What I've Done von Hisagi-Shuuhei ================================================================================ Kapitel 11: Comatose -------------------- Kapitel XI Comatose Alleine stand Seth auf der Terrasse, mit einem Glas Whiskey in der Hand. Mit seiner Linken stützte er sich auf dem Geländer ab. Der Junge war schon längst schlafen, es war auch schon relativ spät, kurz vor zwölf. Kurz drehte sich der Dunkle um und sah zu dem Fenster, da zu seinem Schlafzimmer gehörte, in dem nun Yuu schlief. Ein leises Seufzen entfuhr dem Älteren und er drehte sich wieder um, blickte zu dem Wald. Wieso hatte er ihm alles erzählt? Was interessierte es Yuu, was in seinem Leben geschehen war? Dass er alleine war? Dass er ein Monster war? ~~ I hate feeling like this I'm so tired of trying to fight this I'm asleep and all I dream of Is waking to you Tell me that you will listen Your touch is what I'm missing And the more I hide I realize I'm slowly losing you ~~ Er nahm einen Schluck aus dem Glas mit dem Alkohol. Dieser hatte nicht einmal die geringste Wirkung und dennoch versuchte er es immer wieder. Jedes Mal, wenn er Yuu sah, dachte er daran, dass er selbst etwas für den Jungen fühlte, doch was es war, das wusste er nicht. Aber er konnte ihn auch nicht einfach zu einem Vampir machen. Er wusste, dass der Junge für seine Schwester weiterlebte und da konnte er nicht einfach so dessen Leben zerstören. Ein erneutes Seufzen kam von ihm und er blickte die Flüssigkeit in seinem Glas an. Was sollte er tun? Sollte er den Jungen wegschicken? Es wäre das Beste, schließlich würden mehr Vampirjäger kommen, jetzt, da einer nicht zurückkam. Und das würde bedeuten, dass es gefährlich werden würde, für ihn selbst, aber auch für die Menschen um ihn herum. Menschen. Hatte er sich nicht geschworen, sie zu hassen? Sie zu verachten? Nie hatten sie ihm etwas anderes gezeigt, als Hass, Wut und Zerstörung. Sie kannten ihre Fehler, doch ihr gnadenloser Kapitalismus war ihnen wichtiger als ihre Mitmenschen. Firmenchefs ließen ohne mit der Wimper zu zucken Kinder in Asien verhungern, obwohl sie es ändern könnten. Und wieso änderten sie nichts? Weil es weniger Geld erbringen würde. Geld, mehr gab es für Menschen nicht. Geld und wenn sie Geld hatten, wollten sie immer mehr Geld. Leicht schüttelte der Dunkle den Kopf und trank einen weiteren Schluck. Doch der Junge, er war anders. Trotz seines Leids teilte er, wollte keinem eine Last sein und klagte nicht über sein Leid. Das war wirklich bewundernswert. Es gab nicht viele Menschen, die so waren wie Yuu. ~~ Comatose I'll never wake up without an overdose of you I don't wanna live I don't wanna breathe 'les I feel you next to me you take the pain I feel waking up to you never felt so real I don't wanna sleep I don't wanna dream 'cause my dreams don't comfort me The way you make me feel Waking up to you never felt so real ~~ In dem Wald flackerte kurz ein Licht auf, wie von einer kleinen Laterne, die jedoch nicht elektrisch betrieben war, sondern mit einer Kerze. Das war daran zu erkennen, dass das Licht immer mal wieder ein wenig flackerte. Sie waren schon draußen? Es war doch viel zu früh.... Mit diesen Gedanken blickte er auf seine Uhr, musste mit Erstaunen feststellen, dass es schon nach zwölf war. Viertel nach, um genau zu sein. Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf. Wann hatte er das letzte Mal so philosophische Gedanken gehabt? Kurz flackerte ein Lächeln über seine Züge. Zu lange war es her. Immer mehr Lichter flackerten auf. Nun wachten sie langsam alle auf. Die schlurfenden Bestien, die sich immer häufiger Menschen suchten, um ihren Blutdurst zu stillen. Erneut drehte er sich herum und sah zu dem Fenster. Wieso hatte Yuu von ihnen geträumt? Kam es etwa von seinen Biss? Kurz strich er mit seinem linken Zeigefinger über seine Eckzähne. War es zu leichtsinnig gewesen, ihn zu beissen und nicht zu einem Vampir zu machen oder zu töten? Aber...damals hatte ihn irgendetwas davon abgehalten, de Jungen zu töten. Etwas hatte seine verlorene Seele berührt. Sein kaltes, eisernes Herz. Niemals hatte er gedacht, dass so etwas möglich war, doch der Junge hatte es geschafft. Als er damals auf der Bank gesessen war und so erbärmlich gefroren hatte. Da hatte er irgendwie das Gefühl gehabt, den Jungen beschützen zu müssen. ~~ I hate living without you Dead wrong to ever doubt you But my demons lay in waiting Tempting me away Oh how I adore you Oh how I thirst for you Oh how I need you Breathing life Waking up My eyes Open up Don't leave me alone ~~ Zitterte er etwa? Ein leicht trauriges Lächeln huschte über seine Züge. Lag es daran, dass er sich nach Nähe sehnte? Nach Jahren, nein, Jahrhunderten der Einsamkeit? War es so falsch etwas zu empfinden? Er blickte auf seine Hand und ballte sie zur Faust. Er war doch auch nur ein Lebewesen, dass sich nach Gemeinschaft sehnte, wie sehr er es auch nach außen hin ablehnte. Die Einsamkeit machte einen verrückt. Der ständige Hass ließ einen nach außen hin hart und kaltherzig erscheinen, doch wie es innen aussah, das wussten die meisten nicht. Im Wald war ein wahres Lichtermeer entstanden. Der Dunkle leerte sein Glas und blieb noch einige Weile draußen stehen. Er fror nicht, auch wenn er gerade einmal eine lässige Jogginghose anhatte, ein Hemd, das er nicht zugeknöpft hatte. Nicht einmal Socken hatte er angezogen. Kurz schloss er seine Augen und genoss die Ruhe und den kühlen Wind, der hier aufkam. Dann ertönte ein markerschütternder Schrei. Und zwar aus seinem Schlafzimmer! Yuu! Sofort fuhr der Dunkle herum, ließ sein Glas einfach fallen und stürmte in das Haus, die Treppen nach oben. Nur noch wenige Meter trennten ihn von der Türe seines Schlafzimmers. Er riss die Türe auf und machte sich auf alles gefasst, nur nicht das, was er sah: Yuu saß senkrecht im Bett, hielt sich die Ohren zu und starrte vor sich hin. Er war bleich und ihm liefen Tränen über die Wangen. „Yuu.“ Sagte Seth erleichtert, da er schon mit einem Angriff gerechnet hatte. „Was ist denn passiert?“ Er ging auf ihn zu und setzte sich an die Bettkante, berührte sacht Yuus Schulter, da dieser noch immer vor sich hinstarrte. „Hey, Yuu.“ Sprach er nun etwas lauter und nun blickte ihn der Junge aus seinen verheulten Augen an, doch schien er noch immer etwas neben sich zu stehen. Anscheinend hatte er einen schrecklichen Alptraum durchlebt. Seth zögerte etwas, doch dann streckte er beide Arme aus und zog den jungen Japaner in seine Arme. „Beruhige dich Yuu, es war nur ein Traum.“ Beruhigend strich er dem zitternden Jungen über den Rücken. „Es war nur ein Traum.“ wiederholte er. ~~ I don't wanna live I don't wanna breathe 'les I feel you next to me you take the pain I feel waking up to you never felt so real I don't wanna sleep I don't wanna dream 'cause my dreams don't comfort me The way you make me feel Waking up to you never felt so real ~~ Nach einiger Zeit beruhigte sich Yuu wieder und krallte sich etwas in das Hemd des Älteren. „Geht es wieder?“ fragte Seth sanft und erhielt ein Nicken von Yuu. „Versuch zu schlafen, du musst dich noch immer erholen, deine Verletzungen werden sich sonst nie regenerieren, okay?“ Mit sanfter Gewalt drückte er den Jungen zurück in das Bett und lächelte ihn leicht an. „Du brauchst noch viel Erholung.“ Von Yuu kam nur ein leichtes, schüchternes Nicken, als Seth ihn nun auch noch zudeckte. Mit großen Augen sah er Seth nach, wie dieser wieder das Zimmer verließ und die Türe hinter sich schloss, den Jungen so alleine ließ. Mit einem erleichterten Seufzen ließ sich Seth auf die Couch in dem Wohnzimmer fallen und schloss seine Augen. Er hatte einen ziemlichen Schrecken bekommen und wirklich mit dem Schlimmsten gerechnet. Doch nun entwich ihm alle Anspannung mit einem Mal. Im Kamin knisterte das Feuer fröhlich vor sich hin, doch nach einiger Zeit hörte Seth ein Geräusch, sodass er die Augen wieder öffnete. War das nicht eben die Türe seines Schlafzimmers gewesen? Er spitzte seine Ohren und lauschte. Verstohlene Schritte auf der Treppe, ein leises Schniefen. Kurz darauf trat Yuu durch die Türe und blickte beschämt zur Seite. „I-ich kann nicht schlafen.“ nuschelte er leise. „Kann ich....bei dir bleiben?“ fügte er noch stärker nuschelnd hinzu. Seth nickte und so ging Yuu auf ihn zu, setzte sich erst neben den Vampir und starrte in das Feuer, strich sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Tut mir Leid, wenn ich dich belästige.“ murmelte der Junge verlegen, ohne den Blick vom Feuer abzuwenden. „Das tust du nicht, ich freue mich über Gesellschaft.“ Yuu blickte kurz zu Seth und lehnte sich dann gegen dessen Schulter und schloss seine Augen. Sein Herz schlug dem Jüngeren bis zum Hals und die Schamröte stieg ihm ins Gesicht. Was tat er hier nur? Wahrscheinlich würde ihn Seth gleich wegstoßen! Und...und dann würde er ihn im hohen Bogen rauswerfen und Yuu würde wieder auf der Straße landen. Wieder begann der Junge zu zittern, aus Angst, was geschehen könnte. Doch das einzige was geschah war, dass der Dunkle einen Arm um Yuu legte, damit dieser nicht wegrutschte. „Alpträume können ziemlich schlimm sein, hum?“ begann er auf einmal. „Willst du mir davon erzählen?“ Der Japaner blickte zu dem Älteren hinauf und sah ihn etwas verwirrt an. Geschah das gerade wirklich oder war das nur ein abgedrehter Drogentraum? Leicht schüttelte Yuu seinen Kopf auf die Frage und schmiegte sich etwas an den starken Oberkörper von Seth, bis ihm etwas einfiel. „Wie geht es dir eigentlich?“ fragte er leise. „Ach, schon viel besser. Ich habe dir doch gesagt, dass ich einen Genfehler habe. Dadurch ist meine Heilung verbessert.“ – „Also hast du keine Schmerzen oder so, wenn ich hier so auf dir liege?“ fragte er leise und erhielt ein leises Lachen von Seth. „Nein, sonst hätte ich mich schon bemerkbar gemacht, keine Sorge.“ „Macht es dir nichts aus, wenn ich so....hier....“ Der Dunkle spürte förmlich die Wärme die Yuu ausstrahlte. „Nein, schon in Ordnung, glaub mir.“ Ein leises, erleichtertes Seufzen kam von Yuu und er schloss die Augen. „Wann...wann soll ich eigentlich wieder verschwinden? Du willst sicherlich keinen drogenabhängigen, verratzten Stricher bei dir haben....du verdienst sicher viel Geld und bist ein hohes Tier oder arbeitest als Model. Ich passe nicht wirklich in deine Welt....also...du brauchst nur sagen, wenn ich gehen soll.“ Sponn sich der Junge nun zusammen, mit einem leichten, sarkastischen Unterton, spürte jedoch im nächsten Moment Seth’s Hand an seinem Kinn, der dieses etwas zu sich zog, sodass ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Wie damals im Gang, dachte Yuu und hörte sein Herz so laut schlagen, dass er die Befürchtung hatte, Seth könne es hören. „Rede nicht so abfällig von deinem Leben. Du lebst, das ist das wichtigste. Und mir ist es egal, was du bist. Für mich bist du ein netter, aufgeweckter Junge, dem meine Haustüren jederzeit offen stehen.“ Yuus Augen wurden groß vor Scham, aber auch vor dem, was sein Gegenüber sagte. „Meinst du das ernst?“ fragte er leise. „Denkst du etwa, dass ich in so einer Hinsicht Scherze mache? Oder dich erst aufnehme und dann einfach so rausschmeiße?“ Die beiden hatten sich so weit in ihrer Stellung so gedreht, dass Yuu nun förmlich auf dem anderen lag und Seth seine Arme um den Jungen hatte. „Bleib einfach hier, solange du willst.“ Nun sah Yuu weg. „Danke.“ Flüsterte er leise. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie dankbar ich dir bin.“ Sprach Yuu nun leise und versteckte sein Gesicht an der Brust des Älteren. Dieser lächelte leicht und schloss ihn in seine Arme, schloss dabei seine Augen. Yuu öffnete kurz seine Augen und hob den Kopf und blickte dem Älteren in die Augen. Wie süß, dachte er sich und lächelte. Der Ältere war wirklich eingeschlafen. Und er sah immer so süß aus, wenn er schlief. Seine entspannten Gesichtszüge, die ruhige Atmung, einfach alles. „Gute Nacht.“ Flüsterte Yuu leise, obwohl er wusste, dass ihn Seth nicht mehr hören konnte. Dann kuschelte er sich an die Brust des größeren und zog noch die Decke, die auf der Couch lag über sich und Seth. Dann schloss auch er die Augen und schlief nach kurzer Zeit ein. ~~~~ Jaaaaaaaaaa, mein neues Lieblingskapitel xD Der englische Text ist natürlich ein Liedtext, der – wie ich finde – sehr passend für die Stelle war. Das Lied ist von Skillet und hört auf den Namen ‚Comatose‘ ^__^ Deswegen auch der Kapitelname *hüstel* Naja, danke nochmal für die ganzen Kommis ;O;~ Ihr seid so toll Q_Q~ *buckel* Liebe Grüße Hisa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)