If we see again von Yugoku (AkuRoku (Fortsetzung zu "First love, last love")) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Schüler ---------------------------- „Mist, ich komme viel zu spät…“, Roxas schmiss seine Bettdecke im hohen Bogen davon und versuchte aufzustehen. Doch leider war er etwas ungeschickt die Sache angegangen und kurz darauf landete er mit dem Gesicht voraus auf dem Boden. „Bumm“ machte es. Den Lärm konnte man fast im ganzen Haus hören. „Aua, verdammt. Wieso passiert sowas immer nur mir?“, flennte er leise. „Was ist denn da oben los…?“, hörte er darauf von unten rufen. Er erschrak leicht. „Nichts. Alles in Ordnung…“, rief er schnell zurück. Nun raffte er sich endlich auf, stellte den Wecker aus, der schon die ganze Zeit laut schrillte und musste sich dann erstmal auf´s Bett setzen. „Man, und schon wieder ist eine fast schlaflose Nacht um. Wenn das so weitergeht werde ich noch verrückt…“, Roxas senkte traurig den Kopf. Was war in letzter Zeit nur los mit ihm? Er konnte es sich nicht wirklich erklären. Ohne jeglichen Grund konnte er einfach kein Auge zu machen. Er schien vor etwas Angst zu haben im Schlaf. Doch was sollte das sein? „Ach, das ist doch lächerlich.“, redete er sich immer wieder ein. Dennoch. Er musste sich bald auf die Suche nach seinem merkwürdigen Verhalten machen. Im Moment versuchte er noch so gut es ging Dieses zu verbergen. Aber allzu lange würde er das wohl nicht mehr aushalten und das wurde ihm auch immer bewusster. „Tja…“, murmelte Roxas vor sich hin. -„Es wird Zeit die Wahrheit ans Licht zu bringen…“ Für ein paar Minuten starrte er noch wie gebannt auf den Boden. Bis er sich endlich dazu durchrang mal wieder auf seinen Wecker zu schauen. Er traute seinen Augen nicht. „WAS? Schon so spät…? Ich komme viel zu spät zur Schule…“, schrie er und zog sich hastig an. Wie in Rekordzeit stand er kurze Zeit später unten in der Küche. „Morgen…“, sagte er im Vorbeigehen, schnappte sich ein beschmiertes Brötchen und war auch gleich wieder aus der Haustür verschwunden. „Nichts als Ärger mit dem Jungen…“, schimpfte sein Adoptivvater. Seine Adoptivmutter schaute nur besorgt Richtung Tür. Ja, Roxas war ein Adoptivkind. Seine richtigen Eltern kannte er nicht. Vorher lebte er auf der Straße bis ihn eines Tages ein paar Mitarbeiter von einem Waisenhaus auflasten und mitnahmen. Seine Adoptiveltern kannte er erst seid ca. einem halben Jahr. Doch hatte Roxas schon immer auf der Straße gelebt? Doch wenn er ehrlich war, wusste er es nicht. Er konnte sich nur an das letzte eine Jahr erinnern und da war er schon ein Straßenkind. Was davor war? „Keinen Schimmer…“, wiederholte Roxas immer wieder. Das haben seine Adoptiveltern auch gleich erfahren als sie ihn aus dem Waisenhaus holten. Im Moment schien er sich auch nicht wirklich dafür zu interessieren was eigentlich vorher war. Aber wer weiß. Vielleicht wird sich das noch schneller ändern als ihm lieb ist. Denn, obwohl er sich an nichts erinnern kann wird er das Gefühl nicht los, als wenn irgendwer auf ihn warten würde… Roxas rannte so schnell er konnte. Doch innerlich wusste er, dass er auf jeden Fall zu spät zur Schule kommen würde. Also, warum beeilte er sich dann so? Er hatte keine Ahnung. Dann war er nur noch eine Biegung entfernt und konnte schon die Schulglocke hören. „Vielleicht schaffe ich es ja doch noch.“, motivierte er sich schließlich und legte einen Zahn zu. Kaum hatte die Glocke das letzte Mal zur Stunde geläutet stand er auch schon im Klassenzimmer. Darauf sahen ihn alle verdutzt an, auch der Lehrer. Roxas war das etwas unangenehm und entschuldigte sich sofort: „Verzeihen Sie. Ich bin leider etwas spät dran.“ „Das sieht man, Roxas. Das ist schon das dritte Mal hintereinander…“, meinte der Lehrer nur dazu. Roxas wusste dazu nichts einzuwenden und setzte sich stumm auf seinen Platz. Überall hörte er leises Kichern um sich herum. Er ignorierte es einfach und versuchte dem Unterricht zu folgen. Doch so einfach war das gar nicht. Dadurch, dass er in letzter Zeit so wenig Schlaf hatte konnte er sich kaum konzentrieren und schlief fast immer ein. Bevor die Stunde fast zu Ende war klopfte es plötzlich an der Tür und der Direktor kam hereinspaziert. Er winkte Roxas´ Lehrer zu sich und beide verließen ohne etwas zu sagen das Klassenzimmer. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war fing sofort das Getuschel an. „Hey, Roxas…“, hörte dieser darauf hinter sich und drehte sich um. -„Was hast du jetzt wieder ausgefressen, hhm…?“ „He? Was? Ich habe gar nichts ausgefressen…“, beklagte sich Roxas gleich. „Bist du dir da auch wirklich sicher?“, wurde er schon fast ausgefragt. „Ja, das bin ich. Wieso verdächtigt ihr immer gleich mich?“, Roxas war das sehr unangenehm. „Ist doch klar. Du warst immerhin mal ein Straßenkind und außerdem benimmst du dich in letzter Zeit auch immer so komisch…“, antwortete der Junge hinter ihm. „Wa…“, er konnte darauf nichts sagen. „Was bitte hat das denn damit zu tun…?“, fragte er sich nur. Haben die Anderen etwa mitbekommen, dass er kaum noch Schlaf bekommt? Na ja, eigentlich ist das auch nicht zu übersehen. Jede Stunde schläft Roxas deswegen fast ein und benimmt sich geistesabwesend. Das ist es ein Wunder, dass er noch gar nicht aus dem Unterricht geflogen ist. Er hatte da echt großes Glück gehabt. „Der Lehrer braucht aber echt lange…“, fiel es allen gleich auf. -„Scheint ja ne große Sache zu sein.“ Roxas besorgten diese Worte etwas. War er vielleicht doch der Grund für das Gespräch zwischen seinem Lehrer und dem Direktor? Ihm ließ das keine Ruhe und wippte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Die Zeit schien gar nicht zu vergehen. „Na, Roxas? Bist du aufgeregt?“, grinste der Junge hinter ihm. „Ach, jetzt lass mich in Ruhe…“, fauchte Roxas und schaute seinen Gegenüber finster an. „Ist ja schon gut. Reg dich doch nicht gleich so auf.“, wollte sich der Junge entschuldigen. Aber richtig überzeugend klang das nicht. Bevor Roxas nochmal etwas darauf sagen konnte hörte er schon die Klassenzimmertür. Sofort fiel sein Blick Richtung Tür. Der Lehrer kam wieder mit dem Direktor zurück in den Raum und stellte sich hinter das Pult. Auf der Stelle war es mucksmäuschenstill geworden. Roxas zitterte leicht am ganzen Körper und für ihn war die Spannung wohl am unerträglichsten. „So, nun hört mal alle gut zu…“, fing der Lehrer darauf an. -„Unser Direktor hat mir eben erzählt, dass wir ab heute einen neuen Mitschüler begrüßen können…“ „Oh…“, alle waren sehr erstaunt darüber das zu hören. Es gab schon länger keinen neuen Schüler mehr bei ihnen. Darum fing auch gleich wieder das Geflüster an und sie fragten sich, wer dieser neue Schüler wohl sein würde. „Wann kommt denn dieser neue Schüler?“, fragte ein Mädchen in den Klassenraum hinein. „Nun. Der kommt in der nächsten Stunde nachdem die Pause zu Ende ist…“, erklärte der Lehrer rasch. Denn darauf klingelte es auch schon zur Pause. -„Also. Alle ab in die Pause…“ Das ließ sich keiner zweimal sagen und alle rannten raus zum Pausenhof. Roxas jedoch trottete nur langsam hinterher. „Typisch. Kaum hören sie das Wort „Pause“ verschwinden sie auch gleich…“, murmelte Roxas vor sich hin. -„Und haben alles vergessen was gerade passiert war…“ „Willst du damit etwa andeuten, dass du dich um den neuen Schüler kümmern willst, Roxas?“, rief der Lehrer ohne Vorwarnung hinter ihm. „Wie? Was?“, Roxas war auf einmal total verwirrt. „Oh ja, das heißt es. Ich danke dir vielmals im Namen unser Klasse…“, und schon war auch der Lehrer mitsamt dem Direktor nicht mehr zu sehen. Roxas stand nur verdutzt im Klassenzimmer und blieb alleine zurück. „Na toll. Ich hätte wohl nicht so vor mich her murmeln sollen. Jetzt habe ich den Salat…“, seufzte er und war überhaupt nicht begeistert über seine neue Aufgabe. Doch den Lehrer umstimmen wird er wohl leider auch nicht schaffen. Wenn der sich erst was in den Kopf gesetzt hat wird er sich auch nicht mehr davon abbringen lassen. Egal was Roxas dann zu ihm sagen würde. Also bleibt ihm so oder so nicht anderes übrig als den Schüler einzuweisen. „Ich will bloß hoffen, dass dieser neue Schüler in Ordnung ist…“, überlegte Roxas und ging nun auch auf den Pausenhof. Dort angekommen setzte er sich auf seinen Stammplatz. Von dort aus hatte er einen guten Überblick über den gesamten Pausenhof. Die meiste Zeit jedoch saß er alleine rum. Er war eher ein Einzelgänger. Dadurch, dass die Meisten wussten, dass er einmal auf der Straße gelebt hatte mieden ihn auch alle. „Mit so einem wollen wir nichts zu tun haben.“, sagten sie immer wieder. Roxas störte es auch nicht, dass er alleine war. Er fühlte sich viel besser so als wenn er mit Mehreren zusammen wäre. Als er so da saß plagte ihn wieder die Müdigkeit und er musste gähnen. Kopfkratzend sagte er zu sich: „Oh man, ich sollte lieber irgendwas unternehmen. Sonst penn ich hier gleich ein…“ Er schaute sich um. Konnte aber nichts finden was ihn ablenken könnte. -„Ich hätte heute morgen echt im Bett bleiben sollen. Dann hätte ich mir Einiges erspart…“ „Hey, Kleiner. Ist neben dir noch ein Plätzchen frei?“, fragte auf einmal jemand und tippte Roxas an. Dieser, so schreckhaft wie er in diesem Moment war, rutschte von seinem Platz und landete unsanft auf dem Boden. „Aua…“, jammerte er und stand langsam wieder auf. Als er nach oben blickte sahen ihn zwei smaragdgrüne Augen verwirrt an. Roxas hielt inne und konnte nicht von diesen Augen ablassen. „Alles okay? Hab ich etwa was im Gesicht oder warum starrst du mich ununterbrochen an?“, diese Frage holte Roxas wieder zurück. „Wie? Nein… Ich…“, er war sprachlos und drehte seinen Kopf sofort weg. „Verdammt. Was sollte das denn? Bin ich bekloppt? Was war grade los mit mir…?“, ohne es zu wollen wurde er leicht rot im Gesicht. „Hihi…“, kicherte sein Gegenüber. Roxas fand das aber nicht lustig. „Der Kleine ist echt süß…“, dachte die Person und sah immer noch das leicht rote Gesicht von Roxas. Dann streckte er Roxas seine Hand entgegen. -„Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Roxas wollte erst seinen Ohren nicht trauen und schaute ihn nur mit einem komischen Blick an. Doch er wollte nicht unhöflich sein, nahm seine rechte Hand und schüttelte damit der Person die Hand. „Na also. Geht doch.“, freute dieser sich und lächelte. Jetzt hatte Roxas die Gelegenheit seinem Gegenüber richtig zu betrachten. Neben den grünen Augen fielen im sofort die roten Haare auf. Sie waren nicht einfach nur rot. Nein, sogar feuerrot und standen wie ein wilde Mähne von seinem Kopf ab. Kurz darauf wurden sie jedoch von der Schulglocke unterbrochen. „Oh, schade. Es hat schon geklingelt. Ich muss los. Wir sehen uns bestimmt wieder…“, verabschiedete sich der Rothaarige, ließ Roxas Hand los und ging Richtung Schulgebäude. „Ähm…, ja…“, brachte Roxas nur raus. Er schaute ihm noch hinterher. „Roxas, steh da nicht wie angewurzelt rum. Es hat schon längst geklingelt. Sonst kommst du heute ein zweites Mal zu spät.“, rief einer aus seiner Klasse. „Ich komme ja schon.“, und nun setzte er sich in Bewegung. Doch den Gedanken an diesen Typen konnte er nicht verdrängen. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl was ihn angeht. Aber was war es? Sein Gefühl ganz tief in ihm drinne sagte, dass er ihn schon mal gesehen hatte. Aber das konnte eigentlich nicht sein. Schließlich sah er ihn grade zum ersten Mal. Roxas war verwirrt. Aber jetzt darüber nachzudenken würde nichts bringen. Also rannte er schnell ins Klassenzimmer. Denn die Glocke läutete schon zur nächsten Stunde. Er hatte es aber noch rechtzeitig vor dem Lehrer geschafft ins Klassenzimmer zu kommen und sank erschöpft auf seinen Stuhl. „Das war aber echt knapp, Roxas. Reife Leistung…“, grinste der Junge hinter ihm wieder. „Tse…“, mehr sagte Roxas nicht dazu. Dann war es soweit, dass der Lehrer in den Raum kam. Darauf haben die Meisten nur gewartet. Nun würden sie endlich erfahren wer ihr neuer Mitschüler sein würde. „So, liebe Schüler. Jetzt ist es soweit. Begrüßt euren neuen Mitschüler…“, rief der Lehrer. Kaum hatte er das gesagt ging auch prompt die Klassenzimmertür auf und er trat langsam ein. Erst konnten sie nur seinen einen Arm sehen mit dem er die Tür aufmachte. Aber dann stand er in voller Montur im Raum. Roxas fiel fast die Kinnlade runter als er sah wer der neue Mitschüler war. „Aber…, aber das ist doch…“, stotterte er. Plötzlich waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Auch der Neue tat es den Anderen gleich. „Wir sehen uns ja schneller wieder als ich dachte, Kleiner…“, meinte der Rothaarige lächelnd. „Du kennst ihn?“, kam es sofort aus den Mündern der Anderen. „Nein, ich kenne ihn nicht…“, protestierte Roxas auf der Stelle. -„Das hört sich aber anders an…“ „Ich…“, Roxas würde sich sofort am Liebsten unter seinem Tisch verkriechen. Ihm war diese Situation mehr als peinlich. Wieso musste dieser Typ auch ausgerechnet der neue Schüler sein. Damit hatte er nun gar nicht gerechnet. Was sollte er jetzt machen? Der Rest wartete immer noch auf eine gute Antwort von ihm. Roxas fiel aber keine Passende ein. „Nun sag schon…“, drängten sie schon regelrecht. Um Roxas noch mehr Pein zu ersparen ergriff der Rothaarige schließlich das Wort: „Ihr irrt euch. Wir kennen uns nicht. Wir sind uns heute nur zufällig auf dem Pausenhof begegnet. Das ist alles…“ „Ist das auch wahr…?“, fragten sie ohne zu zögern weiter. Roxas nickte heftig mit dem Kopf als Antwort. „Okay, das reicht jetzt. Wir wollen endlich mit dem Unterricht weitermachen…“, mischte sich der Lehrer ein. Roxas war sehr erleichtert das zu hören. -„Dann kannst duch dich jetzt setzen. Sag uns aber bitte vorher noch deinen Namen.“ „Natürlich. Ich heiße AXEL…“, kam er der Bitte des Lehrers nach und machte sich auf den Weg einen freien Platz zu finden. Als Roxas diesen Namen vernahm kam ihm plötzlich eine Art Geistesblitz. „Einen Moment. Axel…? Den Namen hab ich doch schon mal gehört…“ Aber wie ist das möglich? Das kann nicht sein…“, murmelte er so leise, dass es keiner mitbekam. Axel hatte in der Zwischenzeit einen freien Platz gefunden. Es war tatsächlich der Platz HINTER Roxas. Der Junge der dort saß hatte ihn Axel angeboten. Roxas jedoch merkte es erst gar nicht. Er war noch immer in Gedanken versunken. Bevor der Lehrer mit dem Unterricht begann flüsterte Axel Roxas schnell noch etwas zu: „Geht´s dir gut? Ich hoffe, ich konnte dir helfen.“ „Ja, alles okay. Mir geht´s gut…“, antwortete Roxas auch flüsternd. -„Danke…“ -„Gern geschehen…“ Nun fühlte sich Roxas wieder ein bisschen beruhigter. Aber trotzdem. Das Verhalten von Axel war mehr als merkwürdig. Die Beiden kannten sich doch nur flüchtig. Warum also benahm er sich dann so, als wenn er Roxas schon die ganze Zeit kennen würde. Das musste doch einen Grund haben. Keiner würde einen einfach so KLEINER nennen. Es war wie ein Rätsel für Roxas. Um also endlich Klarheit darüber zu haben und nicht durchzudrehen wegen allen mysteriösen Sachen der letzten Tage, einschließlich heute, musste er Axel zu Rede stellen. Koste es was es wolle… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)