Der Orden der Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein anderes Leben) ================================================================================ Kapitel 6: Vom gleichen Blut ---------------------------- Der neue morgen war angebrochen, Vögel zwitscherten und die Sonne schien bereits durch einen spalt des Vorhangs in ihr Zimmer. Langsam öffnete sie die Augen, sie blinzelte verschlafen und streckte sich genüsslich. Dann sie die Bettdecke von sich und stand auf. Im T-Shirt schritt sie ins Bad. Ein Blick in den Spiegel sagte ihr, dass es gestern wohl doch etwas spät geworden war. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen, doch in Erinnerung an die letzte Nacht durchlief Hitomi ein wohliger Schauer. Noch lange hatte sie mit Van gesprochen, hatten sich gegenseitig Zärtlichkeiten geschenkt. Und vor ihrer Tür noch einen leidenschaftlichen Kuss miteinander geteilt, wie gern hätte sie ihn mit ihr Zimmer genommen. Doch er hatte nur den Kopfgeschüttelt und sie liebevoll angesehen. „Noch nicht!“ hatte er ihr ins Ohr geflüstert. Hitomi verstand seine Reaktion, auch wenn sie etwas enttäuscht gewesen war. Aber solange kannten sie sich ja auch noch nicht. Mit einem leichten seufzen zog sie sich das T-Shirt über den Kopf und stieg unter die Dusche. Auch Van war bereits wieder wach, er befand sich unten im Wohnzimmer und studierte die Zeitung, als sein Vater hinter ihm stand und ihn sanft ansprach. „Van, ich muss mit dir reden.“ Sagte Gou mit gemischten Gefühlen, Varie stand als Verstärkung in der Tür und beobachtete ihre Männer. Gou war um die Couch herum gegangen und setzte sich neben seinen Sohn. Van sah von seiner Zeitung auf und blickte seinen Vater erwartungsvoll an. „Was gibt’s? Einen neuen Auftrag?“ fragte sein Sohn mit einer hochgezogenen Augenbraue. „So ähnlich.“ Meinte Gou und versuchte ein grinsen. Van war nicht entgangen das sich sein Vater merkwürdig verhielt, irgendetwas schien ihn sehr zu belasten. „Van, ich habe vor langer Zeit, jemanden verloren der mir einmal sehr viel bedeutet hat. Nun ist er wieder aufgetaucht. Nur gibt es leider keine Möglichkeit, sich im Guten mit ihm zu einigen. Und ich möchte, dass du es von mir erfährst bevor, es irgendjemand anderes tut. Es handelt sich um meinen Bruder.“ Van schnappte hörbar nach Luft und wollte etwas erwidern, doch Gou stoppte seinen Sohn. Er hob die Hand „Bitte lass mich ausreden, Van. Mein Bruder hat sich für die andere Seite entschieden, er gehört zum Orden der Zaibacher, nichts kann ihn mehr retten. Er schreckt nicht einmal davor zurück seinen eigenen Bruder zu töten – er ist nicht mehr der, der einmal war. Er ist der Anführer des Zaibacher Orden und er ist der Vater von Dylan Lago, es handelt sich also um Dylan Del Castro el Lago.“ Sagte Gou mit belegter Stimme. Van war von der Couch aufgesprungen und funkelte seinen Vater wütend an. „Und das erzählst du mir jetzt ….. WARUM?“ brüllte Van und wirbelte herum, dann stürmte er auf die Tür zu. Doch Varie stellte sich ihm in den Weg. „Lass mich hier raus.“ Knurrte Van und trat noch einen Schritt auf seine Mutter zu. Doch diese schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Van, so hör mir doch zu. Ich wollte es dir nicht sagen, so lange es keinen Grund dazu gab.“ Setzte Gou einen neuen Versuch an. „NEIN, ihr habt mich angelogen und das über so viele Jahre lang. Und jetzt soll ich mich hier hin setzten und euch in aller Ruhe zuhören und auch noch Verständnis dafür haben, das kann nicht euer ernst sein?“ brüllte er seinem Vater entgegen. „Es ist wichtig, das du weißt mit wem du es zu tun hast, er wird versuchen, das Blut das durch unsere Adern fließt zu nutzen um dich zu beeinflussen.“ Entgegnete ihm sein Vater. Doch Van war nicht mehr zu beruhigen, trotzig blickte er seinen Vater an und versuchte erneut an seiner Mutter vorbei zukommen, als plötzlich Hitomi in der Tür zur Bibliothek stand. „Van.“ Rief sie ihn sanft. Er wirbelte herum und blickte sie an, schmerz lag in seinen Augen. Langsam schritt sie durch das Zimmer auf ihn zu. Als sie bei ihm angelangt war, ergriff sie seine Hand. Er wich ihrem Blick aus und wendete den Kopf in eine andere Richtung, Hitomi hob ihre Hand und strich ihm sanft über die Wange, dann zwang sie ihn sanft ihn anzusehen. „Es war nicht die Absicht deines Vaters, dich zu enttäuschen, dich anzulügen, er hat dich schützen wollen, vor jenem Familienverrat. Ich will damit keinesfalls sagen, dass es richtig war dir das vorzuenthalten, doch nun müssen wir das Beste daraus machen. Versetz dich doch nur in seine Lage, der eigene Bruder wollte ihn töten.“ Sagte sie sanft. „Bitte, hör ihn an Van, wir werden diese Informationen brauchen.“ Fügte sie hinzu. Sie spürte wie der Drang zu fliehen in ihm nachließ. Ergeben schritt er mit ihr auf die andere Couch zu, die Beiden setzen sich. Varie lächelte Hitomi dankbar entgegen. Hitomi nickte ihr zu und sah dann wieder zu dem Oberhaupt des Orden. Gou erzählte ihnen von dem Attentat auf ihn und wie Varie ihn damals gerettet hatte. Welchen Hass das Oberhaupt der Zaibacher ihnen entgegen brachte. Nie wieder würde es so sein wie vor vielen Jahren und auch Gou wusste lange nicht wo sein Bruder geblieben war. Doch dann viel der richtige Name seines Sohnes und Gou musste sein eigenes Kind vor dem Tod bewahren. „Es wird einen Kampf geben, zwischen Dylan und dir. Und dieser alte Gauner wird nichts unversucht lassen um seinem Sohn einem Vorteil zu verschaffen, sie kämpfen niemals ehrlich, du musst immer mit einem Hinterhalt rechnen. Deshalb wird Allen dir zur Seite stehen.“ Meinte Gou leise. „Ich werde ebenfalls da sein!“ sagte Hitomi entschlossen. Van sah sie erschüttert an. „Nein, das wirst du nicht, es ist viel zu gefährlich.“ Fuhr Van sie an. Hitomi lächelte über seinen Versuch sie zu schützen. Dann stand sie auf. „Es gibt Dinge, die du von mir noch nicht weißt, im Gegensatz zu deinem Vater.“ Sie warf Gou einen wissenden Blick zu. Dann lächelte sie Van an und trat an ihm vorbei, langsam verließ sie das Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)