remember my brave von Akela_Fisher (Versailles - Kamijo x Hizaki) ================================================================================ Kapitel 20: neu --------------- Am nächsten Morgen hieß es für alle im Schloss wieder früh aufstehen. Während der König und seine Gäste gemütlich beim Frühstück saßen, kümmerten sich zwei Diener um Yuu. Was gar nicht so einfach war, denn dieser wehrte sich gegen jede Berührung. „Fass mich nicht an.“, rief er panisch und wurde nun noch fester von einem Diener an den Armen festgehalten, während ein Anderer ihn entkleidete. „Nimm deine dreckigen Finger von mir.“, sagte er und trat nach dem Diener. „Dafür will ich einen extra Lohn.“, sagte der Diener zu seinem Kollegen. Dieser lachte spöttisch. „Wenn ich gewusst hätte, wie anstrengend das wird, wäre ich lieber gleich in den Fluss gesprungen.“, entgegnete er dann. Nachdem sie es endlich geschafft hatten Yuu zu entkleiden steckten sie ihn in einen Waschzuber mit eiskaltem Wasser, denn der König war geizig und wollte für einen Sklaven kein warmes Wasser verschwenden. Yuu schrie auf, als das kalte Wasser seine zarte Haut benetzte. Ein Diener hielt ihn immer noch krampfhaft fest, während der Andere nach der Seife griff und anfing ihn zu waschen. „Dafür, dass du so klein und zierlich bist, hast du ganz schön Kraft.“, sagte einer der Diener und verstärkte seinen Griff. „Pass auf, dass er nachher keine blauen Flecken hat, sonst kriegen wir wieder Ärger.“, kam es von dem anderen Diener, dem grad die Seife entglitten war. „Leichter gesagt, als getan.“, bekam er als Antwort, nickte und griff wieder nach der Seife. Als das dramatische Spiel beendet war, trockneten sie ihn ab und zogen ihn an, wie es sich für einen Küchenjungen gehörte. Schlicht, dennoch sauber. Immerhin sollte er nicht mehr als ein Sklave des Königs sein. „Fertig.“, seufzte der eine Diener und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Na endlich.“, entgegnete der Andere. „Bringen wir ihn zum König.“, fügte er noch hinzu, packte Yuu am Arm und zog ihn hinter sich her in den Thronsaal, wo der König mittlerweile saß. „Mein Herr, Euer Sklave wäre jetzt fertig.“, sagte ein dritter Diener, der nah an den König herangetreten war, um ihm die Nachricht zu verkünden. „Bringt ihn herein, damit ich ihn begutachten kann.“, sagte der König und stand auf. Er ging ganz dicht an Yuu heran, als dieser vor ihm stand und besah ihn sich ganz genau. „Ich hoffe, du bringst mir heute eine Menge Geld ein. Ein so schönes Gesicht gebe ich nicht für einen Apfel und ein Ei her.“, er wandte sich von Yuu ab und sah seine Diener an. „Ist die Kutsche bereit?“ „Ja, mein Herr.“ „Dann los!“, befahl der König und schritt auf seinen Kastellan zu. „Du weißt, was du zu tun hast.“, flüsterte er, der Kastellan nickte und verließ den Speisesaal. Kamijo machte sich auf den Weg zu Giselle, um mit ihr auf den Markt zu gehen. Er klopfte und sie öffnete ihm. „Ich werde mitkommen, dennoch werde ich mich im Hintergrund aufhalten, damit mich keiner sieht.“ „Gut, ich sehe mir den Jungen genau an. Ihr sagt mir, welcher es ist?“, fragte Giselle, der Prinz nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Als sie auf dem Markt ankamen, war da schon der Teufel los. Doch sie kamen genau rechtzeitig. Sie sahen sich, auf der Suche nach dem Kastellan um, doch erblickten ihn nicht. „Es ist noch früh, vielleicht ist er noch nicht da?“, meinte Giselle, doch Kamijo schüttelte den Kopf. „Sie sind schon sehr früh los.“ „Und nun haben wir etwas ganz besonderes für sie, meine Damen und Herren. Frisch aus dem Königshaus…“, vernahm Giselle die Stimme eines älteren Mannes, drehte sich um und sah einen alten, dürren Mann auf einer kleinen Bühne im Hintergrund stehen. Vorn stand ein Verkäufer, der den nächsten Sklaven anpries. Zwei Diener des Königs zogen Yuu auf die Bühne und schubsten ihn nach vorne, sodass er stolperte und verschüchtert auf dem Boden liegen blieb. Giselle stieß den Prinzen an, dieser drehte sich ebenfalls um und ging sofort in Deckung, als er den Kastellan sah. „Das ist der Junge.“, sagte er und versteckte sich hinter einem Baum. Giselle nickte, ging etwas dichter ran und beobachtete erst einmal. Ein Freudenhausbesitzer trat näher und zeigte großes Interesse an dem vor Angst zitternden jungen Mann. Er packte Yuu am Kinn und besah ihn sich ganz genau. „Hübsch ist er ja, aber viel zu dünn.“, sagte er trocken und schien zu überlegen. Der Kastellan trat an den Verkäufer, flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin dieser auf den interessierten Kunden zuging. „Mein Herr, ich versichere Ihnen, der Junge ist noch völlig unberührt. Ohne irgendwelche Krankheiten. Ganz sauber.“, sagte der Verkäufer und setzte sein heuchlerischstes Grinsen auf. Der Zuhälter ließ von Yuu ab, sah den Verkäufer an und nickte. „Eine Jungfrau. So etwas kann ich nicht gebrauchen. Dazu verlangt Ihr zu viel Geld.“, sagte er und ging. Giselle schüttelte den Kopf. „Ein junger Mann, der im Königshaus gearbeitet hat, ist wohl kaum noch jungfräulich.“, flüsterte sie zu sich selbst und trat nun nach vorne. „Ihr verlangt eine Menge Geld für den Kleinen, ist er das denn auch Wert?“, fragte sie grob und sah den Kastellan abwartend an. „Er hat lange Zeit treue Dienste in der Küche verrichtet. Er wird Ihnen keinen Ärger machen, dazu ist er zu gut erzogen, das verspreche ich Ihnen.“, sagte er mit einem falschen Lächeln auf den Lippen. „Dann weiß ich ja jetzt, was so ein Versprechen wert ist.“, flüsterte sie wieder zu sich selbst. „Gut, ich nehme ihn.“, sagte sie kurz entschlossen. Der Kastellan war erstaunt, aber dennoch froh, dass er einen Käufer gefunden hatte. Die Kaufabwicklung ging ziemlich schnell über die Bühne. Giselle packte den noch immer zitternden jungen Mann grob am Arm und zog ihn hinter sich her. Sie wurden verfolgt von Prinz Kamijo, der allerdings eine gewisse Distanz wahrte. „Was habt Ihr mit mir vor?“, fragte der Sklave ängstlich. „Keine Angst, ich tu dir nichts.“, sagte Giselle hastig und sorgte dafür, dass sie so schnell wie möglich weit weg von dem Markt kamen. „Das hat der König auch gesagt.“, sagte Yuu. Giselle sah ihn schockiert an und blieb in einer dunklen Ecke stehen. „Ich weiß, aber mir kannst du glauben.“, sagte sie und in dem Moment trat Prinz Kamijo auf sie zu. Yuu zuckte zusammen. „Ich kenne Euch.“ „Hab keine Angst.“, sagte Kamijo und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Hizaki und Yuki waren natürlich noch auf der Arbeit und so fanden die drei das Haus leer vor. „Die Beiden sind noch nicht da. Setz dich.“, sagte Giselle und schob Yuu zu einem Küchenstuhl. Kamijo setzte sich dazu und Giselle machte erst einmal einen Tee. „Hast du Hunger?“, fragte sie ihren neuen Gast, doch von dem kam keine Antwort. „Du kannst ruhig mit uns reden. Wir werden dir nichts tun. Also, hast du nun Hunger?“, fragte sie noch einmal und Yuu schüttelte den Kopf. „Wie heißt du?“, fragte sie und goss ihm Tee ein. „Yuu.“, sagte er leise. „Gut. Ich bin Giselle. Mir gehört das Haus. Ich wohne hier mit Hizaki und Yuki, die Beiden müssten so in deinem Alter sein. Ihr werdet Euch sicher gut verstehen.“, erklärte sie und fing an etwas zu essen zu machen. „Wieso habt Ihr das getan?“, fragte Yuu leise und unsicher. „Was denn?“, hakte Giselle nach und schob ihm einen Teller mit belegten Broten zu. Dieser nahm sich eines und fing sofort an zu essen. „Mich gekauft?“, erklärte er dann. „Ich wusste doch, dass du Hunger hast. Im Schloss hast du sicher nicht viel bekommen. Du bist auch wirklich sehr dünn, da hatte der Freudenhausbesitzer recht. Zum Glück bist du nicht bei dem gelandet.“, sagte sie, seufzte einmal und fuhr dann fort. „Yuki ist mein Stiefsohn. Er war der Diener des Königs, bevor du das übernommen hast. Wir haben daher eine Vorstellung von dem, was du durchgemacht hast und wir wollen dir helfen.“, sagte sie, stand auf und wandte sich an Kamijo. „Prinz, Ihr könnt gerne bleiben, aber ich denke, es wird noch eine Weile dauern, bis Hizaki und Yuki zurück kommen.“ „Wenn Ihr mich erst einmal nicht mehr braucht, gehe ich vorerst zurück auf das Schloss, bevor jemand Verdacht schöpft.“, sagte Kamijo, Giselle nickte und der Prinz verschwand. „Dann können wir zwei uns jetzt einen gemütlichen Tag machen.“, sagte Giselle und setzte noch einmal Tee auf. Prinz Kamijo kam auf seinem Weg zum Schloss bei Hizaki vorbei und machte kurz halt. „Und?“, fragte der aufgeregt. „Wir haben ihn. Er ist bei Giselle. Sie füttert den Ausgehungerten erst einmal.“, erklärte Kamijo und Hizaki freute sich. „Wir sehen uns hoffentlich auch bald wieder?“, fragte Hizaki dann noch und Kamijo nickte. „Ich glaube, er wird mir fehlen.“, sagte der König leise, als er vom Fenster aus auf die Stadt blickte, wo der Sklavenmarkt nun langsam ein Ende fand. „Aber wenigstens habe ich nun keine jungen Männer mehr in meinem Schloss, die mir zum Verhängnis werden könnten.“, fügte er noch an. Es hörte ihm natürlich keiner zu, denn außer ihm befand sich niemand mit im Raum. Draußen wurde es langsam dunkel und Yuki war der Erste der nach Hause kam. Er sah Giselle fragend an, als er die Küche betrat, da er außer ihr niemanden sah. „Er schläft.“, sagte sie, Yuki nickte und setzte sich an den Küchentisch. „Ich werde mal hochgehen und ihn holen, damit wir alle zusammen essen können.“, sagte Giselle und verschwand die Treppe nach oben. Nur kurze Zeit später kam sie gefolgt von Yuu wieder nach unten. „Setz dich. Ich mach erst einmal Tee.“, sagte Giselle. Yuu setzte sich schüchtern zu Yuki, dieser starrte ihn an, wie vom Blitz getroffen und brachte kein Wort heraus. Einen kurzen Moment herrschte Stille, dann fing Yuki sich wieder. „Ich bin Yuki. Sagst du mir noch mal deinen Namen, ich hab den schon wieder vergessen.“, sagte er dann. Kamijo hatte den Namen irgendwann mal erwähnt, aber das war nun wirklich zu lange her, um das noch zu wissen. „Yuu.“ „Alles klar. Ich hoffe, ich merke es mir diesmal.“, sagte Yuki ehrlich lächelnd. „Wenn nicht, Ihr könnt gerne jederzeit nachfragen.“, antwortete Yuu und lächelte scheu. „Du brauchst nicht so förmlich sein. Du kannst ruhig du zu mir sagen.“, sagte Yuki und wurde von Giselle ergänzt. „Zu uns allen.“, sagte sie lächelnd. „Was ist eigentlich mit dir los, Yuu? Prinz Kamijo hat uns erzählt, du wärst so rebellisch?“, fragte Giselle grinsend. Yuu drehte seinen Kopf ruckartig zu ihr um. Er fühlte sich ertappt, hatte er doch bis eben Yuki angestarrt. „Ich… ähm… weiß auch nicht.“ Die Tür ging auf und Hizaki kam herein. „Meine Güte, war das ein Tag. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was…“, plapperte er los, doch stoppte er, als er Yuu sah. Er lächelte freudig und setzte sich zu ihm. „Hatte ich in dem Stress vergessen, wir haben ja ein neues Familienmitglied. Yuu, richtig? Ich bin Hizaki.“ Yuu nickte und lächelte sanft. „Wie geht es dir?“, fragte Hizaki dann, stand auf und holte den Tee, den Giselle gerade am Vergessen war, da sie Yuki intensiv beobachtete. „Ganz gut. Nur ein bisschen schlapp.“, sagte Yuu und trank einen Schluck, nachdem Hizaki ihm Tee eingegossen hatte. Yuki saß ziemlich still vor seiner Tasse und beobachtete Yuu aus dem Augenwinkel. „Ach, du wirst dich hier schnell erholen.“, sagte Hizaki und klopfte ihm auf den Rücken. Yuu verzog das Gesicht vor Schmerz und zischte kurz. „Oh bitte entschuldige.“, kam es von Hizaki und alle wurden aufmerksam. Giselle riss ihren Blick von Yuki los und sprang auf. „Ich hole dann mal mein Allheilmittel.“, sagte sie und verschwand kurz. Yuu sah verwirrt zu Hizaki. „Wegen deines Rückens.“, fing Yuki an zu erklären. „Aber eins sag ich dir gleich, das Zeug brennt wie die Hölle. Ich hab das selber schon durch.“, fügte Yuki hinzu. Yuu sah ihn verwirrt an, also stand Yuki auf, zog sein Hemd aus und präsentierte seinen vernarbten Rücken. Yuu‘s Augen wurden groß vor Schreck. „Macht der König das mit jedem?“, fragte er dann vorsichtig. „Nein, nur mit Menschen wie uns, also solche, deren Aussehen ihn erregt.“, sagte er scharf. „Hat er dich auch… ich mein… egal.“, stotterte Yuu sich zurecht und sah zu Boden. „Hat er was?“, fragte Yuki besorgt und lehnte sich zu dem Neuen vor. Hizaki kniete sich neben ihn und sah ihn mit großen Augen an. „Was hat er dir angetan?“, fragte er sanft und strich Yuu übers Haar. „Ich weiß nicht, ob ich darüber reden sollte… oder es überhaupt will.“ „Mit uns kannst du über alles reden.“, sagte Yuki ruhig. „Nur so können wir dir helfen.“, ergänzte Hizaki. „Ich musste mit ihm,… er hat mich gezwungen,… er hat mich genommen.“, sagte Yuu und wurde dabei immer leiser. Hizaki nahm ihn fest in den Arm und drückte ihn an sich. „So weit geht er jetzt schon. Da hatte ich ja noch Glück.“, sagte Yuki leise und strich Yuu über die Haare. „Dann stimmt es offenbar tatsächlich was in der Stadt über den König geredet wird.“, sagte Giselle, die gerade wieder den Raum betrat und Tränen in den Augen hatte als sie hörte, was der König Yuu angetan hatte. „Das ist wirklich schrecklich, wenn du darüber reden willst, wir sind für dich da.“, sagte Hizaki und sah den Neuen traurig an. „Aber nicht jetzt. Lass mich erst einmal deinen Rücken verarzten, bevor der so schlimm aussieht wie Yuki‘s damals. Zum Reden ist dann immer noch Zeit.“, sagte Giselle, stellte ihre Schüssel auf den Tisch und wischte schnell ein paar Tränen mit ihrer Schürze von ihren Wangen. Yuu zog sein Hemd aus und setzte sich mit dem Rücken zu ihr. „Das wird ein bisschen weh tun…“, wollte Giselle erklären, doch wurde sie von Yuu unterbrochen. „Ich weiß schon. Yuki hat es mir gesagt.“ Yuki hielt seinem Leidensgenossen eine Hand hin, die dieser auch ergriff. Sanft streichelte er Yuu über den Handrücken und beobachtete ihn ganz genau. Hizaki bereitete in der Zeit das Abendessen weiter vor und belächelte Yuki‘s Verhalten dabei leicht. Sie aßen gemeinsam zu Abend und verschwanden schon früh in ihren Betten. Giselle hatte Yuu in ihrem Schlafzimmer untergebracht und sie selbst schlief bei der Nachbarin, mit der sie gut befreundet war. Am nächsten Morgen war Yuki als Erster wach, doch tat er so, als würde er noch schlafen, bis Hizaki wach wurde und nach unten verschwand, um das Frühstück vorzubereiten. Dann stand er auf und schlich zu Yuu. Dieser stand am Fenster und sah nach draußen, drehte sich jedoch um, als er Yuki bemerkte. Er lächelte sanft, aber wirkte dabei sehr traurig. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Yuki und stellte sich neben ihn. „Ja,… ich hab es nur in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt, dass sich jemand so sehr um mich kümmert, ohne wirklich einen eigenen Nutzen daraus ziehen zu können.“, antwortete Yuu. Yuki stimmte diese Aussage traurig. „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte er leise. „Die habe ich nie kennen gelernt. Sie starben an einer schrecklichen Seuche. Ich lebte eine ganze Zeit in einem Waisenhaus. Mit fünf bin ich von da abgehauen. Sie haben natürlich auch nicht nach mir gesucht. Ich bin vor zwei Jahren nach Versailles gekommen und hier fing der ganze Ärger an.“, Yuu atmete einmal tief durch. „Was meinst du?“, hakte Yuki nach. „Ich bin kein schlechter Mensch.“, sagte Yuu mit Tränen in den Augen und drehte sich zu Yuki um. „Das sagt doch auch keiner.“, antwortete dieser und legte eine Hand auf Yuu‘s Schulter. „Ich habe nur das gestohlen, was ich zum Überleben brauchte. Ich habe doch nie jemandem wehgetan. Der König hat mich verfolgen lassen. Er wollte mich tot sehen. Doch als er mich hatte, wollte er… er wollte mich für sich allein haben.“ „Ja, so ist der alte Widerling. Mich hat er lange Zeit auspeitschen lassen und letztendlich entlassen, weil ich seinen Sohn angeblich verführt habe.“ „Und,… hast du?“, fragte Yuu schüchtern. „Eigentlich war es umgekehrt. Er hat mich verführt. Ich habe nur die Schuld auf mich genommen, weil ich ihn schützen wollte.“ „Der Sohn,… der jetzt tot ist?“, hakte Yuu nach. „Das stimmt nicht ganz. Er ist nicht tot, er wurde aus der Familie verbannt und der König benutzt sein Versterben als Ausrede.“, erklärte Yuki. „Weshalb hat er ihn verbannt?“, Yuu wurde nun neugierig. Der König war doch noch widerlicher, als er dachte. „Weil er sich lieber mit Männern als mit Frauen vergnügte. Und jetzt komm runter frühstücken.“, Yuki wollte eigentlich nicht näher ins Detail gehen, tat ein paar Schritte Richtung Tür, doch stoppte, als er merkte, dass Yuu ihm nicht folgte. „Und was ist aus dem Prinzen geworden?“, hakte er vorsichtig nach. Yuki drehte sich noch einmal um und lächelte den Anderen an. „Sitzt unten und frühstückt ohne uns.“, mit diesen Worten verschwand er endgültig zur Tür hinaus und die Treppe nach unten. Yuu war erstaunt, wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte, doch da meldete sich sein Magen und so ging auch er die Treppe hinunter zu den Anderen. Giselle war auch schon da, doch hatte sie nicht viel Zeit, denn sie musste schnell zur Arbeit. „Hast du gut geschlafen?“, fragte sie lächelnd, als sie Yuu sah. Dieser nickte nur und setzte sich auf ein Zeichen Hizaki‘s neben diesen an den Tisch. Giselle verabschiedete sich, stürmte zur Tür raus und rannte beinah Prinz Kamijo um. „Hach, Verzeihung.“, brachte sie noch hervor und rannte weiter. Kamijo betrat belustigt die Küche. „Guten Morgen.“, sagte er. „So hoher Besuch zu so früher Stunde.“, sagte Hizaki erstaunt. „Setzt Euch zu uns. Habt Ihr schon gefrühstückt?“, fügte er noch an. Der Prinz setzte sich, doch gefrühstückt hatte er bereits. „Ich denke, in Anbetracht der Lage, in der wir uns befinden, sollten wir diese Förmlichkeiten abschütteln. Yuki hält sich ja schon eine ganze Weile nicht mehr daran.“, sagte er lächelnd. Hizaki sah einmal böse zu Yuki rüber, nickte dann aber lächelnd Kamijo zu. „Leistest du unserem Neuling etwas Gesellschaft, während wir arbeiten gehen?“, fragte Yuki gerade heraus. „Mach ich sehr gerne. Vorausgesetzt du möchtest meine Gesellschaft überhaupt?“, sagte er sanft lächelnd an Yuu gewandt. Dieser nickte nur unsicher. „Was habt ihr mit dem nur gemacht, so kenne ich ihn überhaupt nicht.“, fragte Kamijo erstaunt. „Wie kennst du ihn denn?“, wollte Hizaki interessiert wissen. „Immer schimpfend, sich mit Händen und Füßen gegen alles wehrend…“ „Ist ja gut.“, unterbrach Yuu den Prinzen. „Ich kann auch lieb sein. Das kannst du sogar den König fragen.“, fügte er noch leise hinzu. Yuki merkte, dass ihm das nicht so leicht über die Lippen gegangen war, er rückte ein Stück näher und griff unter dem Tisch nach Yuu‘s Hand. Dieser sah traurig zu Boden und fing an zu zittern. „Hey, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Hizaki besorgt. Yuu sah auf, holte seine Gedanken zurück in die Realität und hörte schlagartig wieder auf zu zittern. „Du hast an den König gedacht, nicht wahr?“, fragte Yuki vorsichtig nach und der Andere nickte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)