Willkommen in der wirklichen Welt von abgemeldet (Seitdem ich dich kenne, ist nichts mehr, wie es vorher war!...Marron & Chiaki) ================================================================================ Prolog: Zwei unterschiedliche Welten ------------------------------------ Dies ist der Prolog zu meiner neuen FF und sie liegt mir besonders am Herzen. Also wäre ich froh, wenn ihr sie lesen würdet und mir anschließend ein Kommi hinterlassen könntet^^ Der Prolog dreht sich im ersten Teil um Marron und ihre Schwester und im zweiten Teil dann um Chiaki. Und jetzt viel Spaß beim Lesen. ENS-Wünsch bitte an mich richten :P ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Langsam aber sicher brannte sich ein Abdruck des Hockers, auf dem sie saß, in ihren Po. Unaufhaltsam wanderte der Zeiger der Uhr auf die 24 Uhr zu, was bedeutete, dass sie schon seit mehr als 6 Stunden hier saß. Aber zumindest war ihre kleine Schwester endlich eingeschlafen. Gedankenverloren strich Marron dem jungen Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fuhr ihr mit der Hand sanft über die Wange. Anschließend sah sie aus dem Fenster und begann zu singen: "In my sister's eyes I am a hero I am strong and wise and I know no fear But the truth is plain to see She was sent to rescue me I see who I wanna be In my sister's eyes" Plötzlich öffnete sich die Tür und eine Krankenschwester trat ein. Als sie Marron erblickte, hob sie überrascht eine Augenbraue. "Haben sie schon einmal etwas von Besuchszeiten gehört, Fräulein Kusakabe.", wollte sie wissen und sah die junge Frau missbilligend an. Kleinlaut murmelte Marron etwas und blickte zu ihrer schlafenden Schwester hinüber. Die Krankenschwester, die dem Blick der Brünetten folgte, merkte, wie sich Mitleid in ihr regte. Was hatten die beiden Schwestern nur schon alles durchmachen müssen. "Ok, ich gebe ihnen noch fünf Minuten und wenn sie dann immernoch nicht gegangen sind, werde ich sie aus dem Krankenhaus prügeln.", erklärte sie deshalb und verließ leise den Raum. Dankbar und unmerklich lächelnd starrte Marron der Krankenhausangestellten hinter. Jedem hier war klar, warum Marron so oft und lange bei Nyoko blieb. Und jeder trauerte mit ihr. Und jeder hatte Mitleid mit ihr, aber niemand konnte helfen. Sie selbst auch nicht...zumindest konnte sie die Krankheit ihrer Schwester nicht beseitigen....Sie hatte nicht die Macht dazu! Dann glitt ihr Blick wieder zum Fenster und sie faltete ihre Hände zum Gebet. "Lieber Gott.", murmelte sie leise und ihre Stimme klang leicht verzweifelt. "Wenn du wirklich existierst und über uns Menschen wachst, dann rette meine Schwester.", eine einzelne Träne rollte über die Wange der jungen Frau, doch sie bemerkte es kaum. Seit Jahren hatte sie nicht mehr zu Gott gebetet. Dafür hatte es mehrere Gründe gegeben, aber der wichtigste war wohl, dass es vor einigen Jahren nichts gebracht hatte. Damals hatte sie sich in einer ähnlichen Situation befunden....in einem anderen Krankenhaus in einer anderen Stadt. Obwohl sie immer und immer wieder zum Herrn gesprochen hatte, war ihr Wunsch unerhört geblieben. Noch bevor das neue Jahr angebrochen war, wurden ihre Eltern zu Grabe getragen. Heute war die Angst groß, dass ihr nun auch noch die Schwester genommen werden könnte. Und doch war die Ratlosigkeit groß. Wie sollte sie Nyoko helfen? Genügend Geld für die Operation besaß sie nicht und sie kannte auch keine Menschen, die ihr helfen könnten. In Japan konnte man ihr nicht mehr das Leben retten, dass hatten ihr die Ärzte oft genug erklärt. Also, was konnte sie anderes tun, als ihr Glück bei Gott noch einmal zu versuchen? "Herr.", sprach die Brünette erneut, "Schicke mir eine Sternschnuppe, sodass ich mir etwas wünschen kann. Mir wünschen kann, dass meine einzige Schwester überleben wird." Doch nichts geschah. Auch nachdem sie sich unter Tränen aus dem Zimmer ihrer kleinen Schwester geschlichen hatte und ein weiteres Mal, als sie auf dem Parkplatz gestanden hatte, hinauf zum Himmel sah, konnte sie keine Sternschnuppe ausfindig machen. Sollte dies vielleicht auch ein Zeichen von Gott sein? Wollte er ihr zu verstehen geben, dass jede Hilfe nichts ausrichten konnte? "Nein.", sagte Marron entschlossen und reckte trotzig das Kinn. "Egal ob es dich gibt oder nicht.", die Worte richtete die braunäugige Frau an Gott. "Egal, was passieren wird. Ich werde stark sein und meiner Schwester helfen. Du wirst sie nicht bekommen." So klar und deutlich diese Worte auch aus ihrem Mund drangen, eine gewisse Unsicherheit und Angst waren unverkennbar. Die Angst vor dem Tod und der Einsamkeit.... Gerade als das Handy klingelte, drehte sich Chiaki Nagoya auf den Bauch und legte seiner Ehefrau, die nackt neben ihm lag, locker einen Arm um die Taille. Als er jedoch das nervige Klingeln des Telefons vernahm, wurde er aus dem Land der Träume gerissen und setzte sich verschlafen auf. Während sich der blauhaarige Mann mit einer Hand übers Gesicht fuhr, griff er blindlings nach dem auf dem Nachttisch liegenden Handy und nahm den Anruf entgegen. "Was willst du, Akiyama?", fragte er leicht erbost und zog sich seine zerknüllte Jeanshose über die Hüften. Anschließend schlich er ins angrenzende Wohnzimmer, um seine immernoch schlafende Frau nicht zu wecken. "Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist.", drohte Chiaki nun und goss sich ein Glas Wodka ein. Ungeduldig wartete er auf die Antwort seines Managers, der ihm aufgeregt von einem großen Deal erzählte, den er für seinen Schützling an Land gezogen hatte. Als der blauhaarige Mann hörte, um was für einen Deal es sich handelte, ballte er die Hand zur Faust und zählte langsam bis zehn. Dann meinte er ernst:,,Du weißt, dass ich solche Shows hasse." Am anderen Ende der Leitung ertönte ein leises Stöhnen, dann ein unterdrücktes Fluchen. "Chiaki.", begann Akiyama verzweifelt, "Es ist das beste Angebot, dass du jemals bekommen hast, und auch, wenn du nicht viel von irgendwelchen Castingshows hälst, denk an das Geld.", gab der Mann zu bedenken. Hoffentlich würde ihn die Höhe der Gage in seiner Meinung zu einem Umschwung bewegen können. Und tatsächlich biss Chiaki an. "Wie viel?", verlangte dieser zu erfahren und Akiyama war froh, dass sein Schützling das triumphierende Lächeln, das über sein Gesicht huschte, nicht sehen konnte. In einem sehr sachlichen Ton nannte er dem blauhaarigen Mann die mehrstellige Summe und Chiaki verschluckte sich fast an seinem Wodka. "Sag das noch mal?", antwortete er sprachlos. Er musste sich verhört haben. Der Manager tat ihm den Gefallen jedoch nicht und konterte grinsend:,,Du weißt genau, was ich gesagt habe." ~ Prolog Ende ~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und Kommis nicht vergessen ^^ Wäre echt nett, denn woher soll ich sonst wissen, ob jemand meine FF mag??? Kapitel 1: Das größte Geschenk ist, dass du bei mir bist -------------------------------------------------------- Hier ist Kapi 1 und da ich nicht weiß, was ich hier noch schreiben soll, wünsche ich euch einfach mal 'Viel Spaß'^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich komme ja gleich.", rief Marron, zog sich jedoch wieder die Decke über den Kopf und versuchte, weiterzuschlafen. Das erneute Klingeln an der Haustür verhinderte jedoch, dass sie gleich wieder ins Land der Träume versinken konnte. "Geh schon vor.", meinte sie deshalb, denn sie wusste, dass diese unverschämte Person an der Tür ihre beste Freundin war. Und tatsächlich lag sie mit ihrer Vermutung mehr als richtig. Auf dem Flur vor der Wohnung stand eine junge, schlanke blonde Frau, die nun schon zum zehnten Mal auf ihre Uhr blickte. Yumi arbeitete mit Marron in derselben Buchhandlung und beide verstanden sich prima. Einzig und allein die Unpünktlichkeit der Brünetten gab immer mal wieder Anlass zum Streit. Auch heute zeigte das Dauerklingeln keine Wirkung, zumindest dachte sie das. Gerade als die Blondine schon aufgeben wollte, hörte sie Gepolter und schnelle Schritte. Grinsend lehnte sich Yumi an das Geländer und fuhr mit einer Hand durch ihr seidiges Haar. Sie überlegte gerade, ob sie noch einmal ihren Lippenstift nachziehen sollte, als schwungvoll die Haustür geöffnet wurde. Mit einem Toast im Mund und im Hüpfen die Schuhe anziehend, schaffte es Marron auf den Flur hinaus und stieß mit ihrem Po, die Tür ins Schloss. "Du müsstest dich jetzt mal sehen.", schmunzelte Yumi und ihre Augen blitzten vor Freude. Hatte man Marron als Freundin, brauchte man keinen Fernseher mehr. Diese Frau war Unterhaltung genug. Nach einem Moment konnten die beiden nun endlich zur Arbeit und so liefen sie in rasender Geschwindigkeit zum Aufzug. "Beeil dich.", rief Yumi und zog Marron hinter sich her, die immer noch etwas verschlafen wirkte, "Nächstes Mal lasse ich dich einfach zurück.", fügte sie drohend hinzu. "Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich dir gesagt, du kannst ruhig schon vorgehen.", erinnerte Marron die Blondine, wofür sie nur noch stärker am Arm gezogen wurde. Nachdem sie schon die halbe Strecke hinter sich hatten, kamen sie an eine große Kreuzung, die ziemlich starm befahren war. "Wenn wir hier lange warten müssen, kommen wir zu spät.", meinte Marron und stellte sich neben ihre beste Freundin. "Ja.", entgegnete Yumi schlicht und warf ihre Haare über die Schulter. Immer wieder wanderte ihr Blick von Links nach Rechts und wieder zurück, sah jedoch keine Möglichkeit, wie sie diese Straße innerhalb der nächsten Minuten überqueren sollten. Seufzend ließ sie ihren Kopf hängen und drehte sich anschließend zur der Stelle, wo Marron gestanden hatte. Erschrocken stellte die Blondine jedoch fest, dass das braunäugige Mädchen schon mit einem Fuß auf der Fahrbahn stand. "Was machst du da?", rief Yumi und rannte hinterher. Mitten auf der Straße hielt ihre Freundin und Arbeitskollegin an und wandte sich an die andere Frau. "Komm.", sagte sie auffordernd und deutete ihr mit einer entsprechenden Handbewegung an, zu folgen. Kopfschüttelnd und etwas ängstlich tat Yumi wie ihr geheißen und ihr Kopf begann zu brummen, als mehrere Autos mit quitschenden Reifen nur Millimeter von ihr entfernt stehen blieben. " Bist du verrückt?", brüllte sie und zuckte zusammen, als einer der Wagen zu hupen begann. Grinsend drehte sich Marron um. "So kommen wir wenigstens nicht zu spät.", konterte diese und ging weiter. "Wenn wir nicht vorher im Krankenhaus landen.", wisperte Yumi als Antwort. In der Zwischenzeit saß Chiaki Nagoya in seinem teuren Auto und ging auf dem Rücksitz noch einmal die letzten Details wegen der anstehenden Pressekonferenz durch. Von dem Vorfall auf der Straße bekam er erst etwas mit, als der Fahrer inmer wieder auf die Hupe drückte und laut zu fluchen begann. Wütend blickte der Blauhaarige von seinen Papieren auf und lehnte sich nach vorne. "Was ist denn los?", fragte er und seine Stimme wurde bei jedem Wort lauter. "Zwei Verrückte auf der Fahrbahn.", erklärte der ältere Mann und deutete auf die Straße. "Verrückte?", wiederholte Chiaki die Worte und überlegte kurz. In wenigen Minuten musste er bei seinem Termin sein. Vielleicht sollte er den beiden auf der Straße Beine machen. Entschlossen öffnete er seine Autotür und lugte mit dem Kopf hinaus. Gerade als er etwas rufen wollte, entdeckte er die Unruhestifterinnen und seine Worte blieben ihm im Halse stecken. Es war wie ein Zwang, denn er konnte seinen Blick einfach nicht von dieser brünetten Frau wenden. Wow, war das Einzige, was Chiaki denken konnte. Marrons Lächeln traf ihn mitten in die Eingeweide. Was denkst du da eigentlich, Chiaki, fragte er sich selbst und schalt sich für seine Gedanken. Natürlich war nichts verwerflich daran, eine Frau attraktiv zu finden, aber er hatte sich vorgenommen, nicht gleich jede x-beliebige Frau zu begehren. Ein Freund von ihm hatte den Sänger mal als Playboy bezeichnet und war zu dem Schluss gekommen, dass Chiaki alles anziehend fand, was lange Beine hatte und weiblich war. Und in gewisser Weise hatte er damit sicher Recht. Aber er wusste auch, dass fast jedes Mal, wenn er eine Frau attraktiv und sexy fand, mehr daraus wurde. Und das, obwohl er doch eigentlich verheiratet war. Glücklich verheiratet, um genau zu sein. Mehr Gedanken konnte er sich darüber aber nicht mehr machen, denn nun verschwand Marron aus seinem Sichtfeld. Noch wenige Augenblicke nachdem er sie nicht mehr sehen konnte, verharrte er in seiner Haltung. Erst als die Stimme seines Chauffeurs an das Ohr der Sängers drang, fand er wieder in die Realität zurück. "Sie sollten lieber wieder einsteigen, Sir.", erklärte er steif und Chiaki tat ihm den Gefallen. Etwas unsicher lehnte er in das Poster zurück und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. Diese junge Frau hatte wirklich gut ausgesehen.... Entschuldigend verbeugten sich Yumi und Marron vor ihrem Chef, der mit zusammengekniffenen Augenbrauen vor seinen beiden Angestellten stand. "Geht sofort an die Arbeit.", befahl er mit einer weit ausholenden Geste und die beiden Freundinnen trotteten in Richtung Kasse davon. "Marron, du nicht.", hielt der Mann die Brünette zurück, "Hol die restlichen Bücher aus dem Lager.". Mit dieser Anweisung entließ er die Frau ins Lager. Ohne sich zu beschweren ging sie an die Arbeit, fand jedoch keine Bücher. Zumindest keine, die unbedingt in die Regale geräumt werden mussten. "Also, ich weiß nicht, was du für Bücher....", rief Marron, als sie die Tür zum Lager wieder schloss und sich umdrehte. Dann fuhr sie jedoch erschrocken zusammen und brachte auch den Rest ihres Satzes nicht mehr hervor. In mehreren Reihen aufgestellt, hatten sich ihr Chef, Yumi, der Rest der Angestellten und einige Kunden vor der braunäugigen Buchhändlerin aufgestellt und sangen im Chor:"Happy Birthday!" Marron war so perplex, dass sie nur ein unzusammenhängendes Stottern hervorbrachte. Dann trat einer der Kollegen aus der Menge hervor und setzte ihr eines dieser bunten Papphütchen auf, während wieder andere mit Konfetti um sich warfen. Nun kam sich Nyokos Schwester wie eine Fünfjährige auf ihrem Kindergeburtstag vor und machte ein dementsprechendes Gesicht. Darauf achteten die Leute jedoch nicht und zogen sie zum Verkaufstresen, auf dem eine riesige Torte mit mehreren Kerzen stand. Doch auch ausreichend Kekse fehlten nicht. Staunend blieb Marron davor stehen und sah die Sahnetorte mit großen Augen an. "Lecker.", erklärte einer ihrer männlichen Arbeitskollegen und leckte sich Sahne von dem Finger. "Hey.", rief die Brünette gespielt empört, grinste aber, als er das Papphütchen hochhob ihr durchs Haar wuschelte. "Du musst die Kerzen ausblasen.", erinnerte Yumi ihre beste Freundin und schob den männlichen Kollegen zur Seite. Die Menge applaudierte, als alle Kerzen aus waren, dann wurde das Prachtstück von Torte angeschnitten. Jeder, der wollte, bekam ein Stück und bald standen fast alle Besucher des Ladens, sowie die Angestellten einträchtig beisammen und aßen. Nach einer Weile nahm Marrons Chef die Frau beiseite, sodass niemand ihnen zuhören konnte. Dann zog einer einen Check aus der Tasche und reichte ihn ihr wortlos. Etwas ratlos starrte Nyokos Schwester das Papier in ihrer Hand an, bis sie den Betrag bemerkte, der darauf stand. "Was soll das werden?", verlangte sie zu erfahren und hielt dem Mann den Check unter die Nase. Dieser fühlte sich nun sichtlich unwohl in seiner Haut, antwortete jedoch mit fester Stimme. "Das ist ein Geschenk. Ein Check, der dir hoffentlich hilft.", er spielte auf Nyokos Krankheit an, dachte Marron und merkte, wie sich Wiederwillen in ihr regte. "Ich will den Check nicht.", erklärte sie, "Du hast auch so deine Geldsorgen. Da kannst du es dir nicht leisten...", weiter kam sie nicht, als der Vorgesetzte sie unterbrach. "Sei nicht albern.", wies er die braunäugige Frau zurecht. Das brachte Marron auf die Palme. "Ich soll nicht albern sein?", in ihrer Stimme lag ein Hauch von Sarkasmus und Verachtung. "Das ist ja sehr lustig.", brachte sie mit einem freudlosen Lachen hervor und funkelte ihn an. "Behalt dein Geld.", und mit diesen Worten war sie verschwunden. Sie wusste nicht, warum sie so heftig reagiert hatte. Schließlich hatter ihr Freund es nur gut gemeint. Aber sie wusste, dass auch er momentan in Geldnöten war, und da konnte er sich so eine nette Geste nicht leisten. Um sich abzulenken, ging sie endlich an die Arbeit. Es war schon spät, als Marron endlich das Krankenhaus erreichte. Zwar hatte sie schon früher als gewöhnlich Feierabend gemacht, aber vor 18 Uhr war sie eben auch nicht aus dem Laden gekommen. Ohne sich vorher bei einer Krankenschwester zu melden, schlich die Buchhändlerin in das Zimmer ihrer Schwester und sah, wie diese in ihrem Bett ein Buch las. "Hallo, Nyoko.", grüßte sie und kam näher. Im Vorbeigehen legte sie ihre Tasche auf einen der Stühle und setzte sie anschließend aufs Bett. "Hallo, Marron.", erwiederte die Kleine die Begrüßung und umarmte die Frau. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.", murmelte sie und beide lösten sich wieder voneinander. "Ich hätte dir ja ein Stück vom Geburtstagskuchen mitgebracht.", meinte die Ältere der beiden und streckte sich kurz, "Aber du hättest ihn sicher nicht essen dürfen.", fügte sie dann hinzu. Nyoko schloss fest die Augen und sagte dann:,,Ja, ich weiß." Erstaunt drehte sich Marron um und bemerkte, wie ihre kleine Schwester gegen die Tränen ankämpfen musste. "Nächstes Jahr bekommst du auch etwas von der Torte ab.", versprach sie und strich dem schwarzhaarigen Mädchen sanft über die glatten Haare. "Ja.", erwiederte diese, doch ihre Stimme klang nicht sehr überzeugt. Um sie etwas aufzuheitern, berichtete Marron von ihrem Tag. Sie erzählte davon, wie sie verschlafen hatte und dann, dass sie lebensmüde wie immer einfach über die Straße gerannt war. Doch auch die Geburtstagsüberraschung in der Buchhandlung ließ sie nicht aus, was jedoch dazu führte, dass sich Nyoko schlecht fühlte. "Tut mir leid.", flüsterte sie kleinlaut und sah ihre Schwester entschuldigend in die Augen. "Hmm???", fragte diese und legte den Kopf schief. "Warum denn?", wollte Marron sofort wissen und wartete auf eine Erwiederung. Ihr war völlig schleierhaft, was die Schwarzhaarige meinen könnte. Nun etwas unsicher geworden, räusperte sich die Jüngere der beiden und meinte dann:,,Es tut mir leid, dass ich kein Geschenk für dich habe." Als Marron die Worte ihrer Schwester hörte, starrte sie das Mädchen nur für einen Moment an, schüttelte den Kopf und zog sie in ihre Arme. Im Ansturm der Gefühle vergrub sie ihr Gesicht in der wilden Flut schwarzer Haare und atmete einmal tief ein und dann wieder aus. "Geschenke...Geschenke, die du mit Geld kaufen kannst, sind mir nicht wichtig.", meinte sie leise, aber bestimmt. "Das einzige was zählt, das einzige, was mich interessiert, ist, dass du bei mir bist.", und wieder rollten ihr dicke Tränen über die Wange. Doch sie war nicht alleine. Auch in Nyokos Augen schwammen Tränen. So etwas hatte Marron noch nie zu ihr gesagt. Natürlich, sie wusste, dass sie sich immer auf die Brünette verlassen konnte und sie von ihr über alles geliebt wurde, aber es laut und deutlich zu hören, war etwas anderes. "Mir geht es genauso.", antwortete die Kleine deshalb und presste sich noch dichter an das andere Mädchen heran. So blieben sie eine Weile sitzen und keine von ihnen bewegte sich auch nur einen Zentimeter. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war's fürs Erste. Hoffe, es hat euch gefallen. lasst doch bitte ein Kommi da, wenn es euch gefallen hat. Natürlich dürft ihr auch schreiben, wenn ihr meine FF grottig findet. Würde mich nur einfach freuen, wenn ich erfahren könnte, was ihr so meint :P Kapitel 2: Eine unglaublich blöde Party --------------------------------------- Na, da bin ich wieder. Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse, dass dieses Kapi echt schrecklich geworden ist. Rechtschreibfehler sind sicher auch viele drinne und na ja, die Party...eher eine zwei Sekunden-Party...aber lest selbst. Trotzdem viel Spaß beim Lesen und Kommis nicht vergessen^^ Ach ja, ein weiteres Kapi habe ich fertig. Aber ich stelle es erst on, wenn ich auch wirklich noch ein paar Kommis bekomme :P ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Wie konnte ich mich nur von ihr überreden lassen?", fragte sich Marron, als sie nur mit einem handtuch bekleidet vor ihrem Kleiderschrank stand. Yumi hatte sie mit dem Vorschag, gemeinsam auf eine Party zu gehen, total überrumpelt. Es war Samstagabend und eigentlich hatte sie Nyoko im Krankenhaus Gesellschaft leisten wollen. Daraus wurde nun aber nichts. Statt auf einen ruhigen Abend musste sie sich nun auf viele leute, laute Musik und reichlich Alkohol einstellen. Na super! Und dann auch noch diese blöde Klamottensuche. Warum konnte es nicht einfach egal sein, was sie anzog? Genervt griff die Brünette nach einem roten Minikleid und betrachtete es eingehend. Es war hübsch und es gehörte zu den schönsten der wenigen Kleider, die sie besaß. Aber sicher würde sie sich darin schon nach wenigen Minuten den Allerwertesten abfrieren. Trotzdem...vielleicht sollte sie es einfach wagen und hoffen, dass man sie am nächsten Morgen nicht irgendwo als Eisklotz wiederfand. Da klingelte plötzlich ihr Handy. Während sie versuchte, ihr Handtuch und das Kleid mit der einen Hand festzuhalten, griff sie mit der anderen nach dem Telefon und fiel mit einem lauten Knall auf den Laminatboden. Wütend rieb sie sich den Po und ging ans Handy. "Ja, hallo?", sagte sie und hörte dann wie Yumi zu reden begann. Ihre Freundin war so schnell und ihre Stimme überschlug sich an einigen Stellen, sodass Noykos Schwester nur Bruchstücke verstand. "Beruhige dich erst mal.", wandte die Brünette ein, als Yumi irgendwann einmal Luft holen musste. Für einen kleinen Augenblick kehrte Stille ein, dann hörte Marron, wie die Frau auf der anderen Seite der Leitung tief einzuatmen begann. Dann erklärte diese:,,Ich habe vorhin Chiaki Nagoya getroffen." "Der Sänger?", hakte Marron erstaunt nach. "Natürlich der Sänger. Ich habe mir noch schnell neue Ohrringe in der Stadt gekauft, als ich ihn fast über den Haufen gerannt hätte.", ereiferte sich die Blondine sofort wieder. Nyokos Schwester schüttelte den Kopf, sagte aber nichts mehr. Momentan hörte sich Yumi nicht wirklich wie eine erwachsene und arbeitende Frau an, sondern mehr wie ein pubertierender Teenager, der Tag für Tag die Zeitschriften nach Postern von seinem Star durchwühlte. Irgendwie gelang es ihr, recht elegant aufzustehen und anschließend die Haare zu kämmen. "Ist das nicht unglaublich?", drang Yumis Stimme wieder an Marrons Ohr und sie antwortete mit einem schlichten 'Ja', da sie keine Ahnung hatte, worauf sich die Frage bezog. "Finde ich auch. Aber ich wollte dich auch nicht länger von dem abhalten, was du gerade machst.", fuhr die Blondine fort. Natürlich nicht, dachte Marron schmunzelnd. Du hast mich ja auch nur eine halbe Stunde von dem abgehalten, was ich tun wollte. "Ok, bis später. Dann kannst du mir ja noch mehr erzählen.", meinte sie stattdessen und legte auf. Total erschöpft ließ sich die junge Frau auf ihr Bett fallen und schloss für einen Moment die Augen. Wie konnte ein Mensch nur so viel reden? Es war ihr unbegreiflich. Natürlich war es interessant und spannend, einem echten Star auf der Straße zu begegnen, aber deswegen musste man ja nicht gleich so durchdrehen. Tja und jetzt musste sie nicht nur etwas gegen ihre relativ schlechte Laune machen (die sich aber wenigstens etwas verbessert hat), sondern auch gegen die Kopfschmerzen, die in ihren Schläfen zu hämmern begannen. Mal sehen, ob sie es noch rechtzeitig zur Party schaffen würde. Die Party war schon im vollen Gange, als Marron das Haus betrat, in dem gefeiert werden sollte. Es war bis auf einige Lampen dunkel und die Musik war schon auf einen Kilometer Entfernung zu hören. Glücklicherweise hatte sie ihre Aspirintabletten nicht vergessen. Sicherlich würde sie diese am Abend noch gut gebrauchen können. Von Yumi konnte sie nichts sehen, was bei den vielen Menschen aber auch kein Wunder war. Bestimmt würden sie sich noch irgendwann über den Weg laufen...das hoffte sie wenigstens. Bis jetzt wusste Marron noch nicht wirklich, was sie hier sollte. Mit Hilfe ihrer Ellenbogen schaffte es Nyokos Schwester, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen und erreichte bald den Tisch, auf dem alle möglichen Getränke standen. Vieles davon sah wie Alkohol aus und tatsächlich entdeckte sie Unmengen an Korn, Wodka und Bier. Selbst ein Alkoholiker würde all die Flaschen nicht am Abend leeren können. Dann enteckte sie eine Cola-Flasche und schenkte sich davon ein. Nüchtern sein, war besser. Vor allem, wenn man in Erwägung zog, später noch Kopfschmerztabletten zu nehmen. Als sie sich wieder umdrehte, stieß sie fast mit einem jungen Mann zusammen. Er war groß, muskolös gebaut und hatte faszinierende Augen. Die Alkoholfahne roch man jedoch schon meilenweit. "Hallo, Süße.", sprach er sie grinsend an und musterte Marron von oben bis unten. An ihrem Busen blieb er mit seinem Blick hängen und strahlte noch mehr. Unter seinen offensichtlichen Musterungen fühlte sich die Buchhändlerin unwohl, weswegen sie nicht antwortete und sich einfach an ihm vorbeischieben wollte. Doch dass ließ der Unbekannte nicht zu. Mit einer Hand griff er nach ihrem Arm und hielt diesen so fest, dass sie schrie. "Lass mich los.", brüllte sie empört, doch er hörte nicht. Stattdessen packte er sie nun bei den Schultern und zog sie an sich. "Ich sagte, du sollst mich gefälligst loslassen.", versuchte es sie es ein weiteres Mal, aber auch dieser Versuch war ein Schuss in den Ofen. Gerade wollte sie ihm auf den Fuß treten, in der Hoffnung, dass körperliche Gwalt, eine Wirkung hatte, da wurde der ungehobelte Kerl auch schon zur Seite geschleudert. Sofort drehten sich alle Anwesenden zu ihnen um und nur schemenhaft erkannte Marron, wie der Unbekannte auf dem Boden lag und einen Fluch ausstieß. Ohne jedoch noch auf etwas zu achten, stürmte sie hinaus. Für die Anwesenden sah die ganze Situation sicher seltsam aus und sie verstand es ja selbst nicht einmal. Es waren nicht einmal zehn Minuten vergangen, seit sie auf der Party war und schon hatte es einer der anderen Gäste gewagt, zudringlich zu werden. Gott, es war alles so unrealistisch, so seltsam. Tja, aber dieser Tag war ja irgendwie auch wie geschaffen für solche Absurditäten. Etwas unsicher auf den Beinen setzte sie sich auf eine halbhohe Steinmauer, die das Haus und den Garten von der Straße abgrenzen sollte und atmete die frische Abendluft ein. Ihr war total kalt und ihr klapperten schon die Zähne, weil sie in der ganzen Aufregung ihre Jacke vergessen hatte. Rein wollte sie momentan aber auch nicht wieder. Und so blieb sie eine Weile sitzen und starrte zum Himmel hinauf. Nie wieder würde sie sich von Yumi zu irgendwas überreden lassen. Egal, was es war. Nicht mal zu einem Eis würde sie sich mehr überreden lassen. "In dem Kleid werden sie sich aber schnell erkälten.", hörte sie eine männliche Stimme sagen und noch bevor sich Marron umdrehen konnte, hielt ihr jemand eine Flasche Bier und eine Jacke entgegen. Zögernd ergriff sie beides und bemerkte, dass die Jacke nicht ihr gehörte. "Danke.", murmelte sie zog sich das Kleidungsstück über. Als sich der Mann neben sie setzte, erkannte sie ihn. Er war ihr Retter in Not gewesen. ihr Prinz in der strahlenden Rüstung, ergänzte sie sarkastisch und öffnete die Flasche Bier. Von der Seite musterte sie ihn heimlich und was sie sah, beeindruckte die junge Frau wirklich unheimlich. Er war groß und hatte rote Haare. Und sein Gesicht war einfach nur wow. Als der Mann den Blick bemerkte, lächelte er und streckte Nyokos Schwester die Hand entgegen. "Mein Name ist Hijiri. Freut mich dich kennen zu lernen.", stellte er sich vor. "Und ich bin Marron.", entgegnete Marron höflich und setzte mit ihrer Flasche zum Trinken an. Nachdem sie einen kräftigen Schluck genommen hatte, fügte sie die Worte:,,Und danke für die Hilfe vorhin.", hinzu. "Nichts zu danken.", winkte Hijiri ab und dann unterhielten sich die beiden ausgiebig. Komischerweise hatten sich die beiden so gut verstanden, dass Marron Yumi und den unsäglichen Zwischenfall auf der Party völlig vergessen hatte. Um zwei Uhr am Morgen öffnete die Buchhändlerin ihre Wohnungstür und schaffte es gerade noch über die Schwelle, bevor sie aufgrund der Mengen von Alkohol, die sie in sich hinein gekippt hatte, gegen die Kommode stieß. Unten vor dem Haus hatten sich die beiden voneinder verabschiedet und dann hatte er ihr noch seine Telefonummer zugesteckt. Damit würde sie sich jedoch erst nach einer ausgiebigen Runde Schlaf beschäftigen, dachte sie und wankte in ihr Schlafzimmer. Vollständig angezogen viel sie auf ihr Bett und schließ ein. Wenige Sekunden später ertönte ein leises Schnarchen. Kapitel 3: Die Rückkehr der Diebin ---------------------------------- Hi, nach gefühlten 20 Jahren kommt endlich mal wieder ein neues Kapi. ^^ Ich hoffe, dass es noch irgendwen gibt, der es liest und mir ein Kommi hinterlässt. =) Joah, meine Schreibblockade ist überwunden und eigentlich ist das Kapi auch gar nicht mal so schlecht geworden. Am Ende taucht Chiaki auf und… ach was schreibe ich hier…lest einfach selbst!! Viel Spaß und LG PS: Ich hoffe, dass ich das nächste Kapi schneller geschrieben bekomme. xD ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Party hatte Marron so sehr mitgenommen, dass es ihr erst am frühen Nachmittag gelungen war, aufzustehen. Der Kater, der ein Zeugnis ihres übermäßigen Alkoholkonsums war, machte ihr immer noch zu schaffen, als auf dem Friedhof stand und den polierten Stein betrachtete. Nur selten wahr es ihr möglich, das Grab der vor elf Jahren verstorbenen Eltern zu besuchen, aber wenn sie die Zeit fand, brachte sie jedes Mal frische Blumen mit. Dann erzählte sie von ihrer Arbeit und Yumi, von ihrem Leben in der Großstadt und natürlich berichtete sie auch von Nyoko. Vielleicht mochte das Szenario auf Außenstehende befremdend wirken, aber für Marron hatte es sich zu einem lebenswichtigen Ritual entwickelt. ‚Niemand ist tot, solange man an ihn denkt’, stand auf dem Grabstein geschrieben und für die Brünette war dieser Spruch der einzige wirkliche Trost in ihrem Leben. Oh, wie sie die beiden vermisste… Auf dem Rückweg vom Friedhof kam Marron an einer großen Villa vorbei, die umgeben von den Bäumen und Sträuchern einsam und idyllisch erschien. Das Gebäude hatte nichts mit den traditionellen japanischen Häusern oder diesen unansehnlichen Hochhäusern gemein, sondern erinnerte an die vornehmen Villen Englands. In der Einfahrt standen mehrere Wagen, die auf Hochglanz poliert waren und förmlich darauf warteten, dass jemand einstieg und eine Spritzfahrt unternahm. Eine Glasvase fiel auf den Boden und zerbarst in tausende Teile. Marron hörte es und blickte auf. Das offenstehende Fenster machte es Yumis Freundin leicht, das Geschehnis mitzuverfolgen. Zwei Stimmen ertönten: Die eine gehörte einem Mann, die andere einer Frau. Letzere war jedoch nur sehr schwach zu verstehen, wobei der Mann das scheinbar sehr große Volumen seiner Lungen voll ausnutzte. „DU BENIMMST DICH WIE EIN KLEINES KIND!“, warf er der Lady vor. „MUSST DU DENN IMMER ALLES FALSCH MACHEN?“, brüllte der Mann und schlug mit der Faust auf den Tisch. „MANCHMAL FRAGE ICH MICH WIRKLICH, WIE ICH AUF DIE IDEE KOMMEN KONNTE, DICH ZU HEIRATEN!“ Ein Schluchzen ertönte und drang leise und verzweifelt an Marrons Ohr. Bilder wirbelten durch ihren Kopf…eigene Erinnerungen, die sie versuchte hatte zu vergessen. Zwecklos, wie sie jetzt feststellen musste. Tränen bahnten sich ihren Weg und nur mit äußerster Willenskraft gelang es Nyokos Schwester, den Kummer zu unterdrücken und stark zu bleiben. Nur so konnte sie überleben…nur so konnte sie nicht verletzt werden! Das Zuschlagen einer Autotür riss die Buchhändlerin aus ihren Gedanken, sodass sie noch rechtzeitig zur Seite springen konnte, als ein Mercedes vom Grundstück auf die Straße schoss. „Was fällt Ihnen ein?“, rief Marron dem Fahrer zu, der sie nur knapp verfehlt hatte, bemerkte aber, dass dieser sich nicht für ihr Rufen interessierte. Nachdem der Wagen um die Ecke gebogen war, wandte sich Marron erneut der Villa zu, die nun wieder einsam und verlassen wirkte…fast so, als wäre sie unbewohnt. Doch das Weinen, das aus dem Haus drang, belehrte sie eines Besseren. Ungefähr zur selben Zeit saß Chiaki in einem stickigen Tonstudio und sang seinen neusten Hit ein, der in zwei Wochen auf den Markt kommen sollte. Nach mehreren schnellen Nummern sollte dies die erste Ballade seit Langem sein, doch alles, was er Zustande brachte, war Mist. „Noch mal.“, rief der Mann am Mischpult und griff entnervt nach seiner Kaffeetasse. Die gesamte Crew war erschöpft. Die Arbeit an dem Lied dauerte nun bereits mehrere Stunden und ihre Geduld hing sprichwörtlich nur noch an einem seidenen Faden. So lange hatten sie noch nie gebraucht. Normalerweise war Chiaki ein absoluter Profi, der es sogar schaffen konnte, sechs Lieder an einem Tag einzusingen. Heute aber war er die reine Katastrophe. „Vielleicht hatte er ja Streit mit seiner Frau.“, mutmaßte einer der Anwesenden und erntete dafür einen grimmigen Blick des Sängers. Noch besser konnte man den Nagel wohl nicht auf den Kopf treffen. Entgegen aller guten Vorsätze hatte Akina ihren Gatten mal wieder in einer eindeutigen Situation mit einer besonders bezaubernden Vertreterin des weiblichen Geschlechts erwischt. Mit Tellern und Vasen hatte sie nach ihm geworfen und der Blauhaarige konnte von Glück reden, dass er nicht schwer verletzt im Krankenhaus lag. Reiß dich zusammen, dachte er und meinte dann mit resignierter Stimme:“Das Ganze noch mal von Anfang an.“ Mitten in der Nacht schreckte Marron auf. Schweißgebadet und mit durchgedrücktem Rücken saß sie in ihrem Bett und versuchte das schnelle Schlagen ihres Herzens unter Kontrolle zu bringen. Dann durchzuckte es sie wie ein Blitz. Schnell sprang Yumis Freundin aus dem Bett und lief zu ihrer Kommode, die am anderen Ende des Zimmers stand. Mit zitternden Händen kramte die 21-jährige ein Amulett hervor und betrachtete es mit gerunzelter Stirn. Es leuchtete, blinkte wie verrückt. Alle paar Monate fand Marron das Amulett beim Aufräumen, doch nie hatte es auch nur ansatzweise reagiert. „Ein Dämon?“, fragte sich die Frau und verwarf den Gedanken sofort wieder. „Ich habe sie doch damals alle gefangen. Warum blinkt dieses Ding also wie verrückt?“ Und doch konnte sie es nicht lassen, den Spruch aufzusagen, der sie damals, als sie sich noch eine stadtbekannte ‚Kunstdiebin’ gewesen war, stets begleitet hatte. „Stark und bereit…“, begann Marron mit brüchiger Stimme und drückte das Amulett fest an sich. „Unbesiegbar, schön…ent-entschlossen und mutig.“, setzte sie den Spruch fort und ein gleißendes Licht erfüllte den Raum. Wunderbar warm fühlte es sich an und ein Lächeln erblühte auf dem Gesicht der Japanerin. Eine sanfte, aber bestimmte Stimme ertönte, erfüllte den Raum mit seinem lieblichen Klang. Marron kannte die Stimme, das war klar. Nur woher? „Hör mir zu, Marron.“, wandte sich die unbekannte Person an die junge Frau. „Ein neuer Dämon ist in der Stadt aufgetaucht. Du musst dich wieder in Jeanne verwandeln und ihn bannen.“ „Ich will nicht mehr als Diebin arbeiten.“, protestierte die Braunäugige und schüttelte zur Bekräftigung den Kopf. „Aber nur du kannst die Dämonen fangen, die der Teufel in die Bilder einschmuggelt.“, erklärte die unbekannte Stimme. „Du bist die Reinkarnation von Jeanne D’Arc.“ „Egal.“, erwiderte Marron unbeirrt. Ein Seufzen ertönte, dann erklang ein:“verstehst du noch immer nicht?“ In diesem Moment kam die Erkenntnis. Endlich wusste Nyokos Schwester, wem die geheimnisvolle Stimme gehörte. „Fynn.“, raunte die Brünette und ihre braunen Augen weiteten sich voller Erstaunen. „Hör mir zu!“, befahl die Stimme, die zu Fynn, dem kleinen Grundengel mit den grünen Haaren gehörte:“Seit Urzeiten versucht der Teufel, die Welt in seine Gewalt zu bringen. Im 20. Jahrhundert fand er einen Weg, Gott zu schwächen. Mit Hilfe der Bilder versuchte er, die Herzen der Menschen zu stehlen. Die „reinen Herzen“ der Menschen. Die Kraft Gottes…Gelingt ihm das, sterben Gott und die Menschen!“ Stimmt ja, dachte Marron. Alles wird vernichtet, wenn ich die Dämonen nicht banne. „Du hast damals gesagt, alle Dämonen wären verschwunden.“, brachte die 21-jährige hervor. „Sie sind wieder zurück.“, antwortete Fynn knapp (Sehr vielsagend ^^). „Also…wirst du wieder als Jeanne die Kamikaze-Diebin das Schach-Matt setzen?“ Die Brünette legte den Kopf schräg, dachte nach und meinte dann:“Ja!“ Das Licht wurde plötzlich noch heller und verschwand gleich darauf wieder. Marron befand sich wieder in ihrem Schlafzimmer in ihrer Wohnung in Tokyo, trug jedoch, als sie an sich herunterblickte, das Kostüm der Kamikaze-Diebin. „Ok.“, rief Nyokos Schwester. „Möge das Spiel beginnen!“ Es war kurz nach Mitternacht, als Jeanne durch ein Fenster in die Villa ihres ‚Opfers’ einstieg und sich in dem dunklen Raum umsah. Nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit, doch nach einer Weile konnte sie einen Mann ausmachen, der aus den Schatten der Nacht heraustrat und der blonden Diebin einen wenig freundlichen Blick zuwarf. „Ich bin hier, um mir das Bild zu holen.“, klärte Jeanne den Mann auf und lächelte, als dieser sie mit Schimpfnamen bedachte. Ihr Blick wanderte zu einem Bild, das groß und hässlich an der gegenüberliegenden Wand hing und als sie den Dämon darin erkannte, wusste sie, was zu tun war. Schnell holte sie einen Pin hervor, konnte diesen jedoch nicht mehr rechtzeitig werfen, da sie von etwas Hartem getroffen wurde. Der Kerl, von dem der Dämon Besitz ergriffen hatte, krümmte sich einige Male und fiel daraufhin in Ohnmacht. Nun zeigte sich der Dämon ganz, denn er kam aus dem Bild hervor und baute sich vor der verwandelten Marron auf. „Deine letzte Stunde hat geschlagen.“, erklärte der Dämon und griff an. So geschickt wie eh und je rettete sich die Diebin vor den Angriffen des Dämons und überlegte dabei, wie sie dieses Spiel so schnell wie möglich beenden konnte. Ein unschuldiger Mensch lang am Boden. Er durfte nicht unnötig in Gefahr gebracht werden. Denk nach, befahl sie sich, während sie sich mit ihrem Wunderball in Sicherheit brachte. Da öffnete sich die Zimmertür mit einem leisen Knatschen und eine schwarzhaarige Frau in einem weißen Nachthemd trat ein. „Was ist hier los?“, fragte sie und ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie ihren Mann sah, der immer noch reglos dalag. Bevor Jeanne handeln konnte, holte der Dämon aus und versetzte der Frau einen solch harten Stoß, dass sie stürzte und bewusstlos auf den Teppich sank. „Menschen sind so schwach.“, meinte der Dämon abfällig und richtete nun seine ganze Aufmerksamkeit auf Jeanne. „…Jeder Mensch.“, fügte der Böse mit einem Grinsen hinzu und ergriff die blonde Diebin mit seinen riesigen Händen. Sehr kraftvoll warf er die Reinkarnation von Jeanne D’Arc gegen die Wand und stapfte anschließend auf sie zu. Rücksichtslos fuhren seine Krallen über ihren Rücken und hinterließen eine blutige Spur. Bevor der Dämon sein ‚Opfer’ jedoch erneut traktieren konnte, rappelte sich Jeanne auf und schaute dem Gegner fest in die Augen. Ein erneuter Angriff wurde durch ihr Band abgewehrt. Trotz ihrer Schmerzen sprang Jeanne über den verdutzten Dämon hinweg und warf ihren Pin. „Du wirst brennen, Jeanne!“, fauchte der Dämon bevor er verschwand und eine weiße Schachfigur mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel. Schnell hob die Blondine diese auf und kletterte auf den Fenstersims. Ohne sich noch einmal umzudrehen flüchtete sich die Verletzte auf einen Baum, der außerhalb des Grundstückes stand. Ihr Körper tat höllisch weh und das schöne Kostüm klebte wegen dem Blut an ihrem Rücken. Da hörte sie Schritte. Rettung, dachte Jeanne froh und erleichtert. Mit dieser Wunde würde sie sicher kaum nach Hause kommen…zumindest würde es Stunden dauern. Aber mit Hilfe der Person, die den Weg entlang ging, konnte sie vielleicht Heim kommen. Vollkommen erschöpft griff Jeanne in ihr Haar, um die rote Schleife zu lösen. Sofort verwandelte sich die Frau in die Buchhändlerin Marron zurück. Dann sprang sie vom Ast des Baumes und ließ sich auf den Gehweg sinken. Der Mann, den Marron bereits vom Weiten wahrgenommen hatte, war ihr nun sehr nahe und blieb stehen, als er ein Geräusch hörte. Dann entdeckte er sie. Chiaki, der eigentlich nur einen Spaziergang hatte machen wollen (Was macht ein Mann so spät in solch einer Gegend? Keine Ahnung! :P), stürmte auf die am Boden liegende Frau zu. Sein Magen zog sich zusammen, als er sich neben sie hockte und das Gesicht der Braunhaarigen erkannte. Vergessen war die Frustration der vergangenen Stunden und auch der Streit mit seiner Frau rückte vollkommen in den Hintergrund, als er Marron auf seine Arme hob und die Straße entlang trug. Kurz bevor er sie in sein Auto legte, öffnete sie für einen Moment die Augen und sah Chiaki verschwommen an. „Wer sind sie?“, wollte Nyokos Schwester wissen, schlief jedoch wieder ein, bevor der Sänger antworten konnte. „Na super.“, murmelte Besitzer des Wagens und fuhr sich mit der Hand durch seine blauen Haare. Das konnte ja noch eine lange Nacht werden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe, es hat euch gefallen. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)