Another side of life von Kyo-Kyo ================================================================================ Kapitel 22: Was ist in mich gefahren? ------------------------------------- Die nächsten Tage war ich kaum zu gebrauchen. Die Arbeit morgens früh im Cafe versäumte ich oft, schaffte es einfach nicht aus dem Bett. Meine Gedanken waren immer bei Reita. Ein Gefühl der Einsamkeit und der Verzweiflung hatte sich langsam aber stetig in mich gefressen. Ich wollte nicht, dass er es erfuhr. Ich wollte ihm keinen Kummer machen, schließlich war es nun auch meine Schuld, dass er … weg war. Es kam wie es kommen musste und ich wurde gekündigt. Nun hatte ich wieder nur den Job in dem Nachtclub, tanzen was das Zeug hielt. Doch ich wusste wirklich nicht wie lange ich das noch schaffen konnte. Meine Knochen begannen mehr und mehr zu schmerzen. Als ich mich, mehr oder weniger wieder gefangen hatte, machte ich mich auf um Reita zu besuchen. Wir redeten über dies und jenes, meist recht belanglose Sachen. Dass ich gefeuert wurde, sagte ich ihm nicht, denn bald bekam ich den Eindruck, dass irgendetwas ihn bedrückte. Nein es war mehr als bedrücken. Er schien recht fertig zu sein. Als würde er nicht viel schlafen. Als würden seine Gedanken ihn genau so den Verstand rauben wie meine mir. Wie gerne hätte ich ihm geholfen, doch auch er sagte, es wäre nicht, lächelte mich nur an und schüttelte den Kopf. “Schlecht geschlafen.” Ja das glaubte ich ihm sogar, doch niemals, dass es das einzige war, was ihn bedrückte. Doch ich konnte ihn ja nicht zu irgendetwas zwingen. Bald darauf machte ich mich dann wieder auf den Heimweg. Meine Gedanken waren immer bei ihm, zermürbten mich, versuchten mir irgendeine Idee abzuringen, was denn nur los sein könnte. Ich wollte nicht, dass auch noch er leiden musste. Hin und wieder verfluchte ich mich, dass ich ihm das alles angetan habe. Wenn er mich nie hätte kennen gelernt, dann währ das alles nicht geschehen! Dann währ er sicher glücklich und zufrieden, mit seinem Job und jemand anderem, der besser für ihn ist. Meine Resignation, Wut und Trauer wurden immer größer. Sie schienen sich über mir aufzubäumen um mich im nächsten Moment dann in einer Flutwelle zu ertränken. Und genau das tat ich auch mit ihnen. Ich hielt es einfach nicht aus, also setze ich mich an die Bar und kippte einen Drink nach dem anderen herunter. Mit dem schwachprozentigen hielt ich mich gar nicht erst auf. Verzweiflung? Ja sicherlich. Ich spürte plötzlich zwei Arme, die sich um meine Hüften schlangen, ein Kopf auf meiner Schulter. Meine Reaktion war beachtlich… langsam. Mühsam drehe ich den Kopf, doch wer da genau vor mir stand konnte ich im ersten Moment auch nicht erkennen. “Hei Uruu!” ein Grinsen, ein fröhliches Lachen und Toshiya schwang sich neben mir auf den Barhocker. “Hei” nuschelte ich und wand mich wieder meinem Getränk zu. Er begann zu reden, erzählte mir irgendetwas. Auf die ein oder andere Frage antwortete ich noch, doch wirklich zuhören tat ich ihm nicht. Auch, dass sich bald eine Hand auf mein Bein schlich, hatte ich nicht registriert. Ich murmelte grade etwas vor mich hin, der Alkoholpegel war inzwischen beträchtlich angestiegen und ich hätte bezweifelt, dass ich noch grade aus nach Hause komme, wenn denn meine Gedanken noch so klar gewesen wären. Aber diese Gedanken übernahm jemand anderes für mich. Toshiya beugte sich vor, strich mir über die Wange und hauchte mir zu. “Komm Uruha wir gehen hier weg. Komm mit zu mir…” Meine Augen fixierten ihn, ließen wieder von ihm ab und sahen auf das Glas. Meine Stimme war beinahe tot. Ich atmete tief ein, versuchte die Gedanken i irgendeine logische Reihenfolge zu bekommen, doch vergebens. Zwei samtige Lippen hatten sich unterdessen auf meinem Hals niedergelassen, küssten sich in meinen Nacken und eine Hand arbeitete sich durch mein Haar. Ich holte wieder tief Luft, doch dieses Mal schien alles nur noch mehr von einem Schleier überzogen zu sein. Die Küsse jagten mir Schauer über den Rücken, doch unangenehm war es nicht. Ich stieß noch so etwas wie “Reita…” hervor, bevor ich mich umdrehte und meine Lippen auf Toshiyas presste. Beinahe ausgehungert bewegte ich sie gegen seine. Er schien überrascht zu sein, gab sich dann aber scheinbar nur zu gern diesen Liebkosungen hin. Der kuss war heiß, brutal gierig und doch hatte ich immer noch das Gefühl, es ist Reita der mir seine Liebe schenkt, seine Wärme. Unsere Zungen fochten unerbitterlich, seine Hände an meinen Hüften zogen mich nur noch näher an ihn, ließen mich seine Härte spüren. Ich keuchte auf, schnappte nach Luft, doch mich zu wehren lag mir in diesem Moment so fern. Ich drängte mich ihm nur noch mehr entgegen, hätte mich ihm hier und jetzt hingegeben, doch er hielt mich auf, zog mich aus dem Laden. Die kühle Luft schlug mir entgegen, ließ kurz Bedenken aufkeimen, doch wurde sie all zushcnell wieder von Begierde, Verzweiflung und Verlangen überdeckt. Der weg zu seiner Wohnung war nicht weit, er schloss auf, schmiss die Tür wieder zu und presste mich gegen die nächste Wand. Ich stöhnte, als er mir ungehalten in den Schritt griff, mich reizte, mich weiter in einen festen, gierigen Kuss verwickelte. Seine Hände waren flink, wenig später waren Shirt und Hose in der Wohnung verteilt, ich saß schon auf dem Bett, den brutalen Kuss kaum unterbrechend. Auch meine Hände waren bei der Sache, erkundeten seinen Körper, rissen ihm den Stoff vom Leib doch meine Gedanken waren ganz wo anderes. Ich spürte Reitas heißen Atem auf meiner Haut, als er über meine Brust küsste, seine Lippen, die meine streichelten, seine Hand zwischen meinen Beinen. Wie im Nebel, im Wahn nahm ich alles wahr und so sehr ich mich nun schäme, ich genoss es. So lange hatte sich mein Körper nach Zärtlichkeiten gesehnt. Sein keuchen erfüllte die Luft, umschwirrte mich, ließ meine Gedanken schwirren. Ich war von sinnen und ließ meiner Leidenschaft freien Lauf. Ich spürte seine Hände überall auf meinem Körper, seine heißen Lippen brachten mich zum Brennen. Es war feurig, heiß, ich klammerte mich an ihn wie ein Ertrinkender an den rettenden Ast. Er war für mich das Wasser, nach einer langen Durststrecke und doch, hinterließ es einen brennenden Nachgeschmack. Das Blut durchströmte meinen Körper, er ließ mich beben. Ja ich genoss die Aufmerksamkeit, die mir zu teil wurde, die Kraft, die mich immer weiter zum Abgrund trieb. Zittern durchlief meinen Körper, wieder entrinn mir ein Stöhnen. Über meine Lippen kroch dieser Name, immer und immer wieder seufzte ich seinen Namen, flüsterte ihn. “Reita… Reita…” Ich war ganz bei ihm, sah sein Gesicht vor mir, hörte seine wundervolle weiche Stimme meinen Namen sagen, süße Worte ins Ohr flüstern. Die Farben verschwommen immer mehr ineinander, wirbelten umher und rissen plötzlich auf. Erschöpft sank ich zusammen, schmiegte mich ins Bett. Meine Augen schlossen sich schnell, führten mich ins Reich der Träume. Neben mir spürte ich die Wärme Toshiyas neben mir und schlief ein. Noch ahnte ich nicht, was ich morgen empfinden würde, in welchem Licht mir morgen alles erscheinen würde. Am nächsten Tag wachte ich auf und spürte zuerst diesen wahnsinnigen Schmerz in meinem Kopf pochen. Stöhnend richtete ich mich auf und sah mich um. Langsam aber sicher holte mich die Erkenntnis ein. Ein Blick neben mich bestätigte meine annahmen. Dort lag Toshiya friedlich schlafend, halb zugedeckt, die Haare in die Stirn hängend. Nach und nach drangen die Fetzen der vergangenen Nacht wieder in mein Hirn. Reita… ich hatte doch Reita wieder… Ich schluckte und jegliches Blut schien mir aus dem Gesicht zu weichen. Ich war bei ihm gewesen, hatte ihn so erschöpft, beinahe verzweifelt gesehen, dann ging ich in die Bar, hab mich gnadenlos betrunken und dann… ja dann habe ich Toshiya… Meine Zähne fuhren auf die Unterlippe nieder. Ich hatte ihn betrogen. Ich hatte meine große Liebe betrogen. Mir wurde kalt und so schnell es ging raffte ich mich auf, zog meine Kleider an und schlich aus dem Zimmer. Nein ich wollte Toshiya sicher nicht wecken, denn ich glaubte kaum, dass ich die Kraft hatte irgendwie mit ihm zu reden. Ich hatte so einen wahnsinnigen Fehler gemacht. Wie würde Reita reagieren? Würde er wütend sein? Traurig? Zornig? Würde er mich nie wieder sehen wollen? Oder sollte ich ihm es gar nicht sagen? Doch das konnte ich auch kaum machen, ich würde es nicht aushalten können dieses Geheimnis vor ihm zu bewahren. Hastig schrieb ich einen Zettel, erklärte, dass ich einen großen Fehler begangen hatte, dass er mir nicht böses ein sollte, dass ich gegangen war. Und dass es mir alles wahnsinnig leid tat. Und das tat es wirklich. Wie konnte ich ihm denn noch mehr Kummer bereiten als er eh schon haben musste? Ich war so ein wahnsinniger Idiot. In diesem Moment hasste ich mich wirklich. Ich hasste mich abgrundtief. Wie hatte ich den liebsten Menschen der je in mein Leben getreten war so verletzen können? So hintergehen? Schnellst möglich verließ ich die Wohnung, ließ es alles hinter mir und wusste doch, dass es mich wieder einholen würde. Meine Füße trugen mich die Straße entlang. Ich hatte meinen einen Job verloren und wenn ich so weiter machte auch noch meine Liebe verloren. Doch ich wusste, dass ich ohne ihn nicht leben könnte. Ich wollte nicht daran denken, was das für Konsequenzen haben könnte und doch blieb mir nichts anderes übrig. Ich musste es jetzt machen. Ich musste zu ihm fahren. Genau wusste ich nicht, wie ich aussah, doch ich wusste, dass es nicht s ändern würde. Elendig würde ich zu Hause sitzen, wenn ich es ihm nicht bald sagen würde. Es würde mich nur fertig machen. Bald nahm ich den Bus zu ihm, stieg aus und hatte schon ein schlechtes Gefühl. Wie sollte ich es sagen? Meine Kiefer pressten sich aufeinander. Es dauerte nicht lange, da war meine Frist abgelaufen, da stand ich schon da, in der Tür und wankte beinahe zu dem Stuhl, gegenüber dem er sich bald niederlassen würde. Nervös wanderte mein Blick immer wieder zur Tür und ich hatte einen trockenen Mund. Dann öffnete sie sich langsam, quälend langsam und doch viel zu schnell. Als er eintrat und in mein Gesicht sah, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich wusste auch ,dass er es wusste, aber leichter machte es es auch nicht mehr, Wir redeten eine Weile über fast belanglose Dinge, dann senkte ich den Kopf, biss mir wieder auf die Lippe. “Reita… ich… ich habe einen großen Fehler begangen.” Ich sah hoch,, ängstlich, in sein abwartendes, irritiertes Gesicht. “Gestern… war ich so verzweifelt weil du so niedergeschlagen aussahst.” Ich presste meine Lippen wieder aufeinander, wollte die Worte nicht hinaus dringen lassen. “Und dann… habe ich mich betrunken und…” Tränen traten mir in die Augen. “Und und dann habe ich Toshiya getroffen…” Die nächsten Worte schienen leise im Raum zu verschwinden, doch leider taten sie es nicht. “… habe ich mit ihm geschlafen.” Irgendwann sah ich dann auch wieder hoch, Anspannung stand in sein Gesicht geschrieben, Enttäuschung und Wut vielleicht. Dein Blick wanderte von mir, auf den Boden. Dann zerriss das Kreischen des Stuhls der über den Boden schabt die stille. Nein, er konnte doch nicht… Und dann stand er auf, sah mich traurig an, presste die Lippen aufeinander, schüttelte leicht den Kopf und drehte sich um und ging durch die Tür. “Reita… Reita bitte!” Ich schrie, ich weinte, ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Lange ruhte mein Blick auf der Metalltür, bevor ich das Gebäude dann verlassne musste. Ich zitterte am ganzen Körper, Tränen rannen mir über die Wangen, röteten meine Augen. Einige Leute sahen mich an, von meinem Schluchzen aufgeschreckt. Wie ich es bis in meine Wohnung schaffte, wusste ich auch nicht mehr. Doch irgendwann war ich da, hatte auf dem Heimweg inzwischen alles gedanklich noch einmal durchlebt und mir jegliche erdenkliche Zukunft ohne ihn ausgemalt. Doch ich kam nur zu einem Ergebnis. Ohne ihn wollte ich nicht mehr leben. Die Schlaftabletten hatte ich schon lange zu Hause, in der Schublade. Ich zog sie auf, betrachtete die Packung, bevor ich das silbrige Blättchen hinaus zog. ++++++++++++++++++++++++++++++ Ja hier sinnwa ^^ Und Meinung? Kommis? x3 Ja ja was ist nur in Ruha gefahren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)