Stay - Denn wir wollen dich nicht missen von Yumi-san_89 (Naruto - next Generation) ================================================================================ Kapitel 6: unexpected / Unerwartetes (Teil 3) --------------------------------------------- Noch müde öffnete Hinata ihre Augen. Sie drehte ihren Kopf auf die linke Seite, wo sie ihren schlafenden Ehemann erblicken konnte. Sie lächelte. Noch immer konnte sie es nicht fassen, dass sie tatsächlich schon zwei Wochen miteinander verheiratet waren. Sanft streichelte sie seine Wange. Er war so niedlich wenn er schlief. „Schon komisch, was?“, lächelte er und öffnete seine stahlblauen Augen, aus denen er sie liebevoll anblickte. „Du bist wach? Ich dachte, du schläfst noch“, lächelte sie. „Wie könnte ich auch, wenn ich eine solche Schönheit neben mir liegen habe?“, neckte er sie und küsste sie auf den Mund. „Ja, schon. Manchmal habe ich das Gefühl, dass das alles hier nur ein schöner Traum ist. Ich habe Angst, dass ich aufwache und das dann alles wieder so wie früher ist.“ „Das hier ist aber kein Traum“, lächelte der blonde Mann neben ihr und küsste sie erneut. Dabei streichelte er über ihren Bauch. Kurz wurde sein Blick trübe: auch ihn packte des Öfteren die Angst, dass dies alles nur ein wunderschöner Traum war. Doch mit jedem Augenblick den er mit Hinata verbrachte, verschwand diese Angst mehr und mehr. Bis zu dem Tag, an dem diese Albträume begannen. Naruto hatte das ungute Gefühl, das bald etwas Grosses geschehen würde. Was konnte er nicht sagen. Seine Albträume schienen ihn auf etwas hinweisen zu wollen, doch verstand Naruto sie einfach nicht. „Hattest du schon wieder einen Albtraum?“, fragte Hinata ihn liebevoll. Er hatte ihr schon vor einer ganzen Weile davon erzählt. „Ja. In letzter Zeit träume ich jede Nacht dasselbe. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen, was das alles zu bedeuten hat“, meinte er an die Decke starrend, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. „Weiss Tsunade-sama davon?“ Naruto schüttelte den Kopf. Er hatte ihr Sicherheitshalber nichts davon erzählt. Der Blonde hatte sich vorgenommen ihr solange nicht davon zu berichten, bis er wusste, um was es sich handelte. „Du solltest sie darauf ansprechen. Vielleicht hat sie eine Idee, um was es sich handeln könnte, oder auf was dich deine Träume hinweisen wollen“, schlug Hinata vor. Naruto gab ihr keine Antwort darauf. „Na schön, wenn du nicht willst…tu ich’s eben.“ „Wie bitte?! Das kommt gar nicht in Frage! Wann willst du ihr das überhaupt erzählen?“, skeptisch blickte Naruto die werdende Mutter an. „Heute. Ich habe sowieso noch einen Untersuchungstermin bei ihr wegen dem Baby“, lächelte sie. Naruto schwante böses. Tsunade würde das von seinen Albträumen so oder so erfahren, also konnte er es ihr auch gleich selber erzählen. „Na gut, ich mach’s. Ich mach’s“, gab der Blonde nach. Hinata lächelte und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er sich erhob und aus dem Zimmer ging. „Vergiss bitte nicht, dass wir mit den anderen zum Picknick verabredet sind.“ „Keine Sorge, Schatz. Ich bin um 12 Uhr im Park.“, hörte Hinata ihn aus dem Badezimmer rufen. - „Herein“, rief Tsunade, als es rund zwei Stunden später an der Tür zum Hokagebüro klopfte. Sie staunte nicht schlecht, als Naruto den Raum betrat. „Naruto, was willst du denn hier?“, verwundert blickte sie ihn an. „Meine Frau zwingt mich, mit dir zu reden“, gab er leicht beleidigt von sich. „Was? Hinata?“, ungläubig blickte Tsunade ihn an. Shizune, die neben der Godaime stand, tat es ihr gleich. „Niemals“, grinste die braunhaarige Helferin der Hokage. „Dazu ist unsere Hinata doch viel zu schüchtern“, sie konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Naruto gab keinen Kommentar dazu. Er fand das nicht witzig. Immerhin war er derjenige, der darunter zu leiden hatte. „Doch, würde sie“, gab Tsunade von sich. Mit grossen Augen blickte Shizune ihre Meisterin an. „Sie ist schwanger, hochschwanger. Nachdem was ich hier über die Jahre hinweg schon erlebt habe ist ihr das sogar zuzutrauen.“, bedachte die Blonde. Sie schenkte Naruto einen fragenden Blick, worauf er nickte. „Shizune, würdest du uns bitte alleine lassen?“ „Jawohl, Tsunade-sama“, antwortete die Angesprochene und verliess den Raum. „Um was geht es Naruto?“ „Naja, ich hab schon seit einer ganzen Weile Albträume.“ „Albträume?“, fragend blickte Tsunade ihn an. Naruto nickte. „In letzter Zeit träume ich Nacht für Nacht dasselbe. Ich habe das ungute Gefühl, dass mich meine Träume vorwarnen wollen, aber ich kann mir nicht erklären vor was.“, erklärte der Shinobi. Tsunade nickte. „Erzähle mir doch bitte, was für Träume das sind.“ Erneut nickte Naruto und begann seine Erzählung: Ein Mädchen, ein kleines Mädchen, mit dunklen, roten Haaren. Zuerst noch als kleines Baby, welches doch schon sehr bald zu krabbeln beginnt und in rasender Geschwindigkeit zu einem Mädchen heranwächst. Kurz dreht sie sich um. Grüne Augen. Glücklich lächelt sie Naruto an, bevor sie weiterläuft. Er will sie aufhalten, festhalten. Sie entgleitet seinem Griff, läuft davon. Als sie eine Jugendliche ist, bleibt sie schliesslich stehen. Naruto läuft ihr hinterher. Für einen Augenblick dreht sie sich um, worauf sie ihn anlächelt. Erneut will sie ihm den Rücken zuwenden, dreht sich um. Doch wie sie sich umgedreht hat, blickt sie mit Tränen in den Augen zurück und streckt ihre Hand nach ihm aus. „Hilf mir!!“, schreit das Mädchen. Tränen fliessen ihre Wangen hinunter. Bevor er ihre Hand erreichen kann, wird sie von der Dunkelheit verschlungen. „Warte!!“, schreit er noch, doch das Mädchen ist bereits verschwunden. „Sobald sie verschwindet, wache ich auf und es ist so, als wäre sie nie da gewesen. Aber irgendetwas sagt mir, dass sie meine Hilfe braucht.“, murmelte der Blonde. „Vielleicht will dein Kekke Genkai dich vor irgendetwas warnen“, murmelte die Godaime. „Kekke Genkai? Oba-chan, ich besitze kein Bluterbe. Das muss eine Verwechslung sein.“ Sie schüttelte den Kopf. Verwirrt blickte Naruto sie an. „Jetzt sag bloss, dass das ein blöder Scherz ist“, forderte Naruto von seiner Mentorin. Die Blonde antwortete nicht, sondern schüttelte erneut den Kopf. Ungläubig blickte Naruto Tsunade an. Er besass tatsächlich ein Bluterbe? Wie war das nur möglich? Wenige Stunden später hatte Hinata sich bereits mit Tenten, Sakura und Ino im Park versammelt, wo die Vier sich genüsslich in der Sonne entspannten. „Sagt mal, wo zum Kuckuck sind denn unsere Männer abgeblieben?“, wunderte sich Ino. Inzwischen war es halb eins geworden und keiner ihrer Freunde bzw. Ehemänner hatte sich bisher blicken lassen. Die Blonde gehörte eher zu den ungeduldigen, die ungern lange warteten. Ihre Freundinnen sahen das gelassener, aber so langsam fingen auch sie an sich Sorgen zu machen. „Neji sollte jeden Augenblick kommen“, meinte Tenten, auf deren Schoss der inzwischen knapp zweijährige Sora sass. „Soweit ich weiss war heute Morgen noch eine wichtige Clansitzung. Je nachdem kann das schon mal länger dauern“, seufzte die Braunhaarige. „Was ist mit Sasuke und Naruto?“, Ino war neugierig geworden. Sie wollte nur allzu gerne wissen, wo die werten Herren der Schöpfung abgeblieben waren. „Ich meine, bei Sasuke wissen wir ja, dass er eher nicht auftauchen wird. Meinst du nicht auch, Sakura?“, stellte die Blondine fest. „Ich denke nicht. Immerhin hat er mir fest versprochen, dass er kommt.“, hoffte die Rosahaarige. Aber er hatte sie einfach schon zu oft enttäuscht. Es war gut möglich, dass er sich kurzfristig anders entschieden hatte und nicht auftauchte. Für Sakura wäre dies keine Überraschung. Hinata stiess einen leisen Seufzer aus. Anscheinend hatte Naruto doch länger, als sie gedacht hatte. Dabei hatte die Godaime ihr doch bestätigt, dass er ihr Büro längst verlassen hatte. Wo war er nur hingegangen? - Naruto wanderte unterdessen ziellos in Konoha umher. Die Worte der Godaime gingen ihm einfach nicht aus dem Kopf. Er sollte ein Bluterbe besitzen? Das war doch nicht möglich…oder etwa doch? Unaufhörlich liess er seine Gedanken weiterkreisen. Doch kam ihm keine Lösung in den Sinn. Plötzlich stand er vor dem Felsen mit den Hokageköpfen. Es kam ihm beinahe so vor, als ob er direkt vor seinem Vater stehen würde. Er drehte sich um und blickte in den Himmel. Erst da fiel ihm auf, wie hoch die Sonne bereits stand. Das Treffen mit seiner Frau und ihren Freunden kam ihm wieder in den Sinn. Hektisch warf er einen Blick auf seine Armbanduhr, welche ihm verriet, dass er bereits viel zu spät dran war. Er musste sich beeilen, wenn er keinen Ärger mit seiner Frau haben wollte. So nahm er die Beine in die Hand und rannte so schnell wie nur möglich in Richtung Park. - Die Frauen hatten sich inzwischen, mitsamt Neji und Shikamaru, in Richtung Fluss begeben. Während Sakura angeregt mit Ino diskutierte, folgte Hinata ihnen schweigsam. Augenblicklich blieben die zwei stehen. „Stimmt etwas nicht, Hinata?“, besorgt blickte Sakura ihre Arbeitskollegin an. „Nein. Alles in Ordnung.“, lächelnd schüttelte die Blauhaarige den Kopf. Sakura kannte Hinata zu gut um zu wissen, dass sie gelogen hatte. Man sah ihr an, dass sie sich um Naruto sorgte. Es war nicht seine Art zu spät zu kommen. Irgendetwas musste vorgefallen sein, dessen war sich die Rosahaarige sicher. „Das wird schon wieder. Ich bin mir sicher, dass der Spinner noch auftauchen wird.“, fürsorglich legte sie Hinata eine Hand auf die Schulter. „Mach dir mal keine Sorgen. Auf Naruto ist Verlass, er wird schon noch auftauchen.“, auch Ino redete ihr gut zu. Ein Nicken der Blauhaarigen folgte. Ja, sie hatten Recht. Exakt in diesem Augenblick konnte sie hinter sich schnell nähernde Schritte vernehmen. Sogleich drehte sie sich um, wo sie eine schwarz gekleidete Gestalt mit blonden Haaren sehen konnte, welche auf sie zu gerannt kam. Als er näher kam, verlangsamte er sein Tempo und blieb schliesslich vor ihr stehen. „Entschuldige die Verspätung, Hinata, ich…“, er wollte noch eine Erklärung abliefern, doch da hatte Hinata bereits ihre Arme seinen Hals geschlungen. Der Blonde verstummte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn umarmen würde. In den letzten Tagen war ihre Laune nicht einschätzbar gewesen. Naruto erwartete eigentlich noch etwas von ihrer Seite her, doch sie blieb stumm. Er erwiderte ihre Geste und schloss sie in seine Arme. Genüsslich sog er ihren Duft ein. Es tat so gut sie in seinen Armen zu halten. Wenige Augenblicke nach ihren Freunden trafen auch Sie beim Fluss ein, bei dem eine grosse Eiche stand. Sie staunten nicht schlecht, denn die anderen hatten es sich bereits auf einer Picknickdecke gemütlich gemacht und auch Sasuke befand sich unter ihnen. Anscheinend war er bereits vor den anderen dort gewesen. Die Körbe, welche die Frauen mitgebrachten hatten, waren prall gefüllt mit Gemüse, Brot, Fleisch und einigen Früchten und Süssigkeiten, die als Desserts dienten. Nach der ausgiebigen Mahlzeit legten sich alle hin, um sich auszuruhen und das Wetter zu geniessen. So setzte sich Naruto direkt unter die Eiche, wo er eine wundervolle Aussicht auf den Fluss hatte. Hinata tat es ihm gleich und legte ihren Kopf auf seinen Schoss, worauf er ihr mit seinen Fingern sanft durch das dunkelblaue Haar fuhr. Ein Lächeln schlich sich auf Hinatas Lippen. Sie liebte diese Momente mit Naruto, wo sie einfach nur ihre Zweisamkeit geniessen konnte. Schliesslich richtete sie sich auf und lehnte sich an Narutos Schulter. Sogleich legte Naruto seinen Arm um sie. „Ist alles ok? Stimmt etwas nicht mit dem Baby?“, fragte er sie flüsternd. Hinata erstarrte und blickte ihren Ehemann schockiert an. Es schien, als ob er in letzter Zeit immer wusste, wenn etwas nicht mit ihr stimmte. Besonders seit er von ihrer Schwangerschaft wusste, kam es ihr manchmal vor, als ob er ihre Gedanken, Gefühle und ihren Körper deuten konnte. Manchmal kam es ihr so vor, als ob er schon beinahe durch sie hindurch sehen konnte. Hinata wollte etwas erwidern, doch tat sie es nicht und gab ein schüchternes Nicken von sich. „Tsunade-sama meinte, dass es sich gut entwickelt hat. Jedoch meinte sie auch, dass sie noch zu klein ist.“, gab Hinata flüsternd von sich. Naruto erstarrte. Sein Blick schien sich an ihr festzuheften, als ob er das Gehörte nicht glauben konnte. Kurz blinzelte er mehrmals. „Wir kriegen ein Mädchen?“, fragte er seine Frau ungläubig. Hinata nickte glücklich. Ihre Wangen hatten einen leicht rötlichen Ton angenommen, als sie ihre Arme um ihren Bauch legte. Naruto lächelte. Seine Hand strich sanft über ihren Bauch. „Ich dachte, wir wollten das Geschlecht des Babys erst erfahren, wenn es geboren wird?“, leicht skeptisch beäugte er seine Geliebte. Wieder gab sie ein Nicken von sich. „Tsunade-sama ist es heute Morgen bei der Untersuchung rausgerutscht.“ Ein Grinsen huschte über Narutos Gesicht, während er die blauhaarige Schönheit an sich zog. „Ich freu mich. Und du?“ „Na-Natürlich. Warum denn nicht? Das…Das ist mein sehnlichster Wunsch, der hiermit in Erfüllung geht.“, flüsterte sie stotternd, ehe der Blonde sie sanft auf die Lippen küsste. - Einige Tage waren vergangen seit dem Picknick im Park. Erneut war ein wunderschöner Tag in Konoha angebrochen. Hinata schlenderte, in einem lila Kleid, durch die Strassen der Stadt. Es war noch früh am Morgen. Die Vögel zwitscherten und die Sonne strahlte bereits kräftig vom blauen Junihimmel. Hinata genoss die kühle Morgenluft. Sie war bereits seit einigen Stunden wach. Das kleine Mädchen, welches unter ihrem Herzen heranwuchs, hatte sie aus dem Schlaf gerissen. So hatte sie beschlossen einen Spaziergang zu machen und ihrem Ehemann, welcher bereits im Hokagebüro sass, einen kleinen Besuch abzustatten. Auf ihrem Weg dorthin kam sie am Haupthaus der Hyuuga-Familie vorbei. Einen kurzen Moment blieb die Blauhaarige stehen. Ihr Blick wanderte zu Boden und schliesslich auf ihren überdimensionalen Bauch. Für einen Moment schloss sie die Augen. Bilder aus den Tagen ihrer Kindheit tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Hinata wusste, wie autoritär der Hyuuga-clan handelte, wenn es um ein Kind ging, dass nicht im Haupthaus des Clans geboren wurde. Insbesondere dann, wenn das Kind die Byakugan besass. Sie war sich zwar sicher, dass Neji niemals zulassen würde, dass jemand aus dem Clan ihrer Tochter etwas antun würde. Jedoch wusste sie nur allzu genau, wie Neji damals vom Hauptclan behandelt wurde. Seit sie mit Naruto verheiratet war hatte sie das Gefühl, dass der Clan sie noch mehr ignorierte als früher. Ihre Angst war nicht unbegründet. Die Möglichkeit, dass ihre Tochter die Byakugan besass, lag bei 50 Prozent. Wenn nicht sogar mehr. Sanft strich sie sich über den Bauch. Sie würde das Kind, welches in ihr heranwuchs, auf jeden Fall beschützen. Egal, was es sie auch Kosten möge. Niemals würde sie zulassen, dass die Byakugan ihres Kindes versiegelt würden. So ging die Blauhaarige davon, entfernte sich langsam von der grossen Villa und nahm Kurs auf das Hokagegebäude. Dort blieb sie einige Minuten Stumm vor dem Gebäude stehen und blickte die Köpfe der ehemaligen Oberhäupter an, welche in den Felsen des Dorfes gemeisselt waren. Beinahe unglaublich, dass auch der Kopf ihres Ehemannes den Felsen in kürzester Zeit schmücken sollte. Schweigend ging sie weiter um schliesslich wenige Minuten später vor dem Büro ihres Mannes zu stehen. „Wie er wohl reagieren wird?“, ging es ihr durch den Kopf, als sie anklopfte. Sogleich erklang die Stimme des Blonden, welche ihr verhiess einzutreten. Mit einem leisen Quietschen öffnete sie die Tür und trat ein. Erstaunt blickte Naruto auf. „Hinata-chan? Das ist ja eine Überraschung. Was tust du denn hier?“, freudig erhob er sich und ging auf die Blauhaarige zu. „Naja, ich wollte dich einfach überraschen.“, lächelte Hinata. „Das ist dir gelungen.“, grinste der Blonde und legte seine Arme um die Frau, welche sich erschöpft an ihn lehnte. Müde schloss sie ihre Augen für einen Augenblick. Naruto beobachtete dies mit einem sorgenvollen Blick. „Möchtest du dich etwas hinsetzen?“, die Blauhaarige gab darauf nur ein Nicken. In den letzten Tagen war sie immer so schrecklich müde gewesen. Sie fühlte sich richtig ausgepowert. Sie war froh darum, dass die Schwangerschaft in wenigen Wochen vorüber war. Sicher freute sie sich sehr auf das Baby, aber so langsam ging ihr das Ganze auch auf die Nerven. Behutsam begleitete Naruto sie zu der Couch, welche im Büro stand. Langsam setzte sich Hinata auf das weiche Polster. Erneut schloss sie die Augen. Naruto setzte sich neben sie. „Stimmt etwas nicht?“ „Mir ist leicht schwindlig.“, gab sie von sich. „Ich hole dir etwas Wasser.“, sprach er zu der Blauhaarigen. Wenige Augenblicke später reichte er ihr ein Glas mit der kühlen, klaren Flüssigkeit. Vorsichtig trank Hinata einen Schluck. Ihre Hand zitterte. Naruto nahm ihr das Glas ab und stellte es auf seinen Bürotisch. Er legte seine Hand auf Ihre Stirn. Sie hatte kein Fieber, aber sie war etwas blasser als ansonsten. „Vielleicht ist es besser wenn ich dich ins Krankenhaus bringe.“, schlug der Blonde ihr vor. Doch die Blauhaarige verneinte Kopfschüttelnd. „Nein…Das…“ „Schluss damit. Was ist wenn etwas mit dem Baby ist? Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir oder unserer Tochter etwas zustossen würde. Ich bringe dich ins Krankenhaus. Ich will einfach sicher gehen, dass es euch gut geht.“, ihr Ehemann fiel ihr ins Wort und schlang seine Arme um ihren zierlichen Körper. Wenige Minuten später lag Hinata im Krankenhaus und wurde von Tsunade untersucht. Nach einigen Minuten bat die Godaime ihren Nachfolger mit vor das Zimmer zu kommen. „Es war richtig sie ins Krankenhaus zu bringen. Ich habe da so eine ungute Befürchtung.“ „Und was für eine Befürchtung wäre das?“, fragte Naruto misstrauisch. Das gefiel ihm nicht. „Nun, ich denke, dass euer Kind früher auf die Welt kommt als zum errechneten Geburtstermin. Wenn ich mir Hinata so ansehe besteht die Möglichkeit, dass die Wehen bereits eingesetzt haben.“, erklärte sie ihrem Nachfolger. Doch der Blonde war nicht in der Lage ihr zu antworten. Er konnte nicht glauben, was er da soeben gehört hatte. Fragend blickte er seine Lehrmeisterin an. „Aber warum? Sie ist doch noch überhaupt nicht so weit.“, Naruto befürchtete das Schlimmste. „Ich glaube, deswegen braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Laut der letzten Untersuchung vor ein paar Tagen hat sich die kleine prächtig entwickelt, auch wenn sie vielleicht etwas kleiner ist als andere Babys.“ Erschüttert betrat Naruto das Zimmer, in welches Hinata zuvor verlegt worden war. Die Blauhaarige trug ein weisses Krankenhaushemd. Mit starrem Blick schaute sie aus dem Fenster nach draussen, wo die Sonne schien. „Wie fühlst du dich?“, besorgt blickt er sie an. Doch der Blick ihrer Augen verriet sofort, dass er die Situation nicht schönreden brauchte. „Das Baby…es wird früher auf die Welt kommen, nicht wahr?“ Naruto nickte nur, als er sich zu ihr auf das Bett setzte. „Ich habe davon gelesen, dass Babys, die kleiner sind früher auf die Welt kommen können. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich so sein würde.“, Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Sanft strich der Shinobi ihre Tränen weg. „Hinata, ich bin sicher wir schaffen das.“, er küsste sie auf die Stirn. Keinen Augenblick später hielt sie sich schmerzhaft die Arme um den Bauch. Vorsichtig strich er ihr einige Haarsträhnen aus der Stirn. Einige Stunden waren vergangen. Naruto sass bei seiner Frau, deren Körper immer wieder von Wehen geschüttelt wurde. Sicherheitshalber war eine Hebamme bei Ihnen, welche sie im Notfall unterstützen konnte. Doch seit den ersten Wehen hatte sich nicht viel getan. „Woran denkst du?“, verblüfft blickte Naruto zu Hinata, welche ihn müde anblickte. Man sah ihr an, dass die Geburt sie schwächte. „Ich frage mich, wie das alles werden wird. Ich meine, wir beide und ein Kind...bisher schien das alles so unwirklich. Wenn ich bedenke, dass sie in wenigen Stunden da sein wird.“, er lächelte peinlich berührt. Das hätte er niemals gedacht. Ein müdes Lächeln erschien auf Hinatas Lippen. „Du machst dir Sorgen, nicht wahr?“, Naruto erstarrte. Er konnte nicht anders und nickte nur. Hinata schloss die Augen. Sie kannte ihn zu gut und wusste, dass er nichts gesagt hatte, um sie nicht zu beunruhigen. „Um ehrlich zu sein…habe ich riesige Angst vor der Geburt. Ich war zwar in allen Vorbereitungskursen. Aber jede Geburt verläuft anders. Ich habe Angst, dass es nicht so wird, wie ich es mir wünsche und ich habe Angst, dass etwas schief gehen könnte. Das ist etwas, auf das mich niemand vorbereiten kann. Ich…“, sie wollte weiter sprechen, doch Naruto stoppte sie indem er ihr sanft die Fransen aus der Stirn strich. Vorsichtig richtete die Blauhaarige sich auf und rutschte an den Bettrand, um ihre Position zu wechseln. So wie sie es des Öfteren getan hatte innert den letzten Stunden. Wie sie sich hingesetzt hatte, konnte sie eine weitere Wehe spüren. Ihre Hände krallten sich in das Oberteil von Naruto, welcher direkt neben ihr sass und seine Arme um sie gelegt hatte. Gleichzeitig strich er ihr beruhigend über den Rücken. Der Blonde konnte hören, wie sie tief ein- und ausatmete. Nach einer Weile spürte Hinata, wie der Schmerz verebbte. Aber sie wusste, er würde wiederkommen. Müde lehnte sie ihren Kopf an Narutos Brust. Sie fühlte, wie er seinen Kopf auf den ihrigen legte. Nur wenige Minuten später fühlte sie, wie erneut eine Wehe durch ihren Körper fuhr. - Naruto konnte es nicht fassen. 3 Stunden später war es endlich so weit gewesen. Jetzt sass er am Bett seiner Frau, welche ihre neugeborene Tochter in den Armen hielt. Sanft strich er dem Baby über den Kopf, welcher mit einem Flaum von rotem Haar bedeckt war. Sein Blick wanderte zu Hinata. Sie lächelte Glücklich. „Sie ist so winzig…“, flüsterte der Blonde ungläubig. Ein Lachen war von Hinata zu hören. „Das hast du die ganze letzte Stunde immer wieder gesagt. Es ist einfach unglaublich, nicht wahr?“ „Mhm“, der Shinobi nickte lächelnd. In diesem Augenblick fiel ihm ein, dass sie noch keinen Namen für ihre Tochter hatten. Einige Ideen und Vorschläge waren da, aber wirklich einig geworden waren sie sich bisher noch nicht. „So wie ich das sehe, lässt sich die Namensdiskussion jetzt nicht mehr aufschieben.“, mutmasste Hinata. Naruto nickte, sie hatten also denselben Gedanken gehabt. „Wenn ich sie mir so ansehe, habe ich das Gefühl, dass der Name Kushina irgendwie doch nicht so passt.“, bedachte Naruto. „Du wolltest doch unbedingt den Namen?“, argwöhnisch beäugte sie ihren Ehemann. „Ja, schon. Aber jetzt wo ich sie so sehe…“, für einen Augenblick herrschte Stille zwischen den frisch gebackenen Eltern. „Wie wäre es denn, wenn wir meinen Vorschlag nehmen? Wenn du möchtest, können wir Kushina immer noch zu ihrem Zweitnamen machen.“, schlug Hinata vor. Der blonde Ninja dachte kurz nach, worauf er nickte. „Dann sind wir uns ja einig.“, er wandte sich seiner kleinen Tochter zu, die in den Armen ihrer Mutter schlief. „Haruka Uzumaki.“, flüsterte er den Namen des Neugeborenen. Hosted by Animexx e.V. 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