Der Orden der Escaflowne von Schreibfee_86 (Ein anderes Leben) ================================================================================ Kapitel 12: Entscheidung ------------------------ Hitomi ging langsam weiter auf ihn zu. Sie vertraute ihm, verspürte keine Angst. Er würde nicht schießen. Während sie weiter auf ihn zuging, erreichten Varie und Millerna Hitomis Zimmer. Millerna schlug erschrocken die Hand vor den Mund. „Was geht denn hier vor?“ rief Varie ängstlich und ging auf ihren Sohn zu. Doch Van wirbelte herum und richtete seine Waffe auf sie. „Bleib wo du bist. Ihr spielt alle ein falsches Spiel.“ Brachte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. „Van?“ hauchte Varie verwirrt. Tränen traten in ihre Augen, ihr Sohn war verrückt geworden. Hitomi hatte sich ihm weiter genähert. Behutsam hob sie einen Arm und streckte ihn der Waffe entgegen. Sie führte seine Waffe auf ihre Brust und blieb vor ihm stehen. „Wenn du mich töten willst, dann tu es, Van Fanel!“ sagte sie leise und Strich liebevoll über seine Finger. Er war hin und hergerissen zwischen der Angst des Verrats und der Liebe, die er dieser Frau entgegen brachte. „Van, mein Bruder!“ mischte sich nun auch Folken ein. „Ich erinnere mich… weißt du noch, wie wir früher zusammen immer gespielt haben. Ich musste dich gewinnen lassen…“ erzählte Folken, wurde dann aber grob von Van unterbrochen. Varie verfolgte das Geschehen unter weiteren Tränen, ja, er erinnerte sich. Auch sie wusste davon, es war ihr so in Erinnerung geblieben als wäre es erst gestern gewesen „Schweig, meinen Bruder gibt es nicht mehr, er ist tot. Du bist ein Verräter.“ Knurrte Van ihn an. Ein hasserfüllter Blick traf Folken. „Van, er ist es, mit dem ein falsches Spiel getrieben wurde. Bis vor wenigen Stunden wusste er noch einmal seinen Namen. Bitte, Van. Lass es mich versuchen. Ich werde die Wahrheit herausfinden.“ Sagte Hitomi sanft und ließ ihre Finger weiterhin auf Vans Hand ruhen. „Er ist nicht der Feind.“ Meinte sie bekräftigend. Langsam gab der Druck auf Hitomis Brustbein nach. Die Waffe sank nieder. Dann fiel er auf die Knie. Er presste die Hände vor sich Gesicht und stöhnte gequält auf. Hitomi ließ sich neben ihn fallen und umarmte ihn. Sie drückte sich an ihn und flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr. Varie schritt an den beiden vorbei auf ihren ältesten Sohn zu und umarmte ihn. Folken erwiderte ihre Umarmung sehnsüchtig. Endlich kehrte seine Erinnerung zurück. Bisher nur Bruchstückweise, aber er kannte den schwarzhaarigen jungen Mann und auch die Frau, die er nun im Arm hielt. Hitomi nickte ihnen zu, sie und Van allein zu lassen. Langsam entfernten sich alle aus dem Zimmer. Varie strich Hitomi sanft über die Schulter. Dann schloss sie die Tür. „Van.“ Flüsterte Hitomi kaum hörbar. „Oh, Van!“ langsam schob sie ihre Hände an sein Gesicht und hob es an. Verzweifelt blickte er in ihre grünen Augen, die ihn liebevoll ansahen. „Ich… ich hätte dich fast umgebracht.“ Keuchte er. „Nein, hör auf, das hättest du nicht getan.“ Sagte Hitomi mit fester Stimme und zwang ihn sie anzusehen. „Niemals, hättest du das getan.“ Fügte sie hinzu. Er entzog sich ihrem Blick und verschränkte die Arme vor dem Gesicht. Wieder hörte sie ein verzweifeltes Stöhnen „Sieh mich an, Van. Es geht mir gut. Wirklich!“ Er schüttelte nur den Kopf und vergrub weiterhin sein Gesicht. „Lass mich allein.“ Flüsterte er heißer. „Nein, das werde ich nicht tun.“ Erwiderte Hitomi streng und strich zärtlich über die starken Arme. Sanft hob sie seine Arme und kuschelte sich an ihn. Er zögerte einen Moment, doch dann zog er sie an sich. Hitomi hatte begonnen eine Melodie zu summen und strich im liebevoll über den Rücken. „Mutter!“ sagte Folken mit rauer Stimme. Er schluckte. Sie kam langsam auf ihn zu und strich mit der Hand über seine unrasierte Wange. „Ja, mein Sohn?“ fragte sie sanft. „Ich kann nicht hier bleiben, ich werde euch alle in Gefahr bringen. Sie werden mich suchen.“ Erklärte er und küsste die Hand seiner Mutter. „Dann sollen sie kommen.“ Grollte Gou hinter ihm. Folken wandte sich erschrocken um. „Du wirst nirgendwo hingehen, du bleibst in diesen Mauern. Wer soll zu dir stehen, wenn nicht deine Familie, …. mein Sohn!“ fügte er sanft hinzu. Ja, dank Hitomi konnte er ihm die Chance geben. Die Chance einen Neubeginn für die Familie Fanel zu beginnen. Sollten sie kommen, niemals würde er ihnen seinen eigenen Sohn ausliefern. Verräter oder nicht. „Was ist mit Van?“ fragte er dann nachdenklich. Varie hatte ihm vom dem Ausbruch ihres Sohnes erzählt. „Hitomi ist bei ihm!“ antwortete Varie. Immer noch hockten die Beiden auf dem Holzboden, Hitomi wusste nicht wie lange sie schon so da saßen. Doch er brauchte ihre Nähe jetzt. Der junge Fanel hatte einiges verkraften müssen. Er durfte sich nicht verschließen, so wie er es sonst immer getan hatte. „Ich bin für dich da, Van! Ich werde dich nicht allein lassen, niemals.“ Hauchte Hitomi ihm ins Ohr. Er hob den Kopf und sah in die grünen Augen, die ihm so unergründlich vorkamen. So wunderschön. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)