Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 265 - Der 29te Dezember ------------------------------- „In zwei Tagen ist Sylvester…“ Ich sah auf den Kalender, räumte meine Sachen in den Koffer und verabschiedete mich von dem Hotelzimmer. Die einstimmige Weigerung es zu zahlen, wenn ich doch so viele Angebote von anderen hatte, zwang mich dazu. „Bist du soweit?“ fragte BoA von der Tür aus. Sie hatte einen Termin etwa 5 Minuten zu Fuß von hier entfernt, weshalb sie sich angeboten hatte, mich in das Taxi zu setzen, das mich zum Bahnhof bringen würde. „Ja… aber… warum zu Yoshikis Mutter?“ wollte ich leise wissen. „Ist ja erstmal vorübergehend. Sie ist doch nett!“ „Ja… und unbekannt.“ Ich wandte den Blick ab, griff nach meinem Koffer und trottete den Flur entlang. BoA kontrollierte noch, ob ich etwas Wichtiges vergessen hatte. Ich war mir jedoch sicher, dass dem nicht so war. „Also… alles klar? Die Adresse habe ich dem Fahrer genannt, das Geld ist in dem Umschlag und sie wird dich schon nicht fressen. Außerdem müsste Yoshiki auch wieder im Land sein… er hatte etwas erwähnt, dass er dieses Jahr den Jahreswechsel mit seiner Mutter feiert.“ „Danke.“ Was sollte ich sonst sagen? Ich ließ mich in eine Umarmung ziehen und stieg dann in das Auto. Wenn Yoshiki tatsächlich da war, dann war das zumindest nicht ganz so unbekannt und ich musste keine Angst haben, dass ich mich nicht verständigen konnte, auch wenn das völlig unbegründet war. Die Zeit auf Kuba hatte mir so viel Japanisch eingetrichtert, dass ich keine Probleme hatte. Höchstens, wenn jemand mir mit Keigo ankam… Was soll man auch bei 7 Höflichkeitsformen wissen, welche nun passend ist? Meine Angst war nicht unbegründet. Ich stieg aus dem Taxi, zog das Geld aus dem Umschlag und hatte danach noch immer einiges. Selbst mit Trinkgeld (von dem ich erst später erfuhr, dass es unüblich ist in Japan). Okay. Egal. Ich nahm meine Sachen in Empfang, dankte dem Fahrer und sah dann eine ältere Frau vor mir, da ich den ganzen Weg mit Taxi zurückgelegt hatte. Mit leicht zittriger Stimme brachte ich einen Gruß heraus und versuchte eine Verbeugung. „Na Sie tun mir jetzt aber leid! Sind ganz allein von diesen Kerlen in ein Taxi gesteckt worden, ohne dass Sie wussten, wohin es nun geht. Mein Sohn ist gerade in seiner Firma. Kommen Sie doch rein!“ „Danke.“ Hatte ich jetzt schon ein Schild um, auf dem stand, wer ich war? Oder hatte der gute Yoshiki einfach nur zu viel erzählt? Egal. Ich versuchte mir möglichst nicht anmerken zu lassen, dass ich hypernervös war, und folgte ihr über die wenigen Stufen in den Eingangsbereich, wo ich dann erst einmal mit meinen Schuhen kämpfte. „Wie war die Fahrt? Sicher langweilig!“ „Es ging.“ Dass der Fahrer mich endlos angequatscht hatte und die ganze Zeit wissen wollte, wieso ich denn mit dem Taxi diese Strecke fuhr und nicht mit dem Zug… das musste ja keiner wissen. Ich hatte endlich meine Schuhe ausgezogen, schlüpfte in die Latschen, die sie mir gab, und folgte ihr dann. Ich war nervös. Sehr nervös. Und dann redete sie auch noch fast nur Keigo. Was sollte das denn? Ich war froh, wenn ich es so verstand! Aber mein Flehen blieb unerhört. Vielleicht auch, weil ich still blieb und einfach versuchte hinterherzukommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)