Der Orden der Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein anderes Leben) ================================================================================ Kapitel 11: Gequälter Geist --------------------------- Verwirrt sah sie zwischen Hitomi und Gou hin und her. Die Beiden wirkten wie erstarrt. Als würden sie einen stillen Kampf austragen, immer noch stand die braunhaarige schützend vor dem ältesten Sohn des alten Fanels. Mit zusammen gekniffenen Augen trat er einen Schritt auf sie zu. Hitomi streckte die Hand aus und ließ eine kleine Flamme auf ihrer Hand erscheinen. „Ich meine es ernst, Gou Fanel, verdammt ernst.“ Knurrte Hitomi. „Hitomi!“ rief Varie erschrocken aus, auch sie kannte die Kräfte, der jungen Frau nicht. Gou wich wieder einen Schritt zurück. „Ihr solltet keine voreiligen Schlüsse über Dinge ziehen, die ihr nicht einmal erahnen könnt.“ Fügte sie hinzu. Sie schloss ihre Hand zu einer Faust und die Flamme verschwand. Dann drehte sie sich um und schob Folken vor sich her. Merle wich ihr aus und drückte sich an die Wand im Flur. Diese unscheinbare Frau mit den grünen Augen hatte mehr drauf als Merle dachte. Dabei wirkte sie so zerbrechliche. Beeindruckt sah sie ihr nach. Erschöpft lies sich Gou auf einen Stuhl fallen und nippte an seinem Brandy. Als erneut die Haustür aufging. Allen stützte Van, der immer noch vollkommen abwesend neben seinem Freund herstolperte. Varie blickte verwirrt auf ihren Mann. „Was war denn hier gerade los?“ fragte sie Gou, doch dieser starrte vor sich her. Als sie Geräusche auf dem Flur hörte lief sie zur Tür. „Um Himmels Willen, Van!“ rief sie und rannte auf ihren jüngsten Sohn zu. Sie umschlang sein Gesicht mit beiden Händen, doch er reagierte nicht. „Was ist denn los, Van, nun sag schon was.“ Sie war der Verzweiflung nahe. „Er steht unter Schock. Er braucht Ruhe.“ Meinte Allen vorsichtig und wollte weiter gehen. Varie packte ihren Sohn am anderen Arm und unterstützte Allen. In Vans Zimmer angekommen legten sie auf das Bett. „Lass Millerna kommen, sie soll ihm etwas geben damit er schlafen kann, er muss zur Ruhe kommen.“ Sagte Varie und strich ihrem Sohn über die Stirn. Allen schritt zur Tür, als er sie geschlossen hatte, lehnte er sich dagegen und strich sich mit den Händen durch die Haare. „Was für ein Tag.“ Murmelte er erschöpft, als Millerna gerade auf dem Flur erschien. Schnell lief er auf sie auf sie zu. „Millerna, du musst mitkommen, sofort. Van geht es nicht gut. Varie ist bei ihm.“ Erklärte Allen ihr kurz, als er die blonde Frau mit sich zog. „Ja, ich habe schon gehört, Folken ist wieder da.“ Meinte Millerna und ging eilig neben Allen her. „Van ist völlig neben der Spur.“ Sagte Allen und warf Millerna einen verzweifelten Blick zu. Millerna klopft sachte an und trat ein. Allen wartete auf dem Flur. „Millerna, gut das du da bist!“ brachte Varie aufgebracht hervor. Millerna setzte sich auf die Bettkante und sah auf Van hinab. „Van? Wie geht es dir?“ fragte Millerna während sie in ihrer Tasche kramte. Er murmelte etwas Unverständliches und sah sie kurz an. Millerna nickte wissend und zog die Spritze auf. „Ich werde dir etwas geben, damit du schlafen kannst.“ Erklärte Millerna und setzte die Spritze an, doch bevor die Spritze seinen Arm berührte sprang er auf und rannte aus dem Zimmer. Millerna hatte das Gleichgewicht verloren und war nach hinten übergekippt. Varie half ihr auf, dann folgten sie dem aufgebrachten Mann. Hitomi hatte sich mit Folken auf ihr Zimmer zurückgezogen. „Es ist besser, du bleibst erst mal hier.“ Meinte Hitomi und lief im Zimmer auf und ab. Was hatte sie nur getan? Sie hatte die Hand gegen das Oberhaupt der Escaflowne erhoben. War sie vollkommen verrückt geworden? Und doch hatte sie doch nur seinen Sohn beschützen wollen. Sie musste herausfinden, was sie mit ihm gemacht hatten. „Was ist das letzte an das du dich erinnern kannst? Fragte sie ihn. Fieberhaft überlegte Folken. „Der Tag an dem ich mit einer fiesen Kopfverletzung aufgewacht bin.“ Meinte er. „Was haben sie dir erzählt.“ Fragte Hitomi weiter. „Sie sagten ich wäre auf einem Einsatz von dem Feind verletzt worden.“ Antwortete Folken unsicher. Als sie plötzlich lärm auf dem Flur hörten. Mit einem lauten Knall schlug die Tür auf. Van stand schnaufend in der Tür. „Verräter.“ Murmelte er leise und trat einen schritt näher. Erschrocken sahen Hitomi und Folken zu Van. Langsam ging Hitomi auf ihn zu. Er packte sie am Arm und zog sie aus der Schusslinie. Dann zog Van eine Waffe aus seinem Hosenbund und richtete sie auf seinen Bruder. Hitomi beobachtete entsetzt das Geschehen und streckte ihre Hand aus. Wieder bildete sich eine kleine Flamme auf ihrer Hand. Sie warf sie rüber zu Van. Von der Hitze und dem Schmerz an seiner Hand ließ er die Waffe fallen. Misstrauisch blickte er zu ihr. „Du… du gehörst auch zu diesem Verräterpack.“ Brachte er mühsam hervor. „Van, du irrst dich.“ Versuchte Hitomi ihn zu besänftigen und machte einen Schritt auf ihn zu. „Bleib wo du bist, Verräter.“ Knurrte er ihr entgegen. Hitomi schluckte hart und doch ging sie weiter auf ihn zu. Van duckte sich und griff nach der Waffe. Er richtete sie auf Hitomi, „ich sagte du sollst stehen bleiben.“ Wiederholte er grimmig. „Nein, Van. Ich bin kein Verräter. Und das weißt du. Ich komme jetzt zu dir. Du wirst mich töten müssen. Vertrau mir Van. Es wird alles wieder gut. Ich verspreche es!“ Hitomi sprach ganz sanft und liebevoll zu ihm. „Du kannst mich nicht erschießen Van. Ich liebe dich. Und ich weiß, dass du genauso empfindest. Du wirst nicht schießen.“ Sagte sie entschlossen und ging schritt für schritt weiter auf ihn zu. „Du sollst stehen bleiben.“ Seine Stimme zitterte. Ebenso wie seine Hand die auf sie gerichtet war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)