Geschenke von YuriNicoloff (°-° wenn man nich malen kann, dann schreibt man) ================================================================================ Kapitel 1: Der kleine Stern --------------------------- Es war einmal ein kleiner Stern am Himmel. Er hieß Castor. Nun war unser kleiner Stern nicht besonders wichtig, so schien es. Er war einsam. Um ihn herum war nur leere. Die anderen Sterne konnte er nur von weitem sehen. Keiner wollte ihn besuchen. Somit verbrachte er eine ganze Weile alleine. Traurig wie unser Stern nun war, schaute er immer wieder hinab zu der Erde. So viele Menschen auf so engem Raum. Castor verstand nicht, wie viele da einsam sein konnten. Viele mieden auch absichtlich die Gesellschaft anderer. Castor verstand das nicht. Wenn ihm jemand Gesellschaft angeboten hätte, er wäre so glücklich gewesen. Menschen waren wirklich unverständlich. Eines Nachts sah der kleine Stern wieder hinab auf die Erde. Diesmal hatte es ihm jedoch ein Mensch ganz besonders angetan. Castor starrte zu ihm hinab und es schien, als würde der Junge dort unten zu ihm zurück schauen. Ja, gerade so, als ob er wusste, dass Castor ihn sah. Der Junge auf der Erde hieß Nima. Castor hatte den Namen mitbekommen, als Nima wieder einmal Streit daheim zu haben schien. Jedes Mal schrie seine Mutter den Jungen an und er ging direkt danach in sein Zimmer. Mit Tränenspuren im Gesicht saß er dann am Fenster und sah hinauf zu den Sternen, zu ihm, zu Castor. Wenn Nima dann anfing, sich seine Probleme von der Seele zu singen, lauschte Castor ruhig. Ihm kamen die Tränen. Nima schien so viele Probleme zu haben. Castor schluchzte und weinte. Die Sterne, die ihm am nächsten waren, hörten das und schon bald sprach sich Castors Geschichte am ganzen Firmament herum. Luna, der große Mond, bekam dies natürlich auch bald zu hören. Er rief Castor zu sich und fragte ihn nach seinem Befinden. „Ach“, begann Castor, „Luna, Vater und Mutter für uns Sterne. Ich weiß schon so lange wie es ist, einsam zu sein, aber es zerreist mir das Herz, wenn ich Nima so traurig sehe. Was kann das bloß sein? Anderen Menschen geht es schlechter, ich habe es gesehen. Zwar tun sie mir auch sehr leid, doch ist mir keiner so wichtig wie Nima.“ Luna besah sich Castor und seufzte. „Mein lieber, kleiner Stern. Das wird wohl die Liebe sein“, erklärte er ruhig. „Du hast dich in diesen Menschen verliebt. Aber du bist ein Stern. Dein Leben dauert tausende von Jahren an, ehe du erlischst. Wenn du nun hinab auf die Erde gehst, wird deine Lebenszeit verkürzt und es ist nicht einmal sicher, ob dieser Mensch dich lieben könnte. Also überlege es dir gut, Castor.“ Damit entließ Luna den kleinen Stern wieder. Er wanderte zurück an seinen Platz und besah sich wieder die Erde. Lange dachte er nach. Würde Nima ihn auch lieben können? Bestimmt, oder? Schließlich schien es so, als ob Nima jede Nacht nur zu ihm hinaufschaute. Die Entscheidung war schwer. Sterne hatten ein langes Leben und keiner hatte jemals auch nur eine Sekunde davon vergeudet, geschweige denn Jahre. Diese vergingen auch schnell. Inzwischen war Nima alt genug geworden und ausgezogen. Selbst in seiner neuen Wohnung sah er jede Nacht zu Castor auf. Glücklicher schien Nima immer noch nicht. Castors Entscheidung stand fest. Er ging zurück zu Luna und bat den Mond, ihn auf die Erde hinab zu lassen. Sein Herz sehnte sich nach Nima. Luna sah, wie wichtig es dem kleinen Stern war und somit entließ er ihn von seinen Diensten. Somit kam Castor auf die Erde. Er sah sich um. Diese Ansicht war anders. Nun wanderte er etwas unbeholfen durch die Straßen. Als er an den Schaufenstern vorbeikam, sah er sich zum ersten Mal. Nun hatte er silbernes, mittellanges Haar und seine Augen waren so dunkel wie der Himmel in einer sternenlosen Nacht. Aber er hatte keine Zeit, sich weiter zu betrachten. Stattdessen ging er weiter. Castor musste Nima finden. Seine Wohnung war ganz in der Nähe. Je näher er kam, desto schneller wurden seine Schritte und schließlich kam er außer Atem vor dem Wohnblock an. Nun starrte er hinauf. Es war schon spät, wie immer saß Nima am Fenster und schaute hinauf zum Firmament. Irgendetwas schien er zu suchen, aber nicht zu finden. Seufzend schaute er dann schließlich hinab, direkt in Castors Augen. Verwundert sah er den Jungen an. „Mein Stern“, flüsterte er schließlich und verschwand vom Fenster. Castor hatte die Worte nicht vernommen. Beinahe hatte er das Gefühl, dass Nima seinetwegen vom Fenster verschwunden war. Sah er denn so schrecklich aus? Vielleicht war das eine dumme Idee gewesen. Nun hatte er sich aber in diese Situation gebracht, irgendwie würde er dieses neue Leben schon meistern. Also machte er kehrt und wollte wieder zurück in den mittleren Stadtteil gehen, statt irgendwo hier draußen herumzulaufen. Doch er kam nicht weit. Nach einigen 100 Metern umarmte ihn jemand von hinten und zog ihn dicht an sich. Kurz danach spürte er Tränen auf ihn hinabtropfen und danach drang Schluchzen in seine Ohren. „Mein Stern.“ Das war Nimas Stimme und diesmal hatte Castor es vernommen. Also wollte Nima ihn doch. Er drehte sich in der Umarmung um und klammerte sich an seinen Nima. „Dann…dann kann ich also bei dir bleiben, mein Nima?“, fragte er leise. Er wusste, dass eine solche Frage dreist war, doch musste er es nun wissen, ehe sein Herz aufhörte zu schlagen. Nima lachte nur. „Du willst bei mir bleiben? Ich lasse dich nicht mehr gehen, mein Stern. So lange habe ich gehofft, dass du zu mir kommst und nun bist du wirklich hier. Ich bin so glücklich.“ Ja, Nima war glücklich. Das erste Mal in seinem Leben war er sehr glücklich. Immer hatte er zu seinem Stern hinaufgeschaut und ihm seine Sorgen erzählt, doch jetzt, wo er hier unten war, wollte er ihn nie wieder gehen lassen und sein Stern schien auch nicht wieder gehen zu wollen. „Aber eines musst du mir sagen, mein Stern. Wie heißt du?“ Bisher wusste Nima ihn nicht. Niemals hatte er den Stern danach gefragt, aber von dort oben hätte er sowieso nicht antworten können. Castor löste sich etwas von Nima und sah ihm in die Augen, wie er es vom Himmel schon so oft gemacht hatte. „Mein Name ist Castor“, antwortete er mit einem Lächeln auf den Lippen. Nima lächelte ebenso. „Castor“, flüsterte er andächtig und lehnte sich hinab, kam dabei dem Gesicht des Sterns näher. Fast trafen sich ihre Lippen. „Nima?“, fragte Castor so leise wie nur möglich. „Ja?“ „Alles Gute zum Geburtstag.“ Nach diesen Worten überwand er die letzten Millimeter und küsste Nima. Diese Geschichte ist für Uki-kun ^-^ Alles Gute zum 17. Geburtstag, meine liebes Uke Kapitel 2: Kirschblütentraum ---------------------------- Dylan Grand. Der Name war weltweit bekannt. Dylan war einer der begnadetsten Pianisten seiner Zeit. Er spielte und die Menschheit war gerührt. Mit einem solchen Talent sollte man nun wohl glücklich sein…Falsch! Dylan war einsam. Er hatte niemanden, der ihn seinetwegen liebte. Immer ging es ihnen allen um sein Talent. Diese Gabe nervte ihn schon. Seine Eltern hatte er schon lange verloren. Die vermisste er nicht, schließlich hatten sie ihn in diese Lage gedrängt und dann starben sie einfach bei einem Autounfall. Pah, toll! Dylan seufzte und wandte sich von dem Klavier ab. Ein schwarzer Flügel. Wertvoll. Teuer. Er konnte es sich ja leisten. Genauso einsam und verlassen, wie Dylan war, genauso stand der Flügel in dem großen, Licht durchflutetem Raum. Liebevoll hatte Dylan den Flügel Ravelyn getauft. Sein einziger Freund. Der Flügel verstand ihn, deshalb gab er seine Gefühle auch so gut wieder. Dylan machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer. Der Park, den er vom Klavierzimmer aus sah, tat ihm in den Augen weh. Sonst liebte er ihn. Die Kirschblüten waren in voller Blüte. Dylan liebte sie so sehr. Sonst ging er immer hinab und schlenderte durch den Park, doch dieses Mal war er nicht in der Stimmung dazu. Jetzt war es auch schon spät. Sein Weg führte ihn zu seinem Schlafzimmer. Vollkommene Dunkelheit. Nur so konnte der Schwarzhaarige schlafen. In dieser Schwärze konnte ihn niemand verletzen. Da war er sich sicher. Dylan stieg in sein Bett. Es war so groß. Zu groß für ihn. Aber bequem. So schlief er letztlich ein, um mitten in der Nacht wieder geweckt zu werden. Eine Vase wurde umgestoßen. Erschrocken fuhr Dylan aus seinem leichten Schlaf auf. Er sah sich verwirrt um, konnte aber nichts erkennen. Nein, nichts war falsch. Unter der Tür konnte er ein flackerndes Licht sehen. War das ein Einbrecher? Dylan wurde sauer. Solche Leute hasste er. Die stiegen irgendwo ein und wollten nur Gewinn machen. Natürlich hatte er mehr als genug, aber er wollte nichts auf diese Weise abdrücken. Mit einem Mal war er aufgestanden und zur Tür geeilt. Dass diese Tat vollkommen unbedacht war, kam ihm nicht in den Sinn. Aber ein Gefühl sagte ihm, dass eine Waffe nicht nötig war. Als er die Tür aufriss, merkte er selbst, dass Verteidigung überflüssig war. Vor ihm stand ein Junge, der ihn nun erschrocken ansah. Verblüfft schaute Dylan in die hellblauen Augen. Vollkommene Angst. Der Rucksack fiel klirrend zu Boden. „I..ich…Ich kann das erklären“, begann der Rothaarige zu stottern und hob die Hände in die Höhe. „Du? Du brichst hier ein und beklaust mich. Da gibt es nichts zu erklären.“ Bedrohend machte Dylan einen Schritt auf den Jungen zu, der sofort bis zur Wand stolperte und daran hinabrutschte. In seinen Augen standen Tränen. „Ich mach das doch nicht, weil ich Spaß habe!“, schrie er mit bebender Stimme. Dylan sah ihn überrascht an. „Warum denn dann?“, wollte er ruhig wissen. Der Junge schien ja ganz verstört. „Ich werde dazu gezwungen. Ich muss das hier machen. Wenn nicht, dann habe ich Probleme. Es tut mir Leid, wirklich. Bitte, tu mir nichts.“ Dylan sah ihn immer noch überrascht an. Er trat noch einen Schritt heran und hockte sich vor ihn. So grausam war er ja nun auch wieder nicht. Angst kannte er zu gut und das hier schien ernst zu sein. „Ich tue dir nichts. Beruhige dich erst einmal. Wer zwingt dich dazu?“ Seine Augen trafen die hellblauen. „N...niemand“, gab der Junge rasch zu. Was für eine Lüge. Dylan seufzte. „Du musst es mir nicht sagen. Aber so kann ich dir nicht helfen. Einfach abhauen lasse ich dich nicht mehr. Du bleibst hier.“ „Was?! Das kannst du nicht machen! Ich muss zurück.“ „Entweder du bleibst bei mir oder ich rufe die Polizei“, meinte Dylan trocken. Daraufhin erwiderte der Junge nichts mehr. Gut. Also blieb er hier. „Wie heißt du?“, fragte der Schwarzhaarige ihn nun, als er aufstand und ihm die Hand reichte. „Dimas.“ Er ließ sich aufhelfen und sah sich unbeholfen um. “Gut, Dimas. Du bleibst vorerst hier. Ich hoffe mal, dass du so schlau bist und hier bleibst.“ Dimas nickte betreten. „Na dann komm.“ Er zog den Jungen an der Hand mit ins Schlafzimmer, doch er blieb einfach stehen und wehrte sich. „Moment mal!“, brachte er heiser hervor. „Was soll das denn?!“ Dylan seufzte und drehte sich um. „Ich habe nur ein Bett im Haus und das ist groß. Also reg dich nicht auf, Dimas. Ich tu dir schon nichts.“ Damit zog er den Jungen zum Bett. In der Nacht geschah nichts. Am Morgen auch nicht. Erst gegen Mittag traute Dimas sich, Dylan alles zu erzählen. Er war Waise. Ein Mann hatte ihn aufgenommen und sich um ihn gekümmert. Dafür musste er jedoch arbeiten. Stehlen, so viel wie es ging. Wenn er seine Arbeit gut gemacht hatte, bekam er essen. Wenn nicht, dann erhielt er Schläge. Dylan war geschockt. So ein Leben musste grausam sein. Dorthin würde er Dimas nicht zurückkehren lassen. Wie es denn Anschein hatte, wollte der Junge auch gar nicht mehr zurück. Dylan gab ihm essen und war nett zu ihm. Die Wohnung war warm und er hatte sogar ein paar neue Kleider bekommen. So fühlte er sich gut. Inzwischen waren nun schon drei Wochen vergangen. Dylan hatte Dimas eigene Sachen gekauft und dafür gesorgt, dass er sich ein bisschen Geld auf legale Weise beschaffen konnte. An diesem Nachmittag hatte Dylan wieder Zeit. Er musste sich bald auf eine Konzertreise machen. Dimas hatte er angeboten, mitzukommen, doch hatte jener abgelehnt. Er wolle nicht aufdringlich sein. Dylan hatte nur gelächelt. Der Junge war zu süß. Er hatte einen Narren an ihm gefressen. Aber das musste er sich zurückhalten, bis er sich sicher war. An diesem Nachmittag hatte Dimas ihn gebeten, mit ihm im Park spazieren zu gehen. Inmitten der Allee von Kirschbäumen hielt er Dylan an. Zuerst bekam er keinen Ton heraus. Doch dann bemühte er sich. „Du…du hast mich bei dir aufgenommen, dafür bin ich dir sehr dankbar“, begann er. „Jetzt gehst du für eine Weile weg und ich werde dich schrecklich vermissen. Weil ich aber nicht weiß, wie ich dir das anders zeigen soll, habe ich dir etwas gekauft.“ Er wurde leicht rot und kramte eine kleine Schatulle hervor. Als Dylan sie öffnete, staunte er nicht schlecht. Es war eine Silberkette mit einem Anhänger. Eine Kirschblüte. Dylan zog Dimas in seine Arme. „Danke“, flüsterte er gerührt. „Ich werde dich auch vermissen. Du bist mir sehr wichtig geworden. Ich kann es kaum erwarten, wieder bei dir zu sein.“ Dimas legte seine Arme ebenfalls um Dylan. „Ich werde warten. Solange, bis du wieder da bist und ich dich in die Arme schließen kann.“ Die beiden lösten sich ein bisschen und sahen einander in die Augen, ehe sie sich küssten. Ein sachter Wind rauschte durch die Bäume und wehte einen Kirschblütensturm um sie herum. Zu unserem dreiwöchigem xD Da, bitte, Lucilein ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)