Der Orden der Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein anderes Leben) ================================================================================ Kapitel 7: Magische Kraft ------------------------- Verwirrt sah Van ihr nach. Was meinte sie denn bloß damit? Dann blickte er seinen Vater an. „Du hast Vargas auf sie angesetzt? Was weißt du alles über sie?“ brummte Van ihn an. Gou zuckte nur mit den Schultern. „Ich muss wissen wer in meinem Haus ist.“ Brachte er entschuldigend hervor. „Das sollte sie dir lieber selbst erzählen… aber ich wüsste zu gern woher sie das weiß, dass ich sie habe überprüfen lassen!“ murmelte er leise. Van musterte seinen Vater noch einen Augenblick bevor er aufstand und das Zimmer verließ. Nachdenklich machte er sich auf den Weg nach oben. Er musste sie einfach danach fragen. Wer war diese Frau, was wusste er von ihr, abgesehen davon das er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte und sie auf der Flucht war? Er musste erst seine Gedanken unter Kontrolle bringen und sie ordnen bevor er zu ihr gehen würde. Hitomi hatte sich auf ihr Zimmer zurückgezogen und war nun eine Zeitlang allein. Sie betrachtete sich im Spiegel. Es war Zeit für eine Veränderung. Entschlossen griff sie zur Schere. Noch einen letzten vertrauten Blick in den Spiegel und sie setzte beherzt zum Schnitt an. Die langen Goldblonden Haare fielen nach und nach zu Boden. Sie hatte schnell die lange Mähne in eine sportliche, aber auch elegante Kurzhaarfrisur verwandelt. Sie drehte den Kopf nach rechts und links und betrachtete sich dabei im Spiegel. Ja, es war eine Veränderung, Zeit einen Neubeginn zu wagen, Zeit um die Vergangenheit bei Dylan ruhen zu lassen. Sie fühlte sich leicht wie eine Feder, sie hatte sich den Schmerz einfach abgeschnitten. Jetzt konnte sie ein neues Leben beginnen ohne diesen Tyrannen und ihre Mutter. Als es an der Tür klopfte schreckte sie aus ihren Gedanken hoch. Ruhig trat sie aus dem Bad. „Herein!“ rief sie freundlich. Van steckte den Kopf rein und suchte den Raum nach ihr ab. Als er sie erblickte schien er sprachlos. Wortlos trat er ein und schloss die Tür. Er hob die Hand „Was…?“ fragte er verwirrt und kam langsam näher. „Betrachte es als eine Art von Selbstbefreiung.“ Sagte sie lachend. „Gefällt es dir?“ fragte sie ihn leise. „Es ist ungewohnt, aber es steht dir, ja, ich denke ich werde mich daran gewöhnen.“ Mit einem Grinsen zupfte er an einer ihrer kurzen Haarsträhnen. „Ich wollte einfach nicht mehr das liebe Mädchen sein, das alles mit sich machen lässt.“ Sagte sie entschieden und zog eine Schnute. Van lachte bei ihrem Gesichtsausdruck. „Ich kann mir schon denken, was dich hergeführt hat.“ Flüsterte sie ihm entgegen. Er fühlte sich ertappt und blickte verlegen zu Boden. „Du bist neugierig geworden, auf die Dinge die ich dir noch nicht erzählt habe, die dein Vater allerdings schon in Erfahrung gebracht hat.“ Sie neigte den Kopf und suchte seinen Blick. Scheu und doch mit Neugier sah er sie an. „Komm setzten wir uns.“ Meinte sie und reichte ihm ihre Hand. Hitomi schlug die Beine unter und hockte sich auf das Bett. „Ich möchte, dass du jetzt an irgendetwas denkst, mit deiner ganzen Konzentration.“ Sagte Hitomi ruhig und beobachtete wie Van die Augen schloss. Hitomi schlug ebenfalls die Lider nieder und konzentrierte sich auf Van. „Du denkst an deinen Bruder.“ Hörte er sie leise sagen. Er öffnete die Augen und sah sie an. Doch ihre Lippen waren verschlossen. „Es gibt Dinge, die kann man nicht erklären, Van, man kann sie mit eigenen Augen sehen.“ Sprach sie weiter, doch noch immer kam kein Laut über ihre Lippen. Schließlich öffnete sie die Augen und lächelte ihm zu. „Wie machst du das?“ fragte Van überwältigt. „Ich konzentriere mich auf Dinge oder Personen und kann so eine Verbindung zu ihnen herstellen.“ Erklärte sie ihm. „Beeindruckend!“ brachte er mühsam hervor. Dann streckte sie ihm ihre Hand entgegen. „Sie genau hin!“ sagte sie ihm. Erst geschah nichts, doch nach und nach, konnte Van kleine Verpuffungen wahrnehmen, dann kleine Flammen, die schließlich zu einer stabilen Flamme aufloderte. Hitomi schloss ihre Hand und das Feuer war erloschen. „Das habe ich schon sehr lange nicht mehr gemacht!“ sagte sie mit einem sanften lächeln. Feuer und Wasser, dachte Hitomi sarkastisch, wir passen ja hervorragend zusammen. Doch ziehen sich Gegensätze nicht magisch an? Auch Van schien dieser Gedanke gekommen zu sein. Aber sie konnte auch noch etwas anderes in seinem Blick erkennen, die blanke Angst. „Ich bin nicht so hilflos, wie du denkst, Van.“ Sagte sie sanft. „In mir schläft ein Flammendämon, ich bin in der Tat nicht das nette Mädchen von neben an.“ Ein lachen drang aus ihrer Kehle, während Van sie erst verwirrt ansah und dann in das Lachen mit einstimmte. „ich habe diese Fähigkeit von Geburt an, deswegen war es nicht unüblich, dass mal der ein oder andere Gegenstand in Flammen stand. Ich war nicht sehr lange bei meiner Mutter, man hat mich ihr abgenommen und es mit irgendwelchen Erklärungen abgetan, warum mein Zimmer ständig in Flammen stand. Dann bin ich zum Orden der Gaianer gelangt und wurde dort gelehrt mit diesen Fähigkeiten umzugehen und sie zu kontrollieren.“ Sagte Hitomi sanft und ergriff seine Hand. „Aber warum bist dann solange bei diesem Ekel geblieben?“ fragte Van verständnislos. „Er ist zu stark für mich, allein könnte ich es niemals gegen ihn schaffen. Aber dann kamst du, in mir erwachte der Wunsch sich gegen ihn aufzulehnen, ihn zu verlassen um bei dir sein zu können.“ Sagte sie leise. „Ich möchte euch im Kampf gegen ihn und seine verlogene Bande beistehen.“ Fügte sie entschlossen hinzu. Immer noch wehrte sich etwas in Van, ihr zu erlauben ihnen im Kampf zu helfen. Vielleicht war es die Liebe zu ihr. Ja, die Liebe, begleitet von der Angst sie verlieren zu können. Van sah ihr in die Augen, in diese wunderschönen grünen Smaragde. Dann näherten sich ihre Gesichter. Vorsichtig berührten sich ihre Lippen. Ihre vorsichtigen Berührungen verschmolzen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Langsam zog Hitomi ihn mit sich. Sie ließ sich in die Kissen sinken, er lag nun halb auf ihr. Zärtlich strich sie ihm über die Arme, hinauf zu seinen kräftigen Schultern. Er löste sich von ihr und sah ihr in die Augen. Diese Frau, diese Frau mit den schönsten Augen der Welt, hatte ihm tatsächlich sein Herz geraubt. „Gemeinsam werden wir es schaffen, Van.“ Sagte sie leise und strich ihm über die Wange. „Was macht dich so sicher?“ fragte er ungläubig. „Weil, ich dich um nichts in der Welt mehr verlassen werde. Wir müssen es einfach schaffen.“ Flüsterte sie und blickte ihn ermutigend an. Dann zog sie ihn wieder zu sich hinunter und sie küssten sich erneut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)