Brautsuche von Yuri91 (Wenn ein Uchiha Probleme hat...) ================================================================================ Kapitel 5: Ein verregneter Tag ------------------------------ Regen prasselte lautstark gegen die Fenster. Der Himmel war nicht nur dunkel, er war schwarz wie die Nacht. Dicke, schwarze Regenwolken bedeckten den ganzen Himmel. Immer schneller fiel der Regen in dicken Tropfen vom Himmel und schon kurze Zeit später floss das Wasser in Strömen die Straßen hinunter und tropfte von den Dächern. Keine Menschenseele befand sich auf den früh morgendlichen Straßen Konohas. Das ganze Dorf wirkte verwaist. Selbst die Straßenlampen schienen nicht hell genug auf die Straßen, sodass eine Stimmung aufkam, die dem Untergang der Welt nahe kamen. Ein gleißend heller Blitz durchschnitt den schwarzen Himmel. Sekunden später ertönte ein lautes Grollen, das an Kanonenfeuer erinnerte. Anschließend herrschte Totenstille. Abrupt richtete sich Sakura auf und sah sich irritiert um. Ihr Herz raste ein wenig und auch ihr Atem ging einen Tick zu schnell. Die Kunoichi brauchte einen Moment, bis sie sich in dem dunklen Zimmer zurecht gefunden hatte und bis sich ihr Herzschlag sowie ihr Atem sich normalisiert hatten. // Oh man, Sakura, das da draußen ist doch nur ein Gewitter. Stell dich nicht so an! // *Ja, das kannst du laut sagen. Da das jetzt geklärt ist, leg dich wieder hin. Ich will weiter schlafen.* Ohne lange zu überlegen, legte sich Sakura wieder in das Bett und zog die Decke über ihren Kopf. Doch kaum das sie lag und die Augen geschlossen hatte, fiel ihr auf einmal ein, wo sie war. *Hast du wirklich vergessen, dass wie hier bei Sasuke sind? In seinem Bett?* Ja, das hatte Sakura. Sie war einfach nur damit zufrieden gewesen in einem ruhigen Zimmer mit Bett zu sein, sodass sie nicht weiter darüber nachgedacht hatte. Augenblicklich versteifte sich Sakura ein wenig. Wieso machte ihr es auf einmal etwas aus, neben Sasuke zu schlafen? Das hatte sie ja wohl die ganze Nacht über getan. *Na, sind da doch noch ein Paar Gefühle für Sasuke übrig?* Genervt seufzte Sakura auf. Am Besten ging sie erst gar nicht darauf ein. Ihre innere Stimme würde ihr aus allem einen Strick daraus drehen. Trotzdem wagte sich Sakura nicht sich umzudrehen, egal in welche Richtung. Mit geschlossenen Augen lag Sakura nun in Sasukes Bett und wartete darauf, dass sie endlich wieder einschlafen konnte. Doch das Gewitter störte die Kunoichi so sehr, dass sie immer wieder nur in einen Dämmerzustand fiel und Sekunden später wieder aufschreckte, wenn ein lautes Grollen über den Himmel rollte. Gerade als Sakura endlich, nach Ewigkeiten, in einen leichten Schlaf fiel, begann ein lautes Klingel sie erneut aus dem Schlaf zu reißen. Erneut saß Sakura von einer Sekunde auf die andere wie eine Eins im Bett. Genervt seufzte sie auf. Ein Grummeln neben ihr, weckte ihre Neugierde. Sie sah zur Seite. Gerade noch konnte sie einem Wecker ausweichen, nachdem Sasuke nach ihr geschmissen hatte. Mit einem lauten Knall prallte der Wecker gegen die Wand und blieb in Einzelteilen auf dem Boden liegen. *Das kennen wir doch von irgendwo her.* // Ach sei leise! Dieses Ding hätte mich beinahe getroffen! // Nach einiger Zeit wandte Sakura ihren Blick von dem zerstörten Wecker ab und sah wieder zu Sasuke, der sich die Decke über den Kopf gezogen hatte und anscheinend friedlich weiter schlief. // Na, das gibt es ja wohl nicht! Erst mich mit diesem Ding abwerfen und dann weiter schlafen! Wie schafft der das überhaupt bei diesem Wetter? // Während Sakura kurz darüber nachdachte, hatte sich Sasuke im Schlaf umgedreht. Auf einmal lag sein Arm über ihren Beinen und erschrocken riss die Kunoichi die Augen auf. *Man, der Junge braucht vielleicht Platz. Soll der doch auf seiner Seite weiter schlafen.* Auf der einen Seite teilte Sakura diese Ansicht, doch sie konnte nicht leugnen, dass ihr Herz auf einmal wie wild raste und sie es irgendwie schön fand, seine Hand auf ihrer nackten Haut zu spüren. *Ich dachte, da seien keine Gefühle mehr für den Uchiha vorhanden?* Wie Sakura es hasste, von ihrer inneren Stimme immer wieder genervt zu werden. // Halt die Klappe! // Damit war die Sache für Sakura erledigt. Zumindest die Unterhaltung mit ihrer inneren Stimme. Was sie genau davon halten sollte, wie sie sich gerade fühlte wegen Sasuke, verdrängte Sakura erst einmal. Ein greller Blitz erhellte das Zimmer für einen Sekundenbruchteil und tauchte es in ein Spiel aus Licht und Schatten. Für einen Moment sah es so aus, als wären die Gegenstände im Zimmer lebendig geworden, bis Dunkelheit Sakura und das Zimmer wieder umfing. Während Sakura etwas verkrampft da saß, zuckte sie überrascht zusammen, als es erneut laut donnerte. Noch mehr als Streitigkeiten mit ihrer inneren Stimme hasste Sakura Gewitter. Sie wusste selbst nicht wieso, aber jedes Mal überkam sie panische Angst und ein ungutes Gefühl. An Schlaf konnte sie da beim besten Willen nicht mehr denken. Verkrampft hatte Sakura ihre Hände in das Laken gegraben und versuchte sich zu beruhigen. Sasuke hatte sie vollkommen ausgeblendet. Jetzt wünschte sie sich doch einmal ihre innere Stimme zu hören, doch natürlich schwieg diese jetzt. Das erinnerte Sakura an eine Mission, die vor einigen Monaten gewesen war. Sie waren in ein Unwetter geraten. Schnell hatte Team 7 Zuflucht in ihren Zelten gesucht. Sakura war froh gewesen als einziges weibliches Wesen ein eigenes Zelt zu bekommen, so hatten die anderen von ihren Ängsten bei Gewittern nichts mitbekommen. Apropos Mission und Team 7... Sakura sah zu dem kaputten Wecker. Er hatte vorhin geklingelt gehabt. Das hieß, um diese Zeit stand Sasuke normalerweise auf um sich sehr wahrscheinlich für das Training fertig zu machen. Es war jetzt aber schon einige Zeit vergangen, in der Sakura einfach nur im Bett saß und Sasuke weiter schlief. Dementsprechend kamen sie zu spät zum Training! Mit einer einzigen Bewegung war Sakura aus dem Bett geklettert - Sasukes Hand war dabei weiter über ihr Bein gerutscht und einfach auf dem Bett liegen geblieben – und zog dabei dem schlafenden Uchiha die Bettdecke weg. Dieser grummelte mürrisch und versuchte wieder nach seiner warmen, kuscheligen Decke zu greifen, doch Sakura hatte sie schon längst in irgendeine Ecke des Zimmers verbannt. „Aufstehen! Wir haben total verschlafen. Wir müssen zum Training!“ Eine Antwort, die mehr ein Brummen war, kam von Sasuke. Doch Sakura war sich sicher so etwas wie „Kakashi“ und „immer zu spät“ gehört zu haben. Sasuke hatte zwar schon recht damit, aber man konnte ja nie wissen. Immer wenn man nicht damit rechnete, war Kakashi doch etwas pünktlicher als sonst. „Steh auf, du Schlafmütze!“ Erneutes Grummeln war die Antwort darauf. Genervt seufzte Sakura einmal auf und stemmte die Hände in die Hüften. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie auf den schlafenden Uchiha hinab. Er sah ja schon niedlich aus, wie er so da lag. Dieses Mal war sein Gesicht ganz normal und kein kühler Ausdruck ließ ihn unnahbar wirken. Zerzauste Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht. Ehe sich Sakura versah, hatte sie sich wieder zu Sasuke ins Bett gesetzt und eine Hand nach ihm ausgestreckt. Nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht hielt Sakura abrupt inne. Ein wenig verwirrt sah sie ihre Hand an. // Was mache ich denn da? // Schnell zog sie ihre Hand wieder zurück und fühlte sich irgendwie ertappt. Wie vorhin auch schon, raste ihr Herz und pochte schnell gegen ihren Brustkorb, als wolle es hinausspringen. // So habe ich mich nur annähernd gefühlt, als ich für ihn geschwärmt habe. // Die Sekunden verstrichen, während Sakura reglos auf dem Bett saß und zu Sasuke sah. Erst nach einer Weile streckte sie erneut ihre Hand nach ihm aus. Umso weniger der Abstand zwischen ihnen wurde, beschleunigte sich ihr Herzschlag immer mehr, bis… Er fiel. Ganz plötzlich. Riss die Augen auf, konnte jedoch nichts um sich wahrnehmen. Um ihn herum war für einen Sekundenbruchteil nichts als Luft. Es rauschte in seinen Ohren und sein Herz schlug wie wild. Umso erschrockener war er, als nach dem kurzen Sturz auf einmal harter Boden kam. Unsanft landete Sasuke mit seinem Rücken auf dem Boden. Schmerz durchfuhr seinen Körper. „Hey! Spinnst du?!“ fuhr Sasuke Sakura sofort an. Er wusste genau was gerade passiert war. Sakura hatte ihn unsanft, wirklich sehr unsanft, geweckt. Aus dem Bett gestoßen zu werden war nicht gerade sein Fall. Wütend funkelte Sasuke seine Teamkollegin an. Diese schien das nicht im Geringsten zu jucken. „Los, steh auf. Wir müssen los!“ Damit drehte sich Sakura auf dem Absatz um und stolzierte, in dem zu knappen Oberteil des Uchihas, aus dem Schlafzimmer. Sasuke brauchte einen Moment, bis er seine Augen von Sakura abwenden konnte. Er verstand sich selbst nicht. Sakura hatte ihn gerade aus dem Bett geschmissen, ihn angemeckert und dann einfach stehen lassen und trotzdem konnte Sasuke ihr nicht so böse sein, wie er wollte. Trotzdem schaffte es Sasuke zumindest ziemlich mürrisch auszusehen, als er sich vom Boden erhob und langsam aus seinem Schlafzimmer ging. Auf dem Weg warf er einen Blick nach draußen. Alles war dunkel, es regnete und ein Gewitter wütete ebenfalls. // Na super, da fällt Training bestimmt aus. Außerdem will ich lieber weiter meine Zukünftige suchen gehen, als weiter Zeit zu verschwenden. // Als Sasuke vor seinem Badezimmer ankam, wollte er gerade die Tür öffnen, als ihm Sakura fix und fertig angezogen entgegen kam. Schnell wollte er die Gelegenheit nutzen und seine schlechte Laune an ihr auslassen, als sie schon an ihm vorbei stürmte. Noch während sie die Wohnung verlies, sagte sie eilig: „Bis gleich, muss mich noch umziehen.“ Sekunden später fiel die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss. Etwas verdutzt blieb Sasuke stehen. Dieses Outfit von gestern Abend stand Sakura wirklich… Es regnete noch immer in regelrechten Fluten vom Himmel. Sakura trat von einer Pfütze - oder besser gesagt Teich - in die nächste. Sie war durchnässt bis auf die Knochen und dabei erst wenige Minuten draußen gewesen. Die sinnflutartigen Regenfälle, als Sakura von Sasuke zu sich nach Hause gegangen war, waren ein Klacks dagegen. *Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass Kakashi bei so einem Wetter freiwillig einen Fuß vor die Tür setzt? Überhaupt, bei dem Wetter geht niemand freiwillig raus, außer dir natürlich!* Genervt seufzte Sakura auf, doch nicht nur wegen ihrer inneren Stimme, sondern auch, weil sie gerade knietief in eine Pfütze getreten war. „Ah, Scheiße!“ Mit einem schmatzenden Geräusch zog sie ihren Fuß wieder heraus. Vor sich hin murrend beeilte sich Sakura endlich zum Trainingsplatz zu gelangen. Bei jedem ihrer Schritte war ein schmatzendes Geräusch zu hören. // Wie eklig! Ich hätte doch lieber meine Stiefel anziehen sollen, anstatt diesen flachen Schuhen. // Während sich die Kunoichi über ihre eigene Dummheit ärgerte, näherte sie sich mit der Zeit ihrem Ziel. Erleichtert betrat sie den Trainingsplatz. Diesen fand sie verwaist vor. Ein frustrierter Seufzer entrann ihrer Kehle. „Ich hätte es dir gleich sagen können, dass heute kein Training ist. Nicht mal Naruto ist hier.“ In einer flüssigen Bewegung drehte sich Sakura blitzschnell um und funkelte ihren Gegenüber an. Das hatte ihr jetzt noch gefehlt. Als ob der Tag nicht schon beschissen genug war. „Na, wenn du alles besser weißt, wieso bist du dann hier?“ Das fragte sich Sasuke auch. Wieso war er hier? Er hatte sowieso nicht vorgehabt ins Training zu kommen. Was tat er dann also hier, mitten im Regen und durchnässt. Seine Kleidung klebte schon an ihm, wie eine zweite Haut und seine Frisur war einfach nur schrecklich. Dafür hatte er sich nicht Ewigkeiten ins Bad gestellt und seine Haare in eine lässige Art und Weise hochgegelt und zerstrubbelt, damit es verwegen wirkte. Die ganze Arbeit war für die Katz gewesen. In Strähnen hingen ihm die schwarzen Haare im Gesicht, von denen zusätzlich Wasser in sein Gesicht lief. Sasukes Laune hatte sich dadurch zusehends verschlechtert. Erst war er so unsanft geweckt worden, dann war er wirklich bei diesem beschissenem Wetter aus dem Haus gegangen und ruinierte sich damit seine Frisur und jetzt zickte ihn Sakura auch noch an! Womit hatte er das verdient? Hatte er irgendetwas getan, weswegen sich alles gegen ihn verschwor? Eigentlich wollte es der Uchiha auch lieber gar nicht wissen. Daher versuchte er an etwas anderes zu denken. Auf keinen Fall würde er jetzt anfangen sich mit Sakura zu streiten. Das würde zu nichts als Ärger führen und einfach nur anstrengend sein. „Da anscheinend keiner mehr kommt, können wir ja wieder gehen“, meinte Sasuke und wich somit Sakuras Frage aus, auf die er selbst keine Antwort wusste. Ohne auf eine Reaktion seitens Sakura abzuwarten, drehte sich der Uchiha um, steckte seine durchgefrorenen Hände in seine klitschnassen Hosentaschen und begab sich auf den Weg zurück. // Der Weg war wirklich total überflüssig und unnütz. Die Zeit hätte ich nutzen können, um weiter zu schlafen. Ich bezweifle, dass ich heute jemandem begegnen werde, die als geeignete Kandidatin für meine zukünftige Frau geeignet wäre. // Missmutig folgte Sakura Sasuke schweigend. Ihre Laune wurde mit jedem Schritt schlechter. Der Regen regte sie auf, ihr war kalt und ihr einer Fuß schwamm in einer Schlammpfütze. *Was regst du dich so auf? Wir gehen doch jetzt schon wieder zu Sasuke. Anscheinend. Sind doch gar nicht mal so schlechte Aussichten.* // Ach, hör auf mit dem Unsinn! Und wie kommst du überhaupt auf die Idee, Sasuke würde uns zu sich einladen? // *Ganz einfach. Er meinte, wir sollten lieber wieder gehen und er hat bis jetzt noch nichts gesagt, das wir denselben Weg gehen wie er, obwohl wir schon vor zwei Kreuzungen hätten links abbiegen hätten müssen, wenn wir nach Hause gehen wollten.* // Stimmt. // Das war Sakura überhaupt nicht aufgefallen. In der Tat war sie schon längst von dem Weg abgekommen, um nach Hause zu gelangen. Zudem war es bis zu Sasuke kürzer, als zu ihr. So würde sie schneller dem Unwetter entfliehen können. Vorausgesetzt Sasuke schlug ihr nicht die Tür vor der Nase zu. Zuzutrauen wäre es ihm. Ein Seufzer entfuhr dem jungen Ninja, während er gelangweilt aus dem Fenster sah. „Ich will viel lieber trainieren.“ „Bei diesem Wetter?“ „Ja. Bin ja schließlich nicht aus Zucker. Zudem muss ich noch stärker werden, um Sasuke endlich besiegen zu können.“ Ein Lächeln voller Entschlossenheit legte sich auf Narutos Lippen, während er mit geballter, empor gestreckter Faust zu Sai sah. Dieser lächelte seinem Teamkameraden nur kurz zu, widmete sich dann jedoch wieder seiner Staffelei und zeichnete sein Portrait weiter. „Was pinselst du da die ganze Zeit eigentlich vor dich hin? Ist das nicht langweilig?“ Voller Neugierde versuchte Naruto Sai über die Schulter zu gucken. So gerne wollte er wissen, was Sai gerade malte, doch immer wieder drehte der Schwarzhaarige das Bild um oder legte ein weißes Leinentuch darüber, sodass Naruto der Blick verwehrt blieb. Missmutig schnaubte er kurz auf. // Eingebildeter Fatzke. // „Mir ist laaaaaaaaangweilig!“ beschwerte sich Naruto wieder und ließ sich wenig begeistert in das Sofa fallen. Sai jedoch reagierte nicht darauf, sondern arbeitete an seinem Werk weiter. Nur kurz sah Naruto dem Ganzen kurz zu, ehe es ihm wieder zu langweilig wurde. Er fragte sich jetzt bestimmt schon zum x-ten male, weswegen er überhaupt zu Sai gegangen war, um ihn zu besuchen. Es lag vielleicht daran, dass er sich wegen dem Wetter nicht sicher war, ob Training war. Jetzt saß er hier irgendwie fest. Er konnte theoretisch jederzeit gehen, aber dann würde er nur daheim alleine herumsitzen und sich langweilen. Darauf hatte Naruto auch keine Lust. „Wieso gehst du nicht einfach zu Hinata, anstatt dich hier zu langweilen?“ durchbrach Sai irgendwann die Stille, während er weiter an seiner Staffelei arbeitete. Überrascht sah Naruto drein. „Wieso zu Hinata?“ Erst jetzt richtete Sai seinen Blick auf seinen Teamkameraden. Lächelnd meinte er: „Sie mag dich doch und du sie auch. Also solltet ihr euch öfters mal treffen.“ Damit war für Sai die Sache anscheinend beendet, denn er wandte sich wieder von Naruto ab und zeichnete weiter, während der blondhaarige Shinobi verdutzt drein sah. Wie kam Sai denn nur auf so einen Schwachsinn? Hinata war doch immer so komisch. Sie war so extrem schüchtern. Aber auch Sakura hatte mal gemeint, er solle sich mit Hinata treffen oder wenigstens netter zu ihr sein. Klar, er mochte sie irgendwie, aber meistens fiel sie ihm überhaupt nicht auf. „Hm, vielleicht“, gab Naruto nach einer Weile von sich und stand auf, um sich langsam zum Anwesen der Hyuugas zu begeben. // Vielleicht langweile ich mich dann doch nicht so. // In eine warme Decke gekuschelt und mit einer Tasse heißer Schokolade in der Hand, hatte es sich Sakura auf Sasukes Sofa bequem gemacht. Ein flauschiges Handtuch war um ihre Haare gewickelt und ihre durchnässte Kleidung lag irgendwo im Bad herum. *Und schon wieder befinden wir uns nur leicht bekleidet in Sasukes Wohnung wieder* kommentierte die innere Stimme selbstgefällig. Dies ignorierend, nahm Sakura das Handtuch von ihrem Kopf und legte es neben sich. Ihre Haare waren jetzt wenigstens nicht mehr so nass, aber ihre Kleider brauchten bestimmt noch ein wenig, bis diese wieder trocken waren. So lange würde sie wohl noch in Unterwäsche unter einer Decke im Wohnzimmer sitzen und an ihrer heißen Schokolade schlürfen. Doch gegen den Gedanken, wieder bei Sasuke zu sein, hatte Sakura nichts. Im Gegenteil. Frisch umgezogen, in trockener Kleidung, betrat Sasuke das Wohnzimmer. Natürlich hatte er im Bad erst einmal wieder versucht seine Haare ansatzweise cool aussehen zu lassen, ohne dabei zu lange zu brauchen. Sakura musste ja nicht wissen, wie eitel er in dieser Hinsicht war. Doch immer wieder hatten ihre nassen Klamotten Sasuke abgelenkt. Allein der Gedanke, dass Sakura halbnackt in seiner Wohnung war, brachte Sasuke schier um den verstand. Er verstand es nicht. Dabei mochte er Sakura noch nicht einmal besonders. Sie war seine Teamkameradin, ja, aber nicht mehr. Eigentlich fand er sie sogar ziemlich nervend und brutal. Erst nachdem er ihre Kleidung zum Trocknen irgendwo aufgehängt hatte, wo sie aus seinem Gesichtsfeld verschwunden war, konnte Sasuke seine Arbeit getrost wieder aufnehmen, ohne abgelenkt zu werden. Als der Uchiha jedoch das Wohnzimmer betrat, musste er sich stark zusammenreißen. Sakura saß unter einer roten Wolldecke, die Beine angewinkelt und einen Kakao in der Hand. Ihre Haare waren noch feucht, doch es wirkte irgendwie verführerisch. // Reiß dich zusammen! Das ist doch nur die flachbusige Nervensäge, die gerne zuschlägt! Sie ist in keiner Weise anziehend oder gar sexy! // Während sich Sasuke dies in Gedanken immer wieder aufsagte, wie ein Mantra, ging er gewohnt lässig und unbeteiligt zu ihr herüber. Wenigstens hatte er seinen Körper so weit unter Kontrolle, dass ihm von seinen wirren Gedanken nichts anzumerken war. „Danke.“ Ein wenig verwirrt sah Sasuke Sakura an. Hatte er gerade etwas verpasst? Wofür bedankte sie sich? Während er sich dies weiter überlegte, schien Sakura seine Verwirrtheit bemerkt zu haben. Leicht hoben sich ihre Mundwinkel an, als sie erklärend meinte: „Dafür, dass ich hier sein kann und da draußen nicht weggespült werde.“ // Ach so. DAS meint sie. Sie kann ja auch mal in klar verständlichen Sätzen reden und nicht so abrupt auf ein Thema zusprechen kommen. // „Kein Problem“, gab Sasuke grummelnd zurück. Es regte ihn auf, dass Sakura ihn auf einmal so aus dem Konzept bringen konnte. Seid wann war das eigentlich so? Das erste Mal, dass so etwas gewesen war, war, als Sakura mit Sai zusammengekommen war. // Dieser elende…// „Na gut. Ich hab Hunger. Du auch?“ meinte Sakura plötzlich und stellte ihre Tasse auf den Wohnzimmertisch ab. Fragend sah sie ihn an. Doch so war Sasuke wenigstens von seinen unliebsamen Gedanken abgekommen. Als Antwort zuckte der Uchiha jedoch nur mit den Schultern. // Sie wechselt wirklich schnell das Thema. // „Gut, dann deute ich das als ein ja“, meinte Sakura und sah Sasuke einfach nur an. // Was will sie denn jetzt nur schon wieder? // „Ist irgendwas?“ gab der Uchiha genervt von sich. Kurz rollte Sakura mit den Augen, dann sah sie ihn eindringlich an. „Ich bin hier der Gast.“ „Na und?“ „Und du wohnst hier.“ Sasuke gefiel nicht, worauf Sakura hinauswollte. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Er hasste es zu kochen! Als Reaktion auf ihre Antwort, zog Sasuke nur eine Augenbraue hoch. „Das heißt, du darfst kochen.“ Mit einem breiten Grinsen sah Sakura zu dem Uchiha. „Nie im Leben!“ So gedemütigt hatte sich Sasuke selten in seinem Leben bisher gefühlt. Es war ihm ein Rätsel, wie Sakura es geschafft hatte, dass er nun vor dem Herd stand und tatsächlich kochte! Missmutig und gleichzeitig unbeteiligt rührte der Uchiha in einem Topf vor sich hin. Dampf stieg davon aus und vernebelte ein wenig seine Sicht. // Suppe. Na toll. Ich kann das nicht leiden. Das ist weder was zu Essen, noch was zu trinken!// Während sich Sasuke noch darüber aufregte, was es heute zu Essen gab und das gerade er es machen musste, kam Sakura in die Küche. Erst nach einer Weile bemerkte er, dass sie mit ihm redete. „Hm?“ meinte Sasuke nur und erntete dafür einen bösen Blick seitens Sakura. „Hör das nächste Mal doch gleich zu!“ giftete sie ihn an, fuhr dann aber in normalem Ton fort, „Aber was ich gesagt habe ist, dass Naruto und Hinata nie zusammenkommen werden, wenn Hinata nicht endlich mal ein bisschen offener und selbstbewusster wird. Das ist wirklich schlimm, wie sich Hinata immer anstellt.“ Verdutzt hörte Sasuke auf in dem Topf zu rühren und sah Sakura an. In seinem Gehirn ratterte es und nach einer Weile wusste er, was er zu tun hatte. Ein Ausdruck von Erleuchtung und sogar Hoffnung huschte für einen kurzen Moment über Sasukes Gesicht. Irritiert hielt Sakura in ihrem Geplapper inne und sah den Uchiha verwirrt an. „Äh, Sasuke?“ fragte die Kunoichi und war sichtlich von dem Verhalten des Schwarzhaarigen irritiert. „Das ist es!“ verkündete dieser daraufhin prompt. „So wird es gehen!“ Weiterhin verständnislos sah Sakura Sasuke an, bis dieser endlich zur Aufklärung des Rätsels verhalf. „Hinata wird meine Verlobte!“ Äh, ja. Das war dann mal das Kapitel. ^.^ Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr könnt mir verzeihen, dass es so ewig lange gedauert hat, bis ich es endlich fertig hatte. >.< Weiß aber nicht, ob ich jetzt schneller vorankommen werde, da ich in der Schule jetzt viel zu machen hab. *schnief* Na ja, wie gesagt, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir auch Kommentare. *smile* Bis zum nächsten Mal dann. ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)