Grief von Vinushka ((Kaoru x Toshiya)) ================================================================================ Kapitel 2: With your righteous words ------------------------------------ 2. With your righteous words Die dunklen Wolken waren aufgebrochen. Die Sonne schien durch sie hindurch und erhellte die schrecklich graue Welt unter ihr. Kaoru stand mit den anderen im Flur. Auf seinem Gesicht zeichneten sich schwarze Schatten ab, sodass seine Mimik nicht zu erkennen war. Die Fremde stand an seiner Seite, tat so als ob sie zu ihm gehöre. Kyo und Die standen vorm Fenster durch das einzelne Sonnenstrahlen fielen. Shinya stand fest neben Toshiya, der schluchzend und zusammengekauert am Boden hockte, den Kopf auf die Knie gelegt, der sich vor Weinkrämpfen stetig schüttelte, der seinen linken Arm so fest es ihm möglich war um sich selbst schlang. Der rechte Arm hing oben an Shinyas Hand, der ihn nicht loslassen wollte. „Kaoru, was hast du dir dabei nur gedacht?“, fragte Die und senkte seinen Blick, da er es nicht fertig brachte den Leader anzusehen. Er konnte auch Toshimasa nicht ansehen, er wirkte so elend. Kaoru schob abweisend die Chinesin bei Seite und machte einen Schritt auf Toshiya und Shinya zu. „Es hat mir nichts bedeutet. Es war ne Kurzschlussreaktion.“ Kyo sah ihn ungläubig an; er war wütend, weil Kaoru ihn einfach so weggestoßen hatte. Kaoru ignorierte dies und ging weiter, hinüber zu den anderen beiden. Die Chinesin wollte wieder zu Kaoru, als Kyo sie an den langen schwarzen Haaren festhielt. Sie schrie kurz auf und sah den kleineren verhasst an. Sie schimpfte ein paar chinesische Flüche und riss sich los, blieb aber stehen. Shinya ließ Toshimasas Hand los –sie schlang sich sofort um seine Knie- und stellte sich schützend vor seinen Freund. „Lass ihn bitte. Du siehst, dass es ihm an Kraft fehlt.“ Kaoru seufzte, packte den körperlich unterlegenen Shinya an der Schulter und drückte ihn sanft, sanfter als zuvor Kyo, zur Seite weg. Er ging vor dem Wrack auf die Knie. Toshiya verbarg sein Gesicht, das von den Tränen, seiner Meinung nach, so entstellt war. Er wusste, ohne aufzusehen, dass Kaoru vor ihm hockte. Der Geruch und die weichen Hände, die sich um die verkrampften Arme legten um sie dann grob auseinander zuzerren… Kaoru umklammerte die Handgelenke des Jüngeren so fest er konnte. Er wusste, dass ihm das Schmerzen bereitete und trotzdem ließ er nicht los. Toshiya hatte seinen Kopf weggedreht. Sein komplettes Gesicht war von Tränen und Rotz verschmiert. Er fühlte sich furchtbar und wollte sich in diesem Moment am liebsten ein Grab schaufeln um sich hineinzulegen und für immer zu verschwinden. Der Leader legte die steifen Arme um seinen eigenen Hals und schloss Toshiya in seine Arme. Toshiyas zittrigen Finger griffen nach Kaorus Hals und bohrten sich in ihn. Er liebte ihn und verachtete ihn. „Ich hoffe du weißt, dass es jetzt vorbei mit uns ist. Ich hätte es dir wohl nicht so krass mitteilen sollen aber sicher verstehst du es so besser“, flüsterte Kaoru dem Häufchen Elend zu. „Was…verstehen?“ „Das mir deine Liebe nichts bedeutet hat. Schon in dem Moment als du es mir gesagt hast. Du bist nur ein Mann, ich kann mein Leben einfach nicht mit dir an meiner Seite leben. Du bist nur ein Freund, ein guter, aber mehr auch nicht.“ Toshiya hatte still zugehört, damit er auch jedes Wort verstand. Er ließ Kaoru aussprechen, vernahm seine Worte aufmerksam, ließ sie zu sich durchdringen. Als er die Bedeutung der Worte verstand, bohrten sich seine Finger tiefer in das Fleisch Kaorus. Dann kratzte er den Hals entlang, hinterließ blutige Spuren. Er wiederholte dies, so oft, bis er spürte, wie es unter seinen Fingern feucht wurde und wie sich kleine Bahnen einer dicken Flüssigkeit den Weg nach unten, über den Rücken bahnten. „Dein über alles geliebter Nacken blutet“, wisperte Toshiya und begann zu leise zu kichern, „spürst du jetzt ein Hundertstel von dem Schmerz den ich gerade spüre?“ Kaoru nahm die Arme wieder von sich, strich sich kurz über den Rücken um zu prüfen, ob die Wärme wirklich von Blut ausging. Seine Hand war blutverschmiert, er lächelte. „Du kannst nichts mehr tun, du bist Schuld! Du hast es nie bemerkt, die Lügen die ich dir erzählt habe, als du auf mich gewartet hast und durch die Hölle gegangen bist! Hör auf, bevor ich dich ernsthaft nicht mehr leiden kann.“ „Warum hast du dich überhaupt auf mich eingelassen? Warum hast du mich überhaupt erst genommen?“, fragte Toshiya, Verzweiflung und Wut lag in seiner Stimme. „Willst du das wirklich wissen?“ Toshiya sah Kaoru ernst ins Gesicht, dann nickte er. „Weil du immer für Sex zu haben warst. Es ist mir zu anstrengend ständig jemand neues zu suchen. Du warst immer da, da musste ich mir keine große Mühe machen.“ Shinya Augen weiteten sich entsetzt. Die und Kyo sahen betrübt zu Boden. „Wie konntest du-“, begann Toshiya wütend doch Kaoru verschloss die Lippen des Bassisten mit seiner Hand. „Wie konnte ich was? Dich verarschen etwa?! Denk doch mal nach! Du hast bekommen was du wolltest und ich hab das bekommen was ich wollte. Was hab ich also falsch gemacht?“ Toshiya schüttelte geistesabwesend den Kopf. „Nichts, du hast recht“, sagte er und strich sich ein paar seiner braunen Strähnen zur Seite. „Na dann wär das ja geklärt“, entgegnete Kaoru und stand auf, dann fuhr er in seinem Leader-Tonfall, emotionslos und ruhig, fort, „das Konzert wurde auf übermorgen verschoben. Für die Zeit haben wir frei, keine Interviews oder ähnliches. Den Rest klären wir unten beim Essen.“ Er drehte sich um und holte seine Tasche, die noch immer vorm Fahrstuhl lag, nachdem er sie so entsetzt fallen gelassen hatte. Die Chinesin versuchte Kaorus Arm zu ergreifen, scheiterte jedoch kläglich, da der Gitarrist sich die schwarze Tasche schützend vor den Körper hielt. In perfektem Englisch wies er sie zum Gehen an. Die Chinesin sah ihn entsetzt an, fluchte einmal mehr und stampfte wütend in den Fahrstuhl. Kaoru verdrehte genervt die Augen und steuerte auf sein neues Hotelzimmer zu. Es lag gegenüber von dem Toshiyas. Seine vier Bandkollegen sahen ihm mit gemischten Gefühlen hinterher. Sie waren Freunde, klar, aber wie würde sich Toshiya verhalten und wie sollten sich Shinya, Kyo und Die verhalten, wo sie doch eigentlich nichts damit zu tun hatten. Toshiya erhob sich, wischte sich das Gesicht mit seinem Jackenärmel und verschwand in sein Zimmer. Shinya, der ihm hinterher gehen wollte, knallte er die Tür vor der Nase zu. Er ließ es sich nicht anmerken, aber der junge Drummer war verärgert, sowohl über Toshiya, als auch über Kaoru. „Shin, lass ihn“, meinte Die und kam mit Kyo an seiner Seite angeschlurft. Shinya gab einen verächtlichen Ton von sich. „Tss, was sollte der Scheiß denn? >Ich fick dich wann immer ich will und tu dafür so, als würde ich dich lieben.< >Okay, so machen wir’s<“, äffte der Schlagzeuger seine beiden Bandkollegen nach. „Hat einer ne Idee wie’s weitergeht? Gehen sich die beiden für den Rest unserer Bandgeschichte aus dem Weg?“, fragte Kyo und schnaubte. „Kaoru wird so tun als sei nichts gewesen und Toshiya tut’s ihm gleich“, sagte Die und seufzte, „Kaoru macht das nichts aus, aber Toshiya wird wohl alleine abends heulen und morgens aussehen wie ausgekotzt.“ „Klingt ja ganz toll“, zischte Kyo. Shinya zuckte mit den Schultern. „Das hat nichts mit uns zu tun!“ Dann drehte er sich um und ging in sein Zimmer. „Was geht denn mit dem ab?“, fragte Die mehr zu sich selbst als zu Kyo. „Er versteht nicht, warum Toshiya das auf sich sitzen lässt und warum Kaoru Toshiya so verletzt, obwohl sie Freunde sind“, sagte Kyo mit einer Selbstverständlichkeit, als würde er das Einmaleins ansagen. „Woher weißt du-“ „Frag nicht“, unterbrach ihn der Vocal und sah kurz betrübt drein. Dann packte er Die am Arm und schleifte ihn grinsend in ihr Doppelzimmer. Zur Mittagszeit versammelte sich die komplette Tour-Crew, inklusive den fünf Hauptattraktionen, im Erdgeschoss des Hotels. Der Essbereich des Hotels war riesig. An den Wänden standen eckige Holztische, neben denen links und rechts gepolsterte Bänke ruhten. In der Mitte bildeten viele runde Tische zwei Reihen, die alle geschützt vor Blicken, hinter Holzpaneelen aufgestellt waren. Um die Tische standen Stühle, die aus demselben hellen Holz gemacht waren, wie die Tafeln und Sitzbänke an den Seiten. An der Decke hangen rundliche Lampen, die trotz dass es Tag war, angeschaltet waren und den Saal in sanftes Licht hüllten. An den Wänden befanden sich Blumengestecke und Gemälde, ironischerweise, wie Kyo feststellte, von Blumen. Die Crew hielt sich weites gehend im vorderen Teil des Zimmers auf, sodass so gut wie alle Plätze belegt waren. In den hinteren Reihen hielten sich andere Hotelgäste auf. Kyo und Daisuke, die gemeinsam ankamen, staunten nicht schlecht, wie gerappelt voll dort alles war. Der Vox wartete, bis sein um einiges größere Bandkollege freie Plätze erspäht hatte, und lief ihm dann hinterher. Die setzte sich zu drei von ihren >Ausrüstungspackeseln<, wie Kyo sie oft scherzhaft betitelte und zog Kyo auf den Platz neben sich. „Mahlzeit“, riefen beide in die Runde. Die anderen drei, die den Mund voller Essen hatten nickten freundlich und mit gefüllten Hamsterbacken zurück. „Hat einer schon Shinya, Kaoru oder Toshiya gesehen?“, fragte Die und sah sich im Raum um. „Kaoru-san war schon zeitig hier. Er sitzt dahinten mit Shinya-kun, Tadashi und Masanobu am Tisch“ (Anm.: Tadashi Sound, Masanobu Crew-Mitglied [sun-krad], die Namen sind alle original, aber ob sie noch aktuell sind weiß ich nicht. Sie stammen halt aus dem Jahr 2002, wo Diru in China rumwuselten zur Japanese F**ker Family-Tour), entgegnete ein Tischgenosse. „Klar, wenn Kaoru Essen riecht, isser sofort zur Stelle“, grinste Kyo, „wie stehts um Toshiya?“ Diesmal meldete sich Atsushi Yamaguchi, der sich gerade zu ihnen setzte, zu Wort. „Den hab ich vorhin bei Inoue-san am Tisch gesehen“, sagte er und winkte die Kellnerin heran. (Anm.: Atsushi Inoue Artist Management) „Er kommt doch nicht auf dumme Gedanken und macht alles für seinen Ausstieg klar?“, fragte Kyo und schlug mit der Faust auf die Tischplatte, sodass die Schüsseln der andern drei nach oben sprangen. „Ausstieg?“, harkte Atsushi nach und auch die anderen sahen Die und Kyo entsetzt an. „Ach, es gab da nur was mit Kaoru und na ja…“, stotterte Die. „Also in nächster Zeit wird er nicht abspringen. Er war erst vorhin bei mir und hat mich gebeten, ihm die Haare für die nächsten Konzerte kürzer zu schneiden“, meinte Atsushi und gab nebenbei seine Bestellung auf. Daisuke und Kyo taten es ihm gleich. „Noch kürzer? Er hat doch jetzt schon einen Bubi-Haarschnitt“, lachte Die. Kyo schwieg. Draußen tobte noch immer das Unwetter. Der Regen klatschte gegen das Fenster und floss in klaren Bahnen die Scheibe hinab. Toshiya saß auf der Treppe neben dem Fahrstuhl. Er hatte die Zeit vergessen. Nach dem Essen hatte er sich von allen Tischgenossen verabschiedet und war hierher gegangen. Er wollte eigentlich mit Shinya reden, doch dieser ging ihm aus dem Weg. Toshimasa hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt und den Kopf auf seine Handflächen gebettet. Er starrte zu Boden. Er wollte am liebsten alles vergessen. „♪Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du glücklich bist Es gibt Glück hinter den Tränen Aber du bist nicht hinter den Tränen♪“ Der kleine blonde Vocal schlappte den Gang zum Fahrstuhl entlang, abwesend sang er dabei ein Lied. Daisuke hatte er am Fress-Buffet zurückgelassen, da der Gitarrist meinte, dass könne noch lange dauern. Also machte sich Kyo auf zum Fahrstuhl, denn er hatte keine Lust, sich die kurzen Beine noch mehr an den Treppen abzulaufen. (Anm.: Uuh, ganz böser Witz…>-< gomen ne, Kyo-sama) Er bog gerade zum Aufzug ab, als ihm die Gestalt auf der Treppe auffiel. Da kein Licht angeschaltet war, konnte Kyo sich unbemerkt hinter der Wand verstecken. Er konnte Toshiya so nicht sehen, dafür aber hören. Zu seiner Verwunderung hörte er gar nichts. Kein Schluchzen, kein Wimmern, keine Flüche. Der Blonde atmete kurz tief durch, legte sich ein paar Worte zurecht und wirbelte dann um die Ecke zu seinem Bandkollegen herum. Sicheren Schrittes stampfte er auf ihn zu, bekam aber kein Wort aus seiner Kehle, als er den Bassisten ansah. Toshiyas Gesicht war rot, das konnte Kyo selbst in der Dunkelheit erkennen. Der Bereich unter seinen Augen war geschwollen und überall waren Kratzspuren seiner eigenen Fingernägel zu sehen, die er sich selbst ins Fleisch gebohrt hatte, um die Tränen einzudämmen. Er wirkte elend, dass war Kyos erster Gedanke. „Hey Kyo, was geht ab?“, fragte Toshiya und grinste verschroben. Kyos Blick war trübe und wich dem Toshiyas aus. „Nicht viel, und bei dir?“ Bereits in dem Moment seiner Antwort verfluchte er sich selbst, dass ihm nur dieses dämliche Gesülze eingefallen war. Welche Worte hatte er sich vorhin noch zurecht gelegt? „Och, ich sitz hier nur rum und warte auf’s Abendessen.“ „Hast du noch Hunger? Das Buffet ist noch aufgebaut, wenn Die noch was übrig gelassen hat…“, lachte Kyo schief und trat sich innerlich selbst in den Arsch, wo er doch ahnte, warum Toshiya hier saß. „Du musst nicht versuchen mich irgendwie abzulenken. Es geht mir gut, ehrlich“, sagte Toshiya dann gefasst. „Das ist es nicht. Mann, wie soll ich’s sagen ohne dich irgendwie…“ „Sag’s ruhig!“ „So beschissen sahst du noch nie aus. Wie durchn Arsch gezogen… Richtig scheiße.“ Beide schwiegen. Dann lachten sie los. Kyo setzte sich zu Toshiya auf die Treppe und streckte seine Beine aus. „Sag mal“, begann er dann, „du hast Atsushi gebeten dir die Haare kürzer zu machen?“ Toshiya nickte. „Warum?“, fragte Kyo. „Keine Ahnung, kam mir so in den Sinn. Ich brauch Abwechslung.“ „Un (Anm.: zustimmender Laut)“, machte Kyo und lehnte sich zurück, an die Decke starrend. „Ich lass sie abschneiden damit ich mich wieder selber im Spiegel ansehen kann. Wenn ich jetzt rein sehe“, er schluchzte leise und lächelte dann verloren, „erkenne ich die Person im Spiegel nicht mehr.“ Er vergrub das Gesicht in den Handflächen und weinte lauter. Kyo beugte sich zu ihm vor und legte einem Arm um seinen Freund. „Es ist mir so egal“, wimmerte Toshiya immer wieder, „er ist mir so was von egal…“ Der Sänger nickte. „Das weiß ich doch“, sagte er und festigte seinen Druck, als es neben ihnen >PLING< machte und die Fahrstuhltür aufschwang. Kyo sah auf und blickte in das Gesicht Kaorus, der sich gerade eine Zigarette ansteckte und sich zwischen die schmalen Lippen klemmte. Der Leader sah erst zu Kyo, dann zu Toshiya und blickte dann wieder den Sänger, diesmal fragend, an. „Er ist auf der Treppe ausgerutscht und aufs Gesicht gefallen“, log der Vox um zu erklären, warum Toshiya sein Gesicht in den Händen vergrub. Kaoru machte ein paar Schritte auf die beiden zu und zog genüsslich an seiner Zigarette. „Ist sein Gesicht beschädigt?“ Toshiya zuckte kaum merklich zusammen. >Gesicht beschädigt<, wie wenn eine Puppe auf den Boden gefallen wäre. „Ansonsten muss er übermorgen mit dem Rücken zu seinen Fans stehen“, sagte Kaoru und lachte. Allerdings lachten die anderen beiden nicht mit. Kaoru tätschelte dem noch immer zusammengekauerten Toshiya den Kopf und ging dann wieder in Richtung Speisesaal. >Er tut tatsächlich so, als sei nichts gewesen<, dachte Kyo sich und besah sich wieder Toshiya. Einige Zeit schwiegen beide vor sich hin. „Alles klar?“ Toshiya hob das verheulte Gesicht und rieb sich die Augen. „Dabei hab ich so lange nicht mehr geheult… Jetzt bin ich wieder die Heulsuse…“ Kyo grinste, seufzte aber innerlich. „Red keinen Scheiß!“ „Aber Kyo weint auch nie vor anderen!“, protestierte Toshiya kindlich. „Dafür heult Kyo ganz gerne mal auf der Bühne vor ein paar 1000 Leuten los… Außerdem ist Kyo in letzter Zeit gut drauf und hat keinen Grund zum Weinen!“, entgegnete der Sänger ebenfalls kindisch. „Oh, was gibt’s denn im Kyo-Land erfreuliches?“ Kyo schmunzelte verschmitzt vor sich hin. „Erzähl ich dir wenn du älter bist, hehe.“ „KYO!!“ „Kann ich euch mal unterbrechen?“ Kyos und Toshiyas Kopf drehten sich zeitgleich zum Gang, aus dem zuvor Kyo gekommen war. Kaoru war wieder zurückgekommen und lief nun auf die beiden zu, in der Hand ein weißes Geschirrtuch. „Haben wir Budget-Probleme und müssen jetzt den Abwasch machen?“, fragte Kyo ernst, da er es wirklich befürchtete. „Keine schlechte Idee, so könnten wir sparen“, sagte Kaoru ruhig und kniete sich dann vor den anderen beiden Bandmitgliedern vor die Treppe, das Tuch vor sich hinlegend. Er breitete es aus und zum Vorschein kamen Eiswürfel. „Ich war in der Küche und hab um Eiswürfel gebeten. Sag mir wo’s wehtut“, sagte er dann zu Toshiya gewand und nahm einen Eiswürfel zwischen Daumen und Zeigefinger. Kyo sah den Leader leicht ungläubig an. Dies unbeachtend begann Kaoru mit dem Eiswürfel die Partie unter Toshiyas Augen entlang zu fahren. Toshiya fuhr kurz zusammen, als das Eis sein Gesicht berührte. Kaoru hielt den Kopf des Bassisten ruhig in seiner Hand, mit der anderen kühlte er die geröteten Augen. Langsam und sanft streifte er mit dem Eis die Haut des Jüngeren. Toshiya krallte seine Hände in Knie, bemühte sich Kaoru nicht anzusehen. „Die hat sich überfressen. Er hat gesagt ich soll dich rüberschicken, damit du ihn in euer Zimmer rollen kannst“, sagte Kaoru dann zu Kyo, da dieser nicht aufhörte ihn anzustarren. Kyo sah kurz zu Toshiya. „Warum rollst du ihn nicht?“ „Weil er wollte, dass du ihn rollst!“ (Anm.: Im nachhinein hab ich erst gemerkt, wie hohl dieser Dialog ist, verurteilt mich nicht, es war spät, als ich das schrieb…) Kyo schnaubte und erhob sich von der Treppe. Er murmelte ein paar Flüche und stieg die zwei Treppen hinunter um dann in Richtung Die zu verschwinden. Kaoru strich weiter über Toshiyas Gesicht und lächelte den Bassisten warm an. „Warum tust du das…?“ fragte er dann den Älteren, doch Kaoru zuckte nur mit den Achseln. „Weiß nicht, warum nicht?“ Toshiya schwieg. „Da könnte ich dich genauso gut fragen“, begann Kaoru, „warum du hier rumheulst und es nicht mal zugibst!“ „Kannst du dir das nicht denken?!!, schrie Toshiya dem Leader dann aufgebracht entgegen, schlug seine Hand mit dem Eiswürfel von sich. „Du bist so nachtragend.“ „Nachtragend?! Du hast mir das erst vor ein paar Stunden angetan!“ „Pff!“, Kao kicherte, „’angetan’… Sonst noch was? Vorhin hast du nicht so überreagiert. Was ist denn jetzt bitteschön mit dir los? Ich dachte, es war dir klar.“ Toshiya wich betrübt Kaorus Blick aus. „Nichts war mir klar“, flüsterte er, „ich dachte du liebst mich wirklich.“ Kaoru erhob sich und setzte sich auf Kyos Platz, neben Toshiya. Er schob sich genüsslich einen Eiswürfel in den Mund. Toshiya hörte, wie Kaorus Backenzähne das Stück Eis zerbröckeln ließen, als er darauf biss. „Ich hab dich doch geliebt“, sagt er tonlos. „Nur körperlich. Das war nicht das was ich wollte“, entgegnete der Jüngere heiser. Kaoru lachte auf. „Mach dich nicht lächerlich! Jeder will es!“ Toshiya starrte ihn entsetzt an. „Was redest du da?“, fragte Toshiya ungläubig. Kaoru lächelte, sein Blick verfinsterte sich bevor er seine Augen schloss und durchatmete. Sein Blick jagte Toshiya einen eiskalten Schauder über den Rücken. Kaorus Lächeln verzog sich zu einem psychotischen Grinsen. „Jeder will doch nur vögeln“, meinte Kaoru abschätzend, „als du dich in mich ‚verliebt’ hast, hast du da nicht eine Sekunde daran gedacht, wie sich mein Schwanz in deinem Arsch anfühlt? Das was du Liebe nennst ist doch nur ein beschissener Sexualtrieb! Du bist nur so naiv und denkst, dass Liebe etwas anderes wäre!“ Von Wort zu Wort klang seine Stimme aggressiver und gefährlicher. Toshiya schreckte leicht zurück. Kaoru war Angst einflößend. Das was er sagte war Angst einflößend. Toshiya verstummte. Er sah Kaoru fassungslos an. War das seine wirkliche Meinung? „Das…stimmt nicht“, brachte Toshiya nur mühevoll hervor. „Wieso? Wärst du mit mir zusammen geblieben wenn ich keinen hoch gekriegt hätte? Oder wenn ich keinen Sex hätte haben wollen?!“ Er schrie Toshiya an. Dieser zuckte zusammen und krallte erneut seine Fingernägel in seine Jeans. „Natürlich…“, antwortete Toshiya ehrlich. Kaorus Grinsen verschwand. Er blickte Toshiya ernst in die Augen. Toshiya entgegnete seinen Blick hoffnungsvoll. Kaoru legte liebevoll seine Hand an Toshiyas Wange. „Wirklich?“ Toshiya nickte entschlossen. Kaoru lächelte ihn an und strich das Gesicht seines Gegenübers sanft entlang. „Toshiya…“ Er griff Toshiya unters Kinn. „Wirklich?“ Erneutes Nicken. Urplötzlich packte Kaoru grob zu und riss Toshiya am Kinn brutal an sich heran. „Was fällt dir ein mir ins Gesicht zu lügen?!“, brüllte der Leader, „du kleines mieses Arschloch! Du bist doch genau wie alle anderen! Genauso ein beschissener sexgeiler Sack!!“ Er stieß Toshiya wütend von sich und sprang auf. In seinen Augen war blanker Hass. Toshiyas Augen waren weit aufgerissen vor Schock. Er wusste nicht, was schlimmer war: Die Beleidigung oder die Gewalt, die Kao ihm entgegengebracht hatte. Kaoru drehte sich um und wollte gerade die Treppen hinaufgehen, als Toshiya ihn am Handgelenk festhielt. „Kaoru, was ist denn los?“, fragte Toshiya ängstlich vor Kaorus Reaktion. Anm.: Boah, Kao freakt voll ab >.< war gar nicht geplant... Naja ob Toshiya das wieder hinbiegen kann? Und ob es Kyo geschafft hat, Die wegzurollen? xD das alles beim nächsten Mal :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)