under pressure von -juujun- ================================================================================ Kapitel 8: 8. teil ------------------ Er zitterte am ganzen Leib, aber das nicht nur vor Kälte, nein er hatte auch Angst das Ruki ihm nicht die Tür öffnen würde und in all seiner unterdrückten Panik hätte er dann wirklich nicht mehr gewusst wohin mit sich. Gut, die Eingangstür zum Flur des Wohnkomplexes, indem der Braunhaarige lebte, war kaputt gewesen, sodass Kyo zumindest nicht mehr im Regen stand und somit sogar ein Dach über den Kopf hatte, aber es war dennoch erbärmlich kalt in diesem dunklen Flur. So weit das Licht anzuschalten dachte Kyo noch nicht einmal, er wollte auch keines. Nur in der Dunkelheit fühlte er sich jetzt sicher. Und so erschrak Ruki auch als er der dunklen Gestalt die Tür öffnete, brauchte einen kurzen Augenblick um Kyos blonden Haare wieder zu erkennen. Dennoch schockte es ihn Kyo jetzt schon wieder zu sehen, denn dieser war so ganz verstört, und nass. Ruki hatte nicht einmal bemerkt das es draußen geregnet hatte. Er war noch unter der Dusche gewesen, als Kyo das erste Mal geklopft hatte. Erst als er fertig getrocknet und in Schlafsachen aus dem Bad gestiefelt war, war ihm das eindringliche Klopfen an seiner Haustür aufgefallen. Aber er fragte erst einmal nicht nach, zog Kyo stattdessen zu sich in die Wohnung, versuchte ihn aus den nassen Klamotten zu schälen. Doch Kyo wich zurück, sah ihn ängstlich an, wie ein Kaninchen, das man in die Enge getrieben hatte. Seine Reaktion war nachvollziehbar, wenn man in Betracht zog was ihm widerfahren war, doch Ruki wusste noch nichts von alledem. Und so überraschte ihn Kyos Verhalten auch ungemein. „Bitte Kyo, du musst aus den Klamotten raus, sonst wirst du noch krank! Und du musst unter die Dusche - ...“ Bei dem Wort ‚Dusche’ hatte sich Kyo von ganz allein in Bewegung gesetzt, einen möglichst großen Bogen um Ruki gemacht, der zugegebenermaßen keinen wirklich großen Flur hatte, und verschwand im Bad und ließ den verdutzten Ruki einfach draußen stehen. Dieser entschied sich zwar später noch dringend mit Kyo reden zu müssen, aber jetzt im Moment nicht mehr darüber zu grübeln, da er so oder so zu noch keinem Ergebnis kommen konnte – dazu wusste er einfach noch zu wenig über das Geschehen. Als er hörte wie die Dusche angestellt wurde und Kyo offensichtlich darunter trat, da erst löste der Braunhaarige sich aus seiner Starre, sucht erst einmal bequeme Schlafsachen für seinen neuen Gast heraus. Kyo würde heute Abend sicherlich nicht mehr verschwinden, bzw. wenn dieser das vorhaben sollte, wäre Ruki der letzte der das zulassen würde. Während er seinen Schrank nach möglichst dunklen und weichen Sachen für den Blondschopf durchsuchte und sich wie bei sich selbst auch, einfach nicht entscheiden konnte, lächelte er. Es war wirklich ein Glück das sie beide so klein geraten waren, praktisch passte Kyo alles aus seinem Kleiderschrank. Wenn zum Beispiel Uruha, sein Gitarrist so vor seiner Tür gestanden hätte, hätte Ruki ihn nur in eine Decke wickeln können und selbst da sah es mit dem passen schwer aus. Denn Ruki kaufte gerne etwas kleinere Decken, zumal sie erstens billiger waren, und er zweitens nicht über sie stolperte wenn er mal in die Decke eingewickelt in die Küche stampfte. Nachdem er schlussendlich zufrieden war mit seiner Auswahl, nahm er diese und klopfte bei Kyo an die Tür, der immer noch vollauf mit duschen beschäftigt war. „Ich leg dir nur schnell Sachen auf den Hocker neben der Tür, ich gucke auch nicht, hai?“, erklärte er von draußen, ehe er die Tür öffnete und die Sachen wie versprochen hinlegte. Unauffällig sah er sich aber dennoch um, denn ihm kam gerade in den Sinn was Kyo so gerne auf der Bühne tat. Aber er entdeckte nirgendwo Blut und der Blonde schien sich auch ganz normal zu waschen, so weit er das durch die doch recht verkalkten Duschwände sehen konnte, denn er konnte gerade einmal so Kyos Umrisse erkennen, konnte nur anhand der Bewegungen schlussfolgern das Kyo sich ganz normal wusch. Dann verließ er das Bad, war insgeheim froh darüber das Kyo seine Blicke nicht bemerkt hatte und ging in die Küche, kochte dort etwas Tee für sie beide. Er war eigentlich müde, aber er wollte zumindest wach bleiben, solange Kyo noch in der Dusche war, was der Blonde zugegebenermaßen schon sehr lange war. Noch immer hörte er das plätschernde Wasser, hörte wie die Wasserstrahlen auf Kyos Körper trafen, hörte so gar ab und zu ein leises Knacksen, das immer dann entstand wenn Kyo sich kurz an eine der Duschwände lehnte und diese dann geräuschvoll nachgaben. Aber Kyo stand jetzt schon fast eine Stunde unter der Dusche, was Ruki verwundert feststellte als er auf die Uhr sah. So lange brauchte kein Mensch zum Duschen, denn Ruki bezweifelte das sich Kyo um diese Uhrzeit noch einer Ganzkörperrasur unterzog, aber selbst damit hätte er schon fertig sein können. Er ging wieder hinüber zur Badezimmertür, klopfte wieder an. „Kyo, bist du bitte bald fertig? Ich bin müde und wir sollten uns schlafen legen... Du kannst auch gerne morgen früh noch mal duschen wenn du nicht fertig geworden bist...“ Auch wenn Ruki sich nicht vorstellen konnte das es noch etwas gab was man in einer fremden Dusche noch tun konnte was man nicht nach einer Stunde schon geschafft hatte. Aber es kam keine Reaktion, das Wasser lief einfach weiter. Ruki atmete noch einmal tief durch, war sich dessen bewusst das er nun zu dem Blonden ins Bad musste, und das obwohl dieser sich offensichtlich schämte, so wie er reagiert hatte als der Braunhaarige versucht hatte ihm aus dem durchgenässten Pullover zu helfen. „Kyo? Ich komm jetzt rein.“ Noch immer kam keine Reaktion und so trat Ruki ein, versuchte nicht allzu schockiert zu sein von dem was er sehen würde, denn er rechnete mit schlimmen. Doch seine Befürchtungen, nämlich das Kyo doch noch Rasierklingen gefunden hatte, wurde allerdings nicht bestätigt. Nein, Kyo stand einfach nur unter dem Wasserstrahl, ließ das warme Wasser auf seinen Körper niederprasseln. „Kyo?“ Noch immer erhielt Ruki keine Antwort, weshalb er einfach die Schiebetür öffnete, sich erst einmal vergewissernd das sein Gast nicht eingeschlafen war – doch er war wach, starrte auf seine Füße. Ruki tippte ihn an, mehrmals, doch erst als er ihn schüttelte reagierte der Blonde, hob den Kopf und sah ihn ungläubig an. „Na komm schon, du bist bestimmt auch müde… wir legen und heute nur noch schlafen, ja?“ Natürlich interessierte es Ruki, was denn los war, warum Kyo so merkwürdig war, aber, er sah ein das, das warten musste – zumindest bis sie beide ausgeschlafen waren. Er reichte Kyo ein Handtuch, wickelte ihn darin ein, sah ihn dabei kaum an. Aber er blieb im Bad, er wollte seinen Gast nun endlich ins Bett bekommen. Kyo zog sich an, ließ sich von Ruki ins Schlafzimmer geleiten. Dort verfrachtete ihn der Braunhaarige auf das Bett. Aber Kyo blieb einfach sitzen, bis Ruki ihn in die Horizontale zog. „Na komm, schlaf einfach, ich überfall dich schon nicht.“ Ruki war einfach zu müde um sich noch weiter Gedanken zu machen und so schlief er schnell ein, nachdem er Kyo neben sich gezogen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)