Die Mächte in mir von Longing (SessX???) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Disclaimer: Außer der Idee für diesen Plot gehört absolut nichts mir (Naja, bis auf die Mary Sue der Story^^). Die IY Figuren gehören Rumiko Takahashi. Ich besitze keinerlei Rechte. Es war bisher ein Tag wie jeder andere gewesen. Mittlerweile war es schon Abend geworden und ich saß vor meinem Computer. Vor mir flackerte das Bild eines komplett nackten Sesshoumarus auf. Völlig in Gedanken sagte ich: „Ich will ihn haben! Genauso, wie er hier ist“ Keine 5 Sekunden später sollte sich mein Leben entschieden verändern... Kapitel 1: Eine komplizierte Gabe --------------------------------- „Was ist passiert?“, hörte ich jemanden fragen. Wie in Zeitlupe drehte ich mich um und starrte auf einen komplett nackten Sesshoumaru. Zuerst dachte ich, es wäre ein Traum, doch mir wurde bald klar, dass es keiner war. Noch immer starrte ich ihn an, als er weiter fragte: „Wo und wann bin ich?“ „Du bist....in meinem Zimmer im 21. Jahrhundert und das... nackt“, sagte ich ganz langsam, als wäre ich mir da nicht so sicher. Schnell warf ich ihm eine Decke zu, die er dankend annahm. Mit ein paar: „Oh mein Gott“s machte ich mich in den unendlichen tiefen meines Kleiderschrankes auf die Suche nach ein paar Sachen, die er anziehen könnte. Vorsorglich schloss ich vorher noch die Tür ab. »Das wäre ja noch schöner, wenn meine Eltern jetzt reinplatzen«, schoss es mir durch den Kopf, als ich in den Kleidern wühlte. Schließlich fand ich etwas aus meiner Jungen-Phase vor zwei Jahren. Praktischer Weise kaufte ich mir immer Sachen, die mir zu groß waren, weil die bequemer waren. Zum Glück war Sesshoumaru nicht viel größer als ich und so saßen die Klamotten perfekt. Noch immer schockiert über das Geschehene setzten wir uns auf meine Couch. „Aus welcher Zeit kommst du eigentlich?“, fragte ich schließlich. Mein Gott, irgendwas musste ich ja sagen! „Etwa 500 Jahre vorher“ „Oh“ „Wie komm ich jetzt wieder zurück?“ „Ich habe absolut keine Ahnung“ „Und wie bin ich hergekommen?“ „Das weiß ich noch weniger. Tut mir Leid“ „Mhm...“ „Reißt du mir jetzt nicht den Kopf ab?“ „Wieso sollte ich?“ „Weil du doch sicher wütend bist?“ Er schnaubte: „Ich bin verwirrt. Außerdem hasse ich es, mir meine Hände schmutzig zu machen und meine Schwerter sind dummer Weise nicht hier“ „Da hab ich ja nochmal Schwein gehabt“ „Du hast ein Schwein?“ „Öh... nein. Egal. Das verstehst du nicht, is nur so ne Redensart“ „Aha“ „Weißt du eigentlich, dass du ne Manga-Figur bist?“, fragte ich nach einer Weile. Er sah aus wie ein Mensch, also nicht gezeichnet. „Was ist eine Manga-Figur?“, wollte er wissen. Tja, nur wie sollte ich ihm das erklären? Ihm sagen, dass er gar nicht existierte? Klang irgendwie hart, also ließ ich es bleiben und zeigte ihm meine Inu Yasha-DVDs. Interessiert drehte er die runde Scheibe hin und her. „Was ist das?“ „Das ist eine... damit kann man...äh...hm...“ Wie erklärte ich ihm das jetzt? „Also in meiner Zeit zeichnen manche Leute Dinge, und dann entsteht ein Film, das ist.... hm... eine Reihe von gemalten Ereignissen“ „Aha“ „Und das nennt man Anime. Das hier ist ein Anime über deinen Halb-Bruder Inu Yasha“ „INU YASHA?!“ Ich hätte schwören können, das Haus würde beben. „Alles ok, Schatz?“, fragte meine Mutter vor der Tüt. „Äh... Klar, Mum! Hab nur den Fernseher zu laut gedreht!“ „Achso“, damit ging sie wieder. Erleichtert atmete ich aus. „Bitte! Schrei nicht so! Ja, es ist ein Anime über Inu Yasha; und du kommst auch vor“ „Ich?“, jetzt war er wirklich interessiert. Ich blickte auf seine nicht-existente linke Hand. „Da sieht man, wie du die“, ich deutete auf die Hand, „verloren hast“ „Pfff! Das ist so demütigend! Und das kann jeder sehen?“ „Also ich fand’s gut. Du hast ihn nicht getötet, obwohl du das mit Leichtigkeit geschafft hättest“ „Das hast du bemerkt?“ „Soll das ein Witz sein? Das war so offensichtlich, das konnte auch nur ein Idiot wie Inu Yasha übersehen“ „Da hast du Recht“ „Und außerdem: Jedes Mal, wenn er dich sieht, kriegt er Panik, dass du ihn killst, obwohl du ihm sogar ein paar Mal das Leben gerettet hast und ihn mehr als einmal verschont hast“ „Genau! Das versuch ich, ihm jedes Mal klar zu machen, aber er kapierts einfach nicht!“ „Er ist eben nur ein halber Dämon“ Sesshoumaru musste grinsen. „Oh ja, das ist er. Und es macht ihn wahnsinnig!“ „Weißt du... Ich glaube, ich habe eine Idee, wie ich dich zurück schicken kann!“ „Ehrlich? Welche?“ „Es ist nur eine Idee, ich bin mir nicht sicher, ob es funktioniert, aber...“ „Jetzt sag schon!“ „Es könnte sein, dass ich dich hergeholt habe...“ „WAS?!“ „War ja nicht mit Absicht! Ich könnte versuchen, dich so zurückzuschicken“ „OK“ „Ja, aber erst morgen. Ich kann heute echt nicht mehr“ „Von mir aus. Ich leide nicht wirklich an Zeitmangel“ „Wir könnten uns nen richtigen Film ansehen“ „Das ist...“ „Wie ein Anime nur mit lebenden Personen“ „Oh. Ok“ Erst als ich einen Film suchte viel mir etwas auf: „Du sprichst ja meine Sprache“ „Klar. Ich bin ein Dämon. Wir sprechen jede Sprache“ „Das ist... total abgefahren. Ich wünschte, ich wäre auch ein Dämon“ Im nächsten Moment schlug ich mir die Hand auf den Mund und mir entkam ein: „Hätt ich doch nur nichts gesagt!“ Mit geschlossenen Augen stellte ich mich vor den Spiegel. Irgendwann zwang ich mich, sie zu öffnen und starrte auf ein völlig anderes Ich. Ich begann, mich von oben bis unten zu mustern. Auf meiner Stirn prangte ein blauer Stern, ebenso wie drei kleinere Sterne unter meiner linken Augenbraue. Außerdem zierten unter meinem anderen Auge drei Tropfen, die wohl so etwas wie Tränen darstellten sollten, mein Gesicht. Auf meinen Wangen prangte jeweils ein schmucker Streif, wie sie Sesshoumaru hatte. Meine Eckzähne waren länger und spitzer als zuvor, genau wie meine Nägel. Meine Haare hatte es auch erwischt, die waren nämlich plötzlich dunkelblau und um einiges länger als zuvor. Das Beste waren aber auf jeden Fall meine Augen, die, wie könnte es auch anders kommen?, plötzlich zu Schlitzen geworden waren. Außerdem war meine Augenfarbe nicht wie vorher braun, sondern gold und das richtig. Entnervt klopfte ich immer und immer wieder mit meinem Kopf gegen den Spiegel. „Das ist doch jetzt echt nicht wahr!“, fluchte ich. Irgendwann drehte ich mich wieder um und starrte auf einen extrem überraschten Sesshoumaru, der mich ebenfalls von oben bis unten musterte. „Tja“, sagte er, „sieht aus, als wäre dein Wunsch in Erfüllung gegangen“ „Sehr witzig, wirklich“ „Wieso so genervt? Ich finde, du siehst klasse aus“ „Hä?“ „Ich meine: besser als vorher“, korregierte er sich schnell. »Wer’s glaubt«, schoss es mir durch den Kopf. „Ich bin ein Dämon. Und ich sitze in meinem Zimmer. Mit einem anderen Dämon. Und meine Eltern sind Menschen. Viel schlimmer kann’s gar nicht mehr werden!“ „Hast du heute schon für die Schule gelernt?“, ertönte die Stimme meiner Mutter von draußen. „Sch....ande! Schule! Wie soll ich so in die Schule?!“, kreischte ich, beinahe hysterisch. „Alles in Ordnung? Deine Stimme klingt so anders“ „Was? Nein, oder?“, fragend wandte ich mich an Sesshoumaru. Der nickte nur. „OH MEIN GOTT!“ Es reichte. Es war entschieden genug. Ich konnte und wollte nicht mehr. Geschockt riss ich die Tür auf. Nun, immerhin war ich weniger geschockt, als meine Mutter. DIE sah nämlich so aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. Bevor sie etwas äußern konnte, sagte ich: „Ich glaube, ich habe ein Problem“ ------------------------------------------------------------------------------ Ok. Das wars fürs Erste. Später wirds besser, ich musste mich nämlich erst an die Schreibweise gewöhnen. Und eins noch: bitte vergebt mir Zeitfehler, falls welche drin sein sollten, denn ursprünglich hab ich die Geschichte in der Gegenwart angefangen, dann aber festgestellt, dass mir das zu anstrengend ist, und es geändert. KOMMIS NICHT VERGESSEN!! bb ^^ Kapitel 2: Das Leben geht weiter (oder auch nicht) -------------------------------------------------- Der Familien-Rat wurde einberufen. Alle saßen im Wohnzimmer und starrten mich an. Meinen neuen besten Freund, wie ich beschlossen hatte, hatte ich auch mitgebracht. Wer konnte schon wissen, was er alleine in meinem Zimmer alles anstellte. Irgendwann hielt es meine große Schwester nich mehr aus, und sie fragte: „Ist der echt?“ Damit deutete sie auf Sesshoumaru. Sie hatte schon immer für ihn geschwärmt, klar war sie da etwas aufgeregt. „Genauso echt wie ich“, antwortete ich knapp. „Sieh’s positiv: Du hast jetzt geile Haare“, grinste sie. Entnervt rollte ich mit meinen neuen Augen. „Und deine Nägel sind jetzt eindeutig länger als meine“, fügte sie hinzu. „Und außerdem: du wolltest dich doch schon immer mal tättowieren lassen. Jetzt hast du ein paar hübsche Sternchen im Gesicht“ Meine Finger knackten bedrohlich. „Das ist nicht witzig“, zischte ich. Meine Mutter konnte es immer noch nicht fassen, mein Vater war sprachlos und mein kleiner Bruder fand es: „Total cool“ „Was mach ich denn jetzt? Ich kann so nirgends hingehen!“, ich war am verzweifeln. „Ich finde, du siehst geil aus!“, wiederholte meine Schwester. „Ja, aber du bist eben nicht der Rest der Menschheit“ „Ich dachte, du verachtest die Menschen“, konterte sie. Da horchte Sesshoumaru auf. „Schon, aber ich hab echt keine Lust, am Scheiterhaufen verbrannt zu werden“ „Ne, das machen die doch schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Du wirst elektrisch hingerichtet“, grinste meine Schwester. „Sehr hilfreich, wirklich“, giftete ich. Meine Eltern hatten sich, oh Wunder, noch nicht dazu geäußert. Sie hatten kein Wort gesagt. „Komm mit mir“, sagte Sesshoumaru plötzlich. Zuerst dachte ich, ich hätte mich verhört. Dann sah ich ihm in die Augen und musste feststellen, dass er es tatsächlich gesagt hatte. Und allem Anschein nach war es sein Ernst. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!“, entgeistert sah ich ihn an. Zugegeben: Ich hasste die Menschen wirklich und ja, ich hatte mir immer gewünscht in einer weniger kaputten Welt zu leben. Außerdem wollte ich ohnehin etwas mehr Spannung und Abwechslung in meinem Leben, aber Dämonen? „Alles klar!“, ich hatte mich entschieden. Ich würde mit ihm kommen. Wenn ich realistisch dachte, hatte ich in dieser Zeit sowieso keine Chance. Ich hatte auch schon versucht, mich zurückzuverwandeln, doch ich schaffte es nicht. Wenn man also realistisch dachte, hatte ich keine andere Wahl. „Was?!“, meine Mutter sprang auf, „Das kommt überhaupt nicht in Frage!“ „Schatz!“, versuchte mein Vater sie zu beruhigen. „Du komm mir nicht mit deinem ‚Schatz‘. Du hast noch gar nichts dazu gesagt. Gar nichts. Und da kommt irgend so ein Typ...“ „Dämon“, korregierte Sesshoumaru sie. „...irgend so ein Dämon daher, der unsere Tochter mitnehmen will, wohin auch immer! Ich werde das nicht zulassen!“ „Mum!“ Sie sah mich an. „Denk doch mal realistisch! Ich kann mich nicht ändern, ich werde so bleiben. Und so, wie ich jetzt bin, habe ich in dieser Zeit keine Chance! Ich kann das Haus grad mal zu Halloween verlassen!“ Mein kleiner Bruder kicherte. Das ignorierte ich jetzt einfach mal und fuhr fort: „Gib mir ne Chance, Mutter. Hier bin ich verloren“ „Aber...“, weiter kam sie nicht, denn mein Vater hatte ihren Arm genommen und sie zurück in den Sessel gezogen. Jetzt wandte ich mich an ihn: „Dad! Ich war dir schon immer am ähnlichsten. Wir sind beide Freiheits-Freaks. Und genau das ist es, was ich immer sein wollte: Frei. Doch in unserer Gesellschaft ist das nicht möglich, das weißt du. Und so wie ich jetzt bin, noch weniger als zuvor. Du weißt, ich lasse mir von niemandem sagen, was ich tun und lassen soll. Wenn ich mit Sesshoumaru in seine Zeit gehe, kann ich all das tun, was ich schon immer tun wollte! Ich werde frei sein! So richtig frei! Du willst doch, dass ich glücklich bin?“ Er nickte „Dann lass mich gehen, bitte!“ Alle sahen gespannt zu ihm. Er seufzte, dann sagte er: „Ok“ Meine Mutter wollte gerade etwas sagen, doch mein kleiner Bruder kam ihr zuvor: „Du wirst weggehen?“ Irgendwie wirkte er traurig. „Ich werd euch mal besuchen kommen“ „Bringst du mir dann was mit?“ „Das werd ich“, ich lächelte. Er war ja schon irgendwie süß. Jetzt strahlte er und fragte: „Bringst du mir auch so jemanden mit?“ Er deutete auf Sesshoumaru. „Wir werden sehen“, jetzt grinste ich wirklich. Ich umarmte ihn kurz und sagte: „Meine Sachen fair teilen, ja? Du kannst alle meine Fluch-der-Karibik-Sachen haben, wenn du willst“ „Au ja!“, er freute sich. Das war gut. Ich ging zu meiner Schwester: „Ich werd dich vermissen“ „Ich dich auch“ Sie drückte mich ganz fest. „Kann ich die Schwerter haben?“, fragte ich und sah ihr in die Augen. Die Schwerter unseres Großvaters.... Ja, sie waren etwas Besonderes, das wusste ich schon immer. Da, wo ich hinwollte, würde ich sie sicher brauchen. „Wenn ich dafür deine DVDs kriege“ Ich lachte. Klar, was auch sonst. Sie hatte es schon immer auf meine DVD-Sammlung abgesehen. Konnte ich ihr nicht verübeln, sie war einfach gigantisch. Doch da, wo ich hinging, braucht ich sie nicht. Deshalb sagte ich nur: „Klar. Wenn du mir versprichst, sie nicht zu verlieren, zu verschenknen, zu verkaufen, oder sie sonst irgendwie loszuwerden“ „Versprochen. Und krieg ich den Dämon?“, scherzte sie. „Und wen krieg ich dann? :-P“ „Kannst dir ja Inu Yasha krallen“ „INU YASHA?!“, brüllte Sesshoumaru, „Nichts da! Hier gibt’s kein Inu Yasha, klar? Er existiert NICHT!“ „Schon gut“, sagte meine Schwester. Ich verabschiedete mich noch von meinen Eltern, dann packte ich das Nötigste in meinen Rucksack. Unter Nötigstem verstand ich: ein paar Pflaster und sonstiges Verbandsmaterial (ich war einfach furchtbar tollpatschig), die Schwerter, Zahnbürste inklusive Zahnpasta, Essen (vor allem diese geilen Milka-Vollkorn-Kekse), Trinken (oh man, ich würde lange Zeit nicht mehr so etwas zu trinken bekommen *heul*), meine Plüsch-Katze (hat mir meine Schwester geschenkt), die drei Musketiere (das Buch), meinen iPod (den konnte ich einfach nicht zurücklassen) und meinen Kater. Bei Letztem streikte meine Mutter. „Den nimmst du nicht mit!“ Auch meine Schwester war strikt dagegen: „Der wird draufgehen!“ „Aber ich kann ihn doch nicht hierlassen!“, er schnurrte um meine Füße. „Ich halt das alles nicht ohne ihn aus! Er muss mit!“ „Er wird draufgehen“, wiederholte meine ach so hilfreiche Schwester. „Ich wünschte, er wäre ein Dämon“ So. Damit hat sich’s. Basta. Schluss, aus, jetzt konnten sie nichts mehr dagegen machen, es war vorbei. Mein Kater war ein Dämon. Unwiderruflich. Jetzt musste er mitkommen. Alle seufzten. Alle, außer Sesshoumaru, mein Bruder und Aries, mein Kater. Der war aber kein Kater mehr. Er war ein Dämon. Ein verdammt gutaussehender Dämon. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er war wie Sesshoumaru und ich. Kein Kater mehr, sondern ein, für seine Verhältnisse groß gewachsener, Dämon. Er lächelte mich an. „Das... war jetzt irgendwie keine Absicht“, sagte ich. Er ignorierte das einfach, ging auf mich zu und umarmte mich. Er flüsterte mir ins Ohr: „Ich bin froh, dass du mich mitnimmst“ „Wo warst du nur mein ganzes Leben, du Traumprinz?“, hauchte ich. Aus meinem Raben-schwarzen Kater war ein gutaussehender Ritter in schwarzer Rüstung geworden. „Ich war doch immer bei dir“, lächelte er. „Ja, aber nicht so...“ Wir lösten uns voneinander. Ich legte mir den Rucksack um die Schultern und atmete tief ein und aus. Ich verabschiedete mich noch mal, mahnte meine Schwester, auf mein DVDs zu achten, die sowas wie meine Babys waren, und sagte: „Ich wünschte, wir drei wären in Sesshoumarus Zeit“ Kapitel 3: Ankunft ------------------ Im ersten Moment war ich sprachlos. Dann entkam mir doch noch ein leises: „Wow“ „Es gefällt dir?“, fragte Sesshoumaru. Ich war mir nicht sicher, ob die Frage ernst gemeint war, also blieb die Antwort aus. Stattdessen sagte ich einfach: „Es ist so cool! Baby, gefällt’s dir?“ Klar war mein Kater damit gemeint. Dieser hörte mich gar nicht. Er jagte einem Schmetterling hinterher, was seine ganze Konzentration beanspruchte. „Anscheinend ja“, beantwortete ich meine eigene Frage. „Ich will endlich meine Sachen wiederhaben“, maulte Sesshoumaru. Klar, er fühlte sich sicher komisch in diesen Klamotten, doch immer noch besser als nackt herumzulaufen. Oder? Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, was ich nicht mehr verhindern konnte. „Was ist?“, fragte der Prinz sogleich. „Ach, gar nichts“, erwiderte ich scheinheilig. Klar glaubte er mir nicht, aber das war mir egal. „Und wo gehen wir jetzt hin?“, fragte ich nach einer Welle des Schweigens. „In mein Schloss“ „Gut“, sagte ich, dann fügte ich noch ein, „Wo ist das?“ hinzu. „In äh... Mhm.... Ja, wo ist es denn?“, verwirrt sah Sesshoumaru sich um. „Toll. Echt toll. Wir stehen mitten in der Pampa und haben keine Ahnung, wo wir hinmüssen“ „Tja, das.... stimmt genau“ „Und was machen wir jetzt?“, mein ehemaliger Kater, der jetzt ein Dämon war, hatte sich von dem Schmetterling gelöst. „Ich könnte uns hinbringen“, schlug ich vor. Alle waren sofort einverstanden. Warum bloß? Ich habe keine Ahnung, doch es muss sicher ein wichtiger Grund gewesen sein. „Ich wünschte, wir drei wären in Sesshys Schloss“ „SESSHY???“, fragte Sesshoumaru mich mit rot glühenden Augen. „Dein Name ist einfach zu lang. Hätte ich dich etwa Mr. Fluffy nennen sollen, oder was?“, fragte ich zurück. Klar war er sofort ruhig. Gut so. Erstaunt blickte ich mich um. Wir standen mitten im Schlossgarten. Er war wunderschön. Ein riesiger Brunnen stand direkt vor uns und wie es schien, war Aries genau dort gelandet. Fluchend erhob er sich aus dem Wasser und blieb triefend vor uns stehen. Als wusste er, was ich sagen wollte, sagte er: „Sag jetzt bloß nichts“ Er schüttelte sich Kater-like und mit einem Schlag war er trocken und Mr. Fluffy und ich nass. „Tja, ich denke, das hab ich verdient. Und was jetzt?“, wollte ich wissen. „Jetzt gehen wir rein“, klärte mich Sesshy auf. Also gingen wir rein. Auf dem Weg zu unseren Zimmern hatte ich viele Erkenntnisse. Die wichtigsten waren: Im Schloss sieht alles gleich aus, Mr. Fluffy hat echt viele Bedienstete und alle Dämonen-Frauen, die dort rumgeistern, stehen auf ihn. Wunderte mich zwar nicht wirklich, aber das sie ihn SO umschwärmten war ja fast nich auszuhalten. Wir konnten uns kaum fortbewegen, weil immer jemand an Sesshy klebte. Ich wurde mit einem vernichtenden Blick jeder Einzelnen gestraft, als sie sahen, dass wir zusammen rum liefen. Tja, eben diese Frauen wurden von meinem schwarzen Prinzen verschreckt, der wirklich bedrohlich wirken konnte. ENDLICH waren wir in einem anderen, marmornen Gang angelangt, der sich zwar äußerlich nicht von den anderen unterschied, aber den Vorteil hatte, dass absolut niemand dort war. „Puh! Das war knapp“, seufzte ich. „Was denn?“, fragte Sesshy. „Ich dachte schon, ich würde ersticken. Gehen dir diese ganzen Weiber nicht auf den Geist?“ „So lange sie mir nicht woanders hingehen...“, grinste er. „Stimmt“, lächelte ich, „Aber warum ist hier niemand?“ „Weil der Zutritt zu diesem Bereich strengstens verboten ist“ „Ok. Und was machen wir dann hier?“ „Ganz einfach: Hier sind die Gemächer“ „Oh. Klar. Aber wenn hier die Gemächer sind, wo ist dann...“, ich wurde von einem schrillen Schrei unterbrochen. „Sesshoumaru-sama!“, kreischte Rin und umarmte ihren Meister. „...Rin“, endete ich unnötiger Weise. „Hallo, Rin“, Sesshoumaru versuchte verzweifelt Luft zu bekommen, was ihm nicht so ganz gelang. Natürlich bemerkte ich das, packte Rin sanft an ihren Schultern und zog sie von Sesshy runter. Sie versuchte nicht mal sich zu wehren. Verwirrt sah sie mich an. Dann fragte sie: „Wer bist du?“ „Ich bin... Ja, wer bin ich denn eigentlich?“ Jetzt war Rin noch verwirrter. Fragend starrte sie Sesshoumaru an, das man meinen könnte, sie wollte ihn mit ihren Blicken durchlöchern. Wäre Mr. Fluffy nicht Mr. Fluffy gewesen, wäre er jetzt vermutlich einen Schritt zurückgewichen. Aber da er nun mal so war, wie er war, sagte er: „Das ist Amaya Hayagawari. Sie wird jetzt bei uns bleiben“ „Ihr werdet heiraten?“, Rins Augen weiteten sich. Sesshy und ich warfen uns einen geschockten Blick zu, ehe wir gleichzeitig: „Nein!“, riefen. Enttäuscht ließ Rin den Kopf sinken und fragte: „Warum bleibt sie dann bei uns?“ „Weil... ähm... Rin, wo steckt eigentlich Jaken?“, lenkte Sesshy vom Thema ab. Die Kleine sprang sofort darauf an und grinste: „Der hat sich versteckt!“ „Was hast du denn mit der Kröte gemacht?“, fragte ich. „Ich hab ihn solange genervt, bis er weggerannt ist!“ „Tja, so kanns gehen“, murmelte ich nur. „Sesshoumaru-sama, wo ward ihr die ganze Zeit? Ihr seid einfach so verschwunden, wir haben uns schon Sorgen gemacht!“, platzte Rin endlich raus. Wurde aber auch Zeit, echt. Das hatte mir grade noch gefehlt. Jetzt durfte ich auch noch erklären, dass ich mir ihren Meister kurz `ausgeborgt´ hatte. Und das auch noch nackt. Ich wäre in dem Moment am Liebsten im Erdboden versunken, doch das blieb mir zum Glück erspart. Fürs erste. „Ich habe Amaya abgeholt“, erklärte Sesshy. Der Typ konnte echt beinhart lügen, dass man es ihm glatt abnahm. Der kannte ja noch nicht mal meinen richtigen Namen und erklärte Rin, dass wir alte Bekannte wären, ohne mit der Wimper zu zucken. Mir sollte es Recht sein. Hatte ja sowieso keine andere Wahl, schließlich wäre die andere Alternative die Wahrheit gewesen, und die wollte ich so lange wie möglich hinauszögern. Er erfand eine nette Geschichte voller Harmonie und Heiterkeit, dass ich das Gefühl hatte, zu viel Zucker gegessen zu haben. Netter Weise machte er Aries zu meinem Bruder. „Also kennt ihr euch schon ganz lange und habt zusammen große Monster erledigt?“, fragte Rin nach, als Sesshy geendet hatte. „Genau“, war dessen Antwort. „Das ist echt cool!“, damit rannte Rin los, um Jaken einzuweihen. „Ich glaube, mir ist schlecht“, sagte ich. „Du GLAUBST? Ich seh gleich mein Frühstück wieder“, erwiderte Aries. „Irgendwas musste ich der Kleinen ja erzählen“, verteidigte sich Sesshy. „Klar, Mr. Fluffy. Das versteh ich durchaus. Genauso, wie du verstehst, dass ich dich ab jetzt nur noch Mr. Fluffy und Sesshy nenne“, drohte ich ihm. „Schon gut, schon gut! Ich erzähl ihr nacher was anderes. Zufrieden?“ „Es ist besser, drücken wir es so aus. Und jetzt?“ „Jetzt zeig ich euch eure Zimmer“ Wir gingen an einer Tür vorbei, auf der ein großer Hund zu sehen war. „Lass mich raten: Das ist dein Zimmer“, gab ich Laut. „Klar“, war die knappe Antwort. Ein „Wusst ich’s doch“, konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Wir blieben bei der Tür daneben stehen. „Das ist dein Zimmer“, sagte Sesshy an mich gewandt. Aries bekam das Zimmer gegenüber. Wie ich von Mr. Fluffy erfuhr, hatte Rin das Zimmer neben dem meinen. Sollte ich also jemals einen Grund suchen, mich aufzhängen: Das war er. Kapitel 4: Wedding Planer ------------------------- „NEIN!“, schrie Sesshoumaru durch den ganzen Raum. Nachdem er sich (endlich) umgezogen hatte, hatten er und seine Mutter sich in seinem Büro eingefunden und sie hatte ihm eröffnet, dass er heiraten musste. „Du hast keine Wahl, das Gesetz verlangt es so“, versuchte sie ihn zu beruhigen. „ICH WILL NICHT!“, donnerte er durch das ganze Schloss. „Du hast genau 5 Sekunden Zeit, mir zu sagen, warum du Subeta nicht heiraten willst!“ Er seufzte, rammte seinen Kopf gegen die nächste Wand und sagte: „Ist das dein Ernst?“ „Ja“ „Mutter, sie ist furchtbar hässlich!“ „Es gibt auch so etwas wie innere Werte, mein Sohn“ „Aber die hat sie doch auch nicht!“, jammerte der Prinz. „Komm schon, so hässlich ist sie doch auch wieder nicht!“ „Mutter, ihre ELTERN haben sie Subeta (=hässlich) genannt!“ „Und du nennst sie Busu (=Vogelscheuche)!“ „Sie ist aber auch wirklich hässlich!“ „Na ja... die Schönste ist sie vielleicht nicht grade...“ „Da hast du ausnahmsweise mal Recht! Du willst doch nur, dass ich sie heirate, weil sie die Prinzessin des Ostens ist!“ „Und weil du dich nie für eine entscheiden wirst!“ „Oh doch, das werd ich!“ „Gut. Wenn das so ist: Sag mir, wen du heiraten willst“ „SOFORT???“ „Ja“ „Aber...“ „Entweder du nennst mir einen Namen, oder du heiratest Subeta!“ „WAS?!“ „5 Sekunden, Junge“ „Amaya Hayagawari“, schoss es aus ihm. „Perfekt. Und wann darf ich die Glückliche kennen lernen?“, strahlte seine Mutter. „Nachdem ich mich etränkt habe“, mit diesen Worten verließ Sesshoumaru das Zimmer. „Uff!“, just in dem Moment, indem Sesshys Mutter den Gang betrat, lief Rin in sie hinein. „Tut mir Leid, Lady Chiyo-sama!“, entschuldigte sich das Mädchen hastig. „Schon ok, Rin. Sag mal... kennst du eine gewisse Amaya Hayagawari?“, fragte Sesshys Mutter. „Klar, das ist doch die, die Sesshoumaru-sama mitgebracht hat!“ „Tatsächlich? Und wo ist sie?“, jetzt wurde Chiyo neugierig. „Die ist in ihrem Zimmer, ich war grad dort. Das Zimmer neben meinem“ „Das, für die Verlobte des Prinzen?“ „Ja, genau das“ „Interessant“, murmelte sie und machte sich auf den Weg. *klopfklopf* „Herein!“, sagte ich ganz in Gedanken. Ich konnte diesen beknackten Kimono einfach nicht binden, so sehr ich mich auch abmühte. Eine Frau, die Sesshy sehr ähnlich sah, betrat den Raum. „Hallo. Ich bin Lady Chiyo, Sesshoumarus Mutter. Du bist sicher Amaya“, sagte die Dame. Klar war ich geschockt. Und natürlich- wie könnte es auch anders kommen?- ließ ich den Streifen des Kimonos in meiner Hand fallen, was dazu führte, dass ich nochmal von vorne anfangen musste. Seufzend sah ich auf. Das musste einfach passieren. Ich hatte so einen Schrott einfach noch nie in der Hand gehabt, geschweigedenn gebunden. Lächelnd kam Lady Chiyo auf mich zu und half mir. „Danke. Ja, ich bin Amaya. Wie komm ich zu der Ehre?“, fragte ich. „Na, ich wollte meine zukünftige Schwiegertochter gerne kennen lernen“ Ich wäre vor Schreck beinahe aus den Latschen gekippt, entsann mich aber eines Besseren. Hey, ich meine: SCHWIEGERTOCHTER??? Unmöglich, dass sie mich damit meinte. Ich und Sesshy? Klar, träum weiter. Aber das wollte ich ihr nicht so ins Gesicht schmettern, deshalb sagte ich einfach: „Achso?“ „Natürlich. Eine Frau, die meinen Sohn dazu bringt, sie zu heiraten, muss doch etwas Besonderes sein“ „Ach ja?“, mit Mühe schaffte ich es, nicht ohnmächtig zu werden, oder laut los zu lachen. Mal ehrlich: Wie kam sie denn auf den Schwachsinn? Als der Kimono -endlich- gebunden war, klärte mich die Lady über die Pflichten als Lady auf. Schweigend ließ ich es über mich ergehen und prägte mir jedes Wort genau ein, um es Sesshy später an den Kopf werfen zu können. Ich meine, dieser Schwachsinn musste ja von irgendwem kommen, und da ich es nicht war... wer war’s wohl dann? Kapitel 5: Angry ---------------- Ich dachte mir, ich mach euch passend zum Beginn der Ferien eine Freude... Hier ist es, das neue Kapitel! Ich traf den Flüchtling dann zufällig neben dem Brunnen, in dem Aries (oder auch Ares, wie er jetzt hieß) vorher gelandet war, im Gras sitzend. Der Typ war mir doch tatsächlich den ganzen Tag aus dem Weg gegangen! Ein klares Zeichen dafür, dass er etwas zu verbergen hatte. Schweigend setzte ich mich neben ihn. „Und? Hast du dich schon nett mit ein paar Leuten im Schloss unterhalten, seitdem wir hier sind?“, fragte ich scheinheilig. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte Sesshy vorsichtig. „Ach, Fluffy“, seufzte ich, dann packte ich ihn am Kragen und knurrte: „Vielleicht, weil ich vorhin eine nette Unterhaltung mit deiner Mutter hatte, die mich sage und schreibe 3 Stunden über die Pflichten einer Lady aufgeklärt hat, mit der Ansicht, dass die Zukünftige des Prinzen so etwas wissen müsse?“ „Ach ja, das... wollte ich dir noch sagen“, murmelte Sesshy. „Ich hoffe ernsthaft, du hast eine gute Erklärung dafür, denn wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann ist es vollgequatscht zu werden!“, damit ließ ich Sesshy los. „Also schön: Ich hab ihr gesagt, wir würden heiraten“, erklärte Mr. Fluffy. „DU HAST WAS?!“, schrie ich und warf ihn um, was zur Folge hatte, dass er am Boden lag und ich auf ihm drauf. Das war zwar nicht beabsichtigt gewesen, interessierte mich aber auch nicht weiter. Stattdessen sagte ich, bemüht ruhig zu bleiben: „Und wieso hast du das getan?“ „Sie wollte mich mit Subeta verloben! Ich hatte keine Wahl!“ „Wer ist denn Subeta?“, fragte ich ein wenig doof. „Die wirst du bei unserer Hochzeit kennen lernen“, scherzte Sesshy. Dafür wurde er natürlich von mir gehaut. Plötzlich sagte er: „Oder vielleicht sogar schon vorher...“ Blitzartig richtete er sich auf. Gott sei Dank! hatte ich blendende Reflexe und ich landete elegant neben ihm. Keine 5 Sekunden später stand eine EXTREM hässliche Dämonin neben uns, in Begleitung eines älteren Dämons, der vermutlich ihr Vater war. „Prinzessin Subeta, Lord Hiroshi“, grüßte Sesshy die beiden kalt. „Hallo, Sesshoumaru, wie...“ , fing der Mann an, doch er wurde unterbrochen. „WIE KANNST DU ES WAGEN?!“, zetterte da auch schon Subeta los und war nicht mehr zu bremsen. 5 Minuten lang redete sie, ohne Luft zu holen. Da bekam ich richtig Mitleid mit Sesshy. Mit Sicherheit würde niemand diese Schreckschraube heiraten können, ohne sich im nächsten Fluss zu ertränken. Während sie redete, sprach der Mann mich plötzlich an: „Sie sind dann sicher Amaya, nicht wahr?“ „Ja“ „Da hat Sesshoumaru ja richtig Glück gehabt, so eine wie dich zu kriegen“ „Im Gegensatz zu... Entschuldigung. Ich wollte nicht...“ „Unhöflich sein?“, der Dämon lächelte milde, „Schon gut. Die Kleine ist verzogen. Ich hab ihrer Mutter ja dauernd gesagt, dass das nicht gut wäre, aber sie wollte einfach nicht hören...“ „Oh. Das.... Hört die eigentlich auch mal auf, zu reden?“, fragte ich genervt. Dann, urplötzlich, ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, wie das passiert war, fiel eine Wasserfontäne auf die Quaselstrippe herab, was sie kurz verstummen ließ. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzten wir alle drei aus und verzogen uns blitzschnell ins Schloss, wo wir uns in Sesshys Büro verbarrikadierten. „Wer war das?“, fragte Hiroshi kurz darauf. Sesshy sah mich an. „Ich ähm... keine Ahnung, wie das passiert ist....“, murmelte ich. „Wenn du’s weißt, gib mir Bescheid. Den Trick muss ich mir unbedingt merken“, seufzte er und ließ sich in einen Stuhl sinken. „Klar“, sagte ich nur und setzte mich ebenfalls. Sesshy stellte sich ans Fenster und fragte: „Warum seid ihr hier, Hiroshi?“ „Ich wollte eigentlich nur meine Glückwünsche äußern“ „Ach, weißt du: Eigentlich...“, fing Sesshy an und wollte alles aufklären, aber das konnte ich nicht zulassen. Nicht nach der Show eben. „Eigentlich ist das mit uns noch ziemlich frisch“, lächelte ich. Mr. Fluffy sah mich verwundert an, erwiderte aber nichts. „Nun, wie auch immer. Ich sollte Subeta jetzt nehmen und verschwinden, denn immerhin soll dein Schloss zur Hochzeit noch stehen, oder Sesshoumaru?“ Dieser nickte nur. Wir verabschiedeten uns und der Dämon verschwand. „Was?“, fragte ich entnervt. Sesshy und ich waren auf dem Weg in unsere Gemächer. Er starrte mich schon die ganze Zeit so an, als wäre ich ein Alien. „Nichts“, war wie all die Male davor seine einzige Antwort. Als wir vor den Zimmern angekommen waren, sagte ich: „Ist dir eigentlich klar, dass da eine Verbindungstür ist?“ „Natürlich. Dieses Zimmer ist auch für meine Verlobte und spätere Gefährtin vorgesehen“ „Das passt ja“, seufzte ich und betrat mein neues Zuhause. *klopfklopf* Keine Reaktion meinerseits. Das wäre ja noch schöner! Ich wurde mitten in der Früh geweckt und sollte dann auch noch freundlich „Herein“, sagen? Klar, sonst noch Wünsche? Wie sich herausstellen sollte, sogar noch eine ganze Menge, aber dazu später. *KLOPFKLOPF* Das Klopfen wurde aufdringlicher. Total genervt, denn ich konnte es auf den Tod nicht ausstehen, geweckt zu werden, ätzte ich mit meinen coolen Dämonenkräften die Tür weg. Mit einem Schlag war ich hellwach. Die Dienerin vor der Tür starrte mich mit großen Augen an. „Das... äh... war keine Absicht. Glaub ich...“, murmelte ich. Schnell kam die Frau vor meiner nicht vorhandenen Tür auf mich zu und knallte mir einen Kimono vor die Nase. Dann wuselte sie in mein persönliches Bad und füllte Wasser in eine Schale. Als ich mich weiterhin weigerte, aufzustehen, schüttete dieses Weibsbild mir doch tatsächlich dieses extrem kühle Nass über den Kopf! Geschockt sprang ich auf. Ich betrachtete diese lebensmüde Person vor mir genauer. Diese sagte leichthin: „Es ist immer das Gleiche...“ Etwas verwirrt ließ ich mir von ihr mit dem Kimono helfen. Irgendwann sagte sie so ganz nebenbei: „Der Prinz und seine Mutter wünschen, mit Euch zu speisen“ Toll. Echt toll. Welcher Irre mir auch immer diese Dienerin geschickt hatte, musste ganz schnell dran glauben. Schlitternd kam ich vorm Speisesaal zum Stehen. Ich richtete meine Frisur noch mal, holte tief Luft und betrat den Raum. Sesshy und seine Mutter starrten mich an. Irgendwie war mir nicht ganz wohl bei der Sache. Noch immer etwas geladen setzte ich mich. „Na, gut geschlafen?“, grinste Sesshy. „DU!“, kreischte ich. War ja klar. Echt. Wer sonst würde mir so eine miese Zicke schicken? „Was ist denn los?“, fragte Lady Chiyo etwas verwirrt. „Ich hab heute eine nette Bekanntschaft mit einer lebensmüden Person gemacht“, erklärte ich. „Sesshoumaru!“, mahnte Chiyo, „Du hast ihr doch nicht Ikkan geschickt, oder?“ „Tschuldigung, konnt’s mir nicht verkneifen“, grinste Sesshy. „Was hat’s mit dieser Zicke auf sich?“, fragte ich. „Sie ist eine der ältesten Dienerinnen hier. Sie arbeitet schon ewig für unsere Familie und sie ist ziemlich... konsequent. Was sie auf den Tod nicht ausstehen kann, sind Langschläfer“, berichtete Chiyo. „Dann werden wir uns ja blendend verstehen“, knurrte ich. „Lass mich raten: Sie hat dir Wasser über den Kopf geleert?“, vermutete Sesshy. „Wie kommst du nur auf die Idee?“, leuchtete mein Heiligenschein, ehe er zu Teufelshörnern wurde. „DU DÄMMLICHER IDIOT! WIE KANNST DU ES WAGEN, MICH AUFZUWECKEN?“, schrie ich und packte ihn am Kragen. „Ich... äh...“ Als ich von ihm abließ, sagte ich noch: „Dafür musste die Tür dran glauben“ Chiyo und ihr Sohn sahen mich wohl etwas verwirrt an, doch das ignorierte ich gekonnt. „Heute kommt ein Schneider“, brach Sesshy das Schweigen. Nach dem Frühstück hatten wir beide beschlossen, ein wenig spazieren zu gehen. Im Moment waren wir in einem versteckten Teil des Schlosshofs. „Wozu?“, fragte ich doof. Als hätt ich’s mir nicht denken können! „Er wird die Maße für dein Hochzeitskleid nehmen“ Na bitte. Wusst ich’s doch! „Ich will aber nicht stundenlang doof rumstehen, während mich irgend so ein Dämon befummelt!“ „Der wird dich nicht befummeln“ „Und was, wenn doch?“ „Dann ist er des Todes“ „Ach ja?“ „Klar. Niemand darf meine Verlobte befummeln“ „Oh“ „Ist doch klar“ Jetzt mussten wir beide lächeln. Das konnte ich mir lebhaft vorstellen, echt. Sesshy killt den Schneider. Von mir aus. Rin konnte es sich natürlich nicht verkneifen, ständig ins Zimmer zu platzen. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und ich fragte sie, ob sie nicht gern hier bleiben würde. Natürlich bekam ich darauf ein „Ja“, zu hören. Seit geschlagenen 2 Stunden stand ich nun schon auf diesem beknackten Podest und hatte mich noch keinen Millimeter bewegt. Das hing vielleicht damit zusammen, dass ich kurzzeitig eingeschlafen war. Genervt verdrehte ich die Augen, bevor ich den Schneider anfuhr: „Geht das nicht ein bisschen schneller?!“ „Geduld, my Lady, Geduld“, beschwichtigte der mich. Zumindest versuchte er es. „Das ist eine Eigenschaft, die ich mit Sicherheit NICHT habe! Mach hinne, oder du endest wie die Tür da!“, knurrte ich. Damit deutete ich auf meine nicht vorhandene Zimmertür, von der nur noch ein paar angesenkte Stellen am Rahmen zu sehen waren. Der Schneider schluckte schwer. Er hatte schon damit gerechnet, nicht gerade viel Anklang zu finden, aber das... das war ihm wirklich noch nie passiert. Er hatte schon für die verschiedensten Dämonen gearbeitet, und keiner von ihnen war besonders geduldig. Doch meine Energie... Mein Youki überstieg beinahe alle Grenzen. Ich konnte mich mit Sicherheit mit den meisten Dai-Youkai vergleichen. Dieser Lahmarsch wusste das. Etwas zittrig fuhr er mit seiner Arbeit fort. Genervt sprengte ich mein Fenster. Aus Versehen, versteht sich. Ein paar Sekunden später stand Sesshy in der Tür und wischte sich ärgerlich ein paar Glas-Splitter aus den Haaren. „Amaya! Was soll das?“, fragte er. „Ich versuche gerade zwanghaft, nicht diesen Lahmarsch zu killen!“, erklärte ich. „Und da muss das arme Fenster dran glauben?“ „War ja keine Absicht“, rechtfertigte ich mich. „Klar“ „Mir ist LANGWEILIG! Ich will irgendwas zerfetzen!“ „Wir können nacher ne Übungsstunde einlegen, wenn’s dir Spaß macht. Dann kannst du deinen Frust ablassen“ „Ich werd dir gleich was ablassen! Dieser.... argh! Das ist ja nicht auszuhalten! BIST DU NOCH IMMER NICHT FERTIG, ALTER MANN???“, schrie ich. Panisch machte der Schneider noch ein paar Nadelstiche, ehe er fertig war. Gott, ich dankte dir! Was war der Typ langsam... Schlagartig fiel mir etwas ein: „Du darfst mich doch gar nicht vor der Hochzeit im Kleid sehen!“ Damit schob ich Sesshy unsanft vor die nicht vorhandene Tür. Der konnte sich ein Grinsen natürlich nicht verkneifen, ging dann aber doch. „Idiot“, murmelte ich, ehe ich den Schneider fragend ansah. „Es ist noch nicht ganz fertig, aber ich denke, ich werde den letzten Schliff in meiner Nähstube ausführen. Ich will Sie nicht länger als nötig belästigen“, der Lahmarsch verneigte sich. Von mir aus. War eh besser. Ich hatte noch soooo viel zu tun. Hochzeitsvorbereitungen und so... ------------------------------------------------------------------------------- Hoffe, es hat euch gefallen^^ Lasst mirn Kommi da^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)