Vampire in love von Yuri91 (Vampire sind auch nur Menschen) ================================================================================ Kapitel 16: Naruto und Vampire ------------------------------ Kaum in der Schule angekommen, wurde Sasuke auch schon überschwänglich von Naruto begrüßt. Ehe sich Sasuke versah, hatte dieser Chaot ihn in eine freundschaftliche, viel zu lang anhaltende Umarmung gezogen. Missmutig verzog Sasuke sein Gesicht. Mehrfach versuchte er sich aus Narutos Klammergriff zu befreien, doch dieser ließ einfach nicht locker. Auch ein enerviertes „Baka, lass mich endlich los!“ half nicht. Neji dagegen stand mit einem sadistischen Grinsen daneben. Er genoss anscheinend den Anblick von einem gequälten Sasuke. „Sasuke, ich bin so froh das du wieder da bist! Man, ich hab dir so viel zu erzählen! Hab versucht dich anzurufen. Mehrfach, aber du hast nie abgehoben! Dachte schon du wärst abgehauen oder gestorben. Es ist schon wieder eine Leiche gefunden worden. Aber deshalb wollte ich ja gar nicht mit dir reden. Es ist soooo viel passiert!“ Naruto redete und redete und redete. Es nahm gar kein Ende mehr. Inzwischen wehrte sich Sasuke schon gar nicht mehr gegen Narutos Klammergriff. Stattdessen funkelte er Neji wütend an. Na, der würde gleich was zu hören bekommen! Oder vielmehr zu spüren. „Jetzt weißt du wie es mir in den letzten Tagen alleine mit Naruto ergangen ist. Nie wieder passe ich auf dieses Baby alleine auf.“ Neji hatte wohl Sasukes Gedankengang mitverfolgen können. Doch in Sasuke kam kein Mitleid mit seinem besten Freund auf. Nejis Worte jedoch hatten glücklicherweise eine erfreuliche Reaktion von Naruto zur Folge. Er ließ Sasuke los, plusterte seine Backen auf, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Neji beleidigt an. „Na hör mal! Ich bin kein Baby!“ „Doch. Ich frage mich, warum wir überhaupt befreundet sind…“ „WAS?“ schrie Naruto regelrecht durch das sich füllende Klassenzimmer. „Wir leihen dir immer nur Geld, das du nie zurückbezahlst. Wir pauken dich durch die einzelnen Schuljahre. Ohne uns wärst du total unbeliebt und ein Außenseiter. Wir…“, begann Neji einiges aufzählen. Es stimmte ja auch. Naruto schuldete ihnen beiden ein kleines Vermögen. Aber ohne Naruto wäre es wohl immer nur halb so lustig und chaotisch. Klar, auch wenn Sasuke oft genug von Naruto genervt war, wollte er seinen Freund nicht missen. Während Neji und Sasuke oftmals ein wenig zu ernst und nachdenklich waren, konnte Naruto sie da heraus reißen. Andersherum war es ebenso. Außerdem konnte man sich immer auf Naruto verlassen. Und mit ihm wurde es einfach nie langweilig. „Wie süß. Wusste gar nicht das ihr drei so ein süßes Pärchen abgebt.“ Wie von der Tarantel gestochen, drehten sich die drei jungen Männer zeitgleich zu der Person um, die sie gerade vorführte. Mit einem süffisanten Grinsen stand Sakura vor ihnen. Mit den Fingern ihrer rechten Hand spielte sie provozierend mit ihren Haaren. Ob sie es bewusst oder unbewusst tat, wusste Sasuke nicht. Auf jeden Fall ließ sie die drei wie Idioten dastehen. „Ich hatte gar nicht gewusst das ihr solche Vorlieben habt. Aber hey, ich finde ihr solltet eure Gefühle zueinander nicht verheimlichen.“ Sasuke merkte, wie er bei Sakuras Worten immer finsterer, kühler dreinblickte, obwohl oder gerade weil Sakura wusste wie er für sie empfand. Neji dagegen blickte erst fassungslos und anschließend finster drein. Nur Naruto konnte sich mal wieder nicht beherrschen. Sasuke wusste genau das Sakura sie nur aufzog. Immerhin hatte er ihr gestanden wie er für sie empfand. Und Sakura hatte versucht Naruto und Hinata zusammen zu bringen. Das hatte sie ihm heute Morgen auf dem Schulweg erzählt. Und dennoch lief Narutos Gesicht rot an, während er unzusammen hängende Worte von sich gab. „Das ist doch…“ „Ich bin nicht…“ „Aber Hinata…“ „Kann nicht für die zwei Eisklötze reden…“ waren nur einige dieser sinnlosen, gestammelten Sätze. Sakura indessen lachte sich ins Fäustchen. Irgendwann jedoch prustete sie laut los und konnte nicht länger an sich halten. Inzwischen blickten Neji und Sasuke nur finster drein und ließen ihre Blicke zwischen einem verdatterten Naruto und einer lachenden Sakura hin und her wandern. „Sehr lustig. Hast du jetzt genug gelacht?“ fragte Sasuke nach wenigen Sekunden. Als Antwort grinste Sakura nur breit. „Ehrlich Naruto, wie hohl bist du eigentlich?“ gab da Neji von sich und verpasste Naruto eine Kopfnuss. Bevor Naruto auf Neji losgehen konnte, kam Hinata in das Klassenzimmer hinein, begrüßte sie kurz mit rotem Gesicht und setzte sich auf ihren Platz. Bevor Sasuke und Sakura nachfragen konnten, wie es nun zwischen den beiden lief und ob sie nun ein Paar waren oder nicht, kam der Lehrer hinein. Wohl oder übel ließen sich die vier, mehr oder weniger, jungen Leuten auf ihre Plätze nieder. Auch wenn Sasuke es nicht zugeben würde, bereute er es, in den letzten Tagen nicht einmal auf Narutos Anrufe reagiert zu haben. Ansonsten würde er jetzt wissen ob Sakuras Verkupplungsaktion funktioniert hatte oder nicht. Kaum hatte der Unterricht begonnen, Latein bei Anko, schob Neji einen kleinen Zettel zu Sakura. Sasuke nahm es nur aus den Augenwinkel wahr, doch sofort verkrampfte sich sein Körper. Was wollte Neji denn jetzt schon wieder von Sakura? Er wusste doch wie Sasuke für sie empfand. Oder sollte das seine Art von Rache sein, weil Sasuke die letzten Tage nicht in der Schule gewesen war? Zuzutrauen würde er es Neji. Dieser Hyuga konnte ein mieses Arschloch sein, wenn er wollte. Doch nicht nur das Neji Sakura einen kleinen Zettel geschrieben hatte, nein, sie musste ihm ja auch noch antworten! Mit immer weiter sinkender Laune versuchte Sasuke dem Unterricht zu folgen, während Sakura und Neji sich immer weiter Zettelchen schrieben. Ha, einen Roman würde es eher treffen! Sasuke konnte ja einerseits verstehen das Sakura dem Unterricht nicht folgte. Sie kannte dies alles schon und war mit dieser Sprache groß geworden. Aber nur weil Neji gut in Latein war, hieß das nicht, das er nicht dem Unterricht folgte! So sehr Sasuke auch versuchte die beiden zu ignorieren, schaffte er es nicht wirklich. Was hatte er Sakura und Neji getan, das sie gerade so auf seinen Gefühlen herum trampelten?! Sasuke war nicht besonders sentimental, aber verdammt noch mal, auch er hatte Gefühle! Kaum das es zur Pause klingelte, räumte Sasuke seine Schultasche ungehalten zusammen und stand missmutig auf. Seinen angeblichen besten Freund und seine angebliche Seelenverwandte würdigte Sasuke nicht eines Blickes, während er mit eisigem Gesichtsausdruck an ihnen vorbei ging. Jeder, der ihm entgegen kam, machte Sasuke freiwillig Platz. Niemand wagte es jetzt ihn anzusprechen. Niemand, bis auf eine Ausnahme. „Hey, Sasuke!“ rief Naruto laut über den ganzen Schulflur. Sasuke blieb nicht stehen. Er hatte jetzt keine Lust auf ein Gespräch, egal mit wem. Naruto jedoch war nicht intelligent genug um das zu kapieren, entschied Sasuke, als er Narutos schnelle Schritte hörte, die langsam immer lauter würde, je näher er Sasuke kam. „Sasuke, jetzt warte doch mal“, gab Naruto in einem weinerlichen Tonfall von sich, als er endlich zu dem Uchiha aufgeschlossen hatte, dieser jedoch nicht stehen blieb. „Was?“ gab Sasuke mehr zischend denn redend von sich. „Man, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“ Keine Laus, sondern eine Vampirin, dachte sich Sasuke, behielt diesen gefährlichen Gedanken jedoch für sich. „Ich wollte mit dir reden. Es ist wichtig.“ Entnervt blieb Sasuke stehen. Wenn Naruto sagte es sei wichtig, würde er eh nicht mehr locker lassen, bis er endlich bekommen hatte, was er wollte. Dabei war es unerheblich ob das, was Naruto zu sagen oder zu machen hatte, tatsächlich wichtig war oder nicht. Für Naruto war eh fast alles wichtig. „Dann sag, was du willst.“ Mit verschränkten Armen stand Sasuke nun mitten im Flur. Da er allerdings immer noch ziemlich eisig drein blickte, machten andere Schüler einen weiten Bogen um ihn und Naruto. Aber nur, falls diese auch tatsächlich diesen Flur nehmen mussten. Andere, bemerkte Sasuke am Rand, drehten einfach wieder um und gingen. Anscheinend blickte er doch finsterer drein als gedacht. Aber es war Sasuke egal was andere von ihm dachten. Ihn ärgerte es viel mehr, das er so eifersüchtig war. Das war nicht gesund. Überhaupt nicht gesund. Vielleicht war diese dämliche Seelenverwandtschaft daran schuld, das Sasuke so extrem reagierte. Vielleicht auch die ganzen Umstände. Sakuras beinahe-Tod, sein Einzug bei den Hatakes, die Seelenverwandtschaft und natürlich seine Gefühle für Sakura. Ein Ereignis würde einen normalen Menschen schon genug Sorgen bereiten. Das Sasuke so gut damit klar kam, lag wohl darin, das er immerhin ein Uchiha war. Er konnte einfach mehr aushalten als andere. Ganz einfach. „…und jetzt sind Hinata und ich sozusagen zusammen.“ Erst jetzt bemerkte Sasuke das Naruto die ganze Zeit geredet hatte. Aufgrund der letzten Wörter ging Sasuke davon aus, das die beiden ein Paar waren eben durch Sakura. Ihre Verkupplungstaktik hatte wohl funktioniert. „Ich freu mich für dich. Wurde auch Zeit.“ Auch wenn Sasuke vielleicht nicht allzu begeistert klang, meinte er seine Worte ernst. Wenigstens einer von ihnen hatte nun sein Glück gefunden. Und Naruto hatte es wirklich verdient. Er war wohl einer der nettesten, hilfsbereitesten Menschen, die Sasuke kannte. Sein Karma war ohne Zweifel rein und ohne Flecken. „Danke“, gab Naruto breit grinsend von sich. Er strahlte von einem Ohr zum anderen. Sasuke freute sich wirklich für Naruto. „Das du es nur nicht vergeigst.“ Das Grinsen verschwand aus Narutos Gesicht. Stattdessen blickte er den Uchiha mit großen Augen ungläubig an. „Hä? Warum? Was denn? Ich bin kein Idiot! Ein wenig Zuversicht wäre echt nicht verkehrt. Echt jetzt!“ „Baka. Hinata ist sehr schüchtern und du bist das genaue Gegenteil. Ich meine ja nur, dräng sie nicht zu sehr. Egal um was es geht. Ansonsten bekommt sie Angst und verlässt dich wieder.“ Entschieden schüttelte Naruto den Kopf. „Nix da. Ich weiß was ich tue. Außerdem liebt mich Hinata viel zu sehr. Und ich sie. Da kann kommen was wolle!“ Zuversichtlich blickte Naruto drein. Sasuke beließ es dabei. Hinata konnte ein wenig Chaos in ihrem Leben ruhig vertragen und Naruto schadete es nicht, wenn er ein wenig ruhiger und besonnener wurde. „Und ich werde Hinata beschützen!“ Mit gerunzelter Stirn blickte Sasuke seinen besten Freund an. Dieser wirkte nun sehr entschlossen. Er meinte es ernst. War etwas vorgefallen? „Wovor denn?“ „Na, vor diesem Vampir!“ Sasukes Wut und Eifersucht waren wie weggeblasen. Stattdessen kämpfte er nun darum, das ihm nicht sämtliche Gesichtszüge entglitten. „Wovor?“ fragte Sasuke perplex nach. „Na, dem Vampir. Hast du was mit den Ohren?“ „Wie kommst du denn darauf?“ verlangte Sasuke zu wissen. Wusste Naruto etwas, was weder er noch die Hatakes wussten? Gab es noch einen weiteren Vampir in Tokio oder handelte es sich um Sasori? „Man hat jetzt schon drei blutleere Leichen gefunden!“ „Was?“ „Ja! Die Frau bei euch im Keller war die Erste. In einer Seitengasse hat man einen weiteren Toten gefunden. Und heute Nacht erst wurde eine weitere, junge Frau in einem Park tot aufgefunden. Alle waren blutleer. Stand in den Zeitungen. Das war ein Vampir. Das weiß ich!“ Auch wenn Sasuke Naruto nicht sagen konnte das er recht hatte, so stimmte er ihm zumindest schweigend zu. Ob Sasori wohl dahinter steckte? Zuzutrauen wäre es ihm. Sasuke musste wirklich etwas gegen Sasori unternehmen. Nicht nur wegen Sakura. Und den Hatakes musste er auch von diesen Morden erzählen. Wenn Naruto erfuhr das Sakura ein Vampir war…Sasuke wusste nicht ob Naruto sie pfählen würde oder sie mit Fragen durchlöchern würde. Allerdings konnte Sasuke Naruto nun ein wenig nach Vampir ausfragen. Vor allem ob er etwas über Vampirjäger wusste und einen eventuell sogar kannte. „Naruto, du weißt doch einiges über Vampire.“ Energisch nickte Naruto. „Was weißt du denn so?“ „Na viel! Es gibt ziemlich viele Theorien über Vampire. In der Vergangenheit hielt man es nicht nur für bloßen Aberglauben, wie heute. Viele Beerdigungsrituale basieren darauf, dass es dem Toten so schwer wie möglich gemacht werden sollte wieder zu den Lebenden zurück zu kehren. Daher ist es in Japan zum Beispiel üblich die Toten zu verbrennen. In Europa dagegen wurden Steine in den Mund des Toten gelegt, damit dieser nicht zubeißen konnte. Außerdem dient der Sarg, der in der Erde vergraben wird, ebenfalls dazu, es dem Untoten schwer zu machen, wieder aus dem Grab zu kommen. Von manchen Menschen, wo man große Angst vor hatte das dieser als Untoter zurückkommt, wurde sogar der Kopf vorher abgeschlagen und zwischen die Beine des Toten gelegt, damit dieser nie wieder aus seinem Grab kommt. Bei den Wikingern dagegen hatte man im Haus immer zwei Türen. Die eine Tür diente für die Lebenden. Eine Haustür eben. Die andere Tür wurde verwendet, wenn jemand gestorben war. Der Tote wurde mit den Füßen voran durch diese Totentür getragen. Außerdem wurden ihm die Augen verbunden. Den ganzen Weg bis hin zum Grab wurde der Tote so getragen. Dies hat man gemacht, damit der Untote den Weg nicht kennt, wie er zu seiner Familie kommt, um dieser zu schaden.“ Sasuke konnte nicht anders. Mit offenem Mund blickte er Naruto an. Dieser klang überhaupt nicht mehr kindlich und albern wie sonst. Stattdessen wirkte er wie ein professioneller Gelehrter oder Religiöser, der sich tagein, tagaus mit so etwas skurrilem befasste. Es war selbstverständlich das Naruto nicht so gut in der Schule war, wenn er den ganzen Tag damit beschäftigt war sich Wissen über Vampire und abergläubischen Riten anzueignen. Naruto indessen schien nicht zu bemerken das Sasuke vollkommen überrumpelt von seinem untypischen Verhalten. Er dozierte einfach weiter. „Natürlich gibt es verschiedene Formen von Untoten. Vampire sind wohl die berühmtesten, da diese in unserer Popkultur einen romantischen, verklärten Imagewandel durchgeführt haben. Früher hatten die Menschen Angst davor, dass ein Verstorbener von den Toten zurückkam und den Lebenden das Blut aussaugte. Aber auch…“ „Moment, stopp Naruto!“ unterbrach Sasuke den blonden Chaoten. Verdrießlich verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Ich denke mir das nicht aus! Ich…“, begann er sich zu verteidigen, doch Sasuke unterbrach ihn hastig. „Das meine ich auch nicht. Aber ich möchte wirklich nur etwas über Vampire hören. Nicht über andere unheimliche, finstere Geschöpfe der Nacht.“ Sasuke wusste, wenn er Naruto nicht jetzt stoppte, würde Sasuke einfach alles erzählt bekommen, was Narutos Hirn an Wissen zu bieten hatte. Und dabei konnten auch ziemlich unnütze Dinge bei herauskommen. Naruto, der gar nicht verwundert war das Sasuke auf einmal etwas darüber wissen wollte – obwohl sich Sasuke sonst immer über ihn lustig gemacht hatte – war froh, das er endlich mal jemanden hatte, der ihm zuhören wollte. „Gut. Dann sage ich dir alles, was ich über Vampire weiß.“ Und so begann Naruto zu erzählen. Selbst als die Pause um war, war Sasuke so von Narutos Worten gefesselt, das sie einfach das nächste Fach schwänzten. „Es gibt, wie ich schon sagte, verschiedene Theorien über Vampire. Ein christlicher Mythos besagt, das Judas Ischariot, der Jesus an die Hohepriester der Juden und letztendlich an die Römer ausgeliefert hatte, der erste Vampir wurde. In der Bibel steht, das Judas Iskariot seine 30 Silberstücke entweder in einen Tempel geworfen hatte oder sich damit Land gekauft hat, auf dem er sich getötet hatte. Entweder durch Erhängen oder in dem er auf das Land von einem Abhang stürzte. Auch wenn nicht sicher ist wie er starb, so heißt es in manchen Überlieferungen, das Gott Judas neues Leben gab, da ohne den Verrat Judas an Jesu niemals die Kreuzigung an Jesus vollzogen wurde und so hätte er sonst nicht auferstehen können. Judas sollte jedoch fortan in der Dunkelheit leben und Blut trinken. So sollte Gott selbst die Vampire erschaffen haben. Es würde aber nicht erklären, warum Vampire gerade gegen christlich-religiöse Gegenstände wie ein Kreuz oder Weihwasser, aggressiv reagieren und es nicht vertragen und sogar daran sterben können. Allerdings gibt es Berichte das Vampire sogar älter sind. Die erste Frau Adams soll – laut dem Talmud - nicht Eva gewesen sein, sondern Lilith. Sie war jedoch eigenwillig, hatte einen freien Willen und tat was sie wollte. Sie gehorchte nicht Adam. War nicht seine Dienerin. Dies missfiel Gott, der Adam als sein Abbild erschaffen hatte und es als Revolution gegen ihn selbst ansah. Lilith verließ das Paradies und zeugte mit einem Dämon etliche Kinder. Gott ließ daraufhin jeden Tag 100 ihrer Kinder töten, sodass sie wahnsinnig wurde. Sie soll nachts im Schlaf Kinder gestohlen und ermordet haben, um Rache zu nehmen oder selbst wieder Kinder zu haben. Sie stellt bis heute bei einigen engstirnigen religiösen Männern, den verruchten und lasterlichen Teil von Frauen dar. Aber worauf ich hinaus will ist, das Lilith mit dem Dämon Kinder zeugte und diese die Vorfahren von Vampire waren. Somit ist sie die Mutter der Vampire. Natürlich gibt es noch andere Theorien, aber diese jüdischen und christlichen Theorien sind die am weitesten verbreiteten Theorien. Es gibt auch den Glauben daran, das man jemanden verfluchen kann, sodass dieser nach seinem Tod als ruheloser Geist zurückkehrt, der nicht lebt aber auch nicht wirklich tot ist und der sich nach dem Leben sehnt. Um es zurückzubekommen, versucht er den Lebenssaft der Menschen zu trinken. Ihr Blut. Oder man hat zu Lebzeiten einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, sodass die eigene Seele an den Teufel geht und man nach dem Tod zu einem Vampir wird. Im großen und ganzen geht man aber prinzipiell davon aus, das Vampire seelenlose Wesen sind, die sich nach dem Leben verzehren und in ihrer Gier nach dem Blut der Lebenden sehnen und diese meist umbringen oder selber zu einem Vampir machen.“ „Und weißt du etwas über lebende Vampire?“ Mit großen Augen sah Naruto seinen Freund an. „Lebende Vampire? Was soll das denn sein? Du meinst jetzt hoffentlich nicht die Vampirfledermaus. Das ist eine Fledermausart aus Amerika. Von dort kommt übrigens der Aberglaube, Vampire könnten sich in Fledermäuse verwandeln und…“ „Ja, ja. Nein, ich meinte das nicht. Ich meinte, gibt es auch Vampire, die leben und sich fortpflanzen können? Die nicht ihre Seele verloren haben oder…“ „Nein. Davon habe ich noch nie etwas gehört. Ich weiß nur das man entweder durch einen Vampir, einen Fluch oder einen Pakt mit dem Teufel zu einem Vampir wird. Aber jedes Mal muss man dafür vorher sterben. Und ob man die Seele verliert wenn man verflucht oder verwandelt wird, weiß ich nicht. Das ist bis heute sehr umstritten. Auch ob Vampire tatsächlich böse sind und keinen eigenen Willen haben. Allerdings gehe ich davon aus, wer seine Seele verkauft hat, hat auch keine mehr. Und wer sich schon mit dem Teufel eingelassen hat, war zuvor wohl auch schon kein guter Mensch gewesen.“ Das klang logisch und Sasuke war beeindruckt was Naruto so alles wusste. Allerdings schien er überhaupt nichts über lebende Vampire wie Sakura und ihren Vater zu wissen. Wenigstens ging Naruto aber nicht davon aus das einfach jeder Vampire böse und schlecht war. „Hm, in Ordnung. Und wie bringt man einen Vampir um?“ wollte Sasuke nun wissen. Sicherlich würde er nun einiges hören, was er bereits von den Hatakes erfahren hatte. „Na ja, Kopf abschlagen und ein Pfahl durchs Herz. Das ist wohl das Sicherste.“ „Klar. Es bringt ja wohl jeden um, wenn einem der Kopf fehlt“, murmelte Sasuke sarkastisch vor sich hin, doch Naruto ließ sich nicht beirren und sprach weiter. „Aber man kann einen Vampir auch verbannen oder versiegeln. Mit einem magischen Kreis, Bannsprüchen, Weihwasser und so weiter. Sonnenlicht hilft auch. Einen Vampire einfach einfangen und ihn bei Tageslicht in die Sonne stellen. Dann verbrennt er und wird zu Asche.“ Das hatte sich Sasuke auch schon gedacht. Zwar hatte er nichts über die Bannkreise gewusst und er bezweifelte das Weihwasser half – zumindest hatte Sakura bislang nie etwas erzählt das ihr religiöse Objekte etwas ausmachen – aber man konnte ja nie wissen. Außerdem wusste Sasuke das Vampire so einiges aushalten konnte. Man siehe nur was für einen schlimmen Autounfall Sakura überlebt hatte. „Und was ist mit Vampirjägern? Sind die ein Mythos oder gibt es so was tatsächlich?“ „Ich habe gehört das die großen Religionen Exorzisten und Vampirjäger ausbilden. Viele glauben auch an Dämonen oder Geister. Hierfür sind die Exorzisten da. Die katholische Kirche zum Beispiel bestreitet nicht einmal das sie Exorzisten ausbildet. Man kann sogar die Seminare in Rom besuchen. Auch hier in Japan tun dies unsere Mönche. Bei den Vampirjägern sieht das etwas anders aus“, begann Naruto zu erklären. „Von den ganzen Religionen gibt es keine Stellungnahme diesbezüglich. Natürlich hat es in der Geschichte Vampirjäger gegeben. Bis heute gibt es im Osten von Europa, in Rumänien zum Beispiel, Menschen, die aufgrund von Legend und Überlieferungen den Toten bei Tageslicht den Kopf abschlagen und das Herz pfählen. Natürlich nur in der Annahme, das es sich bei dem Toten um einen Vampir handelt. Allerdings werden diese Leute oft wegen Grabschändung bestraft. Mir ist nicht bekannt das es eine Schule für Vampirjäger oder so gibt. Aber ich selber habe schon geübt. An toten Schweinen, weißt du? Da habe ich mir selber beigebracht, wie ich das Herz schnell finde, einen Pfahl durch den Körper jage und so Sachen. Ist gar nicht so einfach wie man vielleicht denkt. Man benötigt dafür echt viel Kraft und so. Echt jetzt!“ Von dem Gelehrten war nichts mehr zu sehen. Stattdessen saß Naruto der Chaot wieder vor ihm und grinste über das ganze Gesicht. Sasuke seufzte innerlich auf. Einerseits war Sasuke begeistert was Naruto so alles wusste, aber er war auch ein wenig enttäuscht. Es würde wohl nicht so einfach sein jemanden zu finden, der Sasori umbringen konnte. Eventuell würde Sasuke es sogar selbst machen müssen. Aber er wusste, er war nicht stark genug. Auch nicht schnell genug. Alleine würde Sasuke niemals gegen Sasori ankommen. Er würde Sakuras Hilfe benötigen. Allerdings durfte niemand davon etwas erfahren, ansonsten war Sakura ebenfalls dran. Dann wäre ihr unendliches Leben vorbei. So interessant sein Gespräch mit Naruto auch war, leider hatte es ihm nicht besonders geholfen. Zumindest nicht, wie er Sasori umbringen konnte. Es erschütterte ihn ein wenig, wie einfach er über den Tod eines anderen reden konnte. Vor allem weil er derjenige war, der dieses Leben beenden sollte. Aber außer ihm konnte niemand Sakura helfen. Ihre Familie konnte in diesem Falle nichts unternehmen. „Könntest du mir zeigen wie das geht?“ „Was?“ „Pfählen.“ Naruto klappte die Kinnlade hinunter. Perplex sah er Sasuke an. „Was…weißt du etwas, das ich nicht weiß?“ „Klar. Ich weiß so einiges mehr als du, Weichbirne.“ Missmutig verzog Naruto bei Sasukes Worten das Gesicht. „Ha ha. Ich meine über Vampire. Oder woher kommt plötzlich dein Interesse?“ „Das…es gibt keinen Grund. Du hast mich nur neugierig gemacht. Immerhin redest du den ganzen Tag darüber!“ erklärte Sasuke notdürftig. Er hoffte Naruto würde diese Erklärung schlucken. Falls nicht, hatte Sasuke ein Problem. „Hm. Na gut. Ich wusste doch, ich muss nur lange genug darüber reden, bis du und Neji endlich kapiert, das es kein Müll ist. Vampire existieren wirklich. Die drei Toten sind ja wohl Beweis genug!“ Vor einigen Wochen hätte Sasuke Naruto deshalb noch ausgelacht und aufgezogen. Jetzt jedoch konnte Sasuke seinem Freund nur zustimmen. Sakura hatte sein Leben wirklich von Grund auf verändert. Sakura und Neji blickten Sasuke mit großen Augen an. Was war denn jetzt mit dem los? „Weißt du was mit ihm ist?“ fragte Neji sie. Sakura konnte nur verneinen. Schon die ganze Lateindoppelstunde über hatte sich Sasuke merkwürdig verhalten. Was war nur mit ihm? Heute morgen war noch alles in Ordnung gewesen. Zumindest hatte Sakura nicht bemerkt das Sasuke schlechte Laune gehabt hatte. Vielleicht hatte sie ihn mit ihrem Scherz auch nur beleidigt oder so etwas in der Art. „Na, zurück zum Thema. Jetzt wo Pause ist, können wir ja auch darüber reden und müssen nicht andauernd Zettelchen schreiben.“ Nickend stimmte Sakura Neji zu. Bald hatte Sasuke Geburtstag. Neji hatte es ihr via Zettelchen erzählt. Sakura hatte ja keine Ahnung gehabt. In nur sechs Tagen würde Sasuke 19 werden. Neji hatte vor, für Sasuke eine kleine Überraschungsfeier zu veranstalten. Warum wusste Sakura zwar nicht, aber die Idee gefiel ihr. Es würde Sasuke sicherlich ein wenig ablenken von all den Neuigkeiten, die er erfahren hatte oder die er erlebt hatte. Außerdem hatte sie so etwas schon immer einmal miterleben wollen. Bislang hatte Sakura nur davon gehört. Und Sasuke hatte es tatsächlich verdient. „Ich weiß nicht ob wir bei Sasuke daheim die Feier veranstalten können. Dafür müssten wir natürlich Itachi einwehen. Das wäre wohl kein Problem. Aber wie schaffen wir es, das wir alles dekorieren können, ohne das Sasuke etwas davon mitbekommt?“ Auch schon während des Unterrichtes hatte sich Neji und auch Sakura dies gefragt. Doch bevor sie hatte antworten können, war die Stunde vorbei gewesen. Neji wusste ja nicht das Sasuke gar nicht mehr daheim wohnte. Und Sakura wollte vorerst zu langen Kontakt zwischen Sasuke und Itachi vermeiden. Eventuell würde sonst ihre Gedächtnisbarriere ihre Wirkung verlieren. Sakura wollte es nicht riskieren. „Wir könnten bei mir daheim feiern. Das Haus ist wirklich groß.“ „Wirklich? Das ist super! Genial. Dann besorge ich die Dekoration. Könntest du dich vielleicht um den Kuchen backen?“ Oh weh. Das wäre gar nicht gut. Sakura konnte nicht wirklich gut kochen oder backen. Dadurch, das sie nichts probierte, kam es oft genug vor, dass das Essen versalzen war. Oder sie Zucker mit Salz verwechselte. „Äh, also… kann Hinata backen? Ich könnte Hilfe ganz gut gebrauchen.“ „Klar. Hinata kann gut kochen und backen. Naruto wird mir schon helfen und Itachi kann dafür sorgen, dass alle eingeladen werdet.“ Mit diesem Plan war Sakura einverstanden. Den Rest der Pause redeten Sakura und Neji über die geplante Geburtstagsfeier. Als dann der Unterricht begann, blickten sich Sakura und Neji irritiert an. Naruto und Sasuke fehlten. Wo die wohl steckten? Sasuke würde schon klar kommen und nicht in Schwierigkeiten stecken. Immerhin waren sie hier an der Schule. Sakura sollte sich keine Sorgen machen. Und doch tat sie es. „Blöde Seelenverwandtschaft“, murmelte Sakura leise vor sich hin, sodass Neji sie nicht hören konnte. Schon jetzt fand sie es unerträglich von Sasuke getrennt zu sein. Das war doch krank. Bisher war sie auch ohne ihn ausgekommen. Auch nachdem sie schon Seelenverwandte geworden waren. Klar, in der Zeit ohne Sasuke war es Sakura nicht so gut ergangen, aber dennoch! War es zu viel verlangt eine Stunde zu bekommen, ohne an Sasuke denken zu müssen oder sich nach ihm zu sehnen? Aber so war das nun einmal. Die Seelenverwandtschaft verlangte danach, damit beide zu Vampire wurden. Danach würde es besser werden. Zumindest hatten ihre Eltern dies beteuert. Sakura hoffte das sie recht behalten würden. Seufzend widmete Sakura sich dem Unterricht. Physik stand auf dem Lehrplan. Etwas, in dem sie noch nie besonders gut gewesen war, egal wie oft sie dies schon alles gehört hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)