Hatsuyuki von Halfangelic (Erster Schnee) ================================================================================ Kapitel 1: Verloren, verraten, verkauft --------------------------------------- Das ist meine erste FF die ich nicht komplett am Computer geschrieben habe. Ich bin nämlich nicht Zuhause, sondern gerade bei meiner Familie wegen der Feiertage. Ich habe diese Kapi direkt bei meinem Vater über den Laptop auf Mexx eingegeben. Und nun viel Spaß! Bitte hört euch, während ihr dieses Kapi lest, das Lied "Numb" von Linkin Park an. Ich finde die Stimmung passt super zu diesem Kapi!^^ *** Verloren, verraten, verkauft *** Der kalte Wind blies unbarmherzig durch die leeren Baumkronen und trug die Töne einer Flöte mit sich durch den dichten Wald. Das kleine rothaarige Mädchen machte einen gequälten Gesichtsaudruck. Die Notenreihenfolge dieses Liedes war wirklich kompliziert. Selbst noch nach so langer Zeit. Tayuya löste die Querflöte von ihren Lippen und fluchte leise. Sie übte dieses Lied schon eine ganze Weile, doch noch immer wollte es ihr nicht so recht gelingen. Tayuya entschied sich das Üben für Heute aufzugeben. Es hatte doch eh keinen Sinn! Erneut setzte sie an und begann zu spielen. Die Melodie hatte sich verändert. Auch kam die Achtjährige nicht ins Stocken oder verspielte sich. Dieses Lied war ihr vertraut, auch wenn sie nie gewusst hatte woher. Es war seit jeher in ihrem Kopf gewesen. Seit sie Flöte spielen konnte hatte sie es schon gespielt. In besonders dunklen Stunden, von denen es in ihrem Leben weit mehr als genug gab, redete sie sich ein das ihre Mutter es ihr vorgespielt hatte als sie noch ein kleines Kind gewesen war. Tayuya wusste es war ein Irrglaube. Sie war bei ihrer Geburt gestorben. Ihr Vater hasste sie dafür. Er gab ihr die Schuld am Tod ihrer Mutter. Überhaupt hätte er lieber einen Sohn statt einer Tochter gehabt. Auch war sie ihm als Ninja viel zu unbegabt. Wie man es auch drehte und wendete, es war hoffnungslos. Die harten Worte ihres Vaters hallten durch ihren Kopf. "Für so ein unbegabtes Ding wie dich ist eine der besten Kämpferinnen unseres Klans gestorben! Du hast unseren ohnehin schon kleinen Klan nur noch weiter geschwächt!". Innerlich schüttelte sie den Kopf. Immer wenn es mit dem Üben nicht mehr so recht klappen wollte, oder ihr Vater sie wieder einmal gescholten hatte, spielte sie dieses Lied. Die Melodie war zwar melancholisch, und doch fühlte sie sich dadurch jedes Mal besser. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Tayuya beendete ihr Lied und beschloss, da es bereits dämmerte, dass es besser sei nach Hause zu gehen. Sie erhob sich von dem Baumstumpf, auf dem sie gesessen hatte, und schritt zügig durch den kahlen Wald in Richtung des Ortes den sie ihr Zuhause nannte. Bei dem Gedanken daran wurde ihr Herz um Tonnen schwerer. Langsam lichtete sich der Wald und ein kleines Dorf kam in Sicht. Schnellen Fußes schritt Tayuya durch die fast verlassenen Strassen. Die Meisten der Häuser waren alt und heruntergekommen. Vor einem besonders zerfallenen und heruntergekommenen Haus blieb sie schließlich stehen. Noch einmal atmete das kleine Mädchen tief ein bevor sie schweren Herzens die Tür öffnete. Sie betrat den dunklen Eingansbereich der nur von dem Licht, welches durch eine offene Tür auf der linken Seite fiel, erleuchtet wurde. Tayuya konnte mehrere undeutliche Männerstimmen vernehmen. Ihr Vater schien Besuch zu haben. Schnell streifte sie die Schuhe von ihren Füßen und schlich lautlos den Flur entlang hin zu der Tür. Vorsichtig lugte sie in das kleine spärliche eingerichte Zimmer. Ihr Vater saß mit drei weiteren Männern um einen Tisch auf dem Boden. Die Gesichter der Männer waren vermummt, und doch war sich Tayuya sicher sie noch nie zuvor gesehen zu haben. "Tadaima*, Otou-san!", machte sich das Mädchen zaghaft bemerkbar. "Du bist spät dran!", schallte ihr Vater sie ohne sich ihr zuzuwenden: "Und bring uns gefälligst neuen Sake!". Gehorsam ging Tayuya in die gegenüberliegende Küche. Sie schnappte sich eine Flasche, des ihr so verhassten Getränks von dem ihr Vater seit sie denken konnte viel zu viel trank, und machte sich damit auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer. Schon zu oft hatte sie ihn vergebens gebeten mit dem Trinken aufzuhören, doch war dabei nur auf taube Ohren gestoßen oder hatte sich eine Ohrfeige eingefangen. "Und jetzt schenk meinen Gästen ein!", befahl ihr Vater barsch. Folgsam schenkte Tayuya den Männern ein und nahm die bereits gelehrten Flaschen vom Tisch um sie in die Küche zu bringen. Als die Männer ihre Gesichter entblößten um zu trinken konnte Tayuya ihre zahlreichen Naben sehen. Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken. Was wollten diese unheimlichen Männer nur von ihrem Vater? Gerade als sie am Größten der drei Männer vorbei in die Küche gehen wollte, packte er sie grob an den langen Haaren und riss sie zu sich herum. Laut zerbarsten die leeren Flaschen auf dem Boden. Tayuya schrie gepeinigt von Schmerzen laut auf. Ihre Augen brannten und wurden feucht. Sie hatte keine andere Wahl als dem unheimlichen Mann in sein vernarbtes Gesicht zu sehen, auf dem sich ein dreckiges Grinsen breit machte. "Was für ein süßes Mädchen!" Er wandte sich an ihren Vater: "Da fällt mir doch gleich eine andere Weise ein, auf der du deine Schulden begleichen kannst!" Er zerrte an ihren Haaren und riss ihren Kopf schmerzhaft hin und her. Das diabolische Lachen der Männer hallte in ihren Ohren wieder. Hart lies sie der Mann gegen die nächste Wand knallen. Tayuya schlug halb ohnmächtig auf dem Boden auf. Sie war den Tränen nahe. Warum ließ ihr Vater zu dass die Männer so etwas mit ihr machen? Fühlte er denn rein gar nichts für sie? "Ihr könnt sie gerne haben!", ertönt die kalte Stimme ihres Vaters durch den dämmrigen Raum: "Macht mit ihr was ihr wollt!" Tayuya sah geschockt auf. Sie konnte nicht glauben was sie da eben gehört hatte. Ihre Augen trafen die ihres Vaters. Sie waren absolut kalt und gleichgültig. "Sie ist vollkommen wertlos!" Tayuyas verletzliches Herz zerbrach in tausend kleine Stücke. Seine Augen erzählten ihr die Wahrheit. Er fühlte absolut nichts außer Hass und Abscheu für sie. Warme Tränen begannen über ihr Gesicht zu laufen. Sie fühlte sich als müsse sie augenblicklich sterben. Es war als ob sich ihr Brustkorb zusammenzog und ihr jegliches weiters einatmen verwehrte. Tayuya wollte vor seelischem Schmerz und Verzweiflung schreien, doch kein Wort am über ihre Lippen außer ein leises Wimmern. "Dann sind wir und ja einig!". Der Anführer schnippte mit den Fingern, worauf sich einer der Männer erhob und ein Blasrohr zückte. Im nächsten Augenblick spürte Tayuya einen stechenden Schmerz an ihrem Hals und wurde ohnmächtig. (Der Mann hatte sie mit einem Pfeil betäubt.) Kabuto stand in den dunklen Strassen einer kleinen Stadt und besah sich das Schild eines Gasthauses genauer. Der Dreizehnjährige wägte ab und entschied, dass er seinem Meister dieses Gasthaus ohne jeglichen Zweifel empfehlen konnte. (Wie auch immer er das jetzt sieht...) Er rückte die Brille auf seiner Nase zurecht, als er plötzlich fühlte wie sich ihm mehrere Personen näherten. Durch die Dunkelheit der Nacht kamen die drei Männer auf ihn zu. Doch noch ehe sie in Sichtweite kamen, oder Kabuto bemerken konnten, war er schon im Schatten eines Hauses getreten. Dennoch hatte er einen guten Überblick über die Strasse. Die Männer blieben nah bei ihm stehen, so dass der Junge jedes ihrer Worte verstand. "Was machen wir nun mit dem Mädchen, Boss?", wandte sich der eine Mann zu dem Größten von ihnen. Kabuto konnte auf dem Rücken des Mannes ein kleines Mädchen erkennen, das dieser dort festgebunden hatte. Lang fielen ihr die feuerroten Haare über die Schultern. Sie schien ohnmächtig zu sein. "Wir werden sie an irgendein Bordell verkaufen. So ein junges Ding werden wir überall los! Und für eine Erbin des Onpu**-Klans kriegen wir bestimmt eine menge Geld!", antwortete der Mann hämisch. Kabutos Augen weiteten sich kaum merklich. Er hatte schon einmal von diesem kleinen Ninja-Klan gehört, der die Kunst beherrschte durch Musik vertraute Geister zu lenken, doch hatte er es bis jetzt für eine Legende gehalten. Aber anscheinend hatte dieser Klan bis heute weiterhin im Geheimen überlebt. Nun, sagte sich der Junge, während er seine Brille erneut zurrecht rückte, in jeder Legende steckt wohl etwas Wahres. Der Anführer schritt voran in die Dunkelheit, worauf ihm die Männer folgten. Als sie außer Sichtweite waren, trat Kabuto aus dem Schatten des Hauses und beschloss seinem Meister davon zu berichten. Orochimaru würde diese Information bestimmt interessieren. Mit einem leisen Puffen verschwand er in einer Rauchwolke. * Typische japanische Formel wenn man nach Hause kommt ** Onpu= Noten, Notenreihe Irgendwie ist es düsterer geworden als ich wollte... Vielleicht habe ich einige Gefühle, wegen Problemen die ich mit meinem Vater hatte, mit rein gebracht. Aber es wird noch düsterer (im nächsten Kapi). Ich war selbst schockiert... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)