Vampire in love von Yuri91 (Vampire sind auch nur Menschen) ================================================================================ Kapitel 26: Entscheidung fürs Leben ----------------------------------- Der Schulflur war voller lebhafter, geschwätziger Schüler. So einige beschwerten sich über den vorangegangenen Unterricht. Andere wiederum planten gemeinsam ihren Tag, wollten in die Stadt oder in ein Café. Und wieder andere durften sich das Gemecker und Gejammer ihres Freundes anhören. „Naruto, kannst du auch für nur eine Minute den Mund halten?“ Entnervt blickte Sasuke seinen besten Freund an. In den wenigen Minuten, die diese Pause bereits ging, war Naruto ohne Unterlass am reden. Oder wohl eher dabei, einen wasserfallähnlichen Wortschwall an Gejammer von sich zu geben. „Wenn es dir noch nicht gut geht, warum bist du dann überhaupt wieder in der Schule?“ Fragend sah Sakura den eingegipsten Chaoten an. Wenn es nach ihren Eltern gegangen wäre, würde Naruto jetzt immer noch bei ihr daheim im Gästezimmer liegen und sich auskurieren. Doch Naruto war allen so auf die Nerven gegangen, das Kakashi ihn letztendlich doch in die Schule hatte gehen lassen. Oder vielmehr, humpelnd. Da Narutos rechter Arm und das linke Bein noch immer gebrochen und eingegipst waren – Kakashis Blut konnte nun einmal auch keine Wunder vollbringen – und Naruto auf einen Rollstuhl verzichtet hatte, lief er auf Krücken. Besser, auf einer Krücke. Seine gebrochenen Rippen hielten Naruto leider nicht davon ab, ohne Unterlass zu reden. „Mir war langweilig. Seit fast zwei Wochen tue ich nichts anderes, als im Bett zu liegen!“ „Da gehst du uns auf schon auf die Nerven!“ beschwerte sich Sasuke. „Ich verstehe immer noch nicht, warum Naruto bei euch daheim den Kranken spielt“, mischte sich nun Neji ein. Sakura verkniff sich ein gequältes Gestöhne. Obwohl Sakura Neji und Hinata einer kleinen Gedankenkontrolle unterzogen hatte, war Neji ziemlich stur. Wenn sie seine Gedanken nicht immer wieder manipulieren wollte, sollten sie dieses Thema einfach ruhen lassen. Zu ihrem Glück war es Hinata, die das Thema wechselte. Ein wenig zumindest. „Ich bin froh das du wieder in der Schule bist. Ich habe dich vermisst“, gestand die Hyuga. Anerkennend stellte Sakura fest, dass Hinata nur unmerklich rot wurde. Eindeutig wurde Hinata langsam aber stetig selbstbewusster. Naruto tat ihr wirklich gut. Auf ihre Worte hin, grinste Naruto nur breit. „Siehste, Sasuke. Jetzt hast du deine Antwort.“ Augenrollend gab der Angesprochene zurück: „Dann freu dich drüber bei deiner Freundin zu sein und jammere nicht so viel herum.“ Kopfschüttelnd wandte sich Sakura ab. Sollten sich Sasuke und Naruto doch gegenseitig auf die Nerven gehen. Sie selbst war an etwas anderem vielmehr interessiert. Gerade eben war Tenten an ihrer kleinen Gruppe vorbei gegangen. Währenddessen hatte Nejis Blick permanent auf ihr geruht. Als die schlanke Brünette kurz zu ihnen gesehen hatte, warf sie Neji ein kokettes Lächeln zu. Der Hyuga zwinkerte lässig zurück. Nachdem sich Sakura sicher war das Tenten außer Hörweite war, wandte sie sich breit grinsend Neji zu. „Lass mal hören. Was geht da zwischen euch zweien ab?“ Unschuldig blickte Neji drein. „Ich weiß nicht was du meinst.“ „Na hör mal! Ich weiß von den Streithähnen hier“, mit dem Kopf deutete Sakura auf Sasuke und Naruto, „das du dich mit Tenten verabredet hast. Auf Sasukes Geburtstag. Wie war euer Treffen? Und wie oft habt ihr euch seitdem überhaupt getroffen? Und…“ „Ist ja gut. Jetzt komm mal runter“, unterbrach Neji sie ungehalten. „Du drehst total ab.“ „Ich freue mich nur.“ „Du willst doch nur deine wahnwitzige Idee von einem Dreifachdate umsetzen. Und dir fehlt das dritte Pärchen.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah Sakura Neji an. Wovon träumte er denn nachts? „Glaube mir, auf so eine schwachsinnige Idee komme ich ganz sicher nicht.“ „Gib’s schon zu. Sasuke hat mir davon erzählt.“ Ungläubig blickte Sakura drein. Das konnte doch wohl nicht wahr sein…. Wenn Sakura es nicht besser wüsste, würde sie Sasuke nun für schwul halten. Den Mund zu einer missmutigen Grimasse verzogen, nahm Sakura ihren Freund in Schutz. Später würde sich Sasuke aber noch etwas anhören dürfen. Benutzte er sie einfach als Ausrede für seine schwulen Vorstellungen… „Ja, ja. Stimmt ja. Und, wie sieht es jetzt bei euch aus?“ Sakura hatte wenig Lust in Nejis Gedanken einzudringen, doch wenn er es ihr nicht gleich sagen würde, würde sie eben zu dieser Maßnahme greifen. Zu seinem Glück jedoch rückte er mit der Sprache heraus. „Nach Sasukes Geburtstag haben wir uns am Montag nach der Schule getroffen. Wir waren in der Stadt, in einem Café…“ „So gehst du wohl immer vor“, unterbrach Sakura Neji grinsend. „Lass das ja nicht Sasukes wissen. Der bringt mich sonst um“, gab er ebenso grinsend zurück. Mit der Hand winkte Sakura ab. „Das haben wir alles inzwischen soweit geklärt. Ach ja, dieses kleine Problem das ich dir erzählt hatte…“ „Die Verlobung?“ „Psst!“ Schnell sah sich Sakura um. Männer. Das Wort Taktgefühl war ihnen wohl fremd. Doch anscheinend hatte niemand etwas mitbekommen. Naruto und Sasuke zofften sich noch immer, Hinata dagegen versuchte sie ein wenig zur Ruhe zu bringen. „Wissen die anderen nichts davon?“ „Nein, du Leuchte. Nur Sasuke“, zischte Sakura regelrecht zurück. Beschwichtigend hob Neji seine Hände in die Höhe. „Schon gut. Und, was ist jetzt los?“ „Die Verlobung ist jetzt Geschichte.“ Sakura konnte nicht anders, bei diesen Worten strahle sie wie ein Honigkuchenpferd von einem Ohr zum anderen. Erfreut zog Neji sie in eine kurze Umarmung, während er ihr gratulierte. „Also läuft bei Sasuke und dir alles gut?“ Eifrig nickte Sakura. Doch dann besann sie sich wieder. Die Pause würde nicht mehr allzu lange andauernd und immerhin waren sie gerade bei einem anderen Gesprächsthema. „Aber zurück zu dir. Was ist jetzt mit Tenten und dir?“ „Wir waren noch ein paar Mal aus. Es läuft gut.“ „Wie, das war’s? Ihr fahrt doch aufeinander ab oder nicht? Sasuke hat mir gesagt, du seist nicht nur ein Playboy sondern auch nicht gerade dafür bekannt, so lange zu brauchen, bis…“ Jetzt war es an Neji, Sakura zum Schweigen zu bringen. Missmutig blickte er den Hinterkopf seines besten Freundes an. „Wird das jetzt in Zukunft immer so ablaufen? Wenn ich Sasuke etwas erzähle, erfährst du es auch gleich?“ Nonchalant zuckte Sakura mit den Schultern. „So etwas nennt sich Freund“, murmelte Neji missmutig vor sich hin. Sakura konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Tja, das nennt man Liebe.“ „Und Liebe ist jetzt wichtiger als Freundschaft?“ entgegnete Neji prompt. „Nein, aber ich würde sagen, Sex schon. Wenn du mit Sasuke schläfst, ändert sich das vielleicht auch.“ Entgeistert blickte Neji drein. Sakura prustete los. Dieser Gesichtsausdruck war einfach himmlisch! Doch auch Neji stimmte nun in ihr Lachen mit ein. Es war wohl Grund genug für Sasuke und Naruto ihre Streitigkeiten beiseite zuschieben und sich ihrem Gespräch zu widmen. Sehr zu Hinatas Leidwesen, die endlich wieder etwas Zweisamkeit mit Naruto verbringen wollte. Gedankenlesen konnte wirklich sehr amüsant sein. „Na, bei euch herrscht ja eine super Stimmung.“ „Worüber habt ihr geredet? Doch wohl nicht über mich oder? Echt jetzt, das ist gar nicht lustig.“ Sofort zog Naruto einen Schmollmund. Schweigen schüttelte Neji den Kopf. Sakura dagegen sagte: „Die Welt dreht sich nicht immer um dich.“ „Sondern?“ verlangte der eingegipste Blonde zu wissen. „Es geht um Neji und wie weit er es bei Tenten geschafft hat.“ Für diese Aussage erntete Sakura einen tödlichen Blick des Hyugas. Sakura quittierte es mit einem Lächeln. „Also los. Du wolltest mir gerade sagen, wie es jetzt bei euch aussieht.“ Eisern schwieg Neji. Er überlegte sich bereits eine gute Ausrede. Er mochte es überhaupt nicht, sein Liebesleben vor mehreren Leuten zu offenbaren. Erst recht nicht vor seiner Cousine. Zu Sakuras Leidwesen dachte Neji aber nicht einmal an Tenten sondern nur, wie er das Gespräch auf ein anderes Thema lenken konnte. Es war Sasuke, der Sakuras Neugierde endlich befriedigte. „Die beiden hatten jetzt mehrere Dates, aber außer ein bisschen Knutschen war nicht drin. Noch nicht.“ Jetzt war es Sasuke, der von Neji mit tödlichen Blicken bedacht wurde. Sakura klopfte Neji auf die Schulter, wollte ihm sagen, das es doch so gut zwischen ihnen verlief. Doch Naruto machte wieder einmal alles kaputt. „Wie, du warst noch nicht im Bett mit ihr? Ich dachte, das ist das Einzige, was dich groß an Frauen interessiert.“ Nejis tödlicher Blick wanderte zu Naruto weiter, der sich in diesem Moment eine Kopfnuss einfing. Von Hinata. „Rede nicht so von Neji. Er ist mein Cousin. Und Frauen sind kein Stück Fleisch. Du hast ja auch noch nicht mehr bei mir gemacht.“ Nach dieser Aussage wurde Naruto prompt kleinlaut und etwas rot. Mit Verspätung schien Hinata zu verstehen was sie da gesagt hatte und passte ihre Gesichtsfarbe der ihres Freundes an. Neji, Sasuke und Sakura sahen sich an und lachten laut los. Verärgert rümpfte Naruto die Nase. „Ja, ja. Lacht ihr nur. Als ob es bei euch besser laufen würde.“ „Im Gegensatz zu dir komme ich bei Sakura zum Zuge.“ Jetzt war es Sasuke, der sich von Sakura einen Schlag gegen den Arm einhandelte. Doch sie konnte ihm nicht böse sein. Sakura war das genaue Gegenteil von verklemmt. Das wusste Sasuke wohl am besten. Und auch Naruto, wie ihr gerade auffiel. Missmutig verzog dieser das Gesicht. „Ich weiß. Ich höre euch so gut wie jede Nacht.“ Jetzt waren es Neji und Hinata, die laut loslachten. Sasuke dagegen versuchte so zu tun als hätte er Narutos Worte gar nicht mitbekommen. Sakura zuckte nur mit den Schultern. Was sollte sie schon groß sagen? Es stimmte immerhin. „Also Neji, seit ihr jetzt fest zusammen oder wird es mit Tenten laufen wie mit allen anderen Mädels?“ Betont lässig hatte Sasuke die Frage gestellt. Das er das Thema wechseln wollte, war ja gar nicht auffällig gewesen. Sakura konnte darüber nur grinsend den Kopf schütteln. Dennoch schien es zu funktionieren. Neji hörte auf zu lachen und vermied jeglichen Blickkontakt. „Echt jetzt? Du willst ausnahmsweise mal eine feste Freundin haben?“ Natürlich kam diese Aussage von niemand anderem als Naruto. „Hast du was dagegen?“ fauchte Neji regelrecht. Ihm schien es eindeutig unangenehm darüber zu reden. Sakura war nur froh, das Sasuke, auch wenn er einige wenige Mädchen vor ihr hatte, kein ganz so harter Draufgänger gewesen war wie Neji. „Ist doch super“, versuchte Sakura die Stimmung zu lockern. „Ich freue mich sehr für dich“, half ihr nun Hinata weiter. „Genau. Und dann können wir auch alle zusammen auf ein Dreierdate gehen!“ Das kam von Sasuke, wofür er gleich von allen Seiten schräg angeguckt wurde. „Das…das will Sakura…“, begann sich der Uchiha aus der Affäre zu ziehen. Doch Sakura machte dicht. Entschieden verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Kann mich nicht erinnern so etwas je gesagt zu haben.“ Sofort lachte Naruto los. Das ihm dabei seine angeknacksten Rippen nicht weh taten, verwunderte Sakura schon ein wenig. „Du bist ja der totale Softie! Wetten das ich gar nicht Sakura Schreien höre sondern immer nur dich? Du hörst dich an wie eine Frau!“ Die ganze Gruppe lachte los, mit Ausnahme von Sasuke. Naruto war zu weit gegangen. Eindeutig. Statt zu schweigen oder sich rechtzufertigen, schlug Sasuke Naruto, wenngleich nicht allzu feste, gegen die gebrochenen Rippen. Dieser stöhnte vor Schmerzen auf. Zeitgleich ertönte der Schulgong. Die Pause war vorbei. „Jetzt hast du was zu jammern.“ „Das war nicht lustig. Echt jetzt“, jammerte Naruto, den Tränen nahe, los. Sofort war Hinata bei ihm und kümmerte sich um Naruto. Männer. Verhielten sich wie kleine Kinder und stellten nur Dummheiten an. „Ich mag deine romantische Seite. Verprügle deswegen in Zukunft keine Verletzten mehr, okay?“ Um ihre Worte zu unterstreichen, küsste Sakura Sasuke auf die Wange und schmiegte sich an ihn. In diesem Moment stolzierte Karin mit Mizuki an ihrer Seite an ihnen vorbei. Mit verengten Augen sah sie zu Sakura und Sasuke hinüber. Mit einem zickigen „hmpf“ stolzierte Karin in die Klasse. Sakura konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Karin und Mizuki waren mehr als stinkig. Sie wäre so gerne dabei gewesen, als sie erfahren hatten, dass Sakura und Sasuke inzwischen ein Paar waren. Das Gerücht hatte in der Schule schnell die Runde gemacht. In der Zwischenzeit schien Sasuke Schuldgefühl bekommen zu haben, denn er hatte sich schon längst bei Naruto entschuldigt. „Kommt, lasst uns in die Klasse gehen“, schlug Sakura vor und stand auf. Im Wohnzimmer der Hatakes fand ein kleines Familientreffen statt. Es war später Abend, die Sonne war untergegangen und sie alle saßen um den Tisch herum, Kakashi und Hanami auf der Couch, Sakura und Sasuke ihnen gegenüber. Sogar Naruto war anwesend und hatte es sich auf dem Sessel bequem gemacht. Aber nur, weil er später allen sowieso auf die Nerven gehen würde, um zu erfahren, was hier beredet wurde. Itachi sollte eigentlich auch dabei sein, doch die Universität spannte ihn heute zu sehr ein. Sasuke konnte es ihm später jedoch noch alles erzählen. Lediglich seine Eltern würde, falls nötig, erst im Nachhinein alles erfahren. Sasuke war selbst gespannt, worum es gehen würde. Hanami hatte sie lediglich alle herbei zitiert. Auch Sakura schien nicht zu wissen, worum es gehen würde. Dennoch herrschte eine ausgelassene und lockere Stimmung im Raum. In seinem Leben existierte im Moment keinerlei schwerwiegende Probleme. Sasori war tot, Sakura war frei, ihnen beiden stand eine gemeinsame Zukunft bevor. Wenn Sasuke überhaupt Probleme hatte, dann hieß sein Problem Naruto und Schule. Schon seit einigen Minuten unterhielten sich alle über belanglose Dinge. Narutos Genesung, die Schule und worüber man sonst noch so sprach. Irgendwann jedoch erkundigte sich Sakura, warum sie alle hier saßen. Bevor Hanami zu einer Antwort ansetzte, tauschte sie mit ihrem Mann noch einen kurzen, vielsagenden Blick aus. Dieses Verhalten ließ Sasuke skeptisch werden. Gab es doch noch irgendein Problem, von dem sie bislang nichts wussten? Nun etwas unsicher geworden, griff Sasuke nach Sakuras Hand. Sakura selbst schien auch nicht sehr erfreut über das Verhalten ihrer Eltern zu sein. „Es geht um euch und eure Zukunft“, begann Hanami. So etwas in der Art hatte sich Sasuke bereits gedacht. So gut er hier auch behandelt wurde, so sehr er sich bereits als Teil dieser Familie fühlte, so sehr hatte er auch Angst, nicht gut genug für Sakura zu sein. Immerhin war er ein Mensch. Wenngleich er nicht davon ausging das Sakuras Eltern so tickten, hatte Sasuke die unbegründete Angst, dass sie ihre Beziehung beenden sollten. Seelenverwandtschaft hin oder her. „Keine Sorge Sasuke, wir haben nicht vor, dich vor die Tür zu setzen.“ Ertappt zuckte Sasuke zusammen. Immer wieder vergaß er, dass die Hatakes seine Gedanken lesen konnte. „Papa, hör auf damit. Das ist unhöflich“, schalt Sakura ihren Vater auch sogleich. „Sasuke, du bist Teil dieser Familie. Mach dir deshalb keinen Kopf“, mischte sich nun auch Hanami lächelnd ein. „Mama!“ „Entschuldige, Mäuschen.“ Mehr als erleichtert atmete Sasuke auf. Direkt danach versuchte er aber wieder lässig dreinzublicken. In Gedanken trällerte er irgendwelche Lieder vor sich hin. Sakura hatte ihm diesen Ratschlag gegeben, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, das ihre Eltern nicht doch einmal in seine Gedanken eindrangen. Sei es unbeabsichtigt oder nicht. Sasuke hoffte nur, sein Verhalten würde jetzt nicht als unhöflich aufgefasst werden. Doch weder Kakashi noch Hanami ließen sich etwas anmerken. „Wir wollten mit euch darüber reden, wie ihr eure Zukunft gestalten wollt“, griff Hanami das ursprüngliche Thema wieder auf. „Es geht dabei vor allem um dich, Sasuke.“ Kakashis ruhiger Blick lag auf Sasuke. Wieder etwas nervös schluckte er schwer. Er mochte es gar nicht, wenn er Mittelpunkt eines Geschehens war. Vor allem dann nicht, wenn er nicht wusste, worum es ging. „Habt ihr darüber geredet, wie ihr es handhaben wollt? Deine mögliche Verwandlung, Sasuke?“ Verständnislos blickte Sasuke drein. Als er seinen Blick zu Sakura schweifen ließ, stellte er überrascht fest, dass sie mit durchgedrücktem Rücken und ungläubigem Gesichtsausdruck dasaß. Im Gegensatz zu ihm verstand sie, was los war. Doch Kakashi war gnädig und klärte Sasuke auf. „Deine Verwandlung zum Vampir. Ihr könnt nur eine begrenzte Zeit zusammen sein, wenn du dich nicht in einen Vampir verwandeln lässt.“ Sakura und Sasuke schwiegen. Sasuke musste das eben gehörte erst einmal verarbeiten. Natürlich hatte er das gewusst, aber irgendwie hatte er nicht darüber nachgedacht oder er hatte es verdrängt. Im Moment war Sasuke ziemlich überrumpelt. „Ihr habt also noch nicht darüber geredet“, stellte Kakashi nüchtern fest. „Warum muss sich Sasuke überhaupt in einen Vampir verwandeln lassen?“ fragte da Naruto. „Muss er dafür nicht sterben?“ Mit einem Kopfschütteln begann Kakashi zu erklären. Sasuke indessen hörte einerseits gespannt zu, seine Gedanken überschlugen sich jedoch gleichzeitig. „Erstens muss man dafür nicht sterben, zweitens sind Sakura und Sasuke Seelenverwandte. Sakuras Blutlust wird sich mit den Jahren immer weiter steigern, bis sie irgendwann die Kontrolle verlieren wird und im Rausch Sasuke tötet.“ Geschockt blickte Naruto drein. Es war schon ziemlich makaber auf diese nüchterne Art und Weise seinen eigenen möglichen Tod erzählt zu bekommen. Im Gegensatz zu Naruto schwieg Sasuke jedoch. „Aber das kann doch nicht Ihr Ernst sein!“ „Doch. Es ist eine evolutionäre Sache. So wird gewährleistet, dass Seelenverwandte auch für immer zusammen bleiben. Falls es soweit kommen sollte, würde Sakura Sasuke wahrscheinlich eh verwandeln.“ „Es wäre für eure Beziehung jedoch besser, wenn ihr das vorher machen würdet.“ Die ganze Zeit über war Sakura unnatürlich still. Wenngleich Sasukes Gedanken rasten, machte er sich Sorgen um Sakura. Sie wirkte nicht so, als würde es ihr gut gehen. „Soll das heißen, die Verwandlung soll jetzt gleich stattfinden?“ fragte Naruto mit Besorgnis in der Stimme. „Kommst du kurz mit?“ Sakura war aufgestanden und blickte Sasuke fragend an. Ihre Eltern erhoben keine Einwände. Stumm stand Sasuke auf und folgte seiner Freundin aus dem Wohnzimmer. In ihrem gemeinsamen Zimmer angekommen, setzte sich Sasuke auf das Bett. Sakura schloss die Tür und lehnte sich dagegen. „Es tut mir alles so Leid! Ich hatte keine Ahnung, dass meine Eltern…“, begann Sakura mit Verzweiflung in der Stimme. „Schon gut. Wir wurden beide damit überrascht.“ Ehe sich Sasuke versah, war Sakura bei ihm und warf sich in seine Arme. Überrumpelt drückte er sie an sich. „Es tut mir so Leid!“ „Muss es doch nicht“, versuchte Sasuke die Stimmung zu heben. Und er meinte es auch so. Sakura konnte dafür immerhin nichts. „Ich hätte mit dir darüber reden müssen.“ „Sakura, wir sind erst gut einen Monat zusammen. Wie hättest du da…“ „Das ist egal.“ Immer noch in seinem Armen liegend, hob Sakura den Kopf an. Tränen schimmerten in ihren Augen und ließen Sasukes Herz schwer werden. „Du musst das nicht tun. Ich werde dich ganz gewiss nicht dazu zwingen.“ Sasuke wusste sofort wovon Sakura sprach. Doch es kam ihm gar nicht in den Sinn. „Und was denn? Dann werde ich alt, schwach und krank und letztendlich musst du mich beerdigen. Damit verletze ich dich mehr, als mit allem anderen.“ Zärtlich strichen seine Finger über Sakuras Gesicht. Auch wenn er sich von den Neuigkeiten überrumpelt fühlte, so wusste Sasuke, er würde Sakura niemals zurück lassen. Er konnte nicht ohne sie leben und Sakura genauso wenig ohne ihn. „Aber dann müsstest du dich zum Vampir verwandeln lassen. Und dann erlebst du irgendwann, wie deine Eltern, wie dein Bruder und nach und nach auch deine Freunde sterben. Es ist hart. Ich weiß wovon ich spreche. Es tut weh, mit ansehen zu müssen, wie man seine Freunde zu Grabe trägt.“ Dessen war sich Sasuke bewusst. „Wenn das Leben einen natürlichen Lauf nimmt, werden meine Eltern und Itachi vor mir sterben. Der Tod gehört zum Leben nun einmal dazu.“ „Bei einem Vampir gehört er noch mehr dazu“, murmelte Sakura leise. Statt darauf zu antworten, küsste Sasuke Sakura. Erleichterung durchströmte ihn, als sie nach kurzem Augenblick den Kuss erwiderte. So zärtlich und sanft wie der Kuss angefangen hatte, so wild und stürmischer entwickelte er sich. Der Kuss wurde von einer Verzweiflung begleitet, die Sasukes Herz schwer werden ließ. Sakuras Finger vergruben sich in seinen Haaren, zogen leicht daran, während sie sich auf ihn setzte. Sasukes Hände schlossen Sakuras Taille, zogen sie noch näher an ihn heran. Einer Eingebung folgend, sagte Sasuke da: „Trink mein Blut.“ Abrupt beendete Sakura den Kuss und sah Sasuke eindringlich an. „Sakura, tu es einfach. Falls etwas passiert sind deine Eltern immer noch hier. Und hey, irgendwann werde ich sowieso zum Vampir.“ Sasuke konnte die Zweifel in ihren grünen Augen sehen. Umso mehr kam in Sasuke ein Entschluss auf. Ein Blick auf Sakura, eine Berührung von ihr und Sasuke wusste, was er tun musste. „Sakura, du wirst, sobald du fertig gealtert bist, aussehen wie Mitte zwanzig, richtig?“ Stumm nickte Sakura. Noch immer saß sie auf Sasukes Schoß. Beruhigend streichelte er ihren Rücken und lächelte Sakura zuversichtlich an. „In fünf Jahren werde ich passenderweise Mitte zwanzig. Denkst du, du hältst es solange aus und wirst mich nicht aussaugen?“ Ein kurzes Stirnrunzeln bildete Falten auf Sakuras sonst makellosem Körper. Doch dann huschte Erkenntnis über ihr Gesicht. „Du willst in fünf Jahren zu einem Vampir werden?“ Lächelnd nickte Sasuke zustimmend. „Wenn es für dich in Ordnung wäre.“ „Wirklich?“ „Wirklich.“ Und schon fiel Sasuke mit dem Rücken in die federnde Matratze. Sakura lag auf ihm, bedeckte sein Gesicht mit lauter Küssen. Zeitgleich rannen ihr vereinzelte Tränen über das Gesicht. „Also in fünf Jahren?“ brachte Sasuke noch einmal hervor. „Ja, ja, ja!“ Wenngleich Sasuke angeboten hatte sich in einen Vampir verwandeln zu lassen, fühlte es sich an, als hätte er Sakura soeben einen Heiratsantrag gestellt. Irgendwie stimmte es ja auch. Sie beide wussten, sie würde die Ewigkeit miteinander verbringen. Die Verwandlung wäre der erste Schritt dahin. Eine Hochzeit auf vampirische Art würde sicherlich kurz darauf folgen. „Also trinkst du jetzt mein Blut?“ Sakura richtete sich auf. Noch immer saß sie auf seinem liegenden Körper. Ihre grünen Augen ruhten skeptisch auf ihm. „Du willst es unbedingt oder?“ „Ich vertraue dir“, gab Sasuke prompt zurück. „Ich weiß nicht…“ Unsicher wandte sich Sakura ab. Machte bereits Anstalten aufzustehen. Doch Sasuke hielt sie zurück, griff nach ihrer Hand und zog sie wieder zu sich. Natürlich funktionierte es nur, weil Sakura es zuließ. Immerhin war sie Sasuke körperlich noch immer überlegen. „Kein Sex, nur Blut. So behältst du vielleicht eher die Kontrolle.“ „Sollten wir nicht erst wieder nach unten gehen und…“, widersprach Sakura, doch Sasuke ließ es nicht zu, dass die Zweifel immer größer wurden. „Sakura, du wirst mich nicht verletzen und erst recht nicht töten.“ Mit ihr gemeinsam richtete sich Sasuke im Bett auf. Dann zog er Sakura wieder auf seinen Schoß. „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ „Dann tu es.“ Um die Deutlichkeit seiner Worte zu unterstreichen, drehte Sasuke seinen Kopf zur Seite. Damit legte er seinen Hals bloß. „Ich gehöre ganz dir.“ So sehr Sasuke wusste, dass er Luft zum Atmen brauchte, desto sicher war er sich, dass er Sakura liebte und ihr alles geben würde, was er hatte. Sie sollte es selber endlich verstehen. Außerdem wurde der Drang, Sakuras Fangzähne in seiner Haut vergraben zu spüren, immer stärker. Insgeheim tippte Sasuke darauf, dass ihre Verbindung – die Seelenverwandtschaft – schuld daran trug. Vielleicht aber auch die Tatsache, dass Sasuke eine schwerwiegende Entscheidung für seine Zukunft getroffen hatte. Jetzt sollte Sakura dasselbe tun. Die Sekunden verstrichen. Ungeduldig wartete Sasuke auf eine Reaktion Sakuras. Doch sie unternahm nichts. Sie sagte nichts und bewegte sich nicht einmal. Sie saß still auf ihm, wie eine Statue. Sasuke wollte schon etwas sagen – langsam bekam er Zweifel ob er Sakura nicht zu sehr bedrängte – da spürte er den weichen, heißen Atem von Sakura auf seiner Haut. Ein Schauer rann ihm über den Rücken. „Ich liebe dich so sehr.“ Sakura leckte zaghaft mir ihrer Zunge über Sasukes erhitzte Haut. Gegen seinen Willen wurde er hart. Er musste sich zusammenreißen. Er hatte Sakura versprochen, sie würden keinen Sex haben und er würde sein Versprechen auch halten. „Du riechst so gut“, flüsterte Sakura in sein Ohr, was einen erneuten wohligen Schauer durch seinen Körper jagte. Sasuke wagte es nicht etwas zu sagen. Er wollte nicht das Sakura eventuell noch einen Rückzieher machte. Und das tat sie auch nicht. Sakuras spitze Fangzähne schabten langsam und bedacht über seine bloße Haut. Es erregte Sasuke ungemein. Vor aufkommendem Verlangen presste Sasuke seine Hände regelrecht gegen Sakura. Und dann, ganz plötzlich spürte Sasuke ein Stechen. Es tat jedoch nicht weh. Der leichte Druck verschwand und dann spürte er das Saugen an seinem Hals. Während Sakura trank, stöhnte sie genussvoll auf. Sasuke tat es ihr gleich. Seine Lust wurde mit jedem Saugen größer. Heiser stöhnte er ihren Namen heraus, während sich Sakuras Körper stärker an ihn presste. So langsam bekam Sasuke Zweifel daran, ob er sein Versprechen tatsächlich einhalten konnte. Sein Glied pochte lustvoll, während sich Sakuras heißer Schoß an ihn schmiegte. Sasuke Finger vergruben sich vor Lust in Sakuras Fleisch. Falls es ihr wehtat, sagte sie nichts. Plötzlich riss sich Sakura von Sasuke los. Keuchend und völlig außer Atem blickte sie Sasuke an. Ihm erging es genauso. Beim Anblick von Sakuras leuchtenden Augen und den voll ausgefahrenen Fangzähnen, wuchs Sasukes Lust ins Unermessliche. Der Anblick, wie sich Sakura sein Blut von den Lippen leckte, widerte Sasuke nicht an. Vielmehr presste er seine Lippen gegen ihre. Ließ seine Zunge zwischen ihre Fangzähne gleiten und küsste sie ausgiebig. Erneut war es Sakura, die sich von Sasuke löste. „Ich muss deine Wunde noch verschließen.“ „Später.“ „Nicht später. Jetzt.“ Sasuke wusste instinktiv, Sakura würde die Kontrolle verlieren, wenn er sie jetzt nicht machen ließ, was auch immer sie tun wollte. So schwer es ihm fiel, Sasuke hielt still und blieb auch ruhig, als Sakura mit der Zunge über seine kleine Wunde leckte. Anschließend kletterte sie prompt von Sasukes Schoß. „Alles in Ordnung?“ erkundigte sich Sasuke. Ruhig nickte Sakura. Langsam wurde das grüne Leuchten ihre Augen weniger, die Fangzähne fuhren langsam wieder ein. Still blieb Sasuke sitzen und wartete. Nachdem sich Sakura weitestgehend beruhigt hatte, lächelte sie Sasuke überglücklich an. „Es hat funktioniert!“ „Ich hab doch gesagt du schaffst es!“ Glücklich hielt Sakura Sasuke ihre Hand hin. Sofort ergriff er diese und ließ sich von ihr aufhelfen. „Lass uns nach unten gehen und deinen Eltern unsere Zukunftspläne mitteilen.“ „Ich liebe dich, Sasuke Uchiha.“ „Wer nicht?“ gab dieser zwinkernd zurück und erntete dafür ein schnaubendes: „Halt dich mal nicht für Gott“, von Sakura. So glücklich wie noch nie in seinem Leben, zog Sasuke Sakura in seine Arme. „Solange ich mit dir zusammen bin, ist es schwer, sich nicht wie ein Gott neben einer Göttin zu fühlen.“ „Das klang jetzt aber sehr kitschig. Lass das ja nicht Neji und Naruto hören.“ Innig küsste Sasuke Sakura. „Niemals. Und jetzt lass uns gehen.“ Gemeinsam, Hand in Hand, gingen sie aus dem Zimmer, nach unten und gleichzeitig in ihre gemeinsames Leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)