Gegen alle Regeln von BurglarCat ================================================================================ Epilog: Zwei Jahre danach.. --------------------------- Seit diesem Tag waren inzwischen zwei Jahre vergangen und Nami hatte nie wieder etwas von Robin gehört. Die ersten Wochen nach ihrem Verschwinden hatte sie zwar noch versucht sie über ihr Handy zu erreichen oder ihre Adresse heraus zu finden, doch irgendwann hatte sie einfach keinen Anschluss mehr unter Robins Nummer bekommen und die Suche nach ihrer Adresse war auch Ergebnislos geblieben. Letztlich war ihr nichts anderes übrig geblieben, als die Suche aufzugeben. Noch heute war dieser Tag so klar in ihrem Gedächtnis, als sei es gerade erst passiert, sie konnte immer noch Fühlen, wie es ihr damals gegangen war, sie nahm immer noch die Gerüche der Bahn und des Flughafens wahr und jedes einzelne Wort, was man ihr an diesem Tag gesagt hatte, hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Kein Tag verging, an dem sie sich nicht die eine Frage stellte: Warum? Auch wenn Robin geschrieben hatte sie würde es irgendwann verstehen, so tat sie dies bis heute nicht, auch wenn sie sich wirklich bemühte es nachzuvollziehen. In ihr war ihre Gefühlswelt dazu immer noch gespalten. Ein Teil hasste Robin einfach nur dafür, dass sie einfach gegangen war, ein anderer liebte sie immer noch zu sehr um sie einfach loslassen zu können. Ganz besonders heute fiel es ihr schwer nicht daran zu denken und fröhlich zu sein. Heute war der Tag ihres Abschlusses, der Tag an die sie ganz offiziell und ohne Bedenken mit Robin hätte zusammen sein können. Nami erinnerte sich an ein Gespräch, welches sie vor knapp zwei Jahren mit Vivi einmal geführt hatte und erinnerte sich genau an deren Worte. “ In zwei Jahren kann viel passieren, das weißt du Nami“ Damals hatte sie diese Aussage als falsch und unwichtig abgetan. Heute musste sie sich leider eingestehen, dass Vivi recht behalten hatte. Es war viel passiert, sehr viel sogar und alles schien sich geändert zu haben. Die Geschichte mit O’Connor war offiziell nicht weiter aufgeputscht worden und alles hatte sich schnell wieder beruhigt. Sie selbst hatte allerdings noch länger damit zu kämpfen gehabt und hatte viele Therapiestunden benötigt, bis sie endlich fast völlig von ihren Ängsten und den anderen Folgen befreit gewesen war. Auch heute bekam sie an schlechten Tagen noch Panik bei größeren Menschenansammlungen, doch sie hatte inzwischen gelernt damit zu leben. Nach und nach war es in der Schule auch besser geworden. Zwar hatte sie nie ein wirklich gutes Verhältnis zu ihren Lehrern bekommen, doch es war auch bei weitem nicht mehr so schlimm gewesen, wie es früher einmal war. Und so waren die letzten zwei Jahren wenigstens in dieser Hinsicht erträglich gewesen. Nami trank einen Schluck und sah sich kurz um. Alle feierten ausgelassen und hatten ihren Spaß, doch so sehr sie auch mitfeiern und abschalten wollte, es ging einfach nicht. Nachdenklich sah sie auf das Zeugnis in ihrer Hand, welches sie vor kurzem überreicht bekommen hatte. Ein leises Seufzen kam über ihre Lippen. „Hey, wieso guckst du so bedrückt? Du hast es überstanden, jetzt freu dich doch mal.“ Vivi war zu ihr getreten und legte ihr einen Arm lächelnd um die Schultern. „Du weißt doch genau, warum ich mich nicht darüber freuen kann.“ Nun war es Vivi, die leise seufzte und Nami etwas an sich drückte. „Ich weiß, und du weißt, wie ungerne ich das sage, doch es ist langsam an der Zeit dies alles zu vergessen, meinst du nicht auch?“ Nami wusste, dass Vivi recht hatte und nach zwei Jahren in denen sie schon so oft über dieses Thema gesprochen hatten, konnte sie wirklich nicht mehr abstreiten, dass es einfach nur naiv war weiter zu warten. Es war wohl offensichtlich, dass Robin nicht zurück kommen würde, auch wenn Nami es sich wirklich wünschte. „Wahrscheinlich hast du recht, doch ich kann es einfach nicht vergessen.“ „Es ist das einzige, was dich noch an die Vorfälle von damals erinnert. Du musst loslassen um es endlich vergessen zu können.“ Das alles war wohl leichter gesagt, als getan und so schüttelte Nami nur leicht den Kopf. Sie hatte wirklich versucht das alles zu vergessen und hinter sich zu lassen, doch es ging nicht. „Weißt du was?“ fragte Vivi dann mit einem Mal und strahle sie fröhlich an. Von Nami erntete sie nur einen verständnislosen Blick, bevor sie nun weiter sprach. „Ich suche die anderen und dann verschwinden wir von hier und machen uns einen schönen Tag und feiern euren Abschluss etwas.“ „Ach weißt du, ich bin nicht wirklich in Stimmung.“ „Wenn wir nach deiner Stimmung gehen, dann werden wir nie wieder zusammen weggehen, also gib dir einen Ruck und komm mit, es wird sicher toll.“ Noch bevor Nami wieder etwas einwenden konnte, hatte Vivi auch schon von ihr abgelassen und verschwand in der Menge. Sie war die einzige gewesen, die ihr hatte beistehen können, weil sie die einzige war, die wusste was zwischen ihr und Robin gewesen war und Nami war ihr für alles was sie getan hatte mehr als dankbar, doch wenn es um solche Sachen ging konnte sie Vivi einfach nur verfluchen. Aber wenn sie nicht wäre, würde sie wahrscheinlich immer noch in ihrem Zimmer hocken und sich an ihrem Selbstmitleid erfreuen. „Du scheinst wirklich nicht begeistert davon zu sein.“ „Natürlich nicht.“ „Nun, wenn du nicht mit ihnen weck gehen möchtest, wie wäre es dann, wenn wir etwas machen würden?“ „Wieso sollte i-“ Nami hatte sich zu ihrem Gesprächspartner gedreht und hielt mit einem Mal inne. Wie versteinert stand sie da, ihre Augen weiteten sich etwas und sie starrte ihr Gegenüber fassungslos an. Das konnte einfach nicht wahr sein. „Robin,“ hauchte sie leise und blickte in das Gesicht und die hellblauen Augen ihrer Freundin, die sie sanft anlächelte. Und für einen Moment schien es fast schon so, als sei sie nie weggewesen. tempora mutantur, et nos mutamur in illis - Die Zeiten ändern sich, und wir uns mit ihnen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)