Der Stein von Atlantis von Yoshiki_Deyama ================================================================================ Kapitel 2: Die Benefizveranstaltung ----------------------------------- Joey starte auf den Bildschirm vor ihm. Seit dem Streit mit seinen beiden Liebsten war nun fast eine Woche vergangen. Es waren keine weiteren Störungen vorgekommen und trotzdem... Der Blonde hatte keinen Schritt alleine vor die Türe gemacht. Das, was ihn zuerst gestört hatte, verlangte er nun von sich aus. Weder Seth noch Seto versuchten seine Meinung dazu zu ändern. Im Gegenteil, beiden war es nur recht, dass ihr blondes Hündchen nicht ohne Begleitung unterwegs war. Aber es zehrte auch an den Nerven. Joey WOLLTE gar nicht so richtig aus dem Haus. Es wäre ihm am liebsten, wenn er in der Villa bleiben könnte. Von ihm aus, bräuchte er keine weiteren Ausflüge in die „Außenwelt“ wie er es nannte. DABEI spielten aber Kaiba und Seth nicht mit. Keiner der Beiden wollte, dass Joey ein Leben in einen goldenen Käfig lebte, selbst wenn er es selber gewählt hat. Auch konnten sie es wegen ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht erlauben. Bestimmt nahm Seto seinen Liebhaber am Arm und führte ihn durch das Blitzgewitter das die Reporter veranstalteten. Es waren die Schattenseiten ihres Daseins. Benefizveranstaltungen hasste Kaiba. Eine langweilige Party, bei der er jedoch nicht fehlen konnte. Als einer der reichsten Männer des Landes konnte er es sich nicht leisten, zu fehlen. Der Blonde neben ihm verspannte sich. Er konnte Joeys Angst spüren, so als sei es seine eigene. Blau Augen trafen die von Seth, der etwas vor ihnen ging und sich zu seinen Lieblingen umdrehte, als er Joeys Gefühle wahrnahm. //Wir müssen hier durch, mein Herz. Wir werden nur solange bleiben, wie wir müssen. Sobald es die Etikette erlaubt, verabschieden wir uns. Wenn du heute nicht hier bist, entstehen nur Gerüchte von Trennungen. Ich verspreche dir, du wirst keinen Moment alleine sein. Marik und Bakura haben strikte Anweisungen, immer in deiner Nähe zu sein.\\ Joey nickte unmerklich und entspannte sich etwas. Seto legte seinen Arm um seine Hüfte und zog ihn zu sich. Der jüngere kuschelte sich instinktiv an den warmen, starken Körper und trotz allem legte sich ein sanftes Lächeln auf seine Züge. Joey stand zwischen Bakura und Marik, mit denen er sich leise unterhielt. Seto und Seth waren vom Chef einer Firma angesprochen worden, der hoffte in der Kaiba Cooperation einsteigen zu können. Eine unsinnige Hoffnung, aber es versuchte immer jemand. Die wachsamen Augen der zwei, von Seth dazu ernannten, Bodyguards glitten immer wieder durch den Raum. Aber auch sie wurden von neugierigen Augen beobachtet. Es war nicht ungewöhnlich, dass Seto mit Leibwächtern bei Veranstaltungen auftauchte. Dazu bekam er genug Drohungen. Aber die zwei Neuen fielen auf, wie bunte Hunde. Der Eine war gebräunt mit weißblonden Haaren und unnatürlichen Augen und der Andere hatte schneeweiße Haut als auch Haare und auch diese Augen hatten etwas seltsames, von der Narbe mal abgesehen... Kaiba schien den Jungen wirklich zu lieben. Keiner der Anwesenden wollte sich freiwillig mit diesen zwei Gestallten anlegen. Sie mieden es sogar, mit den Blonden in Kontakt zu treten, - sicher war sicher - und er hatte scheinbar nichts dagegen, da er keine Anstalten machte, seine Wächter zu verlassen und mit den anderen Gästen zu reden. Andererseits, hätten sie ihren Schützling wohl eh nicht aus ihrer Reichweite gelassen. Es war als ob die zwei Guards an Joey kleben würden. „Entspann dich, Kleiner. Dich wird niemand belästigen, es sieht so aus, als ob hier alle vor uns Angst haben. Wenn du nicht auf sie zugehst, werden sie auch nicht zu dir kommen.“ Braune Augen trafen Mariks lilafarbene. „Ich bin in der Gesellschaft, die ich mag und die ich als angenehm empfinde. Ich will nur auf Seto uns Seth warten und dann wieder verschwinden.“ „Du wirst nicht viele soziale Kontakte haben, wenn du so denkst!“ Joey hob in einer Kaibamanier seine rechte Augenbraue und musterte Bakura amüsiert. „Scheint für dich doch auch zu gehen!“ Bakuras kaltes Lachen hallte durch den Raum. „Aber du bist nicht ich. Ich hab nie Leute gebraucht, nur Ryou. Du jedoch, warst immer schon eine „People-Person“, schon in Ägypten, es liegt einfach in deinen Blut. Ohne Freunde und Menschen kannst du nicht.“ „Du sagst es, ohne Freunde. Ich habe meine besten Freunde um mich, sogar eine neue Familie!“ Bakura seufzte. Es würde wohl länger dauern als sie alle gedacht hatten, bevor Joey wieder aus seinem Schneckenhaus herauskam. Wer immer mit den Blonden in Kontakt getreten war, hatte ihn zu Tode erschreckt. Auch Kaiba und der Hohepriester hatten Angst. Angst, ihren kleinen Liebling an etwas zu verlieren und nichts dagegen tun zu können. Seit dem Streit waren alle drei mehr als nervös. Seth war überzeugt, dass sich eine fremde Macht Joeys ermächtigt hatte und es nur eine Frage der Zeit war, bis dies wieder passieren würde. Joey rieb sich seine Augen. Er war müde. Am liebsten wäre er gegangen, aber er wusste, was von ihm erwartet wurde. Es musste sich mit seinem Liebsten in der Öffentlichkeit zeigen. Er war seit zwei Monaten der offizielle Lebensgefährte von Seto Kaiba. Viele waren von der Wahl des jungen Multimillionärs überrascht. Einige der „höheren Gesellschaft“ ließen Joey genau spüren, was sie von ihm hielten. In ihren Augen war er wirklich der Straßenköter, wie Seto ihn früher genannt hatte und es ärgerte sie maßlos, dass der Blonde auf sie nicht reagierte. Im Gegenteil, sie hatten das Gefühl, ER machte sich über SIE lustig. In Wahrheit jedoch, nahm Joey sie gar nicht wahr, da er immer nur Augen für Seto und Seth hatte. //Beide wissen nicht, was sie an dir haben! Bei mir, könntest du tun und lassen was DU willst und nicht was die ETIKETTE erfordert!\\ Der Blonde erstarrte. Es war dieselbe Stimme. Die Stimme, die er nach dem Streit hörte. //Wieso kommst du nicht einfach zu mir? Du gehörst zu mir. Vergiss den Hohepriester und seinen lächerlichen Spiegel! Gib mir die Hand und wir werden herrschen über alle Welt und die auslöschen, die sich uns in den Weg stellen!\\ „Joey, ist dir nicht gut?“ Marik legte seine Hand auf Joeys Arm. „Du bist so blass!“ Aber der Jüngere schien ihm nicht zu hören. //Vergiss alle die dir wichtig erscheinen. Ich bin der einzige den du brauchst. Ich bin der einzige, der dich wirklich beschützen kann. Du brauchst nur mich, mein Süßer!\\ //Wer bist du?\\ Joey merkte es nicht, aber je länger er der Stimme zuhörte, umso schneller verlor er die Kontrolle über sich. Über seinen Körper und über seinen Geist. Es war, als ob ein Nebel sich um ihn legte und all seine Sorgen und Ängste verschluckte. //Wir kannten uns gut. Wir waren damals Freunde, erinnerst du dich nicht mehr, Jono? Damals an unsere Abenteuer in Atlantis. Ich war doch dein bester Freund!\\ //Atlantis...\\ Eine Welle an Erinnerungen brach über ihn herein. Bilder an eine vergessene, untergegangene Welt. Bilder von grünen Wiesen und Wälder. Von Seen und Wasserfällen, vom Meer mit seinen wilden Wellen und von den Klippen, an denen er immer saß, wenn er alleine sein wollte. Er sah glückliche Menschen. Ein Königreich, welches blühte und voller Leben war. In mitten von diesen Leben sah er eine Gestalt. Sie trug einen Umhang, wie es bei ihnen üblich war. Der Stoff deutete darauf hin, dass es jemand aus einer Adelsfamilie war. Er war fein gewebt und künstlerisch verarbeitet nur die Farbe war ungewöhnlich. In dieser prachtvollen und bunten Umgebung fiel jemand in schwarzer Kleidung einfach auf. Die Gestalt hob den Kopf und Joey konnte das Gesicht erkennen. Der junge Mann lächelte ihn an. Seine Augen blitzen schelmisch auf und Joey ertrank in ihrer Farbe. Er konnte nicht sagen welche Farbe sie eigentlich hatten. Sie schienen sich ihrer Umgebung anzupassen und reflektierten alles was sie einfingen. Der Umhang rutschte auf die Schultern des Mannes und die Sonne schien auf schwarze Haare, die dennoch nicht schwarz waren. Rote und silberne Strähnen durchzogen es und das Licht der Sonne verlieh ihnen einen seltsamen Glanz. //...Damerion?...\\ //Ich wusste du erkennst mich! Komm zu mir. Du gehörst zu mir, du hast immer zu mir gehört, wir hätten nie getrennt werden dürfen!\\ Zögernd streckte Joey seine Hand nach seinem alten Freund aus, und da trafen ihn andere Bilder. Sein Vater, der Damerion wütend durchschüttelte, ihm sogar schlug und ihm verbannte. Der Blonde erfuhr nie, was der Grund für eine Strafe war, die schlimmer war als der Tod. Niemand wurde aus Atlantis einfach so verbannt. Verbannung wurde schlimmer als das Todesurteil angesehen, da es hieß, mit seiner Sünde leben zu müssen und das Mal zu tragen. Das Mal der Schuld. Sichtbar nur, wenn der Schuldige wieder in das Reich kam. Joey zog seine Hand zurück und ging einen Schritt rückwärts. Dies genügte, um den Bann zu brechen. Seto und Seth hatten bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Sie hatten ihre Verbindung zu Joey verloren und als sie zu ihm blickten, sahen sie Bakura und Marik, die auf den kleineren einsprachen aber keine Reaktion bekamen. Schnellen Schrittes lies Seto seinen Gesprächspartner stehen und eilte zu seinem Hündchen. In dem Moment, als er bei Joey ankam schien der Jüngere aus eine Trance zu erwachen. Seine Augen schlossen sich einen Moment, um einen fiebrigen Glanz zu bekommen und er taumelte rückwärts. Als seine Beine nachgaben und er auf Kollisionskurs mit dem Boden war schlossen sich Kaibas Arme um ihn, um ihn sanft zu Boden gleiten zu lassen. Joey fand sich am Boden sitzend gegen Seto lehnend, der ihm besorgt das Haar aus dem Gesicht strich. „Joey? Warum hast du nicht gesagt, dass es dir schlecht geht? Du hast Fieber!“ Der Blonde konnte sich aus eigener Kraft fast nicht aufrechthalten. „Er... er.. ist da. Er hat mit mir wieder geredet!“ Damit schlossen sich die brauen Augen. Sie hatten die Aufmerksamkeit der anderen Gäste und der anwesenden Reporter natürlich auf sich gezogen. Ohne scheinbare Probleme stand Kaiba mit Joey in seinen Armen auf. Seth biss sich auf seine Lippen. Er konnte nicht zur Seite seines Herzens eilen wie er wollte. Er war nur der Bruder des Liebhabers. Er war lediglich Seth Kaiba, der einst verschollene Zwilling. So sah er in die Runde, gab ein kurzes Statement, dass Joey schon am Tag zuvor etwas Fieber hatte und sich nun scheinbar übernommen hatte und folgte seiner neuen Familie. Die Tatsache, dass wieder jemand in Verbindung mit seinen Liebling getreten war, beruhigte ihn auch nicht. //Bei Ra, haben wir denn nie Ruhe?\\ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)