie Naruto flüsternd.

Naruto grinste und ging auf Hinata zu.

„Hinata….ich…ich bin ja so aufgeregt!“, sagte er energisch.

„Was ist denn passiert?“, hinterfragte Hinata verwundert.

Naruto holte tief Luft.

„Ich weiß von deinen Gefühlen für mich!“, sagte er und Hinata lief daraufhin knallrot an.

„Was?“, entgegnete sie etwas panisch.

Woher wusste er es nur?

Und wie lange wusste er schon davon?

Naruto lachte.

„Hinata…ich weiß nicht was mit mir los ist, aber ich glaube, ich fühle das Gleiche wie du!“, antwortete er und kratzte sich nervös am Hinterkopf.

„Die ganzen letzten Tage habe ich die ganze Zeit nur an dich denken müssen, Hinata!“, ergänzte er.

Hinata stand etwas perplex da und war unfähig zu reagieren.

„Jirayia sagte mir, ich soll mir über meine Gefühle im Klaren werden und herausfinden, für wen mein Herz schlägt!“, erzählte Naruto weiter und nahm ihre Hand.

„Und ich glaube, ich weiß es jetzt!“, fügte er flüsternd hinzu.

Hinata spürte, wie er zitterte und wie schwer es ihm fiel, ihr all das zu sagen.

Sie war sich nicht sicher, aber war Naruto gerade dabei, ihr ein Liebesgeständnis zu machen?

Naruto sah ihr in die Augen, beugte sich langsam zu ihr hinunter und küsste sie vorsichtig auf den Mund.

Hinata spürte, wie ihr Adrenalin nach oben raste, ihr Magen drehte sich vor Aufregung und ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

Sie erwiderte den Kuss und hatte keine Ahnung ob das jetzt richtig oder falsch war.

Wie oft hatte sie von diesem Moment geträumt und wie oft hatte sie sich nach diesem Moment gesehnt…

Naruto ließ von ihr ab und seufzte erleichtert aus.

Es schien, als wäre er sich endlich über seine Gefühle im Klaren geworden…

„Du hast immer an mich geglaubt, Hinata, von Anfang an hast du mich wie einen Freund behandelt und du warst, obwohl wir nicht in dasselbe Team kamen, weiterhin immer auf meiner Seite!“, sagte er und strich mit einer Hand über ihre Wange.

„Ich verdanke dir soviel…“, ergänzte er und Hinata schloss die Augen.

„Naruto….“, flüsterte sie leise und endlich wurde ihr bewusst, dass dies kein Traum war!

Es war die Realität!

Naruto hatte sie geküsst!

In ihren kühnsten Träumen hätte sie das nicht mehr zu hoffen gewagt…

„Hinata…“, lächelte Naruto und kratzte sich dabei nervös an der Schläfe.

„Ich möchte mit dir zusammen sein…!“, ergänzte er vorsichtig und auf Hinatas Gesicht legte sich wieder eine beschämende Röte.

„Na – Naruto…“, stotterte sie verlegen.

„Das ist genau das, was ich…was ich mir auch immer gewünscht habe….“, ergänzte sie.

„Wirklich?“, fragte Naruto aufgeregt.

Hinata blickte ihm in die Augen und nickte.

„Hinata!“, rief Naruto lautstark und umarmte diese energisch, so dass beide rückwärts nach hinten fielen.

„Leise Naruto! Du weckst sonst noch die ganze Nachbarschaft auf!“, flüsterte Hinata erschrocken und sah in dessen verschmitzt grinsendes Gesicht.

Doch bei diesem Anblick konnte nun auch sie ihr Lachen nicht mehr zurückhalten.

Endlich waren sie vorbei!

Endlich waren die Zeiten vorbei, in denen sie in Narutos Gegenwart kein Wort raus brachte oder gar in Ohnmacht fiel.

„Ach Naruto….!“, grinste sie und schlang ihre Arme um ihn.

Endlich konnte sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen.

Endlich war das eingetreten, was sie sich so lange gewünscht hatte.

Naruto hatte sich in sie verliebt!

Aller Anfang ist schwer

„Echt jetzt? Du bist mit Hinata zusammen?!“, rief Jirayia verwundert.

„Ja doch!“, entgegnete Naruto grinsend.

Es war bereits der nächste Morgen und Jirayia war wie immer bei Naruto aufgekreuzt, um diesen zum Training abzuholen.

„Das haut mich ja echt vom Hocker….“, schnaubte der alte Berg-Eremit und setzte sich auf einen Stuhl.

„Und du bist dir da auch sicher? Ich meine, vorher diese plötzlich Überstürztheit?“, hinterfragte er nochmals.

„Naja, du hast gesagt, ich soll mir über meine Gefühle im Klaren werden und das hab ich auch getan!“, antwortete Naruto.

„Gerade in der letzten Woche, als Hinata weg war und als sie dann auch im Krankenhaus lag, ist mir bewusst geworden, was sie mir eigentlich bedeutet…“, ergänzte er und blickte aus dem Fenster seines Appartements.

„Das alles klingt auch für mich etwas unwirklich, aber ich möchte am liebsten jede freie Minute mit ihr verbringen!“

„Dann ist es dir also wirklich ernst?“, fragte Jirayia und Naruto nickte.

„Na dann gratulier ich dir mein Freund!“, rief Jirayia und klopfte seinem Schützling auf den Rücken.

„Und wenn du mal Fragen haben solltest, dann weißt du ja, an wen du dich wenden kannst, gerade in Sachen Bettgeschichten bin ich wahrhafter Profi!“, ergänzte er in einem leicht ironischen Unterton.

„Bettgeschichten?“, entgegnete Naruto panisch.

„Ja sicher, schließlich muss sich auch deine Generation irgendwann einmal fortpflanzen, mein lieber Naruto und wie heißt es doch so schön: Übung macht den Meister!“, antwortete Jirayia grinsend und wuschelte Naruto durch die blonden Haare.

„Aber ich bin doch noch viel zu jung!“, rief dieser und lief knallrot an.

„Man kann nie früh genug damit anfangen!“, lachte Jirayia weiter und es machte ihm offensichtlich Spaß seinen jungen Schüler damit aufzuziehen.

„Ich bin ziemlich sicher, dass ich niemals wie du werde, perverser Berg-Eremit!“, sagte Naruto empört und verkreuzte die Arme vor die Brust.

Jirayia lachte lautstark.

„Naja, vielleicht bist du wirklich noch etwas unreif!“, bemerkte er und öffnete die Haustür.

„Willst du hier Wurzeln schlagen oder was? Lass und trainieren!“, rief er Naruto zu, doch dieser schüttelte den Kopf.

„Tut mir leid, alter Berg-Eremit, aber ich habe Hinata versprochen heute den ganzen Tag mit ihr zu verbringen!“, antwortete er.

„Hä?! Sehe ich das richtig und du sagst freiwillig ein Training ab?“, hinterfragte Jirayia ungläubig, der Naruto bis dato immer nur als temperamentvollen und enthusiastischen Schüler kannte, der es nie abwarten konnte, neue Techniken zu erlernen.

„Wir können das Training doch auch auf morgen verschieben!“, sagte Naruto und zog sich seine Jacke über.

Jirayia seufzte.

„Tut mir leid mein Freund, da muss ich dich enttäuschen, aber ich werde ab morgen nicht mehr da sein!“, antwortete er.

„Was? Wieso denn?“, fragte Naruto verdutzt.

„Naja, Tsunade macht sich Sorgen, weil die Akatsukis in letzter Zeit doch vermehrt in unseren Breiten gesichtet worden sind und außerdem müssen wir immer noch davon ausgehen, dass du auch weiterhin eines ihrer Ziele bist. Tsunade hat mich daher beauftragt, neue Informationen sammeln zu gehen und morgen früh breche ich auf!“, sagte Jirayia und blickte in Narutos entsetztes Gesicht.

„Ja und wer trainiert mich dann?“, fragte er und Jirayia grinste.

„Du brauchst gar nicht so panisch zu gucken, Kakashi kommt heute Abend von seiner Mission zurück und wird dann an meiner Stelle dein Training wieder übernehmen!“, antwortete er.

„Echt jetzt!? Sensei Kakashi kommt wieder?! Wie geil ist das denn!“, rief Naruto plötzlich freudig und rang Jirayia nur ein müdes Schmunzeln ab.

„Das war ja klar…“, murmelte dieser und natürlich wusste er, dass Kakashi schon immer eine wichtige Vertrauensperson mit großer Autorität für Naruto war.

„Das muss ich Sakura erzählen! Nachdem ich vorab natürlich bei Hinata war“, sagte dieser und flitzte aus der Wohnung heraus.

„Öhm…Naruto?!“, rief ihm Jirayia verwundert hinterher, doch Naruto war bereits die Treppen hinunter gestolpert.

„Dieser Bengel…!“, schmunzelte Jirayia und schüttelte den Kopf.

„Ich hoffe nur, dass er nicht seine Ziele aus den Augen verlieren wird…“, ergänzte er etwas besorgt und machte sich Gedanken, dass eine Beziehung zu Hinata vielleicht seine Lebenseinstellung ändern könnte.

Insgeheim wusste Jirayia, dass Naruto der nächste Hokage nach Tsunade werden würde und auch, dass er vielleicht der Einzige dieses Dorfes war, der die Kraft und die Mittel haben würde, die finsteren Mächte wie Orochimaru oder die Akatsukis vernichten zu können.
 

„Toll, dass Sensei Kakashi heute wieder kommt! Er und Sakura werden später Augen machen, wenn ich ihnen von Hinata und mir erzähle!“, rief Naruto glücklich und rannte zum Anwesen der Hyugas.

Langsam ging er auf den Eingang zu.

Sein Herz klopfte wild und er seufzte mehrmals vor Aufregung aus.

Hinata und er hatten beschlossen Hinatas Vater noch nichts von ihnen zu erzählen, da Hinata wusste, wie streng und untolerant dieser in solchen Dingen war.

Vorsichtig klopfte Naruto an die Eingangstür und nur wenige Sekunden darauf öffnete Neji diese.

„Naruto?“, fragte er verwundert und auch Naruto schaute verdutzt drein.

Mit Neji hatte er jetzt wirklich nicht gerechnet.

„Ähm….ist Hinata gar nicht da?“, fragte er diesen und Neji schüttelte den Kopf.

„Tut mir leid, Hinata ist heute Morgen ganz früh aus dem Haus gegangen!“, antwortete er und Naruto runzelte die Stirn.

Er und Hinata waren doch verabredet!

Hatte sie das vielleicht vergessen?

„Soweit ich weiß wollte sie ins Krankenhaus zu Kiba…“, ergänzte Neji und plötzlich verdrehte Naruto die Augen.

Dass es da nicht eher drauf gekommen war.

Wo konnte Hinata auch sonst sein…

„Danke dir, Neji!“, sagte er und verabschiedete sich.

„Hey Naruto!“, rief Neji noch und hielt diesen am Ärmel fest.

„Zwischen Hinata und dir….läuft da was?“, fragte er und Naruto musste daraufhin grinsen.

„Ja!“, antwortete er wie aus der Pistole geschossen und Neji zuckte mit einer Augenbraue.

„Aber bitte sag es nicht ihrem Vater!“, ergänzte Naruto und Neji gab ihm sein Versprechen darüber Stillschweigen zu bewahren.
 

Vorsichtig stellte Hinata eine lange, schmale Vase mit einem Strauss Tulpen auf die Kommode neben Kibas Bett und öffnete die Jalousien, die das Zimmer bislang so sehr verdunkelt hatten.

„So ist es doch schon viel besser…“, sagte sie leise und setzte sich neben Kiba auf die Bettkante.

Kiba schlief noch immer den Schlaf der Gerechten und Hinata betrachtete seine blasse Erscheinung.

Behutsam berührte sie seinen Arm und seufzte.

„Du wirst es nicht glauben, aber ich bin jetzt mit Naruto zusammen….“, flüsterte sie etwas verlegen, so als ob es ihr in Kibas Anwesenheit ein wenig peinlich wäre.

„Bitte wach wieder auf, Kiba….“, murmelte sie fast flehend, doch Kiba rührte sich weiterhin nicht.

„Hinata!“, hörte sie plötzlich Naruto sagen und drehte sich zur Tür, in der dieser stand.

„Naruto…“, sagte sie leise und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

„Oh nein! Unsere Verabredung! Ich habe sie versäumt!“, rief sie plötzlich panisch, doch Naruto grinste sie nur schmunzelnd an.

„Das macht doch gar nichts, Hinata, ich kann verstehen, dass du wegen Kiba ein wenig durch den Wind bist…“, besänftigte er sie und reichte ihr seine Hand.

„Außerdem ist es ja noch nicht zu spät, wir haben ja noch den ganzen Tag vor uns!“, fügte er hinzu und Hinata seufzte erleichtert aus.

Sie stand auf und reichte Naruto ebenfalls ihre Hand.

Etwas beschämend zog er sie behutsam an sich und küsste sie vorsichtig auf die Wange.

Hinata schloss die Augen und eine leichte Röte legte sich auf ihrem Gesicht.

Da Beide auf diesem Gebiet absolute Anfänger waren, schien auch ihr Umgang miteinander etwas steif zu wirken.

„Ich hab einen tierischen Hunger! Lass uns ne Nudelsuppe essen gehen!“, sagte Naruto und lachte dabei.

„Eine Nudelsuppe? So früh am Morgen?“, hinterfragte Hinata verdutzt.

„Tja, daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen, ohne eine ordentliche Nudelsuppe von Ichiraku geht bei mir morgens gar nichts, echt jetzt!“, grinste er und auch Hinata musste schmunzeln.

„Lass und gehen!“, rief Naruto und zog Hinata hinter sich her, die gerade noch eben die Tür zu Kibas Zimmer schließen konnte.

In diesem Moment runzelte Kiba die Stirn und öffnete vorsichtig die Augen.

Er starrte auf die weiße Decke über ihn.

Wie in Trance drehte er seinen Kopf dann nach rechts und sah mit verschwommenen Augen den hübschen Strauss roter Tulpen, seine Lieblingsblumen, auf der Kommode stehen.

„Hinata….“murmelte er angestrengt.
 

„Weißt du was das Gute daran ist, dass wir Beide jetzt zusammen sind, Hinata?“, sagte Naruto schmunzelnd und blickte in Hinatas fragendes Gesicht.

„Dass du jetzt nicht mehr jedes Mal in Ohnmacht fällst, wenn ich mir dir rede!“, grinste er und Hinata lief beschämend rot an.

„Na – Naruto….“, stotterte sie und es schien ihr in diesem Moment echt peinlich zu sein.

Naruto legte lachend seinen Arm um ihre Schulter.

„Jetzt guck doch nicht so, das Ganze ist doch eigentlich total süß!“, sagte er flüsternd und auf Hinatas Gesicht legte sich ein erleichterndes Lächeln.

Irgendwie hatte er ja Recht.

Trotzdem war diese neue Situation ungewohnt und fremd für sie.

Naruto schien das Ganze ganz locker zu meistern, doch Hinata merkte, wie verkrampft sie noch immer im Umgang mit ihm war.

Wie gern hätte sie ihn jetzt in aller Öffentlichkeit geküsst und ihm gesagt, wie sehr in liebte und obwohl dies so einfach zu sein schien, konnte sie es nicht.

Das wäre einfach nicht sie.

Hinata seufzte.

Endlich war sie mit Naruto zusammen, er hatte ihr in der letzten Nacht seine Liebe gestanden.

Endlich war ihr größter Traum in Erfüllung gegangen, doch sie konnte noch immer nicht ihre Scham überwinden.

„Da wären wir!“, rief Naruto und zeigte Hinata seinen Lieblingsladen Ichiraku.

Sie nahmen Beide af den Höckern Platz und Naruto bestellte gleich 3 Portionen auf einmal!

Hinata grinste.

Dass Naruto für sein Leben gerne Nudelsuppen as, wusste sie, aber nun würde sie die volle Breite seiner Gier zu sehen bekommen.

„Sag mal, Naruto, was wirst du denn jetzt machen?“, fragte sie leise, während sie auf ihre Bestellung wartete.

„Was meinst du denn damit?“, hinterfragte Naruto und irgendwie war ihm nicht ganz klar, worauf Hinata hinaus wollte.

„Naja….ich meine, was dein nächstes Ziel ist?“, fragte diese nochmals und es schien ihr angebracht mit Naruto über die Zukunft zu reden, schon alleine weil dies ja ein umfangreiches Gesprächsthema war.

„Was mein nächstes Ziel ist?“, fragte er und stürzte sich auf seine Nudelsuppe, die ihm Ayame in diesem Moment vor die Nase stellte.

„Das was schon drei Jahre lang mein Ziel ist!“, antwortete er mit vollem Mund und Hinata runzelte fragend die Stirn.

„Ich werde noch viel härter trainieren und Sasuke zurück nach Konoha bringen!“, ergänzte er und ehe er sich versah, hatte er seine erste Portion bereits fast ausgelöffelt.

Hinata grinste und irgendwie hatte sie diese Antwort erwartet.

Langsam drehte sie ihre Nudeln in ihrer Schale, doch Hunger hatte sie eigentlich nicht.

„Und ich werde natürlich der nächste Hokage und werde Orochimaru und die Akatsukis ein für alle Mal vernichten, damit endlich wieder Frieden auf dieser Welt herrscht!“, sagte Naruto und sah selbstsicher zu Hinata.

„Dann ist es also noch immer dein größter Wunsch Hokage zu werden, was?“, hinterfragte Hinata schmunzelnd und Naruto nickte.

„Ja, nur meine Einstellung dazu hat sich verändert1“, antwortete er und begann seine zweite Portion Nudelsuppe auszuschlürfen.

„Deine Einstellung?“, fragte Hinata verdutzt.

„Ja!“, antwortete Naruto und legte seine Stäbchen zur Seite.

„Weißt du, früher wollte ich immer Hokage werden, um von den Bewohnern dieses Dorfes respektiert zu werden!“, sagte er ernst.

„Aber das brauche ich jetzt nicht mehr…! Denn endlich gibt es Menschen, die mich bereits so schon respektieren und das sind all meine Freunde, allen voran meine Teamkollegen Sensei Kakashi, Sakura und auch Sasuke, selbst wenn er jetzt für etwas anderes zu kämpfen scheint!“, fügte er hinzu und Hinata hörte ihm aufmerksam zu.

„Sie haben um mich geweint, gekämpft, mich mit ihnen auf eine Stufe gestellt und an mich geglaubt und genau deswegen möchte ich jetzt Hokage werden! Ich will ihnen dadurch meine Dankbarkeit ausdrücken und ihnen beweisen, dass all ihre Bemühungen um mich nicht umsonst waren!“, ergänzte er und sah grinsend zu Hinata.

„Das ist mein Lebensziel!“

Hinata sank den Kopf und löffelte verlegen ihre Nudelsuppe aus.

Irgendwie kam sie sich in diesem Augenblick so klein und unbedeutend vor und ihr wurde bewusst, wie nah Naruto Sakura und Sasuke stand. Sie kannten einander in und auswendig und Hinata wusste, dass Sakura und Sasuke ganz wichtige Menschen, wenn nicht sogar die Wichtigsten, in Narutos Leben waren.

Sie waren ein Team, eine Gemeinschaft, Seelenverwandte und Hinata wusste nicht, wie und ob es einen Weg gab, Teil dieses Kreises zu werden.

Naruto kam ihr plötzlich so fern vor, so als ob sie ihn nur oberflächig kennen würde und irgendwie war das auch so.

Was wusste sie eigentlich von ihm?

Von seiner Bindung zu Sakura?

Seiner Sehnsucht nach Sasuke?

Hinata verkrampfte sich auf ihrem Hocker und blickte in ihre leere Suppenschüssel.

Endlich war sie mit Naruto zusammen aber es schien sich trotzdem nichts verändert zu haben.

Ganz im Gegenteil.

Plötzlich verspürte sie die Angst mit Naruto nicht Schritt halten zu können und ihn dadurch wieder zu verlieren.

Denn anders als er, der sein Leben schon durchstrukturiert hatte, lebte sie eher planlos in den Tag hinein.

Sie wusste nicht, was sie sich für die Zukunft wünschte.

Würde sie das Erbe ihres Vaters antreten?

Würde sie das überhaupt wollen?

„Hey Hinata! Ist alles in Ordnung mit dir?“, unterbrach Naruto plötzlich ihre Gedanken und diese sah ihn etwas erschrocken an.

„Ja, es ist alles OK…“murmelte sie und winkte verlegen ab.

„Hör mal Hinata, ich weiß du machst dir Sorgen um Kiba, wenn du magst können wir auch wieder ins Krankenhaus gehen“, sagte Naruto verständnisvoll und glaubte, Hinata würde Kibas Wegen so abwesend sein.

Er hatte keine Ahnung, dass sie sich dabei seinetwegen solche Gedanken machte.

„Ja, aber Naruto….“, sagte Hinata und es schien ihr ein wenig unangenehm zu sein, dass Naruto dachte, sie wäre in Gedanken bei Kiba.

„Ach, das macht mir nichts, ein Date im Krankenhaus ist doch auch was Einzigartiges! Hatte vor uns sicher noch keiner!“, lachte Naruto und bezahlte für sich und Hinata die Nudelsuppen.

Hinata stand vom Hocker auf und Naruto legte seinen Arm um sie und zog sich daraufhin Herrn Ichirakus und Ayames verdutzte Blicke zu.

Hinata lief daraufhin wieder etwas rot an und Naruto sah in ihr verlegendes Gesicht.

Er seufzte.

Auch für ihn war das alles eine neue Erfahrung.

Noch nie zuvor hatte er ein alleiniges Date mit Hinata und dass diese immer noch sehr zurückhaltend war, bereitete ihm doch einige Schwierigkeiten.

Naruto musste plötzlich an seine Unterhaltungen mit Sakura denken. Diese waren so viel lockerer und entspannter.

Bei ihr musste er nicht ständig darauf achten, was er sagte und Sakura gab ihm auch jedes Mal offensiv zu verstehen, wenn ihr etwas nicht passte.

Hinata war jedoch anders.

Manchmal kam es Naruto so vor, als wäre Hinata ein geheimes Buch, von dem er nicht einmal den Inhalt der ersten Seite kannte.

Sie war so verschlossen, redete wenig über sich und ließ auch wenig Nähe an sich heran.

Selbst jetzt nicht, wo sie mit ihm zusammen war.

„Vielleicht sollte ich doch wieder nach Kiba sehen…“, murmelte Hinata eingeschüchtert und Naruto merkte, wie ungenehm es ihr war, das ohnehin schon so steife Date jetzt mehr oder weniger abzubrechen.

Schweigsam liefen sie nebeneinander durch Konohas Straßen und Naruto blickte immer wieder nachdenklich zu Hinata hinunter.

Warum war sie nur so verkrampft?

Wovor hatte sie nur solche Angst?

Warum wollte sie sich ihm nicht öffnen?
 

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen standen Hinata und Naruto vor Kibas Krankenzimmer.

Vorsichtig öffnete Hinata die Tür und glaubte ihren Augen plötzlich nicht mehr zu trauen!

„Hallo ihr Beiden!“, sagte Tsunade, die zusammen mit Shino auf Kibas Bett saß und diesem half, sich aufrecht zu setzen.

Kiba war wach!

Er war endlich erwacht!

Noch etwas benommen von der Narkose stützte er sich auf Shino.

„Hi – Hinata…“, murmelte er leise und blickte Hinata in die Augen.

Diese stand noch immer starr an der Türschwelle.

Sie zitterte am ganzen Körper und Tränen rannen ihre Wangen hinunter.

„Ki – Kiba…“, flüsterte sie mit gebrochener Stimme und ging auf ihn zu.

„Hinata….“, murmelte Kiba nochmals leise und Hinata legte behutsam ihr Arme um ihn.

Sie lehnte ihren Kopf an seinen und fing bitterlich zu weinen an.

Kiba schloss die Augen und strich Hinata über ihr langes Haar.

„Du hast dir wohl Sorgen gemacht, was?“, schmunzelte er betont wie immer und Hinata drückte ihn daraufhin noch fester an sich und es schien, als würde sie ihn gar nicht mehr los lassen wollen.

„Tu mir das nie wieder an!“, schluchzte sie.

Tsunade grinste und sah zu Shino, der erleichtert nickte.

Nur Naruto stand noch an der Tür und sah Hinatas Gefühlen selbst mit gemischten Gefühlen entgegen.

Er sah die Vertrautheit, die zwischen ihr und Kiba war und wie ungehemmt sie mit ihm umging.

Er dachte an Shinos Worte und fragte sich plötzlich, ob zwischen den Beiden wirklich so eine starke Bindung war.

Wie wichtig war Kiba für Hinata?

Was hatte er für eine Funktion in ihrem Leben?

Naruto verfinsterte seine Miene.

Plötzlich sah er in Kiba nicht einen Kameraden, sondern viel mehr einen Rivalen.

Ein Rivale, der Hinata wie es aussieht mehr zu bedeuten schien, als sie es vielleicht je zugeben würde.

Naruto sah die Gefühle, die sie Kiba entgegen brachte und er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie auch mit ihm so vertraut sein könnte.

„Ist das nicht toll, Naruto! Kiba ist endlich wieder wach!“, rief Hinata und drehte sich Naruto strahlend zu.

„Ja, das ist es….“, antwortete dieser etwas betrübt und tatsächlich fiel es ihm schwer, sich mit Hinata zu freuen.

Innerlich raste er vor Eifersucht und am liebsten hätte er jetzt Hinata wild umarmt und geküsst und somit Kiba demonstriert, dass sie SEINE Freundin war!

Er seufzte und irgendwie kamen ihm diese boshaften Gedanken erschreckend vor.

Was war plötzlich mit ihm los?

„Ist alles in Ordnung, Naruto?“, fragte Hinata vorsichtig und Naruto zog sich die verdutzten Blicke der anderen zu.

„Nein, alles OK“, winkte er ab und ging zurück auf den Flur.

„Ich gehe dann mal…“, sagte er und schien von seinen Gedanken über Kiba und Hinata verwirrt zu sein.

„Naruto!“, rief ihm Hinata plötzlich hinterher und stürmte aus Kibas Krankenzimmer.

Naruto blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um.

„W-Was ist denn mit dir?“, fragte Hinata vorsichtig und ging langsam auf ihn zu.

„Irgendetwas quält dich doch, das merke ich…“, ergänzte sie kleinlaut und Naruto wandte sich ihr daraufhin zu.

„Ich möchte dich etwas fragen, Hinata!“, sagte er und Hinata sah ihn verwundert an.

„Was empfindest du für mich?“, fragte Naruto ernst und sah, wie nervös Hinata auf diese Frage reagierte.

„Naruto….ich…ich meine, das weißt du doch…!“, stotterte sie und lief rot an.

„Da bin ich mir aber nicht so sicher…“, entgegnete er und legte Hinata eine Hand auf die Schulter.

„Hinata, ich möchte mir dir zusammen sein, echt jetzt, aber das funktioniert nicht, wenn du dich mir nicht öffnest!“, sagte er und Hinata ließ beschämend den Kopf sinken.

„Naruto…“, flüsterte sie.

„Ich hab eben gesehen, wie gefühlvoll und vertraut du mit Kiba umgegangen bist und ich frage mich, weshalb du jedoch in meiner Gegenwart so verschlossen bleibst! Bin ich zu aufdringlich? Fühlst du dich überrumpelt?“, fragte Naruto weiter und Hinata schüttelte den Kopf.

„Nein,…das ist es nicht…“, antwortete sie leise.

„Was ist es dann? Hinata, rede mit mir! Hast du Angst?“, fragte Naruto und sah in Hinatas ängstliches Gesicht.

Diese verdrehte jedoch nervös die Augen und schwieg.

Naruto seufzte und ließ von ihr ab.

Er drehte ihr den Rücken zu und ging ein paar Meter den Flur entlang.

Hinata hob den Kopf und blickte ihm verzweifelt hinterher.

Er durfte nicht gehen!

„Naruto!“, rief sie plötzlich und dieser blieb stehen.

„Du hast recht, Naruto, ich habe Angst!“, sagte sie mit zittriger Stimme und Naruto drehte sich wieder zu ihr um.

„Ich…ich hab solche Angst, etwas falsch zu machen und dich zu verlieren….“, murmelte sie und merkte die Tränen auf ihren Wangen.

„Hinata…“, sagte Naruto ruhig und ging wieder auf diese zu.

„Ich hab einfach Angst, dass ich deinen Erwartungen nicht gerecht werde und ich dich enttäusche…“, ergänzte sie traurig und ließ den Kopf sinken.

„Du bist so ein großartiger Ninja, Naruto! Du hast Chancen, der nächste Hokage zu werden und du hast endlich die Anerkennung bekommen, um die du so lange gekämpft hast. Ich hab einfach Angst, dass ich mit dir nicht mithalten kann und du merkst, dass ich nicht in dein Leben passe!“, sagte sie unter Tränen und schlug die Hände vor ihr Gesicht.

Naruto spürte, wie verzweifelt sie war, doch gerade diese Verzweiflung war endlich der Liebesbeweis, den er sich so sehr von ihr gewünscht hatte.

„Hinata….“, sagte er leise und sah in ihre glasigen Augen.

Er schüttelte den Kopf.

„Du bist mir ja eine…glaubst du wirklich ich würde auf den Gedanken kommen, dass du nicht in mein Leben passen würdest? Ich mag dich doch genauso wie du bist!“, schmunzelte er und strich mit einer Hand über ihre feuchte Wange.

„Na – Naruto….“, murmelte Hinata ein wenig überrascht.

„Ich will, dass wir beide eine Chance haben!“, ergänzte Naruto und zwinkerte ihr zu.

Hinata wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„D – Das möchte ich auch…“, sagte sie noch ein wenig zittrig.

„Dann musst du mir aber auch versprechen, dass du ab jetzt immer offen mit mir über alles redest! Ich möchte, dass du mir genauso vertraust, so wie du Kiba vertraust!“, sagte Naruto und Hinata nickte.

Sie legte ihre Arme um Naruto und schmiegte sich an ihn und dieser strich ihr behutsam über ihr Haar.
 

Zusammen mit Shino als Stütze stand Kiba an der Türschwelle seines Zimmers und sah zu Hinata und Naruto.

„Die Beiden scheinen jetzt zusammen zu sein….“, sagte Shino und Kiba sank traurig den Kopf.

So war es wohl und Naruto und Hinata so zu sehen versetzte ihm einen gewaltigen Stich in seine bereits schmerzende Brust.

„Hinata…“, murmelte er leise und sah seine Chancen, dass sich Hinata in ihn verlieben würde, in weite Ferne schweifen.
 

„Diese verflixte kleine Göre! Ich kann meinen Arm noch immer nicht richtig bewegen!“, fluchte Deidara, der nach dem Kampf gegen Kiba und Hinata mit seinem Partner Tobi nach Otogakure gegangen war.

„Mir wäre so was bestimmt nicht passiert!“, sagte Tobi und zog sich daraufhin Deidaras Zorn zu.

„Ach halt doch die Klappe!“, rief dieser wütend und hielt sich den schmerzenden Arm fest.

„Dieses kleine Biest wird dafür bezahlen!“, ergänzte er böswillig.

„Was hast du denn vor, Deidara?“, fragte Tobi daraufhin verwundert.

Deidara lachte finster.

„Ich werde mir ihr Byakugan zu eigen machen und ihr zeigen, was wirklicher Schmerz bedeutet!“, antwortete er selbstsicher.

„Aber, sollten wir uns nicht lieber den Jinchuuriki aus Iwagakure unter den Nagel reißen?“, hinterfragte Tobi und blieb stehen.

„Das kannst du ja gerne machen, aber ich werde mir dieses Mädchen holen! Und dann gehört ihr Byakugan endlich mir!“, tönte Deidara und lachte lautstark.

„Und wie willst du das anstellen? Willst du einfach so in Konoha einmarschieren? Und woher weißt du, zu welcher Familie das Mädchen mit dem Byakugan gehört?“, wollte Tobi wissen und Deidara lachte wieder lautstark.

„Du bist so was von blöd, Tobi, glaubst du wirklich, ich hätte mir darüber noch keine Gedanken gemacht?“, fragte er und ließ seinen Partner wie einen Dummkopf hinter sich stehen.

„Es gibt da jemanden, der mehr als die Hälfte seines Lebens in Konoha verbracht hat und demnach nahezu alle Familien und Geheimnisse kennt!“, ergänzte er und drehte sich daraufhin zu Tobi um.

„Meinst du etwa Itachi?“, fragte dieser und Deidara nickte.

„Itachi kennt dieses Dorf wie seine Westentasche und er wird mir sagen, welche Familie das Byakugan beherbergt!“, antwortete er und marschierte wieder voran.

„Und bin ich erst einmal Träger des Byakugan, dann wird auch Itachis Sharingan kein Hindernis mehr für mich sein und wenn dieses dann auch erst einmal in meinem Besitz ist, dann werde ich endlich der alleinige Kopf der Akatsukis sein!“, ergänzte er von Tobi ungehört und verfinsterte dabei seine boshafte Miene.

Sakuras einsames Herz

Alleine wartete Sakura an der Brücke auf ihre Teamkollegen.

Sie war mit Kakashi und Naruto zum Training verabredet.

Vor drei Tagen hatte ihr Naruto offenbart nun mit Hinata zusammen zu sein und für Sakura war diese für sie Hiobsbotschaft wie ein Stich ins Herz gewesen.

Die ganze Zeit über fragte sie sich, was sie nur falsch gemacht hatte, warum Naruto nicht erkannt hatte, dass sie eigentlich die Richtige für ihn wäre.

Hinata hatte Naruto nicht verdient, da war sie sich sicher!

Denn was wusste diese schon über ihn?

Sakura seufzte.

Auf der einen Seite wünschte sie sich nichts sehnlicher als Naruto glücklich zu sehen, auf der anderen Seite aber konnte sie sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Naruto mit Hinata zusammen war.

„Guten Morgen, Sakura! Tut mir leid für die Verspätung!“, rief plötzlich Kakashi und entriss Sakura ihren Gedanken.

„War von Ihnen auch nicht anders zu erwarten, Sensei Kakashi!“, antwortete diese etwas patzig und verkreuzte die Arme.

„Naja, ich hab den Wohnungsschlüssel zu Hause liegen lassen und musste noch mal zurück!“, entschuldigte sich Kakashi weiter und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Wer´ s glaubt…!“, murmelte Sakura und natürlich wusste sie, dass Kakashi als notorischer Zuspätkommer nie um eine banale Ausrede verlegen war.

„Aber wie es scheint ist Naruto auch noch nicht da“, bemerkte Kakashi plötzlich und drehte sich zu allen Seiten um.

„Der ist wahrscheinlich bei Hinata und kann sich von ihr nicht trennen!“, sagte Sakura eifersüchtig und ging auf die andere Seite der Brücke.

„Was soll´s, dann fangen wir halt ohne ihn an!“, ergänzte sie wütend, ballte ihre rechte Faust und zertrümmerte binnen einiger Sekunden einen ganzen Baum!

„Äh, Sakura, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Kakashi daraufhin verwundert.

„Ging mir nie besser!“, antwortete diese, doch Kakashi entging ihr aggressiver Ton natürlich nicht.

Er seufzte.

Längst waren sie und Naruto nicht mehr die naiven und quirligen Schüler, die sie vor drei Jahren einmal waren.

„Hey Sakura! Guten Morgen Sensei Kakashi!“, rief Naruto plötzlich abgehetzt und kam auf der Brücke zum Stehen.

„Tut mir leid, dass ich so spät bin….“, keuchte er schnaufend.

„Naruto, so geht das nicht mehr!“, sagte Sakura wütend und ging auf diesen zu.

„Du bist gestern und heute mehr als 5 min. zu spät dran gewesen und ich muss dir sagen, dass das echt unprofessionell ist!“, schnaubte sie weiter und stellte sich Naruto gegenüber.

„Reg dich doch nicht so auf, Sakura! Was sind denn schon 5 Minuten und außerdem ist Sai auch noch nicht da!“, antwortete dieser genervt als er bemerkte, dass der dritte im Bunde, Sai, ebenfalls fehlte.

„Darum geht’s hier nicht, du Schwachkopf! Du vernachlässigst das Training seit du mit Hinata zusammen bist! Das nervt mich!“, entgegnete Sakura weiter wütend.

„Äh….vielleicht solltet ihr endlich mal aufhören zu streiten, wir verschwenden nur noch mehr Zeit!“, mischte sich plötzlich Kakashi ein und versuchte die Auseinandersetzung zwischen Naruto und Sakura zu schlichten.

„Sensei Kakashi hat völlig recht, ich weiß auch gar nicht, weswegen du jetzt hier so einen Aufstand machst, Sakura! Werd mal locker!“, sagte Naruto und setzte sein unvergleichliches Grinsen auf und schien Sakura damit endgültig zur Weißglut zu treiben.

„Naruto….!“, fauchte sie leise, doch dieser ging ohne ein weiteres Wort zu sagen an ihr vorbei.

Sakura drehte sich unbemerkt zu ihm um und sah ihm hinterher.

Sie seufzte und entspannte sich langsam wieder.

Irgendwie hatte er ja recht.

Warum war sie nur so gereizt?

Das Letzte was sie wollte, war sich mit Naruto zu streiten.

„Sai wird an unserem Training übrigens nicht teilnehmen, er hat heute Morgen ein Einzeltraining!“, sagte Kakashi, um das Thema zu wechseln.

„War ja klar, warum bekommt der Kerl eigentlich immer eine Sonderbehandlung?!“, murmelte Naruto giftig, der auf Sai sowieso nicht wirklich gut zu sprechen war.

„In zwei Tagen sind die Wettkämpfe und da müssen wir als Team auftreten und Sai ist nun mal ein Mitglied unseres Teams, also sollte er auch mit uns trainieren!“, sagte auch Sakura und ging mit Naruto und Kakashi auf die Lichtung, auf der sie immer trainierten.

„Was soll’s, irgendwann gehört Sai eh nicht mehr zu unserem Team, also ist ja eigentlich egal, ob er nun mit uns trainiert oder nicht!“, schnaubte Naruto.

„Du bist gemein, Naruto! Weil Sai derzeit ein offizielles Mitglied von Team 7 ist, ist es uns überhaupt erst möglich an den kommenden Wettkämpfen teilnehmen zu können!“, entgegnete Sakura und verteidigte Sai, ganz zum Missfallens Narutos.

„Sakura hat recht, die Teilnahme erfordert, dass alle Mitglieder eines Dreier-Teams teilnehmen und am Ende kürt der Hokage das Team zum Siegerteam, das sowohl im Nahkampf als auch im strategischen Bereich die besten Leistungen erbracht hat!“, ergänzte Kakashi und grinste dabei.

„Die Sieger stehen doch jetzt eh schon fest! Das werden wir sein!“, tönte Naruto lachend.

„Jetzt übernimm dich mal nicht so! Du hast wohl vergessen, dass die anderen Teams auch nicht ohne sind! Neji z.B. ist sogar schon Jonin, gegen den zu gewinnen, dürfte selbst für dich nicht mehr ganz so einfach sein!“, sagte Sakura belehrend.

„Deswegen sollten wir auch keine Zeit mehr verlieren!“, rief Naruto freudig und zwinkerte Sakura zu.

Diese lächelte ihn an und schüttelte den Kopf.

Naruto war wirklich durch nichts und niemanden zu entmutigen.
 

„Es tut mir voll leid, dass wir meinetwegen nicht an den Wettkämpfen teilnehmen können…“, seufzte Kiba, den Hinata und Shino im Krankenhaus besuchten.

„Wäre ich nicht verletzt, hätten wir es allen zeigen können!“, fügte er hinzu und blickte zu Hinata, die am Fenster stand und nach draußen starrte.

„Ist schon in Ordnung, Kiba…“, murmelte diese und drehte sich um.

„Viel wichtiger ist doch, dass du jetzt wieder ganz gesund wirst…“, ergänzte sie und lächelte dabei.

„Das stimmt! Im nächsten Jahr wird es sicher auch wieder so eine Möglichkeit geben!“, sagte auch Shino, der neben Kiba auf dessen Krankenbett saß.

„Trotzdem, alle werden in zwei Tagen ihr Bestes geben und nur unser Team wird wieder weit zurückbleiben…“, sagte Kiba und ließ den Kopf sinken.

„Selbst die letzte Mission war der totale Reinfall!“, fügte er hinzu.

„So kannst du das jetzt aber nicht sehen, Kiba, schließlich sind wir alle noch am Leben und im Kampf gegen Akatsukis ist das wirklich ein Erfolg!“, unterbrach ihn Shino und legte eine Hand auf Kibas Schulter.

„Da hat er recht….“, ergänzte Hinata und setzte sich ebenfalls auf das Bett.

„Du hast dein Leben für mich aufs Spiel gesetzt und das werde ich niemals vergessen!“, sagte sie und rückte ganz nah an Kiba heran.

„Naja….das hätte doch jeder getan, glaub ich….“, murmelte Kiba verlegen und errötete um die Nase.

Hinata lächelte ihn an.

„Sag mal, Hinata, hast du nicht noch eine Verabredung mit Naruto?“, fragte Shino plötzlich in den Raum.

„Oh mein Gott, ist es denn schon so spät?“, rief Hinata etwas panisch und blickte auf die Wanduhr, die über Kibas Bett hing.

„Tja, Naruto ist natürlich wichtiger als wir…“, seufzte Kiba schmunzelnd und verkreuzte die Arme.

„Ach, sag doch so was nicht!“, entgegnete ihm Hinata, die Kibas ironischen Unterton anscheinend nicht wahrgenommen zu haben schien.

„Ich komme heute Abend noch mal vorbei!“, ergänzte sie und verschwand aus der Tür.

Lächelnd sah Kiba ihr hinterher.

„Du musst aufhören, dir Hoffnungen zu machen!“, sagte Shino plötzlich ernst und sah Kiba an.

„Was meinst du?“, fragte dieser verwundert.

„Ich meine Hoffnungen in Bezug auf Hinata! Mir ist schließlich nicht entgangen, wie sehr du sie magst!“, antwortete Shino.

Kiba grinste.

„Ja, ich mag sie unheimlich gerne. Hinata ist etwas ganz Besonderes...“, sagte er leise.

„Und sie ist mit Naruto zusammen! Umso eher du das akzeptierst, desto schneller wirst du über sie hinwegkommen!“, sagte Shino.

Seufzend ließ Kiba den Kopf sinken.

„Du magst zwar ihr bester Freund sein, aber ihr Herz gehört Naruto! Sie hat sich für ihn entschieden! Es tut mir leid, dass ich dir das so sagen muss, Kiba, aber ich will nicht, dass du darunter leidest.“, ergänzte Shino und öffnete die Tür.

„Ich werde dann auch mal!“, sagte er.

„Ich werde sie nie aufgeben, hörst du!“, rief Kiba plötzlich lautstark und grinste Shino an, der daraufhin wortlos den Kopf schüttelte und aus dem Raum ging.

„Ich werde sie nicht aufgeben….“, wiederholte Kiba flüsternd und lehnte sich auf seinem Bett zurück.

Er schaute aus dem Fenster und lauschte dem Zwitschern der Vögel.
 

Seit einigen Minuten schlenderte Hinata vor Ichirakus Laden auf und ab.

Sie war hier mit Naruto und seinen Teamkameraden zum Mittagsessen verabredet und schaute immer wieder in die Richtung aus der sie kommen müssten.

Obwohl so eine Verabredung zum Essen mit Naruto schon fast nichts mehr Besonderes war, war Hinata trotz dessen jedes Mal aufs Neue aufgeregt.

„Hinata!“, hörte sie plötzlich ihren Namen aus der Ferne rufen.

Es war Naruto samt Teamkollegen!

„Hinata!“, wiederholte Naruto lautstark und fiel dieser stürmisch um den Hals.

„Na-Naruto...“, sagte Hinata etwas überrumpelt ehe sie sich dann aber an ihn schmiegte.

„Ich hab dich den ganzen Morgen vermisst!“, sagte Naruto und drückte Hinata an sich, die daraufhin lächeln musste.

„Fisch Verliebte von heute eben….“, bemerkte Kakashi ironisch klingend und sah daraufhin schmunzelnd zu Sakura.

Diese hatte jedoch ihren Blick zu Boden geneigt.

Naruto und Hinata jedes Mal so glücklich zusammen zu sehen versetzte ihr immer wieder aufs Neue einen Stich ins Herz.

„Alles OK, Sakura?“, fragte Kakashi, dem ihre Schweigsamkeit ein wenig seltsam vorkam.

„Ja, mir geht’s gut…“, log sie ihren Sensei an und sah daraufhin zu Naruto und Hinata.

Sie verfinsterte ihre Miene.

„Also, wir treffen uns in einer Stunde wieder am Trainingsplatz und wehe du kommst wieder zu spät, Naruto!“, sagte sie schroff und kehrte den beiden dann den Rücken zu.

„Ich kann Zupätkommer nicht ausstehen, das gilt auch für Sie, Sensei Kakashi!“, fauchte sie weiter und sah Kakashi an.

„Äh…ich werde mir Mühe geben…“, sagte dieser etwas irritiert.

„Willst du denn gar nicht mit uns essen?“, fragte Naruto und Sakura schüttelte den Kopf.

„Nein, ich hab noch was zu erledigen!“, antwortete sie.

In Wahrheit wollte sie vermeiden, Naruto und Hinata beim Turteln zuzusehen und zog es daher vor, ihre Pause alleine zu verbringen.

„Gut, dann bis nachher!“, sagte sie und stampfte davon.

Naruto kratzte sich fragend am Hinterkopf und sah Sakura verwirrt hinterher.

„Sie ist irgendwie komisch drauf, seit Tagen nur noch schlecht gelaunt…“, bemerkte er.

„Tja, was soll ich dir dazu sagen….“, seufzte Kakashi und verkreuzte die Arme.

„Frauen eben!“, fügte er kopfschüttelnd hinzu.

„Ich glaube es hat was mit mir zu tun….“, sagte Hinata plötzlich verlegen und sank den Kopf.

„Ach Blödsinn, wieso solltest du etwas damit zu haben?“, hinterfragte Naruto und legte seinen Arm um Hinata.

„Wahrscheinlich hat sich Sakura nur wieder mit Ino gestritten und ist deswegen so sauer!“, sagte er, ohne zu ahnen, dass er völlig auf dem Holzweg war.
 

Unauffällig wischte sich Sakura eine Träne aus dem Gesicht und blieb stehen.

Vorsichtig drehte sie sich um und sah in der Ferne Naruto, Hinata und Kakashi in Ichirakus Laden gehen.

„Naruto….“, seufzte sie leise und schloss die Augen.

Sie hasste sich dafür, dass sie so gemein zu ihm war.

Das wollte sie doch eigentlich gar nicht.

„Hey Sakura, was machst du denn hier?“, hörte sie plötzlich eine Stimme sagen.

Es war Ino, die um die Ecke kam.

„Hallo Ino…“, begrüßte Sakura sie und lächelte ihre vermeintliche Freundin an.

„Na, gar nicht am Trainieren?“, hinterfragte Ino etwas zickig.

„Nein, wir machen gerade Mittagspause aber wie es aussieht scheinst du das Training für die bevorstehenden Wettkämpfe auch nicht all zu ernst zu nehmen!“, antwortete Sakura und spielte auf Inos Freizeitklamotten an.

„Tja, wem sagst du das….“, schnaubte diese und lehnte sich an eine Laterne.

„In meinem Team macht irgendwie jeder was er will! Ich habe völlig die Kontrolle verloren!“, ergänzte sie etwas theatralisch und Sakura musste daraufhin grinsen.

„Ja, einige von uns scheinen wirklich nicht mehr die zu sein, die sie mal waren….“, sagte sie schmunzelnd und blickte wieder in die Ferne.

„Da hast du recht, besonders Naruto hat sich wirklich sehr verändert….“, grinste Ino und zog sich daraufhin Sakuras fragenden Blick zu.

„Wie kommst du darauf, dass ich eben Naruto gemeint habe?!“, fragte sie verlegen.

Ino grinste.

„Komm Sakura, meinst du ich weiß nicht, dass du auf unseren Nudelsuppen-Freak stehst!“, sagte diese und lachte.

Sakura war das Ganze eher peinlich und sie lief rot an.

„Naja, ein bisschen verstehe ich dich schon. Ich meine, schau ihn dir heute mal an und dann erinnere dich mal an den kleinen, nervigen Versager von damals. Da liegen wirklich Welten zwischen. Kaum zu glauben, dass ich mal so was sagen würde, aber der Kerl ist wirklich eine Augenweide geworden!“, grinste Ino.

„Du verstehst gar nichts!“, keifte Sakura wütend.

„Du brauchst mich gar nicht so anzufahren, Sakura! Für deine Gefühle kann ich nichts und außerdem zeigt es doch nur, dass du endlich mit Sasuke abgeschlossen hast und das ist ja auch nichts Negatives!“, entgegnete Ino.

Sakura hielt inne und starrte auf den Boden.

„Ich weiß auch gar nicht, wo dein Problem liegt. Sag Naruto doch einfach, dass du ihn magst, bei Sasuke hast du doch damals auch kein Blatt vor den Mund genommen!“

Sakura seufzte.

Irgendwie hatte Ino ja recht mit dem was sie sagte.

Aber die Liebe, die sie damals für Sasuke empfand war eine ganz Andere als die, die sie jetzt Naruto entgegenbrachte.

Jetzt kam ihr alles so aussichtslos und fremd vor.

Naruto war nun mit Hinata zusammen, ein Zustand der auch für Sakura mehr als gewöhnungsbedürftig war.

„Ich…ich kann es ihm nicht sagen, Ino. Naruto ist jetzt mit Hinata zusammen, das wäre nicht fair….“, stotterte sie leise.

Ino zog eine Augenbraue hoch.

„Du machst dir Gedanken um Hinata? Ausgerechnet um sie? Das glaub ich ja jetzt wohl nicht…!“, bemerkte sie verwundert.

„Ja, stell dir vor, Ino! Es können ja nicht alle so link sein wie du!“, antwortete Sakura daraufhin aufbrausend und zog sich damit Inos Zorn zu.

„Schön, wie du willst, ich hab nur versucht dir zu helfen, aber anscheinend weißt du es ja eh besser!“, keifte Ino zurück, die sich von Sakura sichtlich angegriffen fühlte.

„Aber komm ja nicht noch mal zu mir und heul dich bei mir aus!“, ergänzte sie wütend und kehrte Sakura den Rücken zu.

„Und übrigens, ihr werdet bei den Wettkämpfen keine Chance gegen uns haben, mein Team steckt euch locker in die Tasche!“, fügte sie noch schnippisch hinzu und ließ Sakura alleine zurück.

„Das sehen wir dann ja noch, Ino - Tussi!“, fauchte Sakura ihr nach.

„So eine blöde Kuh!“, murmelte sie, als Ino gänzlich um die Ecke verschwunden war.

„Heute läuft aber auch alles schief!“, rief sie wütend und zertrümmerte die Laterne, an der Ino eben noch angelehnt war.
 

„Du willst nach Konoha?“, fragte Itachi ein wenig überrascht.

„So ist es!“, antwortete Deidara selbstsicher.

Er und sein Partner Tobi hatten Itachi und dessen Verbündeten, Kisame, in Otogakure aufgespürt.

Nach seiner Niederlage gegen die jungen Ninjas aus Konoha, hatte Deidara beschlossen sich an ihnen und besonders an Hinata, die ihm schwere Verletzungen zufügte, zu rächen.

„Und was habe ich damit zu tun?“, hinterfragte Itachi und wandte sich von Deidara ab, den Itachis Arroganz zur Weißglut trieb.

„Ich brauche Informationen über das Dorf und über die Familie, die über das Byakugan verfügt!“, antwortete Deidara.

Nichts hasste er mehr, als Itachi um Rat zu fragen, aber wusste, das dieser, als ehemaliger Ninja Konohas, das Dorf gut kannte.

„Das Byakugan, also?!“, sagte Itachi und wandte sich Deidara wieder zu.

„Meine Gründe gehen dich nichts an!“, entgegnete dieser lautstark und rang Itachi nur ein müdes Stirnrunzeln ab.

„Du solltest lieber deinen entkommenen Jinchuuriki wieder einfangen und deine Zeit nicht mit so was Nichtigem vergeuden!“, sagte dieser und kehrte Deidara daraufhin wieder den Rücken zu, was diesen fast zum Explodieren brachte.

„Du mieser kleiner Wicht!“, rief Deidara aufbrausend.

„Hey, pass auf, was du sagst!“, drohte plötzlich Kisame und hielt Deidara sein Schwert gegen die Kehle.

„So redet keiner mit Itachi!“

„Ach ne, fungiert der große Kisame plötzlich als Itachis persönlicher Leibwächter oder wie?!“, fauchte Deidara zurück.

„Ich warne dich!“, rief Kisame und war nahe dran, Deidara das Schwert in den Hals zu rammen.

„Tu es doch, oder fehlt dir dazu der Mumm, Fischgesicht?!“, murmelte Deidara herausfordernd.

„Es reicht jetzt, Kisame!“, ermahnte Itachi plötzlich seinen Partner, worauf Kisame sein Schwert wieder zurück nahm.

„Gut, Deidara, ich gebe dir die Informationen, die du über Konoha haben willst!“, ergänzte Itachi und ging einen Schritt auf Deidara zu, der sich etwas erleichtert an die Kehle fasste.

„Aber Itachi!“, unterbrach ihn Kisame plötzlich.

„Es ist in Ordnung!“, sagte Itachi und wandte sich Deidara zu.

„Du interessierst dich also für das Byakugan, richtig?!“

Deidara nickte und sowohl Kisame als auch Tobi fragten sich, welch teuflischen Pakt Itachi mit Deidara schließen würde, denn beide wussten: Aus reiner Nettigkeit würde Itachi einem seiner ärgsten Konkurrenten nie aushelfen!
 

Es war bereits spät am Abend und Naruto, Sakura und Kakashi hatten gerade ihr Training beendet.

„Also ihr Beiden, wir sehen uns morgen wieder um dieselbe Zeit“, sagte Kakashi.

„Das wird doch sowieso nichts….“, murmelte Sakura und verdrehte die Augen, während sich Naruto daraufhin ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Ich werde mich anstrengen morgen mal pünktlicher zu sein….“, betonte Kakashi leicht ironisch, worauf Naruto und Sakura in schallendes Gelächter fielen.

„Hmmm, was lacht ihr denn so?“, fragte Kakashi überrascht.

„Ach nichts, Sensei!“, schmunzelte Naruto und winkte ab.

„Gut, dann habt ihr auch sicher nichts dagegen, wenn ich jetzt verdufte, ich hab nämlich noch ne Verabredung mit einem äußerst spannenden Buch!“, lachte Kakashi und hatte sich daraufhin binnen einer halben Sekunde wie in Luft aufgelöst.

„Der wird sich wohl nie ändern…“, grinste Naruto und sah zu Sakura, die sich über ihren Sensei noch köstlich zu amüsieren schien.

„Na sieh mal einer an, du kannst ja doch noch lachen!“, bemerkte Naruto und sah Sakura freudig an.

„Ich hab mich die letzten Tage doch echt gefragt, wo denn meine beste Freundin Sakura abgeblieben war!“, ergänzte er lachend.

Beschämend ließ Sakura daraufhin den Kopf sinken.

„War ich etwa so unausstehlich?“, fragte sie verlegen und sah Naruto an.

„Naja, wenn man bedenkt, dass du eigentlich nur am Meckern und Fluchen warst….äh, ja!“, schmunzelte dieser und klopfte Sakura auf die Schulter.

„Es tut mir leid, ich hab keine Ahnung was ich mich gefahren war, ich hab mich die letzten Tage ehrlich gesagt auch nicht wieder erkannt….“, sagte diese, während sie mit Naruto durch die Straßen Konohas schlenderte.

„Tja, ich weiß, woran das liegt!“, rief Naruto und sah in Sakuras Gesicht, das plötzlich feuerrot wurde.

„Du-Du weißt es…?!“, rief sie panisch und glaubte, Naruto wüsste über ihre Gefühle bescheid.

„Ja!“, lachte Naruto und verkreuzte die Arme über dem Kopf.

„Aber es muss dir nicht peinlich sein, wegen der Wettkämpfe ist glaub ich jeder irgendwie nervös!“, ergänzte er grinsend.

„W-Wettkämpfe?!“, hinterfragte Sakura perplex und plötzlich dämmerte ihr, dass Naruto überhaupt keine Ahnung zu haben schien.

Sie seufzte lautstark und ihr Adrenalin fiel auf Null zurück.

Aber das war wieder typisch für Naruto, was die Gefühle der Frauen anging, schien er ein hoffnungsloser Fall zu sein und zu bleiben.

„Du wirst schon sehen, Sakura, wir werden auf jeden Fall gewinnen! Unser Team kann eh keiner schlagen!“, rief er dann plötzlich und strahlte bis über beide Ohren.

Ein breites Grinsen legte sich auf Sakuras Gesicht.

Auch das war wieder typisch für Naruto, immer optimistisch!

Sakura schloss die Augen.

Sie sehnte sich plötzlich so sehr nach ihm, wollte ihn küssen, ihn berühren und obwohl sie so nah dran war, kam ihr Naruto so unendlich fern vor.

Sie dachte an Inos Worte und wie einfach es doch wäre, ihm ihre Liebe zu offenbaren.

Hier und jetzt, wo niemand sie daran hindern würde.

„Ich hab richtig Kohldampf, wollen wir noch zusammen was essen gehen?“, fragte Naruto und hörte seinen Magen knurren.

„Naruto!“, rief Sakura daraufhin und packte ihn an der Hand.

Sie schluckte und sah Naruto in die Augen.

Ihr Herz raste und ihr Adrenalin schoss wieder bis ins Unermessliche nach oben.

Aber sie wollte es jetzt nicht mehr für sich behalten.

Sie hatte sich geschworen um Naruto zu kämpfen!

Dieser runzelte die Stirn und sah Sakura fragend an.

„Naruto…ich…ich muss dir was sagen…“, flüsterte Sakura leise.

Deidaras Rache

Noch immer hielt Sakura Narutos Hand.

Sie zitterte am ganzen Leib.

„Was ist mit dir?“, hinterfragte Naruto etwas verwirrt.

„Naruto….“, stotterte Sakura leise und sah dabei zur Seite.

„Bist…bist du eigentlich glücklich mit Hinata?“, fragte sie leise und sah daraufhin wieder zu Naruto, der auf die Frage hin ein breites Grinsen aufsetzte.

„Ja und ob!“, antwortete er wie aus der Pistole geschossen.

„Hinata ist ganz anders als alle anderen Mädchen. Ich werde zwar manchmal nicht ganz schlau aus ihr aber ich liebe sie! Sie ist toll! Und sie liebt mich so wie ich bin!“, ergänzte er und strahlte dabei bis über beide Ohren.

Vorsichtig ließ Sakura Narutos Hand wieder los.

Sie schloss die Augen und atmete schwer.

In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie keine Chance hatte.

Auch Naruto ihre Gefühle zu gestehen würde nichts ändern.

Er liebte Hinata und nicht sie.

„Warum fragst du mich das?“, wurde sie plötzlich von Naruto gefragt.

„Öhm…naja, einfach… nur so…“, antwortete Sakura stotternd und drehte den Kopf verlegen zur Seite um den Blickkontakt zu vermeiden.

Plötzlich fasste sich Naruto an seinen Magen, der furchtbar zu knurren anfing.

„Oh Mann, wenn ich nicht bald was zwischen die Zähne bekomme, verhungere ich hier noch!“, stöhnte er wehleidig und sah daraufhin flehend zu Sakura.

Diese seufzte.

„Also schön, lass uns was essen gehen….“, sagte sie leise, worauf Narutos Magenschmerzen urplötzlich wie weggeblasen zu sein schienen.

„Oh ja, eine Nudelsuppe von Ichiraku, es gibt einfach nichts Besseres!“, rief er jubelnd.

„Du hattest doch erst heute Mittag eine…“, bemerkte Sakura schmunzelnd.

„Ja, aber von Ichirakus Nudelsuppen kann nie genug essen!“, lachte Naruto und marschierte geradewegs los.

„Naruto!“, rief Sakura plötzlich und ergriff dessen Arm.

„Naruto, ich will dass du weißt, dass ich immer für dich da bin…und…ich will, dass du glücklich bist…!“, sagte sie.

Verwundert drehte sich Naruto zu ihr um und runzelte die Stirn.

„So langsam machst du mir echt Angst, Sakura!“, sagte er in einem leicht ironischen Ton.

„Wie meinst du das?“, hinterfragte Sakura, worauf Naruto lautstark zu lachen anfing.

„Na, du solltest dich mal hören! Ich meine diese Pseudo-Gefühlsduselei, die du schon die ganzen letzten Minuten von dir gibst!“, antwortete er grinsend.

„Pseudo-Gefühlsduselei also?!“, fauchte Sakura plötzlich wutentbrannt, ballte ihr rechte Hand zu einer Faust und beförderte Naruto mit einem gekonnten Schlag geradewegs ins nächste Gebüsch!

„Du Idiot!“, rief sie ihm hinterher, ehe sie dann aber doch wieder zu sich kam und lautstark seufzte.

Sie starrte auf den Boden und schüttelte schmunzelnd den Kopf.

„Das war echt nicht fair von dir!“, rief Naruto, der aus dem Gebüsch stieg und sich den schmerzenden Kopf hielt.

„Tut mir leid….“, entschuldigte sich Sakura kleinlaut.

„Naja, so langsam müsste ich mich ja auch daran gewöhnt haben….“, sagte Naruto schmunzelnd und klopfte sich die Blätter von den Klamotten.

„Was ist jetzt? Gehen wir nun ne Nudelsuppe essen?“, fragte er daraufhin und Sakura nickte lächelnd.

„Na dann schlag keine Wurzeln und komm endlich! Mein Magen bringt mich sonst noch um!“, stöhnte Naruto ungeduldig und schritt wieder voran.

Grinsend sah ihm Sakura hinterher.

„Naruto, was ich vorhin gesagt habe, habe ich ernst gemeint. Ich will, dass du glücklich bist, das hast du verdient…“, murmelte sie leise vor sich her.

„…und wenn du mit Hinata glücklich bist, dann werde ich das akzeptieren….“, ergänzte sie und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

„Sakuuuraaa! Wo bleibst du denn?“, rief ihr Naruto plötzlich aus der Ferne zu.

„Ich komme!“, antwortete sie und ging auf diesen zu.
 

Der nächste Morgen brach an.

Nervös stand Hinata vor dem großen Spiegel in ihrem Zimmer und überlegte was sie anziehen sollte.

Sie war mit Naruto und seinen Teamkameraden verabredet und wollte ihnen obendrein die Daumen für die morgigen Wettkämpfe drücken, an denen sie und ihr Team aufgrund Kibas körperlicher Verfassung nicht teilnehmen konnten.

„Ich würde das dunkelblaue Ensemble da nehmen, das wird Naruto gefallen“, hörte Hinata plötzlich Neji sagen, der schon weiß Gott wie lange in ihrer Tür stand und schmunzelte.

„Neji!“, rief Hinata entsetzt und zog ihren Cousin in ihr Zimmer.

„Willst du, dass mein Vater das mitbekommt?!“, hinterfragte sie panisch und schloss leise die Tür.

„Hiashi ist nicht da, kein Grund zur Panik!“, beruhigte sie Neji und verkreuzte die Arme.

„Aber ich frage mich ernsthaft wann du ihm von dir und Naruto erzählen willst, schließlich seid ihr schon seit fast einer Woche zusammen!“, betonte er weiter und sah Hinata ernst an.

Seufzend schloss diese die Augen.

„Er darf es nicht erfahren….zumindest jetzt noch nicht….“, flüsterte sie leise und betrachtete das blaue Ensemble vor dem Spiegel.

„Ach Hinata, du machst dir einfach zu viele Gedanken!“, seufzte Neji und lehnte sich gegen Hinatas Schrank.

„Dich hält mein Vater ja auch nicht für einen Versager“, entgegnete Hinata leise und drehte sich zu Neji um.

„Ich….würde mich jetzt gern umziehen…“, ergänzte sie vorsichtig.

„Ich geh schon…!“, antwortete Neji seufzend und öffnete leise die Zimmertür.

„Du weißt dass ich deinen Vater respektiere, Hinata. Ich kann dir nicht garantieren, weiterhin Stillschweigen zu bewahren!“, fügte er bestimmend hinzu und schloss daraufhin leise die Tür hinter sich.

Noch immer stand Hinata in sich gekehrt vor ihrem Spiegel.

Dann hing sie vorsichtig das blaue Ensemble in ihren Schrank zurück und kramte ihre Alltagsklamotten hervor.

„Ich werde das anziehen….“, murmelte sie leise und drehte sich dann zu ihrer geschlossenen Tür um.

Sie wusste, dass sie bei Neji aufgrund der Konflikte aus der Vergangenheit keinen Stein im Brett hatte und sie war sich auch nicht sicher, ob sie ihm vertrauen konnte!
 

Schweigsam stand Kiba zusammen mit seinem Gefährten Akamaru auf der Haupttribune und starrte in die große Arena.

Die Vorbereitungen für die morgigen Wettkämpfe liefen auf Hochtouren.

Natürlich war Kiba maßlos enttäuscht nicht teilnehmen zu können.

Die frisch operierte Wunde brannte noch förmlich und bereitete ihm hin und wieder furchtbare Schmerzen.

Akamaru schmiegte sich behutsam an Kiba und dieser strich seinem treuen Hund sanft über den Kopf.

„Wie es aussieht haben sie dich also aus dem Krankenhaus entlassen…!“, hörte er plötzlich jemanden sagen und drehte sich hastig um.

„Ts-Tsunade…“, sagte er etwas ehrfürchtig, als er diese auf ihn zukommen sah.

Grinsend stellte sich Tsunade neben Kiba und zwinkerte dem jungen Ninja zu.

„Ich…äh, bin vor zwei Stunden entlassen worden…also nicht dass Sie denken, ich sei abgehauen oder so…“, stotterte sich Kiba einen ab und Tsunade musste daraufhin lautstark lachen.

„Ja ne, ich weiß, aus dem Krankenhaus abhauen ist Narutos Spezialität!“, grinste sie und rang Kiba ein Schmunzeln ab.

„Morgen wird hier in dieser Arena das beste Team aus ganz Konoha gekürt werden…“, ergänzte Tsunade und ging einen Schritt, ehe sie sich Kiba wieder zuwandte.

„Es ist schade, dass ihr nicht teilnehmen könnt. Team 8 hätte bestimmt gute Chancen gehabt!“, sagte sie grinsend.

„Ist das wirklich Ihr Ernst?“, hinterfragte Kiba ungläubig.

„Ja“, lachte sie.

„Ein gutes Team braucht keinen Medical Ninja wie Sakura oder Ino oder einen Strategen mit einem IQ von 200 wie Shikamaru um funktionieren zu können. Wichtig ist, dass sich alle Mitglieder eines Teams blind vertrauen können und ich glaube, dass Hinata, Shino und du eine ganz besondere Bindung zueinander habt….“ fügte sie hinzu.

„Ja, das haben wir….“, flüsterte Kiba daraufhin leise und auf seinem Gesicht legte sich eine leichte Röte.

„Wie dem auch sei, ich hoffe, dass ihr euch morgen die Wettkämpfe von der ersten Reihe aus anschauen werdet!“, sagte Tsunade und zwinkerte Kiba wieder zu.

„Na klar!“, rief dieser und auch Akamaru bellte lautstark.
 

„Das ist ja komisch….“, murmelte Hinata kleinlaut, als die die Lichtung betrat, auf der Naruto und seine Teamkameraden schon die ganze Woche trainierten.

Sie war hier mit Naruto verabredet, doch weder er noch Sakura oder Kakashi waren zu sehen.

Seufzend lehnte sich Hinata gegen einen der Holzpfähle und stellte ihre große Tasche ab, in der sich selbstgemachte Reisbällchen und Narutos Lieblingstee befanden.

Nach einigen Minuten beschloss Hinata Naruto jedoch zu suchen.

Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er die Verabredung mit ihr vergessen hatte, schließlich hatte er das Treffen gestern selber noch vorgeschlagen.

Hinata verließ die Lichtung und ging ein Stück in den dicht bewachsenen Wald hinein.

Sie hoffte Naruto weiter unten am See anzutreffen, wo er öfters mal pausierte oder wieder Energie tankte.

Nach einigen Metern hörte sie plötzlich Stimmen und lautes Gelächter und tatsächlich spürte sie Naruto, Sakura, Sai und Kakashi unten am See auf.

Hinata wollte einige Schritte auf die kleine Gruppe zugehen, doch plötzlich befiehl sie wieder die Ehrfurcht und die Angst die Intimität zwischen ihnen zu stören.

Während Sai etwas zeichnete und Kakashi einmal mehr in seiner Lektüre vertieft war, saßen Naruto und Sakura eng beisammen auf einer Decke und schienen sich köstlich zu amüsieren.

Immer wieder triezte Sakura Naruto und dieser schien sich das ohne Widerworte gefallen zu lassen, ganz im Gegenteil, er schien Sakuras Aufmerksamkeit voll und ganz zu genießen.

Eingeschüchtert stand Hinata einige Meter von ihnen entfernt hinter einem Baum.

Sie seufzte und kam sich in diesem Augenblick wie eine Außenseiterin vor.

Eigentlich hatte sie Verständnis dafür, dass Naruto einen Tag vor den Wettkämpfen auch mal alleine mit seinem Team sein wollte, aber warum tat es ihr dann so weh?

Hatte sie immer noch Angst Naruto nicht halten zu können?

Leise drehte sie sich um und versuchte lautlos kehrt zu machen.

Was sie am wenigsten wollte, war sich Narutos Team aufzudrängen.

Auf der Lichtung wieder angekommen, öffnete Hinata ihre Tasche und holte die Reisbällchen heraus.

Sie brach diese in der Mitte durch und warf sie in das Gras, in der Hoffnung, dass die Vögel sich daran satt fressen würden...
 

„Was für ein herrlicher Tag heute doch ist! Es ist warm und ich glaube, wir sind fit für morgen!“, sagte Sakura und atmete die frische Waldluft ein.

„Ja, du sagst es, uns wird morgen niemand schlagen können!“, bemerkte Naruto grinsend und sah zu Sai rüber, der noch immer wortkarg malte.

„Ich hab doch recht, oder Sai?“, fragte Naruto und schmunzelte, doch von Sai war daraufhin nur ein leichtes Nicken zu sehen.

„Den Typen werde ich nie verstehen….“, seufzte Naruto und verkreuzte die Arme, während Sakura dabei kicherte.

„Sag mal Naruto, hast du nicht jemanden vergessen?“, hinterfragte plötzlich Kakashi und sah zu seinem Schützling rüber, der nur mit den Achseln zuckte.

„Wen meinen Sie denn, Sensei Kakashi?“, fragte Naruto.

„Na, ich meine deine kleine Freundin Hinata, die vor wenigen Augenblicken noch hier war….“, antwortete Kakashi und blätterte die nächste Seite seines Buches um.

„Oh nein, die Verabredung mit Hinata! Ich muss die Zeit vergessen haben!“, rief Naruto entsetzt und sprang auf.

„Wenn du dich beeilst holst sie noch ein…“, sagte Kakashi, dem Hinatas kurze Anwesenheit als herausragender Jonin natürlich nicht entgangen war.

„Warte, ich komme mit!“, rief Sakura und folgte Naruto, der auf die Lichtung sprintete, doch dort angekommen fehlte von Hinata jede Spur.

„Na toll, jetzt denkt sie sicher, dass ich sie vergessen habe!“, seufzte Naruto und schaute zu allen Seiten, in der Hoffnung Hinata doch noch irgendwo zu erblicken.

„Sie wird’s dir schon nicht übel nehmen!“, sagte Sakura etwas gleichgültig und wollte Naruto dazu bewegen, wieder kehrt zu machen.

„Was ist das denn?“, bemerkte dieser plötzlich und hockte sich hin.

„Das sieht wie kaputte Reisbällchen aus, möchte ich behaupten“, antwortete Sakura und runzelte die Stirn.

„Und sehr lange liegen die hier auch nicht, so frisch wie die noch aussehen….“, ergänzte sie und schüttelte den Kopf.

„Wie kann man nur so mit Essen umgehen!“

„War das etwa Hinata….?“, murmelte Naruto fragend und blickte in die Ferne.
 

Schweigend lief Hinata durch Konoha.

Dieser Vormittag war ja mal richtig in die Hose gegangen und irgendwie war sie sich nicht ganz sicher, ob sie vorhin am See nicht überreagiert hatte.

Vielleicht hätte sie doch auf Naruto und die anderen zugehen und nicht einfach feige umdrehen sollen.

Sie seufzte.

Jetzt war es eigentlich auch egal.

Sie bog um die Ecke und sah in der Ferne schon die dichten Mauern, die ihr Zuhause vom restlichen Umfeld Konohas abschirmten.

Ihre Schritte wurden langsamer.

Es wurde ihr von Tag zu Tag unangenehmer die Beziehung zu Naruto vor ihrem Vater zu verheimlichen und dass Neji sie jetzt auch noch unter Druck setzte, machte es ihr auch nicht leichter.

Aus irgendeinem Grund hielt ihr Vater nicht viel von Naruto, es kam ihr sogar so vor, als würde er diesen abstoßen und das, obwohl er Naruto als Mensch eigentlich gar nicht kannte.

Hinata war sich im Klaren darüber, dass ihr Vater ihr den Umgang mit Naruto sofort untersagen würde!

Als sie kurz vor dem Eingang stand fiel ihr Blick plötzlich auf einen kleinen Jungen, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand und sie anlächelte.

„Du bist doch Hinata Hyuga, oder?“, fragte der kleine Knirps, der nicht älter als sechs Jahre zu sein schien.

„Ja, das bin ich…“, antwortete Hinata etwas verdutzt und ging auf den Jungen zu.

„Ich möchte dir etwas zeigen!“, grinste der Zwerg.

„Du willst mir was zeigen, was ist es denn?“, fragte Hinata nach, aber der Junge schüttelte nur den Kopf.

„Das ist ein Geheimnis! Komm mit, ich zeigs dir!“, schmunzelte er und ging einige Schritte in Voraus.

Hinata runzelte die Stirn, doch sie war neugierig zu sehen, was ihr der kleine Junge zeigen wollte.

Sie folgte ihm und der Knirps lotste sie durch kleine enge Gassen, vorbei an Mülltonnen und sonstigem Sperrmüll, bis weit und breit keine Menschenseele zu sehen war.

„Hey Kleiner, wohin willst du eigentlich?“, fragte Hinata, die noch nie zuvor in solch engen Gassen war und der das Ganze plötzlich nicht ganz geheuer zu sein schien.

„Da Vorne ist es schon!“, rief der kleine Junge und zeigte in eine dunkle Ecke, in der Hinata nicht viel erkennen konnte.

„Was ist denn da?“, fragte sie.

„Geh nur näher ran, dann siehst du es!“, schmunzelte der Knirps und verkreuzte die Arme hinter dem Kopf.

Hinata ging vorsichtig an ihm vorbei und starrte in die dunkle Ecke, die wie eine Sackgasse aussah.

Sie erkannte nur einen weiteren Haufen Sperrmüll und sah oben auf der Gassenmauer eine getigerte Katze, die plötzlich laut zu fauchen anfing.

„Aber da ist doch nichts!“, bemerkte sie und drehte sich zu dem Jungen um, von dem aber urplötzlich jede Spur fehlte.

Hinata schluckte und ging zwei bis drei Schritte zurück.

„Na da scheint ja unser Genjutsu ganze Arbeit geleistet zu haben“, flüsterte plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund.

Hinata erstarrte!

Diese Stimme!

Sie kannte diese Stimme….!

Ganz langsam drehte sie sich um und erkannte eine Silouhette in der dunklen Ecke, in die sie bis eben noch gestarrt hatte.

„Schön dich wieder zu sehen, Kleine!“, sagte die Person ihr gegenüber und rückte einen Meter ins Licht.

Es war Deidara!

Der Akatsuki!

Hinata zitterte am ganzen Körper und der Schweiß rann ihr über das Gesicht.

Sie ging einen Schritt rückwärts, doch sie stieß gegen eine andere Person.

Ruckartig drehte sie sich um und erkannte den zweiten Akatsuki, Tobi, den sie damals nur kurz gesehen hatte!

Panisch wich sie einen Schritt zurück, doch sie erkannte, dass ihre Lage aussichtslos war.

Die beiden Akatsukis und die hohen Mauern der kleinen Gasse hatten sie eingekesselt.

Sie war blindlings in ihre Falle getappt.

Der kleine Junge von eben war also nur ein Genjutsu, eine Illusion der Akatsukis!

Aber wie konnten diese unbemerkt in Konoha eindringen?

Waren sie wirklich Meister der Tarnung und des lautlosen Angriffs, wie Shizune auf der letzten Mission erzählte?

„W-Was wollt ihr von mir?“, stotterte Hinata ängstlich und zuckte zusammen, als Deidara einen Schritt näher kam und sich zu ihr runter beugte.

„Dein Byakugan!“, flüsterte er ihr ins Ohr.

„Mein….mein Byakugan?!“, hinterfragte Hinata mit zittriger Stimme und erstarrte wieder, als Deidara ihr über ihr langes Haar strich.

„Heute wird dich niemand retten, Kleine!“, murmelte Deidara kalt.

„Du kannst so laut schreien wie du willst, hier wird dich niemand hören! Du wirst einfach verschwinden und keiner wird davon Notiz nehmen…“, ergänzte er und sah in Hinatas ängstliche Augen.

„Nicht mehr lange und diese Augen werden mir gehören….“, flüsterte Deidara sehnsüchtig und schloss die Seinen.

„Hör auf mit diesem theatralischen Theater und lass uns endlich zur Sache kommen, Deidara!“, rief Tobi plötzlich dazwischen.

„Du kannst einem aber auch echt den Spaß verderben!“, stöhnte Deidara lautstark und ließ von Hinata ab.

„Ja dann mach endlich!“, forderte er dann Tobi auf, der unter seinem Gewand ein weißes Tuch hervorbrachte.

„Was…was habt ihr vor?“, fragte Hinata plötzlich panisch, als sie merkte, dass sie Akatsukis das Spiel so langsam beenden wollten.

„Wie nehmen dich mit uns mit!“, antwortete Deidara und auf diese Antwort hin zuckte Hinata zusammen.

„Nein….nein, das könnt ihr nicht…!“, rief sie panisch, doch sie sah weit und breit keine Fluchtmöglichkeit.

„Ich hab dir eben schon gesagt, dass dir hier keiner helfen wird! Es ist weit und breit kein Mensch zu sehen, Pech gehabt!“, sagte Deidara.

Hinata atmete lautstark und ihr klopfte das Herz bis zum Halse.

War das jetzt wirklich das Ende?

In diesem Moment hielt ihr Tobi von hinten das weiße Tuch vors Gesicht und Hinata atmete eine stark ätzende Säure ein, die ihr sofort unerträgliche Kopfschmerzen bereitete und sie langsam das Bewusstsein verlieren ließ.

Tobi hatte Hinata fest im Griff, sodass sich diese gegen ihn erst gar nicht zur Wehr setzen konnte.

»Nein….nein, das kann nicht das Ende sein! Naruto…Kiba…Shino….bitte helft mir! « waren ihre letzten Gedanken, ehe sie plötzlich regungslos in Tobis Armen zusammen klappte.

„So, das wäre also geschafft…“, seufzte Deidara erleichtert.

„Wir hätten uns dieses ganze Theater ersparen und die Kleine gleich von hinter überfallen sollen!“, stöhnte Tobi und ließ die bewusstlose Hinata in einem leeren Reissack gänzlich verschwinden.

„Aber der Überraschungseffekt wäre nicht derselbe gewesen!“, sagte Deidara und zog seinen Strohhut tief ins Gesicht.

„Komm Tobi, lass uns abhauen!“, rief er seinem Partner zu, der den Reissack über seine Schulter schwang.

„Und was ist mit der Schriftrolle?“, wollte dieser wissen.

„Welche Schriftrolle denn?“, hinterfragte Deidara genervt.

„Na, diese geheime Schriftrolle, die wir Itachi mitbringen sollen!“, antwortete Tobi.

„Tss, glaubst du allen Ernstes, ich mache auch nur einen Finger für diesen blöden Uchiha krumm? Wenn Itachi so sehr an dieser komischen Schriftrolle interessiert ist, dann kann er sie sich selber holen!“, entgegnete Deidara bestimmend.

Dabei hatten Deidara und Tobi gerade durch Itachi viele wertvolle Informationen über das Dorf Konoha, die Familie Hyuga und die älteste Tochter des Oberhauptes, Hinata erhalten.

Dank ihm war es für sie ein Leichtes in das Dorf einzudringen und Hinata gefangen zu nehmen, doch sie wussten auch, dass Itachi ihnen diese Informationen nur gegen eine Bedingung gegeben hatte.

Deidara und Tobi sollten dem Hokage eine bestimmte Schriftrolle stehlen und Itachi mitbringen.

Keiner der Beiden kannte den Inhalt der Schriftrolle noch den Grund, weshalb und wozu Itachi diese in seinem Besitz wissen wollte, doch er schien an dieser sehr interessiert zu sein.

Deidara war das Ganze egal.

Obwohl er einen Pakt mit Itachi eingegangen war, hielt er es nun nicht mehr für nötig diesen auch einzuhalten.

Zu sehr war er nun besessen, Hinata das Byakugan abzunehmen.

Er sah durch diese Fähigkeit endlich eine Möglichkeit sich gegen Itachis mächtiges Sharingan behaupten zu können!

„Itachi wird das nicht gut finden!“, sagte Tobi, doch Deidara schien dies völlig kalt zu lassen.

„Mir ist es sowas von egal, was dieser Mistkerl denkt! Wenn wir das nächste Mal aufeinander treffen, werde ich bereits im Besitz des Byakugan sein und dann soll der nur mal wagen den Mund aufzumachen!“, tönte er arrogant und verließ unauffällig die kleine Gasse.

Tobi schüttelte unbeachtet den Kopf.

„Du solltest dich lieber nicht mit einem Träger des Sharingan anlegen, Deidara…!“, murmelte er leise und folgte seinem Partner dann in die dicht bevölkerte Straße Konohas, von der niemand ihre Anwesenheit wahrzunehmen schien.

Wo ist Hinata?

Es war mittlerweile später Abend geworden.

Hundemüde schmiss sich Naruto auf sein Bett und gähnte lautstark.

Morgen würde sein großer Tag sein, da war er sich sicher.

Er schaute aus dem Fenster in die sternenklare Nacht und seufzte.

„Ach Hinata….“, murmelte er in Gedanken versunken und hatte ein schlechtes Gewissen, dass er die Verabredung mit ihr vergessen und sie heute auch gar nicht gesehen hatte.

Insgeheim tüftelte er schon einen Plan aus, um sie morgen noch vor den Wettkämpfen zu überraschen.

„Vielleicht würden ihr Blumen gefallen….oder vielleicht sollte ich ihr eine Nudelsuppe vorbeibringen, da würde sogar noch was für mich bei raus springen….“, überlegte er und zog sich seinen Sweater und seine Hose aus, ehe er unter seine Bettdecke krabbelte und sich in diese einmummte.

An Hinata denkend wurde Naruto schon bald von der Müdigkeit überrannt und fiel schließlich in einen tiefen, wohlverdienten Schlaf.
 

„Hey, wach auf, Naruto!“, hörte dieser plötzlich jemanden laut rufen, der auch noch wie wild an die Tür klopfte.

Durch den Lärm aufgewacht blickte Naruto auf seinen Wecker und zog sich auf diesen Anblick hin die Bettdecke über den Kopf.

„Manno, ich schlafe doch noch….“, seufzte er, doch weder das Klopfen, noch die Rufe nahmen ein Ende.

„Ich komme ja schon!“, entgegnete Naruto schließlich lautstark und sprang wütend aus dem Bett.

„Und wehe es ist nicht wichtig!“, murmelte er, während er zur Tür torkelte.

„Naruto, bitte mach schnell auf!“, rief die Person vor der Tür aufgeregt und ließ Naruto stutzen.

„Bist du das Neji?“, fragte er verwundert und öffnete diesem.

„Na endlich….“, schnaubte Neji aufgeregt und trat in Narutos Wohnung ein.

„Sag mal, hast du mal auf die Uhr geschaut? Es ist nicht mal 06.00 Uhr!“, seufzte Naruto nicht wirklich begeistert und schloss die Tür wieder.

„Was willst du denn?“, fragte er gähnend.

„Naruto, ist Hinata hier? Du glaubst ja gar nicht was zu Hause los ist! Ihr Vater tobt, weil sie anscheinend die ganze Nacht über nicht da war und sich auch nicht wie sonst abgemeldet hat!“, rief Neji und stürmte in Narutos Zimmer in der Hoffnung seine Cousine dort vorzufinden.

„Ähm, Neji!....“, antwortete Naruto plötzlich hellwach und lief diesem hinterher.

„Mir ist es ja egal, was ihr Beide so treibt, aber Hiashi, der weiß gar nicht, dass Hinata mit dir zusammen ist!“, unterbrach Neji Naruto und ging daraufhin in dessen chaotische Küche.

„Verdammt, Neji!“, rief Naruto dann plötzlich lautstark und knallte die Küchentür zu.

Erschrocken drehte sich Neji zu ihm um und sah ihn an.

„Ich weiß gar nicht, wovon du da eigentlich sprichst! Hinata ist gar nicht da! Ich habe sie auch seit Vorgestern nicht mehr gesehen!“, entgegnete Naruto entrüstet.

„Ja, aber wo soll sie denn sonst die ganze Nacht über gewesen sein?“, hinterfragte Neji lautstark.

„Woher soll ich das wissen? Bei mir war sie jedenfalls nicht!“, verteidigte sich Naruto und nahm auf einem Stuhl Platz.

„Und du bist sicher, dass sie nicht zu Hause ist?“, fragte er und rang Neji daraufhin ein lautes Seufzen ab.

„Naruto, Hinata ist keine Maus, die man übersehen kann! Keiner von uns hat sie seit gestern Vormittag mehr gesehen!“, entgegnete dieser.

„Aber das ist doch eigentlich gar nicht ihre Art, niemandem zu sagen wo sie ist….“, bemerkte Naruto murmelnd und sah zu Neji, der sich ebenfalls auf einen Stuhl setzte.

„Eben deswegen!“, antwortete dieser ruhig.

„Ob ihr wohl was zugestoßen ist?“, rief Naruto plötzlich panisch und sprang auf.

„Hier in Konoha? Unwahrscheinlich, dieses Dorf ist der sicherste Ort der Welt!“, antwortete Neji und verkreuzte die Arme.

„Sag mal, Naruto, habt ihr euch vielleicht gestritten oder so?“, fragte er und Naruto schüttelte den Kopf.

„Nein, wir haben uns nicht gestritten…“, antwortete er leise und schaute zu Neji rüber.

„Naja, ich hab eine Verabredung mit ihr verschwitzt und irgendwie glaube ich, dass Hinata deswegen sauer auf mich war oder vielleicht immer noch ist, verdammt!“, ergänzte er seufzend und starrte daraufhin aus dem Fenster.

„Hinata ist kein nachtragender Mensch, außerdem glaube ich kaum, dass sie DIR böse sein könnte…!“, sagte Neji und stellte sich neben Naruto.

„In 3 Stunden beginnen die Wettkämpfe, bis dahin sollten wir sie gefunden haben!“, ergänzte er und Naruto nickte.

„Ich kann mir auch schon denken, bei wem sie sein könnte!“, rief er plötzlich und zog sich rasch seine Klamotten über, ehe er zusammen mit Neji aus der Wohnung stürmte.
 

Die Sonne ging auf und ihre warmen strahlen erhellten das Dorf Konoha, doch dieses schien an diesem Morgen wie leer gefegt zu sein.

Alle Bewohner waren heute in aller Herrgottsfrühe aufgestanden um sich in der großen Arena, etwas abseits des Dorfes, die besten Plätze zu sichern, denn heute sollten die Besten unter den besten Ninjas als Team gegeneinander antreten.

Ein Wettkampf der Superlative, das es so noch nie in Konoha gegeben hat.

Beeindruckende Strategien, einzigartige Fähigkeiten und vertraute Teamarbeit würden die herausragenden Charakterisierungen sein, die diesen Tag zu einem unvergesslichen Tag für das ganze Dorf machen würden.

Auch Kiba war heute Morgen ganz früh aufgestanden und hatte sich zusammen mit Akamaru kurz nach dem Einlass in die Arena einen Platz ganz Vorne sichern können.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickte er auf den großen Platz vor ihm, auf dem sich das ganze Spektakel abspielen würde.

„Tja Akamaru, wir hätten heute auch da unten stehen und dem ganzen Dorf beweisen können, dass unser Team unschlagbar ist!“, seufzte er und fasste auf einen Brustkorb.

„Diese blöde Verletzung!“, ergänzte er kleinlaut und Akamaru winselte.

„Ich hab mir schon gedacht, dass ich dich hier in der ersten Reihe finden würde!“, sagte plötzlich Shino und nahm neben Kiba Platz.

„Alles klar?“, fragte er diesen.

„Naja, bis auf die Tatsache, dass ich selber gern teilgenommen hätte, schon!“, antwortete Kiba schmunzelnd und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

„Tut die Wunde noch weh?“, wollte Shino wissen und streichelte Akamaru über den Kopf.

„Ja, manchmal schon noch….“, seufzte Kiba und starrte ins Leere.

„Aber in ein paar Wochen wird mich dann nur noch eine große Narbe daran erinnern!“, ergänzte er mit einem Lächeln auf den Lippen.
 

Zur selben Zeit stand Sakura zusammen mit Sai, Lee und TenTen draußen vor der großen Arena und war stinksauer.

„Das ist ja mal wieder typisch für Naruto! Warum muss er ausgerechnet heute wieder zu spät dran sein?!“, fluchte sie nervös und sah die übrigen Teams letzte Vorbereitungen treffen und in die Arena gehen.

„Neji ist auch noch nicht da!“, bemerkte Lee kurzerhand, um Sakura etwas zu besänftigen.

„Ich verstehe das nicht, das ist doch eigentlich gar nicht seine Art!“, seufzte TenTen, die ihren Teamkameraden Neji nur als disziplinierten Ninja kannte.

„Ich drehe Naruto den Hals um, wenn er alles vermasselt!“, rief Sakura aufbrausend.

„Heeey! Sakura!!!“, hörte sie Naruto in diesem Augenblick aus der Ferne rufen.

„Da kommt er ja!“, bemerkte Sai.

„Glück für ihn!“, murmelte Sakura wütend.

„Und Neji ist auch dabei!“, rief TenTen erleichtert, als sie diesen hinter Naruto erspähte.

„Du Idiot! Was denkst du dir eigentlich dabei so spät zu kommen?!“, fauchte Sakura, als Naruto völlig außer Atem vor ihr und den anderen zum Stehen kam.

„Ino und ihr Team sind schon längst in der Arena und die letzten Teams gehen auch gerade durch!“, ergänzte sie, doch Naruto schien das Ganze nicht wirklich zu interessieren.

„Hat….hat einer von euch…vielleicht Hinata gesehen?“, schnaubte er atemlos und blickte in die Runde.

„Meinst du nicht du solltest dich jetzt lieber dem Wettkampf widmen, der beginnt nämlich in weniger als einer Stunde!“, antwortete Sakura aufgeregt, doch Naruto packte sie am Arm.

„Sakura, Hinata ist verschwunden!“, rief er lautstark.

„Das stimmt!“, sagte Neji und wischte sich die Schweißperlen aus dem Gesicht.

„Keiner von uns hat sie seit gestern mehr gesehen!“, ergänzte er besorgt und ein Entsetzen legte sich daraufhin auf die Gesichter der Anderen.

„Kann es sein, dass sie vielleicht bei Kiba oder Shino ist?“, fragte Lee.

„Das ist auch meine Vermutung!“, antwortete Naruto.

„Wir waren gerade bei Beiden zu Hause, aber es war niemand mehr da!“, ergänzte Neji.

„Dann werden sie sicher schon in der Arena sein!“, rief TenTen und Sakura blickte daraufhin auf die Uhr.

„Naja, ein bisschen Zeit haben wir ja noch, lass sie uns finden!“, seufzte sie überredet und Naruto schien ein Stein vom Herzen zu fallen.

„Danke Sakura!“, sagte er leise und drängelte sich mit den anderen durch die Massen.
 

Langsam öffnete Hinata ihre Augen, die jedoch von der Sonne stark geblendet wurden.

Irgendwie hatte sie tierische Kopfschmerzen und das Gefühl tagelang durchgeschlafen zu haben.

Aber wo war sie?

Was war passiert?

Sie drehte sich vorsichtig zur Seite und blickte auf einen dicht bewachsenen Wald, der sich in seiner ganzen Pracht unter ihr erstreckte!

Auf diesen Anblick hin zuckte sie panisch zusammen und schloss die Augen.

„Wie es aussieht ist die Prinzessin also erwacht!“, hörte sie plötzlich jemanden sagen.

Sie wandte sich der Stimme zu und erkannte die beiden Akatsukis Deidara und Tobi im Glanz der Sonne und in diesem Moment kamen ihr auch langsam die Erinnerungen an den gestrigen Tag wieder hoch.

Wie sie in eine Falle gelockt wurde und ein Betäubungsmittel sie in Ohnmacht hat fallen lassen.

Hinata versuchte sich aufzusetzen und erkannte, dass sie auf einem von Deidara erschaffenen großen Lehmvogel saß, der sie geschwind durch die Lüfte trug.

„Was du da unten siehst, sind die letzten Wälder des Feuerreichs, schon bald werden wir die Grenze dieses Landes überqueren!“, sagte Deidara und sah zu Hinata, die seinen Blicken auszuweichen versuchte.

Dann war das also kein Traum!

Sie war wirklich entführt worden!

Von den Akatsukis, die es auf ihr Byakugan abgesehen haben!

„Es hat keinen Sinn zu hoffen, dass dich hier jemand retten wird! Niemand weiß wo du bist!“, ergänzte Deidara kühl und Hinata schlug daraufhin die Hände vors Gesicht.

Wie Recht er doch hatte!

Und was könnte sie schon hier oben, auf engstem Raum, inmitten von nichts gegen zwei Akatsukis ausrichten?!

Noch etwas benommen sackte sie wieder in sich zusammen und schloss verzweifelt die Augen.
 

„Da Vorne sind sie!“, rief Sakura und machte Naruto auf Kiba und Shino aufmerksam, der dann auch sofort auf diese zustürmte.

„Kiba, Shino!“, rief er lautstark und zwängte sich durch die Zuschauer hindurch.

„Naruto? Was machst du denn hier?“, fragte Shino und auch Kiba stutzte.

„Solltest du nicht unten in den Trainingsräumen sein?“, hinterfragte dieser verwundert und war überrascht, als er auch die anderen hinter Naruto auf ihn zukommen sah.

„Habt ihr Hinata heute schon gesehen?“, fragte Naruto aufgeregt, doch Kiba schüttelte den Kopf.

„Nein, das letzte Mal vor zwei Tagen, als ich noch im Krankenhaus war!“, antwortete er und auch Shino zuckte ahnungslos mit den Achseln

In diesem Augenblickt erstarrte Naruto.

„Dann….dann wisst ihr auch nicht, wo sie ist?“, stotterte er leise.

„Nein, aber was soll das Ganze denn hier?“, fragte Kiba und fühlte sich von Naruto und den anderen, die ihn und Shino urplötzlich umzingelten irgendwie genervt.

„Hinata ist seit gestern anscheinend verschwunden und niemand weiß wo sie ist!“, antwortete Naruto verzweifelt und stemmte eine Faust auf das Geländer.

„Wie kann sie denn verschwunden sein?“, rief Kiba und stand von seinem Stuhl auf.

„Ich weiß es doch auch nicht!“, bemerkte Naruto lautstark und ging einen Schritt auf Kiba zu.

„Beruhige dich, Naruto!“, sagte Sakura und legte ihrem Freund eine Hand auf die Schulter.

„Sie wird schon wieder auftauchen!“, ergänzte sie und starrte auf die überfüllte Tribune.

„Sakura hat Recht, wir sollten uns hier nicht verrückt machen, wahrscheinlich gibt es eine ganz einfache Erklärung dafür!“, sagte TenTen um die Gruppe nicht noch mehr zu beunruhigen.

„Ich schließe mich den Mädchen an, jetzt die Nerven zu verlieren, wäre etwas zu voreilig!“, bemerkte auch Lee, der eher darauf aus war, endlich mit dem Wettkampf zu beginnen.

„Ich gehe sie suchen!“, rief Kiba plötzlich in die Runde und drängte sich mit Akamaru an den anderen vorbei.

„Und ich gehe zu Kurenai, vielleicht hat sie Hinata gesehen!“, sagte Shino und verließ seinen Platz.

„Ich werde Kiba beim Suchen helfen!“, bemerkte Naruto und wollte diesem folgen, doch Sakura hielt ihn am Arm fest.

„Lass ihn das alleine machen, der Wettkampf beginnt gleich, wir müssen jetzt wirklich runter auf den Platz!“, sagte sie in einem verzweifelten Ton, doch Naruto dachte gar nicht daran, ihr zu folgen.

„Wahrscheinlich sitzt Hinata irgendwo hier in der Arena und wartet darauf dich auf dem Platz unten zu sehen!“, ergänzte Sakura, aber Naruto war einfach nicht zu beirren und riss sich von Sakura los, die ihm seufzend hinterher blickte.
 

Unterdessen hatten Kiba und Akamaru die Arena verlassen und standen mit dem Rücken gekehrt vor dieser.

„Akamaru, es ist jetzt unheimlich wichtig, dass wir Hinata finden!“, sagte Kiba und spornte seinen Gefährten an, nach Hinata zu suchen.

Akamaru bellte lautstark und rannte sofort in Richtung des Dorfes.

„Ja, gut so, Akamaru!“, rief Kiba.

Er wollte diesem folgen, doch in diesem Moment ereilten ihn wieder unsagbare Schmerzen in der Brust.

Benommen vom Schmerz fiel er auf die Knie und fasste auf seine Wunde.

„Verflixt noch mal!“, fluchte er schwer atmend und Gott sei Dank ließ der Schmerz in diesem Augenblick auch schon wieder nach.

Erleichtert stand Kiba auf und hörte, wie Akamaru ihm aus der Ferne zubellte.

„Akamaru….“, stöhnte er leise und folgte diesem in Richtung des Dorfes.
 

„Na, hat dein Team etwa Muffensausen bekommen, Kakashi?“, tönte Gai lachend und boxte seinem Kumpel und Erzfeind Nummer 1, Kakashi, belustigend in die Seite, als er dessen Team auf dem sich immer mehr füllenden Kampfplatz nicht entdecken konnte.

„Die kommen schon noch…“, murmelte Kakashi und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

„Aber anscheinend hat es sich wohl dein Team anders überlegt!“, ergänzte er und machte Gai darauf aufmerksam, dass auch Neji, TenTen und Lee fehlten.

Zusammen mit Gai und den anderen Jonin hatte Kakashi natürlich einen Ehrenplatz auf der VIP-Tribune erhalten, die nicht nur einen super Ausblick auf die gesamte Arena bot, sondern auch noch direkt neben der eigens für den Hokage erbauten Ehrentribune war.

„Ich glaub mein Schwein pfeift, du hast ja Recht!“, rief Gai entsetzt und versuchte vergeblich seine drei Schützlinge auf dem Platz zu entdecken.

„Entspann dich, Gai, vielleicht haben sie einfach nur gemerkt, dass dieser Wettkampf eine Nummer zu groß für sie ist!“, besänftigte ihn Kakashi in einem ironischen Ton, den Gai allerdings ganz und gar nicht lustig fand.

„Fass dir selber mal an die eigene Nase, Kakashi!“, fauchte dieser, am Geländer klebend, zurück.

„Pssst, da kommt der Hokage, es geht gleich los!“, rief einer der anderen Jonin und machte Kakashi und Gai auf Tsunade aufmerksam.

„Nanu, was haben denn die zwei da zu suchen?“, fragte Kakashi plötzlich und spielte auf Kurenai und Shino an, die Tsunade und Shizune folgten.

„Ich glaub ich träume, da sind ja auch Lee und die anderen!“, rief Gai plötzlich und auch Kakashi traute seinen Augen nicht, als er dann auch Sakura und Sai neben Tsunade entdeckte.

„Müssten die nicht auf dem Platz sein?!“, bemerkte Gai verwundert.

„Da stimmt Etwas nicht!“, sagte Kakashi und runzelte sie Stirn.
 

„Dann hat sie also niemand aus ihrem Bekanntenkreis seit gestern Nachmittag gesehen?“, fragte Tsunade und sowohl Kurenai und Shino, als auch Neji nickten.

Jeder von ihnen hielt es nach der erfolglosen Suche in der Arena für das Beste Tsunade zu involvieren, denn mittlerweile war es nicht mehr auszuschließen, dass Hinata etwas passiert sein könnte.

„Tsunade, ich kenne Hinata besser als jeder Andere hier, sie würde nie einfach so verschwinden!“, sagte Kurenai aufgeregt und auch Tsunade leuchtete dies ein.

„Überlasst das mir!“, sagte sie und nahm das Mikrofon in die Hand.

„Liebe Einwohner Konohas, ich begrüße euch alle ganz herzlich und freue mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid!“, sprach sie selbstsicher zum Publikum und eine Euphorie der Begeisterung machte lautstark seine Runde durch die Tribunen.

„Doch bevor ich die Wettkämpfe für eröffnet erkläre, möchte ich euch kurz um eure Mithilfe bitten!“, ergänzte sie lautstark und auf einem Schlag hin schien die komplette Arena zu verstummen.

„Hinata Hyuga, die älteste Tochter von Hiashi Hyuga, dem Oberhaupt des Hyuga - Clans wird seit dem gestrigen Tage vermisst, wer sie also gesehen hat oder sogar weiß, wo sie sich jetzt befindet, möge sich bitte an einen der Sicherheitseinheiten wenden, dir mir dann umgehend bescheid geben werden!“, sagte sie und sah wie sich die Menschen auf den Tribunen reflexartig zu allen Seiten umdrehten und lautstark zu tuscheln anfingen.

„Hinata wird vermisst?“, rief Kakashi entsetzt und auch Gai konnte es nicht glauben.

„Deswegen also der ganze Aufriss!“, bemerkte Shikamaru, der mit seinen Teamkameraden unten auf dem Platz stand.

„Also, ich hab sie nicht gesehen!“, sagte Ino und sah zu Choji, der ebenfalls nichts wissend mit den Schultern zuckte.

„Ich fürchte, dass wir im Moment nicht mehr tun können….“, sagte Tsunade und wandte sich Kurenai und den anderen zu.

„Ich werde jetzt die Wettkämpfe eröffnen und ihr solltet zusehen, dass ihr schleunigst nach unten auf den Platz kommt!“, ergänzte sie und ermahnte die jungen Ninjas, die für den Wettkampf angemeldet waren.

„Na toll, ohne Naruto können wir gar nicht antreten….“, seufzte Sakura.

„Wo ist er denn?“, fragte Tsunade verwundert.

„Er sucht Hinata im Dorf!“, antwortete Sakura enttäuscht, als ihr klar wurde, dass Naruto jetzt nicht mehr rechtzeitig kommen würde.
 

„Hiiiinaaataaa!“, rief Naruto aus vollem Leibe vom Dach eines hohen Gebäudes, von dem aus er das Dorf gut überschauen konnte.

„Sie kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben…“, murmelte er besorgt und hörte plötzlich einen lauten Gongschlag aus Richtung der Arena.

„Jetzt haben sie also begonnen, die Wettkämpfe….“, ergänzte er flüsternd und sprang wieder hinunter auf die menschenleere Straße.

„Hey Naruto!“, rief Kiba plötzlich und hetzte um die Ecke.

„Ich dachte, du wärst in der Arena!“, ergänzte er schnaubend und Naruto verdrehte sie Augen.

„Glaubst du im Ernst, dass mich diese blöden Wettkämpfe jetzt wirklich interessieren?“, giftete er zurück.

„Dann hast du also auch nichts herausgefunden….“, seufzte Kiba und Naruto schüttelte den Kopf.

„Aber irgendwo muss sie doch sein, verdammt Naruto, jetzt denk doch mal nach!“, rief Kiba daraufhin, dessen Sorge um Hinata von Minute zu Minute anzuwachsen schien.

„Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich auch keine Ahnung habe!“, entgegnete Naruto wütend.

In diesem Moment wurde ihre Auseinandersetzung durch ein lautes Bellen Akamarus unterbrochen.

„Was ist mit ihm?“, fragte Naruto daraufhin genervt.

„Akamaru, hast du eine Spur?“, hinterfragte auch Kiba seinen Gefährten, der die beiden Ninjas zu einer kleinen Gasse führte.

Knurrend ging Akamaru ein paar Schritte in die Gasse hinein und zog dann plötzlich windelnd den Schwanz ein.

„Was ist denn da?“, fragte Kiba und folgte seinem Hund.

„Vielleicht ist es eine Spur, die uns zu Hinata führt!“, rief Naruto hoffnungsvoll.

„Na ihr Beiden, solltet ihr nicht in der Arena sein?“, hörten sie dann plötzlich jemanden sagen und drehten sich um.

Hinter ihnen stand eine alte, gebrechliche Frau, die ihren Müll auf die Straße trug und sich angestrengt den Schweiß von der Stirn wegwischte.

Sie schien eine der wenigen Personen zu sein, die noch im Dorf und nicht in der Arena war.

„Wir…wir suchen nur jemanden….“, sagte Naruto langsam und die alte Dame runzelte die Stirn.

„Hier in dieser Gasse? Aber etwas anderes als Sperrmüll werdet ihr dort nicht finden. Es ist wirklich eine Schande, seit Jahren deponieren die Bewohner dieses Dorfes ihren Plunder hier und keiner unternimmt etwas dagegen!“, klagte die alte Dame und Kiba und Naruto sahen sich beide seufzend an.

„Da frage ich mich doch auch, was das junge Mädchen von gestern da eigentlich wollte…“, überlegte die alte Dame weiter und schüttelte verständnislos den Kopf.

„Ein Mädchen sagen Sie?“, rief Naruto plötzlich aufgeregt.

„Ja, wenn ich mich recht entsinne, dann war es sogar die Kleine vom Hyuga - Clan….“, antwortete die alte Dame und nickte.

„Hinata!“, riefen Kiba und Naruto lautstark und auch Akamaru bellte.

„Gott sei Dank….endlich eine Spur….“, sagte Naruto erleichtert.

„Aber noch interessanter waren diese eigenartigen Typen, die ich ebenfalls hier kurz darauf gesehen habe!“, witzelte die alte Dame plötzlich.

„Die sahen so aus, als würden die auf eine Kostümparty gehen! Sie hatten lange schwarze Umhänge und Strohhüte, eine eigenartige Kombination!“, ergänzte sie schmunzelnd und konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

Naruto und Kiba verschlug es in diesem Augenblick jedoch die Sprache.

„Akatsukis…“, murmelte Naruto und wurde ganz bleich um die Nase.

Ein verzweifelter Fluchtversuch

„Tsunade!“ riefen Naruto und Kiba zeitgleich und stürmten auf die kleine Privattribüne, auf der Tsunade, Shizune und noch 2 Jonin standen und sich die laufenden Wettkämpfe ansahen.

„Kiba? Naruto? Was ist los? Habt ihr Hinata gefunden?“, fragte Tsunade und sprang von ihrem Sitz hoch.

„Nein..., das nicht…“, keuchte Naruto und musste tief Luft holen.

„Aber wir wissen was passiert ist!“, setzte Kiba fort und Tsunade runzelte die Stirn.

„Sie ist entführt worden! Von Akatsukis!“, beendete Naruto den Satz und sowohl Tsunade und Shizune als auch die beiden Jonin sahen sich skeptisch an.

„Das glaube ich nicht! Akatsukis in Konoha?“, hinterfragte Tsunade und verkreuzte die Arme.

„Ja doch!“, antwortete Naruto angespannt und auch Kiba nickte.

„Eine alte Frau aus dem Dorf hat sie gesehen, es waren zwei Männer in schwarzen Mänteln und mit Strohhüten!“, ergänzte dieser.

Tsunade starrte noch immer skeptisch drein.

Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie Akatsukis an den dichten und bewachten Mauern von Konoha unbemerkt vorbei kommen konnten.

„Dass Akatsukis durchaus in der Lage sind sich unbemerkt in ein Dorf zu schleichen, ist kein Geheimnis….“, hörte sie plötzlich Kakashi sagen, der zusammen mit Gai auf die Tribüne kam und der das Gespräch aus einigen Metern Entfernung mit angehört hatte.

„Kakashi hat Recht, vor einigen Jahren sind schließlich Itachi und sein Gefährte Kisame seelenruhig durch Konoha marschiert, ohne dass es auch nur jemandem aufgefallen war!“, fügte Gai hinzu und sah zu Naruto, der den Kopf hängen ließ.

Er wusste, dass Itachi und Kisame damals nur seinetwegen Unruhe in Konoha gestiftet hatten.

„Aber was wollen die Akatsukis bitte von Hinata?“, fragte Tsunade, die bislang glaubte, dass nur Naruto ihr Ziel sei.

„Das waren sicher diese zwei Typen, denen unser Team auf der letzten Mission nach Iwagakure begegnet war!“, rief Kiba plötzlich in die Runde.

„Du meinst diesen Akatsuki mit der Maske?“, fragte Shizune, die sich an diese Begegnung auch noch haargenau erinnern konnte.

„Ja, aber ehrlich gesagt war der andere noch viel schlimmer!“, antwortete Kiba und erinnerte sich wieder an die Auseinadersetzung mit Deidara.

„Hinata hat ihm am Ende schwer zugesetzt! Wahrscheinlich hat er sie aus Rache entführt!“, ergänzte er und bei dem Gedanken daran lief es allen kalt den Rücken runter.

„Dieser Mistkerl!“, fluchte Naruto verzweifelt.

„Wir müssen sie unbedingt retten!“, rief er in die schweigende Runde.

Tsunade seufzte.

„Was für eine Blamage für unser Dorf. Dass jemand inmitten unserer Reihen entführt wird….“, sagte sie und nahm wieder Platz.

„Worauf warten wir denn noch?!“, rief Naruto wieder lautstark und konnte nicht verstehen, weshalb ihm Tsunade noch nicht die Order gegeben hatte, nach Hinata zu suchen.

„So einfach ist das nicht, Naruto! Erstens sind alle in Frage kommenden Teams inmitten eines Wettkampfes und außerdem haben wir gar keine Ahnung wo wir mit der Suche beginnen sollen!“, entgegnete sie, doch Naruto schien dies nicht zu interessieren.

„Das gibt’s doch nicht! Wie kann dieser Wettkampf in so einer Situation nur wichtiger sein?“, brüllte er über die Tribüne hinweg und alle ließen daraufhin die Köpfe sinken.

„Nicht alle Teams nehmen an den Wettkämpfen teil….“, hörte Naruto plötzlich jemanden sagen und drehte sich um.

Es war Sakura, die zusammen mit Sai auf die Tribüne kam.

„Dank Narutos Fehlen ist unser Team leider disqualifiziert worden!“, ergänzte Sakura und sah etwas enttäuscht zu diesem rüber.

„Sakura….“, murmelte Naruto überrascht.

„Wir alle wissen doch, dass Naruto so oder so gehen wird, egal, ob ihm die Mission, Hinata zurückzubringen, erteilt wird oder nicht!“, sagte sie und stellte sich neben diesen.

„Ja, das ist wohl wahr….“, stöhnte Tsunade und natürlich wusste auch sie, dass Naruto durch nichts und niemanden aufzuhalten wäre.

Um Hinata zu finden, würde er alle Regeln dieses Dorfes brechen.

„Und als seine Teamkollegin werde ich mit ihm gehen!“, fügte Sakura plötzlich energisch hinzu und zog die überraschten Blicke der anderen auf sich.

„Und Sai auch!“, ergänzte sie und sah zu diesem rüber, der ebenfalls nickte.

„Ich werde Naruto und Sakura unterstützen!“, sagte er.

„Sakura….Sai….“, sagte Naruto und lächelte erleichtert.

„Wir sind doch ein Team und wir werden auch an einem Strang ziehen!“, sagte Sakura und legte behutsam eine Hand auf Narutos Schulter.

„Was soll ich dazu noch sagen…?“, seufzte Tsunade und verkreuzte die Arme.

„Lassen Sie uns gehen…!“, sagte Kakashi plötzlich und zwinkerte seinen Schützlingen zu.

„Pakkun und die anderen Hunde werden schnell die Spur der Akatsukis auflesen können!“, ergänzte er.

„Also schön, eine andere Wahl bleibt mir ja wohl auch nicht…!“, sagte Tsunade, die sich schließlich hat breit schlagen lassen.

„Kakashi, Naruto, Sakura und Sai, ich übertrage euch hiermit die Mission, Hinata zu finden!“, sagte sie und Naruto stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.

„Sobald die Wettkämpfe vorbei sind, werde ich euch noch ein zusätzliches Team hinterher schicken, die euch im Falle eines Falles unterstützen werden!“, ergänzte sie.

„Hey und was ist mit mir?“, rief Kiba plötzlich dazwischen.

„Es tut mir leid, Kiba, aber du bist beim besten Willen noch nicht in der Lage, wieder an einer Mission teilzunehmen!“, antwortete Tsunade und deutete damit auf Kibas Verletzung hin.

„Aber….Hinata ist doch in meinem Team, also sollte ich auch gehen!“, entgegnete er trotzig.

„Nein, Kiba!“, sagte Tsunade kurz und knapp.

„Mit deiner Verletzung wärst du nur ein Hindernis für die anderen!“, ergänzte sie und Kiba ließ daraufhin wütend den Kopf sinken.

Kleinlaut stand Akamaru neben ihm und winselte.
 

„Los jetzt! Zier dich nicht so!“, rief Deidara und drängte Hinata voran zu gehen.

Erst vor wenigen Stunden hatten sie das Feuerreich verlassen und durchstreiften nun die Landschaft von Amegakure.

Es war Mittag und die Sonne brannte.

Hinata war hundemüde.

Sie war nun seit fast mehr als 24 Stunden in der Gewalt der Akatsukis und sie fragte sich, ob Naruto und die anderen aus Konoha ihr Verschwinden bereits bemerkt hatten.

„Vielleicht sollten wir eine Pause machen, Deidara!“, sagte Tobi, dem die heiße Mittagssonne ebenfalls zu schaffen machte.

„Na schön…“, gab Deidara nach und ließ Hinata neben einem großen Stein unsanft zu Boden fallen.

„Pass auf sie auf, Tobi, ich hole kurz Wasser!“, orderte er seinen Partner an und dieser nahm ebenfalls erschöpft an einen Stein lehnend Platz.

Mit ihren Kräften am Ende sackte Hinata in sich zusammen.

Sie hatte seit gestern nichts mehr gegessen und getrunken und ihre Handgelenke schmerzten von Sekunde zu Sekunde mehr.

Deidara hatte ihr vor einigen Stunden dicke Fesseln angelegt um sie daran zu hindern Fingerzeichen und somit Jutsus anzuwenden.

Hinata seufzte lautstark und blickte in den wolkenlosen Himmel.

„Naruto….“, murmelte sie leise, ehe sie zu Tobi, dem geheimnisvollen Akatsuki mit der Maske, starrte.

Die Arme ineinander verkreuzt, schien Tobi, an den großen Stein lehnend, eingenickt zu sein.

Sein Gesicht, das durch die Maske verdeckt war, konnte sie nicht sehen, doch anhand seiner Haltung und des lauten Ein- und Ausatmens war sich Hinata sicher, dass er eingeschlafen war.

Ihr Herz raste.

Ob er nur so tat als ob?

Um sie vielleicht zu verunsichern?

Hinata wollte es darauf ankommen lassen, eine andere Möglichkeit hatte sie sowieso nicht!

Vielleicht wäre das ihre einzige Fluchtmöglichkeit!

Ganz vorsichtig und leise bewegte sie sich um den Stein herum, Meter für Meter, bis sie schließlich hinter dem Stein und somit aus Tobis Blickfeld war.

Ihr Atem war kurz und knapp.

Der Akatsuki mit der Maske schien wirklich zu schlafen, er hätte sie sonst längst aufgehalten!

Ganz behutsam versuchte sie sich auf die Beine zu stellen.

Vorsichtig blickte sie über den Stein hinweg und sah, wie der Akatsuki gänzlich zur Seite gekippt und eingenickt war.

In kleinen Schritten bewegte sich Hinata vom Stein weg.

Ihre Hände waren noch immer auf ihrem Rücken gefesselt und somit tat sie sich schwer die Balance zu halten.

Sie schaute um sich und erblickte nur wenige Meter von ihr entfernt hohe Gräser, in denen sie Schutz sah!

Sie ging Schritt für Schritt auf die Gräser zu.

Der Schweiß rann ihr über das Gesicht und sie zitterte am ganzen Leibe.

Was, wenn der Akatsuki jetzt aufwachen würde?

Doch endlich!

Sie hatte den Schutz der hohen Gräser erreicht und ließ sich auf die Knie fallen.

In Windeseile hob sie einen kleinen, scharfen Stein auf und versuchte die Fesseln zu durchtrennen.

Sie rieb und rieb an dem festen Seil, bis es sich dann plötzlich von ihren Gelenken löste.

Hinata seufzte vor Erleichterung.

Vorsichtig schreckte sie hoch und sah den Akatsuki, noch immer an den Stein gelehnt, dösen.

Sie biss die Zähne zusammen und krabbelte so schnell sie nur konnte durch die hohen Gräser hindurch.

Sie schaute nicht zurück, nur nach Vorne!

In der Ferne türmten sich bereits die hohen Baumkronen des nahe liegenden Waldes!

Es waren nur noch wenige Meter!

Doch was war das?

Da war doch jemand!

Hinata ließ sich ohne groß zu überlegen auf den Boden fallen und blieb regungslos liegen.

Sie hielt den Atem an, um möglichst nicht aufzufallen.

Der leichte Wind streichelte das hohe Gras und die aufgezogenen Wolken bildeten Schatten auf der Erde.

Hinata lag wie scheintot auf dem Boden.

Einzig und alleine mit ihrem Byakugan durchforschte sie die Gegend um sich herum.

Sie war sich sicher eben eine ihr fremde Aura gespürt zu haben.

„Na, wo wollen wir denn so schnell hin?“, hörte sie in diesem Augenblick jemanden sagen und drehte panisch ihren Kopf nach hinten.

Es war der Akatsuki mit der Maske, der hinter ihr stand, die Arme ineinander verkreuzt und sie seelenruhig anstarrte.

„Glaubst du etwa, ich hätte nicht bemerkt, wie du versucht hast, dich klammheimlich aus dem Staub zu machen?“, fragte er und seine Stimme klang kalt und machtvoll.

Hinata lief es kalt den Rücken runter und sie schluckte.

Dann wusste er es also schon die ganze Zeit?

Ohne dass Tobi auch nur etwas sagen musste, stand Hinata auf und ergab sich diesem.

Eine unglaubliche Ehrfurcht vor diesem Akatsuki überkam sie plötzlich.

Tobi war ganz anders als sein Partner.

Deidara hatte das Sagen in ihrem Team, er war grob und alles musste nach seiner Pfeife tanzen und obwohl Tobi dies immer mitzumachen schien, glaubte Hinata, dass hinter dessen geheimnisvollen Maske ein noch viel mächtigerer und gefährlicherer Akatsuki steckte, von dessen Macht vielleicht nicht einmal Deidara etwas zu wissen schien.

Doch weshalb verbarg er seine Identität hinter dieser Maske?

Wer war er?

Tobi führte Hinata wieder zu dem großen Felsen und Hinata ließ sich ohne ein Wort zu sagen wieder auf die Knie fallen.

Aus seiner Tasche holte Tobi ein kräftiges Seil heraus und verband Hinatas Hände wieder auf ihrem Rücken zusammen.

Hinata schwieg und auch der wortkarge Tobi verzog keine Miene und setzte sich daraufhin wieder neben Hinata auf den Boden und lehnte sich an den großen Stein.

Seufzend starrte Hinata auf den Boden.

Sie versuchte nicht zu Tobi zu schauen, denn sie war sich nicht sicher, ob dieser sie durch seine Maske hindurch nicht vielleicht beobachtete.
 

„Pakkun hat ihre Spur gefunden!“, rief Kakashi, als ihm Naruto, Sakura und Sai vor den Toren Konohas entgegen stürmten.

„Wie es aussieht sind sie auf dem Weg in den Süden!“, ergänzte Kakashi und zeigte in diese Richtung.

„Dann nichts wie los!“, rief Naruto aufgeregt und stürmte los.

„Beängstigend zu wissen, dass die Akatsukis unbemerkt in unser Dorf eingedrungen sind….“, sagte Sakura und ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter, ehe sie Naruto in den dichten Wald folgte.

Kakashi und Sai taten es ihnen gleich und bildeten das Schlusslicht der kleinen Gruppe.

In einem nahezu erschreckenden Tempo preschte Naruto allen voran durch den Wald.

Dass er seine Mitstreiter fast blindlings hinter sich zurückließ, schien ihm offenbar egal zu sein.

Er dachte nur an Hinata!

Er mochte sich nicht vorstellen, was die Akatsukis wohl mit ihr gemacht haben könnten und welche entsetzlichen Qualen sie vielleicht durchleben musste.

Vielleicht war sie verletzt oder vielleicht sogar….

„Nein!“, rief er dann plötzlich und wollte erst gar nicht weiter denken, doch er wusste auch, was die Akatsukis damals mit Gaara, dem mächtigen Kazekage aus Sunagakure, gemacht hatten und was für eine leichte Beute Hinata im Gegensatz zu Gaara für die Akatsukis war.

Was wollten diese nur von ihr?

Warum ausgerechnet sie?

Wollten sie sich tatsächlich nur an ihr rächen, wie es Kiba vermutete?

„Naruto! Jetzt warte doch auf uns!“, rief Sakura, doch Naruto dachte gar nicht daran, einen Gang runter zu schalten.

Zu groß war seine Sorge um Hinata, seine Freundin, die er liebte!
 

Es wurde Nachmittag und die Wettkämpfe in Konoha schienen sich langsam dem Ende zu neigen.

Die Menschen auf den Tribünen jubelten und feuerten ihre favorisierten Teams an.

Es schien, als hätten sie die Ansprache Tsunades über Hinatas Verschwinden vergessen zu haben.

Nur Tsunade selber saß in sich gekehrt auf ihrem Stuhl und schaute nachdenklich drein.

„Es sieht ganz so aus, als würde Team 10 das Rennen machen!“, sagte Shizune, die neben Tsunade saß und voller Spannung dem Finale entgegen fieberte.

Als Tsunade daraufhin nichts sagte, schaute Shizune zu ihr rüber und seufzte.

„Du machst dir wohl auch Sorgen, hab ich recht?“, fragte sie ihre Mentorin und diese nickte daraufhin.

„Ich bin mir sicher, dass Naruto und die anderen Hinata finden werden!“, sagte Shizune, um Tsunade etwas aufzumuntern, doch diese schwieg weiter vor sich hin.

„Tsunade…“, seufzte Shizune.

„Vielleicht hätte ich Naruto nicht gehen lassen sollen, er wird viel zu emotional an die Sache rangehen!“, sagte Tsunade plötzlich und sah zu Shizune.

„Du glaubst doch nicht, dass er….“, sagte diese daraufhin, konnte den Satz jedoch nicht zu Ende bringen.

„Du weißt doch noch, was damals auf der Brücke passiert ist, als Naruto Orochimaru getroffen hat…“, antwortete Tsunade besorgt.

Shizune seufzte.

„Ich wage mir nicht auszumalen, wie er wohl reagieren wird, sollten die Akatsukis Hinata etwas angetan haben!“, ergänzte Tsunade und ihr Blick wanderte wieder auf das Geschehen in der Arena.

„Im Moment können wir sowieso nichts machen….“, antwortete Shizune leise.

„Tsunade!“, rief Kurenai plötzlich hektisch und kam die Haupttribüne hinauf gerannt.

„Kurenai? Was ist los?“, fragte Tsunade verwundert.

„Ich suche Kiba, hat einer ihn vielleicht gesehen?“, fragte diese aufgeregt und sowohl Tsunade als auch Shizune schüttelten den Kopf.

„Er hat vorhin zusammen mit Naruto und den anderen die Tribüne verlassen, aber danach habe ich ihn nicht mehr gesehen….“, antwortete Shizune und in diesem Moment schien es Tsunade wie Schuppen von den Haaren zu fallen.

„Er wird doch wohl nicht….!“, rief sie lautstark und Shizune runzelte die Stirn.

„Was meinst du, Tsunade?“, fragte sie.

„Ich hab Kiba aufgrund seiner Verletzung untersagt, sich an der Suche Hinatas zu beteiligen, aber wir alle kennen doch seinen Dickkopf!“, antwortete Tsunade.

„Kiba hat mit Akamaru heimlich das Dorf verlassen….“, sagte Shino plötzlich und kam hinter Kurenai die Tribüne hinauf.

Diese Erkenntnis war für ihn weniger überraschend, kannte er doch Kibas Gemüt zu Gute.

„Das hätte ich mir eigentlich auch denken können….“, schnaubte Tsunade und ließ sich auf ihren Stuhl zurückfallen.

„Hinata ist für Kiba der wichtigste Mensch auf der Welt, es war klar, dass er hier nicht warten und Tee trinken würde!“, ergänzte Shino und machte Tsunade, Shizune und auch Kurenai darauf aufmerksam wie sehr sie Kiba unterschätzt hatten.

„Das ist wieder typisch für Inuzuka!“, schimpfte Shizune und verdrehte die Augen.

„Heute scheinen mir wirklich alle auf der Nase rumzutanzen…“, seufzte Tsunade und jetzt galt es sich nicht nur um Hinata und Naruto, sondern auch um Kiba Sorgen zu machen, denn Tsunade wusste, wie gefährlich es war, sich alleine und zudem auch noch verletzt in den Wäldern des Feuerreiches aufzuhalten, in denen nicht nur Akatsukis eine Bedrohung waren.
 

„Was ist los, warum suchst du nicht weiter, Pakkun?“, fragte Naruto hektisch.

„Es tut mir leid, Naruto, aber die Spur scheint sich hier zu verlieren….“, antwortete Kakashis kleiner Gefährte und daraufhin stieß Naruto wutentbrannt einen Stein beiseite.

„So ein Mist!“, rief er lautstark.

„Naruto….“, sagte Sakura leise.

„Was ist mit den anderen Hunden? Warum haben wir noch nichts von ihnen gehört?“, fragte Naruto fast unkontrolliert weiter.

„Es sieht so aus, als hätten sich die Akatsukis von hier aus in Luft aufgelöst!“, bemerkte Kakashi uns sah in Narutos starr blickendes Gesicht.

„Es kann also eine Ewigkeit dauern, bis wir ihre Spur wieder gefunden haben, oder?“, fragte Sakura und Kakashi nickte.

„Das gibt’s doch nicht!“, rief Naruto lautstark und packte Pakkun.

„Los jetzt, du musst dich mehr anstrengen! Du hast doch die Spur der Akatsukis schon einmal aufgespürt!“, ergänzte er wütend und schüttelte Pakkun.

„Krieg dich mal wieder ein, Naruto!“, sagte Kakashi streng und packte seinen Schützling am Arm.

„Pakkun gibt sein Bestes und wir übrigens auch, also hör auf so zu tun, als wäre uns sie Suche egal!“, belehrte ihn Kakashi weiter und daraufhin ließ Naruto Pakkun wieder laufen.

„Es…es tut mir leid…“, flüsterte er leise und ließ sich auf den Boden fallen.

„Ich hab nur solche Angst….“, ergänzte er und schloss verzweifelt die Augen.

„Naruto…“, sagte Sakura sanft und hockte sich neben diesen.

„Es wird alles gut werden, wir finden Hinata!“, fügte sie ermutigend hinzu und legte ihren Arm um ihren Freund.

„Uns nähert sich jemand!“, sagte Sai in diesem Moment und drehte sich hastig um.

„Ein Feind?“, fragte Sakura und schreckte erschrocken hoch.

„Es sind zwei Auras zu spüren!“, sagte Pakkun und blickte durch das dichte Unterholz hindurch.

Sakura und Sai zogen ihre Kunais aus der Tasche, Kakashi schien jedoch ganz entspannt zu bleiben.

„Entwarnung Leute! Es sind Kiba Inuzuka und Akamaru!“, rief Pakkun in diesem Augenblick und sah diese durch den bewachsenen Wald auf ihn zukommen.

„Was?! Kiba und Akamaru?!“, hinterfragte Sakura verwundert und auch Naruto stand wieder auf.

Akamaru bellte lautstark und lief auf Pakkun und die anderen zu.

Kiba folgte seinem Hund nur mühselig und ließ sich schließlich zu Boden fallen, als er die anderen eingeholt hatte.

„Kiba! Was machst du hier?!“, fragte Naruto überrascht und stellte sich vor diesen hin.

„Wonach sieht es wohl aus?!“, antwortete Kiba schnaubend und fasste sich immer wieder auf seine schmerzende Verletzung.

„Du glaubst doch wohl nicht, dass du hier alleine den Helden spielen darfst, der Hinata rettet!“, ergänzte er in einem leicht ironischen Unterton.

„Das ist verrückt, du bist verletzt, Kiba! Du solltest lieber wieder nach Konoha zurückgehen, bis zum Abend solltest du es geschafft haben!“, sagte Sakura, doch Kiba schüttelte den Kopf.

„Ich gehe nicht zurück, nicht bevor wir Hinata gefunden haben….!“, antwortete er noch immer keuchend.

„Du hast das Dorf ohne die Erlaubnis des Hokage verlassen, stimmt es?“, fragte Kakashi und Kiba nickte.

„Dann…dann hast du die Regeln des Dorfes gebrochen….!“, stellte Sakura entsetzt fest, doch Kiba lächelte nur.

„Das ist mir egal, darüber mache ich mir Gedanken, wenn wir Hinata gefunden haben!“, antwortete er und stand auf.

Akamaru schmiegte sich an ihn und Kiba streichelte seinem großen Hund über den Kopf.

„Akamaru und ich werden euch begleiten!“, sagte er bestimmend und rang den anderen nur ein lautstarkes Seufzen ab.

„Wie es aussieht habt ihr hier wohl die Spur verloren, was?“, fragte Kiba und Naruto nickte enttäuscht.

„Na wie gut, dass Akamaru der beste Fährtenleser von ganz Konoha ist!“, bemerkte Kiba und Akamaru bellte daraufhin.

„Sag bloß, Akamaru hat die Spur der Akatsukis gefunden!“, rief Naruto begeistert.

„Von hier aus haben die Akatsukis ihren Weg nicht mehr zu Fuß fortgesetzt!“, sagte Kiba und zeigte nach oben.

„Akamaru hat ihre Spur weit oben in der Luft wahrnehmen können!“, fügte er hinzu.

„Wie jetzt? Dann sind sie geflogen?“, fragte Sakura verwundert.

„Ja, der eine Akatsuki ist in der Lage lebendige Lehmtierchen jeder Art zu kreieren!“, antwortete Kiba und festigte damit noch weiter den Standpunkt, dass Hinata von den Akatsukis entführt wurde, gegen die Team 8 vor gut zwei Wochen gekämpft hatte.

„Dieser Akatsuki also!“, rief Naruto lautstark und auch Kakashi war der von Kiba beschriebene Akatsuki, Deidara, kein unbeschriebenes Blatt.

„Wir müssen in diese Richtung!“, sagte Kiba und setzte sich auf Akamarus Rücken.

„Zu Fuß würde ich nicht weit kommen, aber dank Akamaru werde ich in der Lage sein, mit euch Schritt zu halten!“, sagte er.

„Dann los!“, rief Naruto und preschte wieder vorne weg.

„Ich hätte die Spur auch gefunden….“, schmollte Pakkun und verdrehte die Augen, ehe er den anderen durch die nahe stehenden Bäume hinterher jagte.
 

Am späten Nachmittag hatten die Akatsukis Deidara und Tobi sowie ihre Gefangene Hinata wieder eine längere Strecke zurückgelegt.

Hinata war am Ende ihrer Kräfte, sie war kaputt, hungrig und durstig, doch Tobi im Nacken drängte sie immer weiter voran.

„Morgen früh werden wir da sein!“, sagte Deidara und schaute runter zu Hinata.

„Morgen werden deine Augen die Meinen sein…!“, schmunzelte er und Hinata zuckte ängstlich zusammen.

Nun hatte sie nicht mehr viel Zeit und die möglichen Fluchtpläne, die sie sich seit ihrer Entführung ausgedacht hatte, schienen sich nun wie in Luft aufzulösen.

Sie wollte am liebsten weinen, lautstark um Hilfe schreien, aber sie konnte es nicht.

Sie war wie erstarrt.

Sie war eine Gefangene der Akatsukis und jeder Versuch sich zu wehren, würde nichts bringen.

„Und du bist sicher, dass sie dazu in der Lage ist, dir das Byakugan einzuverleiben?“, fragte Tobi skeptisch.

„Wenn jemand dazu in der Lage ist, dann ist es sie!“, antwortete Deidara selbstsicher und Hinata ließ den Kopf sinken.

„Und was machen wir dann mit der Kleinen?“, fragte Tobi weiter.

„Keine Ahnung, vielleicht lassen wir sie blind den Weg zurück nach Konoha finden!“, lachte Deidara lautstark und Hinata lief ein kalter Schauder über den Rücken.

„Wir müssen in der kommenden Nacht auf der Hut sein!“, sagte Tobi und betrachtete die am Horizont langsam untergehende Sonne.

„Du spielst nicht zufällig auf unseren Verfolger an, oder Tobi?“, hinterfragte Deidara und Tobi nickte.

„Ja, er verfolgt uns, seit wir die Grenzen zu Amegakure überschritten haben!“, antwortete er.

In diesem Moment hob Hinata wieder den Kopf.

Dann lag sie mit ihrer Vermutung doch richtig!

Dann hatte sie sich diese fremde Aura, die sie am Nachmittag während ihres Fluchtversuchs verspürt hatte, doch nicht eingebildet!

Ihr und den Akatsukis war also jemand auf den Fersen!

Vielleicht war es ein Ninja aus einem Clan Amegakures!

Und jetzt, wo sie gezielt nach der Aura suchte, nahm sie diese auch plötzlich wieder wahr.

Vielleicht wäre diese Person ihre einzige Chance auf eine Rettung!

„Jetzt hab ich aber die Schnauze voll!“, rief Deidara lautstark und warf sein Kunai nach links in das dichte Gebüsch.

„Los, komm raus!“, rief er und in diesem Moment entstieg tatsächlich jemand dem dunklen Unterholz und warf Deidara das Kunai mit geballter Kraft gezielt zurück vor die Füße.

Auch Tobi und Hinata schauten nach links und Hinata traute ihren Augen kaum.

Das war doch…!

„Na wen haben wir denn da?!“, sagte Deidara und verfinsterte seine Miene.

„Ich muss sagen, die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend!“, bemerkte Tobi und verkreuzte daraufhin beeindruckt die Arme ineinander.

„Kein Zweifel, er muss es sein, diese Augen gibt es nur ein weiteres Mal noch!“, sagte Deidara und hob das Kunai vor seinen Füßen auf.

„Du bist Sasuke Uchiha!“, ergänzte er und richtete das Kunai auf diesen.

Little Snake

Erschöpft sank Kiba auf Akamarus Rücken zusammen.

Seine Wunde bereitete ihm immer größere Schmerzen und das gleichmäßige Atmen fiel ihm zunehmend schwerer.

Akamaru bemerkte dies und blieb kurzerhand stehen.

Er winselte leise und Kiba strich ihm über seinen Kopf.

„Kiba! Ist alles in Ordnung?“, rief Sakura, die zusammen mit Naruto, Sai, Kakashi und Pakkun hinter diesem und Akamaru zum Stehen kam.

„Was ist? Wieso habt ihr angehalten?“, fragte Naruto hektisch, doch Sakura, die Kibas Lage erkannt hatte, gab ihm deutlich zu verstehen, jetzt nicht zu drängen.

„Wir machen eine Pause!“, sagte die forsch, doch Naruto war damit überhaupt nicht einverstanden und schüttelte wild den Kopf.

„Bist du irre? Wir sind doch so schon viel zu sehr in Verzug!“, antwortete er gereizt, doch Sakura schien ihn nicht zu beachten.

„Komm Kiba, wir ruhen uns eine Weile hier aus, dann kannst du dich ein wenig erholen“, sagte sie, doch auch Kiba zeigte sich von dieser Idee wenig begeistert.

„Nein, nein, ist schon gut, mir geht’s hervorragend…“, schnaubte er stur und Sakura musste daraufhin lautstark seufzen.

„Wir hätten ihn wieder nach Hause schicken sollen! Er hält uns nur auf!“, rief Naruto genervt und verkreuzte die Arme.

„Auch ein Ninja muss mal rasten!“, sagte Kakashi in diesem Moment und setzte sich unter einen Baum.

„Sensei Kakashi hat Recht! Wenn ihr später vor Erschöpfung zusammenbrecht, hat Hinata auch nichts davon!“, ergänzte Sakura und warf Naruto böse Blicke zu.

„Das gilt besonders für dich!“, sagte sie streng und Naruto musste sich geschlagen geben.

Während er sich wütend neben Kakashi setzte, halfen Sakura und Sai Kiba von Akamaru runter.

„Es geht mir wirklich ausgezeichnet“, nölte Kiba und Sakura verdrehte dabei die Augen.

„Einer so stur wie der andere!“, murmelte sie.

Nachdem sich Kiba keuchend auf dem warmen Moos fallen ließ, nahmen auch die anderen um ihn herum Platz und Kakashi analysierte die Mission.

„Wir sind jetzt ungefähr einen halben Tagesmarsch von Konoha entfernt und wir müssen davon ausgehen, dass die Akatsukis eine doppelt so weite Stecke, wenn nicht sogar mehr, hinter sich haben!“, sagte er, woraufhin Narutos Temperament wieder mit ihm durchzugehen schien.

„Ja und warum sitzen wir dann hier rum und drehen Däumchen?!“, fluchte er lautstark.

„Weil wir alle ein wenig müde sind!“, antwortete Sakura und sah dann zu Kiba.

„Und weil wir Rücksicht auf ihn nehmen müssen….“, ergänzte sie, was Kiba gar nicht gefiel.

„Hey, ich bin kein Invalider!“, entgegnete er trotzig und setzte sich auf, worauf ihn die Schmerzen seiner Wunde wieder einholten und ihn wieder zusammensinken ließen.

„Genau das meinte ich!“, sagte Sakura und verkreuzte die Arme.

„Ich wüsste zu gerne, was die Akatsukis vorhaben…“, sagte Kakashi plötzlich und zog alle Blicke auf sich.

„Wie meinen Sie das, Sensei Kakashi?“, wollte Sakura wissen und auch Naruto sah seinen Mentor mit fragenden Augen an.

„Naja, ich frage mich, weshalb die Akatsukis ausgerechnet Hinata entführt haben, schließlich schien dies eine gezielte Entführung gewesen zu sein!“, antwortete Kakashi und lehnte sich an den Baumstamm, vor dem er saß, zurück.

„Na, aus Rache, wie Kiba gesagt hat!“, sagte Naruto, doch Kakashi schüttelte den Kopf.

„Das glaube ich eher weniger, die Akatsukis sind eine stolze Organisation und ein Rachefeldzug ihrerseits wäre mir neu!“, sagte Kakashi und rang allen ein verwirrtes Stirnrunzeln ab.

„Irgendwie leuchtet das ein, soviel ich weiß, sind die Akatsukis nämlich eigentlich nur auf der Suche nach für sie brauchbaren Eigenschaften, wie den Bijuus…“, bemerkte Sakura, während sich Naruto ahnungslos am Kopf kratzte.

„Verdammt!“, rief Kiba in diesem Augenblick und stemmte sich hoch.

„Die haben Hinata nicht aus Rache, sondern ihres Byakugans wegen entführt!“, ergänzte er panisch und den anderen lief es in dem Moment kalt den Rücken runter.

„So was in der Art habe ich mir bereits gedacht…“, sagte Kakashi und nickte.

„Bist du dir da sicher?“, rief Naruto lautstark.

„Diese Schweine waren schon während unseres Aufeinandertreffens damals an Hinata interessiert gewesen, es kann sich also nur um das Byakugan handeln!“, ergänzte Kiba und seine Schmerzen schienen plötzlich wie verflogen zu sein.

„Dann wollen sie ihr das Byakugan entnehmen?!“, hinterfragte Sakura ungläubig und sah zu Naruto rüber, der starr drein blickte.

„Wir müssen sie unbedingt finden!“, rief er dann panisch und alle anderen schlossen sich seiner Meinung an und beendeten ihre Rast.
 

„Itachis kleiner Bruder also…“, schmunzelte Deidara und steckte das Kunai zurück in seine Tasche.

Sasuke stand starr vor den Akatsukis, sein Blick war kalt und sein ganzer Körper schien angespannt zu sein.

Zu seiner Rechten erstreckte sich ein langes, dünnes Schwert, welches er mit einer Hand fest umklammerte.

Anders als Deidara und Tobi war Hinata eher erschrocken darüber, Sasuke zu sehen.

Sie hatte ihn ganz anders in Erinnerung und irgendwie erschien er ihr noch gefühlskälter zu sein, als er in seinen jungen Jahren ohnehin schon war.

Sie hatte bereits Geschichten über ihn gehört.

Dass er bei Orochimaru leben soll und Naruto beim letzten Aufeinandertreffen sogar hat töten wollen und ein kalter Schauder lief ihr bei dem Gedanken den Rücken hinunter.

Sollte dieser unheimlich wirkende junge Mann vor ihr wirklich Sasuke Uchiha sein?

Der Sasuke Uchiha, der damals von allen Mädchen angehimmelt wurde, als Musterschüler galt und der Narutos bester Freund war?

„Ziemlich mutig von dir, dich uns in den Weg zu stellen!“, sagte Deidara arrogant und verkreuzte die Arme.

Auch er und sein Partner Tobi hatten in den letzten Jahren durch Umläufe in den verschiedenen Ländern und nicht zuletzt durch Itachi selber Spekulationen über Sasukes Verbleib gehört.

„Lasst sie gehen!“, befehligte Sasuke in diesem Augenblick und seine Stimme klang hart und unberechenbar.

Geschockt starrte Hinata Sasuke an.

Meinte er etwa sie?

War er gekommen, um sie zu befreien?

„Da scheint wohl jemand Wert darauf zu legen, sich mit uns anzulegen!“, sagte Deidara und ging einen Schritt auf Sasuke zu, der jedoch weiter regungslos stehen blieb und nicht die geringsten Anzeichen von Angst oder Ehrfurcht zeigte.

„Ich wiederhole mich nur ungern, lasst sie gehen!“, entgegnete er Deidara stattdessen, so dass dieser langsam genervt seine Miene verfinsterte.

„So Freundchen, jetzt langt es mir aber! Verzieh dich! Unsere Angelegenheiten gehen dich überhaupt nichts an!“, giftete er und sah daraufhin zu Tobi.

„Lass mich das hier kurz erledigen, pass du auf, dass die Kleine nicht abhaut!“, ergänzte er und wandte sich Sasuke wieder zu.

Ängstlich zuckte Hinata zusammen, als Tobi ihren Arm ergriff und fest umklammerte.

„Nimm dich in Acht Deidara, schließlich ist er ein Uchiha!“, warnte Tobi seinen Partner, den dessen Worte jedoch nicht zu interessieren schienen.

„Lasst sie frei oder ihr werdet es bereuen!“, befehligte Sasuke nochmals und so langsam schien Deidara die Geduld zu verlieren.

„Jetzt pass mal gut auf, Uchiha, auch ich wiederhole mich nicht gerne, zieh Leine oder es wird gleich ganz gewaltig zwischen uns krachen!“, drohte er, doch auch diese Drohung schien an Sasuke abzuprallen.

Deidara runzelte die Stirn.

Im Normalfall hätte er jeden aufdringlichen Gegner gleich beseitigt, doch bei Sasuke war er sich nicht ganz sicher, ob dieser vielleicht nicht doch ein ernstzunehmender Gegner war. Denn auch Deidara wusste, dass Sasuke in die Lehren des mächtigen Orochimaru gegangen und genauso wie sein älterer Bruder Itachi Träger des Sharingan war.

„Was willst du überhaupt von der Kleinen?“, rief Tobi plötzlich.

„Das würde mich auch mal interessieren!“, sagte auch Deidara, doch Sasuke antwortete darauf nicht.

„Soviel ich weiß bist du ein abtrünniger Ninja und hast deinem Dorf und seinen Bewohnern einst den Rücken gekehrt und ganz plötzlich interessierst du dich wieder für einen von ihnen?“, hinterfragte Deidara weiter und in diesem Moment verfinsterte auch Sasuke seine Miene.

„Haben wir da etwa einen wunden Punkt getroffen?“, giftete Deidara, doch Sasuke ließ sich nicht beirren und versuchte die Fassung zu bewahren.

„Ihr wollt es ja nicht anders!“, sagte er stattdessen und ganz plötzlich sah Deidara, wie sich das ihm so verhasste Sharingan in Sasukes Augen bildete.

„Das Sharingan….“, murmelte er wütend, als dessen unglaubliche Kräfte Deidara zu verschlingen schienen.
 

Schweißgebadet schreckte Hinata auf.

Panisch blickte sie um sich.

Es war mittlerweile Nacht geworden und neben ihr schliefen die Akatsukis den Schlaf der Gerechten.

Von Sasuke war keine Spur zu sehen.

War das alles eben nur ein Traum?

Schien so.

Seufzend sackte Hinata wieder in sich zusammen.

Sie war an Armen und Beinen gefesselt und hatte noch immer keine Nahrung zu sich genommen.

Aber zumindest hatte sie wohl einige Stunden geschlafen.

Mühevoll setzte sie sich auf und lehnte sich an einen Baumstamm.

Eine leichte Brise streichelte ihr mit Kratzern übersätes Gesicht.

Hinata beobachtete die schlafenden Akatsukis.

Während Deidara lautstark schnarchte, lag Tobi lautlos auf der Seite und schien wie scheintot zu sein.

Zu gerne hätte ihm Hinata jetzt die Maske abgenommen um zu sehen, wer sich hinter dieser verbarg.

Plötzlich sah sie hinter diesem eine kleine Schlange durch das hohe Gras schlängeln.

Hinata zuckte zusammen, als die Schlange einen Bogen um Tobi machte und langsam auf sie zukam.

Sie zischte nicht und schien sich wie ein Geist in der Dunkelheit zu bewegen.

Sie stoppte vor Hinata und richtete sich vor ihr auf.

Hinata bewegte sich keinen Millimeter und ihre Augen fixierten die der Schlange.

Eine falsche Bewegung und die Schlange würde zubeißen.

In diesem Moment öffnete die Schlange auch schon ihr Maul und Hinata schloss panisch die Augen, doch sie vernahm keinen Biss!

Vorsichtig öffnete sie wieder ihre Augen.

Die kleine Schlange stand wieder aufrecht vor ihr und hatte sehr wohl zugebissen, jedoch hatte sie nur das dicke Seil, welches um Hinatas Fußgelenke zusammengeknotet war, durchtrennt!

In diesem Augenblick tat es die Schlange dann auch schon mit den Fesseln um Hinatas Handgelenke gleich und Hinata dämmerte es, dass die Schlange darauf aus war, sie von den Fesseln zu befreien!

Aber wie konnte das sein?

Etwas perplex saß Hinata noch immer an den Baumstamm gelehnt und sah, wie die kleine Schlange wieder durch das hohe Gras direkt in das nächste Gebüsch davon schlängelte.

Das war doch ein Zeichen!

Da war sich Hinata sicher!

Und plötzlich schienen sie ihre Kräfte wieder einzuholen.

Sie wollte nicht sterben, nicht heute und auch nicht morgen und schon gar nicht durch die Akatsukis!

Vorsichtig erhob sie sich und schaute zu Deidara und Tobi rüber.

Deidara schien tatsächlich tief und fest zu schlafen, bei dem Akatsuki mit der Maske war sie sich jedoch nicht sicher, aber sie wollte es wieder versuchen!

Langsam und leise folgte sie der Spur der kleinen Schlange im Gras, bis diese in den Gebüschen gänzlich verschwand.

Jetzt oder nie dachte sich Hinata und ging in das dichte Unterholz hinein.

Als sie sich umdrehte und die Akatsukis aus ihrem Blickfeld verschwunden waren, seufzte sie vor Erleichterung.

Sie hatte das Gefühl es diesmal zu schaffen.

Sie visierte mit ihrem Byakugan die Gegend und entdeckte nur wenige Meter vor ihr die kleine Schlange, die gemütlich vor sich her schlängelte.

Hinata beschloss dieser zu folgen und ging immer tiefer in den Wald hinein.
 

Währenddessen hatten Naruto und die Anderen am Rande einer Lichtung, nur wenige Kilometer vor der Grenze zu Amegakure, eine kleine Feuerstelle aufgeschlagen.

Kakashi und Sakura waren bereits eingeschlafen und Sai war losgezogen, um Essbares für den morgigen Tag aufzutreiben.

Akamaru, Pakkun und die Ninja-Hunde waren ebenfalls unterwegs, um die Gegend um das kleine Feuer vor Feinden abzuschirmen und nach der Spur der Akatsukis und Hinata zu suchen, die sich seit dem späten Nachmittag wieder etwas verloren hatte.

Naruto und Kiba saßen sich am Feuer gegenüber und schwiegen sich an.

Die Sorge um Hinata und die Angst vor dem Scheitern der Mission war ihnen ins Gesicht geschrieben.

Mit einem kleinen Stock stachelte Naruto in der heißen Glut herum und seufze mehrmals lautstark aus.

„Kannst du mal damit aufhören! Das nervt mich!“, sagte Kiba dann plötzlich, dem Narutos angespannte Art tierisch zu stören schien.

„Dreh dich doch um, wenns dir nicht passt! Oder noch besser, geh doch zurück nach Konoha!“, entgegnete dieser wütend.

„Das kannst du dir abschminken!“, rief Kiba daraufhin entrüstet und entriss Naruto in diesem Moment den Stock und warf diesen geradewegs ins nächste Gebüsch.

„Verdammt, was soll das?“, rief Naruto aufgebracht.

„Ich hab’s satt, dass du dich hier ständig so aufspielst!“, antwortete Kiba wütend.

„Na zumindest müssen wir nicht meinetwegen ständig Pausen einlegen und so viel zu viel Zeit verplempern!“, entgegnete Naruto empört und drehte sich zur Seite.

„Wärst du nicht da, hätten wir die Akatsukis vielleicht schon längst eingeholt!“, ergänzte er lautstark und zog sich damit endgültig Kibas Zorn zu.

„Willst du etwa damit sagen, dass ich Schuld bin, dass wir sie noch nicht eingeholt haben?“, fragte er wütend und Naruto nickte.

„Blitzmerker!“, antwortete er.

„Jetzt pass mal auf, Naruto, du glaubst doch wohl nicht, dass du der Einzige bist, der sich hier Sorgen um Hinata macht!“, rief Kiba aufgebracht.

„Nein, das nicht, aber zumindest bin ich der Einzige, der in der Lage ist, sie zu retten!“, unterbrach Naruto Kiba und dieser schien gänzlich vor dem Explodieren zu sein.

„Meine Güte, könnt ihr Beiden nicht mal die Klappe halten!“, murmelte Sakura plötzlich genervt, die durch Kibas und Narutos Auseinandersetzung aufgewacht war.

„Sakura hat Recht, du solltest vielleicht wirklich mal schlafen gehen, damit du morgen zumindest einigermaßen mit uns Schritt halten kannst!“, sagte Naruto, ehe er aufstand um eine kleine Runde zu drehen.

Kiba blieb um das kleine Feuer sitzen.

Er war wütend auf Naruto und die Art, wie dieser ihn jedes Mal aufs Neue wie einen totalen Vollidioten dastehen ließ, trieb ihn immer mehr zur Weißglut.

Es schien als hätte die Suche nach Hinata die in ihnen brodelnde Rivalität nun endgültig entfacht.
 

Vor Hunger und Durst benommen stolperte Hinata durch das dichte Unterholz, es war stockduster, doch mit Hilfe ihres Byakugan konnte sie die kleine Schlange, die friedlich vor ihr her schlängelte, nicht aus den Augen verlieren.

Seit etwa einer halben Stunde folgte ihr Hinata schon und sie hatte nicht die leiseste Ahnung, in welche Richtung sie lief und was sie am Ende des dichten Waldes erwarten würde.

Sie wollte einfach nur weg, weg von ihren Entführern!

Plötzlich verschwand die kleine Schlange hinter einem großen Stein und Hinata konnte sie daraufhin nicht mehr sehen.

„Hey, warte!“, rief sie leise und folgte der Schlange hinter dem Stein, doch von dieser schien auf einem Male jede Spur zu fehlen.

Angestrengt suchte Hinata mit ihrem Byakugan nach der Schlange, doch diese hatte sich wie in Luft aufgelöst.

Erschöpft und orientierungslos sank Hinata zu Boden und wischte sich über ihr schweißnasses Gesicht.

Sie blickte nach oben, doch die dichten Baumkronen verdeckten ihr die Sicht zum sternenklaren Himmel.

Ob die Akatsukis ihr Verschwinden wohl schon bemerkt hatten?

Und wie würde sie jetzt nur den Weg nach Hause finden?

In diesem Augenblick vernahm sie eine fremde Aura und hörte, wie jemand leise durch das Unterholz auf sie zukam.

Ob das wohl die Akatsukis waren?

Panisch zuckte Hinata zusammen, denn einem aufbrausenden Akatsuki gegenüber zu stehen war das Letzte, was sie jetzt wollte!

Sie visierte mit ihrem Byakugan die Gegend und sah auch schon die Silouhette einer Person, die geradewegs auf sie zukam.

Aber es schien weder Deidara noch Tobi zu sein.

„Hinata“, hörte sie plötzlich die ihr fremde Person sagen und als diese genau vor ihr stand und in die Hocke ging, verschlug es Hinata die Sprache.

„D – Das gibt’s doch nicht….“, murmelte sie erstaunt, als sie Sasuke Uchiha erkannte, der Sasuke, von dem sie eben noch geträumt hatte und der sie in ihrem Traum retten wollte!

Ob das jetzt wohl auch wieder ein Traum war?

Der Meister des Sharingan

Das grelle Geräusch eines zu Boden gefallenen und zersprungenen Glases entriss Hinata ihrem Tiefschlaf.

Panisch schreckte sie auf und blickte zu allen Seiten, doch es war niemand zu sehen.

Sie war in einem kleinen, dunklen Raum, ohne Fenster und saß auf eine Art Bett, jedoch ohne Decke und Kissen.

Was war nur passiert?

Wo waren die Akatsukis?

Plötzlich erinnerte sie sich daran, wie sie ihnen entkommen konnte.

Da war doch diese Schlange, die sie befreit hatte und Sasuke…ja, genau, da war ja Sasuke Uchiha!

Etwas verwirrt wischte sich Hinata über das Gesicht und seufzte lautstark aus.

Sie hatte das Gefühl immer mehr in einen nicht enden wollenen Alptraum gezogen zu werden.

Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich jetzt befand, wer nun die Gewalt über sie hatte, ob sie überhaupt noch eine Gefangene war.

In diesem Moment öffnete sich die kleine Zimmertür und eine Person, deren Gesicht Hinata durch die Dunkelheit nicht erkennen konnte, kam hinein.

„Na, endlich aufgewacht?!“, hörte sie eine ruhige Stimme sagen und erkannte plötzlich Sasuke, der langsam auf sie zukam.

Ohne zu antworten rutschte Hinata etwas in Panik geraten bis in die hinterste Ecke ihres Bettes.

Sasukes unheimliche Erscheinung jagte ihr angst ein.

„Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten, ich werde dir nichts tun…“, sagte Sasuke leise und stellte ein Tablett, auf dem sich ein Glas Wasser und eine Suppe befanden, auf das Bett ab.

„Du siehst ziemlich mitgenommen aus, iss was!“, ergänzte er und schob Hinata das Tablett bis vor die Füße.

Einige Sekunden blieb Hinata noch starr in der Ecke kauernd, doch als sie merkte, dass Sasuke ihr tatsächlich nichts Böses wollte, entspannte sie sich langsam.

Sie hatte wahrlich einen Mordshunger und hätte sich am liebsten auf die herrlich duftende Suppe gestürzt.

Vorsichtig nahm sie die Suppenschüssel in die Hände und nippte daran, dann sah sie jedoch wieder skeptisch zu Sasuke.

Dieser stand noch immer seelenruhig neben ihrem Bett und sah sie an und dieser starrende Blick machte Hinata nervös.

Sie konnte noch immer nicht glauben, dass dieser junge, hoch gewachsene Mann Sasuke Uchiha war, der Sasuke Uchiha, der Konoha damals über Nacht den Rücken gekehrt und der so vielen Menschen Kummer und Sorgen bereitet hatte.

Aber weshalb hatte er sie vor den Akatsukis gerettet?

Zeit zum Grübeln blieb Hinata nicht, denn in diesem Moment öffnete einer weiteren Person die Tür und trat in die dunkle Kammer ein.

Ein kalter Schauder lief Hinata über den Rücken als die Orochimaru erkannte.

Ängstlich ließ sie die halbleere Suppenschüssel auf das Tablett fallen.

„Sieh mal einer an, die kleine Hyuga aus Konoha!“, sagte Orochimaru in einem gewohnt kühlen aber herrischen Ton und kam immer näher an Hinata heran.

„Kannst du mir mal verraten, was du damit bezwecken willst?“, fragte Orochimaru Sasuke, der schweigend neben Hinata stand und keine Miene verzog.

Hinata schluckte.

„Du wirst sie in Ruhe lassen!“, antwortete Sasuke plötzlich und schritt an Orochimaru vorbei aus dem Zimmer.

Hinatas Herz pochte bis ins Unermessliche!

Orochimaru wandte sich ihr zu und schlabberte mit seiner langen Zunge über sein Gesicht.

Hinata konnte diesem widerlichen Anblick nicht standhalten und blickte verzweifelt zur Seite.

„Mal schauen, was wir mit dir machen werden….“, sagte Orochimaru und Hinata schloss nach diesen Worten ängstlich die Augen.
 

„Was soll das heißen, sie ist verschwunden?“, keifte Deidara wütend und Tobi zuckte nur mit den Achseln.

„Ja, siehst du sie hier irgendwo?“, hinterfragte dieser und verkreuzte die Arme.

„Dieses kleine Gör! Einfach abgehauen!“, rief Deidara und kochte innerlich vor Wut.

„Und was machen wir jetzt?“, wollte Tobi wissen und setzte sich auf einen Stein.

Ihm war es im Endeffekt egal, was aus Hinata werden würde, hatte er doch Deidaras Vorhaben von Anfang an nicht gänzlich unterstützt.

„Sie ist bestimmt auf dem Weg ins Feuerreich!“, rief Deidara und Tobi seufzte daraufhin lautstark aus.

Er wusste, was Deidara vor hatte und auch, dass er diesen nicht umstimmen könnte.
 

Regungslos lag Hinata auf dem engen Bett in der düsteren Kammer und starrte Gedankenversunken in die Leere.

In ihrem Kopf herrschte das totale Chaos.

Gestern noch eine Gefangene der Akatsukis war sie jetzt in der Gewalt von Orochimaru und Sasuke.

Ihr war ziemlich heiß und immer wieder rannen ihr Schweißperlen über die Schläfen.

Sie wollte aufwachen, einfach nur aus diesem Alptraum erwachen.

Immer wieder stellte sie sich vor, wie sie in ihrem Bett in Konoha aufwachen und draußen die Vögel zwitschern hören würde.

Gleich würde Naruto sie zu einer morgendlichen Nudelsuppe abholen und am Nachmittag würde sie zusammen mit Kiba und Shino für eine neue Mission trainieren.

Das war es was sie sich wünschte.

„Es scheint, als hättest du Fieber…“, hörte sie urplötzlich eine Stimme sagen und in diesem Moment fühlte sie auch schon eine Hand auf ihrer Stirn.

Panisch schlug Hinata die Hand von sich und zuckte zusammen, ehe sie die Augen öffnete und Sasuke erkannte.

„Ist ja gut, ich wollte dich nicht erschrecken!“, sagte dieser daraufhin.

„Sasuke!“, seufzte Hinata und richtete sich auf.

Ängstlich versuchte sie ihm nicht in die Augen schauen, denn sie war sich nicht sicher, ob er nicht sein Sharingan gegen sie einsetzen würde.

„Ich hab dir doch gesagt, dass ich dir nichts tun werde!“, wiederholte Sasuke bestimmt und reichte Hinata einen feuchten Lappen.

„Hier, leg dir das auf deine Stirn, dann geht das Fieber etwas runter….“, ergänzte er.

Einen Moment zögerte Hinata noch, doch dann nahm die das Tuch und legt es auf ihre warme Stirn.

„W-Was ist mit den Akatsukis?“, fragte sie daraufhin vorsichtig.

„Sie werden dich hier nicht finden“, antwortete Sasuke kurz und knapp, ehe er aufstand, um den Raum wieder zu verlassen.

Nur einige Minuten, nachdem Sasuke gegangen war, sprang Hinata von ihrem Bett und zog sich ihre Jacke über.

Sie konnte nicht hier bleiben, sie wollte es nicht.

Ihr war es egal, wie freundlich sich Sasuke ihr gegenüber verhielt, er war immerhin ein Handlanger Orochimarus und das war schon alleine ein Grund, ihm nicht zu vertrauen.

Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging auf den durch Kerzen und Fackeln erleuchteten Flur.

„Wenn ich doch nur wüsste, in welche Richtung ich gehen soll….“, murmelte sie leise und entschloss sich, den rechten Weg einzuschlagen.

Ihr Byakugan konnte sie aus irgendeinem Grund nicht einsetzen, vielleicht lag es daran, dass sie sehr geschwächt war oder vielleicht steckte auch Orochimaru dahinter, sie wusste es nicht.

Es blieb ihr also nichts anderes übrig als sich auf ihre Instinkte zu verlassen.
 

Es war mittlerweile Nachmittag und Naruto und die Anderen haben endlich das Feuerreich hinter sich lassen können.

Eine endlos weite Graslandschaft erstreckte sich vor ihnen und rang jedem ein müdes Seufzen ab.

„Los Leute, nur keine Müdigkeit vortäuschen!“, rief Naruto lautstark, der spürte, Hinata immer näher zu kommen.

„Warte Naruto!“, rief Sakura und hielt diesem am Ärmel fest.

„Wir sollten eine Pause machen….“, sagte sie leise und blickte zu Kiba, der sich völlig entkräftet auf den Boden hat fallen lassen und keuchte.

„Die Verletzung scheint doch ernster zu sein, als angenommen!“, bemerkte Kakashi und auch Sakura nickte.

„So eine Wunde regeneriert sich nicht in einer Woche, Kiba müsste eigentlich zu Hause das Bett hüten!“, sagte sie.

Nur Naruto schienen die Schmerzen seines Kontrahenten nicht im Geringsten zu interessieren.

„Kiba, Kiba! Immer dreht sich alles nur um ihn! Habt ihr vielleicht mal daran gedacht, was Hinata jetzt vielleicht alles durchmachen muss?!“, rief er wütend in die Runde.

„Ich kann das alles langsam echt nicht mehr hören! Wir sollten ihn hier zurücklassen, er behindert nur unsere Suche!“, ergänzte er lautstark und zum ersten Mal kamen nun auch Sakura, Sai und Kakashi Zweifel, ob es richtig wäre, wenn Kiba sie weiterhin begleiten würde.

Wahrlich hielt er die Gruppe auf und das ständige Pausieren brachte ihre Suche nicht wirklich voran.

„Nein!“, rief Kiba daraufhin und stemmte sich wieder auf die Beine.

„Ich komme mit! Hinata braucht mich!“, ergänzte er verzweifelt.

„Das Letzte was Hinata gebrauchen kann, ist ein verletzter Vollpfosten, der nicht mal im Stande ist, 5 Meter ohne Keuchen und Husten zu gehen!“, konterte Naruto wütend.

„Naruto!“, unterbrach ihn Sakura und schüttelte den Kopf, ehe sie sich Kiba zuwandte.

„Naruto ist manchmal ziemlich taktlos, aber ich…wir alle müssen ihm dieses Mal Recht geben. Du bist im Moment einfach noch zu schwach für eine Mission!“, fügte sie diplomatisch wie immer, hinzu.

„Sakura hat Recht, ruhe dich hier eine Weile aus und kehre dann mit Akamaru nach Konoha zurück, somit hilfst du uns und auch Hinata am Meisten“, betonte Kakashi und legte eine Hand auf Kibas Schulter.

Dieser starrte enttäuscht auf den Boden.

Natürlich war er sich im Klaren, dass er früher oder später mit den anderen nicht mehr mithalten würde, aber die Sorge um seine geliebte Freundin Hinata hatte ihn immerhin bis hierhin gebracht.

Winselnd schmiegte sich Akamaru an seinen Gefährten und leckte ihm die Hand.

„Also gut…“, murmelte Kiba schließlich und sah daraufhin zu Naruto.

Er hasste es, neben diesem wie ein absoluter Loser auszusehen.

„Finde sie und bringe sie gesund nach Hause!“, sagte er und Naruto nickte.

„Darauf kannst du dich so was von drauf verlassen!“, antwortete dieser und grinste verschmitzt.

Wütend auf sich selber ließ sich Kiba wieder ins Gras fallen und lehnte sich an Akamaru an.

Naruto und die Anderen setzten ihren Weg fort und Kiba sah ihnen nach, bis sie am Horizont gänzlich verschwunden waren.

Er seufzte und schloss die Augen.

Er dachte an Hinata und welche Ängste sie vielleicht in diesem Moment durchleben musste und er konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden nach Hause zu gehen und Däumchen zu drehen.

Akamaru spürte Kibas Sorgen und schmiegte sich sanft an ihn und Kiba streichelte seinem großen Hund über den Kopf.

„Ach Akamaru…“, murmelte er und erhob sich.

Doch jede noch so kleine Bewegung versetzte ihm einen unerträglichen Schmerz und er fiel schnaufend zurück auf die Knie.

Er wollte etwas trinken, doch seine Wasserflasche war leer.

„Wir müssen Wasser suchen!“, sagte er und Akamarus stützte ihn wieder beim Aufstehen.

Langsam torkelte Kiba durch das hohe Gras bis er in der Ferne eine kleine Steinformation sah.

„Akamaru, ich muss mich da mal ausruhen, such du uns bitte Wasser…“, sagte er und ließ sich schließlich im Schatten der großen Steine zu Boden fallen.

Akamaru bellte kurz laut und nahm die Fellflasche zwischen seine Zähne.

Plötzlich jedoch hielt er inne und lauschte.

„Was ist denn, mein Freund?“, fragte Kiba verdutzt, während er zu allen Seiten blickte.

Akamaru ließ die Fellflasche zu Boden fallen und begann nervös umher zu schnüffeln.

„Was ist? Hast du etwa eine Spur?“, wollte Kiba wissen, als sein Gefährte plötzlich lautstark zu winseln anfing und sich langsam durch das dichte Gras kämpfte.

„Akamaru!“, rief Kiba, als er seinen Hund zwischen den hohen Gräsern nicht mehr sehen konnte und folgte ihm langsam.

Plötzlich hörte er diesen nur einige Meter entfernt laut bellen.

„Akamaru, was ist denn?“, rief Kiba und stieß zu seinem Hund, der neben einem Stück Seil gekniet war.

Als hervorragender Fährtenleser entging Kiba nicht, dass das Seil durchtrennt wurde, wahrscheinlich durch ein Messer oder einem scharfen Stein.

Akamaru winselte weiter und plötzlich fiel es Kiba wie Schuppen von den Haaren.

„Hinata!“, rief er und daraufhin bellte Akamaru lautstark.

„Sie…sie war hier“, sagte Kiba und sah zur Steinformation und tatsächlich konnten er und Akamaru weitere Spuren im hohen Gras ausfindig machen.

„Sie ist also noch in der Gewalt der Akatsukis, aber sie ist auch noch am Leben!“, schlussfolgerte er und ließ sich erleichtert zu Boden fallen.

„Sie lebt, Akamaru….“, wiederholte er nochmals.

„Und wir beide werden sie retten!“, ergänzte er plötzlich und in diesem Moment der Hoffnung schienen all seine Schmerzen verblasst zu sein.

„Wir beide sind schließlich ein unschlagbares Team, oder?“, sagte er und Akamarus bellte fröhlich und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz.

„Wenn Naruto glaubt, ich würde mich einfach so geschlagen geben, dann hat er sich gewaltig geirrt! Ich werde Hinata niemals im Stich lassen und wenn es das Letzte wäre, was ich tue!“, rief er entschlossen und stand auf.

Er blickte gen Horizont.

„Auf geht’s, Akamaru!“, sagte er.
 

Endlich, der Ausgang!

Hinata seufzte vor Erleichterung, als sie warme Lichtstrahlen am Ende des für sie unendlich langen, dunklen Tunnels sah.

Sie war schweißgebadet und das Fieber machte ihr zu schaffen, aber das war ihr egal.

Sie wollte einfach nur weg, weg von diesem unheimlichen Ort, weg von Sasuke und weg von Orochimaru!

Schnaufend erreichte sie den Ausgang der großen Grotte und atmete die frische Luft ein.

Vorsichtig blickte sie um sich.

Der Wald war hell und überall zwitscherten Vögel.

Was für eine trügerische Ruhe, doch Hinata hatte keine Wahl.

Sie musste die Flucht riskieren, denn wer weiß, was Sasuke und Orochimaru mit ihr vorhatten!

In Windeseile stürzte sie davon!

Sie rannte so schnell sie nur konnte.

Fieber und Erschöpfung zerrten an ihren Kräften, doch Hinata biss die Zähne zusammen!

Plötzlich vernahm sie zwei Auras und hielt ruckartig an.

Sie schnaufte lautstark und drehte sich ängstlich zu allen Seiten um.

„Orochimaru….das ist Orochimaru….“, murmelte sie panisch, als sie dessen Aura erkannte und versteckte sich hinter einem dicken Baumstamm.

Lächerlich eigentlich, wie sie glaubte, denn als legendärer Sannin würde Orochimaru sie wohl überall finden, wenn er nicht sogar schon wusste, wo sie war.

Hinata blieb einige Minuten starr hinter dem Baumstamm stehen und versuchte nicht einmal zu atmen.

Doch als sie Orochimaru immer näher kommen spürte sie, begann sie furchtbar zu zittern.

Sie schloss die Augen.

Sie wollte nicht zurück in diese Grotte, auf keinen Fall!

Plötzlich hielt ihr jemand von hinten die Hand vor dem Mund und drückte sie ganz nah an sich ran.

Es war Sasuke, den sie in ihrer Panik wegen Orochimaru, gar nicht hat kommen spüren.

„Verhalte dich ganz ruhig, dann wird dir nichts geschehen…“, flüsterte er und seine sanfte Stimme beruhigte sie in diesem Moment ein wenig.

„Wenn du am Leben bleiben willst, musst du bei mir bleiben!“, ergänzte er und führte Hinata leise durch das dichte Unterholz zurück zur Grotte.

Als sie wieder vor dieser standen, nahm Sasuke die Hand von Hinatas Gesicht und diese seufzte lautstark aus.

„Ein zweites Mal werde ich dich nicht retten, damit das klar ist!“, sagte Sasuke und setzte sich auf einen Stein.

„Orochimaru und ich arbeiten nicht zusammen, er könnte dich töten und wäre mir dafür keine Rechenschaft schuldig…“, ergänzte er in einem leicht arroganten Ton.

„Warum….warum hältst du mich gefangen…?“, stotterte Hinata vorsichtig und Sasuke erhob sich daraufhin.

„Du bist nicht meine Gefangene, du kannst gehen wann immer du es willst, doch du wirst alleine da draußen nicht überleben!“, antwortete Sasuke daraufhin und schritt zurück in die Grotte.

Hinata drehte sich um und sah in den Wald und obwohl er so ruhig und friedlich wirkte, wusste sie, was er für Gefahren barg.

Orochimaru war sie offensichtlich egal, er würde sie ohne mit der Wimper zu zucken, töten und die Akatsukis Deidara und Tobi waren vermutlich auch auf der Suche nach ihr.

Ängstlich sah Hinata dann wieder zu Sasuke, der in der dunklen Grotte verschwunden war und folgte ihm schließlich hinein.

So wie es aussah, war Sasuke der Einzige, dem sie jetzt vertrauen konnte, aber dennoch war sie skeptisch.

Warum tat er das?

Was für ein Mensch war er geworden?

Im Alleingang

„Ob es Kiba wohl gut geht, was meint ihr?“, fragte Sakura in die Runde und es war ihr offensichtlich anzumerken, dass sie sich Sorgen um diesen machte.

„Akamaru ist bei ihm und passt auf ihn auf, ich denke nicht, dass wir uns Gedanken um ihn machen müssen“, antwortete Kakashi und hielt plötzlich abrupt an.

„Was ist denn, Sensei?“, fragte Naruto nervös.

„Pakkun kommt zurück!“, sagte er, als er seinen kleinen Gefährten auf ihn zukommen sah.

„Kakashi, ich habe die Akatsukis gesehen!“, rief dieser lautstark.

„Bist du dir da ganz sicher?“, fragte Naruto aufgeregt.

„Ja, sie sind etwa zwei Stunden von hier entfernt, die Beschreibung passt auf sie!“, antwortete Pakkun, ehe er einmal mehr unsanft von Naruto gepackt wurde.

„Und Hinata, was ist mir ihr, hast du sie auch gesehen?“, quetschte er Pakkun aus, doch der kleine Hund schüttelte den Kopf.

„Es tut mir leid, Naruto, ich habe Hinata weder gesehen, noch sie sonst wahrnehmen können…“, sagte er kleinlaut und in diesem Moment überkam Naruto ein kalter Schauer über den Rücken.

„Das kann nicht sein, sie muss doch auch dabei gewesen sein!“, schrie er Pakkun weiter an, bis ihm Kakashi eine Hand auf die Schulter legte.

„Hör auf damit, Naruto!“, sagte er streng und Naruto ließ daraufhin seufzend von Pakkun ab.

„Dass Hinata nicht dabei war, muss nichts heißen….“, ergänzte Kakashi.

„Ja, vielleicht sind es auch zwei andere Akastukis und nicht die, die wir suchen!“, bemerkte Sakura plötzlich, doch auch dieses Mal schüttelte Pakkun den Kopf.

„Die Beschreibung, die wir von Kiba erhalten haben, stimmt haargenau. Der eine hat eine Maske, wodurch sein Gesicht verdeckt ist und der andere lange, blonde Haare, übrigens genau der, dem wir schon mal in Sunagakure begegnet sind!“, antwortete Pakkun und sah zu Naruto.

„Es tut mir leid….“, ergänzte er leise.

„Du musst dich geirrt haben! Ich glaube das nicht!“, brüllte Naruto lautstark und stürmte los.

„Naruto, warte doch!“, rief Sakura und rannte diesem hinterher um ihn von einer unüberlegten Handlung abzuhalten, doch Naruto war nicht mehr einzuholen.
 

Erschöpft lag Hinata auf ihrem Bett in dem dunklen kleinen Zimmer und starrte an die kahle Decke.

Das Fieber war ein wenig zurückgegangen.

In diesem Moment ging die Tür leise auf und Sasuke kam hinein.

Er hielt ein Glas Wasser in der Hand und stellte es auf die Kommode neben dem Bett ab.

Vorsichtig setzte sich Hinata aufrecht und sah ihn an.

Sasuke sagte nichts, schaute nicht einmal zu ihr rüber und doch schien es ein Gefühl der Vertrautheit zwischen ihnen zu geben, zumindest empfand es Hinata so.

Eigentlich hatte sich Sasuke gar nicht verändert, griesgrämig war er ja schon immer und ein großer Redner war er auch nie.

Hinata grinste bei dem Gedanken daran.

Er war eigentlich nur erwachsen geworden.

Sasuke seinerseits schenkte Hinata keine große Aufmerksamkeit und schritt wieder in Richtung Tür.

„Sasuke!“, sagte Hinata in dem Moment und Sasuke blieb daraufhin stehen, drehte sich jedoch nicht um.

„Warum hast du mich gerettet?“, wollte Hinata dann doch wissen.

„Meine Gründe gehen dich nichts an!“, antwortete er kalt und ließ Hinata ein wenig zusammenzucken, aber eine andere Antwort hatte sie auch eigentlich nicht erwartet.

Sie hatte damals mit ihm nicht wirklich viel zu tun gehabt, kannte ihn nur oberflächig und wusste so gut wie nichts über seine Kindheit und seine Probleme und sie kannte auch nicht die Gründe, warum er Konoha damals Hals über Kopf verlassen hatte.

Aber sie wusste auch, dass es eine Hand voll Menschen gab, die ihr Leben riskieren würden, um ihn wieder nach Hause zurückzuholen.

„Warte!“, rief sie dann lautstark, als Sasuke die Türklinke bereits umdrehte.

„Sasuke….ich…wollte dir noch etwas sagen….“, stotterte sie dann kleinlaut und Sasuke drehte sich zu ihr um.

„Was denn?“, fragte er und eine rötliche Scham legte sich auf Hinatas Gesicht.

„Naruto…er vermisst dich…“, antwortete sie nervös und schloss beim Gedanken an ihn die Augen.

Wie sehr er ihr doch fehlte.

Ohne etwas zu sagen drehte sich Sasuke wieder um und öffnete die Tür.

„Sasuke….“, sagte Hinata und sah diesen hastig an.

„Das Alles interessiert mich nicht!“, antwortete er ihr kurz und knapp und schritt aus dem Raum hinaus.

Regungslos auf ihrem Bett sitzend, starrte Hinata in den leeren Raum und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

Vielleicht hatte sie sich doch zu große Hoffnungen gemacht…
 

„Du meine Güte, dieses blöde Gestrüpp nimmt ja kein Ende!“, keuchte Kiba erschöpft, der sich seit mehr als zwei Stunden zusammen mit Akamaru durch das dichte Unterholz kämpfte.

Immer wieder war gezwungen Pausen einzulegen, sein Herz raste und sein Atem wurde von Minute zu Minute schwerer.

Plötzlich stolperte er über eine große Wurzel und fiel unsanft zu Boden.

Schnaubend blieb er liegen.

„Ich… kann nicht mehr….“, schnaubte er lautstark und drehte sich auf den Rücken.

Winselnd lief Akamaru um ihn herum und versuchte ihn zum Aufstehen zu bewegen, doch Kiba war am Ende mit seinen Kräften.

„Vielleicht war es doch keine gute Idee mitzugehen…“, murmelte er und setzte sich schließlich aufrecht.

„Was mache ich hier bloß, Akamaru? Wir beide hätten in meinem Zustand doch sowieso keine Chance gegen zwei Akatsukis…“, seufzte er kleinlaut und sah zu Akamaru, der sich neben Kiba gesetzt hatte

Dann kramte Kiba jedoch das zerschnittene Seil aus seiner Jackentasche, welches er in der dürren Graslandschaft gefunden hatte und starrte es an.

In diesem Moment bellte Akamaru laut und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz.

„Du hast ganz Recht, mein Freund! Hinata braucht uns! Wir dürfen sie nicht hängen lassen!“, rief Kiba entschlossen und stemmte sich wieder auf die Beine.

Der Gedanke an Hinata ließ ihn einmal mehr neue Hoffnungen und Kräfte schöpfen.

Er hatte nicht die leiseste Ahnung was er tun würde, wenn er sie und die beiden Akatsukis aufspüren würde, doch Hinata im Stich zu lassen, käme für ihn niemals in Frage.

Akamaru bellte wieder lautstark und sprintete voran.

„Er hat wieder eine Spur!“, sagte Kiba freudig und er wusste, dass er sich auf seinen treuen Gefährten Akamaru immer verlassen könne.

„Die anderen werden wohl auf dem Holzweg sein…“, bemerkte er flüsternd, als er an Naruto dachte, doch das war ihm gerade egal.

Er folgte Akamaru tiefer in den Wald hinein
 

Nachdenklich schritt Sasuke aus der Höhle in die warme Nachmittagssonne und traf am Eingang direkt auf Orochimaru, der auf einem großen Stein saß.

„Ich bin überrascht, wie sehr du noch an der Vergangenheit hängst…“, sagte Orochimaru arrogant, doch Sasuke würdigte seinen Meister keines Blickes.

„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Orochimaru!“, entgegnete er stattdessen und verkreuzte die Arme.

„Dann hast du die Kleine also nicht aus Nettigkeit gerettet?“, fragte Orochimaru weiter und Sasuke schüttelte den Kopf.

„Ich hab dir doch bereits gesagt, dass es dich nichts angeht!“, fauchte er zurück.

„Sasuke, Sasuke….du kannst mir nichts vormachen, ich kenne dich gut genug….“, sagte Orochimaru siegessicher und Sasuke blieb daraufhin starr stehen.

Er wusste selber nicht genau, warum er Hinata vor Deidara und Tobi gerettet hatte.

War er tief in seinem Inneren vielleicht doch noch ein Ninja Konohas?

In diesem Moment fing Orochimaru lautstark zu lachen an.

„Das Geschwader Konohas wird bald hier sein um das Mädchen zu befreien und einer von ihnen ist dein alter Freund Naruto Uzumaki!“, sagte er und schlabberte mit seiner Zunge über sein Gesicht.

Sasuke schien diese Neuigkeit jedoch unberührt zu lassen.

„Naruto interessiert mich nicht, genauso wenig wie Hinata und du mich interessieren!“, antwortete er und ging wieder in die Höhle hinein.

Ein finsteres Grinsen legte sich auf das Gesicht Orochimarus.

Auch wenn es manchmal danach aussah, als würde ihn sein altes Leben hin und wieder einholen, wusste Orochimaru, dass Sasuke nur von Hass und Rachegefühlen seinem älteren Bruder gegenüber lebte.

Er war besessen darauf, so stark zu werden um diesen eines Tages vernichten zu können.

Ein anderes Ziel hatte Sasuke nicht und Orochimaru wusste auch, dass jede noch so kleine Konfrontation zu seinem früheren Leben Sasukes Kräfte und seinen Drang noch stärker zu werden immer weiter schnürte.

„Bald ist es soweit….“, murmelte Orochimaru, der von seiner Seite aus jedoch ganz andere Pläne mit Sasuke vorhatte.
 

„Die Ninjas aus Konoha sind im Anmarsch!“, sagte Tobi als er diese in der Ferne auf ihn zukommen sah.

„Sie wollen sicher das Gör retten…“, ergänzte er und verkreuzte die Arme.

„Zu dumm auch, dass sie nicht mehr in unserer Gewalt ist!“, fluchte Deidara wütend.

Für ihn und Tobi war es noch immer ein Rätsel wie Hinata entkommen konnte.

„Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass das keine gute Idee ist!“, sagte Tobi, doch Deidara wollte von all dem nichts wissen.

„Ach sei doch ruhig, Tobi!“, keifte er und stampfte auf dem Boden auf.
 

„Warte auf mich, Akamaru!“, rief Kiba und hetzte seinem Gefährten durch das Unterholz nach.

Akamaru jedoch war nicht zu bremsen.

Immer wieder bellte er lautstark und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz, für Kiba ein Zeichen, dass sie ihrem Ziel nun ganz nah waren.

Schließlich kamen die Beiden auf eine kleine, hell erleuchtete Lichtung und Kiba ließ sich erschöpft auf die Knie fallen.

Er hielt inne und sah sich um.

Etwas war anders als bislang.

Auch Akamaru spürte das, ihm war plötzlich nicht mehr nach lautem Bellen zumute.

Vorsichtig nahm Kiba sein Kunai aus der Tasche und visierte nach und nach die Gegend um sich herum.

„Spürst du das auch, Akamaru?“, fragte er flüsternd und Akamaru winselte daraufhin.

„Es ist so still auf einmal, man hört keine Vögel zwitschern…“, murmelte Kiba und stand wieder auf.

Ihm und Akamaru entging die böse Aura nicht, die den Wald umhüllte.

„Was soll’s, wir müssen weiter!“, sagte Kiba dann entschlossen und sah zu Akamaru, der wieder mit dem Schwanz wedelte.

„Hinata ist ganz in der Nähe!“, ergänzte er.
 

Lautstark öffnete die Sasuke die Tür zu Hinatas Zimmer.

Diese saß etwas erschrocken auf dem Bett und starrte ihn an.

„Sasuke….“, sagte sie.

„Jemand ist auf dem Weg hierher um dich zu befreien…“, unterbrach dieser sie und forderte sie auf das Zimmer zu verlassen.

„Naruto…er ist gekommen, um mich zu retten…“, flüsterte Hinata erleichtert.

Wie sehr hatte sie sich das gewünscht.

Sie wusste, dass Naruto sie niemals im Stich gelassen hätte.

Sie sprang von ihrem Bett und lief hastig zu Sasuke, der jedoch nichts weiter sagte und nur die Tür hinter ihr schloss.

Schweigend ging er daraufhin mit ihr durch den langen, dunklen Tunnel der Höhle.

Hinatas Herz raste, sie war jetzt mindestens genauso aufgeregt wie vor ihrer ersten Verabredung mit Naruto.

Er war tatsächlich gekommen um sie zu retten, sie alleine…

Als Hinata das Ende des Tunnels das Tageslicht sah, rannte sie dem entgegen und blieb kurz hinter dem Eingang dann stehen.

Sie war so überglücklich, dass sie sogar Orochimaru vergessen hatte.

Jetzt konnte auch sie endlich eine fremde Aura ausmachen.

Es war Naruto, da war sie sich ganz sicher!

Doch plötzlich hielt sie inne und drehte sich um.

„Sasuke…“, sagte sie behutsam, doch dieser war verschwunden!

Nicht wirklich wider erwarten, wie Hinata feststellen musste.

Sasuke hatte sich für ein Leben im Exil entschieden, er hatte mit seiner Vergangenheit abgeschlossen.

Naruto und Sakura zählten nicht mehr für ihn.

Hinata seufzte, blickte dann jedoch wieder nach Vorne und rannte los.

Immer schneller, immer weiter….weg von diesem düsteren Ort, zurück zu Naruto, zurück in die Sicherheit!

„Willst du ihr nicht folgen, Sasuke, du könntest deinen alten Freund Naruto wieder sehen…“, fragte Orochimaru schmunzelnd, der die Antworte jedoch bereits zu kennen schien.

„Naruto interessiert mich nicht!“, antwortete Sasuke und setzte sich neben Orochimaru, den er hoch oben, auf dem Plateau der Höhle, aufgesucht hatte.

Orochimaru sah Sasuke lange an, der starr in den Himmel blickte.

»Bald….schon bald bist du reif für mich«, dachte er, während er mit seiner langen Zunge über sein Gesicht schlabberte.
 

Mühevoll kämpfte sich Hinata durch das dichte Unterholz bis sie in der Ferne plötzlich ein lautes Bellen hörte.

„Das war Akamaru!“, sagte sie aufgeregt.

Sie versuchte mit ihrem Byakugan die Gegend vor ihr zu visieren.

Vor einigen Stunden hatte sie es nicht einsetzen können, weshalb auch immer, aber nun schien es wieder zu klappen.

Sie starrte in den bewachsenen Wald hinein bis sie schließlich den Umriss eines großen Hundes sehen konnte.

Das war Akamaru, da bestand kein Zweifel.

„Akamaru!“, rief sie lautstark und lief auf diesen zu.

Als der große Hund Hinatas Stimme wahrnahm gab es auch für ihn kein Halten mehr und er stürmte auf sie zu.

„Akamaru…“, sagte Hinata erleichtert, als dieser sie schließlich umrannte und ihr über das ganze Gesicht leckte.

„Ist ja gut…Akamaru….“, lachte Hinata und fiel ihm um den Hals.

Sie strich ihm über den Kopf und schmiegte sich an sein weiches Fell.

Endlich schien der Alptraum vorbei zu sein.

„Hinata!“, hörte sie dann plötzlich eine Stimme sagen und hob den Kopf.

Es war Kiba, der nur wenige Meter vor ihr stand und lautstark keuchte.

„Kiba….“, murmelte Hinata und in diesem Moment wurde ihr klar, dass ihr Retter gar nicht Naruto, sondern Kiba war!

Sie stand auf und ihre Augen füllten sich mit Tränen.

„Kiba….“, wiederholte sie noch einmal und fiel diesem dann in die Arme.

„Hinata…du bist wohlauf…“, schnaubte Kiba erleichtert und drückte Hinata fest an sich.

„Ich bin so froh…“, flüsterte Hinata und sah ihrem Freund Kiba daraufhin in die Augen.

„Du…du bist gekommen…um mich zu retten….“, ergänzte sie und Kiba nickte.

„Natürlich! Oder glaubst du ernsthaft, ich hätte dich jemals im Stich gelassen?!“, antwortete er und grinste verschmitzt und auch auf Hinatas Gesicht legte sich ein erleichtertes Lächeln.

„Wie hast du mich nur gefunden?“, fragte Hinata und Kiba sah daraufhin stolz zu Akamaru.

„Bedank dich bei ihm, er hat halt die beste Nase aus ganz Konoha!“, lachte er und strich seinem großen Hund dankbar über den Kopf.

„Aber das bedeutet auch, dass die anderen wirklich auf dem Holzweg sind…“, murmelte er daraufhin und machte Hinata stutzig.

„Welche Anderen?“, fragte sie.

„Naruto und sein Team….“, antwortete Kiba, wurde jedoch gleich von Hinata unterbrochen.

„Naruto etwa auch?“, fragte sie hastig und Kiba nickte.

„Ja, sein Team und ich haben uns vor einigen Stunden getrennt, wie es aussieht haben sie wohl eine andere Spur verfolgt…“, antwortete er und Hinata seufzte lautstark.

Dann war Naruto also auch auf der Suche nach ihr.

Plötzlich wurde Kiba wieder von unsagbaren Schmerzen in seiner Brust eingeholt und krümmte sich zu Boden.

„Oh nein, Kiba, was hast du denn?“, fragte Hinata lautstark und versuchte ihren Freund zu stützen.

„Die Schmerzen…sie sind unerträglich….“, keuchte Kiba und rang nach Luft.

„Welche Schmerzen?“ rief Hinata panisch und plötzlich erinnerte sie sich wieder an die Verletzung, die sich Kiba im Kampf gegen Deidara zugezogen hatte und die sogar operiert werden musste.

„Deine Verletzung ist noch nicht verheilt!“, sagte sie und rang Kiba ein leichtes Grinsen ab.

„Ach ne…“, scherzte er keuchend und erst jetzt erkannte Hinata, welche Strapazen Kiba auf sich genommen hatte, um sie retten zu wollen.

„Jetzt geht es wieder….“, schnaubte Kiba und setzte sich wieder aufrecht.

„Es sind manchmal nur Momente und auf einmal verschwinden die Schmerzen dann wieder…“, ergänzte er und sah in Hinatas besorgtes Gesicht.

„Es ist wirklich alles in Ordnung, immerhin habe ich es bis hierher geschafft….“, grinste er, doch Hinata war gar nicht nach Scherzen zumute.

Kiba hätte an den Folgen der Verletzung sterben können, aber wieder einmal hatte er sein Leben für sie riskiert.

„Es wird bald dunkel, lass uns Naruto und die anderen suchen gehen, die glauben nämlich immer noch, dass du in den Fängen der Akatsukis bist….“, sagte Kiba um vom Thema abzulenken.

„Der Akatsukis?“, fragte Hinata, die immer noch nicht ganz bei der Sache zu sein schien.

„Na, die Akatsukis, die dich gefangen genommen haben. Wie bist du eigentlich entkommen?“, wollte Kiba wissen und stemmte sich wieder auf die Beine.

Hinata seufzte.

Die Akatsukis hatte sie schon wieder fast vergessen.

Sie wusste aber auch nicht ob sie Kiba von Sasuke erzählen sollte, denn vermutlich würde dies alles nur noch komplizierter machen.
 

„Beruhige dich, Naruto!“, rief Sakura panisch.

Naruto, Kakashi, Sai und sie hatten die Akatsukis Deidara und Tobi in der weiten Graslandschaft eingeholt und standen ihnen nun gegenüber.

Wie Pakkun es bereits sagte, war von Hinata keine Spur zu sehen und so langsam keimte in Sakura der Verdacht, dass Hinata vielleicht gar nicht mehr am Leben war.

Nur Naruto schien dies nicht wahr haben zu wollen.

Er war wütend, fuchsteufelswild!

Das rote Chakra brodelte in ihm und seine Augen glühten förmlich vor Tobsucht.

„WO IST SIE?“, schrie er Deidara und Tobi an und Deidara erkannte in Naruto und Kakashi diejenigen wieder, die ihn in Sunagakure beinahe in die Knie gezwungen hatten.

Er wusste, dass in Naruto der neunschwänzige Fuchs schlummerte und dass er dessen Kräfte auf keinen Fall unterschätzen durfte.

„Sieh mal einer an, unser kleines Füchslein….“, sagte er selbstsicher und arrogant wie immer, was Naruto immer mehr zur Weißglut trieb.

„Verdammt, was habt ihr mit ihr gemacht?“, schrie er noch lauter und machte einen Schritt auf Deidara zu.

„Warte, Naruto!“, rief Kakashi und stellte sich zwischen diesen und Deidara.

„Gehen Sie zur Seite, Sensei!“, brüllte Naruto, doch Kakashi rührte sich nicht.

Zu groß war seine Angst, dass seine Naruto die Kontrolle über sich verlieren und der neunschwänzige Fuchs aus ihm herausbrechen würde.

Schweißperlen rannen Kakashi übers Gesicht als er in Narutos mörderische Augen sah.

Auch Sakura sah Naruto besorgt an.

So etwas wie damals an der Brücke, als Naruto gegenüber Orochimaru die Fassung verlor, wollte sie niemals wieder erleben, aber jetzt war Naruto wieder dabei die Kontrolle zu verlieren und sich ganz seinem Hass und seiner Wut hinzugeben.

„WO IST SIE???“, brüllte er nochmals und so langsam umhüllte ihn das rote Chakra.

„Oh nein…“, murmelte Kakashi entsetzt.

„Das also ist der Erbe des vierten Hokage, der, den neunschwänzigen Fuchs in sich trägt…“, sagte Tobi beeindruckt und verkreuzte die Arme ineinander.

„Das dürfte interessant werden…“, ergänzte er.

Nur Deidara schien das Ganze nicht mehr so geheuer zu sein, doch er wusste auch, dass der Neunschwänzige ganz oben auf der Fahndungsliste der Akatsukis stand und ihn seine Bezwingung ganz nach Vorne an die Spitze der Rangliste bringen würde…

Kyuubi

„Ich frage euch noch einmal, was habt ihr mit Hinata gemacht?“, rief Naruto lautstark.

„Ach, du meinst die kleine Göre?“, antwortete Deidara spöttisch und sah zu Tobi, der noch immer schweigend die Arme ineinander gekreuzt hatte.

„Tja, sie ist weg! Abgehauen würde ich vermuten!“, ergänzte Deidara.

„Lüg nicht!“, unterbrach ihn Naruto wütend.

„Naruto!“, sagte Sakura besorgt, als sie sah, wie der Hass ihn langsam die Fassung verlieren ließ.

„Ihr habt sie umgebracht!“, ergänzte Naruto in diesem Moment fuchsteufelswild und sowohl ihm, als auch Kakashi und Sakura überkam in diesem Moment ein kalter Schauder über den Rücken.

Deidara hüllte sich nach diesem Satz hin in Schweigen und grinste nur.

Naruto so leiden zu sehen war für ihn offensichtlich ein Genuss.
 

„Was? Sasuke hat dich gerettet?“, hinterfragte Kiba ungläubig, während er zusammen mit Hinata auf Akamarus Rücken durch das hohe Gras jagte.

„Ja, es stimmt….“, nickte Hinata und errötete.

„Wir reden doch hier von dem einen und selben Sasuke, der Konoha verlassen hat und Naruto sogar umbringen wollte, oder?“, hackte Kiba nochmals nach, der Hinatas Geschichte nicht ganz glauben konnte.

„Zu mir war er ganz nett, er hat mich sogar vor Orochimaru in Schutz genommen“, sagte Hinata und sah in Kibas verdutztes Gesicht.

„Orochimaru?“, rief er entsetzt und fasste sich an die Stirn.

„Junge, junge, ich will ehrlich gesagt gar nicht wissen, wem du noch so alles begegnet bist!“, seufzte er lautstark.

„Das Wichtigste ist, dass es dir gut geht!“, ergänzte er und auf Hinatas Gesicht legte sich ein sanftes Lächeln.

„Du musst mir aber versprechen, dass dieses Gespräch unter uns bleibt, Kiba! Naruto darf nicht von Sasuke erfahren!“, sagte sie dann jedoch plötzlich und Kiba runzelte die Stirn.

„Warum denn nicht?“, fragte er und Hinata ließ daraufhin den Kopf sinken.

„Narutos größter Wunsch ist es doch, Sasuke wieder nach Konoha zurückzubringen…“, sagte sie leise und Kiba schüttelte etwas verwirrt den Kopf.

„Ja und?“, fragte er.

„Verstehst du denn nicht? Sasuke wird niemals wieder zurückkehren!“, antwortete Hinata bedrückt.

„Er hat mit seinem alten Leben abgeschlossen, ihn interessieren weder seine alten Freunde noch das Dorf…“, fuhr sie fort und sah Kiba an.

„Ich will nicht diejenige sein, die Narutos Hoffnungen zunichte macht, in dem ich ihm erzähle, dass es keine Hoffnung mehr gibt, dass Sasuke zurückkehren wird….“, ergänzte sie traurig und Kiba seufzte lautstark aus.

„Vielleicht haben wir ja Glück und Naruto vergisst Uchiha irgendwann einmal!“, murmelte er, doch Hinata wusste, dass das wohl nicht passieren wird.

Naruto wird immer um Sasuke kämpfen und weiter die Hoffnung haben, ihn eines Tages zurück nach Konohagakure zu bringen.
 

Immer mehr rotes Chakra strömte unkontrolliert aus Naruto, er selbst schien immer mehr die Fassung zu verlieren, setzte seine Hände auf dem Boden ab und stand auf allen Vieren vor Deidara und Tobi, die von Narutos Verwandlung zunehmend fasziniert waren.

„Tun Sie doch was, Sensei Kakashi!“, rief Sakura panisch, als sie den ersten sich bildenden Fuchsschwanz sah.

Kakashi rann der Schweiß über die Schläfen, er hatte nichts dabei um Naruto zu helfen!

Wenn Yamato doch nur hier wäre, immerhin war er der Einzige, der den Kyuubi damals auf der Brücke hat bändigen können.

Mittlerweile war Naruto gänzlich von der Gestalt eines Fuchses umhüllt.

Seine Augen glühten und waren voller Hass.

Noch galt dieser den beiden Akatsukis, doch schon bald würde Naruto komplett die Kontrolle über seinen Körper und seinen Geist verlieren und Freund von Feind nicht mehr unterscheiden können.
 

„Halt mal an, Akamaru!“, rief Kiba lautstark, ehe dieser ruckartig zum Stehen kam.

„Was ist los, Kiba?“, wollte Hinata wissen, als dieser von Akamaru sprang.

„Spürst du das nicht?“, fragte er und hielt inne.

Akamaru fing leise zu winseln an und Hinata stieg vorsichtig von ihm ab.

„Diese gewaltige Aura….so etwas habe ich noch nie gespürt!“, sagte Kiba und drehte sich zu Hinata um, die in die Ferne starrte.

„Naruto!“, rief diese plötzlich entsetzt.

„Er ist in Gefahr!“
 

„Nun ist es also passiert….“, sagte Kisame, der zusammen mit Itachi auf dem Gipfel eines hohen Berges stand.

„Der neunschwänzige Fuchs ist aus Naruto Uzumaki ausgebrochen….“, murmelte Itachi, dessen Gesicht unter seinem Strohhut verdeckt war.

„Deidara, dieser Dummkopf, hat keine Ahnung, worauf er sich eingelassen hat!“, fluchte Kisame.

„Nur dem Hokage der 4. Generation ist es bislang gelungen, den Neunschwänzigen zu bändigen, ich bezweifle daher, dass Deidara eine Chance haben wird da lebend wieder rauszukommen!“, sagte Itachi, ohne eine Miene zu verziehen oder eine Bewegung zu machen.

„Hätte er die Schriftrolle gestohlen, würde er vielleicht einen Weg finden, sich aus dieser Misere zu befreien!“, ergänzte Itachi murmelnd, ohne dass es Kisame gehört hatte.

Er hatte Deidara gebeten, ihm einen Schriftrolle aus Konoha zu stehlen, über dessen Inhalt Itachi gut Bescheid zu wissen schien, doch der unkontrollierbare Ausbruch des neunschwänzigen Fuchses aus Naruto, war für Itachi ein Beweis, dass sich Deidara nicht an die Abmachung gehalten hatte.

„Wollen wir Deidara und Tobi ihrem Schicksal überlassen?“, fragte Kisame zynisch und drehte sich zu Itachi um.

„Deidaras Schicksal ist mir gleichgültig, was mich interessiert ist der neunschwänzige Fuchs!“, sagte dieser und stellte sich neben Kisame.

„Aber ohne diese bestimmte Schriftrolle aus Konoha ist der Kyuubi schlichtweg unbrauchbar für uns“, ergänzte er und zog seinen Strohhut noch tiefer in sein Gesicht.

„Wir werden wohl selber nach Konoha gehen müssen, um die Schriftrolle zu stehlen!“
 

Der gewaltige Schlag der großen Pranke schlug heftig auf dem Boden ein und verfehlte Deidara nur um wenige Zentimeter.

Naruto hatte mittlerweile seine menschliche Gestalt verloren und stand vollkommen unter Kontrolle des Kyuubi, der wie ein Wahnsinniger um sich schlug.

Kakashi, Sakura und Sai hatten sich hinter einem großen Felsen versteckt und sahen mit Entsetzen die Ausmaße der Verwandlung.

Sakura weinte bittere Tränen.

Wieder einmal war sie nicht in der Lage ihrem Freund zu helfen, wieder einmal hatte sie mit ansehen müssen, wie sich Naruto in diese scheußliche Kreatur verwandelt hatte.

Auch Kakashi ging es nicht anders.

Konnte er in Sunagakure gerade noch verhindern, dass Naruto zum Kyuubi wurde, so war er dieses Mal nicht in der Lage seinen Schützling zu retten.

Jirayia hatte ihn gewarnt und auch Yamato hatte ihm von Narutos Verwandlung auf der Brücke erzählt, doch wie schnell der Kyuubi mittlerweile Besitz von Naruto ergreifen konnte, war selbst Kakashi nicht bewusst.

„Das ist noch nicht das volle Ausmaß seiner Kraft!“, rief Tobi, der ebenfalls Mühe hatte, der gewaltigen Kraft des Fuchses auszuweichen.

„Und dabei sind es gerade mal drei Schwänze!“, ergänzte Deidara, dessen Jutsus wie Seifenblasen an Naruto abprallten.

Dieser brüllte und schrie und schlug immer wieder auf die Akatsukis ein, verfehlte sie jedoch immer.

„Irgendwo muss Naruto doch eine Schwachstelle haben!“, sagte Sai und sah fragend zu Kakashi.

„Er selbst ist seine eigene Schwachstelle!“, antwortete Kakashi und beobachtete Naruto.

„Er kann seine Kräfte einfach noch nicht kontrollieren, deswegen verfehlt er die Akatsukis auch immer!“, ergänzte er.

„Sie meinen, man kann ihn mit einem gezielten Angriff vielleicht bezwingen?“, hinterfragte Sai weiter, wurde in diesem Moment jedoch von Sakura unterbrochen.

„Verdammt, was ist nur los mit euch? Das da vorne ist Naruto und nicht irgendein Ungeheuer, das er zu vernichten gilt! Ich werde nicht zulassen, dass einer von euch ihm etwas antut!“, rief sie wütend drein.

„Wenn ihr ihn im Stich lassen wollt, dann ist das eure Sache, aber ich, ich werde Naruto nicht seinem Schicksal überlassen! Ich werde ihm helfen!“, fügte sie lautstark hinzu und sprang vor den Felsen.

„Warte, Sakura!“, rief Kakashi, doch diese war von ihrem Vorhaben nicht abzubringen.

„Ich werde nicht zulassen, dass du noch einmal so leiden musst, Naruto….“, flüsterte sie und sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Sie ist lebensmüde!“, sagte Sai und blickte zu Kakashi, der ebenfalls vor den Felsen sprang und sich hinter Sakura stellte.

„Sensei Kakashi….“, flüsterte Sakura unter Tränen und drehte sich zu diesem um.

„Wir sind doch ein Team….oder?“, fragte sie Kakashi und dieser schob sein Stirnband nach oben und blickte durch sein vererbtes Sharingan auf den verwandelten Naruto.

„Sie sind beide lebensmüde!“, rief Sai, der noch immer hinter dem Felsen hockte.

„Nein, sie sind bloß ein Team!“, antwortete in diesem Moment Pakkun und sah zu Sai rüber.

„Kakashi würde niemals zulassen, dass Naruto oder Sakura etwas passiert, nicht nachdem er Sasuke schon nicht helfen konnte!“, ergänzte er und so langsam begriff Sai, was Freundschaft wirklich bedeutete.

Naruto, Sakura und Kakashi waren mehr als nur ein Team, sie waren Freunde, ein tiefes Band der Freundschaft verband sie, ein Gefühl, das Sai erst in den letzten Wochen kennenlernen durfte.

In diesem Moment ließ Naruto von den Akatsukis ab und drehte sich zu Sakura und Kakashi um.

Seine Augen glühten vor Hass.

„Naruto….“, flüsterte Sakura und machte einen Schritt auf diesen zu.

„Er erkennt dich nicht Sakura, pass auf!“, rief Kakashi.

„Ich….ich bin total ausgepowert!“, keuchte Deidara, dessen Angriffe gegen Naruto völlig ins Leere schlugen.

„Dieser Bastard ist mächtiger als ich dachte, ich würde sagen, der Mächtigste unter allen Bijuus!“, fügte er hinzu und sah zu Tobi rüber, der wie immer keinen einzigen Kratzer abbekommen zu haben schien.

„Es wird Zeit den Kyuubi von diesem Jungen zu trennen!“, sagte dieser und öffnete seinen Mantel.

„Und wie willst du das anstellen? Der Kyuubi ist ausgebrochen, nicht einmal du würdest es schaffen, diesen unter Kontrolle zu bringen!“, krähte Deidara lautstark, doch Tobi beachtete seinen Partner nicht und fing an merkwürdige Fingerzeichen zu machen, die Deidara nicht kannte.

„Was zum Henker wird das?“, murmelte dieser verwirrt und starrte wieder auf den mächtigen Kyuubi, der sich ganz Sakura und Kakashi zugewandt hatte und langsam aber sicher in Angriffstellung ging.

Mit einer gewaltigen Wucht schoss das Holz aus dem Boden und umschlang Naruto binnen einer Sekunde komplett.

„Was ist das?“, rief Deidara verwundert.

„Aber…das ist doch….“, murmelte Kakashi und blickte fragend zu Tobi, der das Mokuton Jutsu heraufbeschworen hatte.

„Das ist doch Yamatos Jutsu! Das Jutsu, mit dem er Naruto damals auf der Brücke hat bändigen können!“, rief Sakura, ebenfalls überrascht.

Das gewaltige Jutsu machte es Naruto unmöglich sich zu bewegen, geschweige denn sich zu verteidigen, es zerquetschte ihn förmlich.

„Tobi, was ist das für ein Jutsu?“, rief Deidara immer noch verwirrt, doch der geheimnisvolle Akatsuki mit der Maske reagierte sich auf die Frage und war noch immer darauf konzentriert den Kyuubi festzuhalten.

„Das Holzelement ist das Kekkei Genkai des ersten Hokages und durch einen mehr oder weniger glücklichen Zufall ist auch Yamato ein Träger dieses Elements, aber wie kann es sein, dass auch dieser Akatsuki dieses Jutsu beherrscht?“, murmelte Kakashi aufgewühlt.

Naruto brüllte wie am Spieß, versuchte sich zu drehen und sich zu befreien, doch er kam gegen Tobis überragendes Jutsu nicht an.

„Ich hab keine Ahnung, was das für ein Jutsu ist, aber es scheint dem Kyuubi gewachsen zu sein!“, grinste Deidara und verkreuzte die Arme.

„Was ist das da Vorne?“, rief Kiba und Akamaru hielt daraufhin schnurstracks an.

„Dieses Chakra…es ist so gewaltig….“, sagte Hinata leise und stieg vorsichtig von Akamaru herab.

„Es sieht wie ein Ungeheuer aus!“, bemerkte Kiba und schlich sich zusammen mit Hinata und Akamaru näher an den Kyuubi heran.

„Hast du so etwas schon mal gesehen, Hinata?“, fragte Kiba und versteckte sich hinter einem großen Busch.

Akamaru winselte leise und schmiegte sich an seinen Gefährten und auch Hinata war es ziemlich mulmig zumute.

Sie waren jetzt nah genug herangekommen und sahen das für sie fremde Ungeheuer in seiner ganzen Pracht.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es sieht wie ein riesengroßer Fuchs aus!“, sagte Kiba und blickte auf den Kyuubi, der entsetzlich laut brüllte.

„Ich will hier weg….“, flüsterte Hinata leise und machte einen Schritt zurück.

„Du hast Recht, lass und endlich die Anderen finden und dann hier abhauen!“, schlug auch Kiba vor und schlich ebenfalls zurück.

„Komm Akamaru, lass uns hier verduften!“, rief er seinem Hund zu, doch Akamaru war nicht von der Stelle zu kriegen und winselte leise.

„Was ist denn, mein Freund?“, fragte Kiba irritiert, bis ihn Hinata unterbrach.

„Schau mal Kiba, sind das da Vorne nicht Sakura und die anderen?“, rief sie plötzlich, worauf Akamaru zu bellen anfing.

„Ach du Scheiße, ja, das sind sie!“, antwortete Kiba lautstark, als er diese unmittelbar neben dem Kyuubi sah.

„Siehst du Naruto irgendwo?“, fragte Hinata leise, den sie nicht erspähen konnte.
 

„Sie werden ihn noch umbringen!“, schrie Sakura panisch, als sie sah, wie das wuchtige Holz Narutos Körper immer weiter zerquetschte und all seine Lebensenergie zu rauben schien.

„Sie wollen nur den Kyuubi, an Naruto sind sie nicht interessiert!“, sagte Kakashi und sah zu Sakura, die ihren Tränen freien Lauf ließ.

„Naruto….“, murmelte sie verzweifelt und auch Kakashi konnte sich diese für Naruto qualvolle Prozedur nicht länger mit ansehen.

Doch in diesem Moment schien das Unfassbare zu geschehen.

Wider erwarten schien Naruto seine Kräfte zurück zu erlangen.

Er schrie aus vollen Leibes Kräften, als sich der 4. Schwanz bildete.

„Verdammt!“, rief Tobi, als er sah, wie die Kraft seines Jutsus nachließ und Naruto wieder die Oberhand zu gewinnen schien.

„NARUTO!“, schrie Sakura, als dieser das Holz um sich herum zerschlug und seiner Wut freien Lauf ließ.
 

In diesem Moment erstarrte Hinata und blickte erschrocken auf den mächtigen Kyuubi.

Warum hatte Sakura eben gerade nach Naruto geschrien?

„Kiba! Und Hinata!“, rief Sai plötzlich überrascht, als er diese hinter sich bemerkte.

„Hinata lebt?“, fragte Kakashi und drehte sich schlagartig um.

Diese stand noch immer wie angewurzelt neben Kiba und starrte das für sie fremde Ungeheuer an, das immer mehr an Kraft gewann.

Kakashi rannen die Schweißperlen über das Gesicht.

Hinata war am Leben!

Aber wie um alles in der Welt sollte er ihr erklären, dass dieses gewaltige Scheusal vor ihr in Wahrheit Naruto sei?!

„Was zum Teufel ist das da?“, krächzte Kiba ahnungslos und sowohl Sai als auch Kakashi ließen bedrückt die Köpfe sinken.

Als Sakura Kibas Stimme wahr nahm, drehte auch sie sich um.

Ihr Gesicht war tränenüberströmt.

Angst und Hilflosigkeit spiegelten sich in ihren Augen wieder.

Verwirrt machte Hinata einen Schritt zurück.

Irgendwie kam es ihr so vor, als wenn dieses Monster Naruto sei.

„Wo ist denn Naruto?“, fragte Kiba, der im Gegensatz zu Hinata absolut keinen blassen Schimmer zu haben schien.

In diesem Moment wandte sich Naruto seinen vermeintlichen Freunden zu und holte mit seiner riesigen Pranke aus um auf sie einzuschlagen.

„Vorsicht!“, rief Kakashi lautstark und rettete sich und Sakura aus der Schusslinie des Kyuubi.

Sai, Pakkun und Kiba taten es ihnen gleich, nur Hinata stand wie angewurzelt da und sah die durchschlagene Kraft des Ungetüms auf sich zudonnern.

„Naruto…?“, flüsterte sie leise.

Plötzlich wurde sie von Kiba unsanft zur Seite gestoßen, ehe dieser das volle Ausmaß von Narutos Angriff zu spüren bekam und mit einem Hieb meterweit katapultiert wurde.

„Kiba!“, schrie Hinata fassungslos, doch dieser blieb regungslos am Boden liegen.

Sofort eilte Akamaru an seine Seite und leckte ihm vorsichtig über die tiefe Wunde an seinem rechten Arm.

„Kiba….“, stotterte Hinata leise und stand auf.

Vorsichtig drehte sie sich zu Naruto um, der vor ihr stand.

Der Schweiß rann ihr über das Gesicht.

Noch nie hatte sie soviel Angst wie in diesem Moment.

„Es…es ist doch Naruto, oder?“, fragte sie Kakashi, der zu ihr geeilt war, um sie vor dem Kyuubi in Sicherheit zu bringen.

Kakashis bedrücktes Schweigen verriet Hinata die Antwort.

„Es ist alles deine Schuld, Hinata!“, rief Sakura in diesem Moment lautstark und zog damit die verwunderten Blicke auf sich.

„Sakura!“, sagte Kakashi in einem ermahnenden Ton, doch diese verfinsterte nur ihre Miene.

„Naruto hat geglaubt, du seiest tot, nur deswegen hat er sich in dieses Monster verwandelt, weil er glaubte, dich verloren zu haben!“, ergänzte sie unter Tränen und Hinata konnte nicht glauben, was sie zu hören bekam.

„Was du da siehst ist der neunschwänzige Fuchs der in Naruto lebt! Und nun ist er ausgebrochen und es ist alleine deine Schuld!“, rief Sakura weiter und schlug die Hände verzweifelt vor ihr Gesicht.

„Der neunschwänzige Fuchs…?“murmelte Hinata und drehte sich dem Kyuubi zu.

Sie kannte die Geschichte des neunschwänzigen Ungetüms, das Konoha vor Jahren zerstört hatte, jedoch vom Hokage der 4. Generation gebändigt wurde.

Wie konnte dieser also in Naruto leben?

Wie konnte das nur möglich sein?

Verwirrt runzelte sie die Stirn und machte einen Schritt zurück.
 

„Wie bekommen Verstärkung!“, rief Sai in diesem Moment, als er ein Geschwader Ninjas, offensichtlich aus Konoha, auf sich zukommen sah.

„Und Yamato ist auch dabei…Gott sei Dank!“, sagte Kakashi, als er diesen mitunter erkannte.

„Ach du dickes Ei!“, rief Gai überrascht, der zusammen mit seinen Schützlingen Lee, Neji und TenTen, sowie Yamato aufgebrochen war, um Kakashi und die anderen im Kampf gegen die Akatsukis zu unterstützen.

„Was ist das?“, fragte Lee verwundert und starrte auf den mächtigen Kyuubi, der plötzlich fuchsteufelswild wurde und auf alles einzuschlagen begann.

„Weg hier!“, rief Kakashi und packte Hinata, die immer noch zu perplex war, um alles zu begreifen.

„Sensei Yamato!“, rief Sakura und dieser zögerte nicht lange und wandte sein geheimes Jutsu an, durch das er Naruto auf der Brücke bereits bändigen konnte.

„Bitte…komm zurück, Naruto….“, flüsterte Sakura unter Tränen und in diesem Moment fing Naruto entsetzlich laut zu schreien an.

Es waren nur Sekunden, die allen Anwesenden jedoch wie Stunden vorkamen.

Yamato brachte Naruto schnell unter Kontrolle.

Er wusste, dass Narutos Leben in seinen Händen lag, dass nur er den Kyuubi stoppen konnte.

Sakura zitterte am ganzen Körper.

Sie dachte an den Moment auf der Brücke.

Sie hatte sich geschworen, diese Verwandlung Narutos nie wieder zuzulassen und doch war es ihr auch dieses Mal nicht gelungen, ihren Freund aufzuhalten.

„Seht nur! Er verwandelt sich zurück!“, rief Kakashi, als er sah, wie die ungeheure Macht des Kyuubis, des neunschwänzigen Fuchses, aus Naruto zu schwinden schien.

Es war dieselbe, schmerzvolle Prozedur, wie damals, als Yamato Naruto schon einmal von dem Kyuubi befreite.

„Oh mein Gott….“, sagte TenTen sprachlos.

„Das…das ist ja Naruto…“, ergänzte Lee überrascht.

„Das ist ja wirklich unglaublich!“, bemerkte auch Gai.

„Naruto!“, rief Sakura plötzlich und stürzte auf Naruto zu, der allmählich wieder seine menschliche Gestalt errang.

„Es ist geschafft….“, schnaubte Kakashi erleichtert und schob sein Stirnband wieder über sein linkes Auge.

„Gott sei Dank!“

Erschöpft lies sich Yamato auf die Knie fallen.

Er sah zu Kakashi rüber, der ihm dankend zunickte.

Yamato hatte Naruto wieder einmal das Leben gerettet.
 

„Beeindruckend….“, bemerkte Tobi, der zusammen mit Deidara das ganze Szenario mit angesehen hatte.

„Komm schon Tobi, das ist unsere Chance, den Jungen jetzt gefangen zu nehmen, jetzt, da der Kyuubi wieder versiegelt wurde!“, sagte Deidara, doch Tobi schüttelte den Kopf.

„Es sind zu viele Ninjas und wahrscheinlich hat Konoha sogar noch ein paar mehr geschickt!“, antwortete er, was Deidara nicht verstehen wollte.

„Ja und? Das sollte doch unsere kleinsten Problem sein!“, sagte er patzig, doch Tobi zog ihn zurück.

„Das ist nicht die Art der Akatsukis!“, sagte er streng, worauf sich Deidara dann zurück hielt.

So ernst hatte er Tobi noch nicht erlebt.

„Unsere Organisation rauft sich nicht mit zweitklassigen Ninjas. Wir werden schon die Chance kriegen, den Kyuubi zu bekommen, auf unsere Art und Weise, wie wir es immer machen…“, ergänzte Tobi und stand auf.

„Komm, Deidara!“, forderte er seinen Partner auf und dieser folgte ihm nur widerwillig.

Bislang hatte er immer das Sagen unter ihnen, aber jetzt überkam ihm ein mulmiges Gefühl Tobi zu widersprechen.

Irgendwie war dieser plötzlich anders.
 

„Naruto…“, sagte Sakura erleichtert, als dieser langsam wieder zu sich kam.

„Bist….bist du das, Sakura?“, fragte Naruto, der noch etwas neben der Spur zu sein schien.

„Ja, ich bin hier….wir alle sind hier…!“, antwortete sie leise und schlang die Arme um ihren Freund.

„Endlich ist es vorbei….“, ergänzte sie flüsternd.

„Was war denn passiert? Ich kann mich irgendwie an nichts erinnern….“, taumelte Naruto noch ein wenig und setzte sich aufrecht.

„Warte, ich helfe dir!“, sagte Sakura und auch Lee kam zu Naruto und stützte ihn.

Im Gegensatz zu Sakura hatte Lee überhaupt keine Ahnung, was mit Naruto passiert war, aber Naruto war einer seiner engsten Freunde und somit war es für Lee eine Selbstverständlichkeit diesem zu helfen.

„Mein Kopf brummt total!“, sagte Naruto und sah in diesem Moment plötzlich Hinata vor sich stehen, die sich seit seiner Zurückverwandlung keinen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte.

„Hi- Hinata…?“, fragte Naruto überrascht, wie sprachlos sie am Leben zu sehen.

Hinata hatte Tränen in den Augen.

Wie gern hätte sie es Sakura gleich getan und Naruto umarmt, aber sie konnte es nicht.

Noch immer hatte sie dieses Monster, diesen „anderen“ Naruto vor Augen und diese grauenhaften Bilder gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf.

„Hinata…“, sagte Naruto plötzlich erleichtert, als ihm klar wurde, dass Hinata tatsächlich noch am Leben war und sie leibhaftig vor ihm stand.

Er streckte ihr seine Hand entgegen, doch Hinata ging daraufhin einen Schritt zurück.

Tränen liefen über ihre Wangen.

Sie hatte Angst, panische Angst vor Etwas, das sie nicht kannte.

Etwas, das Naruto ihr offensichtlich verschwiegen hatte.

Dein Geheimnis, mein Geheimnis

Es wurde langsam dunkel als die kleine Gruppe um Kakashi und Gai das Grasland verließ und sich vor ihnen nun die hohen Baumgipfel eines großen Waldes türmten.

„Es ist nicht mehr weit, morgen werden wir wieder in Konoha sein!“, sagte Gai, der seine müden Mitstreiter zuversichtlich angrinste.

„Ein Glück!“, schnaubte Sakura erfreut und sah zu Naruto, der von Lee und Neji gestützt wurde.

„Ach Naruto…“, murmelte sie leise, als sie in dessen erschöpftes Gesicht blickte.

Die Verwandlung in dieses furchterregende Monster hatte ihn viel Kraft und Energie gekostet.

Etwas abgeschlagen am Ende lief Hinata neben Akamaru, der den verletzten Kiba auf dem Rücken trug.

Viel mehr als durch die Attacke des Kyuubi litt Kiba unter stechenden Schmerzen in der Brust, die nicht einmal Sakura zu lindern wusste.

Besorgt sah Hinata zu ihm rüber.

Sie wusste welche Strapazen Kiba auf sich genommen hatte um sie zu retten.

Er war bis an seine Grenzen gegangen und hatte ihr letztendlich einmal mehr das Leben gerettet.

In diesem Moment wandte sich ihr Blick Naruto zu.

Wie hilflos und erschöpft sich dieser auf Lee und Neji stützte.

Hinata schloss die Augen.

Diese grauenhaften Bilder von diesem Ungetüm, in das sich Naruto verwandelt hatte, wollten ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Das totale Chaos herrschte in ihr.

Wie sollte sie nur damit umgehen?

Wie hatte Naruto ihr das nur verschweigen können?

Versunken in diesen Gedanken wurde ihr wieder einmal klar, wie wenig sie eigentlich von Naruto wusste und wie fremd er ihr doch war.

„Lasst uns hier die Nacht verbringen!“, sagte Gai plötzlich, nachdem sie den Wald endlich erreicht hatten und lies sich müde zu Boden fallen.

Die anderen taten es ihm gleich, nur Neji, Lee und TenTen boten sich an die Wasserflaschen auffüllen und nach möglichen Feinden Ausschau halten zu gehen.

„Was für ein Tag!“, schnaubte Kakashi und setzte sich neben Gai.

„Ich weiß gar nicht, weshalb du ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter ziehst…“, witzelte dieser über Kakashi, der Löcher in die Luft starrte.

„Immerhin ist die Mission geglückt! Hinata ist noch am Leben und diese verfluchten Akatsukis haben wir auch in die Flucht schlagen können, was will man also mehr?“, ergänzte Gai und verkreuzte die Arme hinter dem Kopf.

Besorgt sah Kakashi zu Naruto rüber, der sich an einen Baum anlehnte.

„Es ist wegen Naruto, stimmts?“, fragte Gai in diesem Moment und sah ebenfalls zu Naruto rüber.

Kakashi antwortete darauf nicht, sondern lehnte sich daraufhin hin an den Baum zurück und schloss die Augen, doch Gai entging natürlich nicht, wie sehr ihn Narutos Schicksal mitnahm.
 

„Hier, du kannst den Rest meines Wassers haben!“, sagte Sakura und setzte sich neben Naruto.

„Danke…“, sagte Naruto und trank aus der Fellflasche.

„Tja, mehr haben wir erstmal nicht, Lee und die anderen sind losgezogen um Wasser aufzufüllen!“, ergänzte Sakura und lächelte Naruto an.

Dieser sah jedoch traurig zu Hinata rüber, die nur wenige Meter von ihm Kiba mit einer Decke zudeckte.

Naruto seufzte.

Er gab Sakura die leere Fellflasche zurück und stand auf.

„Was hast du denn jetzt vor?“, fragte Sakura überrascht, doch Naruto antwortete ihr nicht, sondern ging einige Schritte auf Hinata zu.

Er wollte mir ihr sprechen, wollte ihr am liebsten alles erklären, aber er wusste nicht wie und wo er anfangen sollte.

Als Hinata Naruto immer näher kommen sah, erhob sie sich und sah ihn an.

Naruto seinerseits blieb daraufhin stehen.

Ein Schweigen umhüllte ihn.

Ihm fehlten einfach die passenden Worte.

Auch Hinata sagte nichts.

Sie schloss die Augen und ging langsam an Naruto vorbei, bis sie ihm den Rücken gekehrt hatte.

Naruto drehte sich nicht um.

Er blieb starr stehen.

„Sie wird sich schon wieder einkriegen, Naruto!“, sagte Sakura plötzlich, die ihm eine Hand auf die Schulter legte.

Daraufhin drehte sich Naruto um und blickte Hinata hinterher, die sich zu den Jonin ans Feuer setzte.

„Meinst du?“, fragte er kleinlaut und Sakura nickte.
 

Schweißgebadet schreckte Hinata hoch.

Sie keuchte und blickte panisch um sich.

Neben ihr schliefen Kiba und Akamaru tief und fest.

Erleichtert sackte sie in sich zusammen als sie dann auch Kakashi und die anderen in unmittelbarer Nähe erblickte.

„Ein Alptraum…“, murmelte sie leise.

Seufzend fasste sie sich an die Stirn und stand auf.

Leise ging sie an ihren schlafenden Mitstreitern vorbei bis sie auf eine kleine Lichtung kam, die durch das Mondlicht hell erleuchtet war.

Es war eine laue Nacht.

Hinata ging in die Knie und strich mit einer Hand über die weichen Wildblumen, die sich ganz dem Glanz des Mondes hingaben.

„Du kannst wohl auch nicht schlafen, was?“, hörte sie in diesem Augenblick eine Stimme sagen und drehte sich um.

Es war Sakura, die ebenfalls die kleine Lichtung betrat.

„Ich…ich hatte einen Alptraum….“, stotterte Hinata leise und stand auf.

„Von Naruto?“, fragte Sakura etwas sarkastisch und Hinata schloss daraufhin beschämt die Augen.

Sie hatte tatsächlich vom Kyuubi geträumt.

„Es ist nicht fair wie du Naruto behandelst…“, sagte Sakura plötzlich und pflückte eine Blume.

„Naruto hätte sein Leben gegeben um dich zu retten! Er hat es nicht verdient, dass du ihn wie Luft behandelst!“, ergänzte sie und warf daraufhin die gepflückte Blume ins Gras zurück.

Schweigend drehte Hinata ihren Kopf zur Seite.

„Niemand verlangt dass du verstehst, warum Naruto diese Bürde in sich trägt, aber sie ist nun mal sein Schicksal und wir alle, nicht nur du, müssen sie akzeptieren!“, fügte Sakura hinzu, doch auch auf diesen Satz hin verzog Hinata keine Miene.

„Naruto ist und bleibt derselbe Naruto, den wir alle kennen und lieben und daran wird sich auch nie etwas ändern, auch dann nicht, wenn der neunschwänzige Fuchs wieder aus ihm herausbrechen sollte! So denken Sensei Kakashi, ich und auch Tsunade denkt so und wenn du das nicht auch einsiehst, dann hast du Naruto nicht verdient!“, sagte Sakura schlussendlich und ging daraufhin wieder in den Schutz der Bäume zum Lager zurück.

Hinata sah ihr hinterher bis sie schließlich im Gebüsch verschwunden war.

Seufzend starrte Hinata dann auf den großen Vollmond.

„Ach Naruto….“, murmelte sie leise.

Natürlich liebte sie ihn noch und wie gerne wäre sie ihm um den Hals gefallen, doch immer wenn sie kurz davor stand einen Schritt auf ihn zuzumachen kamen ihr wieder diese furchtbaren Bilder von diesem grässlichen Ungetüm in den Kopf.

Langsam ging auch sie wieder in das kleine Lager zurück.

Vorsichtig setzte sie sich neben den schlafenden Kiba und strich Akamaru sanft über sein weiches Fell, der daraufhin aufwachte und sie liebevoll ansah.

Hinata lächelte.

In Kibas und Akamarus Nähe fühlte sie sich sicher und geborgen.
 

Am nächsten Tag brach die kleine Gruppe relativ früh auf.

Allen Erwartungen zufolge ging es Naruto schon viel besser, was die Jonin nicht wirklich wunderte.

Auch Kibas Gesundheitszustand verbesserte sich zunehmend, was den anderen sehr gelegen kam, da sie nicht so oft pausieren und somit wertvolle Zeit verschwenden mussten und so kam es, dass sie alle wider Erwarten bereits am frühen Nachmittag vor den Toren Konohas standen.

„Endlich wieder zu Hause…“, schnaubte Sakura und lächelte Naruto an, der erleichtert seufzte.

Auch Hinata durchdrang ein Gefühl der Sicherheit und Erleichterung, als sie durch das Tor ging und den vertrauten Geruch von Heimat tief einatmete.

„Hey Leute!“, rief in diesem Moment Shikamaru, der zusammen mit Ino, Choji und Tsunade auf sie zustürmte.

„Es ist alles gut gegangen, welch ein Glück…“, sagte Tsunade, als sie alle wohlbehalten sah.

„Es gibt einiges zu berichten!“, sagte Kakashi ernst, den Tsunade als erstes begrüßte.

„Hey Naruto, du siehst ein bisschen wie durch den Wolf gedreht aus!“, bemerkte Shikamaru witzelnd und klopfte diesem auf die Schulter, worauf Ino zu lachen anfing.

Nur Sakura enthielt sich dem Lachen, wusste sie doch genau, was Naruto alles durchgemacht hatte.

Ein Lächeln legte sich jedoch auf ihren Lippen, als sich Naruto verbal gegen Shikamaru zu verteidigen versuchte und jedes Mal aufs Neue scheiterte.

„Er ist nicht gekommen…“, sagte Hinata leise und ließ den Kopf traurig sinken.

Die Rede war von ihrem Vater, den sie so sehr am Tor erhofft hatte, doch einmal mehr hatte das stolze Oberhaupt der Hyuga- Familie seine Tochter vergessen.

Behutsam legte Kiba eine Hand auf Hinatas Schulter.

„Dann werde ich dich nach Hause bringen!“, sagte er schließlich.

„Das brauchst du nicht Kiba, sieh du lieber mal zu, dass du endlich wieder ganz gesund wirst!“, entgegnete Hinata und in diesem Moment fiel ihr Blick auf Naruto, der ebenfalls zu ihr rüber sah.

Noch immer hatten die beiden seit der Rettung kein Wort mit einander gesprochen.

„Hinata?“, fragte Kiba vorsichtig.

„Lass uns gehen, Kiba!“, antwortete diese plötzlich hastig und zog den verdutzten Kiba hinter sich her.

Traurig sah Naruto den Beiden nach.

Ob wohl wieder alles wie früher werden würde?

„Mann Hinata! Wie lange willst du Naruto eigentlich noch aus dem Wege gehen?“, fragte Kiba lautstark und entriss sich Hinata, die daraufhin stehen blieb.

„Ich sehe doch, wie sehr du leidest…“, ergänzte Kiba und hob vorsichtig Hinatas Kopf an.

Sanft wischte er ihr eine Träne aus dem Gesicht.

Eigentlich hätte dieser Vertrauensbruch zwischen Naruto und Hinata für Kiba die Gelegenheit sein müssen, Hinata davon zu überzeugen, dass Naruto nicht der Richtige für sie sei, war Kiba doch von Anfang an kein großer Freund ihrer Beziehung gewesen.

Doch Hinata so traurig und unbeholfen zu sehen, zeigte ihm nur einmal mehr, wie sehr sie an Naruto hing.

„Ach Hinata, ich weiß eigentlich gar nicht, wo dein Problem liegt!“, seufzte Kiba und verkreuzte die Arme hinter dem Kopf.

„Was meinst du?“, fragte Hinata etwas irritiert.

„Ich meine Naruto und dich. Du liebst ihn und er liebt dich doch auch, warum also all diese Probleme?“, hinterfragte Kiba, woraufhin Hinata ihn verdutzt ansah.

„Wenn du jetzt Angst vor Naruto hast, dann kann ich das verstehen, immerhin war er…“, sagte Kiba weiter, wurde jedoch daraufhin von Hinata lautstark unterbrochen.

„Ich habe keine Angst vor ihm! Es…es ist nur…er hätte es mir sagen müssen!“, entgegnete sie und wischte sich eine weitere Träne aus dem Gesicht.

„Sakura, Sensei Kakashi und wohl auch der Hokage wussten davon, nur mir hat er sich nicht anvertraut und ich war so blöd und hab geglaubt ihm wichtig zu sein…“, fügte sie hinzu und mit zunehmender Erkenntnis darüber wurde ihre Stimme immer leiser und trauriger.

„Dann bist du also nur traurig darüber, dass Naruto dir nichts erzählt hat?“, fragte Kiba verblüfft und kratzte sich Hinterkopf.

Hinata schwieg auf diese Frage hin und nickte nur kurz mit de Kopf.

„Oh mann, Hinata, wenn das wirklich dein einziges Problem ist, dann solltest du dich vielleicht an die eigene Nase fassen, immerhin hütest auch du ein ziemlich pikantes Geheimnis vor Naruto!“, ergänzte Kiba, der auf ihre Begegnung mit Sasuke anspielte, woraufhin Hinata einen knallroten Kopf bekam.

„Das ist doch was völlig anderes, ich will Naruto nur schützen, mehr nicht!“, entgegnete sie und fühlte sich von Kiba offensichtlich unverstanden.

„Ist dir vielleicht mal in den Sinn gekommen, dass Naruto dich mit seinem Geheimnis auch nur schützen wollte?“, fragte Kiba plötzlich und sah Hinata an, die die Stirn runzelte. „Menschen, die man liebt, die einem wichtig sind, verschweigt man hin und wieder Dinge, um sie nicht zu verletzen und sie zu schützen, das war schon immer so und wahrscheinlich wird es auch immer so sein!“, ergänzte Kiba.

„Meinst du wirklich, dass Naruto mich nur schützen wollte?“, fragte Hinata und Kiba nickte.

„Und ich…war so abweisend zu ihm…“, seufzte Hinata und fasste sich daraufhin ziemlich ertappt an die Stirn.

Kiba schmunzelte.

„Was soll ich denn jetzt machen?“, fragte sie verzweifelt und Kiba fing daraufhin zu lachen an

„Ja, mach dich nur lustig über mich!“, rief Hinata wütend und drehte ihm den Rücken zu, doch in diesem Moment huschte auch ihr ein Lächeln über das Gesicht.

Wie blöd sie doch gewesen ist.

Natürlich hatte Naruto sie nur beschützen wollen.

„Danke Kiba!“, flüsterte sie leise und wandte sich diesem wieder zu.

„Wofür?“, fragte er.

„Dafür, dass du mir einmal mehr die Augen geöffnet hast…“, ergänzte Hinata lächelnd und auf Kibas Gesicht legte sich eine leichte Röte.

„Ich hoffe nur, dass es noch nicht zu spät ist!“, sagte Hinata.
 

Gedankenversunken lag Naruto auf seinem Bett.

Die Dämmerung legte sich langsam über Konoha.

Ein Zeichen dafür, dass der Herbst nicht lange auf sich warten lassen würde.

Viel zu aufgekratzt von den Ereignissen der letzten Tage konnte Naruto einfach nicht schlafen, obwohl er ziemlich müde war.

Der Bruch mit Hinata machte ihm zudem auch noch zu schaffen.

Eiskalt hatte sie ihm den Rücken zugewandt.

„Verdammt!“, seufzte er daraufhin und sprang vom Bett.

Er öffnete die Haustür und schritt hinunter auf die Straße.

Das Treiben in den abendlichen Lokalen und Restaurants fand erste Einklänge und Naruto verspürte einen unglaublichen Heißhunger auf eine deftige Nudelsuppe.

Unten angekommen bog er um die Ecke und stieß daraufhin unsanft mit jemandem zusammen.

„Hey, hast du keine Augen im Kopf?“, krähte er lautstark, erschrak jedoch, als er sah, dass die Person, die er umgerannt hatte, keine Geringere als Hinata war.

Wollte sie etwa zu ihm?

„Hinata…“, sagte er daraufhin perplex und auch diese sah Naruto etwas überrumpelt an.

„Äh…bist du in Ordnung?“, fragte Naruto plötzlich, als er wieder bei Sinnen war und reichte Hinata seine Hand.

Dankend reichte Hinata ihm ihre und hatte dabei das Gefühl, dass ihr Herz ihr bis zum Halse schlagen würde.

„Sorry, es war meine Schuld, ich hab dich nicht gesehen!“, sagte Naruto plötzlich und ließ Hinatas Hand wieder los, nachdem er ihr aufgeholfen hatte.

„Ist schon in Ordnung…“, flüsterte Hinata leise.

Einen Moment lang schien alles um sie herum still geworden zu sein und es war nicht zu erkennen, wer von Beiden nervöser war.

Naruto wollte die Aussprache mit ihr, doch er war unfähig auch nur einen Satz über die Lippen zu bringen.

Stattdessen wandte er seinen Blick von ihr ab und ging langsam an ihr vorbei.

Auch Hinata zitterte, aber sie durfte Naruto jetzt nicht gehen lassen!

„Es…es tut mir leid, Naruto….“, sagte sie plötzlich.

Naruto blieb daraufhin stehen und drehte sich zu ihr um.

„Hinata…“, sagte er leise.

Hinata atmete tief durch und wandte sich ebenfalls Naruto zu.

„Naruto, ich…ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich so hässlich zu dir gewesen bin. Du hast es immer nur gut mit mir gemeint und es ist nicht fair gewesen, wie ich dich behandelt habe!“, sagte sie schließlich energisch und Naruto spürte, wie sehr Hinata auf eine Versöhnung aus war.

„Ist schon gut, Hinata…“, sagte Naruto, doch diese schüttelte den Kopf.

„Nichts ist gut, Naruto! Ich habe dir Unrecht getan, großes Unrecht und ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen kann…!“, ergänzte sie lautstark, doch in diesem Moment wurde sie bereits von Naruto in den Arm genommen.

„Hinata, es ist alles in Ordnung, mach dir keinen Kopf mehr…“, sagte er leise und drückte Hinata fest an sich.

„Alles wird gut, das verspreche ich dir…“, flüsterte er ihr dabei ins Ohr und Hinata schloss daraufhin die Augen.

Sie vergaß die Welt um sich herum.

Endlich war sie wieder bei ihm, danach hatte sie sich so sehr gesehnt.

„Ich werde dir nie wieder etwas verheimlichen! Wir können immer über alles reden! Lass uns von nun an keine Geheimnisse voreinander haben!“, sagte Naruto und in diesem Moment riss Hinata die Augen weit auf.

Dieser Satz war wie ein herber Schlag ins Gesicht und urplötzlich wurde sie wieder in die Realität zurückgeholt.

Sasuke!

Sie hatte sich geschworen Naruto nichts von ihrer Begegnung mit Sasuke zu erzählen, wollte sie ihm doch somit eine Enttäuschung ersparen!

Wie Naruto wohl reagieren würde, wenn er von Sasuke erfahren würde?

„Ist alles in Ordnung, Hinata? Du bist plötzlich so steif“, fragte Naruto, doch Hinata winkte daraufhin verlegen ab.

„Nein…es ist alles OK!“, sagte sie und wandte ihren Blick nervös ab.

„Wie wärs, ich lade dich zu einer Nudelsuppe bei Ichiraku ein! Ich wollte dort eh gerade was essen gehen!“, sagte Naruto und Hinata nickte verlegen.

„Ich werde dir von dem Kyuubi erzählen und ich verspreche dir, dass du dich nicht mehr zu fürchten brauchst!“, ergänzte er und nahm behutsam Hinatas Hand.

Hinata lächelte gequält.

Es könnte jetzt alles wieder so schön sein wie vorher und doch fühlte sie sich plötzlich so schlecht.

Ihr Geheimnis um Sasuke schien sie wahrhaftig zu erdrücken…

Wie lange würde sie dem standhalten können?
 

Die kalte Nacht brach über Konoha herein.

Das Dorf war ruhig, nur in den engen Gassen waren die Laute streunender Katzen und Hunde zu hören, die in Mülltonnen nach Futter suchten.

Entlang der großen Mauer, die Konoha umgab, lösten sich die Wachposten in regelmäßigen Abständen ab.

Die jungen Ninjas gähnten und vertrieben sich ihre Zeit mit Geschichten und Witzen.

Im Falle eines Angriffs würden sie auf der Stelle Alarm schlagen.

Einige Jonins waren auch außerhalb der dichten Mauern Konohas unterwegs, um die naheliegenden Wälder zu erkundschaften und um feindlich gesandte Späher ausfindig zu machen.

Angriffe und Feindseligkeiten kleinerer und machtgieriger Dörfer waren in solch klaren Nächten keine Seltenheit und bewiesen immer wieder den Neid, der Konoha entgegen gebracht wurde.
 

Einige Meilen vom Dorf entfernt schlich eine in einem Mantel gehüllte Person durch die Lande.

Auf seinem Rücken war ein großes Schwert geschnallt und sein Gesicht war durch einen großen Strohhut verdeckt.

Es war Kisame, Mitglied der Akatsukis und Partner von Itachi Uchiha, dem einst so beliebten Spross des Uchiha- Clans, den er in einer Nacht und Nebelaktion jedoch auslöschte.

Itachi hatte Kisame den Auftrag gegeben, eine für ihn wertvolle Schriftrolle aus Konoha zu stehlen und ihm zu bringen und nun wanderte Kisame seit dem Morgengrauen unbemerkt durch das Feuerreich.

Er war ein ausgezeichneter Meister des lautlosen Angriffs und verstand es sich fabelhaft zu tarnen, so dass ihn niemand bemerkte.

Doch irgendetwas trübte seine Ruhe, es war, als würde ihm jemand auf Distanz folgen, was ihn unruhig stimmte.

Könnte es vielleicht ein Ninja aus Konoha sein?

Unwahrscheinlich, denn welcher Ninja würde einen Feind so nah an das Dorf herankommen lassen?

Plötzlich blieb stehen und drehte sich um.

Er verfinsterte seinen Blick und schnallte sein Schwert vom Rücken ab.

„Willst du meine Pläne durchkreuzen?“, fragte er und öffnete die zwei oberen Knöpfe seines Mantels.

„Vielleicht…“höhnte eine Stimme aus dem dunklen Unterholz, auf das Kisame sein gewaltiges Schwert richtete.

„ Versuch nicht mich für dumm zu verkaufen!“, antwortete er, als in diesem Moment der helle Glanz des Mondes durch die Wolken brach und selbst das dunkelste Unterholz hell erleuchtete.

„Nur ein Narr stellt sich einem Akatsuki in den Weg!“, ergänzte Kisame selbstbewusst, als er eine in einem blauen Umhang gekleidete Person nur wenige Meter von sich entfernt an einem Baum lehnend sah.

„Ich werde dich daran hindern weiter nach Konoha zu ziehen!“, sagte diese und ging daraufhin einen Schritt auf Kisame zu, dessen Mimik plötzlich zu erstarren schien, als sein Gegenüber schließlich die Kapuze herunter nahm und Kisame das Sharingan in dessen Augen erkennen konnte!

„Aber…das ist unmöglich!“, murmelte er und setzte einen Schritt zurück.

Diese Ähnlichkeit…!

Ihm war, als würde Itachi vor ihm stehen!

Es waren dieselben Augen!

Dasselbe Sharingan!

Dieselbe Macht?

War das etwa…?

Rivalen

Aufgeregt saß Akamaru neben Kiba auf dem Bett und stupste diesen immer wieder mit der Nase an.

Es war bereits der nächste Morgen und die Sonne war schon vor Stunden aufgegangen.

„Lass mich…es ist zu früh zum Aufstehen!“, murmelte Kiba noch im Halbschlaf und stieß Akamaru zur Seite, ehe er sich die Bettdecke über den Kopf zog.

Doch Akamaru ließ nicht locker!

Er gab Kiba einen heftigen Ruck, so dass dieser unsanft über die Bettkante zu Boden fiel.

„Hey, Akamaru! Du hast sie wohl nicht mehr alle!“, rief er entsetzt, doch Akamaru wedelte daraufhin nur freudig mit dem Schwanz.

„Alter Egoist! Hast du mal auf die Uhr gesehen?!“, schnaubte Kiba und starrte auf seinen Wecker, woraufhin er einen gewaltigen Schock bekam.

„Wie? So spät schon! Akamaru, warum hast du mich denn nicht früher geweckt?“, krähte er lautstark und sprang vom Boden hoch.

Akamaru winselte kleinlaut.

Als ob er das nicht schon die ganze Zeit versucht hätte.

„Ich hab echt Besseres zu tun, als den ganzen Vormittag zu verschlafen!“, sagte Kiba und zog sich seine Hosen und sein T-Shirt über.

„Hey, du alte Penntüte, bist du endlich wach?“, fragte plötzlich Hana, die an der Tür anklopfte.

„Ja, was willst du denn?“, entgegnete Kiba genervt und stolperte daraufhin über seine Schuhe, die verstreut mit anderen Klamotten in seinem Zimmer herumlagen.

„Das auch noch!“, fluchte er, während Akamaru schwanzwedelnd seine Schadenfreude zum Ausdruck brachte.

„Du hast Besuch!“, sagte Hana und in diesem Moment öffnete sich auch schon die Zimmertür.

„Hey, du kannst doch nicht einfach so reinplatzen!“, schimpfte Kiba auf Hana, ehe er plötzlich neben dieser auch Hinata in der Tür erblickte.

„Meine Güte, du bist echt so was von schlampig!“, bemerkte Hana über die Verwüstung im Zimmer ihres Bruders.

„Äh…hallo Hinata…!“, stotterte Kiba und irgendwie schien ihm diese Situation peinlich zu sein.

„Ich kann auch später wiederkommen“, sagte Hinata, doch Kiba winkte verlegen ab.

„Nein, ist schon in Ordnung, ich wollte sowieso gerade raus gehen!“, lachte er beschämt, woraufhin Akamaru lautstark bellte.

Hinata lächelte.

In Windeseile zog sich Kiba seine Jacke über und schlüpfte in seine Schuhe.

Zu guter Letzt band er sich sein Stirnband um und seufzte zufrieden.

Ein neuer Tag, eine neue Herausforderung!
 

Es war ein ungewöhnlich warmer und sonniger Vormittag, der das sich immer mehr rötlich färbende Laub zum Leuchten brachte.

Nur Schleierwolken in der Ferne kündigten einen baldigen Wetterumschwung an.

Kiba und Hinata schlenderten wie fast jeden Morgen über die Straßen Konohas, auf denen es heute irgendwie hektischer als sonst zuging.

„Dann hast du dich also mit ihm ausgesprochen?“, fragte Kiba und Hinata nickte zufrieden.

„Ich hab dir doch gesagt, dass sich alles wieder einrenken würde!“, ergänzte Kiba zuversichtlich und auch Akamaru bellte daraufhin lautstark.

Hinata musste lächeln.

„Ich bin so glücklich…“, sagte sie etwas beschämt und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Wir haben uns versprochen nie wieder Geheimnisse voreinander zu haben!“

So?“, hinterfragte Kiba und blieb stehen.

„Dann hast du ihm also von Sasuke erzählt? Wie hat er denn reagiert?“

Auch Hinata blieb stehen.

„Er…er weiß es nicht…“, murmelte sie leise.

„Hä?“, rief Kiba überrascht.

Hinata seufzte.

„Ich hielt es für das Beste, ihm nichts zu sagen!“, sagte sie und sah Kiba an.

„Ihm von Sasuke zu erzählen würde nur Chaos bringen! Bitte, ich muss mich auf dich verlassen! Du darfst ihm auch nichts sagen!“

„Von mir aus!“, schnaubte Kiba, der Hinatas Entscheidung allerdings nicht ganz zu teilen schien.

Hinata seufzte erleichtert.

Dieses Thema war ihr nach wie vor unangenehm.

Plötzlich wurde es hektisch auf den Straßen.

„AUS DEM WEG!“, rief jemand aus der Menge heraus und zog daraufhin hastig an Hinata und Kiba vorbei.

„Hey, du Idiot!“, rief ihm Kiba lautstark hinterher.

„Das war ein Jonin!“, bemerkte Hinata.

„Das hab ich auch gesehen, das ist trotzdem kein Grund uns fast umzunieten!“, schnauzte Kiba und verkreuzte wütend die Arme ineinander, ehe er augenblicklich von weiteren Ninjas überholt wurde.

Akamaru bellte lautstark.

„Scheiße noch mal!“, fluchte Kiba.

„Ob wohl wieder etwas passiert ist?“, murmelte Hinata besorgt.
 

Auch Naruto war an diesem Morgen recht spät aufgestanden.

Gähnend latschte er ins Badezimmer und putzte sich die Zähne, ehe er anschließend in die unaufgeräumte Küche ging.

Er öffnete das Fenster und atmete die frische Luft ein.

„Was für ein schöner Tag!“, sagte er und offensichtlich schien es ihm egal zu sein, dass es bereits Mittag war.

Plötzlich klopfte es wie wild an der Haustür.

Naruto seufzte.

Wer konnte denn das jetzt wieder sein?

„Ja…ich komm ja schon…!“, schnaubte er genervt und zog sich seinen Sweater über.

Er öffnete die Tür und staunte nicht schlecht, als eine völlig aufgelöste Sakura vor ihm stand.

Sie war völlig außer Atmen und der Schweiß rann ihr bereits über die Schläfen.

„Sakura, was ist denn los?“, fragte Naruto etwas irritiert.

„Naruto….“, keuchte Sakura und packte Naruto am Arm.

„Sasuke! Er…war hier!“

„WAS?“, rief Naruto daraufhin lautstark.
 

Kiba und Hinata waren den Jonins zum Eingangstor gefolgt.

Es herrschte helle Aufregung!

Tsunade, Shizune und viele Ninjas waren dort versammelt und es schien eine rege Diskussion zu geben.

„Was ist denn passiert?“, fragte Kiba und fing einen heraneilenden Ninja ab.

„Ein Akatsuki ist heute Nacht hier gewesen!“, antwortete dieser hektisch, woraufhin Hinata zusammen zuckte.

Ob es wohl Deidara gewesen sein könnte?

„Was?! Hier im Dorf?!“, hinterfragte Kiba lautstark.

„Nein, ungefähr 3 Meilen von hier! Es hat einen Kampf zwischen ihm und Sasuke Uchiha gegeben! Ein Späher hat es beobachtet!“, ergänzte der Ninja.

„Sasuke Uchiha war auch hier?“, rief Kiba perplex und Hinata erstarrte.

Sasuke?!

„Es gibt keinen Zweifel, dass es sich bei dem Gegner des Akatsukis um Sasuke Uchiha gehandelt hat!“, sagte Genma plötzlich, der sich dem Gespräch anschloss.

„Wir haben heute Morgen seine Fährte ausfindig machen können!“

Kiba schnaubte.

„Umso beunruhigender ist es jedoch, dass vom Akatsuki jede Spur fehlt!“, ergänzte Genma besorgt und verschränkte die Arme.

„Weiß Naruto schon davon?“, fragte Kiba, doch diese Frage beantwortete sich von selbst, als er diesen zusammen mit Sakura in diesem Augenblick anstürmen sah.

Hinata ließ den Kopf sinken.

„TSUNADE!“, rief Naruto lautstark und kam völlig atemlos vor dieser zum Stehen.

„Ist das wirklich wahr?“, fragte er keuchend und Tsunade nickte daraufhin.

Naruto wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Sakura und ich schließen uns der Suche an!“

Tsunade seufzte.

Sie sah das Leuchten in Narutos und Sakuras Augen und sie wusste, dass sie ihnen die Suche nach ihrem Freund Sasuke, der tatsächlich in unmittelbarer Nähe zu sein schien, nicht verweigern konnte.

„So wie es aussieht, werden Naruto und Sakura an der Suche teilnehmen, vielleicht sollten wir uns auch anschließen, was meinst du?“, fragte Kiba.

Hinata antwortete nicht.

Sie verbiss sich in ihre Gedanken.

Sie war sich sicher, dass sich Naruto und die anderen in eine aussichtslose Suche stürzen würden!

Sie werden Sasuke nicht finden!

Weil er nicht gefunden werden will!

Hinata biss die Zähne zusammen.

Sie musste Naruto schützen!

Vor falschen Hoffnungen!

Vor einer Enttäuschung!

„Naruto!“, rief sie plötzlich lautstark.

Naruto, der bisweilen noch keine Notiz von ihr und Kiba genommen hatte, drehte sich zu ihr um.

„Mach jetzt nichts Unüberlegtes, Hinata!“, sagte Kiba, doch Hinata schien ihn zu ignorieren.

Sie ging ein paar Schritte auf Naruto zu.

„Hey Hinata, ich hab jetzt grad überhaupt keine Zeit!“, entgegnete Naruto, der bereits auf dem Sprung war.

„Aber du darfst nicht gehen!“

Naruto runzelte die Stirn und auch Sakura, Tsunade und Shizune wandten sich nun Hinata zu.

„Warum nicht?“, fragte Naruto.

Hinata zitterte.

Sie kam sich verloren vor.

Hilfesuchend schaute sie zu Kiba, doch dieser schüttelte den Kopf.

Hinata wurde klar, dass sie da alleine durch musste.

„Du…du wirst Sasuke nicht finden…“, sagte sie und schloss die Augen.

„Wie jetzt?! Vorher willst du das wissen?“, fragte Naruto lautstark.

Hinata holte tief Luft.

„Sasuke will nicht gefunden werden! Er will überhaupt nicht nach Konoha zurückkehren!“, sagte sie schließlich.

Naruto und Sakura erstarrten.

Wieso sagte Hinata so etwas?

Kiba seufzte.

„Er hat es mir selber gesagt….“, ergänzte Hinata kleinlaut.

„Wann hat dir Sasuke das gesagt? Verdammt, was weißt du eigentlich?“, krähte Naruto gereizt.

„Sasuke ist es gewesen, der mich vor den Akatsukis gerettet hat. Vor ein paar Tagen. Er hat sich um mich gekümmert, aber er hat mir auch gesagt, dass sein altes Leben der Vergangenheit angehört und….er mit seinen damaligen Freunden nichts mehr zu tun haben möchte…“, erzählte Hinata und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass alles um sie herum still geworden war.

Ein unangenehmes Gefühl.

„Es tut mir leid…Naruto…“, murmelte sie kleinlaut.

Tsunade verkreuzte die Arme.

Hinata war keine Lügnerin, das wusste sie.

Es war die Wahrheit, die sie zu sagen schien, denn sie hatte sie noch nie so mit sich kämpfen sehen!

„Und das sagst du mir einfach so! Wie konntest du mir das nur verschweigen?“, rief Naruto plötzlich wutentbrannt.

„Ich…ich wollte dich nur schützen…“, antwortete Hinata.

Ihre Stimme klang gebrochen.

„Du weißt genau, was es Sakura und mir bedeutet, Sasuke wiederzufinden! Du weißt es!“

Naruto war wütend!

Wutentbrannt!

„Ich gebe die Hoffnung nicht auf! Sasuke wird zurückkehren! Ich werde ihn finden!“, rief er lautstark in die Runde.

„Keiner hat das Recht ihn abzuschreiben! Keiner!“

Hinata wich einen Schritt zurück.

So hatte sie Naruto noch nie erlebt.

Naruto ging auf Hinata zu und kam direkt vor ihr zum Stehen.

Hinata rann der Schweiß über die Schläfen.

Sie zitterte am ganzen Leibe.

Sie sah in Narutos Augen.

Wut und Enttäuschung spiegelten sich in ihnen wieder.

Hinata versuchte seinem Blick auszuweichen, doch sie konnte es nicht.

Plötzlich ließ Naruto von ihr ab und kehrte ihr den Rücken zu.

Ohne ein Wort zu sagen schritt er an den anderen vorbei zum Ausgang.

„Kommst du, Sakura?“, fragte er.

Aufgewühlt von der Situation war die ansonsten so schlagfertige Sakura unfähig etwas zu sagen.

Sie nickte nur und rannte daraufhin mit Naruto in den Wald.

Tsunade seufzte.

Weitere kleine Gruppen schwärmten aus.

Die Spur des Akatsukis musste gefunden werden!

Tröstend legte Kiba Hinata eine Hand auf die Schulter.

„Irgendwann wäre die Wahrheit sowieso ans Licht gekommen!“, sagte er leise und Hinata wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.

Sie konnte diesen verachtungsvollen Blick von Naruto nicht vergessen.

„Er wird mir niemals verzeihen…“, murmelte sie bedrückt.

„Der kriegt sich schon wieder ein, Naruto ist nicht nachtragend!“, sagte Kiba, doch sein Versuch Hinata aufzumuntern, scheiterte kläglich.
 

Es wurde Abend und nach und nach kehrten die Ninjas nach Konoha zurück.

Sie hatten die Fährte des Akatsukis nicht ausfindig machen können und auch Sasukes Spur hatte sich im Wald verloren.

Es war ein rabenschwarzer Tag für Tsunade.

Den Feind in so unmittelbarer zu Nähe zu wägen, stimmte sie unruhig.

Dunkle Wolken waren aufgezogen auf und schwärzten den Himmel.

Jeden Moment würde es zu regnen beginnen.

Regungslos stand Hinata am Eingangstor.

Sie wartete auf Naruto!

Wollte sich mit ihm aussprechen, ihm alles erklären!

Kiba war bereits nach Hause gegangen

In diesem Moment öffnete der Himmel seine Pforten und es begann wie aus Eimern zu gießen.

In lautes Donnern war über den Wäldern zu hören.

Hinata fror.

Binnen weniger Sekunden waren ihre Klamotten vollkommen durchnässt.

Plötzlich sah sie in der Ferne zwei Gestalten.

Erst als diese näher herankamen, erkannte sie Naruto und Sakura.

Sasuke war nicht dabei.

Narutos Miene war düster, sein Gang starr und Hinata lief es kalt den Rücken runter, als er wahrnehmungslos an ihr vorbei ging.

Hinata hatte das Gefühl, als würde ihr ein Kloß im Halse stecken.

Sie wollte mit ihm reden, brachte jedoch kein einziges Wort über die Lippen.

Traurig sah sie Naruto nur hinterher.

Er drehte sich nicht zu ihr um, würdigte sie keines Blickes.

Einige Minuten blieb Hinata noch im Regen stehen.

Naruto war längst um die Ecke verschwunden.

Hinata seufzte.

Tränen liefen über ihr Gesicht als sie sich auf den Heimweg machte.

Heute hatte es keinen Sinn mehr mit Naruto zu sprechen und Hinata war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt jemals wieder mit ihr reden würde.

„Da bist du ja!“, sagte Hiashi, als Hinata zur Haustür hereinkam.

„Bist du etwa die ganze Zeit über draußen gewesen?“, spielte Hiashi auf ihre klatschnassen Sachen hin, doch Hinata antwortete ihrem Vater nicht.

Sie zog sich ihre Schuhe aus und ging die Treppe zu ihrem Zimmer nach oben.

Leise schloss sie ihre Zimmertür hinter sich und lehnte sich an diese an.

Das Fenster stand groß auf und es hatte auf ihre Fensterbank geregnet.

In diesem Moment konnte Hinata ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

Sie ließ sich zu Boden sinken und weinte bitterlich los.

Naruto hasste sie!

Das war das Ende ihrer Beziehung, ihrer Freundschaft!

„Ist alles in Ordnung, Hinata?“, fragt Neji plötzlich, der Hinatas Schluchzen durch die Tür hören konnte.

„Lass mich!“, antwortete sie weinend.

„Ich will alleine sein!“

Neji seufzte.
 

Drei Tage vergingen.

Die Lage in Konoha entspannte sich wieder.

Zwar hatte Tsunade überall an den Grenzgebieten Wachposten und Späher postiert, doch weit und breit war vom Feind keine Spur zu sehen.

Viele Ninjas spekulierten bereits über eine Täuschung, doch Tsunade blieb auf der Hut.

Sie wusste von dem lautlosen und plötzlichen Auftreten der Akatsukis und forderte ihre Truppen auf, unter keinen Umständen nachlässig zu werden!

Von Sasuke Uchiha sprach unterdessen keiner mehr.

Er schien den Dorfbewohnern gleichgültig geworden zu sein.

Vor zwei Tagen hatte Naruto sein Training wieder aufgenommen.

Zwar wäre er lieber noch mal auf die Suche nach Sasuke gegangen, doch Tsunade hatte ihn beauftragt unbeirrt weiter zu trainieren, um das Dorf gegen die Akatsukis verteidigen zu können, denn diese waren, wie sich alle einig waren, das momentan größte Problem!

Mehr als 12 Stunden täglich trainierte Naruto und ließ seine Mitstreiter Sakura und Sai oftmals auf der Strecke zurück.

Vielleicht war es der Frust, der ihn unwillkürlich antrieb!

Es herrschte Eiszeit zwischen ihm und Hinata.

Seit drei Tagen hatten sich die beiden weder gesehen, noch gesprochen und wenn es nach Naruto ginge, könnte dieser Zustand noch eine ganze Weile anhalten.

Zu tief saß die Enttäuschung.

Er fühlte sich von Hinata verraten und das obwohl sie sich erst wieder versöhnt hatten.

„Mach doch mal eine Pause, Naruto!“, seufzte Sakura und lehnte sich erschöpft an einen Baum an.

Doch Naruto dachte nicht im Traum daran, einen Gang runterzuschalten!

Immer wieder erschuf er hunderte von Schattendoppelgängern und nicht einmal diese vermochten es, sein Chakra aufzubrauchen.

Er wollte sich von Hinata ablenken.

Stärker werden, um den Akatsukis endgültig den Gar auszumachen und Sasuke endlich wieder finden!
 

Es war ein grauer Herbsttag und ein Wetter um im Bett zu bleiben, wie Hinata fand.

Sie hatte sich eine leichte Erkältung eingefangen, stand sie doch neulich stundenlang im Regen.

Ihr Zimmer verdunkelt und die Bettdecke über den Kopf gezogen, kreisten ihre Gedanken ausschließlich um Naruto und den Bruch ihrer Beziehung.

Sie wollte niemanden sehen und mit niemandem darüber sprechen!
 

Wie die vergangenen Tage zuvor stand auch Kiba zusammen mit Akamaru an diesem Morgen vor der Haustür der Hyugas.

Wie es aussah würde Hinata auch heute in ihrem Zimmer verbunkert bleiben.

Akamaru winselte kleinlaut.

Er sehnte sich nach Hinata, genau wie Kiba.

Es tat ihm ungemein weh Hinata so traurig zu wissen.

Wie alleine und verzweifelt sie sich fühlen musste.

Er seufzte.

„Lass uns gehen, Akamaru!“, sagte er.

Gedankenversunken lief er ziellos durch die Straßen.

Wut hatte sich in ihm angestaut!

Er war wütend auf Naruto!

Er hatte nicht das Recht sie so zu bestrafen!

Das hatte sie nicht verdient!

„Auch das noch…“, murmelte Kiba, als es plötzlich zu regnen anfing.

Wie die meisten Dorfbewohner suchte er Schutz in einem der zahlreichen Lokalen entlang der Straße.

„Wir warten hier, bis der Regen vorbei ist!“, sagte er und Akamaru legte sich ihm zu Füßen.
 

Hinata öffnete das Fenster ihres Zimmers und blickte raus.

Es goss in Strömen!

Ein ungemütliches Wetter, doch Hinata atmete die klare Luft ein.

Was für eine Verschwendung hier rumzugammeln.

Sie zog sich ihre Klamotten über und machte in Windeseile ihr Bett.

Das Fenster noch immer sperrangelweit auf, öffnete sie ihre Zimmertür und ging die Treppe hinunter.

„Nanu Hinata, dass wir dich auch mal wieder zu Gesicht bekommen!“, bemerkte Hiashi plötzlich.

Hinata antwortete ihm nicht, schnappte sich lediglich einen Regenschirm und zog sich ihr Cape über.

„Wo willst du denn hin?“, fragte Hiashi überrascht.

„Raus…“, antwortete Hinata.

„Was? Bei dem Wetter?“, rief Hiashi, doch Hinata war bereits zur Tür raus.

Hastig ging sie über den Innenhof, bis sie auf die Straße kam.

Diese war menschenleer.

Kein Wunder bei dem Regen!

Hinata schnürte ihr Cape noch fester zu und öffnete den Schirm.

Dieses Sauwetter passte zu ihrem momentanen Gemüt und ein Spaziergang war genau das, was sie jetzt brauchte!

Sie hatte es satt im Zimmer zu hocken und Trübsal zu blasen.

Alles was sie wollte, war Naruto einen Moment lang vergessen.
 

Auch Kiba schien keine Lust mehr zu haben, im Lokal festzusitzen.

Er schaute zum Himmel hoch und seufzte.

„Wie es aussieht wird es wohl noch eine ganze Weile weiter regnen, Akamaru!“ murmelte er trostlos und streichelte seinem Hund über den Kopf.

Akamaru winselte kleinlaut und schmiegte sich an Kiba.

„Trotzdem habe ich keine Lust den ganzen Tag hier rumzusitzen! Wenn wir uns beeilen sind wir in ein paar Minuten zu Hause!“, ergänzte dieser und stand auf.

„Los Akamaru!“

Akamaru tat es Kiba gleich und gemeinsam rannten sie in den immer stärker werdenden Regen hinaus.

„Lauf schon mal voraus, Akamaru!“, rief Kiba.

Das musste sich der große Hund nicht zweimal sagen lassen und sprintete in Windeseile davon.

„Dieses blöde Wetter!“, fluchte Kiba lautstark und wollte auch einen Zahn zulegen, doch ein plötzliches Stechen in seiner Brust machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Keuchend ließ er sich zu Boden fallen.

„Scheiß, was soll das denn jetzt?“, fluchte er über diesen immer wieder zurückkehrenden Schmerz.

Die Narben dieser Verletzung schienen noch lange nicht verheilt zu sein.

„Hey Kiba, bist du in Ordnung?“, hörte er in diesem Moment jemanden fragen.

Kiba blickte auf und erkannte Naruto!

„Ich habe dich eben zusammen klappen sehen, ist alles OK?“, wiederholte dieser nochmals und half Kiba wieder auf die Beine.

„Ja, es ist alles in Ordnung!“, keuchte Kiba und fasste auf seine schmerzende Narbe.

„Es ist noch immer die Verletzung von damals oder?“, fragte Naruto, der eben sein Training für heute beendet hatte und auf dem Heimweg zu sein schien.

„Vielleicht solltest du die noch mal von einem Arzt untersuchen lassen!“

„Meine Verletzung geht dich einen Scheiß an!“, fauchte Kiba lautstark und riss sich von Naruto los.

„Tss, mach doch was du willst!“, entgegnete dieser beleidigt.

„Das mache ich auch!“, giftete Kiba weiter und lehnte sich an eine Hauswand an.

Naruto kehrte Kiba den Rücken zu.

Diesen Blödsinn wollte er sich wirklich nicht länger geben.

Sollte Kiba doch machen, was er wollte.

Ihm war es egal!

„Du bist so ein Idiot!“, rief ihm Kiba plötzlich hinterher, woraufhin Naruto stehen blieb.

Und in diesem Moment leuchtete es ihm ein, weshalb Kiba so gereizt auf ihn reagierte.

„So ist das also!“, sagte Naruto und drehte sich um.

„Es geht um Hinata, stimmts? Deswegen bist du so schlecht gelaunt, oder?“

„Kiba sagte nichts, verfinsterte nur seinen Blick.

„Pass mal auf, Kiba, ich sage es dir nur einmal: Meine Beziehung zu Hinata geht dich absolut nichts an! Ich verstehe, dass du auf ihrer Seite stehst, weil ihr Teamkollegen seid, aber halte dich aus unseren Problemen raus, klar!“, sagte Naruto und wollte Kiba somit zu verstehen geben, wo der Hammer hing.

„Von wegen nur Teamkollegen! Hinata ist meine beste Freundin und wenn sie unglücklich ist, dann geht mich das sehr wohl etwas an!“, entgegnete dieser lautstark.

Naruto sah Kiba ernst an, seufzte dann aber nur und drehte sich wieder um.

„Mistkerl!“, murmelte Kiba.

Es brodelte in ihm!

So einfach wollte er sich von Naruto Uzumaki nicht abspeisen lassen!

Nicht bevor er ihm seine Meinung gegeigt hätte!

„Jetzt bleib gefälligst hier!“, rief er Naruto lautstark hinterher.

„Was du mit Hinata abziehst ist unter aller Sau, das hat sie wirklich nicht verdient!“

Naruto blieb stehen.

„Es ist doch scheiß egal, ob es richtig oder falsch war, dir die Begegnung mit Sasuke zu verheimlichen, was wirklich zählt, sind doch die Gefühle, die sie für dich hegt!“, ergänzte Kiba.

„Meinst du?“, murmelte Naruto und drehte sich zu ihm um.

„Hinata liebt dich über alles! Sie würde dir nie etwas Böses wollen!“, rief Kiba weiter und machte einen Schritt auf Naruto zu.

Dieser seufzte.

Das wusste er doch auch.

„Warum sagst du mir das?“, fragte er Kiba.

„Weil du dir vielleicht endlich mal die Frage stellen solltest, wer die wichtiger ist! Dein treuloser Freund Sasuke, der dich einfach so im Stich gelassen hat oder Hinata, der du alles bedeutest!“, antwortete Kiba.

Naruto versteinerte seine Miene.

Vielleicht hatte Kiba Recht.

Vielleicht war es langsam wirklich an der Zeit sich diese Frage zu stellen.

Naruto seufzte.

Just in diesem Moment hörte es auf zu regnen, was die Atmosphäre zwischen den beiden etwas zu entspannen schien.

„Hinata ist anders als andere Mädchen! Sie ist vielleicht ein bisschen schüchtern, aber sie ist auch ehrlich und loyal und auf keinen Fall hat sie es verdient, wie du sie derzeit behandelst!“, sagte Kiba und musste plötzlich schmunzelnd an sie denken.

„Hinata ist der liebenswerteste Mensch auf der Welt…“

„Kiba…“, sagte Naruto plötzlich und blickte zu ihm hoch.

„Du…du bist auch in Hinata verliebt!“

In diesem Augenblick fiel es Naruto wie Schuppen von den Haaren.

Kiba war in Hinata verliebt!

Deswegen auch dieser ganze Aufstand!

Kiba antwortete nicht darauf.

Naruto hatte es herausgefunden, na und?

Was würde es ändern?

„Hinata wird für mich niemals soviel empfinden wie für dich…“, sagte er schließlich und sah Naruto ernst an.

„Wenn…wenn du sie unglücklich machst, dann bekommst du es mit mir zu tun!“

Naruto hielt Kibas Blick stand.

Er wusste, dass dieser nicht scherzte.

Hinata schien ihm mehr zu bedeuten, als er es nach Außen hin zeigte.

In diesem Moment strömten die Menschen wieder auf die Straße.

Es gab einen Wolkenbruch und die Sonnenstrahlen erhellten das dustere Tageslicht.

Kiba seufzte und kehrte Naruto den Rücken zu.

Naruto sah ihm nachdenklich hinterher.

Er verspürte plötzlich ein mulmiges Gefühl im Magen.

Nicht Hinata war es, die litt, sondern Kiba!
 

„Hat das gut getan!“, seufzte Hinata nach ihrem langen Spaziergang und war schon fast wieder zu Hause.

Die Wolken hatten sich mittlerweile fast gänzlich verzogen.

Die Sonne schien und hatte einen wunderschönen Regenbogen hervorgebracht, der sich über das gesamte Dorf zu erstrecken schien.

Hinata öffnete ihr Cape.

Sie war zwar ein wenig nass geworden, doch das störte sie nicht.

Im Gegenteil, der Regen hatte sie seit Tagen endlich wieder auf andere Gedanken gebracht.

„Nanu, was ist das denn?“, wunderte sie sich plötzlich, als sie am Hauseingang einen großen Blumenstrauß sah!

Es waren weiße Lilien, ihre Lieblingsblumen.

„Von wem der wohl sein mag?!“

Behutsam hob Hinata den Strauß hoch und fand zwischen den Blüten ein Kärtchen.

Sie drehte es um und las das Geschriebene, was ihr augenblicklich ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

…Sorry…
 

Lautstark schmiss Kiba die Tür hinter sich zu und beförderte seine noch immer durchnässte Jacke in die hinterste Ecke seines Zimmers.

Erschöpft setzte er sich aufs Bett und schlug die Arme über den Kopf.

Winselnd legte sich Akamaru neben ihn und schmiegte sich an.

„So ein Mist!“, seufzte Kiba und nahm das eingerahmte Bild, das auf seinem Nachttisch stand und auf dem sein Team 8 abgebildet war, in die Hände.

Minutenlang betrachtete er es.

Diese Aufnahme lag nun mehr als drei Jahre zurück und doch kam es Kiba so vor, als wäre sein Team erst gestern fotografiert worden.

Immer wieder fuhr er mit dem Finger über Hinata, seine beste Freundin, seine Seelenverwandte,…seine große Liebe…

„Scheiße!“, rief er plötzlich lautstark und schmiss daraufhin das Bild mit voller Wucht gegen seinen Spiegel, der daraufhin in tausend Scherben zerbrach!

Kibas Entscheidung

„Möchten Sie vielleicht noch etwas bestellen, mein Herr?“, fragte die freundliche Kellnerin und setzte ein charmantes Lächeln auf.

Itachi hatte seinen Strohhut tief ins Gesicht gezogen.

Er antwortete nicht, hatte auf dem kleinen runden Tisch, das in der hintersten Ecke des kleinen Lokals war, noch ein halbvolles Glas mit hausgemachtem Reiswein stehen.

„So was aber auch!“, seufzte die junge Kellnerin empört, schnappte sich die Bestellkarte und marschierte zurück zum Tresen, an dem weitere Kunden auf Bedienung warteten.

Itachi interessierte das wenig, er nippte an seinem Glas.

Keiner der anwesenden Gäste nahm eine Notiz von ihm.

„Scheußliches Wetter!“, sagte Kisame in diesem Augenblick und setzte sich Itachi gegenüber.

„Wundert dich das? Wir sind schließlich in Amegakure.“, antwortete Itachi und zog seinen Strohhut ein wenig hoch.

Kisame nahm seinen ganz ab und legte ihn auf den Tisch.

„Konohas Grenzen sind unpassierbar! Der Hokage hat überall Wachposten aufgestellt!“, sagte er und knöpfte seinen Mantel auf.

„Dann hast du die Schriftrolle also nicht?!“, fragte Itachi.

„Es ist etwas dazwischen gekommen…“, antwortete Kisame und erinnerte sich an seine Begegnung mit Sasuke in den Wäldern von Konoha.

Itachi sagte daraufhin nichts, so als wüsste er bereits was geschehen war.

Vielleicht war dem auch so!

„Ich bin deinem Bruder Sasuke begegnet!“, sagte Kisame, doch auch auf diesen Satz hin, verzog Itachi keine Miene.

Unbeeindruckt nippte er an seinem Glas.

„Er ist sehr stark geworden!“, erzählte Kisame weiter und lehnte sich dabei gelassen zurück.

„Es dauert nicht mehr lange, bald wird er kommen und dich herausfordern!“

Itachi trank den letzten Schluck seines Reisweins aus und zog daraufhin seinen Strohhut wieder tief ins Gesicht.

„Das ist jetzt unwichtig“, sagte er, legte etwas Kleingeld auf den Tisch und stand auf.

„Wie es aussieht entwickelt sich Konoha immer mehr zum Problem, wir werden unseren Anführer in unsere Angelegenheiten hinzuziehen!“

Ohne Kisame die Möglichkeit zu geben, sich dazu zu äußern, schritt Itachi unbemerkt von allen Gästen aus dem Lokal, hinaus in den anhaltenden Regen.
 

„Was für ein trostloser Morgen!“, seufzte Hinata über das trübnasse Herbstwetter, das sich ihr vom Fenster aus bot.

„Es will überhaupt nicht aufhören zu regnen!“

„Na, dann bleiben wir eben den ganzen Tag zu Hause und machen es uns gemütlich!“, sagte Naruto und gähnte daraufhin.

Er war erst vor wenigen Minuten aufgewacht.

Hinata hatte die Nacht bei ihm verbracht, daher war es am Abend zuvor auch etwas länger geworden.

Zwei Tage waren seit ihrer erneuten Versöhnung vergangen.

Wider Erwarten hatte Hinata endlich ihren Vater über ihre Beziehung zu Naruto aufgeklärt.

Sie war es leid gewesen sich immer verstecken oder ihren Vater anlügen zu müssen.

Sie wollte endlich zu Naruto stehen, für diese Beziehung kämpfen!

Hiashi war von dieser Neuigkeit alles andere als begeistert gewesen, doch gegen die Gefühle seiner verliebten Tochter konnte selbst er nicht ankommen.

Seufzend zog Hinata die Gardine vor das Fenster.

„Ich würde gerne den Tag mit dir verbringen, aber nachher beginnt doch endlich wieder unser Training!“, antwortete sie.

„Stimmt ja, Kurenei kehrt ja aus der Baby-Pause zurück!“, sagte Naruto und zog sich seinen Sweater über.

Ein Lächeln legte sich auf Hinatas Gesicht.

„Ich kann es kaum abwarten, es wird wieder wie früher sein! Sensei Kurenei, Shino, Kiba und ich werden endlich wieder zusammen trainieren!“, seufzte sie glücklich und ging in das Badezimmer.

Naruto sah ihr nachdenklich hinterher.

Team 8 bedeutete ihr soviel.

Kein Wunder, zu Kurenei, Shino und Kiba hatte sie schon immer ein ganz besonderes Verhältnis, sie waren ihre Familie.

Ihre Mutter hatte Hinata früh verloren und unter der strengen Obhut ihres Vaters hatte sie niemals Liebe und Geborgenheit erfahren.

Sie war furchtbar einsam gewesen und hatte sich schwach gefühlt.

Erst die Freundschaft zu Shino und ganz besonders zu Kiba schien Hinata aus dem Loch der Verzweiflung geholt zu haben.

Naruto seufzte.

Er wusste, dass Hinata Kiba auf eine gewisse Art und Weise liebte.

Für Hinata war Kiba immer wie ein großer Bruder gewesen, der sie immer beschützt und dem sie immer vertraut hatte.

Und daran schien sich bis heute nichts geändert zu haben.

Kiba war Hinatas wichtigste Bezugsperson und umso länger Naruto darüber nachdachte, desto bewusster wurde er sich, dass er niemals der Einzige in ihrem Herzen sein würde.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Hinata plötzlich und riss Naruto aus seinen Gedanken.

„Ja, alles OK!“, antwortete er und schmunzelte.

Hinata lächelte.
 

Auch an der Grenze zu Otogakure regnete es wie aus Kübeln.

Sasuke war an einem Baum gelehnt.

Er war in Gedanken versunken, dachte an die Begegnung mit Kisame.

Sein Sharingan hatte gegen ihn nichts ausrichten können, was Sasuke im Nachhinein nicht wirklich wunderte, schließlich kannte Kisame als Partner von Itachi alle Geheimnisse, Stärken und Schwächen dieses mächtigen Kekkei Genkais!

„Es reicht noch nicht…“, murmelte Sasuke und ballte seine Hand zu einer Faust.

Noch war er nicht bereit sich seinem Bruder, den er so sehr hasste, zu stellen, er musste noch stärker werden, noch härter trainieren und endlich seine Vergangenheit hinter sich lassen!

Er fand keine Antwort auf die Frage weshalb er Kisame daran gehindert hatte nach Konoha zu gehen.

Vielleicht war es ein instinktiver Schachzug, vielleicht auch reines Pflichtgefühl gewesen!

Er wusste es nicht.

Was ihm einst wichtig war, hatte er aufgegeben.

Konoha, sein Team, seine Freundschaft zu Naruto.

Er hatte sich für die Rache entschieden!

Niemals würde er den Tag vergessen, an dem sein älterer Bruder den kompletten Uchiha- Clan auslöschte!

Seinen Vater, seine Mutter, die ganze Familie!

Nur ihn hatte Itachi am Leben gelassen.

Verzweifelt stemmte Sasuke seine Faust in den matschigen Boden.

Er kämpfte mit den Tränen.

Alles hatte er verloren!

Itachi hatte ihm alles genommen!

Der beliebte Itachi, das Genie des Uchiha –Clans, der Hoffnungsträger, der letztendlich alle verraten hatte.

Voller Wut starrte Sasuke in den bewölkten Himmel.

Seine Kleidung triefte, doch dies schien ihm egal zu sein.

„Der Tag wird kommen, an dem ich dich töten und den Tod unserer Eltern rächen werde…“, murmelte er gnadenlos und schloss die Augen.
 

„Jetzt muss ich aber los!“, rief Hinata fast panisch, als sie auf die Uhr schaute und entsetzt feststellte, dass sie schon fast zu spät dran war!

In Windeseile zog sie sich ihr Cape über.

„Gib dein Bestes, Hinata!“, sagte Naruto und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Das werde ich.“

Glücklich schmiegte sich Hinata an Naruto und dieser lehnte behutsam seinen Kopf an ihren.

„Ich werde nicht mehr zurückschauen, nicht solange ich dich an meiner Seite habe!“, flüsterte Hinata leise.

„Dasselbe gilt auch für mich!“, antwortete Naruto und sah Hinata daraufhin entschlossen an.

„Hinata, ich… ich kann Sasuke nicht aufgeben…ich habe es Sakura und mir versprochen!“

Hinata seufzte.

„Ich weiß…“, sagte sie und lächelte.

Sie hatte eingesehen, dass es falsch gewesen war, Naruto Sasuke ausreden zu wollen.

Sasuke war nach wie vor Narutos Antrieb, ihn zu finden sein größter Wunsch, seine Lebensaufgabe.

Naruto würde niemals aufgeben, das hatte Hinata erkannt.

Sie schmunzelte.

„Wir beide werden für das kämpfen, was uns am Wichtigsten ist, was uns alles bedeutet, richtig?“

Daraufhin legte sich auch auf Narutos Gesicht ein Lächeln.

Er nickte.
 

Es war ein ruhiger Tag in Konoha.

Seit Tagen regnete es fast ununterbrochen und dementsprechend herrschte in den sonst so lebhaften Straßen gähnende Leere.

Die jungen Ninjas hatten ihr Training in den einzelnen Gruppen wieder aufgenommen.

Die jüngsten Aufeinandertreffen mit den Akatsukis hatten einmal mehr gezeigt, dass diese Organisation nicht unterschätzt werden durfte, jedoch auch, dass ihr Schutzschild durchaus zu knacken war..

Hastig spurtete Hinata über die Dächer.

Sie war viel zu spät dran und hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen.

Schließlich war heute der Tag, an dem Kurenei sich offiziell wieder Sensei von Team 8 nennen durfte.

Die Baby-Pause war vorüber und der Schmerz über Asumas Tod verarbeitet.

Jetzt war es an der Zeit wieder nach Vorne zu schauen!

Vor dem großen Dojo kam Hinata zum Stehen.

Sie nahm die Kapuze herunter und trat leise in die Trainingshalle ein.

„Ah, da bist du ja!“, sagte Kurenei, die zusammen mit Shino bereits gewartet zu haben schien.

„Es tut mir leid, ich war bei Naruto und habe völlig die Zeit vergessen“, entschuldigte sich Hinata kleinlaut und blickte in die leere Halle.

„Kiba scheint wohl auch noch nicht da zu sein…“

Kurenei seufzte.

„Anscheinend weißt du es noch nicht….“, sagte sie daraufhin bedrückt und schaute zu Shino.

Dieser verzog wie immer keine Miene, stand stillschweigend neben Kurenei, die Arme ineinander verkreuzt.

„Was denn?“, fragte Hinata verwundert.

Kurenei verfinsterte ihre Miene.

„Hinata, Kiba wird in Zukunft nicht mehr am Training teilnehmen, er hat Team 8 verlassen...“, antwortete sie leise.
 

Regungslos lag Akamaru auf dem Bett und starrte aus dem Fenster.

„Du nimmst es mir übel, stimmts?“, fragte Kiba, der mal wieder dazu verdonnert worden war, sein Zimmer aufzuräumen.

Akamaru regte sich nicht, schien Kiba keine Beachtung zu schenken.

„Was hätte ich denn tun sollen?“, seufzte Kiba und verstaute die letzten herumfliegenden Schriftrollen in den Schrank.

„Ich habe einfach keine andere Möglichkeit mehr gesehen, kannst du das nicht verstehen?“

Akamaru verzog keine Miene, als sich Kiba neben ihn aufs Bett setzte.

„Keine Ahnung, wie das passieren konnte, Hinata und ich waren so gut befreundet gewesen, aber jetzt, ...jetzt kann ich nicht einmal mehr an sie denken, ohne dass es schmerzt…“, murmelte Kiba traurig und strich seinem Hund über den Kopf.

„Ich liebe sie so sehr, Akamaru…“

Verzweifelt ballte er seine Hände zu Fäusten.

„…aber sie hat sich für Naruto entschieden!“, sagte er und sah daraufhin zu Akamaru.

Dieser drehte den Kopf zur Seite.

Kiba seufzte.

„Ich bin zwar nicht besonders stolz auf diese Entscheidung, aber in meinen Augen ist es nun mal die einzige Möglichkeit über Hinata hinweg zu kommen! Ich hoffe nur, dass sie mir eines Tages verzeihen kann…sowie du auch, Akamaru.“
 

Eine eisige Stille schien sich über das Dojo gelegt zu haben.

Nicht einmal das Peitschen des aufgekommenen Windes und die knarrenden Fensterläden wurden vernommen.

„Kiba hat diese Entscheidung auf eigenem Wunsch hin getroffen…“, sagte Kurenei.

„Das ist wahr…“, ergänzte Shino kleinlaut und nahm seine Brille ab.

Seine Augen waren glasig.

„Das…das ist eine Lüge…“, stotterte Hinata plötzlich, die bis eben wie in einem Schockzustand gewesen zu sein schien.

„Hinata…“, sagte Kurenei und legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter.

„Nein!“, rief diese daraufhin lautstark und riss sich von Kurenei los.

„Ich glaube das nicht! Das würde Kiba niemals tun!“

„Es tut mir leid, Hinata…“, seufzte Kurenei und wandte ihren Blick zur Seite.

Auch für sie war dieser Entschluss mehr als überraschend gewesen.

Sie ahnte nicht, dass nur Shino den wahren Grund für Kibas Ausstieg kannte, doch dieser hüllte sich in Schweigen.

Lautstark riss Hinata die Tür des Dojos auf.

„Hinata!“, sagte Kurenei und wollte diese am Weggehen hindern.

Doch Hinata hatte sich ihre Kapuze bereits wieder aufgesetzt und rannte in den strömenden Regen hinaus.

„Ach Hinata…“, murmelte Kurenei und blieb seufzend am Eingang zurück.
 

Die abendliche Dämmerung legte sich über das Dorf.

Es stürmte und der anhaltende Regen hatte bereits ganze Straßen unter Wasser gesetzt.

Naruto war in der Küche und starrte aus dem Fenster.

„Wo sie wohl wieder bleibt?“, murmelte er vor sich hin.

„Vielleicht hat das Training heute länger gedauert.“

Seit fast einer Stunde wartete er auf Hinata, die bereits vom Training zurück sein müsste.
 

Müde schleppte sich Hinata durch die kleine Gasse.

Sie war erschöpft.

Seit dem späten Nachmittag war sie auf der Suche nach Kiba gewesen.

Doch weder bei ihm zu Hause, noch in den umliegenden Trainingshallen oder an seinen sonstigen Lieblingsplätzen hatte sie ihn finden können.

An einem Laternenpfahl blieb Hinata schließlich stehen.

Sie lehnte sich an und seufzte.

Es war ihr unmöglich einen klaren Gedanken fassen zu können.

Warum sollte Kiba das Team verlassen haben?

Sie konnte dem keinen Glauben schenken.

So ein Unsinn!

Aber weshalb hätten Kurenei und Shino sie anlügen sollen?

„Kiba...“, murmelte sie leise.

Minuten vergingen und der Regen ließ allmählich nach.

„Hinata?“, fragte plötzlich überraschend jemand.

Erschrocken fiel Hinatas Blick zu ihrer Rechten.

„Kiba!“

Es war Kiba!

Endlich!

Doch die Erleichterung verfiel plötzlich wieder gänzlich, als Hinata in Kibas steinernes Gesicht blickte.

Seine Augen waren kalt, ungewohnt anders.

Verwirrt setzte sie einen Schritt zurück.

„Dann…dann stimmt es also?“, fragte sie stotternd.

Kiba antwortete nicht, wandte lediglich seinen Blick zur Seite.

Hinata erstarrte.

Plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde die gesamte Welt unter ihr zusammen brechen.

Es war also wirklich wahr!

Kiba schloss die Augen.

„Es tut mir leid…“

„Aber warum?“, fragte Hinata lautstark.

Kiba verzog keine Miene.

Stattdessen drehte er sich um und ging.

„Kiba!“, rief Hinata verzweifelt.

Doch Kiba blieb nicht stehen.

Er wollte so schnell wie möglich weg, hatte Angst seine Entscheidung eventuell bereuen zu können!

Verzweifelt schlug Hinata die Hände vors Gesicht.

Sie war unfähig Kiba aufzuhalten, es kam ihr so vor, als wären ihre Beine gelähmt.

Sie ließ sich auf die Knie fallen.

„Nein…!!!“

Warum?

Warum nur?

Wie konnte er ihr das nur antun?

Was hatte sie falsch gemacht?

Im Matsch kauernd fing sie hemmungslos zu weinen an.
 

Aufgewühlt lehnte sich Kiba an eine Hausmauer an.

Er starrte in den sich aufklarenden Himmel.

Nun gab es kein Zurück mehr.

Kiba war fest entschlossen seinen Plan durchzuziehen.

Er wollte Hinata aus seinem Kopf kriegen, diesen Schmerz der Hoffnungslosigkeit aus seinem Herzen verbannen, einen Neuanfang wagen!

Hinata eines Tages wiederzusehen, mit ihr zu reden, zu lachen und dabei nicht mehr leiden zu müssen, das war sein Ziel!

„Pass auf sie auf, Naruto!“, murmelte er in Gedanken versunken.

Für wen dein Herz schlägt - Final Chapter

„Na toll…“, murmelte Naruto, als er auf die Uhr starrte.

02.00 Uhr nachts!

Seufzend zog er sich die Decke über den Kopf.

Es war Vollmond und für Naruto eine anscheinend schlaflose Nacht.

Im Minutentakt wälzte er sich hin und her, bis er schließlich wütend seine Bettdecke auf den Boden schmiss.

„Mist auch!“

Obwohl er hundemüde war, konnte er einfach nicht einschlafen.

„Ich hab Hunger!“, grummelte er stattdessen genervt.

Gähnend verfrachtete Naruto seine Decke wieder aufs Bett und öffnete daraufhin leise die Zimmertür, um in die Küche zu gehen.

„Oh mann, das gibt’s doch wohl nicht…“, seufzte er kleinlaut, als er in den leeren Kühlschrank starrte.

Bis auf eine halbvolle Packung Milch war nicht wirklich viel darin vorzufinden, was seine Laune nicht im Geringsten zu bessern schien.

„Nanu?“, murmelte er plötzlich überrascht, als sein Blick auf das helle Fenster fiel.

„Hinata…?“

Hinata schlief ebenfalls nicht.

Seelenruhig stand sie vor dem Fenster, schien Naruto nicht einmal bemerkt zu haben.

Starrte in den Vollmond.

Wirkte irgendwie apathisch.

Ihre Gedanken galten Kiba, ihrem besten Freund Kiba, der das Team überraschend verlassen hatte!

Einfach so, ohne einen Grund zu nennen.

Die Frage nach dem Warum zehrte an ihren Kräften, beraubten sie im wahrsten Sinne des Wortes des Schlafes.

Sie konnte es nicht begreifen, wollte es auch nicht!

Tränen rannen ihr über das Gesicht.

Warum?

Warum nur?

Leise schloss Naruto den Kühlschrank.

„Hinata…“, flüsterte er leise.

Es tat ihm weh Hinata so verzweifelt zu sehen und doch gab es nichts, was er tun konnte.

Einmal mehr erkannte er nur ihre wahren Gefühle für Kiba.

Wie eng die Bindung zu ihm war, wie sehr sie ihn eigentlich brauchte, ihn unbewusst liebte.

Und ihn niemals aufgeben würde.

Seufzend wandte Naruto seinen Blick zur Seite.
 

„Wir können nicht zulassen, dass Konoha zur Übermacht wird!“, sagte Kisame und rammte sein gewaltiges Schwert in den Boden.

Es war eine regnerische Nacht in Amegakure.

Kalt und ungemütlich.

Itachi stand regungslos neben Kisame, die Arme ineinander verkreuzt.

„Das wird nicht passieren!“, antwortete ihm Pein, Kopf der Organisation und vermeintlich Stärkster unter den Akatsukis.

„Solange sie den Neunschwänzigen in ihren Rängen haben, wird es schwierig sein, Konoha unter Kontrolle zu bekommen!“, sagte Itachi daraufhin.

„Du solltest dir lieber über andere Dinge Gedanken machen, Itachi!“, antwortete Pein schroff und sah in dessen Sharingan.

„Lasst Naruto Uzumaki ruhig meine Sorge sein…“

Itachi und Kisame schwiegen.

Sie hatten Pein nicht wirklich viel entgegenzubringen, war dieser doch ihr Anführer.

„Tobi und Deidara sind auf dem Weg nach Iwagakure. Sie werden schon sehr bald mit einem weiteren Jinchuuriki zurück sein!“, sagte er und verschwand daraufhin im strömenden Regen.

Der geheime Plan der Akatsukis, die Bijuus zusammenzutragen, schien immer mehr Gestalt anzunehmen.
 

Es war noch sehr früh am Morgen des nächsten Tages.

Nebelfelder lagen über dem Dorf und überall roch es nach frischem Tau.

Nach Tagen anhaltenden Regens hatten sich die grauen Regenwolken über Nacht gänzlich verzogen und versprachen endlich sonnige Herbsttage.

Angespannt stand Hinata vor dem Haus der Inuzukas.

Sie war nervös.

Die ganze Nacht hatte sie kein Auge zugetan, hatte nur über Kiba nachgedacht.

Von Shino und Kurenei wusste sie, dass Kiba heute einen Termin bei Tsunade haben würde, wahrscheinlich um über seine Zukunft als Shinobi zu sprechen.

Für ihn schien alles schon so klar zu sein, doch Hinata wollte seinen Entschluss nicht einfach so hinnehmen!

Sie wollte um Kiba kämpfen, ihn nicht gehen lassen!

Weil er ihr einfach zuviel bedeutete!

Ein ganz besonderer Mensch für sie war!

Doch ihre Entschlossenheit schien plötzlich ein jähes Ende zu finden, als sich die Haustür öffnete und sie Kiba und Akamaru herauskommen sah.

„K- Kiba…“, stotterte sie verkrampft.

Akamaru bellte lautstark.

Wirkte wie immer frisch und munter.

Kiba reckte und streckte sich, schien eben erst aus dem Bett gefallen zu sein.

Gähnend fuhr er sich durch die zerzausten Haare, ehe er plötzlich Hinata erspähte.

Nervös wandte diese daraufhin ihren Blick zur Seite.

Der Schweiß rann ihr übers Gesicht und das Herz schlug ihr bis zum Halse.

„Hinata…“, murmelte Kiba überrascht.

War sie etwa seinetwegen hier?

Verbissen starrte Hinata auf den Boden, zitterte am ganzen Leibe.

Sie fühlte sich unwohl, regelrecht eingeschüchtert!

Kiba seufzte.

„Komm Akamaru, lass uns gehen…“

Ohne eine Miene zu verziehen schritt er auf Hinata zu.

Ging an ihr vorbei.

Sagte nichts weiter.

Verzweifelt schloss Hinata die Augen.

Nein!

Er durfte nicht gehen!

Nicht jetzt!

Nicht so!

Sie wollte sich umdrehen, doch es ging nicht!

Sie wollte Kiba zurückhalten, aber sie schaffte es nicht!

Warum nur?

Was war nur mit ihr los?

Waren es ihre Nerven, die versagten?

Ihre Gefühle, die sie nicht mehr unter Kontrolle zu haben schien?

Tränen liefen über ihr Gesicht.

Warum war sie nur so feige?

Warum musste sie nur immer wieder so versagen?

Naruto hätte Kiba an ihrer Stelle nicht einfach so gehen lassen!

Er hätte um ihn gekämpft!

Ihn niemals aufgegeben!

Plötzlich riss Hinata die Augen weit auf.

Kiba!

Verdammt noch mal, sie durfte ihn nicht verlieren!

Es war ihre Pflicht ihn aufzuhalten!

Ihre gottverdammte Pflicht!

„Kiba!“, rief sie lautstark und drehte sich daraufhin hastig um.

Doch Kiba war bereits verschwunden.

Verzweifelt sackte Hinata in sich zusammen.

Es war zu spät.
 

„Ich mag noch nicht aufstehen…“

Gähnend wischte sich Naruto den Schlaf aus den Augen, reckte und streckte sich.

Das penetrante Klingeln des Weckers hatte ihn soeben aus seinen tiefsten Träumen gerissen, was seiner Laune nicht wirklich zu Gute kam.

„Dieser blöde Vollmond…“, quäkte er genervt und beförderte seine Bettdecke zu Boden.

Er schlüpfte in seine Schuhe und schlich daraufhin angefressen zum Fenster.

Doch die Überraschung, die sich ihm bot, als er die Gardinen beiseite zog, ließ ihn nunmehr seine Müdigkeit vergessen.

Die Sonne schien!

Nach Tagen trübnassen und kalten Wetters!

Der Himmel war wolkenlos und die Morgenröte erstrahlte das Dorf in einem farbfrohen Licht.

„Wie herrlich!“, freute sich Naruto und riss das Fenster gänzlich auf.

Wohltuend atmete er die frische Luft ein.

Trotz der herbstlichen Temperaturen erfreute er sich der hellen Sonnenstrahlen, die er seit Tagen nicht mehr gesehen hatte.

„Ob Hinata wohl auch schon wach ist?“, murmelte er und zog sich daraufhin seinen Sweater über.

Er öffnete leise seine Zimmertür und ging ins Wohnzimmer, wo Hinata die letzten Nächte auf der Couch geschlafen hatte.

„Nanu…, sie ist ja gar nicht da…“, stellte er verwundert fest.

Ihr Bettzeug war ordentlich zusammengelegt und das Fenster stand auf Kipp, um Luft in das Zimmer zu lassen.

Naruto seufzte.

„Hinata…“

Plötzlich klopfte es lautstark an der Tür.

„Naruto, bist du wach? Ich bin es, Sakura!“

„Oh nein!“, rief Naruto erschrocken.

Das Training mit Sakura!

Er hatte es vergessen!

„Sakura, es tut mir total leid, echt jetzt!“, entschuldigte er sich und öffnete in Windeseile die Haustür.

„Du machst mir echt Spaß, Naruto! Ich habe eine halbe Stunde an der Brücke auf dich gewartet!“, schimpfte Sakura und trat in die Wohnung ein.

„Du wirst Sensei Kakashi in Punkto Unpünktlichkeit immer ähnlicher!“

„Jetzt mach doch nicht so einen Aufriss deswegen, wir haben doch den ganzen Tag Zeit!“, sagte Naruto und bat Sakura ins Wohnzimmer.

„Wie geht es denn eigentlich Hinata?“, fragte Sakura und ließ sich auf die Couch nieder.

„Ich kann mir vorstellen, dass es für sie ziemlich hart sein muss…“

„Was? Du weißt von der Sache mit Kiba?“, fragte Naruto daraufhin lautstark.

Sakura nickte.

„Ja, das halbe Dorf spricht bereits darüber! Ich weiß auch, dass Kiba heute einen Termin bei Tsunade hat um einen Vertrag bei ihr zu unterschreiben!“.

„Was denn für ein Vertrag?“, wollte Naruto wissen.

„Naja, soweit ich informiert bin, will Kiba zu den ANBU…“, antwortete Sakura.

„Wie jetzt? Kiba will ein ANBU werden?“, rief Naruto aus allen Wolken fallend.

„Im Ernst jetzt?“

Sakura seufzte.

„Es sieht ganz danach aus, zumindest habe ich den Antrag auf Tsunades Tisch liegen sehen.“

„Dann meint er es also tatsächlich ernst…“, murmelte Naruto.

Sprachlos darüber setzte er sich neben Sakura auf die Couch.

„Kiba…“

„Ausgerechnet Team 8…irgendwie ist das schon komisch…“, sagte Sakura und zog sich daraufhin Narutos fragenden Blick zu.

„Was ist komisch?“

„Naja, irgendwie ist…war Team 8 immer das Team, zudem ich am wenigsten Kontakt hatte. Es kam mir immer so vor, als hätten Hinata, Shino und Kiba eine Art unüberwindbare Mauer zwischen sich und den anderen Teams gestellt…“, antwortete Sakura und Naruto schmunzelte.

„Dieses Gefühl hatte ich auch…“

„Die Drei waren für mich immer der Innbegriff einer starken Gemeinschaft, die nie und nimmer auseinander brechen könnte…“, ergänzte Sakura und legte behutsam ihre Hand auf Narutos.

„Vielleicht wird Tsunade einen Ersatz für Kiba finden, aber trotzdem wird es nicht das Gleiche sein…“

Seufzend ließ Naruto den Kopf sinken.

„Dann…dann wird Team 8 also dasselbe Schicksal widerfahren wie uns beiden?“

„Naja…es wird nicht auszuschließen sein“, antwortete Sakura.

„Das hat Hinata nicht verdient!“, rief Naruto daraufhin lautstark.

„Kiba und sie sind doch Freunde!“

Traurig wandte Sakura ihren Blick zur Seite.

„Sasuke war auch unser Freund und trotzdem ist er gegangen…“, sagte sie kleinlaut und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Aber eigentlich ist es egal, um wen es sich dreht. Einen Menschen zu verlieren, der einem so unendlich wichtig ist, den man liebt, ist so ziemlich das Schlimmste auf dieser Welt.“

Naruto runzelte die Stirn.

Sakura!

Sie liebte Sasuke noch immer!

Er konnte es ihr ansehen!

Dieser Ausdruck in ihren Augen…es war derselbe Ausdruck, den er letzte Nacht durch die sich im Mondschein spiegelnde Fensterscheibe in Hinatas Gesicht gesehen hatte!

Derselbe Blick!

Ein Blick der Sehnsucht!

Sehnsucht nach dem Menschen, den sie liebt…

„Verdammt!“, murmelte Naruto und ballte seine Hand zu einer Faust.

„Was ist denn?“, wollte Sakura wissen, doch Naruto war bereits von der Couch aufgesprungen.

„Naruto…was ist? Was hast du denn vor?“, fragte Sakura nochmals.

„Ich werde es verhindern!“, antwortete Naruto lautstark und zog sich hastig seine Jacke über.

„Was denn verhindern?“

Naruto drehte die Türklinke um.

„Dass…dass Hinata den Menschen verliert, den sie liebt…“

„Naruto…“, flüsterte Sakura.
 

„Für uns Beide wird sich einiges ändern, Akamaru!“, sagte Kiba und starrte auf Tsunades Anwesen.

Er hatte ein mulmiges Gefühl im Magen, war nervös.

In weniger als einer Stunde würde für ihn ein neues Leben beginnen.

Ein Leben, fernab von seinem Team, seinen Freunden, fernab von Hinata.

Ein Leben als ANBU.

Akamaru bellte kleinlaut und schmiegte sich an Kiba.

Auch er hatte ihn nicht umstimmen können.

„Dann ist das jetzt also die Stunde der Wahrheit, was?“, warf plötzlich Shino in den Raum, der wie aus dem Nichts hinter Kiba und Akamaru auftauchte.

„Shino!“, rief Kiba lautstark und drehte sich hastig um.

„Dass es mal soweit kommen würde…“

Seufzend verkreuzte Shino die Arme ineinander.

„Was soll das Shino?“, rief Kiba wütend.

„Deine Moralpredigt kannst du dir sonst wo hin stecken, es ist zu spät, ich habe mich entschieden!“

„Aber war das auch die richtige Entscheidung?“, fragte Shino, woraufhin Kiba nicht zu antworten vermag.

Er seufzte, wandte seinen Blick zur Seite.

Akamaru winselte.

„Es ist noch nicht zu spät, Kiba!“, sagte Shino und machte einen Schritt auf diesen zu.

„Du kannst noch zurück!“

„Nein, das geht nicht!“, unterbrach ihn Kiba lautstark und wandte sich ab.

„Wie kann man nur so stur sein?!“, murmelte Shino und schüttelte den Kopf.

„Bist du dir denn im Klaren, was du alles aufgibst?“

Kiba antwortete nicht, schloss lediglich die Augen.

„Hast du mal einen Moment lang an Hinata gedacht? Wie sie sich fühlen muss?“, fragte Shino.

„Hinata wird darüber hinweg kommen…“, sagte Kiba trocken.

„Da irrst du dich aber!“, rief Shino lautstark.

„Hinata braucht dich! Mehr als du denkst!“

„Unsinn!“, widersprach Kiba.

„Sie braucht mich nicht mehr…Naruto ist jetzt für sie da…“

Shino seufzte.

„Du machst dir etwas vor! Du läufst nur davon!“

Kiba schloss die Augen.

Er wollte Shinos Anschuldigung nicht wahr haben und doch wusste er, dass es die Wahrheit war.
 

Wie vom Blitz getroffen preschte Naruto über die Dächer Konohas.

Er war auf der Suche nach Hinata, hatte bereits das halbe Dorf nach ihr abgesucht.

Der kalte Wind blies ihm gehörig um die Nase, doch Naruto kümmerte dies nicht.

Er sprang auf einen hohen Strommast und blickte um sich.

Wo konnte Hinata nur sein?

Wo hatte er noch nicht nachgesehen?

„Der Park…“, murmelte er plötzlich als er auf das kleine Fleckchen Grün inmitten des Häusermeers starrte.

„Natürlich! Der Park!“

Ein Ort, an dem sich Hinata gerne mal zurückzog!
 

So schnell wie die Sonne aufgegangen war, so neigte sie sich jetzt wieder dem Horizont entgegen.

Die Tage im Oktober waren kurz und in der Ferne wölbten sich bereits wieder dunkle Wolken.

Gedankenversunken saß Hinata auf der kleinen Holzbank unter der großen Lerche und starrte auf das zu Boden gefallene, rote Laub.

Es bedeckte den asphaltierten Boden gänzlich und war ein Zeichen dafür, dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.

Die kalten Temperaturen und die kargen Bäume erwiesen sich bereits als die ersten Vorboten.

Hinata seufzte lautstark, schloss die Augen.

Sie vermag kaum an etwas Schönes denken zu wollen.

Eine wahrlich trostlose Zeit erwartete sie nun.

In sich zusammengekauert hörte Hinata plötzlich jemanden ihren Namen rufen.

Hastig hob sie den Kopf.

„Naruto…?“

Sie drehte sich um und sah Naruto auf sich zukommen.

„Gott sei Dank, Hinata!“, keuchte Naruto lautstark.

„Endlich habe ich dich gefunden!“

Etwas beschämt wandte Hinata ihren Blick von Naruto ab.

„Es tut mir leid, dass ich heute morgen so klammheimlich aus dem Haus gegangen bin…“, entschuldigte sie sich.

„Das ist jetzt so was von unwichtig!“, rief Naruto und packte Hinata an den Schultern.

„Hör zu, du musst etwas unternehmen! Kiba ist auf dem Weg zu Tsunade um seinen Ausstieg endgültig zu besiegeln!“

Hinata schloss die Augen.

„Ja, ich weiß…“, antwortete sie traurig und rang Naruto daraufhin ein verwirrtes Stirnrunzeln ab.

„Und dann sitzt du hier einfach so rum? Ich meine, es geht hier um Kiba, und du sitzt einfach auf dieser beschissenen Bank rum?“

„Was soll ich denn noch alles versuchen?“, unterbrach Hinata Naruto plötzlich lautstark.

„Ich war heute Morgen bei ihm…ich wollte ihn aufhalten, um jeden Preis, aber ich habe es nicht geschafft…“

Verzweifelt schlug sie die Hände vor das Gesicht.

„Ich habe es einfach nicht fertig gebracht…“

„Hinata…“, murmelte Naruto und setzte sich neben sie auf sie Bank.

„Du musst dich zusammen reißen, Hinata! Vielleicht ist es noch nicht zu spät!“

„Nein!“, rief Hinata und schüttelte den Kopf.

„Es ist vorbei! Es ist alles vorbei! Kiba hat sich entschieden!“

„Mann Hinata, bist du so beschränkt oder tust du nur so?“, platzte er es plötzlich lautstark aus Naruto heraus.

„Hast du es denn noch nicht kapiert? Kiba hat das Team deinetwegen verlassen, nur deinetwegen!“

Hinata erstarrte.

„M -Meinetwegen…? “, stotterte sie verblüfft.

„Ja…aber warum denn?“

„Weil er dich liebt, Hinata!“, antwortete Naruto daraufhin und wandte seinen Blick zur Seite.

„Weil er dich über alles auf der Welt liebt….“

Hinata stockte der Atem.

„Was…?“

„Tja, gegen seine Gefühle kann man eben nichts machen…“, sagte Naruto und legte seine Hand auf ihre.

„Irgendwie ist es schon Ironie des Schicksal…“, ergänzte er und ein beinahe quälendes Lächeln zierte sein Gesicht, als er zu Hinata sah.

„…weil du ihn nämlich auch liebst, hab ich recht?“

Hinata schloss die Augen.

Sie zitterte am ganzen Körper, hatte plötzlich das Gefühl von innen zu explodieren!

So, als würden all ihre Gefühle aus ihr herausbrechen wollen!

Tief verborgene Gefühle, die sie die ganze Zeit über unbewusst zu kontrollieren versucht hatte und die sich jetzt binnen von Sekunden in ihr gelöst zu haben schienen!

Doch diese Gefühle….sie galten nicht Naruto!

Es waren Gefühle, die sie für Kiba empfand!

Einzig und alleine für ihn!

Fassungslos sah Hinata zu Naruto.

„Ich…ich…“

Behutsam drückte Naruto ihre Hand.

„Du solltest dich jetzt beeilen…“

„Naruto…?“, stotterte Hinata mit gebrochener Stimme.

„Ist schon in Ordnung, Hinata…“, sagte Naruto und ließ ihre Hand schließlich los.

Ein verschmitztes, jedoch zugleich auch quälend wirkendes Lächeln legte sich auf sein Gesicht.

„Na los jetzt! Geh endlich zu ihm und hol ihn wieder zurück!“

Tränen liefen über Hinatas Gesicht.

„Naruto…“, wiederholte sie aufgewühlt.

Ließ er sie etwa gehen?

Hatte er ihre Gefühle für Kiba etwa erkannt?

„Du darfst den wichtigsten Menschen in deinem Leben nicht verlieren!“, sagte Naruto bestimmt und sah Hinata ernst an.

„Lass es nicht zu! Nicht solange es noch Hoffnung gibt…“

Er hatte ihre Gefühle für Kiba erkannt.

Zweifellos.

„Ich…“, versuchte Hinata zu sagen, doch Naruto schüttelte nur den Kopf.

„Geh jetzt endlich! Na los!“, ermahnte er nochmals lautstark und wandte seinen Blick daraufhin ab.

Hinata erhob sich nur schwerfällig von der Bank und ging einige Schritte.

Noch immer liefen die Tränen unkontrolliert über ihr Gesicht.

„Naruto…“, flüsterte sie leise und drehte sich daraufhin noch einmal zu ihm um.

„Ich…danke dir…“

Doch Naruto war bereits verschwunden.
 

Hastig lief Hinata durch die Straßen.

Der Schweiß rann über ihre Schläfen.

Kiba!

Sie durfte nicht zu spät kommen!

Sie durfte ihn nicht verlieren!

Nicht ihn!

Ihren besten Freund, ihren Vertrauten, ihre große Liebe, der immer für sie da gewesen war, sie immer beschützt hatte, sein Leben für sie gegeben hätte!

„Kiba…!“, keuchte Hinata und rannte daraufhin noch schneller.

In der Ferne türmte sich bereits schon Tsunades großes Anwesen.

Hinata schloss die Augen und legte noch einen Zahn zu.

„Kiba!“

Völlig außer Atem kam sie schließlich vor den Toren zum Stehen.

Sie keuchte lautstark, wischte sich über die schweißgebadete Stirn.

Es war niemand zu sehen!

Weder Kiba, oder Tsunade, noch sonst irgendjemand!

Eine schreckliche Angst überkam Hinata.

War sie etwa zu spät?

„Hinata?“, hörte sie plötzlich jemanden sagen und drehte sich daraufhin schlagartig um.

„Kiba!“

Es war Kiba, der seelenruhig an einem Laternenpfahl angelehnt war.

Hinata war blindlings an ihm vorbei gerannt, hatte ihn scheinbar übersehen.

„Kiba…“, wiederholte sie mit zittriger Stimme und machte einen Schritt auf diesen zu.

„Bist…bist du etwa meinetwegen gekommen?“, fragte Kiba überrascht, worauf Hinata lautstark zu schluchzen anfing.

„Ja…“, antwortete sie und starrte daraufhin verbissen auf den Boden.

„Es…es ist zu spät, oder?“

Kiba seufzte.

„Ich…ich war nicht bei Tsunade…“

Hinata erstarrte.

„Was…?“

„Ich stand kurz davor, aber…irgendwie konnte ich es nicht. Ich wäre nur vor Etwas davongelaufen…“, antwortete Kiba und verschränkte die Arme.

„…und eigentlich laufe ich vor nichts davon. Kennst mich ja…“

„Kiba…“, murmelte Hinata und fing daraufhin unaufhaltsam zu weinen an.

„Ich hätte es nicht ertragen, dich zu verlieren, ich wüsste nicht, was ich gemacht hätte…“, schluchzte sie, als Kiba behutsam eine Hand auf ihre Schulter legte.

„Hinata…“

„Ich…will nie wieder solche Angst haben, dich zu verlieren…“, sagte Hinata und schaute Kiba daraufhin in die Augen.

„Ich will für immer bei dir sein…“

„Hinata…“, murmelte Kiba überrascht.

„Was sagst du da?“

„Ich…bin so blöd gewesen, die ganze Zeit über! Ich musste dich erst fast verlieren um zu erkennen, dass…dass du…derjenige bist, ohne den ich nicht leben kann!“, sagte Hinata und schmiegte sich daraufhin sanft an Kiba an.

„Zu dir gehöre ich hin…“

Auf diese Worte hin, verfiel Kiba in eine regelrechte Starre.

„Aber…wie….“, stotterte er, doch Hinata drückte ihn noch fester an sich.

„Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr und ich will für immer bei dir sein!“, antwortete sie lautstark.

„Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben!“

„Hinata…“, murmelte Kiba verblüfft und errötete um die Nase.

Ein Traum!

War das vielleicht nur ein Traum?

Behutsam drückte Hinata seine Hand.

„Ich möchte an deiner Seite sein…wenn du das auch willst…“.

Sie sah ihm tief in die Augen und in diesem Moment wusste Kiba, dass es kein Traum war!

„Hinata!“, rief er daraufhin lautstark und umarmte sie stürmisch.

„Natürlich will ich das! Mehr als alles andere auf der Welt!“

Ein Lächeln legte sich auf Hinatas Gesicht.

Vertraut schloss sie die Augen und lehnte ihren Kopf auf Kibas Schulter.

Es war ein Moment der Zweisamkeit, der Hoffnung für eine Zukunft.

Eine Zukunft ohne Ängste, ohne Missverständnisse, eine Zukunft ohne Geheimnisse.

Endlich wusste Hinata, zu wem sie gehörte.
 

Gedankenversunken stand Naruto auf der kleinen Brücke und warf Kieselsteine ins Wasser.

Er war total aufgewühlt, konnte nicht so wirklich begreifen, dass seine Beziehung mit Hinata nun endgültig vorbei war.

Aber er hätte sie auch nicht zurückhalten wollen.

Hinata hatte sich entschieden.

Gegen ihn.

Für Kiba.

Sie hatte sich nach und nach in ihn verliebt, ohne es vielleicht selbst wahr zu haben.

Naruto seufzte.

Von nun an würde er sein Leben wieder ohne Hinata leben müssen.

Ein für ihn noch unerträglicher Gedanke, aber das Leben würde weitergehen.

Noch war nicht der Zeitpunkt gekommen, den Kopf in den Sand zu stecken.

Heute würde er nicht verzweifeln.

Noch musste er seine Träume, seine Ziele verwirklichen und ein Versprechen halten.

Ein Versprechen, das er niemals brechen würde.

Ein Versprechen, das er sich und seinen Freunden vor langer Zeit gegeben hatte und woran er auch in Zukunft festhalten würde.

Für sich, für Sasuke und Sakura, für die Menschen, die er liebte.

Auf die er sich immer verlassen könnte.

Naruto atmete tief ein.

Der kühle Wind umspielte ihn, ließ ihn neue Hoffnungen schöpfen.

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter.

Er drehte sich um und seufzte erleichtert.

„Sakura…“
 

»Ich möchte mich hiermit recht herzlich bei allen Lesern und für alle Kommis bedanken! Nun ist diese FF doch eine KibaXHina FF geworden, das hatte sich ja irgendwie schon nach wenigen Kapitel abgezeichnet. NaruXHina hätte ihn dieser Geschichte einfach nicht so wirklich gepasst, dafür war ihre Beziehung dann doch etwas zu kompliziert^^ Ich hoffe, euch gefällt der Schluss trotzdem...*lol*<<



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Von:  maltuntas
2013-08-15T13:02:39+00:00 15.08.2013 15:02
eine sehr schöne ff muss ich wirklich sagen nur 2 dinge haben mich gestört wobei eine davon eher persönlicher ist die erste das die kampfszenen nicht sehr hervorgehoben sind und die persönlichere das mit kiba und hinata (bin nunmal ein fan von NaruHina aber is ja deine ff xD) ich würde daraufhin fragen ob noch ein nachfolger kommt mit NaruSaku und Sasuke zurück kommt oder so etwas in der art lg malti

Von: abgemeldet
2010-06-29T21:36:01+00:00 29.06.2010 23:36
fals du nich verstehst was ich meine schreib ma ne ENS ^^ bin grad etwas müde un kann so nix erklärn xD
Von: abgemeldet
2010-06-29T21:35:04+00:00 29.06.2010 23:35
schreib doch einfac ein anderes ende (naruxhina) un schreib rein das es ein zweites ende ist .. also die einen die das nich mögen lesen das andere :D

Bsp.: Kapitel 123 - KibaxHina Ende
- NaruxHina Ende
^^
dann sind alle zufrieden... ;P

lg
Von:  Blackdarkness
2009-02-09T18:34:54+00:00 09.02.2009 19:34
Ich bin mit dem Schluss überhaut NICHT einverstanden.
Deine FF heisst "Keine wie du NaruxHina" und nicht KibaxHina.
Du solltest entweder deine FF umbenennen oder änderst das Ende, so das es wieder NaruHina wird.

Ich für meine Teil habe deine FF wieder von der Favo-liste geschmissen.
Sry, aber ich lass mich nicht verarschen
Von:  Blackdarkness
2009-02-09T18:32:53+00:00 09.02.2009 19:32
Ich bin mit dem Schluss überhaut NICHT einverstanden.
Deine FF heisst "Keine wie du NaruxHina" und nicht KibaxHina.
Du solltest entweder deine FF umbenennen oder änderst das Ende, so das es wieder NaruHina wird.

Ich für meine Teil habe deine FF wieder von der Favo-liste geschmissen.
Sry, aber ich lass mich nicht verarschen
Von: abgemeldet
2009-01-25T03:09:02+00:00 25.01.2009 04:09
Ich weiss nicht so recht, aber wenn du die Story eigentlich mit NaruxHina schreiben willst, würde ich es auch bis zum Schluss so machen!
Wenn du das Ganze noch in den letzten drei Kapiteln abänderst, wirkt es dann so als würde Hinata ihre Gefühle gar nicht ernst nehmen und dass Naruto sozusagen vollkommen verarscht wird! (obwohl er es akzeptiert hat!)
Also das ist nur meine persöhnliche Meinung! Du musst sie nicht zu ernt nehmen! Die Story find ich eigentlich ziemlich gut!^^

mfg Sweet_Hinata
Von:  Kampf-Teddy
2009-01-18T17:01:19+00:00 18.01.2009 18:01
Im Grunde ist das Ende dem Autoren überlassen, für mich jedoch nicht nachvollziehbar. Du solltest vielleicht den Titel ändern (NaruxHina);).
Teddy.
Von:  MicyNo
2009-01-18T15:01:55+00:00 18.01.2009 16:01
super kappi^^
obwohl ich persönlcih das end-Paring net so dolle fand^^
naja aber was solls so ist halt die Liebe wie ein Meuchelmörder^^
naja aberich find auch das es von anfang an klar war für wen sich Hina entscheidet^^ps: Traurige enden Liebe ich^^
Von:  keeper1fs
2009-01-18T13:02:45+00:00 18.01.2009 14:02
Ähm scheiss Ende durch und durch ... Sry aber die FF ist verarsche druch und durch und der aufeinmalige Sinneswandel überhaupt nicht nachvollziehbar..

Von:  Kyuuo
2009-01-18T11:55:27+00:00 18.01.2009 12:55
tolles kapi
der arme naru
mfg kyuuo


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