Auferstanden - Lebende Puppen von jade18 (~~~Saso x Saku~~~) ================================================================================ Kapitel 21: Tröstendes Gespräch ------------------------------- So, ich bin´s mal wieder und ich hab ein neues Kapitel dabei. Ich hoffe, es gefällt euch auch^^ Und ich hoffe ihr habt am Anfang des Kapis genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben ^___^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Völlig aufgewühlt lief Sakura hektisch durch das kleine Zimmer und sammelte ihre Sachen zusammen. Die Morgendämmerung tauchte den Raum in warmes Licht, doch die junge Frau hatte gerade überhaupt keine Augen für die Schönheit dieses Spektakels. Nach den Geschehnissen der letzten Nacht war sie Sasuke noch nicht über den Weg gelaufen und darüber war sie auch mehr als froh. Sie würde vor Scham wahrscheinlich sofort tot umfallen. //Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Ich hab ihn geschlagen. Ich hab meine große Liebe geschlagen. Ich hab meine große Liebe geschlagen, als er endlich, nach so langer Zeit … er hatte mich nie beachtet, und als er … da hab ich … OH GOTT!!!!// Sie fühlte sich, als würde sie tonnenweise Ziegelsteine in ihrem Magen und ihrem Herzen tragen. Ihr war so elend zumute. Wie konnte sie ihn nur wegstoßen? Sie liebte ihn doch. Zwar musste sie sich eingestehen, dass in ihren Fantasien er etwas weniger ruppig war, vielmehr der perfekte, zärtliche, unwiderstehliche Gentleman, trotzdem konnte sie einfach nicht glauben, dass sie ihn einen Fausthieb verpasst hatte. //Oh Gott, ich hab sogar mit Chakra zugeschlagen, jetzt wird er mich hassen.// Seufzend ließ sie sich auf das Bett fallen. Wie konnte sie das nur tun? Daran war nur dieser verfluchte Traum schuld, der hatte sie so dermaßen aus der Bahn geworfen. //Oh Gott, der Traum.// Schon allein bei der Erinnerung daran lief sie rot an. Wie konnte sie nur … sowas träumen, mit … so jemandem. Sakura war mehr als nur verwirrt, und Verwirrtheit scheint in letzter Zeit zu einem Dauerzustand geworden zu sein. Sie legte ihre Hände aufs Gesicht und seufzte. Die Gewissheit, Sasuke nun für immer verloren zu haben, schien schwer auf ihrer Seele zu lasten. Hätte sie doch nur diesen blöden Traum verdrängen können, dann hätte sie mit Sasuke die Nacht verbracht und nicht alleine im Gästebad, wo sie sich eingeschlossen hatte, und dann wäre sie auch als das glücklichste Mädchen der Welt aufgewacht. Stattdessen packte sie jetzt ihre Sachen, um dieses Haus so schnell wie möglich zu verlassen und Sasuke nie wieder unter die Augen treten zu müssen. Sich hier herauszuschleichen sollte ja nicht das Problem werden, aber wie sollte sie ihm denn aus dem Weg gehen, wenn sie beide Ninjas aus dem selben Ninjadorf waren. Vielleicht sollte sie sich angewöhnen, ab jetzt nur noch Seitengassen zu nehmen und nur noch im Dunkeln rauszugehen, oder sie könnte nur noch mit einem Verwandlungsjutsu getarnt das Haus verlassen … obwohl, dass könnte er dann ja mit seinem Sharingan durchschauen. Verflixt, dann müsste sie wohl doch er heimlich das Dorf verlassen und ihr Leben als Nuke-Nin fristen. Das wär zwar ein hoher Preis, aber dann müsste sie Sasuke nicht mehr unter die Augen treten, und da sie sicher war, in diesem Fall definitiv sterben zu müssen, war eine Flucht aus Konoha wohl ihre einzige Überlebenschance. Sie seufzte wieder, die Hände noch immer auf ihr Gesicht gelegt, da ihr von den fröhlich bunten Farben des Sonnenaufgangs schlecht wurde. „Warum seufzt du?“ //OH, MEIN GOTT// erschrocken fuhr sie hoch, setzte sich kerzengerade hin und sah mit weit aufgerissenen Augen zu Sasuke, der im Türrahmen stand und sie mit ausdruckslosem Gesicht ansah. //OK, gleich sterbe ich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich tot umfalle.// Doch entgegen aller ihrer Vermutungen hörte ihr Herz nicht auf zu schlagen, im Gegenteil, es raste so schnell, dass ihr das Blut in den Ohren zu dröhnen schien. „Ich … ähm … Sasuke …“ stammelte sie und verfluchte sich innerlich dafür, dass sie weder einen vernünftigen Satz bilden geschweige denn einen klaren Gedanken fassen konnte. „…“ sie wollte etwas sagen, doch sie konnte einfach nicht. Auch wenn sie befürchtete, dass, wenn sie jetzt nichts tat, wirklich für immer alles verloren wäre. Was sollte sie denn schon tun? Ein: ‚Entschuldigung, dass ich dir eine runter gehauen habe, aber du kamst etwas unpassend, denn 3 Minuten vorher hab ich geträumt, dass einer von Konohas Todfeinden mit beglückt. Tja, wärst du mal ein kleines bisschen früher in mein Zimmer geplatzt‘? Das wäre wohl eher unpassend, auch wenn es mehr als treffend war. Und wie er da so an den Türrahmen gelehnt stand und dabei so lässig dreinsah, als wäre nichts gewesen, war auch keine besonders gute Hilfe. Sasuke schien die berühmt berüchtigte Tun-als-wäre-nichts-gewesen-Tour perfektioniert zu haben. Bei ihr hatte diese Tour nie richtig funktioniert und das tat sie auch jetzt nicht, denn ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und schien ihr den Atem zu nehmen. Wäre sie doch bloß schon früher abgehauen anstatt ihre Zeit mit sinnlosem Im-Gästebad-Einsperren zu vergeuden. Jetzt war es zu spät und das Problem in Form von Sasuke versperrte ihr den Fluchtweg. „Du packst?“ durchbrach er plötzlich die Stille, Sakura zuckte vor Schreck kaum merklich zusammen. Sie wusste, dass das hier wahrscheinlich die letzte Chance war, diese Sache wieder geradezubiegen. Sasuke war sicher nicht der Typ, der nach so einer Abfuhr noch mal angekrochen kam. Doch ihr fiel leider absolut nichts ein, was sie hätte tun können. „Ich … ja, ähm… ja, ich packe“ ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. „Ich glaube nicht, dass du mich nach … nach gestern noch länger hier haben willst, also wollte ich gehen, bevor du mich rauswirfst, denn das hätte ich wohl nicht verkraftet.“ Ihr Flüstern wurde immer leiser. Sie hoffte, dass er sie nicht verstehen würde, doch irgendwie befürchtete sie, dass er trotzdem jedes Wort gehört hat. Stille breitete sich über die beiden aus, und dieses Schweigen erschien ihr unerträglich. Hätte Sasuke doch etwas gesagt, hätte er sie beschimpft oder sonstwas, alles wäre besser als dieses höllische Schweigen, mit dem er sie in Ungewissheit schmoren ließ. „Ich hatte nicht vor, dich rauszuschmeißen“ sagte er dann schlicht in einem unerträglich sachlich nüchternen Tonfall. Trotzdem schöpfte sie ein kleines bisschen Hoffnung aus seinen Worten. „Heißt das, ich kann … du lässt mich hier weiter wohnen?“ fragte sie zaghaft und traute sich zum ersten Mal wieder richtig, ihm in die Augen zu sehen. Doch sein Gesichtsausdruck verpasste ihrer aufkommenden Freude sofort wieder einen Dämpfer. Sie hatte nicht diesen kalten, ausdrucklosen und harten Blick erwartet, den sie in der letzten Zeit so oft bei Itachi gesehen hatte. Ohne auch nur den Hauch einer Regung in seiner Miene drehte Sasuke sich um und verließ den Raum. Doch als Sakura ihn ein ganz leises, leicht geknurrt klingendes „Ja“ murren hörte, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Es war doch nicht alles verloren. Jetzt musste sie nur noch mit sich selbst irgendwie ins Reine kommen. Irgendwie. Die Sonne brannte auf die Straßen Konohas nieder. Es war Mittag und es tummelten sich trotz der Hitze eine Menge Menschen auf den öffentlichen Plätzen. Sakura war dieser ganze Auflauf viel zu viel. Es wäre ihr um einiges lieber gewesen, Sasukes Haus nicht zu verlassen, aber erstens hielt sie die Anspannung, dort mit ihm unter einem Dach zu sein, nicht länger aus und zweitens hoffte sie, sich angemessen entschuldigen zu können, indem sie was schönes zu Abend kochte. Zugegeben, ihre Kochkünste waren nicht gerade die eines Meisters, allerdings hatte sie Tobi hin und wieder in der Küche geholfen und er hat ihr den ein oder anderen Geheimtipp gegeben. Also wollte Sakura sich diese Tipps zu Nutzen machen und ihr Glück am Herd des Uchiha-Anwesens versuchen. Außerdem war dieser kleine Einkaufsbummel, den sie gerade erledigte um die nötigen Zutaten zu besorgen, eine willkommene Ablenkung. Dennoch hoffte sie, keinem ihrer alten Freunde zu begegnen. Ich war weiß Gott nicht danach, jedem Bürger Konohas von Narutos tragischem Schicksal zu erzählen, dass würde sie sicher nicht verkraften. Sie würde einfach versuchen, die Einkäufe so schnell wie möglich zu erledigen. Doch leider wollte das Schicksal ihr diesen Gefallen nicht tun. Als sie gerade an einem Obststand nach etwas Passendem Ausschau hielt, legte plötzlich jemand seine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken und das Schlimmste ahnend drehte sie sich um und erkannte Lee, der sie mit einem undefinierbarem Blick ansah. Einerseits schien er sehr froh zu sein, sie zu sehen, aber sah auch sehr bedrückt aus. „Sakura-chan … ich bin so froh, dass du … wieder da bist“ sagte er und umarmte sie. Sakura fühlte sich mehr als unwohl dabei. Warum mussten auch alle sie umarmen? „Es tut mir so Leid. Ich hab das mit … Naruto … erfahren. Die Hokage hat es heut früh bekannt gegeben.“ Da war er, der Schlag ins Gesicht, den sie seit ihrer Ankunft gefürchtet hatte. Dass Lee sie auf Naruto ansprach ließ den Schmerz über seinen Verlust so unendlich stark wieder in ihr aufwallen. Wie versteinert ertrug sie seine tröstend gemeinte Umarmung, die ihr wie eine Folter vorkam. //Meine Schuld…alles meine Schuld.// Wie konnte er ihr bloß so viel Mitgefühl entgegenbringen, wo doch sie die Schuld an allem trug? Der Schmerz und die Schuldgefühle lasteten so schwer auf ihrer Seele, dass ihr davon übel wurde. In den letzten Stunden hatte sie den Schmerz verdrängen können. Der ‚Zwischenfall‘ in der Nacht hatte ihre Gedanken von ihrem Leid abgewandt, aber durch Lee sah sie sich wieder mit der Schwärze konfrontiert, die sie zurückgedrängt hatte und die nun wieder bedrohlich über ihr zusammenzubrechen schien. Ihr war übel und ihre Augen brannten, als wollten sich wieder Tränen den Weg über ihr Gesicht bahnen. „Sakura-chan, du … wenn…“ setzte er an, doch sie viel ihm ins Wort. „Danke Lee, aber ich würde jetzt wirklich gerne alleine sein.“ Ihre Stimme klang brüchig, auch wenn sie versucht hatte, dies zu verhindern. Lee sah sie mit besorgtem Blick an. „Sakura-chan, ich…“ „Nein, Lee, bitte, ich wäre jetzt wirklich lieber allein“ erwiderte sie bestimmt und befreite sich aus der Umarmung. Er sah sie etwas gequält an. Sakura konnte sich vorstellen, dass auch er sehr unter dem Verlust Narutos litt, immerhin waren sie gute Freunde gewesen. Und auch wusste sie, dass sie ihm hätte dankbar sein sollen, dafür, dass er ihr helfen wollte, doch konnte sie kein Gefühl der Dankbarkeit aufbringen. Nicht Jetzt. Noch nicht. Auch war ihr klar, dass sie sich später bei ihm entschuldigen müsste, dass sie ihn so vor den Kopf gestoßen hatte. Später. Jetzt musste sie einfach weg von ihm, weg von diesem Markplatz. Sie drehte sich ohne ein weiteres Wort um und entfernte sich langsamen Schrittes von dem besorgt dreinblickenden Lee. Sie war erleichtert, dass er sie nicht aufhielt, um ihr weiterhin sein Beileid auszudrücken oder sie trösten zu wollen. So etwas wie Trost konnte sie nicht gebrauchen, oder hatte sie nicht verdient. Trost half bei kleinen Fehlschlägen, aber doch nicht beim Verlust des besten Freundes. Wie apathisch setzte sie einen Fuß vor den anderen, und als sie wusste, dass sie aus Lees Sichtweite verschwunden war, setzte sie zum Laufen an und rannte und rannte, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Sie nahm von den Passanten, die sie anrempelte, gar keine Notiz. Es war ihr egal, dass sie alle Blicke auf sich zog, wie sie da so offensichtlich verzweifelt durch die Straßen rannte. Ihre Tränen konnte sie auch nicht mehr zurückhalten. Sie begann zu schluchzen, sodass sie bald außer Puste war und anhalten musste. Als sie sich umsah, erkannte sie, dass sie im Park von Konoha gelandet war. Das war ihr ganz recht, denn hier hatte man seine Ruhe, wenn man alleine sein wollte. Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen weg. Doch das Schicksal schien es heute wirklich nicht gut mit ihr zu meinen. Auf einer Parkbank, etwa hundert Meter von ihr, sah sie ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren sitzen, die ihr allzu bekannt war. Hinata. Sakura hätte nicht erwartet, dass es ihr nach der Begegnung mit Lee noch schlimmer gehen könnte, doch da hatte sie sich anscheinend geirrt, denn der Anblick von Hinata, wie sie da so zusammengekauert auf der Bank saß und ihre Beine mit ihren Armen umschlungen hatte, brach ihr förmlich das Herz. Wie gelähmt stand sie da, unfähig, den Blick von ihr abzuwenden. Am liebsten wäre sie gegangen, ohne Hinata auf sich aufmerksam zu machen, doch irgendwie glaubte sie, dass das ein Fehler wäre. Hinata war anders als sie. Während Sakura ihren Schmerz lieber für sich alleine trägt und das Mitgefühl der anderen nicht aushalten konnte, so ist Hinata auf Hilfe und Trost angewiesen, um einen solchen Verlust zu verkraften. Sakura brachte es nicht über sich, sie da so sitzen zu lassen. Da sie sich schuldig fühlte, und da sie und Hinata sehr gute Freunde geworden waren, beschloss Sakura, mit ihr zu reden, auch wenn sie am liebsten unauffällig abgehauen wäre. Sie schuldete es Hinata einfach, ihr ein wenig Trost zu spenden. Mit zögernden Schritten ging sie auf ihre Freundin zu. Hinata weinte nicht, aber ihre Augen, die sie auf den Boden gerichtet hatte, wirkten seltsam leer. „Hinata-chan…“ sagte sie leise. Überrascht blickte die junge Kunoichi auf. „Ich war ja so froh, als ich gehört habe, dass du wieder heil in Konoha bist“ sagte sie und auf ihren Lippen bildete sich ein schwaches Lächeln. Das war nun wirklich zu viel für Sakura. Wie konnte Hinata nur in so einer Situation ein so ehrliches Lächeln aufbringen? Wieder liefen ihr Tränen die Wangen herab. „Hinata-chan, es tut mir so Leid“ schluchzte sie vollkommen aufgelöst. Von ihrer Selbstbeherrschung war nichts mehr übrig. Völlig aufgelöst sank sie neben Hinata auf die Bank. Diese legte den Kopf auf die Schulter der Rosahaarigen. „Ich weiß, aber das muss es nicht. Es war seine Entscheidung, nicht deine“ sagte Hinata leise. Sakura meinte aus ihrer Stimme heraushören zu können, dass auch sie weinte. „und ich konnte ihn nicht aufhalten. Ich hätte es tun müssen, aber ich hab es nicht geschafft“ setzte die Schwarzhaarige gequält dazu. „Es ist nicht deine Schuld“ flüsterte Sakura. Dann schwiegen sie. Eine ganze Weile lang sagte keine ein Wort. Vielleicht verstrich eine Stunde, vielleicht sogar mehr, bis sie endlich das Schweigen brachen und sich gegenseitig die Seele ausschüttet, ihren ganzen Schmerz teilten, und auch diese unerträglichen Schuldgefühle. Sakura hatte sich geirrt, sie war doch nicht dafür gemacht, ihren Schmerz alleine zu tragen. Dieses Gespräch mit Hinata brachte ihr unendlich viel Trost, und genauso war es umgekehrt. Sie redeten über alte Zeiten, und manchmal lachte sie schwach, wenn sie sich an einen besonders schönen Moment erinnerten. Sie redeten über Stunden, und daraus schöpften sie wieder etwas Kraft. Hinata schien ihr nicht die Schuld an Narutos Tod zu geben, dass spendete ihr etwas Trost, allerdings wusste Hinata auch nichts von Sakuras kleiner Affaire mit einem Akatsuki, der die Frage nach ihrer Schuld ihrer Meinung nach in ein ganz anderes Licht stellt. Vielmehr fühlte Hinata sich selbst verantwortlich, da sie ihn nicht aufhalten konnte. Hinata erzählte von ihrem gescheiterten Versuch, Naruto aufzuhalten. Sakura hingegen berichtete über ihren Aufenthalt bei den Akatsuki, ließ dabei aber Sasori komplett aus. Es tat trotzdem gut, sich so viel von der Seele zu reden. Sie redeten und redeten, so bemerkten sie gar nicht, dass die Dämmerung bereits hereingebrochen war. „Es ist spät. Wir sollten gehen, Sakura-chan“ sagte die Hyuga-Erbin und stand auf. „Du hast wohl Recht, aber ich werde noch bleiben und die Ruhe in diesem Park genießen“ antwortete Sakura mit einem leichten Lächeln. Hinata nickte. „Danke, Sakura-chan“ sagte sie leise. Erst wollte Sakura sie fragen, wofür sie sich bedankte, aber dann meinte sie nur „du hast mir heute genauso geholfen wie ich dir“ und richtete ihren Blick in den dunkelblauen Himmel, an dem der erste Stern bereits zu sehen war. „Mach´s gut“ sagte Hinata noch, bevor sie sich auf den Weg machte. „Ja, du auch“ murmelte Sakura, obwohl sie bezweifelte, dass Hinata sie überhaupt noch hören konnte. Lange blieb Sakura dort sitzen und beobachtete, wie nach und nach ein neuer Stern am Himmel sichtbar wurde. Sakura liebte die Sterne, doch der Sternenhimmel hier in Konoha war wirklich nicht halb so schön wie an jenem Abend, als … Sie konnte leider bei diesem Anblick nicht verhindern, an Sasori zu denken, wie sie vor gar nicht allzu langer Zeit an diesem See gesessen und … sich geküsst hatten. Sakura verstand das alles einfach nicht. Wie hatte es nur dazu kommen können? Er war ein grausamer Mörder und ein Feind ihres Heimatdorfes und ihrer Freunde, wieso hatte sie das alles nicht mehr in ihm sehen können? Stattdessen war er nur der ziemlich gut aussehende, mysteriöse Puppenspieler, der leider Gottes sehr anziehend war. Doch Itachi hatte die Situation schlagartig geändert. Sie hatten Naruto mitgenommen, und das führte ihr, wie ein Schlag ins Gesicht, wieder vor Augen, mit wem sie es eigentlich zu tun hatte. Grausame Mörder, ihre Feinde, nichts weiter. Sakura ballte die Hände zu Fäusten. Wie konnte sie nur mit einem von den Akatsuki schlafen? Am liebten würde sie sich ohrfeigen, doch dass hätte ja leider auch nichts gebracht. Sie erinnerte sich an seine Hände, wie sie zärtlich über ihre nackte Haut streichelten. Die Hände eines Mörders. Sakura musste sich unwillkürlich schütteln. Mörder. Wieso nur konnte sie ihn, der wie ein dunkler Schatten über ihrer Seele zu schweben schien, nicht einfach vergessen und ihr Glück bei Sasuke suchen? Warum… Ein Rascheln riss sie aus den Gedanken. Sie wunderte sich, dass so spät noch jemand im Park war. Es war sicherlich schon nach Mitternacht. Sie sah hinter die Bank, da sie glaubte, das Geräusch hinter sich gehört zu haben. Doch da war nichts. Merkwürdig. Wahrscheinlich nur irgendein Tier. Sich nichts weiter dabei denkend drehte sie sich wieder um und hätte vor Schreck fast geschrien, doch sie brachte keinen Laut hervor. Ihr Herz und ihr Atem, alles an ihr schien still zu stehen. Sie konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen, ihr Kopf war wie leergefegt, nichts, außer dem Bild des rothaarigen Akatsuki, der direkt vor ihr stand und auf sie herabsah. Wie gelähmt starrte sie zu ihm hinauf, unfähig, auch nur den kleinsten Muskel zu bewegen oder den leisesten Hilferuf von sich zu geben. Auch er blieb still und vollkommen ausdruckslos sah er zu der jungen Kunoichi herunter, der ihre Angst ins Gesicht geschrieben war. Nur langsam konnte sie sich etwas beruhigen und wieder einigermaßen klar denken. Doch die Fragen, die ihr dann durch den Kopf gingen, gefielen ihr ganz und gar nicht. Warum war er hier? Wollte er sie etwa wieder entführen? Immerhin wusste sie noch immer nicht, warum er sie überhaupt ins Akatsuki Hauptquartier verschleppt hatte. Was ist, wenn er es jetzt wieder tun würde? Sie musste dringend Hilfe holen. Hier waren sie mitten in Konoha, und nicht im Wald außerhalb, wie damals, sodass ihr sicher ein paar Shinobi zur Hilfe kommen würden. Sie musste nur um Hilfe rufen. Doch irgendwas hielt sie davon ab. Trotz ihrer Angst vor ihm, sie konnte einfach nicht um Hilfe rufen. Was war nur mit ihr los? War sie neugierig, was er hier machte, oder wollte sie nicht, dass die Konoha-Shinobi in hier fanden? Zusätzlich zu ihrer Angst stiegen Zweifel in ihr auf, dieselben Zweifel, die sie die letzte Zeit so gequält hatten. Dieselben Zweifel, die in ihr aufkamen, wenn sie sich fragte, wie es dazu kommen konnte, dass sie mit diesem Nuke-Nin geschlafen hatte. „Was zur Hölle tust du hier?“ brach sie dann das Schweigen. Sie stand von der Bank auf, um sich dann ein paar Schritte von ihm zu entfernen. Sasoris Blick folgte ihr und blieb dabei so ausdruckslos wie bisher. Er antwortete nicht, was Sakura ziemlich unruhig machte. „Sag schon, was machst du hier? Und was ist mit Naruto?“ fragte sie, obwohl sie vor der Antwort mehr Angst hatte als vor Sasori selbst. „Das Kyuubi no Jinchuuriki ist tot.“ Auch wenn sie mit einer solchen Antwort gerechnet hatte, so überkamen sie eine unerträgliche Traurigkeit und ein gewaltiger Schmerz in ihrem Herzen. //tot … tot … tot.// Wieder bahnten sich Tränen ihren Weg über ihr Gesicht. Sie wollte auf ihre Knie herabsinken, sich die Hände über den Kopf legen und ihrer Trauer vollen Ausdruck geben. Doch der Mann vor ihr war Akasuna no Sasori, und sie musste sich zusammenreißen, um diese bedrohliche Situation unbeschadet zu überstehen. Sie konnte nicht einfach in hoffnungsloses Schluchzen ausbrechen. Also versuchte sie sich zu fassen und sah ihn mit wässrigen Augen an. „Mörder“ hauchte sie mehr, als dass sie es sagte. Sasori zeigte keine Reaktion, doch war sie sich sicher, dass er es verstanden hatte. „Er hat dir viel bedeutet, nicht wahr?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Sakura war überrascht. Worauf wollte er hinaus? „Ich habe nicht vor, dich hier in Konoha zu lassen“ sagte er in einem erschreckend sachlichen Tonfall. Der Körper der jungen Frau verkrampfte sich. Sie hatte zwar damit gerechnet, aber abfinden wollte sie sich damit trotzdem nicht. „Ich werde mich ganz sicher kein zweites Mal entführen lassen. Wir sind hier mitten in Konoha, glaubst du nicht, dass du dich ein bisschen übernommen hast? Ich werde sicher nicht kampflos aufgeben, und ein Kampf würde sofort bemerkt werden und es würden mir Shinobi zur Hilfe eilen. Du weist ja, dass mein Kampfstil nicht gerade unauffällig ist.“ Sakura versuchte, ihre Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen. Sie wollte sich nicht die Blöße geben und ihre Angst zeigen. Und ihre Furcht war groß angesichts der Vorstellung, wieder im Versteck der Akatsuki gefangen gehalten zu werden. „Es wir zu keinem Kampf kommen“ meinte er, was dafür sorgte, dass Wut in der jungen Kunoichi aufkam. „Hältst du dich etwa für so stark, dass du mich ohne richtigen Kampf überwältigen könntest? Das ist lächerlich, du konntest mich damals nicht besiegen und jetzt wird dir das auch nicht gelingen. Gerade du solltest mich nicht unterschätzen“ fauchte sie ihn an. Doch Sasori zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt. „Das habe ich nicht gemeint“ sagte er schlicht, was Sakura ihn verwundert anblicken ließ. Glaubte er, sie würde freiwillig mitkommen? Wie kam er darauf? Sie wollte Konoha ganz sicher nicht hinter sich lassen, und schon gar nicht wegen ihm. „Weißt du, der Tod ist nicht immer endgültig, Sakura-chan.“ Sie sah ihn überrascht an. In ihr stieg eine Ahnung auf, die sie aber nicht zulassen wollte. Sasori machte einen Schritt auf sie zu. „Ich war tot, Sakura-chan“ sagte er, und die dunkle Ahnung in ihr drängte sich mehr und mehr in ihr Bewusstsein. Doch sie traute sich nicht, diesen Gedanken zuzulassen. „Was meinst du damit?“ flüsterte sie mit zittriger Stimme. Sasori, der nun direkt vor ihr stand, neigte sich etwas zu ihr herunter. Sakura wich nicht zurück. „Du weißt, was ich meine“ sagte er leise. „Du weißt, weiß ich für dich tun kann und was ich dafür verlange.“ Ihr Herz raste, ihre Gedanken überschlugen sich. Konnte er wirklich Naruto wieder ins Leben zurückholen, wenn sie dafür mit ihm ginge? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ja, Saso ist jetzt endlich wieder da^^ Zwar ist er nicht besonders nett, aber er ist immerhin Nuke-Nin/Massenmörder, da muss man wohl kein gentleman-like Verhalten erwarten, oder? Außerdem mag ich es so viiiiiel lieber ^///^ bis zum nächsten Kapi LG Jade Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)