Oneshots gesuchte Augenblicke sasu/saku von Lionness (Neue OS on by Lionness) ================================================================================ Kapitel 7: Meine und seine Welt ------------------------------- Es ist kein leichtes Thema welches ich mit diesem Oneshot anschneide. Ich hoffe es gefällt euch und gebt mir eure ehrliche Meinung wieder. Um ehrlich zu sein habe ich gezögert, denn es ist nichts über das man spielerisch schreibt. Ich hoffe also das ihr mit meiner Arbeit zufrieden seit. bye Lionness --------------------------------------------------------------------------------- Meine und Seine Welt Meine Augen, Grün schimmernd klar wie er es mir immer in gemeinsamen Stunden versichert hatte, schauen fasziniert hinauf zum Licht das selbst die kalte Vollmondnacht zu durchdringen vermag. Kennen wir sie nicht alle, diese seltenen magischen Momente? Ich schon, dieser Augenblick erinnert mich an einen bittersüßen, so zart wie schmelzende Schokolade. Knapp drei Jahre liegt er zurück, soweit fern, doch nie aus meinem Herzen. Diese eine Situation, in der dir klar wird, dass alles wovon du geträumt hast, vorbei ist, niemals existent war, aber du einfach noch nicht genug gelitten hast um aufzugeben -naiv. Sie ließ sich seufzend zurück aufs Bett fallen und genoss den heißen, stoßweisen Atem ihres Geliebten welcher ihr Dekolleté kitzelte und ihr eine warme Gänsehaut hinauf über ihre schmalen Arme und wieder ihren grazilen Rücken hinab schickte. Sakura wusste das es nicht ewig so weiter gehen konnte, ihre Beziehung kam an einen Wendepunkt, den sie entweder in Angriff nahmen oder sie trennte. Zwei Jahre waren sie beide nun schon zusammen, niemals hatten sie wirklich ihren Status geklärt, weder auf ihre Gefühle noch auf ihre ´´ Beziehung´´´bezogen. Immer mehr verlangte ihr Herz jedoch danach. Ihre Treffen blieben unter sich, was nicht hieß das sie sich versteckten, nur das keinerlei Absicht dahinter lag dass es an die Presse gelang, dass der jüngste Sohn des Uchiha Imperiums, der Investmentbanken der amerikanischen Ostküste, sich mit einer doch wohlsituierten aber weit unter seiner Klasse gelegenen Medizinstudentin einließ. Oft kamen die Fragen ob das was sie hier Tat richtig war, von tief unten aus ihrem Herzen geschwemmt. Doch gerade in solchen Augenblicken vermochte es Sasuke diese wie nicht wichtige verspielte Seifenblasen, in Form eines Blickes oder einer anderen Aufmerksamkeit an sie, einfach zerplatzen zu lassen. Und so wurden sie einfach wieder verdrängt als wäre dass ebene nie da gewesen, ohne wirklichen Sinn oder Erinnerungswert. Doch heute war es anders, keinerlei Zärtlichkeit vermochte ihren Drang zu sättigen, ihre Gedanken zu verwirren und so war es nur eine Frage von Sekunden bis der ruhige und reservierte Uchiha ihre Ablenkung bemerken würde. „Was ist los Sakura?“ Eine Tatsache welche die Haruno schon immer an dem Schwarzhaarigen sowohl bestaunte als ebenso verachtete war seine unbarmherzige Eigenschaft kalt und emotionslos zu sein. So das sie sich manchmal nicht einmal selbst erklären konnte warum ihr Herz, ihr Wegweiser, immer um einige Oktaven höher als auch schneller schlug wenn sie nur seine Anwesenheit erahnte. „Ich frage mich gerade warum ich dich liebe.“ Sie konnte sich kaum selbst hören und doch zweifelte sie keine Sekunde daran das er es mit Leichtigkeit hatte, so wie einfach alles in seinem Leben mit einer Art Segnung versehen zu sein schien. Ihr Herz setzte jedoch trotzdem aus als sich der Uchiha leicht von ihrem Oberkörper hoch stemmte und ihr aus seinen unerklärlich tief dunklen Augen bis in ihr Innerstes sah, als ob er erforschen könnte ob sie ihre Worte auch wirklich so ernst meinte, wie sie es tat. Höchste Spannung baute sich in ihrem Körper auf, die sie zusammen fasste in dem sie ihre zarten Hände in der Bettdecke verkrampfte, was ihm wie sie sehr gut wusste, ebenfalls nicht entgehen würde. „Wenn ich lieben könnte, wärst du es Sakura.“ Seine Hand die beinah vorsichtig durch ihr weiches langes Haar schlich konnte sie nicht wirklich registrieren, zu sehr paralysierten und schmerzten sie seine Worte. Doch ihr dummes kleines Herz wollte den Schmerz, wollte hoffen dass er es doch konnte. Dieses dumme kleine Ding erwiderte den intensiven Kuss des kalten Mannes und glaubte immer noch an das Unmögliche -naiv. Wenn ich heute zurückschaue, möchte ich gerne behaupten das ich es nicht noch einmal tun würde, nicht den selben schmerzhaften Fehler begehen könnte, doch die Wahrheit ist, jederzeit und ohne zu Zögern. Nach dieser fatalen Antwort in jener Nacht war keinerlei Erkenntnis gekommen und weitere zwölf Monate zogen durchs Land, bis zu jenem Tag an dem ich erfuhr, das mein Leben seine Wendung jetzt einfach ohne meine Zustimmung vollziehen würde. „Gratulation, sie sind Schwanger.“ Einer der vielen Gründe warum sie absolut auf Verhütung achtete war der Grund das Kinder in ihrer Familie mehr als Fatal sein konnten. Es gab einen genetischen Defekt, der Schuld daran trug dass ihr Cousin mit einigen Missbildungen zur Welt kam, ihr Vetter schwere Hirnschäden bei der Geburt erlitten hatte, die Nachricht lähmte ihren Körper, ihren Geist. Sie lebte jeden Tag mit dem Wissen, das es reines Glück war dass sie nicht ebenso krank auf die Welt gekommen war und sie wusste wie dankbar ihre Eltern dafür waren, so sehr das sie auf ewig ein Einzelkind geblieben war, in der Annahme mehr Glück einfach nicht zu verdienen. Ihre Hand wanderte wie von selbst zu ihrem noch flachen Bauch, ihr Herz erhöhte den Puls, sie hatte Angst das es ihrem Baby ebenso wie ihren Verwandten ergehen könnte, hinzu kam das Sakura bereits schlimmes ahnte, Sasuke war und blieb unnahbar. Doch sie wollte und konnte es ihm nicht verheimlichen, wie auch, sie konnte sich nicht vor der Verantwortung drücken, dieses Kind war ein Geschenk. Ganz gleich was noch geschehen würde. Noch immer völlig verwirrt und zweifelnd erreichte sie die Wohnung Sasuke´s, sie musste es wissen, hart aber wahr, jetzt würde sich alles entscheiden, ihr Herz wollte einfach nicht Misstrauen. Mit dem Zweitschlüssel den ihr der Schwarzhaarige erst vor kurzem gegeben hatte betrat sie die Wohnung und spürte gleich die angespannte Stimmung, welche wie ein unsichtbarer Schleier auf der Luft die sie atmete trieb. „Sasuke?“ Nervös und beinah vorsichtig durchschritt sie den kurzen Flur, nur von ihren aufkommenden Absätzen verfolgt. Im Wohnzimmer erwartete sie bereits der Uchiha, welcher ihr wie stets einen undurchdringbaren Blick schenkte, ohne Wünsche ohne Versprechungen. „Wo warst du?“ Etwas überrascht über die verstimmte aber doch sehr konkrete Frage, schaute sie ihn unsicher an, ehe sie ihren Mantel über der weißen Couch ablegte und leise antworte. „Beim Arzt.“ Sein unerschütterlicher Blick, welcher zeigte das er nicht vor hatte zu sprechen verunsicherte sie zutiefst, weshalb sie stotternd und wispernd weiter ausführte. „Ich bin …, ich bin schwanger Sasuke, ich … habe es gerade erfahren.“ Doch selbst die Neuigkeit schien ihn keineswegs zu überrumpeln, starr waren seine Augen weiter kalt auf sie gerichtet. „Ich weiß nicht wie das passieren konnte, wir haben immer verhütet, es ist schrecklich, das Baby ... Ich meine, wie .. was … was sollen wir jetzt tun Sasuke?“ Ihre Augen schafften es kaum den Blickkontakt aufrecht zu erhalten, doch es reichte aus um den Zorn zu bemerken welcher plötzlich durch jede Faser seines Körpers zu Strömen schien. „Verschwinde!“ Wie vor den Kopf gestoßen, nicht wirklich verstehend sah sie dem Uchiha zweifelnd ins Gesicht. „Was?“ „Schwanger? Du glaubst doch nicht das ich mich mit so etwas befasse? Ein Uchiha braucht keinen Bastard, ob Sohn oder Tochter ist mir egal.. Du warst ein Zeit vertreib, ohne Bedeutung. Verschwinde mit dem Bastard aus meinem Leben.“ Ich kann mich nicht wirklich erinnern wie ich aus der Wohnung kam, nach Hause fand, mein Seele war verstummt, meine Sinne gestorben und mein Herz zerbrochen. Mit jedem einzelnen dieser Worte hatte er meine Liebe ausgerottet und mich in eine alles zerreißende Verzweiflung gerissen. Wochenlang habe ich geweint und erst dann konnte ich neu anfangen, das Kind in meinem Bauch, das ließ ich nicht im Stich, ganz gleich wie sehr der Zorn mit jedem vergangen Tag seit diesem Streit anwuchs. Nach einem Monat verließ ich Japan und zog leicht außerhalb von LosAngeles nach Angelino Heights, wo ich einen Job als Nachtkrankenschwester an nahm, es war nicht einfach von mir als Schwangere zu überzeugen doch ich hatte Glück. Die Tage und Wochen waren schwierig, mein Hass und meine Sehnsucht wechselten sich regelmäßig ab, so sehr man es auch will, man kann nicht einfach vergessen, es gelang mir lediglich hin und wieder, für kurze Zeit alles zu Verdrängen. Mittlerweile war es mir gelungen Freunde zu finden, wie Ino Yamanka, eine junge Frau, dreiundzwanzig Jahre alt, genau wie ich selbst, welche mir stets eine große Hilfe war und schon sehr bald den Platz meiner besten Freundin einnahm. Sie war die Einzige der ich das Geschehene anvertraute, jedoch hatte sie für meine Zuneigung kaum Verständnis übrig. Sie war meine Hilfe, meine Stütze. „Du musst pressen Sakura!“ Wütend starrte die eben Angeschriene zu ihrer Linken, wo eine wild fuchtelnde Blondine ihr hysterische Anweisungen an den Kopf warf, dir ihr keine wirklich Hilfe waren. „Mach dir mal keinen Kopf Ino, ich bekomme hier das Kind.“ Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor bis endlich der unerträgliche Druck nachließ und wundervolles Geschrei den Kreissaal durchfuhr. Tränen lebten in ihren Augen auf und rollten warm und unablässig ihre geröteten Wangen hinab. Das reine pure Glück überrollte ihre Sinne als man ihr das kleine Bündel auf die Brust legte und sie sich praktisch selbst davon überzeugen konnte wie perfekt ihr Kind war. „Herzlichen Glückwunsch Frau Haruno, es ist ein Junge, kerngesund.“ Wenn ich meinen Jungen heute beobachte, die ersten Schritte von Keisuke sehe, erinnere ich mich immer an den Schmerz und ich muss damit leben das ich einfach nicht gut genug für Sasuke war, nicht genug um geliebt zu werden. Doch dieser kleine Junge mit den ebenso dunklen Augen, welche sich so selten und schwer auf meine konzentrieren, können es. Bedingungslose Liebe zwischen Kind und Mutter, ein Gefühl das mich über den Verlust meiner großen Liebe hinweg bringt. „Frau Haruno, ich will ehrlich sein, rein körperlich geht es ihrem Jungen gut, doch das Verhalten ist mehr als auffällig, wir vermuten AS. Er ist jetzt fünf Monate alt, wir haben einige Tests gemacht, sehr wahrscheinlich ist Keisuke ein Autist.“ Wie versteinert hielt sie ihr Kind an ihre Brust gepresst und lauschte dem kleinen aber intensiven Herzschlag, es war doch alles in Ordnung gewesen, sie hatte doch solch ein Glück gehabt oder etwa doch nicht? Ich liebe jeden Tag mit ihm, jedes Mal wenn er mit höchster Konzentration Mommy zu mir sagt, vergesse ich vor Glück zu atmen. Routine ist das wichtigste in unserem Leben geworden, denn nur mit ihr lebt Keisuke wie ein normales Kind. Jetzt ist er zweienhalb Jahre alt, ich weiß das ich mehr tun muss, er braucht besondere Therapien, teure Sonderschulen, denn mein Sohn braucht besondere Pflege. Ich kann unglaublich froh sein das der Autismus meines Sohnes sich kaum auf die Motorik oder den IQ auswirkt, Therapeuten sagen ihm eher großes Talent nach. Lediglich das erlernen der Sprache will ihm schwer fallen, eine Art Lernbehinderung, wie ich es nennen mag. „Mommy?“ Ich beobachte genau wie sein Blick sich zu Boden richtet, er ruhig zu mir kommt und mit seinem kleinen Zeigefinger über meinen Handrücken fährt, ein kleiner Tick, den er einfach bei jedem Ausüben muss den er kannte. Es zeigte sich schon sehr früh, wie voraus gesehen, früh kindlicher Autismus, in dem Fall jedoch eine leichte Form von AS, Asberger-Syndrom. Nicht viele wissen wo ich jetzt wohne, lediglich meine Eltern kommen uns Beide regelmäßig besuchen und selbst das war am Anfang schwer zu gestalten, was im Leben eines Autisten am wichtigsten ist, ist Routine. 1.Acht Uhr aufstehen. 2.Waschen und Zähne putzen. 3.Gemeinsam Anziehen. 4.Frühstücken um punkt Neun 5.Um halb zehn beginnt der Kindergarten 6.Drei Uhr wieder nach Hause 7.Mittagessen 8.Spielstunde immer um halb Fünf 9.Abendessen 10.Sandmännchen schauen 11.Gutenachtgeschichte 12. Kurz nach Sechs ins Bett Dieser Ablauf wird wenn es nach mir geht nur durch einen Notfall umgeworfen, einer der in den letzten drei Jahren nie eingetroffen ist. Vorsichtig streiche ich Keisuke über seinen schwarzen Haarschopf, er ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten, was mich sowohl beglückt als auch verzweifelt. „Liebling, Zeit fürs Frühstücken.“ Mit einem breiten Grinsen schiebe ich Keisuke durch das kleine Schlafzimmer und gleich gegenüber in die Küche. Oft kommt es vor das sein Blick sich ins Leere zieht und mein Junge mir entschwindet und ich habe Angst, jede Sekunde meines Lebens, das er irgendwann nicht mehr hinaus aus seiner Welt findet, nicht zurück zu mir und mich allein lässt. Zart und vorsichtig stupse ich Keisuke an als er mit dem Löffel erhoben, mitten in der Luft erstarrt und seine Augen ins Nichts starren. „Iss Liebling.“ „Mommy“ Ein knappes Nicken und dieses eine Wort. Ich glaube manchmal mein Kind kann sehen wie glücklich er mich macht, wenn er es sagt. „Ich liebe dich.“ Sachte setzte ich meine Lippen auf seinen nicht vorhandenen Scheitel, Berührungen können ihn einstweilen verunsichern, doch bei mir ist es selten. Ohne laute Geräusche lasse ich das Geschirr in der Spüle verschwinden, der Lärm würde ihn nur aufregen, diese Arbeit behielt ich mir immer für den Abend wenn er schlief. Sachte greife ich nach seiner Hand was Keisuke nicht wirklich zu spüren scheint, vielleicht ist er aber auch einfach viel empfindlicher als wir, das alles lässt sich wohl niemals mit Bestimmtheit sagen. Die Geräusche der Straße, welche uns mit dem Überschreiten der Haustür entgegen schlagen reißen meinen Jungen aus seiner Lethargie, die Motoren und die Hektik der Menschen schafften es jeden Morgen ihn zu verunsichern. Mit Bedacht hebe ich meinen Jungen auf die Arme, er krallt sich in meinen Mantel und vergräbt sich mit dem Gesicht an meiner Brust. Keisuke wird nicht leichter mit den Wochen und Monaten, doch mir bleibt keine andere Möglichkeit ihn den ganzen Block zu transportieren, in einem Kinderwagen verfiel er in hysterische Schreianfälle, die jedes Mutter- oder auch nicht Mutterherz erweichen lassen würde. Leise schnaufend schreite ich voran, genieße die kalte Winterluft welche meinen Atem in weiße Wolken verwandelt. Ich brauche zum Glück keine zehn Minuten zum Kindergarten, das meine Wohnung so nahe gelegen ist grenzte allerdings auch nicht im entferntesten an Glück oder Zufall, denn nach diesem Kriterium hatte ich mich damals umgesehen. Die Gebühren des Kindergartens, vom Staat gefördert und mit spezieller Unterstützung des Amtes um Kindern wie meinem Keisuke die nötige Pflege zu geben, fraßen schon fast meinen gesamten Lohn. Es war schwer alles allein zu regeln, doch mit den Jahren hatte ich mich daran gewöhnt und vielleicht ist es auch mein Stolz der verhindert das jemals auch nur der Gedanken in mir wuchs Sasuke um etwas Hilfe zu bitten. Ich würde durchs Feuer gehen, meine Seele und Herz verkaufen um meinem Sohn das zu bieten das er braucht und auch verdient. Ich hatte es getan, kurz nach der Entdeckung dieser schwierigen Krankheit, da hatte ich mich verraten, meine Ideale und Prinzipien. Meine Scham war unmessbar doch bereuen kann ich es nicht, ich hatte es für mein Kind getan. Als dieser Wagen neben mir hielt, in einer dieser regnerischen Nächte, mit dem funkelnden, gierigen Blick des Mannes, da hätte ich weglaufen können. „Eine Nacht Süße? Es soll auch nicht umsonst sein.“ Ich stieg ein ohne darüber nachzudenken, keine Ängste, keine Konsequenzen. Beim ersten Mal duschte ich um den Selbsthass fort zu waschen, doch mit den Tagen und Nächten, da wurde das Duschen nur noch zur normalen Hygiene danach, denn mein Inneres hatte begriffen das diese Schuldgefühle für immer bleiben würden. Im ersten Lebensjahr von Keisuke nährten wir uns von diesen sündigen Stunden, der einzige Weg zu Leben. Bis ich ihm begegnete, ich kannte ihn nicht wirklich und doch hatte ich das Gesicht nicht vergessen wo es dem seinen doch so ähnlich sah. Itachi Uchiha, ich schämte mich, hatte ihm nicht in die Augen sehen können, er schien sofort zu verstehen was ich dort in der Bar tat. Wir sprachen niemals darüber, seit jenem Tag unterstützte er mich und Keisuke. Vielleicht war es Mitleid oder einfach nur Mitgefühl, Schuldgefühle wegen seinem kleinen Bruder, doch so wie er mich nicht nach dem Geschehenen fragte, so fragte ich ihn nicht nach seinen Beweggründen. Regelmäßig kamen Geldsummen, die Wohnung musste ich nur zum Teil zahlen, doch selber erschien Itachi eher selten, wenn Geschäfte ihn in die Stadt führten. Mir tat seine Stille und unvoreingenommene Art sehr gut, er konnte Stunden dasitzen, mir zuhören oder einfach nur da sein. Zu Keisuke gab es keine wirkliche Bindung, er schien meinen Jungen zu mögen, beobachtete ihn bei seinen Spielen, doch Berührungen gab es nicht wirklich, dafür fehlte die Zeit. Zurückblickend konnte ich auch nicht behaupten jemals bemerkt zu haben das mein Junge auf einen Fremden einfach zugegangen war. Die Kindergärtnerin begrüßte mich bereits an der Eingangstür, ich gab mir Mühe breit zu lächeln als ich Keisuke auf der obersten Steinstufe absetzte und in die vor Unsicherheit flackernden, schwarzen Augen sah. „Hab viel Spaß mein Stück Zucker.“ Mein Spitzname für ihn zauberte ein winzigen Funken in seine Augen, welcher sogar durch seine Angst strahlte. Ein letzter, zaghafter Kuss auf seine Wange und dann wandte ich mich ab, musste sein leises und stetiges Murmeln ignorieren dass mir jeden Morgen erneut das Herz bluten ließ. „Mommy.....mommy“ Einige Stunde später betrete ich beinahe geräuschlos den Blumenladen meiner besten Freundin Ino, normalerweise müsste ich um diese Uhrzeit arbeiten, doch momentan war Urlaub angesagt. „Hallo Sakura, du bist aber früh.“ Ich nicke und trete näher an den Verkaufstresen hinter dem sie an einem wunderschönen Rosenstrauß werkelt. „Ja, das Einkaufen ging schneller als ich dachte.“ Ich sehe in die hellblauen, freundlichen Augen und frage mich wie jeden Tag was für ein Glück ich hatte als ich ihr beim Frauenarzt begegnete. Ich weiß gar nicht mehr genau wieso, ich saß da, weinte völlig stumm und ebenso wortlos ließ sich Ino ungefragt neben mir nieder und nahm meine Hand. Ich hatte sie einmal gefragt wieso, doch sie lächelte mich nur traumhaft schön an. „Kaffee?“ Meine Frage schoss ohne Zusammenhang in die Stille und trotzdem schenkte mir meine beste Freundin nur ein spöttisches Grinsen. „Habe ich das in den letzten Jahren unserer Freundschaft jemals verneint?“ Lachend zogen wir uns in den hinteren Teil des Ladens zurück um ein bisschen zu reden. Ino Yamanka, sie war die einzige Person die wirklich mit Keisuke umzugehen wusste, sollte mir jemals etwas passieren hatte ich rechtlich dafür gesorgt das sie sich um mein Kind kümmern dürfte. Nach einigen Minuten des stillen Genießens setzte Ino an. „Wie geht’s Keisuke?“ „Gut, es fällt ihm noch immer schwer in den Kindergarten zu gehen, es zerreißt mich wenn ich seine Unsicherheit und Angst höre. Jedesmal überfällt mich das Gefühl ich würde ihn im Stich lassen. Doch Frau Brendon meint es wäre wichtig das er sich abnabelt.“ Beruhigend legte sich Ino´s schmale Hand auf meine, welche ich haltlos auf dem Tisch platziert hatte. „Das ist es auch, ganz egal wie besonders Keisuke auch ist, jedes Kind muss diesen Weg gehen.“ Deshalb liebte ich diese Gespräche, meine Freundin zeigte mir deutlich was sie von meinen Plänen und Ängsten hielt, ich konnte mich bis jetzt immer auf sie verlassen. Der Anfang in den USA war für mich ziemlich schwer, das eine höhere Macht mir eine junge und selbstständige Japanerin mit gigantischen Träumen schickte war unfassbares Glück. „Ich bin dir so dankbar Ino, für Alles.“ „Das weiß ich, mach dir mal kein Kopf Kleines.“ So saßen wir da, still lächelnd und heißen Kaffee trinkend. Diese normalen Momente waren eher selten, doch sie gehörten zu meinem Leben, ich war dankbar für das Alles, sowohl das Normale als auch das Unnormale macht mich zu dem was wer ich bin. Sakura Haruno, Mutter von Keisuke Uchiha. Ich hatte Sasuke trotz allem als Vater eintragen lassen, am Anfang der Trennung hatte ich gehofft er würde mich suchen, mir sagen das er dass Alles nicht so gemeint hatte, doch die Wochen vergingen und meine Hoffnung verdorrte. Wie eine Blume die das Wasser ersehnte, so erging es meiner Sehnsucht. Vielleicht hätte ich in jenen Stunden mich selbst verloren, so sehr liebte ich diesen Mann, doch nicht solange ich Keisuke hatte, der mich wirklich liebte und brauchte. Es gibt Dinge, die sind wichtiger als das persönliche Glück. Ein Blick auf meine Uhr und mir verging die Gemütlichkeit, es war viertel vor Drei und ich musste noch die Einkäufe nach Hause bringen, bevor ich meinen Jungen vom Kindergarten abholen musste. „Du Ino... ich...“ „Ich weiß schon, geh nur, wir sehen uns morgen.“ Meine beste Freundin lächelte verständnisvoll und schob mich zur Eingangstür. Ich beeilte mich über die Straße zu kommen und erklomm schnell die ersten Stufen vor meiner Haustür. Bevor ich allerdings den Schlüssel umdrehen konnte unterbrach mich eine Stimme in meinem tun. „Sakura.“ Ich fuhr herum und legte unbewusst vor Schreck meine rechte Hand auf die Brust, er überraschte mich irgendwie immer. „Itachi, Gott hast du mir einen Schrecken eingejagt.“ „ War nicht meine Absicht.“ Mir entfloh ein Lachen. „Das will ich doch hoffen, ich will nicht vor Schreck sterben.“ „Das wäre auch durchaus schade.“ Er nahm mir ungefragt die Einkäufe ab und wir betraten gemeinsam die Wohnung. „Du hast nichts von deinem Besuch erzählt als wir letztens Telefonierten, war es nicht geplant?“ Itachi schien mein Unbehagen zu spüren, er schüttelte verneinend den Kopf. „Eher ungeplant, ich wollte nur mal... nach dir schauen. Geht es euch gut?“ „Ja, Apropos. Jetzt ist es gerade eher ungünstig mein Lieber, ich muss Keisuke in den nächsten fünf Minuten abholen oder es passiert ein Unglück.“ Ich versuchte überzeugend zu lächeln, doch ein Blick in diese dunklen Augen und mir wurde wieder bewusst wie leicht es für ihn sein musste mich zu durchschauen. „Ich komme mit.“ Ihm zu widersprechen hatte ich schon sehr früh aufgegeben, um genau zu sein, zwei Stunden seit unserer ersten wirklichen Begegnung. Zu der Zeit mit Sasuke sahen wir uns eher auf Party´s oder mal bei einem Brunch. Seufzend setzte ich nur ein, „Na gut.“ in den Raum. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg, keiner sagte etwas. Eine angenehme Stille breitete sich zwischen den soeben fallenden Schneeflocken aus, auf den ersten Blick mochten wir ein mehr als vertrautes Bild abgeben, doch das würden wir nie sein. Obwohl Itachi ihm sehr ähnlich sah und in seinen Handlungen vielleicht ebenso keinen großen Unterschied erschuf, er würde niemals er sein und mein Herz wusste das sehr genau. Wir hatten den Kindergarten erreicht und warteten auf dem Hof das die Klingel ertönte. „Wirst du mir eines Tages sagen warum du das hier tust?“ ich wusste die Antwort, noch bevor die letzte Silbe über meine Zunge gerollt war. „Nein.“ Ich senkte enttäuscht meinen Blick, betrachtete die armen schwachen Flocken, welche auf dem Boden schmolzen und wie uralte Sterne erloschen. „Aber vielleicht kann ich es irgendwann wieder gut machen.“ Bevor ich fragen konnte was er mir damit sagen wollte unterbrach das Läuten der Glocke uns. Die Türen wurden geöffnet und schon nach wenigen Sekunden sah ich den unverwechselbaren schwarzen Haarschopf. Ich trat näher bis er mich sehen konnte und dann wartete ich. Es war schwer für meinen Jungen sich wieder umzustellen. Schnelle Orts oder Personenwechsel erzeugten Angst und Panik. Deshalb hatte ich mich mit der Erzieherin darauf geeinigt zu warten und das würde ich, so lange bis er bereit für mich war. Und wenn es sein musste jeden weiteren Tag seines Lebens. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann würde er zugeben können wie sehr er sich verabscheute für das was er hier tat. Mit jeder Begegnung, jedem Wort lernte er sie mehr zu schätzen, ihre Art, ihr Wesen, er war ein Monster. Doch er konnte ihr die Wahrheit niemals offenbaren. Er wollte sie nicht verlieren, weder Sakura noch seine Familie, er war ein Egoist. Sein Bruder und er waren seit einem guten Jahr wieder enger zusammen gerückt, eine Vertrautheit war entstanden die auf Lügen und Betrug basiert und doch war ihm das Ganze zufiel Wert um es für die Wahrheit zu opfern. Sakura setzte sich neben ihm in Bewegung, ging dann jedoch wartend in die Hocke, er konnte es an den schwarzen Augen sehen, wie sehr sich sein Neffe über den Anblick seiner Mutter freute. Dieses Kind war weitaus besser und eindrucksvoller als sonst irgendeines. Man sagt ihm zwar eine Krankheit nach, doch in seinen Augen war der Junge nur überaus sensibel und wusste mit seinen Gefühlen schlecht umzugehen. Mit diesem Spleen erinnerte er ihn unheimlich an Sasuke, der sich früher als er noch klein war auch unheimlich schwer damit tat Freunde zu finden. Vermutlich hätte sich das niemals gebessert, wenn ein blonder Chaot, namens Naruto Uzumaki, nicht damals ohne Rücksicht auf Verluste darauf bestanden hätte Sasuke´s Freund zu werden. Und man musste dem Blonden eines lassen, er hatte es vor über zehn Jahren geschafft, war es sogar heute noch. Die Beziehung zu Sakura damals, war in den Augen der Familie Uchiha eher ein Zeitvertreib für den Sprössling, da dieser auch keinerlei Anstalten machte, seine mehr oder weniger geheime Geliebte offiziell vorzustellen. Keiner konnte ahnen das Sasuke dies nur aus zwei Gründen tat. Zum Ersten, weil er damals seine Gefühle noch immer schwer zu Ordnen konnte und das damit offensichtlich nicht wirklich erkannte. Und zum Zweiten, weil er Sakura Haruno für sich allein haben wollte. Wie er, Itachi, erst ein halbes Jahr nach der Trennung, zufällig bei einem Gespräch zwischen Sasuke und Naruto mitbekam. Das war der Moment wo ihm klar geworden war das er einen Fehler begangen hatte, den er irgendwie aus der Welt schaffen wollte. Doch er traute sich nicht seinem Bruder die Wahrheit zu sagen und so verging das Jahr. Als er Sakura Haruno dann ein weiteres Jahr später begegnete, wurde ihm das Ausmaß seines neidischen Komplott´s das erste Mal wirklich bewusst. Und der Feigling in ihm bot der jungen Frau in Not die Hand aber nicht die Ehrlichkeit die sie verdiente. „War es schön im Kindergarten?“ „Ja...Mommy“ Er sah wie zärtlich und vorsichtig sie ihn in ihre Arme zog und konnte es nur Bewundern. Die Stärke und Ausdauer von ihr war beeindruckend. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu der Wohnung von Sakura, auch wenn er sich geldlich an dieser beteiligte, sah er doch kein Recht etwas davon sein Eigen zu nennen. Er war ein Besucher, der es im Grunde nicht einmal verdiente nach den Beiden zu schauen. Doch immer wenn ihn Geschäfte in diese Stadt führten, zwang etwas in ihm dazu sie zu besuchen. So saß er da, am Küchentisch, während sie das Mittagessen zubereitete und der kleine Keisuke gegenüber von ihm, Linien auf einem Blatt Papier nachzog. Er sollte sich selbst diese Treffen verbieten, sie zermürbten ihn und doch war ein Teil in ihm, irgendwie dazu verpflichtet diese Schuld zu spüren, so oft es ging. Ich beobachtete Itachi sehr genau aus den Augenwinkeln, sobald er Keisuke ansah verlor sich sein Blick, als würden die Gedanken die ihn dann überfluteten verletzen oder einsperren. Er machte mir keine Angst, doch ich machte mir Sorgen, wenn der Anblick von Keisuke ihm so schlecht tat, warum kam er dann so regelmäßig? Ich war die letzte Person die ihn dazu zwang. Wenige Minuten später war das Essen auf dem Tisch und meine Gedanken zerbarsten wie Sandkörner im Wind. Wenn Keisuke auch in vielen Dingen Probleme hatte die ihn von normalen Kindern unterschied, wenn es um Spaghetti ging, gab es keine mehr. Grinsend sah ich dem Matschwerk meines Sohnes zu und konnte keine Kraft aufbringen ihn auf gerade Haltung oder den richtigen Umgang mit dem Löffel hinzuweisen, viel zu selten waren diese Momente, in denen mein Junge einfach nur Kind war. Es regnete in Strömen und ich beeilte mich wenigstens halbwegs Trocken über die breite und stark befahrene Straße zu kommen. Ich wollte nur ganz schnell bei meiner Arbeit vorbei schauen um meinen Lohn der letzten Wochen abzuholen. Das mich der kalte Regen so überraschen würde war natürlich nicht geplant. Es war kurz nach Acht und mein Junge schlief schon seit einer ganzen Weile, die Gelegenheit also. Ino würde sich gut um ihn kümmern, selbst wenn einer von seinen gar nicht mal so seltenen Alpträumen Keisuke wecken würde. Das vertraute Klingeln an der Tür als ich den Diner betrat entlockte mir ein Lächeln, ich hatte damals großes Glück gehabt hier zu landen. Joey war ein sehr netter Zeitgenosse und zeigte sehr viel Verständnis für meine Situation. „Hey Lexie, ist unser Boss da?“ Ich umarmte kurz meine Kollegin, welche mit einem Grinsen auf den Lippen auf die Küche zeigte, also war mal wieder jemand dort ausgefallen und der alte Herr stocksauer. Ich lachte leise und ging Kopfschüttelnd direkt auf die Schwingtür zu, es brachte mir nichts jetzt wegzulaufen, die Miete zahlte sich nicht von allein und ich hatte auch nicht allzu viel Zeit. „Joey?“ Mir schlug der schwere Duft von Hamburgern und Friteusenfett entgegen, welchen ich genüsslich auf sog, ich hatte eine ganze weile am Hungertuch genagt, ich wusste jede Mahlzeit mehr als zu schätzen. Damals kurz nach der Geburt von Keisuke, da gab es nicht viel was ich hatte, weder ein richtiges Heim, noch viel Nahrung, die Zeit würde ich niemals einfach vergessen. „Sakura, was machst du hier?!“ Ich verdrehte die Augen, was für eine überaus freundliche Begrüßung, doch ich sah gleich was dafür verantwortlich war. Joey war ein korpulenter Mann in höheren Jahren, ich war mir gar nicht so sicher, doch ich glaubte die fünfzig waren letztes Jahr dran. Er schwitzte, trug eine viel zu enge Schürze für seinen Runden Bauch, welche einige verschieden farbene Kleckse aufwies und fluchte durch zusammengepresste Lippen. Eigentlich war es ziemlich amüsant mit anzusehen doch wie gesagt, ich hatte nicht viel Zeit. „Hallo Joey, ich wollte meinen Lohn abholen.“ Eigentlich hatte ich wie sonst auch mit einer längeren und anstrengenden Diskussion gerechnet, doch heute war er dank des Personalausfalls wohl wirklich im Stress. „Liegt im Büro auf dem Tisch, hatte schon gestern mit dir gerechnet.“ Erklärte er mit einem minimalen Grinsen als ich ihn fragend ansah, doch als zischend kleine Flammen auf der Grillplatte entstanden wandte er mir ungerührt und maulend den Rücken zu. Ich nahm Kurs auf das Büro und wunderte mich gar nicht mehr das es hier ebenso nach Pommes Frites stank, trotz der vielen Dunstabzugshauben zog der intensive Geruch einfach überall hinein. Der weiße Umschlag mit meinem Namen lag direkt auf dem Tisch und ich nahm ihn schnell an mich, er wog ganz leicht, ein gutes Zeichen, denn Scheine waren immer schön. Ich verabschiedete mich mit einem lauten Gruß um die Küchengeräusche zu übertönen und kassierte ein halbes Winken, während er seinen anderen Koch beschimpfte. Grinsend trat ich wieder durch die Schwingtür hinaus und lief beinahe mit Lexie zusammen, ihr stand der Schweiß auf der Stirn und ihre dunkelblonden Haare klebte ihr leicht im Gesicht. „Wo ist denn Rachel?“ Normalerweise arbeiteten wir immer zu zweit, was kein Wunder war, unser Diner war stets gut besucht und gerade zu später Stunde wurde es meist nur schlimmer. „Noch nicht aufgekreuzt, keine Ahnung warum.“ Das Klingeln in der Küche unterbrach sie in ihrer Erklärung. Sie stöhnte laut, wischte sich den Pony aus den Augen und rannte über die Schwelle. Gerne hätte ich ihr geholfen, doch ich hatte wirklich keine Zeit, mit einem schlechten Gewissen trat ich an den voll besetzten Tischen vorbei. Die Tür schwang langsam auf, kurz bevor ich die Klinke zufassen bekam, ich wollte weitergehen doch das Gesicht welches mir in die Augen sah, so hellblaue Augen, die ließen mich erstarren. Der junge Mann trat ein, musterte mich aufgrund meines geschockten Gesichtsausdrucks und ich konnte es förmlich hinter seiner Stirn arbeiten hören. „Oh, mein, Gott.“ Seine Stimme klang noch genauso schön und freundlich wie vor mehr als drei Jahren, ich hatte ihn gleich auf den ersten Blick erkannt. Naruto Uzumaki, die Welt war klein, klein hart und grausam. Ich wollte mich an ihm vorbei drängeln doch er folgte mir mit diesem ungläubigem Blick, das er mich nicht erkannt hatte war wohl auszuschließen. „Sakura Haruno?“ Ich widerstand gerade so der Versuchung ihm auf französisch einem vom Pferd zu erzählen, drücken hatte eh keinen Sinn, dafür war der Blonde viel zu hartnäckig. Ich blieb abrupt stehen und er rannte versehentlich in mich hinein, seine Tollpatschigkeit ließ mich leicht Lächeln, was ich jedoch einstellte als ich mich zu ihm umdrehte. „Ja, Naruto ich bin es.“ Er zog mich in eine beinahe erdrückende Umarmung und lachte erheitert. Erst nach einigen Sekunden schien ihm aufzufallen das ich mich total verspannt hatte und schob mich ein Stück von sich, er versuchte seine Freude wohl ein wenig zu Zügeln. Ich sah sie trotzdem wie wild in seinen blauen Augen tanzen. Eigentlich freute ich mich ihn wiederzusehen, er war ein sehr guter Freund gewesen, oft waren wir zu viert ausgegangen, in diesen Momenten hatte es sich angefühlt als wären Sasuke und ich ein Paar gewesen. Doch ich war mir sicher das Naruto noch immer sein bester Freund war und das konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Jetzt nicht, nie mehr. „Es tut mir sehr Leid, doch ich muss weiter, ich habe nicht sehr viel Zeit.“ „Äh, ja, ähm, wohnst du hier in der Nähe? Ich bin für einige Tage zu Besuch bei einer einem alten Studienkollegen. Wollen wir uns nicht noch mal treffen, zum reden mein ich?“ Ähm? NEIN! Ich wollte es laut aussprechen, doch ich tat es nicht, er schien sich wirklich sehr über unser Treffen zu freuen, das konnte ich ihm irgendwie nicht antun. „Ja das können wir machen, im Moment habe ich Urlaub.“ „Oh, sehr schön. Wie wäre es Morgen hier im Park, gegen drei?“ Ich war sofort peinlich berührt, ich dachte an meinen kleinen Sohn und wusste nicht genau was ich Naruto sagen sollte. „Da, da kann ich nicht Naruto, ich muss Keisuke aus dem Kindergarten holen.“ „Keisuke?“ Er schien maßlos verwirrt weshalb ich es noch einmal genauer erklärte. „Meinen Sohn.“ Naruto wirkte plötzlich verunsichert, als hätte ich etwas falsches gesagt, ob Sasuke ihm verheimlicht hatte das wir einen Sohn hatten? Der Gedanke tat weh, doch er war am verständlichsten. Schnell fing er sich, was ich an seinem echten Lächeln erkannte dass immer mehr Platz auf seinem Gesicht ein nahm. „Dann kurz nach drei und wir Treffen uns im Park.“ Ich wollte wieder absagen, es war schwer mit Keisuke, der Lärm würde ihn sicher verunsichern und dann auch noch ein fremder Mann. Doch ich wollte es trotzdem versuchen, Naruto einfach nicht enttäuschen. Es war lange her das ich jemanden aus meinem alten Leben getroffen hatte. „In Ordnung Naruto-kun, morgen kurz nach drei.“ Ich lief schneller als nötig über die Straße und auch noch die nächsten zwei Querstraßen, es fühlte sich an als könnten meine Beine nicht mehr stoppen. In Gedanken versunken betrat ich meine Wohnung und wurde sogleich von einer munteren Ino begrüßt. „Na, bist du jetzt reich?“ Völlig verwirrt von der Begegnung sah ich kurz irritiert auf. „Was?“ „Dein Lohn Schätzchen, bist du jetzt reich?“ Ich antworte kurz angebunden. „Keine Ahnung.“ Sofort gingen die Alarmglocken meiner besten Freundin an, ich sah ihre Besorgnis beinahe Wellen schlagen. „Du bist so blass, was ist passiert?“ „Ich bin Naruto begegnet.“ Ich murmelte seinen Namen nur sehr leise, als würde ich damit die Realität verhindern können. Ino´s gute Ohren hatte ich allerdings dabei unterschätzt. „Dem Naruto Uzumaki, bester Freund von Sasuke Uchiha, dem Vater deines Sohnes?“ Das war alles ziemlich zutreffend, ich nickte langsam und sank dann einfach an der geschlossenen Haustür herunter. Sofort war sie bei mir, wie immer wenn mein Leben den Bach runter ging. „Ich habe sie gefunden.“ Er nickte mehrmals als er der hellen Stimme am Ende der Leitung lauschte und versuchte deren Fragen zu beantworten. „Ja, es war gar nicht so leicht. Sie schien auch ziemlich überrumpelt, morgen werde ich sie länger sprechen.“ Erneut nickte er, was sollte er auch erwidern? „Bitte Hinata, bleib ruhig, natürlich werde ich vernünftig an die Sache ran gehen.“ Eine weitere Pause entstand,in der er der aufgeregten Stimme seiner schwangeren Verlobten lauschte, seit die Hormone in ihrem Körper die Vorherrschaft hatten, neigte ihr sanftes Wesen zur Übertreibung. Naruto fragte sich warum er sich das Versprechen von ihr nur abnehmen lassen hatte? Achja weil er ein verliebter Trottel war. „Bitte Naruto, ich möchte sie wiedersehen, wir wollten immer das sie die Patentante unseres ersten Kindes wird, auch die Trennung mit Sasuke ändert nichts daran. Mir ist egal wie verletzt er ist, ich habe ja auch Verständnis für ihn, doch Sakura bleibt meine Freundin. Finde sie, für mich.“ Seufzend beendete er das Gespräch und schmiss sich auf das harte Bett seines Hotelzimmers, jetzt hatte er sie gefunden, doch ob Sasuke ihm das verzeihen würde war fraglich. Naruto hatte ganz vergessen Hinata von Keisuke zu erzählen, sie hatte das Kind also bekommen, je länger er darüber nachdachte desto logischer war ihre Handlung. Sakura hätte es niemals abtreiben lassen können, so war sie nie gewesen. Ich hielt Keisuke fest an der Hand als wir ganz langsam und vorsichtig den Park betraten, er schaute wie hypnotisiert zu den Eichhörnchen, die wie wild um eine Nuss oder Eichel kämpften. „Süß nicht, das sind Eichhörnchen Kleiner.“ Ich hatte mich neben ihn gehockt und flüsterte leise, ich wollte ihn weder erschrecken noch stören. „Hallo Sakura.“ Ich fuhr zusammen und bemerkte wie mein Sohn es mir gleich tat, hilfesuchend und voller Angst klammerte er sich an meine Seite. Langsam stand ich auf und strich Keisuke beruhigend über den Kopf, es schien ihm zu helfen, doch seine Augen waren noch immer auf Naruto gerichtet, der mehr als verwirrt schien. Ich seufzte ohne einen Ton, wenn ich schon auspackte, dann musste ich wohl auch alles erklären. „Hallo Naruto.“ Noch einmal beugte ich mich zu Keisuke hinunter und flüsterte so leise, das nur er mich hören konnte. „ Das ist ein alter Freund, er ist sehr sehr lieb, bitte sage hallo.“ Wie erwartet zeigten meine Worte nicht viel Wirkung, er schrie nicht, das war gut, doch er sagte auch nichts zu ihm. „Mommy..“ Ich folgt seinem Blick, welcher wieder zu den Eichhörnchen glitt, lächelnd drückte ich ihn ein Stück nach vorne und er stolperte leicht in diese Richtung. Mit einem mulmigen Gefühl ließ ich ihn los und beobachtete genau sein tun. Es fiel ihm nicht mal auf das ich nicht mehr so nah neben ihm stand, das war selten, normalerweise überrollte ihn Panik wenn er allein war. Über Naruto´s Anwesenheit wurde ich mir erst wieder klar, als dieser dicht neben mich trat. Entschlossen es hinter mich zu bringen gab ich ihm keine Gelegenheit komische oder unangenehme Fragen zu stellen. „Die letzten Jahre waren nicht immer einfach als alleinerziehende Mutter doch es klappt ganz gut. Während ich schwanger war habe ich als Nachtschwester gearbeitet, nach der Geburt brauchte ich bessere Arbeitszeiten und habe in dem Diner angefangen, da wo du mich getroffen hast. Keisuke ist jetzt zwei, man hat als er nur wenige Monate alt war AS bei ihm bemerkt. AS ist ein Syndrom dass häufig bei Kindern auftritt, er ist ein Autist, zwar nur in leichter Form, doch das macht das Leben nicht immer einfach.... Er spricht nur wenig, er hat Schwierigkeiten beim lernen aber ansonsten ist er kerngesund, die Ärzte sagen sogar er ist überdurchschnittlich schlau. Mit entsprechenden Therapien könnte er mit fünfzehn oder auch schon früher, ein fast normales Leben führen.“ Ich schwieg für eine Weile und beobachtete genau seine Reaktion auf meine Worte, er lächelt noch immer freundlich und sah meinem Jungen zu. „Er scheint mir ein toller Junge zu sein. Er sieht ihm sehr ähnlich, wirklich.“ „Ja, das tut er.“ Keisuke hatte sich hingesetzt und bewegte sich nicht mehr, kein Stück als wäre er zu Stein erstarrt. Sofort regte sich Sorge in mir, ich hatte Angst das er wieder einmal träumte. Ich wollte bereits näher treten als gerade Naruto mich am Arm festhielt und damit aufhielt. „Ich muss nach ihm sehen, er hat das manchmal dann ist er wie weggetreten.“ „Ich kenne mich nicht so damit aus, doch ich glaube er hält nur still um die Eichhörnchen anzulocken.“ Neugierig sah ich genauer zu Keisuke und bemerkte dann, wie er seinen Kopf wartend nach rechts kippte, wie er es immer tat wenn ich länger mit dem Essen brauchte oder zum spielen. „Du hast recht.“ Ich lachte leise und Naruto schloss sich mir an. Wir setzten uns auf eine Bank die keine vier Meter von Keisuke entfernt war, während dieser noch immer zu warten schien. „Ich möchte dir etwas beichten Sakura.“ Seine Stimme ließ mich aufsehen, tief und voller Reue. „Was?“ „Es war kein Zufall das ich dich getroffen habe, ich habe dich gesucht.“ Überrascht schossen meine Augenbrauen nach oben, das Klang wirklich nach einer Beichte. „Ich wohne auch nicht bei einem Freund sondern im Hotel, denn ich bin nur wegen dir hier. Bevor du jetzt zurecht sauer wirst, lass mich bitte erklären. Hinata und ich sind Verlobt, wir werden bald heiraten und sie ist schwanger... wir wollten immer das du die Patentante unseres ersten Kindes wirst und dass wollen wir noch. Hinata hat mich deshalb gebeten dich zu suchen.“ Jetzt war ich sprachlos, wie sehr hatte ich meine alte Freundin vermisst, ihre hellen Augen, das fröhliche Lächeln und ihr sanftmütiges Wesen. Trotzdem überraschte es mich das sie sich Sasuke widersetzten, ich konnte mir nicht vorstellen das er damit einverstanden war. „Es ehrt mich, wirklich, nichts würde ich lieber tun, doch ich denke es wäre Sasuke nicht Recht und da möchte ich mich nicht einmischen. Versteh mich nicht falsch Naruto, ich würde natürlich sehr gerne die Patentante werden aber ich habe hier mein Leben, weit weg von Japan und das nicht ohne Grund.“ „Das du so etwas sagen würdest hatte ich ehrlich gesagt schon erwartet, doch ich bleibe ja noch ein Weilchen, wenigsten noch miteinander reden sollte möglich sein meinst du nicht?“ Er versuchte zu lächeln, doch ich sah ihm an wie stark ihn meine Absage traf. „Natürlich können wir reden, sooft du magst, ihr habt mir schrecklich gefehlt!“ Diesmal war ich es die den Blonden umarmte, ich genoss das alte Gefühl von Freundschaft und roch meine alte Heimat förmlich. Es brummte tief in seiner Brust als Naruto plötzlich laut lachte und mich mit seinem ausgestreckten Arm auf meinen Sohn aufmerksam machte. Er saß ganz ruhig in dem Toten Gras, sein dicker Schneeanzug schützte ihn gut vor der Nässe und er hielt auf seiner Hand eines der zahmen Eichhörnchen, das ihm genauso in die Augen zu schauen schien, wie Keisuke es tat. Am liebsten hätte ich ein Foto von dem Anblick gemacht, Naruto dachte mit und schoss eins mit seinem Handy, danach grinste er mich viel versprechend an. „Ich werde es dir schicken, wenn du mir deine Handynummer gegeben hast.“ „Das ist Erpressung mein Lieber.“ Ich lächelte freundlich und nannte ihm ohne zu Murren die Nummer. „Kannst du mit ihm Essen gehen, ich meine ein Restaurant, ich würde dich gerne Einladen.“ Er meinte es gut mit mir, doch ich erinnerte mich zu gut an das letzte Essen in der Öffentlichkeit, den Laden hatte ich bis heute nicht mehr betreten. „Nein, also es könnte gehen, doch dem Stress will ich ihn nur ungern aussetzen.“ „Verstehe ich, was hältst du dann davon wenn ich bei dir vorbei komme und für dich koche.“ „Das ist okay, warte ich schreib dir gleich die Adresse auf.“ Etwas hektisch suchte ich in meiner Handtasche nach Stift und Zettel, ehe ich das Gewünschte darauf schrieb. Er nahm das Papier lächelnd an und ich sah erneut zu Keisuke der seinen neuen Freund langsam auf der Wiese absetzte, er schien sich zu verabschieden. Langsam erhob ich mich ebenfalls und schaute dabei auf die Uhr, es war fast vier und normalerweise gab es jetzt Essen, Gott sei dank hatte ich noch Reste von Gestern. „Es ist gleich Zeit für das Mittagessen und Keisuke braucht diese feste Routine, also wir müssen dann los.“ Er verstand sofort was ich ihm sagen wollte und stand ebenfalls auf. „Ist schon in Ordnung, ich komm dann morgen gegen kurz nach drei zu dir, dann kann ich in Ruhe kochen und bring den Zeitplan nicht durcheinander.“ Keisuke ergriff vorsichtig meine Hand, die ich auch nicht mehr los ließ. „In Ordnung dann bis morgen.“ Wir liefen langsam Richtung Ausgang während ich meinen Jungen fasziniert beobachtete, der Tag hatte ihm gut getan, er lächelte abwesend und schien glücklich. „Hattest du Spaß mein Kleiner.“ Er schaute ganz langsam zu mir auf, sagte jedoch erstmal nichts, als müsste er noch überlegen was ich gefragt hatte. „Ja.. hatte ich..“ Als ich an diesem Abend den Abwasch tätigte waren meine Gedanken seit sehr langer Zeit wieder bei Sasuke, ich konnte einfach nicht verhindern das ich mich zu fragen begann was er wohl gerade tat. Ich musste genauso krank sein wie Keisuke, wenn ich es recht bedachte sogar schlimmer, denn wie masochistisch muss man sein um an etwas festzuhalten das einem nur jede weitere Minute seines Lebens weh tut. Mir war wirklich nicht mehr zu Helfen. Seufzend stellte ich den letzten sauberen Teller in den Geschirrständer zum Trocknen, ehe ich auf leisen Sohlen zum Zimmer meines Sohnes schritt. Er schlief tief und fest, was ich an seinem leisen Schnarchen hörte, es war minimal, wie ein zu starkes Einatmen, es war einfach nur süß. Eigentlich war alles an ihm niedlich, er war mein Sohn, natürlich fand ich wie jede andere anständige Mutter auch das mein Junge der hübscheste und Beste war. Wobei das wahrscheinlich nicht mal eine Übertreibung war, schließlich waren da Gene eines Uchiha im Spiel. „ Er hat dir niemals geholfen, sich nicht einmal gemeldet, doch trotz allem hasst du ihn nicht, richtig?“ Ino schenkte mir einen vorwurfsvollen Blick aus ihren wunderbar blauen Augen, langsam schüttelte ich träge den Kopf. „Nein, zumindest nicht so wie du oder Andere es von mir erwarten würden. Ich weiß das dass schwer zu verstehen ist, doch ich kann ihm keinen Vorwurf daraus machen das ich mir mehr von dieser Affäre erhofft habe. In diesem Sinne also nein, ich hasse ihn nicht, doch ich werde ihm nie verzeihen das er unseren Sohn nicht zu schätzen weiß. Du hast Recht, er wollte nie etwas mit Keisuke zu tun haben und daran habe ich mich gewöhnt, genauso wie an die Wut, diesen Zorn der bei diesem Gedanken immer in mir wächst.“ „Er ist ein Idiot Sakura, dich und Keisuke nicht zu wollen beweist mir wie dumm er ist, da kann er noch so lange Uchiha heißen.“ Leise lachte ich während ich dabei die Zimmertür schloss, sobald er schlief musste sie nicht mehr auf bleiben, dann bemerkte er die Dunkelheit nicht. „Es ist jetzt über drei Jahre her, irgendwann sollte man abschließen.“ „Vielleicht hast du recht, obwohl ich es ungerecht finde das er einfach so davon kommt. Er kann einfach so weiter leben, ohne auch nur einen Tag an euch zu denken.“ Ich zuckte ungewollt zusammen, wenn das wirklich so war dann war das unendlich traurig. „Tut mir Leid Sakura, ich und mein loses Mundwerk, es war nicht so gemeint.“ Ino zog mich in eine sanfte Umarmung, die ich entschlossen erwiderte. „Doch war es und es war ehrlich.“ Ich zog sie entschlossen zu meiner kleinen Couch und entfernte mit einem kräftigen Ruck den Korken einer Rotweinflasche, den Abend würde ich mir nicht vermiesen lassen. Es war spät als er auf die Einfahrt des Uchiha Familienanwesen fuhr, Hinata strich ihm immer wieder beruhigend über die Hand und doch, so gern er es auch wollte, er konnte sich nicht beruhigen. Der Zorn in ihm war erschreckend, böse und kalt, so fühlte sich das Stechen in seiner Brust an, doch er wusste das eine Einmischung in die Sache ihm eigentlich nicht zu stand. Hinata klingelte für ihn und schenkte ihm ein weiteres Lächeln, er bewunderte sie für ihre Ruhe, er hatte ihr noch nicht erzählt was er in den USA genau herausgefunden hatte. Vor drei Stunden war er gelandet und hatte auch gleich eine Einladung zum Abendessen erhalten, eine die seine Verlobte natürlich nicht ausgeschlagen hatte, natürlich nicht, wo er ihr die Wahrheit noch nicht gesagt hatte. Durch die Jahre lange Freundschaft kannte er die Familie von Sasuke besser als seine, wo diese ihn doch viel zu früh verlassen hatte und er nur mit einer Pflegemutter dienen konnte. Er hatte trotz allem eine sehr schöne Kindheit gehabt, er hatte Glück gehabt und das wusste er. „Hallo, Naruto, Hinata, kommt doch rein ihr beiden.“ Mit einem knappen Nicken tat er die überaus freundliche Begrüßung von Mikoto Uchiha ab, sie war eine sehr liebenswürdige Frau, doch er vertraute heute seiner Stimme nicht. „Guten Tag Mikoto-san, vielen dank für die Liebe Einladung.“ Im Stillen war er seiner Verlobten dankbar, sie war ein Engel und schien wie immer zu spüren das er einfach nicht sprechen konnte. Unter der Führung der Älteren betraten sie das große Esszimmer, in dem gerade der Rest der Familie Platz nahm. Ein Blick über die drei Uchiha Männer und seine Hände formten sich ungewollt zu Fäusten. Als Sasuke ihn sah stand er noch einmal auf und umarmte ihn, er schaffte es gerade so diese zu erwidern, es brachte ihm natürlich einen musternden Blick ein welchem er auswich in dem er sich an den Tisch setzte. Für ein Paar Minuten als das Essen aufgetragen wurde fragte er sich ob es die Sache wert war, diesmal sah er in das Gesicht von Itachi und konnte selbst kaum glauben was er erfahren hatte. Doch so schrecklich die Neuigkeit war, durfte er sich in die Angelegenheit einmischen, immerhin ging es um die Familie, er war nicht Teil von ihr, oder?“ „Wie war die Reise?“ Mikoto versuchte wie sonst auch ein Gespräch zum Laufen zu bringen und ihm war klar das er nicht unhöflich sein durfte. „Gut aber anstrengend.“ „Wo waren sie denn?“ Diesmal war es eine junge Blonde Frau die er bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte, sie saß ihm direkt gegenüber und doch war er zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. „Ich war in Amerika, entschuldigen sie, ich will nicht unhöflich sein, doch ich habe gerade überhaupt nicht zu gehört, der Jetleg wissen sie, wer sind sie?“ Er konnte wirklich von Glück sagen das die hübsche Frau es ihm nicht übel nahmen, sie machte einen offenen und sehr warmen Eindruck, doch ihre Worte ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. „Das ist doch nicht schlimm, ich bin Temari Sabakuno, die Verlobte von Itachi.“ „Ja das sind Neuigkeiten nicht Dobe, da schafft es mein Bruder ja noch rechtzeitig vorm alt werden zu heiraten.“ Er wusste nicht was ihm mehr die Galle hoch trieb, ihm das Gefühl gab sich jeden Augenblick schrecklich übergeben zu müssen. Die Tatsache das Sasuke sich so für seinen Bruder freute oder Itachi´s darauf folgender Satz. „Das einzige Wunder daran ist wohl das ich es noch vor dir schaffe.“ Ihm viel das Besteck aus den Händen und sein ganzer Körper schien plötzlich nur noch voller Kälte, seine Augen richteten sich auf die vor Schalk funkelnden des älteren Bruders. „Ist was nicht in Ordnung Naruto-kun?“ Hinata legte ihm eine Hand aufs Knie, doch obwohl er ihre Handlung mit ansah, ihre Worte hörte, war das Blut welches vor Wut in seinen Ohren rauschte viel lauter. Ihre Handlungen erreichten ihn nicht mehr. „Hier ist gar nichts mehr in Ordnung!“ Er sprang auf und der Stuhl viel knallend um, schepperte auf den dunklen Fliesen, doch das kümmerte ihn nicht. Ihm war als spürte er nur noch das Rauschen und das Zittern seiner Hände, vielleicht wäre er auf Itachi losgegangen wenn Sasuke ihn nicht an der Schulter gefasst hätte. „Was ist mit dir los Dobe, hast du den Verstand verloren?“ Ihm war klar das Sasuke von seinem Verhalten nichts hielt, auch wenn sie beste Freunde waren, er war ihm zu impulsiv. „Nein habe ich nicht, ich halte dieses Spiel hier nur nicht mehr aus!“ Er schüttelte die Hand von ihm ab und sah dem Schwarzhaarigen direkt in die Augen, jetzt oder nie. „Sage mir ehrlich Sasuke, gehöre ich für dich zur Familie?“ Es wurde unsagbar Still im Raum und Naruto schwor sich, wenn jetzt ein Nein kam, dann würde er es mit Fassung tragen und die Wahrheit mit ins Grab nehmen, doch wenn nicht... „Du bist wie ein Bruder für mich und das solltest du wissen.“ Der Blonde konnte förmlich spüren wie sich alle Anwesenden wieder entspannten, sie dachten wohl alle das wäre der Auslöser für sein Verhalten, irgendwie Lachhaft, man müsste ihn doch besser kennen. „Als dein Bruder, wie du mich nennst, würdest du von mir doch die Wahrheit wissen wollen oder? Immer und egal worum es geht oder?“ Wie auf Befehl streckten sich die vielen Rücken wieder durch, als erwarteten sie das hoch gehen einer Bombe, wie recht sie diesmal doch mit der Vermutung hatten, doch nur Naruto wusste wie schwerwiegend diese Explosion seien würde. „Immer.“ Naruto senkte mit schmerzvollem Blick die Augen, er konnte die Trauer auch nicht verbergen als er entschlossen wieder auf sah. Sein bester Freund sah ihn unverwandt an, noch einmal atmete Naruto durch, bevor sein kalter Blick über die Schulter von Sasuke, zu seinem Bruder glitt. „Du hast es gehört, er will die Wahrheit.“ Es wurde ganz still, so still, das man glaubte sogar das Atmen wäre eingestellt worden. „Itachi?“ Obwohl Sasuke von außen unnahbar wirkte, so sah Naruto den Funken Unsicherheit. „Ich weiß nic...“ „-..wage es dich nicht das auszusprechen!“ Er packte Itachi am Hemdkragen und stürzte mit ihm gegen die hintere Wand, der Ältere schien völlig überrumpelt, während die restlichen Anwesenden Mienen voller Entsetzen zeigten. Als Sasuke näher kommen wollte hielt Naruto ihn mit einer Hand zurück. „Du wolltest die Wahrheit und die sollst du kriegen, ich gebe Itachi die letzte Chance dir alles zu beichten.“ „Was soll er mir beichten?“ „Er wird es dir sagen und ich sage dir etwas anderes dafür. Etwas oder viel mehr ein Gedanke den ich dir niemals ins Gesicht gesagt habe, weil ich Angst vor deiner Reaktion hatte.“ „Sag ihn mir, ich höre dich.“ Für einen Moment war Itachi vergessen, er hielt ihn zwar noch immer fest an die Wand gedrückt, doch sein Blick galt nur dem seines besten Freundes. „Ich habe dir nie gesagt, das ich es für einen Fehler gehalten habe, etwas Itachi zu verzeihen und Sakura für das Gleiche zu hassen.“ Man sah deutlich wie viel allein der Name seiner früheren Geliebten in Sasuke auslöste, sein ganze Gestalt erstarrte und seine Augen verdunkelten sich unheilvoll. „Ist das alles?“ Zischend entwichen dem Schwarzhaarigen diese Worte und obwohl Naruto wusste wie viel er gerade riskierte, tat er es trotzdem, für das Richtige. „Ich fand es falsch von dir Sakura einfach raus zu schmeißen und ich fand es sogar richtig Feige ihr zu sagen das sie bloß ein Zeitvertreib war.“ Sasuke riss die Augen auf, der letzte Teil, der konnte nicht sein. „Woher weißt du was ich zu ihr gesagt habe?“ „Sie hat nicht ein Wort von dem was du ihr an den Kopf geworfen hast vergessen, über drei Jahre, jede Silbe, jeder Satz in ihrem Gedächtnis verankert.“ „Du hast dich mit ihr getroffen?“ Er hatte seinen besten Freund noch nie so voller Zorn und Verzweiflung gesehen und das grauenvolle daran war, gleich zwang er ihn in die Knie. Er warf einen alles vermittelnden Blick zu Itachi, welcher noch blasser wurde als es die Uchiha´s von Geburt aus waren. Er drückte automatisch fester zu, als er sich weiter zu dem Älteren vorbeugte. „Sage es ihm, sag ihm die Wahrheit.“ Jetzt waren alle Blick auf Itachi gerichtet, welcher mit glasigen Augen ins Nichts zu starren schien, für einen kurzen Augenblick glaubte Naruto das er sich drücken würde. „Ich.... ich habe dich gehasst, damals und auch wenn das heute nicht mehr so ist, es ändert nichts an dieser Tatsache. Ich habe den Druck gehasst den Vater mir auf die Schultern gelegt hat, während du die Narrenfreiheit bekamst, ich habe es gehasst das Mutter dich immer so umsorgt hat und mich vergaß weil alle erwarteten das ich alleine klar kam. Aber am meisten habe ich dich für etwas ganz anderes gehasst..“ Ein trauriges Lächeln spielte auf den Lippen von Itachi, was Naruto dazu veranlasste ihn los zu lassen, ohne Halt rutschte er die Wand hinab und blieb dort ungerührt sitzen. Schien nur noch die Augen seines kleinen Bruders wahrzunehmen. „Ich erinnere mich genau an den Tag an dem ich dich das erste Mal mit ihr gesehen habe und du warst so glücklich. Du hast es sicher nicht deutlich gezeigt und doch, ich bin dein Bruder, natürlich habe ich es gesehen und wie habe ich es gehasst. Die vielen Frauen die ich hatte, die wollten nur meinen Namen und mein Geld, damals dachte ich das sie genauso sei, deshalb habe ich es ausprobiert. Und weißt du was ich feststellen musste, sie hat es nicht mal bemerkt, sie hat es mit keinem Deut registriert wie ich versucht habe sie dir wegzunehmen. Grausam der Moment wie ich erkennen musste das Sakura Haruno dich deiner Selbst wegen liebt, abgöttisch ohne den kleinsten Schatten, so stark das ich sie hassen musste. Diese Frau und du hast sie so lange gehabt doch sie nie vorgestellt. Da habe ich den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht, ich habe dich das erste Mal in meinem Leben angelogen und behauptet ich hätte mit ihr eine Affäre gehabt... eine Affäre die es nie gab, weil sie nur dich sah.“ Naruto beobachtete genau was mit Sasuke geschah, wie sein Blick abdriftete und die Informationen zu viel für ihn wurden, doch er wusste genau das nur jetzt der Moment da war um reinen Tisch zu machen, deshalb sprach er für Itachi weiter. „Du hast ihr gesagt sie hätte dir nichts bedeutet, sie wäre ein Zeitvertreib ohne Bedeutung gewesen und sie hat dir geglaubt, bis heute. Sie hat den Bastard wie du ihn geschimpft hast zur Welt gebracht, sein Name ist Keisuke, er ist zwei und er ist fantastisch.“ „Hör..auf. “ Leise waren seine Worte, fast ein wenig verzweifelt, doch Naruto hörte nicht auf, denn wenn Sasuke jetzt weg lief verlor er Alles, entgültig und ohne es jemals gehabt zu haben. „Sie hat ihn alleine groß gezogen, Itachi hat sie später getroffen, ihr Geld gegeben und sie macht es wundervoll. Dein Sohn.“ „Hör auf!“ Diesmal schrie der Schwarzhaarige es ungehalten, doch Naruto grinste seinen Freund nur an und schritt auf ihn zu, während er weiter fort fuhr. „Dein Sohn ist etwas besonderes, er sieht genauso aus wie du, man behauptet er wäre sehr intelligent doch..“ Diesmal ließ er absichtlich eine Pause um zu sehen ob Sasuke überhaupt eine Reaktion zeigte, mit einem Mal schoss sein Kopf hoch und brachte den Uzumaki damit zum weiter sprechen. „Doch, wozu Sakura nicht mehr kam, war dir zu sagen das euer Kind womöglich Krank seien könnte. Sie hat ihn gekriegt und ist für ihren Mut belohnt worden.“ Er zog Sasuke in eine feste Umarmung um die Worte ab zu dämmen, die nur für ihn bestimmt waren. „Lauf nicht weg vor dem was man dir mit einer Lüge genommen hat. Flieg hin und sag ihr die selbe Wahrheit die ich dir erzählt habe, denn mit ihr habe ich das nicht getan. Hol dir wieder was rechtmäßig immer deines war.“ Schleichend verstrichen die Sekunden, wie eine Zeitlupe des Lebens. „Begleite mich.“ „Natürlich, bis ans Ende der Welt wenn es seien muss.“ Ich hatte es nicht eilig an die Tür zu gehen, es war später Nachmittag, Ino war zu Besuch und ich trug Keisuke seitlich auf meiner Hüfte weshalb ich mich nur vorsichtig bewegte. Wir hatten Pizza bestellt, sonst hätte ich die Tür niemals so sorglos geöffnet, ich wäre gewarnt gewesen. Meine Beine erstarrten, meine Augen hielten die Seinen fest, so fest das sie beinahe brannten, er tat sich vor mir auf wie eine Halluzination. Naruto stand vor ihm, doch er verdeckte ihn nicht gut genug um mich an meiner Offenbarung zweifeln lassen. Drei Jahre, drei lange und harte Jahre, doch ich würde ihn überall erkennen, ganz gleich was passierte. Die Tränen kamen, liefen haltlos, ich konnte sie nicht aufhalten, nicht einmal fort wischen aber einen Ton kam nicht über meine Lippen. Erst die kleinen Hände von Keisuke, die sanft über meine Wangen streichelten, unabsichtlich die Spuren verscheuchten und fast schon ungeschehen machten, weckten mich aus der schmerzhaften Trance. „Mommy..?“ „..I..Ino..o“ Ich hörte ihre Schritte hinter mir und war froh das sie die Situation so gleich erkannte, sie nahm mir meinen Jungen ohne ein Wort ab und versuchte ihn zum Spielen in seinem Zimmer zu animieren. Sein Blick verfolgte kurz Keisuke, voller Neugier, voller Etwas dass ich nicht erkennen wollte. Ich vergaß das Atmen, ich vergaß das Leben, alles verblasste neben diesen Augen welche das erste Mal seit ich sie kannte Schmerz und Trauer ausstrahlten. „Hast...du Mitleid?“ Ich ließ mir keinen Spielraum für Zweifel, kalt und schneidend erklang meine Frage, wenn er von Naruto alles erfahren hatte und glaubte sich jetzt einmischen zu müssen, dann kannte er mich schlecht. Er sagte kein Wort, ich sah wie Naruto versuchte ihn unauffällig mit dem Ellbogen anzustupsen und ich ignorierte es. „Wir brauchen dich nicht, ich brauche dich nicht und Keisuke braucht dich auch nicht.“ „Er ist mein Sohn.“ Ich konnte nicht sagen was der raue Unterton in seiner Stimme mir vermitteln wollte, doch es war sowieso nicht stark genug um meine verletzte Seele zu bändigen. „Das hat dich drei Jahre lang nicht interessiert, jetzt spielt es auch keine Rolle mehr. Nichts, das du sagst wird etwas ändern.“ Ich wollte mich ungerührt abwenden, die Tür schließen, doch Naruto schüttelte mit traurigen Augen den Kopf, sein Blick allein genügte um mich zu stoppen. Solch einen Schmerz, ich konnte nicht verstehen wo er her kam, dachte ich doch tatsächlich das nur mir dieser widerfahren war. „Was ist?“ Ich hatte es nicht fragen wollen, kein Wort hätte meine Lippen verlassen sollen, da war wohl mein Herz das sprach, Hoffnung auf Leben spürte. „Nichts, nichts das ich dir sagen könnte.“ Damit steckte Naruto zaghaft lächelnd seine Hände in den Hosentaschen und stieg langsam die drei Stufen hinab. Ich sah ihm dabei zu wie er still in das geparkte Auto vor meiner Haustür stieg. Erschöpft lehnte ich mich an den Türrahmen und sah ihn einfach nur an. Den Mann der mein Leben war, der mein Leben zerstörte, der noch immer mein Leben bedeutete. „Ich kann dich nicht hier rein lassen.“ Ich sah an dem Funkeln in seinen Augen das er meine Botschaft verstanden hatte, diese Wohnung, unser Leben, ich war nicht mehr allein, ich durfte ihn nicht zu mir lassen. „Hat dir Naruto erzählt das Keisuke ein Autist ist?“ Ich hatte es mir gedacht, so etwas wollte er seinem Freund sicher nicht mitteilen, Sasuke schüttelte stumm den Kopf und ich fragte mich unwillkürlich was er jetzt wohl dachte. „Er ist kein Bastard, er ist nicht dumm, er ist mein Sohn, er ist mein ein und alles.“ Ungewollt trat ich mit meinen energischen Worten zwei entschlossene Schritte nach vorn, ich wollte ihn Herausfordern. „Sag mir, was willst du hier Sasuke-kun, ist nicht alles gesagt? Ich habe nie etwas von dir verlangt, nie Geld oder dergleichen gefordert und akzeptiert das ich mehr für dich fühlte als du es konntest. Ich habe nie eine Bitte geäußert, also BITTE, verschwinde aus unserem Leben, ich kann dich jetzt nicht mehr halten, ich muss an Keisuke denken.“ Sasuke trat rückwärts eine Stufe hinab und mir zerschnitt diese Geste das Herz, dieses dumme Ding, warum machte es sich auch stets Hoffnung? Meine Hand glitt zu meiner Brust, verkrampfte sich dort. „Ich werde gehen.“ Eine weitere Stufe trat er den Rückzug an, ich sah es stumm mit an, er tat was ich wollte und es fühlte sich so falsch an. Mit größtem Aufwand verbot ich meiner Hand nach ihm zu greifen, ihn in irgendeiner Weise zum Bleiben zu bewegen. „Aber ich will das du eines weißt, ich habe gelogen, gelogen als ich sagte du würdest mir nichts bedeuten und das du lediglich ein Zeitvertreib für mich warst. Und ich will das du auch weißt warum ich dich und auch mich belogen habe, weil ich verletzt war, weil ich dir nicht vertraut habe.“ Unbewusst hielt ich den Atem an, es lag nicht an seiner wunderschönen tiefen Stimme, die sich noch immer wie Seide auf Haut anfühlte, es war die Bedeutung seiner Worte, er widerlegte alles was mich die letzten Jahre unaufhörlich gequält hatte. „W..War.um sagst..du .. das?“ Schwach erklang meine Stimme, die Verzweiflung schlug über meinen Worten zusammen wie ein verheerendes Gewitter. „ Weil ich dachte das du mich mit Itachi betrogen hast, weil ich ihm geglaubt habe, weil ich dachte das du mich nie geliebt hast.“ Er stand da, begleitet von einer Inneren Unsicherheit die ich nie zuvor gesehen hatte, die ich an ihm niemals sehen wollte. Geschockt schlug ich meine Hand vor den Mund, Itachi´s Worte drangen zurück in mein Bewusstsein. „Aber vielleicht kann ich es irgendwann wieder gut machen.“ Sie bekamen eine schreckliche Erklärung für mich, mir wurde bewusst wie sehr ich dem falschen Mann vertraut hatte. Ich erinnerte mich an unseren früheren Begegnungen und seine Annäherungsversuche wurden das erste Mal wirklich deutlich. Es war erschreckend und traurig wie ich all das hatte Übersehen können, wie ich die Zweifel die jetzt so deutlich und klar erschienen, nicht wahrgenommen hatte. „Er.... warum?“ Voller Unglauben sah ich zu Sasuke, der mir mit seinem Blick auswich ehe er antwortete. „Neid, er war neidisch auf mich.“ „ Du hast ihm geglaubt.“ Es war eine Feststellung von mir, wie konnte ich ihm das zum Vorwurf machen so fragte mich mein Inneres denn ich hatte ihm auch vertraut, er war sein Bruder. „Er ist mein Bruder, ich habe ihm vertraut.“ Diesmal war ich es die ihre Augen weg scheuchte, fort von ihm, selbst wenn das alles Wahr war, es war zu spät, es waren drei Jahre vergangen, es gab keine Chance. „Er hat sehr gelitten, sich selbst immer wieder mit seinen Besuchen bestraft, das solltest du wissen.“ Ich fragte mich noch im selben Moment wie die Worte meine Lippen verließen wie ich den Mann nur verteidigen konnte und doch waren sie wahr, die Worte. „Jeder Moment mit euch war meiner, er hat mich bestohlen.“ „Du kannst nicht lieben, schon vergessen?“ Ich schaffte es sogar zu Lächeln und ihn dabei direkt anzusehen. „Das habe ich einmal gedacht, ja...“ Eine ruhige Stille glitt über uns, wir sahen uns wie wir es nie zuvor getan hatten, da war ich mir sicher und dieses Gefühl war erschreckend und berauschend. Sasuke war während unseres Gespräch wieder hinauf gekommen, stand nicht weit von mir, wieder spürte ich dieses Verlangen nach ihm zu greifen. Doch ich konnte nicht, es würde nichts ungeschehen machen, diese Dinge waren passiert. Er hatte mich verletzt und uns allein gelassen, das konnte ich nicht verzeihen, so gern mein Herz auch wollte. Es schmerzte, die Erkenntnis das ich nichts dafür tun konnte und er auch nicht, es war mir bewusst. Da standen wir, so nah, so weit. Ein kleiner Schritt, eine Kleinigkeit die keiner von uns vollbringen konnte, weil so viel zwischen uns stand. Erschrocken zuckte ich zusammen als ich etwas an meiner Hand spürte, überrascht sah ich hinab und sah ihn, Keisuke. Voller Unglauben sah ich das Wunder mit an, ein Geschehen das es in seiner und auch meiner Welt nie gegeben hatte. Er hielt mich weiter fest und schritt dabei voran, als er die Hand seines Vaters berührte, ohne Scheu, ohne Angst, da entstand ein Band das sie alle niemals erahnt hätten. Voller Faszination sah Sasuke hinab, in die tiefdunklen Augen, er sah aus wie er selbst und doch war da eine Wärme die er nie wirklich gehabt hatte, sondern vor einer Ewigkeit erst erlernen musste. Dort, tief in ihm, in der Seele seines eigen Fleisch und Blutes, seinem Sohn, sah er sie, Sakura. Es mögen Welten seien die uns Trennen, Hass der uns verschlingt, unter sich begräbt, doch ein Herzschlag, ein Funken Liebe kann die Brücke bauen. Ein Brücke, ein Band das sie alle vertreibt, sie alle überrascht, sie alle berauscht. Und dafür bedarf es keiner Worte, nur einer Hand. Ich sehe ihm zu, so klein, so perfekt. Beobachte ihn bei jeder seiner Bewegungen, für seine vier Jahre ist er erstaunlich ruhig, seine dunklen Augen wandern langsam durch jeden Raum, bevor er ihn wirklich betritt. Keisuke, ist ein unglaublicher Junge. Doch, es ist bei ihm wie bei allen Kindern, es gibt gute und schlechte Tage, es gibt Tage, da erreichen mich seine Blicke nicht, da ist er fort. In seiner eigenen Welt, einer Welt die ich niemals betreten kann und ich bete jede Sekunde meines Lebens, das was immer dort so lockt, ihn nicht für immer holt. Das er mich nicht verlässt, mit seinen Sinnen, mit seinem Herzen, denn er ist der Grund meines Daseins. Ich kann ihn nicht verlieren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)