Der Orden der Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein anderes Leben) ================================================================================ Kapitel 3: Geheimnisvolle Fremde -------------------------------- Geheimnisvolle Fremde Gou klopfte leise an die Tür des Gästezimmers bevor er die Tür einen Spalt öffnete und hineinsah. Van hockte an ihrem Bett, neben ihm stand eine Schüssel mit kaltem Wasser. Er wechselte in kurzen Abständen, die Umschläge auf ihrer Stirn. Sie hatte immer noch hohes Fieber. Doch wenigstens hatte die Platzwunde am Kopf aufgehört zu bluten. Als er das Klopfen hörte rutschte er auf dem Stuhl herum und sah zur Tür. „Van, ich muss mit dir reden.“ Flüsterte Gou. „Jetzt?“ flüsterte Van genervt zurück. Gou nickte und sein Sohn erhob sich. Er warf einen letzten Blick auf Hitomi und folgte seinem Vater auf den Flur. Fragend sah Van seinen Vater an. „Er weiß, dass Hitomi hier bei uns ist.“ Meinte Gou. „Aber? .... woher?“ fragte Van seinen Vater aufgebracht. „Das weiß ich noch nicht. Wir müssen vorsichtig sein Van, vielleicht ist jemand unter uns, dem wir nicht länger trauen können.“ Flüsterte der Alte. „Ich werde die Familie unauffällig von hier fort bringen, alle Angestellten bleiben hier, es kommen nur die mit denen ich trauen kann.“ Sagte Gou leise. „Was ist mit Hitomi?“ fragte Van sorge spiegelte sich in seinen Augen wieder, er wusste das sein Vater sie nicht kannte, er konnte ihr nicht vertrauen. Doch wenn er sie zurücklassen würde, würde er auch seinen Sohn zurücklassen, Van würde nicht ohne sie gehen. „Wir nehmen sie selbstverständlich mit.“ Sprach sein Vater und sah Van irritiert an. „Aber, du kennst sie doch gar nicht? Wie…?“ Gou unterbrach seinen Sohn. „Du vertraust ihr.“ Antwortete er ihm und wandte sich zum gehen. „Danke.“ Meinte Van leise und brachte ein lächeln zu stande. Gou erwiderte sein lächeln. „Ach Van, du kannst diesem Widerling von Dylan Lago, gern einen Besuch abstatten. Er hat es heute fast fertig gebracht Merle anzufahren.“ Gou wurde zornig bei dem Gedanken, dass dieser Typ seine Ziehtochter töten wollte. Nun würde er der Gejagte sein. Vans Augen weiteten sich vor schreck, dann aber bildete sich ein kaltes Lächeln auf seinem Gesicht. „Mit dem größten Vergnügen.“ Meinte Van. „Van, da Allen noch nicht wieder fit ist. Nimm dir bitte Gardes und Merle mit.“ Fügte Gou noch hinzu. „Und gib Acht auf dich, hörst du Van? Jagd ihm ein bisschen Angst ein und dann kommt zurück.“ „Ja!“ antwortete Van, er war mit seinen Gedanken schon bei diesem Lago. „Van, ich mein es ernst. Ich brauch dich hier. Du musst aufpassen, sonst blass ich die Sache ab.“ Murrte Gou seinen Sohn an. „Ja, ich habe verstanden.“ Sagte Van ernst. Dann machte er sich auf den Weg in sein Zimmer. Dort angekommen stieg er in die schwarze Trainingshose und zog ein schwarzes T-Shirt an. Nachdem er sich die Schuhe zu gebunden hatte machte er sich auf den Weg zu Gardes. Als Van das Zimmer betrat, traute er seinen Augen nicht. Der Mann mit dem er sich auf den Weg machen sollte lag wild knutschend mit einer Frau im Bett. Van räusperte sich. Die Beiden schraken auseinander. Gardes sah den Sohn des Oberhauptes verwirrt an. „Los, zieh dich an, wir haben zu arbeiten.“ Meinte Van energisch, als Gardes ihn einfach nur ansah. Schnell sprang dieser aus dem Bett und suchte seine Kleidung zusammen. „Ich warte im Wagen auf dich.“ Murmelte Van noch, dann war er auch schon auf dem Flur verschwunden. Gardes fluchte laut während er sich beim suchen der restlichen Sachen anzog. „Immer kommt er in den passensten Momenten. Bleib schön hier und warte auf mich.“ Er drückte der rothaarigen Frau einen Kuss auf die Lippen dann stürmte er aus der Tür. Van hatte Merle im Wohnzimmer aufgegabelt. Sie saß auf der Couch und las wieder irgendetwas. „Hey, alles in Ordnung bei dir?“ fragte Van besorgt. Merle sah ihn perplex an, bis ihr die Sache vom Mittag wieder einfiel. „Ja, danke Van, es ist alles in Ordnung, ich hatte einen Schutzengel.“ Meinte Merle kichernd. „So?“ meinte Van und zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. Merle verdrehte die Augen. Dann stand sie auf. „Wo soll es denn hingehen?“ wechselte sie das Thema. „Dylan Lago!“ sagte Van grinsend. Merle wurde ganz anders. „Was?“ fragte sie aufgerüttelt, sie war von der Couch aufgestanden und sah ihn schockiert an. „Weiß dein Vater davon?“ fragte sie weiter. „Er schickt mich.“ Antwortete Van ihr triumphierend. Merle hatte ein ungutes Gefühl dabei. „Wir sollten da nicht hin gehen, Van.“ Versuchte sie ihn umzustimmen. „Du kannst auch gerne hier bleiben, du musst mich nicht begleiten.“ Sagte Van ungeduldig, dann setzte er seinen Weg fort. Merle stand unschlüssig da. Mit einem murren zerrte sie ihre Jacke von der Lehne und folgte Van eilig. Gardes stolperte hinter ihr die Treppe runter. „Nun mach schon.“ Fauchte Merle ungehalten. Immer kam dieser Typ zu spät. Genervt lief sie vor ihm zur Haustür hinaus und verschwand in den Garagen. Van lehnte an der Hauswand und starrte ins leere. Merle warf ihm einen flüchtigen Blick zu. Es gefiel ihr nicht, das Gou ihn zu diesem Mann schickte. Sie befürchtete das Van die Kontrolle verlieren könnte, da anscheinend so viel Gefühl mit im Spiel war. Es war Gefährlich für alle, wenn einer aus der Reihe tanzte. Knurrend stieg sie in den Transporter und ließ ihn an. Sie atmete noch einmal tief durch und trat behutsam auf das Gaspedal. Neben Van hielt sie an. Auch Gardes war inzwischen angekommen. Van stieg auf den Beifahrersitz, während Gardes hinten auf der Ladefläche platz nahm. Dann fuhren sie los. Immer wieder warf Merle Van einen Blick aus dem Augenwinkel zu. Er war ruhig, wie vor jedem Einsatz, Hoffnung keimte in Merle auf. Alles wird gut gehen, nichts wird ihm geschehen, dachte sie mutig. Doch irgendetwas war anders an ihm. Aber sie konnte nichts an ihm ausmachen, was ihren verdacht bestätigen würde. Vargas klopfte an die Tür seines Chefs und besten Freundes. Gou drehte sich ihm neugierig entgegen. „Keine guten Neuigkeiten, Gou!“ meinte Vargas und schloss hinter sich die Tür. „Was meinst du? Betreffen die schlechten Nachrichten unseren Gast?“ fragte er nun misstrauisch und verengte seine Augen zu schlitzen. „Nein, ich habe etwas Überraschendes herausgefunden, aber nichts Beunruhigendes. Viel mehr macht mir dieser Dylan Lago zu schaffen. Er ist einer vom Zaibacher Orden, er ist der Sohn des alten Miguel Del Castro el Lago, der Sohn des Anführers.“ Sagte Vargas ernüchternd. Gous Augen weiteten sich panisch. Schnell griff er zu seinem Handy. „Geh schon ran, Van!“ murrte der Alte. Er lief nervös auf und ab. Van durfte keinesfalls mit ihm aufeinander treffen. Er würde direkt in das Nest dieser Bande geraten. Er musste es verhindern. Doch er konnte seinen Sohn nicht erreichen. Dann versuchte er es bei Merle. Kurze Zeit später meldete sich ihre Stimme am anderen Ende. „Ja, was gibt’s?“ fragte sie. „Merle, alles abbrechen, bring Van wieder nach Hause, hörst du? Sofort.“ sprach Gou aufgebracht. „Ja, habe verstanden.“ Dann hörte er das Klicken, sie hatte aufgelegt. Erleichtert ließ sich der alte Fanel auf die Couch fallen. Vargas setzte sich ihm gegenüber. „Sie sollten ihm einen Besuch abstatten, habe ich Recht?“ fragte Vargas leise. Gou nickte ihm zu. Dann sah er ihn fest an. „Sag schon, was hast du herausgefunden.“ Forderte Gou seinen Freund auf. „Es war nicht leicht an diese Informationen ran zu kommen, ihre Akte trägt das rote Siegel. Aber durch meine guten Kontakte zum Sumatki – Schrein durfte ich sie einsehen. Sie ist eine der Besten Kendo -Kämpferinnen, die der Sumatki - Schrein je ausgebildet hat. Und nicht nur das, sie beherrscht jegliche Kampfsportarten und war lange für den Orden der Gaianer tätig. Bis alle aus diesem Orden getötet wurden, sie ist die Letzte. Und diesen Dylan Lago, hat sie ihrer Mutter zu verdanken. Sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen und wollte ihre Tochter an diesen Typ verkaufen um sich ein schönes Leben machen zu können.“ Erzählte Vargas. Gou hörte ihm gespannt zu. „Dann weiß sie auch das Dylan zu dem Zaibacher Orden gehört, sonst hätte sie ihn schon längst ins jenseits befördern können.“ Schlussfolgerte Gou. Vargas nickte „Ja, wahrscheinlich hast du Recht.“ meinte Vargas. „Die letzte vom Orden der Gaianer. Dann müsste sie auch eine dieser speziellen Fähigkeiten haben? Ich habe nie gewusst, dass die Kanzaki Familie dazu gehörte, obwohl wir einmal verbündete waren. Na ja, wir haben vermutlich großes Glück gehabt, das sie den Weg hierher gefunden hat. Wenn Lago das rausbekommt ist sie tot. … Aber vermutlich weiß er das schon, warum sonst sollte er sie suchen, aus Liebe garantiert nicht.“ Rätselte Gou. „Danke, Vargas, wie immer sehr gute Arbeit.“ Dann stand Varie in der Tür. „Wir wären soweit, hallo Vargas, du bist zurück, das ist schön.“ Meinte sie und lächelte den großen Mann an. Gou erhob sich und legte Vargas eine Hand auf die Schulter. „Wir verschwinden hier.“ Flüsterte er seinem Freund zu. Vargas Augen verengten sich, er ahnte warum Gou diesen Schritt tat, hier waren sie nicht mehr sicher. „Ich möchte, dass du heraus findest wo diese undichte Stelle ist und sie beseitigst.“ Flüsterte Gou ihm zu. Vargas nickte und verschwand im Flur. Krachend ging die Haustür auf. Van raste vor Wut. Er stapfte zu dem Arbeitszimmer seines Vaters. Auf dem Weg dorthin lief er seiner Mutter in die Arme. „Van, was ist denn los?“ fragte sie ihren Sohn, der sie wild anfunkelte. Er drängte sich an ihr vorbei. „Was soll das?“ machte er seinen Vater an. „Es war nicht sicher, Van.“ Antwortete Gou ihm gelassen, er hatte schon damit gerechnet das sein Sohn so reagieren würde. Schnaufend drehte Van sich um. „Van, ihr wärt in ein Wespennest gelaufen. Er ist sein Sohn. Hörst du, was ich sage, er ist der Sohn unseres mächtigsten Gegners.“ Erklärte Gou. „Ich habe keine Angst vor ihm.“ Brüllte Van und drehte sich zu seinem Vater um. „Das weiß ich, aber du bist mein Sohn und ich werde nicht zulassen, dass du dich in eine ausweglose Situation bringst. Ich werde dich schützen, solange es mir möglich ist.“ Auch Gou war lauter geworden. Schließlich gab Van nach und verließ das Zimmer. Varie war in der Tür stehen geblieben und hatte den Streit verfolgt. Ihre Stimme ließ ihn innehalten. „Van? Kümmere dich bitte darum das Hitomi gut versorgt ist, bevor wir aufbrechen.“ Sagte sie sanft. Sie war näher gekommen und berührte Van an der Schulter. Er ließ es geschehen und sah seine Mutter dankbar an. „Ja, das werde ich.“ Antwortete er ihr ruhig. „Was macht deine Verletzung?“ fragte Varie besorgt. „Es geht.“ Sagte Van und lächelte ihr sanft zu, dann strich er seiner Mutter über die Hand und ging weiter. Auch Merle und Gardes kamen nun zur Haustür hinein. Sie hatten Vans Wutausbrüche auf dem ganzen Rückweg ertragen müssen. Merle hatte sogar die Türen verriegelt, damit er nicht auf eigene Faust loszieht. Nun wollte auch Merle den Grund für den Rückzug genau wissen. Varie nahm sie in empfang und berichtet ihr was Vargas herausgefunden hatte. Doch Merle wusste genau, dass Van ihm irgendwann gegenüber stehen würde. Und dann gab es niemanden mehr, der ihn schützen könnte. Traurig senkte sie den Kopf und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Sie hatte noch einiges zu packen, das sie mitnehmen wollte. Doch vorher wollte sie bei der Kranken vorbeischauen. Als sie gerade das Zimmer betreten wollte, hörte sie Van, er sprach mit ihr. Sie musste aufgewacht sein. „Schön, dass es dir etwas besser geht.“ Sagte Van sanft. Er stand an ihrem Bett und sah sie an. Sie hatte immer noch glasige Augen aber sie erholt aus. Sie streckte ihm ihre Hand entgegen und zog ihn runter auf das Bett. Van setzte sich und sah sie an. „Ich bin wirklich froh, dass ich dich wieder gefunden habe, aber… ich werde bald gehen müssen. Es ist zu gefährlich für euch, wenn ich bleibe.“ Sagte sie leise. Ihre Stimme schwankte und sie wich dem Blick von ihm aus. Warum nur fühlte sie sich immer so wohl wenn er in ihrer Nähe war? Sie wollte nicht gehen, sie wollte bei ihm bleiben, ihn besser kennen lernen. Immer in diese wunderschönen Augen sehen. Sie spürte wie ihr Herz aufgeregt zu schlagen begann, als er seine Hand unter ihr Kinn legte und ihr Gesicht sanft anhob, damit sie ihn ansah. „Wenn du nicht gehen willst, musst du das auch nicht. Wir wissen bereits mit wem wir es zu tun haben.“ Sagte Van ruhig und lächelte leicht. Bei ihr fühlte er sich ausgeglichen und außerordentlich ruhig. Nichts von der Anspannung, die er gerade noch empfunden hatte war mehr da. Keine Nervosität. Und auch die Leere die Jahrelang besitz von ihm ergriffen hatte war fort. Ja, er fühlte sich wohl. Glücklich. Und das obwohl er sie überhaupt nicht kannte. Sie hatte ihn befreit aus der kalten Welt in der er der Gefangene gewesen war. Er vertraute einer Frau, die er noch nie zuvor gesehen hatte. War in ihren Bann gezogen worden. Nein, er würde sie nicht einfach so gehen lassen. Hitomi sah ihn erstaunt an. Damit sie besser verstehen konnte, schloss Van die Augen und konzentrierte sich. Dann streckte er eine Hand aus. Langsam bildete sich ein kleiner Wasserwirbel auf seiner Handfläche. Hitomi beobachtete ihn gespannt. Dann streckte sie ihre Hand nach dem Wasser aus. Ja, er hatte tatsächlich Wasser auf seiner Handfläche erzeugt. Wie hatte er das nur gemacht? Doch auch Hitomi hatte eine dieser unglaublichen Fähigkeiten. Warum erstaunte es sie nur so? Er musste auch zu einem der Orden gehören, dachte sie fasziniert. Sie sah ihm ins Gesicht. Immer noch konzentrierte er sich, hatte die Augen noch geschlossen. Schließlich schloss er die Hand zu einer Faust. Das Wasser war verschwunden. Dann öffnete er die Augen und sah sie lächelnd an. Hitomi erwiderte sein lächeln. Einen Moment lang tauchten die Beiden tief in die Augen des anderen ein. „Wer bist du, Van Fanel?“ fragte Hitomi ihn, immer noch mit diesem magischen lächeln auf den Lippen. Van sah sie an. „Ich gehöre dem Orden der Escaflowne an. Und habe deshalb die Kraft des Wassers auf meiner Seite.“ Erklärte er leise. „Ich kenne diesen Orden, früher waren der Orden der Escaflowne und der Orden der Gaianer mit einander verbündet. Haben zusammen gekämpft. Doch irgendetwas hat die beiden Orden getrennt. Ich bin die Letzte die übrig ist. Ich bin allein.“ Meinte Hitomi traurig. „Nein, das bist du nicht.“ Sagte Van und schüttelte den Kopf. Hitomi sah ihn dankbar an. „Wir werden hier gleich verschwinden. Mach dich soweit fertig, ich komm dich abholen.“ Meinte Van und stand auf. Als er die Tür fast erreicht hatte rief sie ihn. „Van?“ er drehte sich zu ihr um. „Ich danke dir.“ Sagte sie aufrichtig. „Wofür?“ fragte Van und zuckte mit den Schultern. Dann warf er ihr ein verschmitztes Lächeln zu und verschwand durch die Tür. Als Merle hörte, dass er sich der Tür näherte sprang sie davon. Sie ging in ihr Zimmer und packte ihre Sachen. Es war das erste Mal das sie nichts fühlte wenn sie an Van und diese Frau dachte. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Das Gesicht des jungen Mannes, der ihr zur Hilfe gekommen war, huschte vor ihrem inneren Auge vorbei. Was? Dachte Merle verdutzt. Sie schüttelte den Kopf und griff nach ihrer Jacke, sie war so weit. Varie klopfte an Hitomis Zimmer an und trat ein. Sie hatte einige Kleidungsstücke über dem Arm. „Hallo.“ Sagte sie freundlich und schloss die Tür. Langsam ging sie auf Hitomi zu. Hitomi erwiderte die freundliche Begrüßung. „Ich habe dir ein paar Sachen mitgebracht.“ Erklärte Varie und legte sie über einen Stuhl. Dann setzte sie sich zu Hitomi aufs Bett. „Wie geht es dir?“ fragte Varie besorgt. „Ich habe immer noch Kopfschmerzen, aber ansonsten geht es mir schon wieder gut, danke!“ antwortete Hitomi. Varie ergriff Hitomis Hand. „Weißt du, seit dem du meinem Sohn begegnet bist, hat er sich vollkommen verändert. Du scheinst ihm sehr wichtig zu sein. Und wenn du ebenso empfindest, dann bitte bleib und enttäusch ihn nicht.“ Sagte Varie und blickte Hitomi flehend an. „Was… ich…?“ stammelte Hitomi. „Van, hat eine schwere Zeit hinter sich, ich denke er sollte dir das lieber selbst erzählen. Und ich möchte dich auch zu nichts überreden, aber ich bitte dich inständig, sei ehrlich zu meinem Sohn.“ Varie drückte Hitomis Hand und stand dann auf. Sie verließ das Zimmer so leise wie sie gekommen war. Hitomi blieb nachdenklich zurück. Dann stand sie auf und verschwand mit den Kleidungsstücken im Bad. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Nach dem sie eine Jeans und ein T-Shirt angezogen hatte, begutachtete sie ihr Gesicht im Spiegel. Es war immer noch blau und grün. Die Platzwunde war krustig und immer noch geschwollen. Ja, sie sah grauenhaft aus. Sie würde nie mehr zu diesem Mann zurückkehren. Und wenn nur um eins mit ihm zu tun. Um ihn umzubringen. Und wenn es ihren Tot bedeuten würde. Sie trat aus dem Bad und öffnete die Tür zum Balkon. Sie roch die frische Sommerluft. Wieder glitten ihre Gedanken zu den Worten von Vans Mutter und zu Van selbst. Ja, er war ihr sehr sympathisch und sie fühlte sich zu ihm hingezogen, aber sie kannte ihn doch gar nicht richtig. Und doch spürte sie wieder wie ihr Herz einen Sprung tat wenn sie an ihn dachte. Ein lächeln glitt über ihre Lippen. Sollte sie sich in ihn verliebt haben, ohne ihn wirklich zu kennen? Sie hatten in dieser kurzen Zeit schon mehr vertrauen zu einander gezeigt, als Menschen die sich länger kannten, überlegte sie. Wieder sah sie seine braunen Augen vor sich. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihr aus. Als sie sich umdrehte stand er bereits in der Balkontür und sah sie lächelnd an. Erstaunt registrierte sie, dass er sie einfach nur beobachtet hatte. Sie trat auf ihn zu. „Du bist ja schon wieder hier?“ sagte sie leise. „Ja, wir wollen los. Bist du soweit fertig?“ fragte er sanft. Hitomi nickte. Van drehte sich um, sie folgte ihm ins Zimmer. Sie hatte die restlichen Sachen, die Vans Mutter ihr gebracht hatte in einem Rucksack verstaut. Dann verließen sie das Zimmer und gingen nach draußen. Sie warteten auf die anderen. Hitomi fröstelte in der frischen Sommerluft. Sie hatte ihre Jacke bereits im Auto. Van hatte bemerkt das sie fror und zog sich seinen Pullover über den Kopf. „Bitte.“ Sagte er und hielt ihr den Pulli hin. „Dankeschön.“ Erwiderte sie verlegen. Sie streifte den blauen Pullover über, welcher nach ihm und seinem Parfum roch. Wohlig sog sie den Duft ein. Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu. „Besser?“ fragte Van und beobachtete sie forschend. „Ja, danke, das ist schon viel besser.“ Antworte sie ihm. Dann gesellte sich Allen zu ihnen. Er humpelte immer noch. „Hallo!“ sagte er freundlich und hielt Hitomi eine Hand hin „Ich bin Allen Shezar.“ Hitomi ergriff seine Hand. „Ich bin Hitomi, Hitomi Kanzaki.“ „Das weiß ich schon, immerhin hast du mir und Van das Leben gerettet.“ Meinte der Blonde. Hitomi errötete ein wenig. „Ach, das hättet ihr auch allein geschafft.“ Meinte Hitomi. Schließlich trafen auch die anderen vor der Garage ein. Alle wurden auf die vier Wagen aufgeteilt. Als letzter traf Vargas ein. Er hatte seine Arbeit erledigt, hatte den Eindringling ausfindig gemacht und beseitigt. Sobald sie im Versteck ankommen würden, würde er Gou informieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)