So weit weg von Schreibfee_86 (....und doch so nah) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7. --------------------- Hektisch rannte sie durch die Straßen, nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können. Ohne auf den Verkehr zu achten, rannte sie über die Kreuzung, erst das laute quietschen und hupen eines PKWs, ließ sie innehalten. Schützend drehte sie ihm den Rücken zu. Langsam drehte sie sich um. Der Fahrer fuchtelte Wild hinter dem Steuer rum. Sein Gesichtsausdruck zeigte wie wütend er war. Einen Augenblick stand sie einfach nur da, dann lief sie so schnell es ging weiter. Es war nicht mehr weit, bald würde sie das Krankenhaus erreicht haben. Als sie vor dem großen Gebäude ankam, überfiel sie ein Gefühl von Angst. Mit überlegten Schritten ging sie weiter, Schritt für Schritt. Zaghaft drückte sie die große Eingangstür auf. Die Frau an der Information lächelte ihr freundlich entgegen. „Entschuldigen Sie bitte, ich suche Herrn Ryan Brander.“ Sagte Hitomi kraftlos. „Einen Moment bitte.“ Antwortete die freundlich aussehende Frau. „Station 4, die Zimmernummer wird ihnen eine der Schwestern sagen!“ „Danke.“ Sagte Hitomi, die Frau nickte ihr zu und sah der Schwangeren Frau nach. Im Fahrstuhl wuchs das Gefühl der Angst ins unbeschreibliche. Eine böse Vorahnung überfiel Hitomi und ließ keinen Zweifel daran, dass es heute das letzte Mal sei, dass sie diesen Mann sehen würde. Als sich die Türen endlich öffneten trat sie hinaus und lief auf eine der Schwestern zu. „Guten Tag, Hitomi Kanzaki ist mein Name, ich würde gerne zu Ryan Brander.“ Erklärte Hitomi. „Hallo, wir haben Telefoniert, ich bin Schwester Leonie. Kommen sie ich bringe sie zu ihm.“ Hitomi nickte und ging neben der Schwester her. Vor einer Tür blieb sie stehen. Sie wandte sich zu Hitomi. „Bitte erschrecken sie sich nicht. Er wird nicht mehr der sein, den sie kennen gelernt haben, die Krankheit, hat seinem Körper furchtbares angetan.“ Hitomi nickte abwesend. Dann öffnete die Schwester die Tür und bat Hitomi hinein. Langsam schritt Hitomi durch die Tür. Dann sah sie ihn. Sie schluckte hart. Er sah furchtbar aus. Tiefe Schatten unter seinen Augen verrieten ihr Schmerz und Schlaflosigkeit. Sein Gesicht wirkte ausgemergelt, die Augen, die sie so Energiegeladen angesehen hatten, waren glanzlos und wirkten müde. Ein sanftes lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, als er sie sah. Und Hitomi hatte das Gefühl als würde sein Gesicht aufblühen, seine Augen leuchten. „Hallo!“ sagte sie sanft und setzte sich auf den Stuhl der neben seinem Bett stand. „Ich dachte, du würdest nicht kommen.“ Erklärte er verschämt. „Natürlich komme ich. Du bist mein bester Freund.“ Erwiderte Hitomi empört. Sie griff nach seiner Hand. „Hitomi, ich habe mit ihr gesprochen. Ich habe mit Ilona gesprochen.“ Sagte er lächelnd, doch seine Stimme war schwach. Hitomi sah ihn neugierig an. „Und?“ fragte sie schließlich. „Sie ist hier. Sie hat mir verziehen.“ Antwortete er freudig. „Schade, dass deine Krankheit das erst bewirken konnte.“ Sagte sie bitter und ihre Gedanken driften ab zu dem König. „Hey, Hitomi. Was ist los?“ fragte er sie und blickte sie besorgt an. „Es tut mir leid, so habe ich das nicht gemeint, es ist alles in Ordnung, wirklich.“ Versicherte Hitomi ihm und drückte leicht seine Hand. Immer noch misstrauisch sah er sie an. Sie wollte es ihm nicht sagen, sie konnte einem todkranken Mann nicht ihre Probleme auflasten. Ihre Probleme sollten ihn nicht belasten. „Aber sie hat doch recht.“ Hörte Hitomi plötzlich eine Stimme hinter sich. Erschrocken wandte Hitomi sich um. Eine wunderschöne schlanke Frau stand in der Tür, mit zwei Kaffeebechern in den Händen. Sie hatte strahlend blaue Augen und langes blondes Haar. „Miss, es tut mir wirklich sehr leid, es steht mir nicht zu, so etwas zu sagen.“ Sagte Hitomi und blickte zu Boden. „Es ist schon in Ordnung.“ Versicherte die Blonde und kam langsam auf Hitomi zu. Freundlich reichte sie ihr einen der Becher. „Danke.“ Sagte Hitomi betrübt. „Jetzt habe ich beide Frauen, die mir jemals etwas bedeuten haben bei mir.“ Meinte Ryan grinsend. Dann begann er zu Husten. Immer schlimmer wurde der Anfall. Sein Gesicht verfärbte sich blau, er schien keine Luft mehr zu bekommen. Hitomi war aufgesprungen, der Kaffeebecher fiel klirrend zu Boden. „SCHWESTER!“ schrie Hitomi in den Flur. „WIR BRAUCHEN DRINGEND HILFE!“ Eilig kamen zwei Schwestern und ein Arzt angerannt. Die Schwester schob Hitomi und Ilona vor die Tür. Hitomi fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht und durch das kurze Haar. Dann ließ sie sich langsam auf einem Stühle, die in dem Flur standen nieder. Ihr war schwindelig und ihr Bauch schmerzte. Ein leises Stöhnen entrann ihr. Ilona kam auf sie zu und setzte sich neben sie. Behutsam legte sie Hitomi einen Arm um die Schulter und stützte sie. „Ist es ihr erstes Kind?“ fragte sie Sorgenvoll. Hitomi nickte und versuchte sich auf das Atmen zu konzentrieren. Dann bemerkte Ilona die Pfütze die sich unter Stuhl gebildet hatte. „Sie müssen sofort in den Kreissaal.“ Meinte die Blonde. Hitomi sah sie fragend an. „Ihr Baby ist bereits unterwegs.“ Sagte Ilona lächelnd. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Doch bevor Hitomi darauf reagieren konnte, krampfte ihr Bauch erneut. Die Wehen hatten eingesetzt. Ilona war aufgesprungen und rannte zu dem Schwestern Zimmer. „Wir brauchen einen Arzt!“ rief sie, doch nichts rührte sich. Eilig lief sie zu Hitomi zurück und zog die junge Frau hoch. „Kommen Sie, ich bringe Sie in die Geburtenstation.“ Meinte Ilona. „Aber was ist mit Ryan. Wir können doch nicht einfach gehen.“ Brachte Hitomi unter starken Schmerzen hervor. „Nun kommen Sie schon, ich kümmere mich um Ryan, sobald Sie versorgt sind.“ Widerwillig gab Hitomi nach. Ilona übergab die Hochschwangere Frau an eine Hebamme und begab sich auf schnell auf den Rückweg. Als sie auf dem Flur erschien. Kam eine der Schwestern auf sie zu. „Er schläft jetzt. Wie geht es der jungen Frau?“ fragte Schwester Leonie. „Sie ist jetzt bei der Hebamme. Wie geht es meinem Mann?“ fragte sie besorgt. „Es wird nicht mehr lange dauern, es tut mir leid. Leise öffnete Ilona die Tür und trat ein, sie hockte sich auf den Stuhl und umklammerte seine Hand. Leise fing die blonde Frau an zu weinen. Sie wusste nicht wie lange sie schon da gesessen hatte. Als er ihre Hand leicht drückte. „Warum weinst du?“ fragte er sie leise. Sie hob den Kopf und sah ihn aus ihren wunderschönen blauen Augen traurig an. „Ich will dich nicht verlieren. Ich war so dumm. Niemals hätte ich dich verlassen sollen. Ich liebe dich, Ryan. Ich habe dich immer geliebt, aber der Schmerz, der Verlust…. !“ „Psssssttt!“ machte Ryan und legte ihr seinen Finger auf die Lippen. „Es ist okay. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich liebe dich auch.“ Antwortete er ihr. Sie küsste seinen Handrücken und blickte in die braunen Augen. „Wo ist Hitomi?“ fragte er schließlich. „Ihr Baby kommt auf die Welt.“ Sagte Ilona lächelnd. Und auch Ryan lächelte. Dann wurde sein Blick glasig und seine Pupillen weiteten sich. Ilona wusste was geschehen war. Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Er war gegangen, tot. Hitomi kämpfte mit den starken Schmerzen, die ihr fast den Verstand raubten. Immer wieder presste sie. Seit vielen Stunden war sie nun bereits im Kreissaal. Doch der kleine Krümel wollte seine warme Heimat einfach nicht verlassen. Ihre Kräfte schwanden zusehends. Sie konnte nicht mehr, immer wieder driftete sie beinahe in eine Bewusstlosigkeit ab. Nur die aufmerksame Schwester an ihrer Seite hielt sie bei Bewusstsein. Eine Erstgeburt dauerte immer lange, doch noch nie hatte eine dieser Frauen so viel Blut dabei verloren.„Wir verlieren sie, wir verlieren Beide wenn wir nicht sofort handeln.“ Rief einer der Ärzte. „Wir können nur einen von beiden retten. Wir müssen sofort einen Abbruch durchführen und dann die Blutung stillen.“ Hitomi traute ihren Ohren nicht, „Nein, das dürfen sie nicht. Es ist mein Baby.“ Brachte sie unter tränen hervor. „Es geht leider nicht anders.“ Versicherte ihr einer der Ärzte. „VAAAAAANNNN!“ rief Hitomi aus letzter Kraft. Sie befürchtete er würde ihr nicht antworten, sie allein lassen. Er war ihre letzte Rettung. Er musste verhindern, dass sie ihr das Baby nahmen. Als sie keine Antwort erhielt, brach die Verzweiflung über sie herein. Hektisch begann sie sich die Schläuche aus den Armen zu ziehen. Sie musste hier weg. Niemand würde ihr Baby töten. Doch starke Hände drückten sie zurück auf das Kissen. Und spritzen ihr etwas. „NEEEEEIIIIIIIINNNNNN, Lassen sie mich!“ schrie Hitomi und zappelte aus Leibeskräften. „VAAAANNNN! Hilf mir doch.“ Brachte sie hervor, das Mittel das sie ihr gegeben hatten, begann zu wirken. Das letzte was sie wahrnahm, bevor sie das Bewusstsein verlor, war eine grelle Lichtsäule die sich mitten im Kreissaal stabilisierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)