The Fight of Sun and Moon von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Verlorene Erinnerungen --------------------------------- „Angy?“, eine weit entfernte Stimme rief nach dem Mädchen. Sie hörte sie, doch konnte sie aus irgendeinem Grund nicht antworten. Alles war schwarz um sie herum. Nozomu und all die anderen standen im Kreis um das bewusstlose Mädchen. Sie lag auf dem Sofa und rührte sich nicht. „Dieser Aufprall muss sie ganz schön mitgenommen haben.“, meinte Mahiru und strich Nozomus Schwester eine Haarsträhne aus dem Gesicht, „Sie sieht auch etwas blass aus.“ Akira beugte sich nun so nah über Angy, dass seine Nasenspitze fast die ihrige berührte. Als er ihr direkt ins Gesicht atmete, gab sie endlich eine kleine Regung von sich. „Angy!“, Nozomu setzte sich erleichtert, dass sie noch lebte, neben seine Schwester. Nun öffnete diese ihre Augen und setzte sich auf. „Endlich bist du aufgewacht.“, begann der Vampir sofort, „Ich dachte schon ...“ Doch durch ein tiefes Stöhnen seiner Schwester wurde er unterbrochen. Sie hielt sich ihren schmerzenden Kopf und blickte dann um sich. „Wer zum Teufel seid ihr?“, fragte sie mit einem Ausdruck von Angst und Verwirrung. Mahiru sah sie mit traurigem Blick an und sprach: „Sie kann sich ja wirklich nicht erinnern. Ich wollte es euch nicht glauben.“ „An was soll ich mich erinnern?!“, meldete sich Angy nun wieder zu Wort, „Wo bin ich? Wer seid ihr? Und was wollt ihr von mir?“, ihr Ton wurde dabei immer energischer. Alle sahen betreten zu Boden, als Misoka einen Schritt vortrat. „Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass wir ihre Fragen beantworten.“, sagte er mehr zu seinen Mitstreitern, als zu dem Mädchen, hob seine Hand und legte diese auf ihre Stirn. Angy zuckte zurück und wollte sich wehren, doch bevor sie dazu kam, fing die Hand des Jungen an zu leuchten und eine große, schimmernde Kugel kam zum Vorschein. Diese schwebte kurz in der Luft und verschwand dann sogleich wieder im Kopf des Mädchens. Darauf sackte Angy zusammen und die restlichen Anwesenden warten gespannt auf das, was nun passieren würde. „Was hast du getan?“, fragte Mahiru panisch und sah Misoka an. „Ich habe ihr nur ihre Erinnerungen wieder gegeben.“, sagte dieser ruhig. „Ja, und ich wünschte du hättest es nicht getan!“ Angy hatte sich wieder aufgesetzt und der Blick, mit dem sie in die Runde schaute, war einfach fürchterlich; er übertraf sogar noch den Mitsurus. „Ich habe euch damals doch gesagt, dass ich euch nie wieder sehen will!“ Sie stand auf und bewegte sich schwankend in Richtung Tür. „Angy, jetzt warte doch mal!“, Nozomu war aufgesprungen und wollte seine Schwester aufhalten, aber er wusste, dass es keinen Zweck hatte und ließ es bleiben. Als Angy den Ausgang erreichte, wandte sie sich noch einmal kurz um. Mit Tränen in den Augen ging sie dann aus dem Lokal, hinaus in die eisige Dunkelheit der Nacht. „Du hättest ihr nur die guten Erinnerungen wiedergeben sollen.“, sagte Akira enttäuscht. „Das hätte auch nichts gebracht.“, entgegnete Misoka, „Sie fühlt sich jetzt genauso, wie vor drei Jahren, als ich ihr die Erinnerung an uns nahm.“ „Das tut mir so Leid Nozomu.“, setzte Mahiru an, „Ich hätte mir wirklich gewünscht ...“ Doch weiter kam sie nicht, da der Junge mit rasender Geschwindigkeit die Bar verließ. „Was machst du Nozomu?!“, rief ihm die Nachfolgerin der Prinzessin nach, doch er hörte dies bereits nicht mehr. „Er wird wahrscheinlich mit ihr reden wollen.“, sagte Misoka, „ich hoffe wirklich, er erreicht etwas.“ ‚Mama! Mama! Du darfst jetzt nicht gehen! Bitte, bitte, bleib doch hier!’ Verheult saß ein kleines Mädchen am Sterbebett ihrer Mutter und klammerte sich an deren Arm. ‚Lass es, Angy.’, erklang eine tonlose stimme hinter ihr. Sie wandte sich um und erblickte ihren Bruder und ein paar andere verschwommene gestalten. ‚Lass es sein.’, wiederholte Nozomu, ‚Sie ist tot und wir können nichts daran ändern. Es hat keinen Zweck zu weinen. Es ist nun egal, komm.’ ‚Nein!’, schrie Angy und hielt sich nur noch mehr an ihrer Mutter fest. In diesem Moment erwachte das Mädchen in ihrem Bett, weinend und schweißnass. Es war nur ein Traum gewesen; ein Alptraum, der ihr wieder und wieder den Tod ihrer Mutter zeigte. Sie ballte die Hände zu Fäusten, bis sich die Fingernägel ins Fleisch krallten. Noch länger würde Angy diese Träume nicht mehr ertragen. Plötzlich wurde sie von einem dumpfen Pochen an der Fensterscheibe aus ihren Gedanken gerissen. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augen und spähte hinaus. Vor lauter Schreck wäre sie fast aus dem Bett gefallen, denn draußen auf dem kleinen Balkon hockte ein riesiger Vampir und machte durch das Klopfen auf sich aufmerksam. Als Angy dann endlich ihren Bruder erkannte, stand sie auf und ging zu ihm hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)