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Legend of Valhalla

von

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Prolog

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Ein greller Blitz erhellte die sich scheinbar unendlich weit erstreckende Ebene. Der kalte Regen peitschte auf alles hinab, was sich von dem Unwetter nicht retten konnte. Das saftige grüne Gras wogte auf und ab mit jedem Windstoß wie ein weiter grünes Meer. Zwei in ihre Umhänge eingemummte Peco-Reiter kämpften sich unermüdlich durch das hohe Gras und den Sturm.

Plötzlich, als das auf den Blitz folgende Donnergrollen verstummte, stoppte der erste Reiter und gab seinem Begleiter ein Zeichen stehen zu bleiben. Er lenkte sein Reittier ganz nahe an seinen Kamerad heran, der sich ängstlich umschaute und sich mit seinem Umhang vor dem Regen und Wind zu schützen versuchte.
 

„Warum halten wir an, Leader?“ fragte der zweite Reiter, wobei er versuchte, gegen das Heulen des Windes anzukommen.

Der Leader starrte eine Weile angestrengt in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Dann löste er den Blick von dem Horizont und schaute eindringlich in die Augen seines Begleiters.
 

„Ceon, du musst etwas für mich tun“ sagte er und streckte seine zur Faust geballte Hand ihm entgegen. „Nimm es und bring es nach Prontera.“
 

„Aber…aber Leader…wieso…was hat das zu bedeuten?“ stammelte Ceon.
 

„Stell keine Fragen. Wir werden von einer Macht verfolgt, die unsere weit übersteigt. Du musst fliehen und ich werde sie eine Weile im Schach halten.“ Er deutete ihm jetzt eindringlicher den kleinen Beutel in seiner Hand zu nehmen. Zaghaft streckte Ceon seine Hand danach aus. „Und jetzt flieh. Sie ist da.“
 

Ein weiterer Blitz erhellte den Himmel und jetzt sah Ceon, was sein Leader meinte. Ein beflügeltes Wesen bewegte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit auf sie zu. Der Sturm schien es gar nicht zu stören. Nein, es war der Sturm selbst.

Also waren die alten Märchen doch wahr. Er hatte nie gedacht es selbst zu sehen. Er war wie gelähmt und starrte das schöne und gleichzeitig furchterregende Wesen an. Sein Peco trabte unruhig unter ihm, aber er konnte sich nicht aus der Starre lösen.
 

„Jetzt geh endlich!“ schrie sein Leader und sein Schrei löste Ceon aus der Starre. Er spurtete seinen Peco und raste so schnell wie es nur ging davon. Doch das Wesen war schneller. Ein Blitz traf Ceon von hinten und er fiel von seinem Reittier in das nasse Gras. Stechender Schmerz durchfuhr ihn, doch er versuchte mit aller Macht dagegen anzukommen.
 

Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Crusader sich dem geflügelten Ungeheuer entgegen stellte, doch er hatte nicht den Hauch einer Chance. Das beflügelte Wesen schlug mit aller Wucht auf seinen Schild ein und der Leader gab mit jedem Hieb immer weiter nach. Funken und die Zauber des Ungeheuers flogen in alle Richtungen. Und plötzlich brach das Schild und der Crusader stand ohne Schutz da. Das Wesen holte ein letztes Mal aus….Nein, das durfte nicht sein. Er versuchte aufzustehen und seinem Leader zu helfen. Doch er war zu schwach. Der dunkle Umhang der Nacht senkte sich über Ceon und er fiel in eine tiefe Ohnmacht…

+++
 

Die Sonne schien grell auf die Ebene hinab. Die Hitze war schier unerträglich und das einzige Geräusch in der Luft war das leise Bluppern der Poringe, der kleinen runden Puddingmonster, die fröhlich durch das niedrige Gras hüpften. Ein kleiner Novice lehnte sich an den großen Felsen, der mitten in der Ebene aus dem Boden ragte, wischte sich den Schweiß von der Stirn ab und atmete schwer. Schon seit dem Sonnenaufgang war er in Poring Heaven und übte für seine Prüfung.

Plötzlich hörte er ein lautes Kreischen und wirbelte herum.
 

„Zieht Leine, ihr Diebe!!!“ kreischte ein kleines Novicen-Mädchen unweit von dem Stein an dem er saß, die von zwei anderen Novicen mit Messern bedroht wurde.
 

„Jetzt gib uns schon das, was du in der Tasche hast!“ sagte der größere der beiden Novicen, der verschlagen und bösartig aussah.
 

„Da ist nur Stiky Mucus drin“, antwortete das Mädchen und funkelte die beiden Diebe böse an, die in schallendes Gelächter ausbrachen.
 

„Erzähl keine Märchen“, sagte wieder der größere Novice und rückte näher an das Mädchen heran, die sich an ihre Tasche klammerte. „Wer sammelt schon eine ganze Tasche voll mit diesem ekligen Schleim.“
 

„Lasst sie sofort in Ruhe!“ der Novice zog sein Messer und stellte sich den beiden Dieben entgegen. Diese drehten sich langsam zu ihm um, lächelten schief und gingen schlendernd auf ihn zu.
 

„Schau mal, Battosai, was für ein mutiger kleiner Novice“, sagte der größere der beiden Diebe zynisch. „Er will seine kleine Freundin retten. Sollen wir ihm eine Lektion erteilen, dass man sich uns nicht in den Weg stellt?“ Battosai grunzte zustimmend und die beiden rückten noch näher an den kleinen Novicen heran und spielten bedrohlich mit ihren Messern.
 

Der Novice wich einen Schritt zurück und bereitete sich zum Kampf. Wenn er schon sterben musste, dann nicht ohne sich gewehrt zu haben. Plötzlich spürte er eine Hand an seinem Arm.
 

„Lauf!“ schrie das Mädchen und zog ihn mit sich. Die Diebe blieben erstaunt stehen und setzten ihnen nach. Aber sie kamen nicht weit. Das Mädchen lachte, als die Diebe auf dem Meer aus Stiky Mucus ausrutschten und der Länge nach aufschlugen.
 

Sie liefen, soweit sie die Füße trugen und plumpsten dann lachend und erschöpft auf den Boden.
 

„Jetzt muss ich wieder diesen Schleim suchen gehen“, sagte das Mädchen als sich ihr Atem endlich beruhigt hatte und schaute besorgt in ihre nun leere Tasche.
 

„Wozu brauchst du das denn?“ fragte der Novice erstaunt.
 

„Für Schwester Katelene aus der Kirche in Prontera. Sie braucht es für Verbände. Ich wohne da und bin den Priesterinen was schuldig“, antwortete sie und lächelte. „Ich bin Runa, und du?“
 

„Mariju“, antwortete der kleine Novice. „Wenn du willst, kann ich dir bei der Suche helfen.“
 

„Danke“, sie lächelte wieder, diesmal aber etwas traurig. „Was willst du denn werden?“
 

„Mein Traum ist es, der stärkste Krieger zu werden.“ Sagte Mariju stolz. „Ein Crusader. Und du?“
 

Sie schaute nur traurig weg. Dann lächelte sie wieder. „Komm, wir suchen Stiky Mucus. Es wird spät….“



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