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The Fight of Sun and Moon

von

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Prolog

Sylvana lag erschöpft in ihrem Bett in der baufälligen Hütte, mitten in den Bergen Italiens. Neben ihr saß ihr Mann Angelo. In ihren Armen hielt sie ihr neugeborenes Kind; ein Mädchen, das den Namen Aira tragen sollte. Angelo und Sylvana hatten sich vor zwei Jahren kennengelernt. Sylvana gehörte der Lunar-Rasse an, während Angelo zu den Sonnenanbetern gehörte. Er war damals vom Sonnenkaiser beauftragt worden, sämtlich Mitglieder der Lunar-Rasse, die er aufspüren konnte, zu töten. Sylvana war mit vielen Anderen vom Mondkaiser geschickt worden, um die mordenden Sonnenanbeter aufzuhalten und dem sinnlosen Töten ein Ende zu bereiten. Beide waren allein unterwegs, als sie sich in Rom über den Weg liefen. Sofort erkannten sie den Feind im jeweils Anderen. Aber so schnell, wie sie sich erkannten, so schnell hatten sie sich ineinander verliebt. Beide wussten, dass diese Liebe unmöglich war, da die Rassen auf den Tod verfeindet waren. So trafen sie sich im Geheimen und heirateten auch ohne das Wissen Anderer. Als Sylvana dann schwanger wurde, flüchteten die zwei. Aufgrund dieser Flucht erfuhren die beiden Kaiser von den beiden und machten sich höchstpersönlich auf die Suche nach ihnen, um sie zu eliminieren. Sie flüchteten in die italienischen Berge und versteckten sich in dieser alten Hütte, wo ihre Tochter zur Welt kam. Sie war wie ihre Mutter eine Harpyie und konnte wie ihr Vater sehr gut mit Magie umgehen. Aber im Gegensatz zu allen andern Mitgliedern der beiden Rassen konnte Aira ihre Kräfte sowohl am Tag, als auch in der Nacht einsetzen. Ein paar Wochen vergingen und Aira wuchs aufgrund ihrer Katzengene schneller als andere Kinder. An einem, für die Berge ungewöhnlich, sonnigen Tag bemerkten Angelo und Sylvana das nahen ihrer Kaiser. Mit Hilfe seiner Magie schickte Angelo seine Tochter in eine abgelegenes Gebiet in Irland. Er wusste, dass es dort keine Menschen gab, dafür aber einige Katzen, die sich Aira annehmen würden, da sie von ihren Eltern in ihre Katzenform transformiert worden war. Kaum hatten sie sich von ihrer Tochter getrennt, als auch schon die Hütte explodierte und beide umkamen. Ihre letzten Gedanken galten ihrer kleinen Tochter, von der niemand in beiden Rassen wusste und die so wenigstens eine kleine Chance hatten zu überleben.

Mahiru und die Katze

Es war früher Morgen. Aira öffnete die Augen und sah sich verschlafen um. Sie befand sich in einer heruntergekommenen Sackgasse in der großen Stadt Tokio. Auf der Hauptstraße liefen schon viele Menschen geschäftig hin und her; kein Wunder, es war ja auch schon acht Uhr! All diese Leute beachteten nicht die kleine schwarze Katze mit dem Silberglöckchen, die langsam ihren Schlafplatz, einen alten Pappkarton, der vor einer überfüllten Mülltonne stand, verließ und müde in die Sonne blinzelte, welche jedoch gleich hinter einer dicken Wolke verschwand. Es würde Regen geben, doch das war Aira egal. Sollte es doch regnen, sie hatte heute eh vor, sich bei Mahiru einzuschleichen und da würde ihr das schlechte Wetter gerade recht kommen. Außerdem konnte sie ja zur Not den Wind heraufbeschwören und so wieder für Sonnenschein sorgen. Aber jetzt hieß es erst einmal Mahiru wiederzufinden. Also machte sich Aira auf den Weg. Da es auf den vollen Straßen für eine Katze zu gefährlich war, verwandelte sie sich in einen Raben und flog Richtung Himmel. Es war schon von Vorteil, eine Harpyie zu sein und sowohl zur Lunar-Rasse, als auch zu den Sonnenanbetern zu gehören. Zwar würden die beiden Rassen sie töten, wenn sie von ihr wüssten, aber so konnte sie wenigstens ihre Gestalt nach Belieben wechseln. Bereits nach wenigen Minuten Flug erreichte sie die Schule, die Mahiru besuchte. Wieder als kleine Katze schlich sie sich in die schuleigene Schwimmhalle und beobachtete Mahiru wie sie tauchte. Man könnte fast denken, das Mädchen sei ertrunken, so lange wie sie unter Wasser blieb. Während Aira sie so, gut versteckt, aus einer grünen Pflanze am Rand des Beckens beobachtete, kamen Mahirus Freundinnen herein und sofort war Schluss mit der beschaulichen Ruhe. Eines der Mädchen stieß an die Pflanze, sodass Aira das Gleichgewicht verlor und ins Wasser fiel. Das war in ihrem Plan nicht vorgesehen. Sie konnte sich nicht vor diesen Menschen verwandeln und Katzen konnten nicht schwimmen. Aira strampelte wild um sich und versuchte zurück an die Oberfläche zu kommen, als sie zwei Hände bemerkte, die sie an die Luft hoben. Mahiru hatte die kleine Katze fallen sehen und war sofort hingeschwommen, um sie zu retten. Kaum über dem wasser schnappte Aira gierig nach Luft, froh darüber, doch nicht gezwungen gewesen zu sein, sich zu verwandeln. „Wo kommst du denn her?“, Mahiru setzte sie am Beckenrand ab, wo sie zitternd sitzen blieb. Ein klägliches Bild, das die Herzen der drei Mädchen berührte. Doch was sollte nun mit ihr passieren? „Mahiru! Du hast sie gerettet, also bist du jetzt auch für sie verantwortlich!“ „Ich weiß nicht.“, das Mädchen betrachtete Aira eingehend, „Sie gehört bestimmt jemandem. Außerdem weiß ich nicht, ob ich sie behalten dürfte.“ „Ach komm schon! Sie trägt keine Marke, also gehört sie niemandem. Wer würde schon seine Katze ins Schwimmbad bringen?! Du nimmst sie jetzt mit und schreibst dann Zettel, dass du eine Katze gefunden hast und sich der Besitzer bitte melden möchte. Außerdem haben deine Mitbewohner sicher nichts dagegen, sie zu behalten.“ „Hmm ... du hast Recht, ich werde sie mitnehmen. Komm kleine Katze, ich werde dich in meiner Schultasche unterbringen, du musst aber schön ruhig sein.“ Mahiru nahm die Katze auf den Arm. „Jetzt brauchst du nur noch einen Namen.“ „Guck mal. Auf dem band mit dem Glöckchen steht ein Name ... Aira. Klingt ja eigenartig!“ „Mir gefällt er!“ Aira kuschelte sich an Mahiru, zufrieden ihr Vorhaben so einwandfrei erledigt zu haben, auch wenn sie es anders geplant hatte. Nach einem langen Schultag ging es dann erst mal nach Hause.
 

Von nun an lebte Aira also bei Mahiru. Des Nachts schlief sie am Fußende des Bettes und tagsüber beobachtete sie Mahiru und holte sie von der Schule ab. Das half dem Mädchen, selbst über die schlimmste Missgeschicke des Tages hinweg zu kommen. Aira durfte Mahiru sogar zu deren Geheimplatz begleiten, wo diese trotz der Aufheiterung durch die Katze noch gelegentlich hinlief. Als sich nach einiger Zeit keiner auf die Zettel meldete und auch bei der Polizei keiner nach der Katze fragte, war für Mahiru die Freude übergroß, sie behalten zu können.

Familienbande

Und da is auch schon ein weiteres Kapitel. Ich würde mich wirklich freuen wenn ihr mor sagt wie ihr es findet, nur damit ich weiss was wir besser machen können und damit ich sicher sein kann das das überhaupt jemand liest.

Hier also das nächste Kapitel:
 

Ein paar Tage später half Mahiru Nozomu dabei, sein Zimmer auszumisten. Währenddessen schlief Aira auf Nozomus Bett und öffnete nur gelegentlich mal ein Auge, um sicher zu gehen, dass noch alles in Ordnung war. Als Mahiru gerade dabei war, ein Regal zu leeren, fand sie eine Kiste. Neugierig wie sie war, schaute sie hinein. In der Kiste befanden sich ein paar Fotos. Auf einem der Bilder war Nozomu mit einem jüngeren Mädchen abgebildet. Das Foto war vielleicht vier Jahre alt. Das Mädchen sah etwas jünger aus als Nozomu, aber die beiden waren sich sehr ähnlich. Wie er hatte sie längere, leicht gewellte, blonde Haare und blaue Augen. „Nozomu. Wer ist dieses Mädchen hier neben dir?“. Die Prinzessin wandte sich fragend um. Nozomu nahm ihr das Bild ab und betrachtete es. Mit traurigem Blick antwortete er: „Das ist Angy, meine Schwester.“ Mahiru bemerkte den traurigen Unterton in seiner Stimme und wollte deshalb nicht weiter fragen. Sie nahm sich aber vor, bei den Anderen etwas über diese Angy in Erfahrung zu bringen. Also räumten sie weiter auf, beide schweigend und in Gedanken versunken.
 

Nachdem alles sauber war, saßen alle am Tisch und aßen Abendbrot, nur Nozomu war nicht da. Nachdem sie fertig waren und nur noch faul rumsaßen, zu bequem um den Tisch abzuräumen, traute die Prinzessin sich, die Frage zu stellen, die sie schon den ganzen Tag beschäftigte. „Ich habe heute ein Foto mit Nozomu und seiner Schwester Angy gesehen. Wo ist sie denn? Warum habe ich sie nicht kennengelernt?“ Sie schaute fragend in die Runde. Alle blickten traurig und teilweise mit Unbehagen drein. Mahiru verstand nicht, was sie alle so betrübte, war Angy etwa tot? Weil niemand sich bereit erklärte, der Prinzessin von Angy zu erzählen und da er ja sowieso immer über alles und jeden redete, wandte sich Oboro zu ihr und begann zu berichten: „Als kleines Kind hatte Angy oft mit Menschen gespielt. Sie war immer viel teilnahmsloser als die Anderen, was sie nach einiger Zeit sehr traurig machte. Wir können unsere Gefühle nun einmal nicht so zeigen wie die Menschen. Als damals die Eltern einer ihrer Freundinnen starben und diese so bitterlich weinte und so verzweifelt war, wie man es nur sein konnte, war Angy von dieser Art der Liebe und Trauer so beeindruckt, dass sie anfing, die Menschen zu beneiden. Sie war nun immer viel mehr mit ihren menschlichen Freunden zusammen und so lernte sie Gefühle genauso zu zeigen, wie sie. Das machte ihr nun aber wieder Probleme bei der Lunar-Rasse. Viele verstießen sie, weil sie so gut mit Menschen befreundet war und nun selbst sehr menschlich geworden war. Angy sonderte sich immer mehr von allen ab, da sie nicht verstand wie man so gefühlskalt sein konnte. Als sie 14 Jahre alt war und Nozomus und ihre Mutter starb, wurde alles nur noch schlimmer. Angy kam mit ihrer ganzen Trauer einfach nicht zurecht, es machte sie kaputt. Als sie versuchte bei uns Hilfe zu finden, brach für sie eine Welt zusammen. Keiner von uns hatte um ihre Mutter geweint und es schien alle kalt zu lassen, so dachte sie. Eigentlich war es ja nicht so, doch wir können diese Gefühle nun mal einfach nicht zeigen. Aber für Angy war es unbegreiflich. Ihre Probleme, ihre tiefe Verzweiflung und ihre unendliche Wut auf uns fraß sie von innen auf. Es ging ihr immer schlechter. Sie stand kurz davor, verrückt zu werden und durchzudrehen. Da beschlossen wir, dass es für sie das Beste sei, wenn sie einfach alles vergessen würde. So vergaß sie uns, die Lunar-Rasse und wer sie wirklich war. Der Tod ihrer Mutter schien ihr dann, als ob es schon Jahre her war. Von da an lebte sie bei den Menschen und es scheint mir ja so, als ob ihr Leben seit jenem Tag sehr schön gewesen sein muss. Das ist schon drei Jahre her. Nozomu hat zwar nie etwas gesagt, aber ich bin mir sicher, dass er seine Schwester sehr vermisst und eigentlich haben wir das alle. Denn dadurch, dass Angy ihre Gefühle so zeigen konnte, war ihre Fröhlichkeit immer ein Schein in der unendlichen Leere.“ Nun begriff Mahiru, warum alle so traurig wurden, wenn die Rede auf Angy kam. Sie war nicht tot, aber sie war unerreichbar, auch wenn sie vielleicht ganz in der Nähe wohnte. Es musste hart für Nozomu sein, wenn sich seine Schwester nicht an ihn erinnerte und ihn auf der Straße als Fremden ansehen würde. „Das tut mir Leid. Der arme Nozomu, er hat seine Schwester bestimmt gerne.“ Nun zog auch Mahiru ein trauriges Gesicht; nur Mitsuru war das alles wie immer egal. „Wo wir gerade über Nozomu reden, wo ist er eigentlich?“ Akira sah sich suchend um. Keiner wusste eine Antwort auf diese Frage und auch die Suche im Haus blieb erfolglos. Nozomu war verschwunden und da sie sich um ihn sorgten, zogen sich Mahiru, Misoka und Akira etwas Warmes über und machten sich auf den Weg in die Stadt, um dort zu suchen. Mitsuru begleitete sie, allerdings erst als Oboro ihn dazu aufforderte. Aira rannte ebenfalls hinterher, unbemerkt von allen. Sie wollte auf Mahiru aufpassen; man weiß ja nie, was da draußen in der Dunkelheit so alles lauerte und die anderen würden sie schließlich nicht immer beschützen können.
 

Unterdessen ging Nozomu langsam durch die einsamen und dunklen Straßen. Er wollte seine Schwester sehen, aber sie war nicht zu Hause gewesen und da er noch ein wenig allein sein wollte, wanderte er durch die Stadt.
 

Sie waren noch nicht lange unterwegs, als ihnen in einer besonders finsteren Gasse jemand entgegen kam. Er lief leicht nach vorn gebeugt und machte einen deprimierten Eindruck. Mahiru bekam zuerst einen kleinen Schreck, doch dann erkannte sie ihn „Nozomu! Wir haben dich gesucht. Wo warst du nur?!“ Sie war so froh, ihn gefunden zu haben, dass sie ihm um den Hals fiel. Auch die anderen waren sichtlich erfreut. „Ich wollte Angy sehen, aber sie war nicht da. Und dann bin ich noch ein wenig durch die Stadt gelaufen.“ Nachdem Nozomus verschwinden nun geklärt war, machte sich die Gruppe auf den Weg zurück zur Moonshine-Bar.

Die Falle

Here we are again:
 

Unterdessen standen Mutsura [Kerls mit Bogen] und Hokuto [Kerls] auf einem großen, leeren Platz inmitten der Stadt. Keiko hatte vorhergesehen, dass ein Mitglied der Lunar-Rasse an diesem Abend hier vorbeikommen würde. Sie hatte auch eine ungefähre Beschreibung gegeben, wie dieses Mitglied in seiner menschlichen Form aussehen täte. Also hatten sich die Beiden auf den Weg gemacht und alles für eine Gefangennahme und darauf folgend eine eventuelle Tötung vorbereitet. Durch die Dunkelheit der Nacht verborgen, lagen Bergkristalle in einem etwas größeren Kreis mitten auf dem Platz. Wenn das „Monster“ nun den Kreis, unbewusst, betrat, würde Kerls den letzten Kristall platzieren und der Bannkreis wäre geschlossen. Damit wäre ein Herauskommen aus dem Inneren unmöglich. Nun saßen die Beiden im Schatten versteckt und warteten auf ihr Opfer.
 

Angy ging durch die nächtliche Stadt. Sie war nach der Schule noch bei Freunden gewesen und wollte nun nach Hause. Sie ging sehr schnell. Zwar hatte das Mädchen keine Angst vor der Dunkelheit, doch wollte sie trotzdem so schnell wie möglich in ihrer Wohnung sein. Denn man wusste schließlich nie, wer oder was im Dunkeln lauerte. Nur noch über den großen Platz und die Straße entlang, dann hatte sie es geschafft. Angy ging noch etwas schneller, doch gerade als sie die große freie Fläche fast überquert hatte, trat hinter ihr ein junger Mann aus dem Schatten. Er legte etwas auf den Boden, worauf dieses es und auch andere ringsherum liegende Punkte anfingen zu leuchten. Dann sagte er zu ihr: „Hallo, Dämon! Du dachtest wohl, du könntest dich vor uns verstecken. Aber du hast keine Chance, wir finden jedes Mitglied der Lunar-Rasse.“ „Dämon? Lunar-Rasse? Vor euch verstecken? Wovon redest du überhaupt?“, sie schaute Hokuto und Mutsura, der jetzt ebenfalls aus dem Schatten hervorgetreten war, verwirrt an. „Die will uns verarschen! Willst hier wohl die Ahnungslose spielen? Du denkst wohl wir kaufen dir das ab und lassen dich gehen.“, grinste Kerls mit Bogen hämisch, „Aber das läuft nicht! Wir sind hier, um solche wie dich auszulöschen.“ Er erfreute sich an dem grausamen Spiel, diesmal würde sein Opfer nicht entkommen. Er würde das Mädchen töten, komme was wolle. Angy war total perplex, was wollten diese Kerle von ihr? Sie hatte keine Ahnung wovon sie redeten und als dann auch noch von auslöschen die Rede war, bekam sie es mit der Angst zu tun. Mutsuras Grinsen wurde immer breiter. Anscheinend hatte er erreicht, was ihm vorher noch nicht geglückt war, seinem Opfer Angst einzujagen.
 

Aira trottete hinter den Fünfen hinterher, als sie einen großen Platz inmitten der Stadt erreichten. Dieser lag teilweise im Dunkeln, doch im Zentrum der Fläche leuchteten kreisförmig angeordnete Punkte. Als die Jungendlichen sich neugierig dem leuchtenden Kreis näherten, erkannten sie drei Personen. Eine stand im Kreis und zwei draußen. Da sie von der Seite kamen, konnten die drei sie nicht sehen und so wagte sich die Gruppe unbemerkt näher heran. Aira sah dank ihrer guten Augen schon vor den Anderen, was da passierte: das Mädchen im Kreis wurde von den beiden Typen außerhalb gefangen gehalten.
 

Als Nozomu nah genug heran war, erkannte er seine Schwester Angy. Sofort wollte er losstürmen und ihr helfen, doch Akira und Misoka hielten ihn zurück. Bevor er dazu kam, sie deswegen vollzuschnauzen, zeigten sie auf die beiden Gestalten neben dem Kreis. Jetzt bemerkte auch Nozomu, dass es sich dabei um Mutsura und Hokuto handelte. Schnell war ihm klar, warum ihn die Anderen zurückgehalten hatten. Erstens konnte er schlecht in menschlicher Form da rein stürmen und zweitens war es klüger, die Situation erst einmal zu beobachten.
 

Während Hokuto Angy mit einem Gespräch ablenkte, umrundete Mutsura den Kreis bis er hinter Angy stand. In der Dunkelheit hatte sie nicht bemerkt, dass er nicht mehr hinter Hokuto stand. Sie war vollkommen in das Gespräch vertieft und bemerkte Mutsura hinter sich nicht. Dieser nutzte die Gelegenheit. Mit einem kleinen Kampfschrei stürzte er sich von hinten auf Angy und hielt sie fest. Bevor diese überhaupt reagieren konnte, war es schon zu spät. Mutsura zückte sein Messer und wollte Angy die Kehle durchschneiden. Akira, Misoka und Nozomu wollten ihr helfen, doch sie waren zu weit weg und hatten die Situation zu spät erkannt. Trotzdem schalteten alle, auch Mitsuru, in den Dämonenmodus; in der Hoffnung, Angy vielleicht doch noch retten zu können. Mutsuras Messer hatte seinen Weg zu Angys Kehle fast geschafft, als wie aus dem Nichts plötzlich ein schwarzer Schatten auftauchte und das Mädchen wegstieß. Angy knallte mit dem Kopf voran gegen eine Hauswand und wurde ohnmächtig.
 

Aira hatte das Geschehen aus nächster Nähe beobachtet und als sie bemerkte, dass keiner schnell genug da sein würde, um dem Mädchen zu helfen, war sie vorgesprungen und hatte es weggestoßen. Doch dafür hatte sie sich selbst an der Hinterpfote verletzt. Die vier Dämonen erreichten nun ihr Ziel, froh darüber, dass Angy gerettet wurde und ein Kampf entbrannte. Aira schleppte sich aus der Kampfzone und verwandelte sich in ihre menschliche Gestalt, um die Wunde zu versorgen. Zum Glück hatte sie zu diesem Zweck immer etwas Verbandszeug und selbstgemachte Heilsalbe in einem kleinen Rucksack dabei.
 

Nozomu und die Anderen brauchten nicht lange bis Hokuto und Mutsura die Flucht ergriffen. Schließlich hatten diese Beiden sich nicht auf so eine große Gegnerzahl vorbereitet. Als sie weg waren, stürmten Nozomu und Akira sofort zu Mahiru, die neben der bewusstlosen Angy auf dem Boden saß. „Geht es ihr gut?“, Nozomu schaute besorgt auf seine Schwester. „Ja, sie ist nur ohnmächtig.“, antwortete Mahiru, „Vielleicht hat sie auch eine leichte Gehirnerschütterung, aber da bin ich mir nicht so sicher.“ Unterdessen schaute sich Misoka um, ob er das Wesen, das Angy so plötzlich gerettet hatte irgendwo entdeckte. Er musste nicht lange suchen. Nicht weit entfernt saß ein Mädchen auf dem Boden. Sie hatte lange schwarze Haare, Katzenohren, einen Katzenschwanz und funkelte ihn aus grünen Augen an. Sie war am Fuß verletzt, hatte die Wunde aber schon notdürftig versorgt. Natürlich war dem Jungen sofort klar, dass sie kein normaler Mensch war. Doch was war sie genau? „Mitsuru, hilfst du mir bitte?!“ Mitsuru trottete, immer noch im Monstermodus, zu Misoka und dem Mädchen herüber. „Wer bist du?“, Misoka sah Aira streng an. „Ich bin Aira.“, antwortete diese trotzig. „Die Katze?!“, Mitsuru schaute verdutzt. „Genau die.“, Aira funkelte ihn mit ihren Katzenaugen an. „Unter diesen Umständen müssen wir dich für einen Spion unserer Feinde halten.“, meinte Misoka und ging näher an das Mädchen heran, „Daher werden wir dich jetzt in Gewahrsam nehmen. Wenn du dich nicht wehrst, werden wir dich auch nicht verletzen.“ Aira wusste, dass es wenig Sinn hatte, sich zu wehren oder zu versuchen, ihm alles zu erklären und ließ sich gefangen nehmen.
 

Unterdessen hatte Nozomu Angy hochgehoben, um sie nach Hause zu tragen. Misoka erklärte ihm, Mahiru und Akira schnell wer die Unbekannte war und warum er sie gefangen genommen hatte. So machten sie sich auf den Weg zurück zur Bar, um Angy zu versorgen und Aira zu verhören.

Verlorene Erinnerungen

„Angy?“, eine weit entfernte Stimme rief nach dem Mädchen. Sie hörte sie, doch konnte sie aus irgendeinem Grund nicht antworten. Alles war schwarz um sie herum. Nozomu und all die anderen standen im Kreis um das bewusstlose Mädchen. Sie lag auf dem Sofa und rührte sich nicht. „Dieser Aufprall muss sie ganz schön mitgenommen haben.“, meinte Mahiru und strich Nozomus Schwester eine Haarsträhne aus dem Gesicht, „Sie sieht auch etwas blass aus.“ Akira beugte sich nun so nah über Angy, dass seine Nasenspitze fast die ihrige berührte. Als er ihr direkt ins Gesicht atmete, gab sie endlich eine kleine Regung von sich. „Angy!“, Nozomu setzte sich erleichtert, dass sie noch lebte, neben seine Schwester. Nun öffnete diese ihre Augen und setzte sich auf. „Endlich bist du aufgewacht.“, begann der Vampir sofort, „Ich dachte schon ...“ Doch durch ein tiefes Stöhnen seiner Schwester wurde er unterbrochen. Sie hielt sich ihren schmerzenden Kopf und blickte dann um sich. „Wer zum Teufel seid ihr?“, fragte sie mit einem Ausdruck von Angst und Verwirrung. Mahiru sah sie mit traurigem Blick an und sprach: „Sie kann sich ja wirklich nicht erinnern. Ich wollte es euch nicht glauben.“ „An was soll ich mich erinnern?!“, meldete sich Angy nun wieder zu Wort, „Wo bin ich? Wer seid ihr? Und was wollt ihr von mir?“, ihr Ton wurde dabei immer energischer. Alle sahen betreten zu Boden, als Misoka einen Schritt vortrat. „Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass wir ihre Fragen beantworten.“, sagte er mehr zu seinen Mitstreitern, als zu dem Mädchen, hob seine Hand und legte diese auf ihre Stirn. Angy zuckte zurück und wollte sich wehren, doch bevor sie dazu kam, fing die Hand des Jungen an zu leuchten und eine große, schimmernde Kugel kam zum Vorschein. Diese schwebte kurz in der Luft und verschwand dann sogleich wieder im Kopf des Mädchens. Darauf sackte Angy zusammen und die restlichen Anwesenden warten gespannt auf das, was nun passieren würde. „Was hast du getan?“, fragte Mahiru panisch und sah Misoka an. „Ich habe ihr nur ihre Erinnerungen wieder gegeben.“, sagte dieser ruhig. „Ja, und ich wünschte du hättest es nicht getan!“ Angy hatte sich wieder aufgesetzt und der Blick, mit dem sie in die Runde schaute, war einfach fürchterlich; er übertraf sogar noch den Mitsurus. „Ich habe euch damals doch gesagt, dass ich euch nie wieder sehen will!“ Sie stand auf und bewegte sich schwankend in Richtung Tür. „Angy, jetzt warte doch mal!“, Nozomu war aufgesprungen und wollte seine Schwester aufhalten, aber er wusste, dass es keinen Zweck hatte und ließ es bleiben. Als Angy den Ausgang erreichte, wandte sie sich noch einmal kurz um. Mit Tränen in den Augen ging sie dann aus dem Lokal, hinaus in die eisige Dunkelheit der Nacht. „Du hättest ihr nur die guten Erinnerungen wiedergeben sollen.“, sagte Akira enttäuscht. „Das hätte auch nichts gebracht.“, entgegnete Misoka, „Sie fühlt sich jetzt genauso, wie vor drei Jahren, als ich ihr die Erinnerung an uns nahm.“ „Das tut mir so Leid Nozomu.“, setzte Mahiru an, „Ich hätte mir wirklich gewünscht ...“ Doch weiter kam sie nicht, da der Junge mit rasender Geschwindigkeit die Bar verließ. „Was machst du Nozomu?!“, rief ihm die Nachfolgerin der Prinzessin nach, doch er hörte dies bereits nicht mehr. „Er wird wahrscheinlich mit ihr reden wollen.“, sagte Misoka, „ich hoffe wirklich, er erreicht etwas.“
 

‚Mama! Mama! Du darfst jetzt nicht gehen! Bitte, bitte, bleib doch hier!’ Verheult saß ein kleines Mädchen am Sterbebett ihrer Mutter und klammerte sich an deren Arm. ‚Lass es, Angy.’, erklang eine tonlose stimme hinter ihr. Sie wandte sich um und erblickte ihren Bruder und ein paar andere verschwommene gestalten. ‚Lass es sein.’, wiederholte Nozomu, ‚Sie ist tot und wir können nichts daran ändern. Es hat keinen Zweck zu weinen. Es ist nun egal, komm.’ ‚Nein!’, schrie Angy und hielt sich nur noch mehr an ihrer Mutter fest.
 

In diesem Moment erwachte das Mädchen in ihrem Bett, weinend und schweißnass. Es war nur ein Traum gewesen; ein Alptraum, der ihr wieder und wieder den Tod ihrer Mutter zeigte. Sie ballte die Hände zu Fäusten, bis sich die Fingernägel ins Fleisch krallten. Noch länger würde Angy diese Träume nicht mehr ertragen. Plötzlich wurde sie von einem dumpfen Pochen an der Fensterscheibe aus ihren Gedanken gerissen. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augen und spähte hinaus. Vor lauter Schreck wäre sie fast aus dem Bett gefallen, denn draußen auf dem kleinen Balkon hockte ein riesiger Vampir und machte durch das Klopfen auf sich aufmerksam. Als Angy dann endlich ihren Bruder erkannte, stand sie auf und ging zu ihm hinaus.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Earu
2008-01-17T16:23:49+00:00 17.01.2008 17:23
Ah, fein fein. Ihr lasst Oboro noch in Ruhe, damit der leser wenigstens nicht gleich in eure Angewohnheiten verfällt und ihn auch gleich hasst ^^

Njo, ansonsten wieder sehr schnell hochgeladen. lass erstmal ruhen, sonst gehen dir am ende noch die kapuitel aus ^^
Von:  Earu
2008-01-05T14:10:09+00:00 05.01.2008 15:10
Yay, ich bin auch mal die erste mit nem Kommi ^^

Nun, du kennst ja meine Meinung zum Fight schon, ich kenn ja auch die nächsten zehn Kappis schon. Ich hoff du lädst den Rest auch schnell hoch und dass hier ein paar mehr Leser sind, als auf unserer kleinen HP ^^"


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