Fr!ends T!ll The End von __Sleepwalker (Because ! Really Love You) ================================================================================ Kapitel 14: Chapter Fourteen ---------------------------- ~*Sam’s POV*~ Ich weiß nicht genau wie lange Isi und ich dort noch saßen, aber irgendwie war es entspannend. Wir saßen einfach nur da, wechselten hier und da ein paar Worte und genossen die Stille. Ich beobachtete eine Zeit lang einen kleinen Hasen, der im Flussbett an etwas Löwenzahn herumknabberte, dann jedoch vor einem Reh wegrannte. Da der „Fluss“ am Waldrand lag konnte man hier viele verschiedene Tiere beobachten und irgendwie war das auch richtig süß. Nach einer Weile machten wir uns dann wieder auf den Weg in die Stadt und Isi blickte die ganze Zeit nachdenklich durch die Gegend. Ich hatte das Gefühl, dass irgendwas im Busch war. „Stimmt irgendwas nicht?“, versuchte ich mich vorsichtig zu erkundigen und sah Isi dabei leicht besorgt an. Sie drehte sich zu mir herum und biss sich leicht auf die Unterlippe. Irgendwie sah sie plötzlich gar nicht gut aus. „Ich…müsste noch mal nach Hause. Meine Gitarre wegbringen und so…“ Sie sah ziemlich unsicher aus und versuchte mit nicht in die Augen zu sehen. „Okay. Soll ich mitkommen? Ich sah Isi fragend an und legte den Kopf etwas schief, da sie ihren leicht weggedreht hatte. „Nein!“, schoss es wie eine Rakete aus ihr heraus und ich war so überrascht, dass ich mich leicht erschreckte und dann die Augenbraue hochzog. „Wir treffen uns später wieder, okay?!“ Ich wusste nicht genau was plötzlich los war, aber ich machte mir nun wirklich Sorgen. So hatte ich Isi noch nie wirklich erlebt. Sie sah mich nun zwar wieder an, aber irgendwie sah sie nur noch trauriger aus als vorher. Ich wollte ihr wirklich helfen, aber dazu musste sie mir natürlich auch die Chance geben. „Bist du sicher?“, hakte ich nach und zwang sie dabei förmlich mir in die Augen zu sehen. „Ähm…ja, bin ich. Es ist besser so.“ Isi schien es wirklich ernst zu meinen und irgendwie wurde aus meiner Sorge jetzt Angst und wenn mich nicht alles täuschte, dann war auch in ihren Augen ein Hauch von Angst zu sehen. Irgendwas stimmte nicht und ich würde alles tun um herauszubekommen was es war. „Nein, ich komme mit dir! Ich merke, dass was nicht in Ordnung ist und da lass ich dich bestimmt nicht alleine.“ So leicht würde ich mich nicht abwimmeln lassen und ich hatte das Gefühl, dass bei ihr zu Hause irgendwas nicht in Ordnung war und ich würde nicht zulassen, dass ihr jemand wehtut. Was auch immer los war, ich würde es herausfinden. „Aber…“ Isi versuchte zu widersprechen, aber ich unterbrach sie sofort. Ich mochte es nicht, wenn man mir widersprach während ich etwas wirklich ernst meinte und das hier meinte ich ernst. Ich würde doch nicht so dumm sein und sie alleine lassen, während ihr vielleicht irgendwas passieren könnte. „Kein Wenn und Aber. Ich habe gesagt, dass ich dich begleiten werde also tue ich es auch. Außerdem wüsste ich auch gerne mal wie du so lebst.“ Ich sah ihr direkt in die Augen und ich nahm immer mehr Angst in ihnen wahr. Isi senkte ihren Blick gen Boden und schien nachzudenken. Sie war unsicher. Sie fing an leicht zu zittern, was mir deutlich zeigte, dass sie wohl Angst hatte. „Hey. Wenn irgendwas nicht stimmt, dann kannste du mir das sagen. Du kannst mir vertrauen und ich bin auch immer für dich da.“ Ich zog Isi vorsichtig in meine Arm und strich ihr sanft über den Rücken. Sie klammerte sich mit ihrer freien Hand an mein Shirt und vergrubt das Gesicht in meiner Schulter. Toll, ich hatte sie zum Weinen gebracht. Gerade das wollte ich vermeiden. Ich war so blöd. Ich musste mir irgendwas einfallen lassen, damit sie damit aufhörte, aber mir kam absolut nichts in den Sinn. Deswegen hielt ich sie einfach nur weiter fest und strich über ihren Rücken, denn das hatte bei ihr bisher immer geholfen. ~*Isi’s POV*~ Ich klammerte mich so fest ich nur konnte an Sam. Es tat so gut zu wissen, dass sie da war, aber ich hatte trotzdem solche Angst ihr die Wahrheit zu sagen. Natürlich sollte sie es erfahren, wenn man einfach nur so viel Angst hatte wie ich und nicht wollte, dass sie in alles mit reingezogen würde. Das wollte ich ihr wirklich nicht antun. Aber ich konnte auch nicht ewig so weitermachen wie jetzt. Irgendwann würde sie mal zu mir nach Hause wollen und dann würde es keinen Ausweg mehr geben. Dann war es wohl besser jetzt als später. Und vielleicht hatte ich ja auch Glück und meine „Eltern“ – wie sie sich nennen – waren gar nicht zu Hause. Was besseres könnte mir gerade echt nicht passieren. Ich hob nach ein paar Minuten wieder meinen Kopf und wichte mir die Tränen weg. Nachdem ich dann einmal tief durchgeatmet hatte, sah ich Sam wieder an. „Es ist nur…wegen meinem Stiefvater…“ Sam sah mich erst besorgt an, ihr Blick nahm dann aber auch Verständnis an. „Er mag es nicht, wenn ich irgendwen mit nach Hause bringe.“ „Aber wenn du Angst hast, dass er dir was tut, dann brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich bin doch für dich da.“ „Das interessiert ihn aber recht wenig. Ich könnte die Queen mitbringen, er würde trotzdem tota ausrasten und mir wahrscheinlich wieder eine scheuern.“ „Das tut mir echt leid.“ „Dir brauch das ja nicht leid tun. Du kannst ja nichts dafür.“ Ich seufzte kurz schwer und sah Sam an. „Aber trotzdem danke.“ „Das ist doch gar kein Problem. Und jetz komm wir gehen zusammen zu dir nach Hause. Ich pass auf dich auf.“ Sam lächelte mich aufmunternd an und nahm meine Hand. Sie wusste irgendwie immer was sie sagen musste. Es half mir vielleicht nicht viel, aber irgendwie fühlte ich mich nun doch etwas sicherer. Ich drückte sanft ihre Hand und führte sie dann zu mir nach Hause. Ich hoffte die ganze Zeit, dass meine Eltern nicht zu Hause waren, dann würde nichts weiter passieren, aber bis jetzt war das Schicksal immer gegen mich gewesen und deswegen schwandt die Hoffnung langsam dahin. Von wegen die Hoffnung stirbt zuletzt. Bei mir starb sie viel zu schnell. Viel zu früh hatte sie mich schon verlassen. Bereits im Alter von fünf Jahren, als mein richtiger Dad uns verlassen hatte. Das war der schlimmste Tag in meinem Leben und fast genauso schlimm war der Fakt, dass er nicht mal die Chance bekam seine Kinder zu sehen. Und am schlimmsten war der Tag an dem meine Mutter meinen Stiefvater kennengelernt hatte. Ich würde ich nie verzeihen können, was sie mir damit angetan hatte und nun hatte selbst sie keine Kraft mehr und hatte mehr als Angst davor sich von diesem Kerl zu trennen. Und wer musste am meisten darunter leiden? Genau: ich. Nicht meine Geschwister und nicht mal meine Mutter so sehr wie ich. An mir blieb alles hängen. ‚I wait for the postman to bring me a letter. And I wait for the good lord to make me feel better. And I carry the weight of the world on my shoulders. Family in crises that only grows older. Why’d you have to go, why’d you have to go, why’d you have go? I am broken but I am hoping Daughter to father, daughter to father. I am crying, a part of me is dying and These are, these are The confessions of a broken heart‘ Mir schoss sofort dieser Song durch den Kopf und er beschrieb nur zu gut was ich fühlte. Klar, ich hatte es im Laufe der letzten Jahre geschafft mit meinem Vater Kontakt aufzunehmen, aber der äußerte sich nur in Form von Briefen. Es gab Tage, da wartete ich bis in die späten Nachtstunden darauf, dass endlich ein Brief von ihm kam, obwohl ich genau wusste, dass um diese Zeit keiner mehr kommen würde. Aber nur diese Briefe halfen mir in den letzten Jahren wenigstens etwas und wenn meine Mutter oder sogar mein Stiefvater erfahren würden, dass ich Kontakt mit ihm hatte, dann würden sie mich eigenhändig umbringen. Aber darüber wollte ich eigentlich gar nicht mehr nachdenken. Sam und ich bogen noch einmal um eine Ecke und dann sah ich auch schon das Haus. Von weiten sah es nicht so aus als würde jemand zu Hause sein, aber das musste nicht bedeuten, dass es stimmte. Das musste es ganz und gar nicht. Und alles was ich konnte, war Sams Hand noch fester zu drücken und voller Angst auf das große Haus zuzugehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)