Real Hearts - MaYbE LoVe! von abgemeldet (Marron x Chiaki?) ================================================================================ Kapitel 1: Marrons neues Heim ----------------------------- So, dass ist Kapitel eins. Hoffe, es gefällt euch. ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich bin dann mal weg!", rief Marron und zog die Haustür hinter sich ins Schloss. Mit wehenden Haaren und flatterndem Mantel rannte sie den langen Kiesweg entlang und bemerkte gerade noch den Fahrer des eleganten Sportwagens, der am Rande der Straße wartete. Der Mann war alt, groß und besaß die wohl vertrauenswürdigsten Augen, die das Mädchen je gesehen hatte. Die aufrechte Haltung und die elegante Kleidung konnten nicht über seinen guten Charakter und sein großes Herz hinwegtäuschen. Und auch nicht über die Abenteuerlust, die immer mal wieder in seinen tiefblauen Augen aufflackerte. "Tschüß, Yamaki!", rief die brünette Schülerin und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. "Auf wiedersehen, Miss Marron. Und beeilen sie sich, sonst kommen sie mal wieder zu spät.", antwortete der Fahrer grinsend und lachte dröhnend, als Marron ihm die Zunge herausstreckte. Dann war sie verschwunden. Nettes Mädchen, dachte Yamaki und versuchte wieder, seinen Anzug zurecht zu rücken. Es war schrecklich, was dieses arme Ding schon in ihrem Leben erleiden musste, aber sie war trotzdem immer noch eine starke Persönlichkeit. Vermutlich hatte er sie deshalb sofort in sein Herz geschlossen. Doch würde sie hier glücklich werden können? Die Villa und ein Chauffeur waren bisher sicher nicht Teil ihres Lebens gewesen und es war schwer einzuschätzen, ob sie sich je daran gewöhnen könnte. In diesem Moment trat jedoch sein Boss aus dem Haus und sah sich nach ihm um. "Guten Morgen, Herr Nagoya.", grüßte Yamaki formvollendet und öffnete dem Arzt die Autotür. Obwohl Marron zu spät kommen würde, nahm sie sich die Zeit, an einem der Stände Blumen zu kaufen. Niemand von den Nagoyas wusste, dass heute der Todestag ihres Vaters war. Aus mehreren Gründen hatte sie diese Tatsache vor ihnen verborgen, da sie das Mitleid und die traurigen Blicke nicht ertragen konnte. Die einzige Person, die sie verstehen würde, war ihre Mutter, Korron, die jedoch nicht anwesend war, als die Schülerin den Friedhof betrat. Sie hatte zwar gewusst, dass es so sein würde, aber die Hoffnung hatte sie insgeheim nicht aufgegeben. Bis jetzt zumindest. Langsam beugte sie sich um Grab ihres Vaters hinunter und legte den großen Rosenstrauß davor. Die Blumen waren weiß, die Farbe, die Takumi stets am Meisten geliebt hatte. Dies war eine der wenigen Dinge, die Marron von ihm wusste, vor allem, da er stets zu viel zu tun gehabt hatte, um sich um seine eigene Tochter zu kümmern. Bilder von einsamen Nächten und abgesagten Geburtstagen kamen ihr in den Sinn, trieben ihr die Tränen in die Augen. Natürlich war nicht nur ihr Vater so gewesen, auch ihre Mutter hatte ihm in Nichts nachgestanden. Aber das war lange her. Schon seit einer Ewigkeit war sie einsam und hatte trotzdem überlebt. "Ruhe in Frieden.", murmelte die Brünette heiser und strich sanft mit der Hand über den Grabstein. "Ich bin stark." Als sie sich umdrehte, erschrak Marron und wäre vermutlich hingefallen, wenn Chiaki Nagoya sie nicht im letzten Moment gehalten hätte. "Was sollte das denn?", verlangte das Mädchen zu wissen und sah den blauhaarigen Jungen zornig an. "Na, sind wir heute mal wieder mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden?", konterte der Junge schnippisch und grinste sie unverschämt an. "Lass mich in Ruhe, Chiaki.", mit funkelnden Augen sah sie ihren Klassenkameraden an, ging dann jedoch ohne ein weiteres Kommentar an ihm vorüber und verließ den Friedhof. Chiaki blieb alleine zurück und sah dem Mädchen nach. Hübsch war sie, das musste er zugeben. Aber ihr Temperament war nicht auszuhalten. Er bevorzugte da doch eher die Art von Frau, die sich ihm bereitwillig an den Hals warf. Das war ungefährlich und nicht so ermüdend wie Marrons Keiferei. Und doch hatte sie etwas an sich, was ihn auch wieder faszinierte. Bis jetzt hatte er noch nicht herausgefunden, was es war, aber das war sicher nur eine Frage der Zeit. Nun drehte er sich wieder um und betrachtete den Grabstein näher, vor dem das brünette Mädchen gestanden hatte. "Takumi Kusakabe.", las er den Namen und stutzte. War das vielleicht Marrons Vater? Gestorben am 15. Dezember. Vor drei Jahren, bemerkte der Junge. Kein Wunder, dass sie betrübt ausgesehen hatte. Es musste sehr schlimm für sie sein, ihren Vater verloren zu haben. Er selbst kannte dieses Gefühl nur zu gut... Natürlich kam Marron mal wieder viel zu spät und wurde umgehend aus dem Unterricht geworfen. Nun stand sie vor dem Klassenzimmer auf dem Gang, war alleine und hatte ausreichend eit, nachzudenken. Es war seltsam, aber irgendwie schaffte sie es, egal an welcher Schule sie sich befand, früher oder später als Strafe auf dem Flur zu landen. An der Momokuri High war dies Alltag gewesen. Einer ihrer damaligen Lehrer hatte ihr einst anvertraut, dass er jeden Tag, den sie rechtzeitig am Unterrichtsgeschehen teilnahm, in seinem Kalender angestrichen hatte. Ja, Herr Shikaido war schon etwas Besonderes gewesen. Der rothaarige Referendar war stets freundlich und nett zu ihr und hatte es sehr bedauert, als Marron die Schule hatte wechseln müssen. Die Rose, die er ihr als kleines Abschiedsgeschenk überreicht hatte, stand immer noch in einer Vase auf der Fensterbank. Und dann war da noch ihre ehemalige Klassenlehrerin und Sporttrainerin. Wie vermisste sie doch die unkonventionelle Art, eine Flöte einzusetzen, um die Schüler zur Ruhe zu bringen. Wieso hatte ihre Mutter darauf bestehen müssen, dass sie bei den Nagoyas einzog? War sie nicht Zeit ihres Lebens alleine zurecht gekommen? Mehrere Jahre hatte alleine in einer Wohnung gelebt und nun musste sie ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen, nur weil ihre Mutter eine ihrer Launen hatte. Das war unfair und vor allem unlogisch. Doch was hatte sie sagen sollen? "Tut mir leid, Mutter. Das kannst du vergessen?", oder noch besser:,,Auf gar keinen Fall. ch werde sicherlich nicht bei irgendwelchen fremden Menschen wohnen, schlafen und essen." Was antwortete man darauf, wenn die eigene Mutter erzählte, dass sie schwerkrank war und Krebs hatte? Bestimmt nicht 'Nein'! Vor allem nicht nachdem es ihr so unendlich wichtig zu sein schien, zu wissen, dass es ihrer einzigen Tochter gut ging. "Na, wurdest du schon wieder aus dem Unterricht geworfen?", ertönte plötzlich Chiakis Stimme und riss Marron aus ihren Gedanken. Als ihr Mitbewohner sie mit seinem Arm umfasste, errötete sie, fing sich jedoch gleich wieder und schubste ihn fort. "Ich habe es dir schon einmal gesagt.", begann sie fauchend und sah, wie der Junge durch den Stoß zu Boden fiel. "Ein für alle Male: Lass mich in Ruhe! Ich habe keinen Bock, eine deiner 'Freundinnen' zu werden.", mit diesen Worten verschwand die Brünette und ließ Chiaki zurück, der wie ein begossener Pudel aussah. Kapitel Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)