Love is a freak von _Zoe ================================================================================ Kapitel 11: Probleme im Anmarsch -------------------------------- So. Das ist glaub ich eines der kürzesten Kapitel, alles geht relativ schmerzlos über die Bühne. In diesem Kapitel ist Kio etwas...eifersüchtig? Na wer zwischen den Zeilen liest, wird zumindest dort einen ganzen Roman finden *lach* und das hoffentlich genau so sehen. Viel spaß ^ ^ **************** Probleme im Anmarsch Im gemütlichen Tempo lief Kio den Weg bis zum Biologieraum, in dem er gleich Unterricht haben würde. Wieder eine Stunde in der er sich nach dem Wochenende sehnen würde, noch ein Stunde in der er mit den Gedanken spazieren gehen würde. Es motivierte ihn keineswegs das es schließlich nur 45 Minuten seien, auch wenn er es sich öfter sagte, als er annahm. In Biologie kannte er sich aus, er fand sich in dieser Naturwissenschaft so zu recht wie die Zimtzicken wahrscheinlich in einem Einkaufszentrum, in dem sie sowieso größtenteils ihr Leben verbrachten. Angekommen am Raum wartete er nun auf das Erscheinen des Lehrers, der wohl wieder auf sich warten ließ, so wie immer, aber mit der Zeit hatte er sich und auch seine Mitschüler daran gewöhnt. Kio lehnte sich bedächtig gegen die Flurwand. Er schien entweder extrem konzentriert oder gleich am einschlafen zu sein. Kio hatte für sich entschieden seine Gedanken um Lina kreisen zu lassen. Er wollte einfach nur an sie denken, und an ihre bis jetzt gemeinsam verbrachte Zeit, das erhellte seine Gesichtszüge jedenfalls ein bisschen. Kio sah etwas verträumt drein, als er daran dachte wie sie beide nebeneinander und aneinander geschmiegt geschlafen hatten. Der Morgen danach war jedoch ernüchternd gewesen… Er hatte sie gestern in der frühen Morgenstunde nach Haus gebracht, dann hatten sie sich schlicht verabschiedet so als wäre eigentlich nie irgendwas gewesen und seit dem war Funkstille. Nun war es schon wieder Donnerstag und abgesehen von Begegnungen aus der Ferne und dem aneinander vorbeigehen, gab es keinen Kontakt mehr, es war fast so als mied sie ihn. So etwas war Kio auch noch nicht passiert und er verstand Velina nicht so recht. Sie kamen doch scheinbar so gut miteinander klar und waren sich doch auch schon so nah gewesen, wieso distanzierte sie sich jetzt von ihm? „Frauen, versteh die einer.“, dachte er frustriert. Genervt ließ sich Kio abermals gegen die Wand fallen. „Hey was ist?“, erschreckte ihn plötzlich eine tiefraue Stimme. Es war der Lehrer der dabei war den Raum aufzuschließen und das Wort an Kio gerichtet hatte. „Liebeskummer auf die alten Tage oder was?“, fragte er neckisch nach und deutete den anderen in den Raum zu gehen, während Kio ihm einen viel sagenden tödlichen Blick zuwarf und es dann seinen Mitschülern gleichtat und sich in Raum bewegte. „Ich meint ja nur!“, lachte der Ältere und zog als alle Schüler im Raum waren die Tür hinter sich zu. Einen Moment verweilte sein Blick noch auf seinem Sonderschüler, bis er sich wieder über seinen völlig mit kreideverstaubten Tisch beschwerte. Kio packte missmutig seine Sachen aus und schob sie an den Rand. „Lina, Lina, Lina…“, dachte er und würde die nächsten Minuten weiter über sie nachdenken. Denn zum einen wusste er bereits alles was der forsche, im mittleren Alter da vorne ihm zu erzählen hatte, und zum anderen missfiel Kio Linas Verhalten, als das er einfach darüber hinwegsehen konnte um einen klaren Kopf für den Unterricht zu haben. Es erschien ihm ebenso am effektivsten seinen Gedanken nachzuhängen anstatt, dem schwarzen Jacketträger Aufmerksamkeit zu schenken. Die Stunde zog sich langatmig dahin, es wurde ein Video gesehen und Arbeitsblätter ausgeeilt, die man mit Hilfe des Buches bewerten sollte und dann klingelte es auch schon wieder. Kio, der nur durch die Bewegungen der anderen bemerkte, das wohl das Ende der Stunde genaht war, beendete seinen Gedankenfluss mit einem unbefriedigtem Gedanke: Er verstand sie immer noch nicht, er konnte ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen. Langsam leerte sich die Klasse, die Mädchen verabschiedeten sich zeremoniellartig wie immer, die Jungs schlugen ein, und verließen dann lässig den Raum Kio folgte ihnen. Er war schon sehr in Gedanken, als ihm einfiel, dass er sich die angesagten Hausaufgaben noch nicht eingeschrieben hatte. Sein Gewissen zwang ihn es sofort nachzuholen, also kam er nicht weiter als einen Treppenabsatz beim Verlassen des Gebäudes. Er stand nun hinter einer kleinen Mauer, die vom oberen Absatz nicht einsehbar war, aber von seinem Standort konnte man seinen Blick nach oben schweifen lassen. Kio zog sein Notizheft hervor, nahm einen Kugelschreiber und kritzelte mehr recht als schlecht und äußerst lieblos die Aufgaben in den nächsten Wochentag. Er seufzte, diese Woche hatte so gut begonnen und schien sich zunehmend zu verfinstern. Kio steckte das Heft wieder zurück und zog ruckartig den Reißverschluss zu, als er eine näher kommende, ihm vertraute Mädchenstimme hörte. Einen Moment hielt er inne um sich zu versichern, das er sich nicht verhört hatte. Dann beugte er sich etwas vor und sah den Treppeneinsatz ein. Im nächsten Moment erblickte er sie auch schon. Velina. Sein Herz machte kurz einen Sprung und brachte ihn somit etwas aus dem Rhythmus. Er fühlte sich wieder so merkwürdig aufgeregt, jedes Mal wenn er sie sah, doch dieses Mal war sie nicht allein. Oliver war bei ihr und schien sie zu ärgern und mit ihr rumzualbern, er spielte mit ihren Haaren und dem orangefarbenen Schal, den sie heute trug. Für Kio war die Sache klar, der machte sie an. Oliver, dieser Schneckenfressende Süßholzraspler! Insgeheim hoffte Kio drauf, das Lina ihm den Rücken kehren würde, wenn er sich nur noch einen Zentimeter ihr näherte, doch das geschah nicht. Denn als sie sich verabschiedeten umarmten sie sich sachte und Velina ließ es zu. Dann spurtete Oliver die Treppen hinunter, haarscharf an Kio vorbei, der sich im Schatten der Wand verbarg und mieslaunisch feststelle, das sein Konkurrent eher die Treppen hinunter hüfte und hopste. Entweder aus Freude, oder weil er bei dem Gedanken, seinem Ziel Velina rumzukriegen, näher gekommen war. Ihn nervte dieser Typ und zwar extrem! Nun hörte Kio auch, wie Lina die Treppen nach unten gelaufen kam, intuitiv trat er hervor und zog sie in den uneinsichtigen Teil des Mauervorsprungs. Velina sah ihn völlig perplex an, bis sie ihn erkannte und sie etwas erschreckt zurücktrat. Kios Blick war finster auf sie gerichtet und die Tatsache das er schweig, machte die Situation nicht besser. „Was ist denn…Kio?“, fragte Lina, als er sie immer noch stillschweigend anstarrte. „Was ist?“, wiederholte er überdeutlich ausgesprochen. „Nichts.“ Das s zischte nur gerade so, als belegte Kio einen Sprachkurs, bei dem die Aussprache das A und O waren. „Für Nichts, zieht man aber nicht einfach jemanden hinter den Treppenabsatz oder?“, hakte Lina nach und versuchte etwas zu lächeln, da ihr die Situation gespannt vorkam. Kio sah zu Boden, er kam sich blöd vor, er hatte sie doch nicht hierher geschleift um ihr Vorwürfe zu machen, das sie mit Oliver so gut klar kam oder? Am liebsten, gestand er sich ein, würde er es ihr abraten, ihm auch nur auf 10 Meter näher zu kommen. Er seufzte tief. „Ach komm schon, was ist?“, fragte Velina etwas ungeduldig, dann kam ihr eine Vermutung. Augenbraueziehen sah sie ihn an, es kam ihr selbst etwas unwahrscheinlich vor, dann sprach sie es direkt aus. „Das war doch eben nicht weil ich mit Oliver- oder? Kio, da war doch nichts und im Prinzip…“, sie hielt inne, ihr lag etwas auf der Zunge doch sollte sie es aussprechen? Doch, es erschien ihr als notwendig. „Und im Prinzip bist du auch nicht –Lina zögerte leicht und sah ihn dann unverwandt an-…mein Freund. Ich muss mich theoretisch nicht vor dir rechtfertigen.“ Kio zuckte auf und sah sie plötzlich etwas gequält an. Er schien, eine derartige Wendung nicht erwartet zu haben. „Oliver… ich meine du hast mich ignoriert… und wir haben uns doch geküsst!“, brachte Kio letztendlich zusammen und jede einzelne Wortgruppe war aus den Sinn gerissen. Lina schüttelte energisch den Kopf und verzog ihr Gesicht zu einem einzigen Fragezeichen. „ Arg, Mann Kio, was willst du eigentlich jetzt von mir?“, Lina stützte ihre Hände in ihre Hüfte und sah ihn fordernd an, fast wie eine Mutter, die ihr Kind zurecht wies wenn es etwas falsch gemacht hatte. „Ich- will d-ich!“, stotterte Kio unter Velinas strengen Blicken, die sich dann wie von selbst in Erstaunen wandelten. Verlegen, rutschten ihre Hände an ihre Seite und von der eben noch so mahnenden Stimme blieb nur noch ein Hauch zurück. Kio kam ihr näher und umarmte sie, ohne das er von ihr weggestoßen wurde. Er genoss jeden einzelnen Moment, er hatte sich seit ihrer letzten richtigen Begegnung so sehr danach gesehnt, sie wieder zu fühlen, sie zu berühren, ihren Duft einsaugen zu können und zu guter letzt sie auch zu küssen. „Ach Kio.“, murmelte Lina und versank in seinem Kuss, der so sanft war das es sie beinah dahin geschmolzen hätte. Dann wisperte Kio ihr etwas ins Ohr. „Können wir das mit dem noch nicht Freund sein …ändern?“ Lina lief ein Schauer über ihren Rücken, den Kios Atem warmer Atem an ihrem Ohr war sehr ungewohnt. Sie nickte nur leicht und spontan verstärkte Kio seine Umarmung. Er hob ihr Gesicht an und sah ihr in ihre Augen, die ihm entgegensahen. In ihnen schon allein, lag so vieles das er mit Niemand teilen wollte, und schon gar nicht mit einem Typen der nur auf Äußerlichkeiten bedacht war, wie dieser Oliver. Er legte seine Lippen sanft auf ihre und fühlte wie sie seinen Kopf näher an ihren heranzog. Velina hatte ihn vermisst, aber hatte sie auch etwas Angst vor den nächsten Schritten, was wäre wenn aus ihnen wirklich etwas Ernstes werden würde? Sie wollte ihn auf keinen Fall verletzen, das hatte er nicht verdient. „Hey, wo bist du in Gedanken?“, fragte er sie und wies sie darauf hin, das er ihre vollste Zuwendung wollte. Kio wechselte die Position und drückte Lina halbfreiwillig behutsam gegen die Wand, dann kam er ihr aufs Neue näher. Er schien sie abermals küssen zu wollen, doch hielt er kurz vor ihren Lippen an, um zu beobachten was sie nun zu gedenken pflegte. Immer wenn Velina das letzte Stückchen Weg gegangen wäre, legte er seinen Kopf schief und zog sich wieder etwas zurück. Es entstand der Eindruck, dass es fast etwas Verbotenes sei, sich zu küssen, und im Prinzip waren sie immer noch in der Schule, am helllichten Tag. Kio hatte davon gelesen, das Pausen zwischendurch und damit verbundenes Warten, die Lust des Partners weckte, und wie er sich Lina so ansah, funktioniert es tadellos. Auf einmal hörten sie eilige schwere Schritte und fuhren nervös auseinander. Der stellvertretende Schuldirektor kam den Flur entlanggelaufen, seine Krawatte wehte, beim Tempo in dem er unterwegs war. Eilig streifte er die beiden und bog dann in die untere Etage ein, als er noch einmal einen schiefen, argwöhnischen Blick zurück warf. Lina lachte etwas verhalten und auch Kio schmunzelte leicht. Eine Minute eher und die Situation wäre peinlich geworden. Lina griff nach Kios Handgelenk und schaute auf die Uhrzeit, etwas Panik breitete sich aus. „Ich bin eigentlich schon seit 7 Minuten mit unserer Kunstlehrerin verabredet!!“ Lina hauchte Kio noch einen Kuss auf die Wange und ließ dann seine Hand los. „Ich muss…“, sie wollte schon um die Ecke stürmen als sie nochmals stoppte. „Ich schreibe dir- und du mir, klar?!“, sie lachte keck und verschwand dann schneller als er ihr antworten konnte. „Klar!“, rief er ihr Kio nach, und hoffte dass sie nicht bereits die Tür zum Kunstsaal aufschlug und damit die Lehrerin zu Tode erschreckte. „Dann klären wir auch das Thema Freund nicht wahr?“, fügte er für sich noch hinzu und malte sich Olivers Gesichtausdruck aus, wenn er und Lina Hand in Hand über den Schulhof gehen würden. Für ihn war ebenso klar, dass er Lina an sich binden musste und wollte. Doch welche Komplikationen würden auftreten…? **************** Hab ichs doch gesagt, arg kurz! Das nächste wird hoffentlich wieder etwas länger, im nächsten Kapitel hab ich auch schon ne leise Vorahnung was ich schreiben werden, da bin ich nicht so planlos wie hier...i-wie sollt ich mich mehr auf den Handlungstrang fixieren, aber hey früher oder später lern selbst ich es noch, hoffentlich. y< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)