Oneshots gesuchte Augenblicke sasu/saku von Lionness (Neue OS on by Lionness) ================================================================================ Kapitel 10: Der Mond spricht Teil 2 ----------------------------------- Hier meine lieben Leser, ist der zweite Teil von ´Die Sterne Wispern´, man muss glaube ich vorigen nicht kennen um diesen hier zu verstehen. Das bleibt also euch überlassen. Es hat etwas gedauert, ich weiß, aber laufende FF´s haben immer vorrang, dass versteht und kennt ihr sicher. Ein dritter Teil bleibt ebenfalls in Planung. Ich hoffe ihr habt Spaß am Lesen, so wie ich es am Schreiben hatte. Die Familienverhältnisse waren neu für mich, weil die meist erst nach meinem Epilog entstehen würden. Sagt mir ruhig was ihr davon haltet. liebste Grüße eure Lionness --------------------------------------------------------------------------------------- In jener Nacht, vor mehr als zwanzig Jahren, da schwebten die Wolken in kleinen Feldern übers dunkle Firmament und die Luft kalt, klar, war alles was die Welt in jenem Moment für ein kleines Mädchen zu bieten hatte. Ihre grünen Augen leuchteten in der Dunkelheit, selbst heller als der Schnee, welcher über das flammende Land Konoha gefallen war, der Dezember versprach Kälte. Mit entschlossener Miene stapften ihre kurzen Beine durch die weiße Masse, ihre dicken Strümpfe hielten die Nässe fern von ihrer Haut und die wenigen Flocken die vor ihren Augen tanzten ignorierte sie in ihrem kindlichen Stolz. Man hatte ihr heute offenbart das sie niemals eine Ninja werden könnte, das ihre Pflicht zu Hause lag, das es für sie keine andere Möglichkeit gab. Sakura Haruno war jung, gerade mal zehn Jahre alt und doch wusste sie was sie wollte, sie wollte es lernen zu kämpfen. Ihre Tests waren sehr gut ausgefallen auch wenn es kein besonderes Talent an ihr gab, sie konnte eine Ninja werden, doch ihren Vater hatte die Tatsache nicht interessiert. Sakura wollte ihre Eltern glücklich machen, das hatte sie beschlossen, es war ihre Aufgabe als Tochter und deshalb war sie hier, nahe des dunklen Waldes. Sie wollte sich von ihrer Zukunft, die nicht ihre werden durfte, verabschieden. Es war mühsam für ihre kurzen Beine durch die dreißig Zentimeter hohe Schneedecke zu kommen, doch würde sie erstmal unter den Baumwipfeln ankommen, so wusste selbst das kleine Mädchen, würde das weiße kalte Unheil weniger werden, wenigstens ein bisschen. Ein leiser Seufzer entglitt ihren Lippen, während Sakura mit einem frustrierten Gesichtsausdruck den lästigen Pony aus ihre Augen pustete. Ein schöner Haarschnitt mochte wie ihre Mutter meinte ja vielleicht gut aussehen, doch praktisch war er sicher nicht. Ihre Gedanken wurden ruhiger als das Knarren der gefrorene Äste sie erreichte, sie war nicht wie andere kleine Mädchen, sie fürchtete weder die Dunkelheit noch den Wald. Oft war sie hierher gekommen, Abends wenn niemand sie sah und niemand ihr verbieten konnte sie selbst zu sein. Heute war ihr Blick nicht so klar, Tränen liefen ihre kalten Wangen hinab und der Schmerz war in ihren Augen unendlich. Sie war jung, natürlich, Sakura konnte nicht alles auf der Welt verstehen, doch sie Verstand sehr deutlich wenn sie etwas Verlor. Und heute war es ihre Zukunft gewesen, nur für sie allein, die an der harten Realität zerbrochen war. Ein Geräusch das nicht von den mageren Blättern oder den wilden Tieren herrührte ließ sie aus ihren düsteren Gedanken schrecken, ihr fehlte die Übung und doch glaubte Sakura das es Metall war welches jene erzeugte. Es war nicht das erste Mal das sie den Jungen sah, er ging schließlich mit ihr zur Akademie, sie war sich allerdings sicher das er sie noch nie bemerkt hatte. Warum sollte er auch? Er war ein Uchiha, jeder von ihnen war etwas besonderes, alles viel ihnen leicht wie eine samtig weiche Feder und das fand Sakura immer wieder unfair. Sie wollte auch so schnell sein, so gut zielen können, doch ihr Talent war nicht so groß. Sakura vergaß für eine Weile das Atmen und staunte über den Jungen, welcher immer wieder hinfiel nachdem er im Sprung versuchte seine Zielplatten in den Bäumen zu treffen. Die Shuriken klirrten wenn sie richtig trafen, doch nur selten kam das Geräusch, viel öfter ein angestrengtes Stöhnen. Erneut viel Sasuke und sie fragte sich bei seinen blutigen Knien, wie oft ihm das heute schon passiert war. Vorsichtig damit der kühle Junge sie nicht sofort bemerkte, trat sie dichter heran und hörte plötzlich leises Murmeln. „Ich werde besser, ihr werdet es alle sehen. Ihr werdet Augen machen, denn ich werde der Beste. Ich brauch deine Hilfe nicht Nii-san, ich werde kämpfen.“ Von diesem Augenblick an bewunderte sie ihn, er war so jung wie sie, doch er strotzte vor Kraft und Wille. Sie wollte einfach so aufgeben, warum eigentlich? Weil es ihr Jemand sagte? Anscheinend sagten ihm auch viele das er nicht der Beste werden könnte. Er war jetzt ihr Vorbild, ja, ob er wollte oder nicht! ~*~ Heute waren ihre Augen sicher nicht mehr so jung, Falten zogen sich fein aber sichtbar um ihre Mundwinkel. Sie galt als sehr schön, nicht das sie es von sich selbst glaubte doch viele sagten ihr dies nach. Sie beobachtete ihren Mann genau, wie er sich bei der Ratsversammlung Gehör verschaffte, er war eine imposante Erscheinung jeder hörte und respektierte ihn. Seit knapp zehn Jahren waren sie verheiratet und sie bereute keinen einziges von ihnen, er war ihr Leben. Es gab vieles wofür sie glücklich sein durfte, sie hatte einen Mann der sie schätzte, eine Familie der sie sich anvertrauen konnte und zwei wundervolle Kinder. Ihr Sohn würde sicher noch auf sein wenn sie in einer Stunde nach Hause kommen würden. Lächelnd wartete sie auf das Ende, ihr Mann war schließlich Clan Oberhaupt, er musste bei solchen Anlässen den Vorsitzenden spielen und obwohl sie dafür Verständnis hatte wünschte sich Sakura oft er wäre einfach nur ein normaler Mann. Viele trugen ihre Standpunkte vor, Sasuke saß ruhig da und hörte sich jeden Einzelnen von ihnen an, manchmal musste die Rosahaarige ihn dafür bewundern, für die besonnene Art. Er lebte seinen Traum, das konnte sie ihm jeden Tag ansehen. Als sie zu später Stunde das Haus betraten sah sie das Licht im Wohnraum und löste sich lächelnd von dem gebotenen Arm ihres Mannes. Mit schnellen Schritten kam Kaizen um die Ecke gehuscht und warf sich an die Hüfte seiner Mutter. „Ich habe lange warten müssen.“ Mit einem sanften Lächeln strich die Rosahaarige ihrem Acht jährigen Jungen durchs schwarze Haar. Er war das Ebenbild seines Vaters, eine Ähnlichkeit die sie beglückte und erfreute. „Ich weiß mein Schatz, warst du artig?“ „Natürlich Mutter.“ Er blies empört die Wangen auf um ihr zu verdeutlichen wie absurd die Frage von ihr war. Sakura lachte leise und löste sich von ihrem Jungen. „Und deine Schwester?“ „Schläft.“ Er lief an ihr vorbei und sah ruhig zu seinem Vater welcher sich bereits zur Treppe wandte. „Komm.“ Kaizen strahlte übers ganze Gesicht und griff nach der Hand seines Vaters, welcher stumm nach oben schritt. ~*~ Morgen würden Fugaku und Mikoto zum Abendessen kommen, es gab ihr doch zu denken das ihr Schwiegervater eine so förmliche Anfrage voraus geschickt hatte. Obwohl sie noch immer nicht die besten Freunde waren, hatte er sich mit ihr Ausgesprochen und akzeptiert das sie war, wer sie war. Doch so etwas wie eine schlechte Ahnung ließ sie nicht zur Ruhe kommen, denn ihr siebter Sinn kratzte an ihren Gedanken. Fast lautlos stieg sie die Treppe hinauf, an der ersten Tür erfassten ihre Ohren die kühle Stimme ihres Mannes der seinem Sohn eine Kriegsgeschichte erzählte. Ob es für ihren Jungen gut war schon so viel blutiges und grausames zu erfahren sei dahin gestellt. Es war die einzige Stunde am Tag in der Sasuke Uchiha durchgehend redete. Lächelnd ging sie an der angelehnten Tür vorbei und betrat das nächste Zimmer. Das Kinderbett lag still in der Dunkelheit und obwohl Sakura wusste welches Bild sie bei näherer Betrachtung erwarten würde, trat sie dem entgegen um ihr Mutterherz zu beruhigen. Eine warme Wonne erreichte wallend ihr Herz als der kleine Körper ihrer vier jährigen Tochter deutlich wurde. Ihr helles Haar lockte sich leicht um ihr weißes Gesicht und ihr noch so vollkommen zarter Brustkorb hob sich in einem kräftigen Takt. Mit einem Lächeln zog sie die dünne Nachtdecke wieder über den Körper, der weiter tief im Traumland verweilte. Sie schenkte ihrem Kind einen sanften Kuss auf die Stirn, ehe sie mit vollkommener Zufriedenheit das Zimmer verließ. Früh würde der nächste Tag anbrechen, denn ihre Tochter war ein wahrer Frühaufsteher, was weder sie noch Sasuke je verstanden hatten. So war doch jedem klar, zumindest jedem der das Paar gut kannte, das es keinem von ihnen lag früher als nötig aufzustehen. Morgen war Samstag, ein wunderschöner Tag, so schön, da ihr überaus talentierte Kaizen nämlich nicht zur Akademie musste. So stolz sie auch auf ihren Sohn und seine überragenden Leistungen war, die Zeiten zu denen sie deswegen morgens aufstehen musste waren grotesk. Ruhig zog sie sich um und streifte ein Nachthemd über, kaum das ihr Kopf die weichen Kissen berührte trat auch Sasuke ins Schlafzimmer, ein leises Seufzen entglitt ihm. Sie beobachtete ihn genau während sie das Gespräch in Gang brachte. „Irgendwann wirst du unserem Sohn die ganze Nacht Geschichten erzählen müssen.“ Ihre Lippen verbargen in keinsterweise ihr amüsiertes Schmunzeln, welches Sasuke ein deutliches Schnauben entlockte. „Woher er diesen Drang hat ist mir ein Rätsel, es muss deine Seite der Familie sein.“ Leise lachte sie und schlug ihrem Mann die Bettdecke auf, was er auch sofort nutzte und sich ebenfalls hinlegte. „Warum meine? Vielleicht liegt es an deinen wunderbaren Erzähler Künsten oder daran wie barbarische deine Darstellungen vom Krieg sind, ein wahrer Reiz für den Jungen.“ „Es ist alles so passiert wie ich es erzähle.“ Führte er entschlossen fort, was Sakura dazu brachte unbemerkt die Augen zu verdrehen, ihre sarkastische Antwort konnte sie allerdings nicht mehr hinunter schlucken. „Und das ist ja auch das Wichtigste für einen acht jährigen Jungen der nur Zeit mit seinem Vater verbringen will und auf eine gute Nachtgeschichte hofft. Was würden auch die anderen Kinder sagen wenn statt drei abgetrennten Köpfe, sechs verschickt worden wären.“ Er beugte sich mit ernste Miene über sie und sein Atem kribbelte unter ihrem Kinn ihren schmalen Hals hinab. „Das wäre es wenn du die Köpfe gekannt hättest, dann bekommt die Zahl eine ganz andere Bedeutung.“ Er wollte sie mit seiner Äußerung nicht kränken, deshalb lächelte sie sanft als sie ihn zu einem kurzen Kuss hinab zog, die Erwiderung wollte sie ihm dafür allerdings nicht schuldig bleiben. „Das weiß ich, ich arbeite jetzt schon sehr lange im Krankenhaus, weit weg von den blutigen Schlachten und an jedem meiner Tage dort, geht es jede Minute um ein Leben.“ Erneut berührten ihre Lippen die Seinen wie ein Hauch. „Doch des weiteren glaube ich wäre es schön wenn unsere Kinder nicht vom Krieg hören und träumen müssen, ehe sie ihn nicht auch bekämpfen können.“ Seine Hände gingen streichend auf Wanderschaft als er ihr ein knappes Nicken an ihrem Gesicht schenkte, sie kannte ihn wie niemand anderes. Er wollte nur eines, seine Familie in Sicherheit wissen und wenn seine Handlungen auch manchmal seltsam erschienen, so hatte sich dahinter oft ein guter Kern erwiesen. „Weißt du was dein Vater von uns möchte? Ich meine wegen der Anmeldung, es beschäftigt mich.“ Sie bemerkte deutlich wie ihr Mann sich verspannte und sein ungehaltenes Zischen wollte ihr schon fast ein Lachen entlocken. „Bei allem Familien Sinn meine liebe Frau, doch gerade jetzt, wo ich zu gern nur an dich denken will kann ich das Gesicht meines Vaters auf keinen Fall brauchen.“ Jetzt lachte sie doch, sie konnte es einfach nicht verhindern, Sasuke war ein fantastischer Mann, ein fantastischer Liebhaber, doch zum Komiker könnte er es wohl nie schaffen, deshalb lachte sie gerne in seinen seltenen und vor allem unabsichtlich komischen Momenten. „Was erheitert dich so?“ Ehrlich neugierig runzelte sich seine sonst so glatte Stirn, weshalb sie ihr Lachen auf ein Grinsen reduzierte. „Ich lache einfach nur gern und am liebsten wenn du in meiner Nähe bist.“ Es war für Sasuke immer wieder erstaunlich wie einfach es für Sakura schien über Dinge wie Liebe und andere Gefühle zu sprechen. Er war anders, er hatte ihr gesagt er würde um sie kämpfen und das hatte er gemacht. Er hatte ihr gesagt er könne sie lieben und auch das hatte er getan, doch das hatte er auch nur dieses eine mal zu ihr gesagt und danach nie wieder. Und sie hatte ihn niemals nach dem Warum gefragt oder eine Wiederholung gefordert, schlicht war sie so mit ihm glücklich geworden. „Was unterscheidet ein normales Lachen, von dem Einen in meiner Nähe?“ „Es ist seltener und kostbarer, jedes einzelne behalte ich in fester und ewiger Erinnerung.“ Er war sprachlos von ihrer Liebe, so viel er auch für sie empfand, sie schätzte und mittlerweile auch kannte, ihre Liebe, wie sie diese nutzte und lebte, das würde er niemals verstehen. „Hör auf mich so an zu sehen und lieb mich.“ Bestimmend zog sie ihn zu sich hinab und schenkte ihm einen leidenschaftlichen Kuss. ~*~ Als die Tür noch vor Sonnenaufgang aufgeschoben wurde und vier Füße sich geräuschvoll auf das Bett zu bewegten, da wusste Sakura schon das es für sie heute kein ausschlafen geben würde. „Kaizen steck Reiko wieder ins Bett und schlaft, es ist noch viel zu früh.“ Sie stieß ihrem noch schlafenden Mann fest in die Rippen, in der Hoffnung auf Unterstützung. „Mein Sohn, deine Mutter hat vollkommen Recht!“ Für einen Moment hob sich ihr Kopf mit einem ungläubigen Blick vom Kissen, um den nackten Rücken von Sasuke zu erfassen, das war die sogenannte Unterstützung? „Aber Papa, ich kann nicht mehr schlafen.“ Das leise Nuscheln ihrer Kleinen ließ ein breites Grinsen auf ihren Lippen wachsen, Reiko stand auf der Bettseite ihres Mannes. Es waren diese Augenblicke die sie genoss, wenn sich die Welt nur um ihre Familie drehte, dem Sinn ihres Lebens. „Wir müssen so wieso aufstehen.“ Entschlossen erhob sich Sakura mit dieser traurigen Botschaft. Es war eine Aufgabe welcher die junge Frau nur zu gern nach kam, das betreuen und lieben ihrer Kinder, konnte es einem Mutterherz anders ergehen? In ihren Augen war es selbstverständlich, ein Leben ohne sie wäre ihr nicht mehr möglich. Sie schenkte Reiko einen seichten Kuss auf die Stirn, ehe sie ansetzte das Haar zu zwei kleinen Zöpfen zu binden, das Mädchen war die Statue in Person, rührte sich nicht, saß starr und gerade auf dem kurzen Hocker. Sakura wusste bis heute nicht woher die Kleine eine solch natürliche Eleganz her nahm, es war eine Anmut die man nicht einfach erlernen konnte, mit der Reiko durch den Raum schwebte. Eine Haltung die einen ungewollt dazu brachte jeden ihrer knappen Schritte zu verfolgen, selbst als Mutter, welche stets voller Stolz ihr Fleisch und Blut betrachtet, war ihr klar das Reiko etwas ganz besonderes war. Noch war es nicht sicher ob sie ebenfalls wie ihr Sohn ein solch kämpferisches Talent an den Tag legen würde, doch auch ohne diese zusätzliche Gabe, wusste die Ältere schon jetzt, sie würde es trotzdem richtig machen, egal was Reiko eines Tages anfassen würde. „Start klar meine Kleine.“ „Danke Mami.“ Grinsend schubste sie ihre Tochter etwas nach vorn. „Los Engel, frühstücken.“ Es gab einiges zu erledigen heute, sie hoffte das Sasuke Zeit besaß ihren Sohn zu beschäftigen und zu dem Sohn Narutos zu bringen. Es war so üblich, obwohl er das natürlich bereits alleine konnte. Für die nächsten Stunden herrschte reges Treiben im Anwesen, durch den eher spät angekündigten Besuch war es für die Rosahaarige nicht leicht alles nötige vorzubereiten. Die Besuche ihrer Schwiegereltern waren seltener geworden, wobei Sakura niemals wirkliches Bedauern darum verspürt hatte, lediglich ihren Kindern gegenüber ließ sich so etwas Schuld finden. Besonders Reiko hatte an ihrem hartherzigen Großvater einen solchen Narren gefressen, das selbst Sasuke dies immer wieder in stille Verblüffung versetzte. Ihr selbst erging es dabei kaum anders, wo sie doch gerade selber mehr als nur ein Mal nicht nur Furcht, sondern auch Zorn und Abscheu gespürt hatte. Erst als die Abendsonnenstrahlen auf das helle Holz der Terrasse fielen, bemerkte die Haruno das sie es doch tatsächlich geschafft hatte rechtzeitig fertig zu werden. Ihr Sohn Kaizen war, wie abgesprochen, bereits vor einer Stunde schon von Hinata gebracht worden, leider waren Sakura nicht einmal fünf Minuten geblieben um mit ihrer Freundin zu reden. Diese hatte allerdings vollstes Verständnis gezeigt, was daran lag das ihr Vater, dem Schwiegervater Sakuras sehr nahe vom Verhalten her kam, irgendwo hatte die Rosahaarige sogar auf geschnappt das Beide einmal im selben Ninjateam gewesen wären. Wundern würde die Uchiha das nicht und sie bemitleidete noch heute die armen Seelen welche die Beiden im Auftrag des Dorfes gejagt hatten. Schmunzelnd richtete die ehemalige Haruno nun ihren schwarz roten Kimono, während sie immer ein Auge über den Spiegel auf ihre kleine Tochter hielt, die partout darauf bestand ihren Kimono ebenfalls schon selbst binden zu können. „Ich bin schon groß Mama, glaub mir.“ Und Sakura hatte gar nicht anders gekonnt als ihrem Mädchen diese Chance zu geben. Als ihr Mann schließlich eintrat und mit verwunderter Miene auf das Stoffknäul sah, schenkte sie diesem nur einen knappen Kuss auf die Lippen, eine kurze Erklärung samt Anweisung und machte sich dann auf den Weg in die Küche. „Liebster, unsere Tochter ist schon groß, sollte sie aber in nicht allzu ferner Zukunft aufgeben, kannst du deine Kimono Ausziehkünste, mal in umgekehrter Form anwenden.“ Ihr Schmunzeln war auch wenige Minuten später, als sie dieses schon lange nur noch den Töpfen schenkte, nicht verblasst. Sie hatte nicht nur den Mann, sondern auch ihr ganzes Leben gelernt zu lieben und die Uchiha war froh drum. Ein Leben ohne diese Menschen konnte sich die Frau mittlerweile nicht einmal mehr vorstellen. Die Tür zur Küche wurde aufgerissen und als sie den dunklen Haarschopf ihres Sohnes erblickte, nahm sie sich Zeit ihn noch einmal bewundernd zu mustern, da er sich stolz in seinem neuen Hakama präsentierte. „Gut siehst du aus mein Junge, magst du so nett sein und noch eben die Schüsseln zum Tisch bringen?“ „Rechts eingedeckt?“ Fragte er lediglich, statt sich wie andere Kinder zu beschweren oder zu zögern, in vielerlei Hinsicht wirkte ihr der Kleine manchmal schon zu erwachsen, doch Sasuke versicherte ihr oft dass dies in der Familie Uchiha üblich und dieses höfliche Benehmen eher ihrer guten Erziehung zu verdanken sei. Auch wenn Sakura das nicht unbedingt glauben konnte, ließ sie es dabei bewenden. „Ja.“ „In Ordnung Mama, ich mach das schon.“ Eigentlich konnte sich die Rosahaarige an überhaupt gar keine Situation erinnern in der eines ihrer Kinder Widerworte gegeben hätte und als Mutter war sie sehr stolz auf diese Tatsache. Im Grunde war das nämlich in der heutigen Zeit nicht mehr unbedingt üblich, sie hatte schon häufig Schimpfwörter aus den Mündern ihrer Kinder vernommen wenn sie aus dem Kindergarten oder der Akademie kamen, jedoch hatte sie sich dann die Zeit genommen diese zu erklären, statt sie nur zu verbieten. Bisher konnte Sakura behaupten mit dieser Taktik ganz gut klar gekommen zu sein, fragte sich nur wie lange noch. Ihr Lächeln und Tagträumen wurde durch die Klingel unterbrochen, die ihr immer viel lauter und herrischer erschien sobald sie mit Fugaku Uchiha rechnete. „Opaaaa!“ Schrie sich die zarte Stimme ihrer Tochter schon durchs gesamte Anwesen, ehe sie überhaupt die Tür geöffnet hatte, doch leider musste sie im Stillen Reiko recht geben. Die imposante Gestalt des großen Fugaku Uchiha, neben dem zierlichen Körper von Mikoto, war kaum zu verkennen und so deutete sie erst höflich eine Verbeugung an, ehe sie mit der Hand ins Haus wies. Es dauerte nur wenige Minuten, da kam Reiko auch schon, sehr fein angezogen, um die Ecke geflitzt und hob anspruchsvoll ihre Arme. Die Überraschung hierbei blieb wie immer das dieses Anliegen auch tatsächlich erfüllt wurde, während ihr Sohn Kaizen nur ein mildes über den Kopf streicheln erntete. Seine Großmutter machte sich allerdings mehr Mühe, herzte den Jungen, schenkte ihm viele Fragen nach dem Befinden und eine satte Portion Aufmerksamkeit. „Sohn.“ „Vater, hattet ihr einen schwierigen Weg?“ Fugaku Uchiha hatte mit den Jahren Beschwerden mit den Knochen, einer harten Form von Arthritis zu kämpfen und wurde auf Empfehlung des Arztes vor einiger Zeit dazu veranlasst weiter ins Wasserreich zu ziehen, da dort die Salzluft und das gesamte Klima besser sei. Deswegen waren auch die Besuche seltener geworden. „Opa hast du mir etwas mitgebracht?“ „Natürlich, als würde ich eine Audienz wagen ohne Opfergabe, kleine Göttin.“ Und wieder mal schaute sie zweifelnd in die Augen ihres Mannes, der ebenso maßlos verwirrt schien wie sie, früher hatte Sakura eher an eine pädophile Neigung des alten Uchihas geglaubt, als auch nur eine Sekunde das Offensichtliche anzunehmen. Der Mann liebte ihre Tochter, er mochte sie, verbrachte gerne Zeit mit ihr. „Ihr hattet eine beschwerliche Reise, die Zimmer sind hergerichtet, da ich nicht wusste wie ihr lange ihr zu bleiben gedenkt habe ich vorsorglich alles für einen längeren Aufenthalt aufbereitet. Wenn ihr euch frisch gemacht habt, sollte auch das Essen soweit sein.“ „Soviel Mühe wäre nicht nötig gewesen Schwiegertochter, wir werden nur dieses Wochenende bleiben und dann wieder Abreisen.“ Sakura konnte gerade noch ein geräuschvolles Aufatmen verhindern, nicht nur weil sie nicht so unfreundlich wirken wollte, sondern auch weil sich schlechtes Gewissen in ihr Herz fraß wenn sie die Froh funkelnden Augen Reiko´s sah. Kaum das sich ihre Schwiegereltern in die Gästezimmer begeben und die Kinder mit dem neuen Spielzeug auf ihre Zimmer geeilt waren, schaffte sich die Uchiha etwas Zeit für sich. Langsam trat sie auf die große Terasse und nahm auf eine der breiten Stufen platz, auf der sie schon einige Jahre zuvor sowohl mit Itachi, aber auch Sasuke gesessen hatte. Ein leises Knarren verriet ihr das Sasuke ebenfalls den Weg hinaus gefunden hatte und als seine Hand schließlich sanft ihren Nacken fand lehnte sie sich Nähe suchend entgegen. „Warum so an schmiegsam Frau?“ Fragte er amüsiert und sie lächelte teuflisch als sie mit ihren Lippen zärtlich unter sein Ohr wanderte, ihren heißen Atem ausließ und ihre Zunge spielerisch auf Wanderschaft gehen ließ. Zwar entrann ihrem Mann kein Stöhnen, doch es brummte Tief und Bassartig in seiner Brust, was ihr als Zeichen des Wohlgefallens ausreichte und sie sich so dann wieder abwandte. Diesmal war das leise und maßlos abgeneigte Brummen absichtlich laut und sie lachte leise, ehe sie mit ihm in einem tiefen Kuss versank. „Bääh.“ Ihre beiden Köpfe zuckten bei dem angewiderten Laut automatisch auseinander und als Sakura schließlich ihre kleine Tochter in der Tür bemerkte, streckte sie stumm die Hand aus und wartete. Natürlich griff Reiko nach einigen schnellen Schritten danach und ließ sich so auf den warmen Schoß ihrer Mutter ziehen. Die Rosahaarige war sehr froh das ihre Kinder ein besseres Verhältnis zu Sasuke und ihr hatten, als sie es selbst zu ihren eigenen Eltern pflegte. Bis heute hatte sie mit ihrem Vater kein Wort mehr gesprochen und Sasuke hatte nur ein einziges Mal nach dem Warum gefragt und versucht sie umzustimmen. Als sie ihm schließlich von dem Abschied zu Hause, nach der Bekanntgabe der Verlobung erzählt hatte, war der Schwarzhaarige einige Minuten ins Schweigen verfallen, hatte schließlich genickt und gesagt das ihre Familie nicht mehr in diesem Hause Willkommen sei, bis sie etwas Anderes verlangte. Diese Tatsache hatte sich bis heute nicht geändert und obwohl Sakura hin und wieder ihre Mutter vermisste, hatte sie gelernt mit dem Schmerz umzugehen, sie würde ihre Kinder, ganz gleich wer es verlangte, niemals einfach alleine lassen. „Papa?“ „Hn.“ Wie immer gab sich Sasuke wortkarg, auch gegenüber seinen Kindern, was die Rosahaarige wieder schmunzeln ließ, denn sie und ihre Kinder hatten ihre ganz eigene Art mit solch eine Wortlosigkeit umzugehen. Jedes Hn, war für den Rest der Familie ein Ja, eine klare Aufforderung zu sprechen oder Erlaubnis zu dem was sie wollten. „Magst du Opa nicht?“ Überrascht von dieser klaren und nahezu präzisen Frage, schenkte sich das Ehepaar einen knappen Blick, denn auf solch eine Frage zu Antworten konnte für ein kleines Mädchen sehr schwer zu verstehen sein. Doch sie überließ trotz auffordernden schwarzen Augen, die Erklärung ihrem Mann. „ Dein Opa war immer sehr sehr streng zu mir und auch zu deiner Mutter, so nett wie zu dir war er lange nicht. Verstehst du was ich sagen will?“ Der kleine Mund verzog sich grübelnd und auch ihre schmale Stirn warf Falten, ehe sie langsam nickte und erneut ansetzte. Sakura lauschte beinahe gespannt. „Hatte Opa Onkel Itachi lieber als dich, so wie Opa netter zu mir ist als Kaizen? Das finde ich sehr oft voll unfair. Ich glaube ihm tut das weh, Kaizen mein ich, weil Opa nur auf mich achtet.“ Sasuke zog langsam die Augenbrauen hoch und Sakura konnte ebenfalls nur verblüfft schauen, hinter so einem kleinen, zarten Alter verbarg sich ein Feingefühl für Menschen, dass war unglaublich. „Reiko-chan, hast du Kaizen mal danach gefragt?“ Versuchte die Rosahaarige nach einer Erklärung für die Sorge ihrer Tochter zu suchen, bisher war sie selbst nämlich der Meinung gewesen das ihr Sohn gar kein Interesse an Fugaku Uchiha hatte und viel lieber etwas mit seiner Großmutter machte. „Nein, hab ich nicht. Aber... wenn Opa mich so knuddelt und Kaizen darf nur zu gucken, ist das nicht so als würde ich nur mit Teddy spielen und Croco liegen lassen?“ Diesmal war es Sasuke der nach dem kleinen Körper ihrer Tochter griff und diese schließlich sanft, ja gar zärtlich auf seinem Schoß platzierte, sodass ihr Gesicht zu ihm auf sehen konnte und ihre Hände Halt an seinen langen Ärmeln finden konnten. „Wenn ich dich in den Arm nehme, ganz lange, dann weiß Kaizen trotzdem das ich ihn genauso lieb habe wie dich.“ „Ja, aber Opa sagt ja nie wen er lieb hat. Er ist sehr sehr sehr ruhig, woher sollen wir wissen wen er mag?“ Gute Frage, befand die Ältere und besah sich noch immer das warme Bild das ihr Mann mit seiner kleinen Tochter darstellte. Eigentlich hätte man in solch einem Moment wieder empfohlen den Menschen einfach danach zu fragen, doch ein Blick zu den verschlossenen Lippen Sasukes zeigte ihr dass er die Idee in diesem Fall auch für Wahnsinn hielt. „Mama?“ Mit einem knappen Kuss auf den Hinterkopf Reiko´s, besann sich Sakura wieder aufs Wesentliche und rief ebenso laut wie ihr Sohn eine Antwort. „Wir sind hier draußen im Garten Kaizen!“ Wenige Augenblicke später kam ein schwarzer Haarschopf um die Ecke und sie machte etwas platz zwischen sich und Sasuke, damit ihr Sohn noch ein Stück zum Sitzen fand. Dieser ließ das Angebot nicht verwirken und setzte sich ebenfalls. „Warum sind wir draußen, wollen wir uns vor Großvater verstecken?“ Die Uchiha lachte ungewollt auf, denn die Vorstellung war mehr als witzig, während ihr Mann schmunzelte und seinem Sohn mit einem Kopfschütteln antwortete. „Nein, wir verstecken uns nicht. Wir warten auf eure Großeltern damit wir Essen können.“ „Auja, Reisbällchen!“ Freute sich die Kleinste und Kaizen ließ sich sogar dazu herab bestätigend zu Nicken, obwohl er das Benehmen seiner Schwester oft als zu kindisch einstufte. Trotzdem wusste die ehemalige Haruno das ihr Sohn Reiko ebenso liebte wie jeden Anderen in dieser Familie. „Reiko, wolltest du deinen Bruder nicht noch etwas fragen?“ Auffordernd sah sie mit ihren grünen Augen in dunkle, welche ein klarer Kontrast zu dem rosa Haar waren, welches das Mädchen ganz offensichtlich von ihr vererbt bekommen hatte. Kaizen war allerdings das reine Ebenbild von Sasuke, in allem, nicht nur im Aussehen. Mittlerweile sah auch ihr Sohn abwartend zu der Kleinen, weil wohl die Eltern auch nichts erwiderten und sein überragender Verstand ihm damit deutlich machte das es tatsächlich mal etwas ernstes war und kein Kinderkram. So schimpfte er die Anliegen seiner Schwester nämlich häufig. Die Kleine drückte sich schüchtern und haltsuchend an den Hals ihres Vaters und schließlich war es doch Kaizen, der als Erster sprach. „Was möchtest du mich fragen Nee-chan?“ So nannte er Reiko nur sehr selten, in sehr weichen und liebevollen Momenten und Sakura ging dabei immer wieder das Herz auf. Die kleine Rosahaarige wirkte sogleich auch mutiger. „Aber du darfst nicht böse oder traurig werden, ja?“ Er nickte entschlossen und das Mädchen löste langsam ihren Klammergriff um den Hals ihres Vaters, um schließlich ihre zarten Finger um die ihres Bruder zu schließen. „Ich doch nicht, frag einfach.“ „Okay,... macht es dich, hin und wieder traurig wenn Opa so nett zu mir ist?“ Erneut herrschte verblüfftes Schweigen, aus dem Sasuke und Sakura sich praktisch raus hielten und nicht mehr taten als Blicke auszutauschen und ihre Kinder zu beobachten. „Nein,... wenn ich dir jetzt etwas sehr ehrliches sage Nee-chan, musst du mir auch versprechen nicht traurig oder böse zu werden.“ Wild entschlossen nickte das kleine Mädchen und ihre schwarzen Augen funkelten dabei wie es die der beiden Männer nie vermocht hätten. „Versprochen.“ „Gut, ich mag Opa nicht. Ich finde ihn sehr gemein und unhöflich.“ Beeindruckt verzogen sich Sakuras Lippen und sie konnte diesmal ein bestätigendes Nicken nicht verbergen, was ihr einen gespielt strafenden Blick ihres Mannes einbrachte, was ihr wiederum ein Lächeln entlockte. „Also bin ich die Einzige die Opa mag? Darf ich das?“ Selten aber bestimmt ergriff Sasuke wieder das Wort. „Reiko, du darfst gern haben wen du willst.“ Die Uchiha sagte besser nicht das dies nur solange galt bis sie eines Tages alt genug für Jungs sein würde, dann würde diese Erlaubnis nämlich nicht mehr gelten. Bis dahin waren jedoch noch einige Jahre Zeit. Sakura spürte das Chakra von Fugaku, wie es flackernd die Stufen hinab stieg und erhob sich . Sie half ihren Kindern die Kleidung etwas vom Staub oder Dreck zu befreien, ehe sie mit ihnen ins Innere trat. Das Essen war abgesehen von den Erzählungen Reiko´s und den leisen Erklärungen Mikotos sehr leise und still ausgefallen, was ein ziemlicher Gegensatz zur normalen Routine in dem Haus darstellte. Als die Rosahaarige schließlich die Stufen hinab stieg, da sie ihre Kinder ins Bett gebracht hatte, beendeten die Herren gerade ein Gespräch und Sakura hatte das erste Mal seit vielen Jahren wieder das Gefühl der Eindringling zu sein. Als wüssten die drei Uchiha Dinge, die man ihr vor enthielt und ihr behagte die Empfindung kein bisschen. „Störe ich?“ Wagte sie im Gegensatz zu früher zu fragen und als ihr Schwiegervater schließlich mild lächelnd den Kopf schüttelte, wusste die ehemalige Haruno einfach das etwas im Busch war. „Keineswegs Kind, komm und trink etwas Tee mit uns, du kannst diese Mischung immer noch so vorzüglich wie vor zehn Jahren.“ „Danke.“ Sagte sie wegen des Komplimentes wegen, auch wenn Worte von den Lippen des alten Uchiha´s nie Eines für sie waren. Mikoto hielt sich sehr bedeckt, sah ihr nicht in die Augen und sprach auch für den restlichen Abend kein Wort. Die Rosahaarige sagte auch nichts als sie dabei war sich im Schlafzimmer um zu ziehen, doch die junge Frau würde drei Kreuze machen wenn die Eltern ihres Mannes wieder fort wären. „Reisen sie tatsächlich morgen wieder ab?“ Beinahe hoffte Sakura das hier der Hund begraben lag und Fugaku sich doch für einen längeren Aufenthalt entschieden hatte, andererseits konnte sie sich auch nichts schlimmeres vorstellen. Ihre Qualitäten als Hausfrau, Ehefrau und Mutter standen so ständig auf dem Prüfstand. „Ja morgen Abend. Sie werden auch nicht zum Frühstück anwesend sein, sie reisen zu einem Freund in der Nähe und werden spät am Abend noch einmal ihre Sachen abholen.“ Zwar fand Sakura dieses umständliche Gehabe merkwürdig, doch sie nickte nur stumm und ließ sich nach der Abendwäsche im angrenzenden Bad ins Bett sinken. Der Tag hatte sie ganz schön geschlaucht und das nagende Gefühl von Problemen ließ sie nicht mehr in Ruhe. ~*~ Am Mittag, nachdem das Frühstück ebenso stumm wie das Abendessen ausgefallen war und dass obwohl die lieben Großeltern überhaupt nicht anwesend gewesen waren, tat Sakura etwas das sie nur sehr selten tat, sie betrat ohne Erlaubnis das Arbeitszimmer ihres Mannes. Als Clanführer gab es viel Papierkram und so hatten sie die vielen Räume so eingerichtet das sich auch Platz für die zahlreichen Unterlagen fand. Sasuke sah dementsprechend überrascht auf als sie einfach ohne vorher zu klopfen die Tür öffnete und sogleich hinter sich wieder schloss, ihre Kinder sollten nicht neugierig werden. „Warum so ein Benehmen, so etwas machst du doch sonst nicht.“ Noch klang er eher verwirrt als zornig, was die Chancen der Rosahaarigen erhöhten auch wirklich angehört zu werden, bevor die reine Sturheit bei dem Uchiha einsetzte. „Kann es sein das dein Vater etwas mit dir besprochen hat was du mir nicht erzählst?“ Irgendwie hatte die ehemalige Haruno gehofft sich zu irren, doch sie sah an dem klaren Blick ihres Mannes das sie direkt ins Schwarze getroffen hatte, verletzt wandte sie kurz ihre grünen Augen ab, ehe sie wieder Standhielt und die nächste Frage offenbarte. „Achso, sind wir wieder soweit das ich nicht gut genug bin um bei Entscheidungen oder Neuigkeiten anwesend zu sein? Wenn das so ist Sasuke, dann musst du es mir nur sagen und ich werde ab heute in der Küche speisen, während der Herr mit dem Rest seiner göttlichen Familie platz an der Tafel nimmt.“ Die Stimme der Uchiha wurde zwar nicht lauter aber zynischer und sie wusste das es nicht gut war sich in seiner Wut zu verirren, aber im Grunde war sie nur verletzt. Ihr Mann quittierte den Ausbruch erst mit einem leidvollen Seufzen, ehe er aufstand, sich mit dem Rücken an den Tisch lehnte und endlich auch etwas sagte. „Hör auf damit Sakura, du weißt das ich so nie denken würde. Es waren Angelegenheiten des Oberhauptes und die Entscheidungen von denen du da sprichst liegen überhaupt nicht in meiner Hand.“ Irgendwie klang das für die Rosahaarige gar nicht gut und statt wieder auf zu brausen, sah sie einfach nur abwartend zu ihrem Mann, der auch schließlich fort fuhr. „Mein Vater hat mich von einem Gesetz, einer Handhabe unterrichtet, wie es in jeder Uchihafamilie vollzogen wird und da ich wusste das du dich aufregen würdest, wollte ich allein und in Ruhe mit dir darüber sprechen.“ „Welches Gesetz?“ „Es geht um die Erziehung der Töchter.“ Jede Silbe seines Satzes beunruhigte ihr Mutterherz mehr und so sah sie sprachlos zu ihrem Gegenüber, welcher augenscheinlich unberührt fort fuhr. „Es ist üblich das Töchter mit dem fünften Lebensjahr zu anderen Verwandten gebracht werden, wo sie in den Pflichten der Ehefrau eingewiesen werden. So geht man sicher dass es nicht zu Problemen kommt. Meist beläuft sich der Aufenthalt auf sieben Jahre. Vater hat sich bereit erklärt Reiko zu sich zu nehmen, meine Mutter würde dann die Erziehung übernehmen, wir könnten sie regelmäßig besuchen.“ Noch immer brachte Sakura keinen Ton über die Lippen, sie fühlte sich wie betäubt. Reiko´s fünfter Geburtstag war in zwei Tagen. Wörter wie sieben Jahre, Fugaku, Wasserreich und Erziehung stoben in ihrem Kopf wie ein Unwetter zusammen, während Sasuke ihr Verhalten wohl weiter als Zustimmung wertete und mit seiner leblosen Erklärung fort fuhr. „Würden wir Reiko zu anderen Verwandten schicken, läge die Entfernung viel weiter auseinander, Besuche wären viel schwieriger, da meine nächste Tante in Suna lebt und es ist üblich das die Töchter nicht im selben Dorf bleiben, das behindert nur den Prozess. Als Oberhaupt ist es meine Pflicht die Gebräuche des Clans zu leben, was wäre ich für ein Vorbild?“ „Was wärst du für ein Vater?“ Flüsterte die junge Frau erstickt und endlich kam wieder Leben in ihren Körper, wie konnte Sasuke auch nur eine Sekunde daran glauben sie würde ihr Kind, ihre kleines Mädchen ganz alleine fort schicken und schon gar nicht zu seinem Vater. „Bitte?“ Er schien wirklich überrascht von ihren Worten und so langsam schaffte es der Zorn in ihre Venen, sie ballte ihre Fäuste und ihr Gesicht verzog sich zu einer wütenden Miene. „Du glaubst doch wohl nicht eine Sekunde das ich Reiko mit deinem Vater oder zu sonst wem, wohin schicke? Sie ist meine Tochter und es ist meine Erziehung die aus ihr die Frau machen wird, die sie einmal werden soll. Niemand, hörst du, NIEMAND, nimmt mir meine Tochter weg!“ Sie war laut geworden, doch Sorgen ob ihre Kinder sie hörten konnte und wollte sie sich gerade auch nicht machen, die Miene ihres Mannes verzog sich nun ebenfalls wütend, er mochte es nicht wenn sie respektlos wurde. Ihr war schon immer klar gewesen das sein größter Traum, der Clan ihm beinahe über alles ging, doch nie hätte sie auch nur angenommen dass ihm das Wohl ihrer Tochter dadurch egal werden würde. Sie sah keinen Schmerz, keine Trauer um den Verlust welchen er da anordnen wollte. Hatte sie den ganzen Abend über nicht gesehen, war ihm denn egal wenn ihre kleine Reiko weggehen müsste? „Wage es nicht in diesem Ton mit mir zu reden, werde nicht unverschämt.“ Sie wurde sogar noch unverschämter, weil sie ihm einfach den Rücken zu wandte und aus dem Raum trat, sie wollte ihre Gedanken sammeln, irgendeinen klaren Punkt in sich finden, doch sie spürte ihn hinterher kommen. „Sakura!“ Sie hatte beinahe das Wohnzimmer erreicht, als er sie an der Hand fasste und sie sich ruckartig los riss, jetzt war Schluss mit den Denken und sie sprach einfach los. Jeder teuflische Verdacht und Gedanke der sich in der kurzen Zeit in ihrem Kopf sammeln konnte. „Ich kann nicht fassen das du das tun willst. Reiko wegschicken? Einfach so? Du bist nicht der Mann den ich liebe, du bist wertlos. Wo ist die Ehre und der Stolz den du immer verkörpern wolltest? Wenn du mich fragst bist du ein erbärmlicher Wicht der für einen Traum, der es dir nie danken wird, alle Menschen weg wirft die dich lieben. Aber... das kannst du nicht verstehen, nicht? Denn ich glaube du kannst überhaupt nicht lieben, du hast,...kein Herz. Vielleicht hast du mich und die Kinder sogar nie geliebt!“ Er hob die flache Hand und schlug zu, ihre Ninjareflexe hätten unter normalen Umständen ausgereicht um auszuweichen. Dieser einfachen Hand die ihre Wange berührte, den Kopf zur Seite riss und sie schließlich zu Boden schickte. Aber im Grunde war es vielmehr die Überraschung und der Schock das Sasuke sie tatsächlich schlagen würde, schlug, der sie nicht ausweichen hatte können. Diese einfache Hand hatte ihr das Herz gebrochen und ihre grünen Augen sahen noch immer fassungslos zu ihrem Mann auf, als sie ihre Arme nutzte um wenigstens den Oberkörper auf zu raffen. „Sakura...“ Er ging in die Hocke, seine Stimme rau vor Schock und Schuld, doch ihre Augen sahen nur weiter starr in Seine, bis sie eine Bewegung in den Winkeln sah und ihr Herz ein weiteren Riss erhielt, weil Reiko mit Schock vollem Gesicht im Türrahmen stand. Sasuke musste sie zeitgleich gesehen haben, er stand sprachlos auf und die Rosahaarige sah allein in seinem Blick das er völlig überfordert war. Als er schließlich zögerlich einen Schritt auf seine Tochter zu machte und diese wimmernd hektisch zurückwich und dabei beinahe hinfiel, flammte ein Schmerz in dem sonst so kalten Gesicht auf, den Sakura bisher noch nie bei Sasuke gesehen hatte. Und dann verschwand er einfach im Rauch, als wäre er nie da gewesen, als hätte er nicht eben alles zerstört was sie als Familie waren, ließ Sakura am Boden, seine Tochter vor Angst weinend, zurück. ~*~ Ganz fest hielt sie Reiko im Arm, welche noch immer bitterlich weinte, während sie mit der freien Hand ihre geschwollene Wange betastete, gleichzeitig aber noch nicht die Kraft fand diese zu heilen. Erst nachdem wieder eine Bewegung in ihre Sinne huschte, konnte Sakura sich auf etwas anderes als den Schmerz in ihrem Innern und das Weinen an ihrer Brust konzentrieren. Kaizen schien verwirrt, seine Augen funkelten Matt vor Überraschung und so hob sie die Hand um ihn näher zu holen. Ihr Sohn war zwar erst acht Jahre alt, aber sein Verstand war so weit, dass es ihr nicht einen Augenblick in den Sinn kam ihn zu belügen. Der Schwarzhaarige folgte ihrer Bitte, setzte sich vor seine Mutter und erfasste seine weinende Schwester und die bläuliche Wange seiner Mutter sofort. Auch wenn der Junge nicht glauben wollte was sein Verstand ihm längst sagte, nahm er vorsichtig seine Schwester und zog sie an seine Brust. „Alles gut Nee-chan, ich bin da.“ Flüsterte er beständig und konnte im Gegensatz zu Reiko sehen wie sich eine einzelne Träne über die heile Wange seiner Mutter verirrte. „Kaizen, du musst kurz auf deine Schwester achten.“ „Natürlich Mutter.“ „Ich werde nur kurz einige Sachen zusammen packen, wir müssen für eine Weile fort.“ Er sah allein an den fahrigen Bewegungen, seiner sonst so kontrollierten Mutter, dass was immer Geschehen war, sie vollends durcheinander gebracht hatte, ebenso das sie es sehr eilig hatte. Die Uchiha war bereits an der Tür als der Satz ihres Jungen sie beinahe in Tränen ausbrechen ließ. „Vater wird nicht mitkommen, habe ich recht?“ Natürlich hatte er das, dass wussten sie Beide, während Reiko beinahe vor Müdigkeit durch die Erschöpfung einschlief und so ließ Sakura die Frage unbeantwortet. In Eile begann sie Kleidung, Nahrung und auch Waffen zusammen zu packen um so schnell wie möglich das Anwesen zu verlassen. Die ehemalige Haruno war nämlich nicht mehr in der Lage das Verhalten ihres Mannes einzuschätzen und konnte daher nicht sagen wann er Heim kommen würde, ob er Reiko wirklich noch fortschicken würde. Die Mutter allerdings hatte beschlossen es erst gar nicht darauf ankommen zu lassen, weshalb sie den Plan fasste still und heimlich aus dem Dorf zu verschwinden. Auch wenn sie schon länger keine Missionen mehr vollzogen hatte, war sie noch immer geheimes Mitglied der Anbu, enger Vertrauter des siebten Hokage, Naruto Uzumaki und festes Mitglied im Krankenhaus. Leise Ächzend wuchtete Sakura den Rucksack, eilte ins Wohnzimmer und fand dort ihren Sohn vor der bereits mit einem Tuch eine Art Trage für Reiko auf seinem Rücken geformt hatte. Stolz strich sie ihm durchs schwarze Haar und signalisierte ihm leise zu sein. Da ihr Sohn bereits auf die Akademie ging und durch sein überragendes Talent sogar vorzeitig einem Team zugeteilt worden war, überließ sie es ihm selbst seine Schwester mit weiten Sprüngen über die Dächer zu tragen. Außerdem rechnete sie es Kaizen hoch an das er weder nach dem Warum, noch nach anderen Details fragte. Er verriet praktisch sein Dorf, seinen Vater und sein Team, auf das er sehr stolz war und das nur weil sie als Mutter ihn darum bat. Es war zu diesen Friedenszeiten wesentlich leichter als gedacht ungesehen aus Konoha zu verschwinden und noch bevor die Sonne ihren höchsten Punkt erreichte, verschwanden die drei Uchihas im Wald. ~*~ „Du bist abgehauen, einfach so Teme?“ Der Uchiha hielt weiter stumm und stur seine Arme verschränkt, obwohl es in seinem Innern ganz anders aussah, dort herrschte Schuld und Furcht. Hatte er seine Frau jetzt endgültig verloren? Er hatte einst geschworen um sie zu kämpfen, sie zu lieben und was tat er? Noch nie hatte er außerhalb einer Mission einer Frau Leid zugefügt und schon gar nicht wollte er so etwas bei seiner eigenen Frau tun. Der Hokage fuchtelte noch immer wie wild vor seinem Gesicht und Sasuke hatte ihm noch nicht mal von dem Schlag erzählt. Zornig wollte ein Teil von ihm darauf beharren das Sakura auch spielend hätte ausweichen können, doch der Wahre, der Ehrliche wusste das es nicht ihre Pflicht gewesen war, sondern seine die Hand zu senken. Es waren aber ihre Worte gewesen die solch eine immense Wut in ihm ausgelöst hatten, dass er selbst von sich und seinem Empfinden überrascht worden war. Natürlich liebte er seine Familie, in der Nacht war er in Reiko´s Zimmer gewesen und hatte ihr beim Schlafen zugesehen. Er hatte dort in der Dunkelheit sicher Stunden nur gestanden, während er einen Schmerz verspürte der unglaublich war. Wie konnte seine Frau annehmen es würde ihm auch nur eine Sekunde leicht fallen seine Tochter fortzuschicken, seinen kleinen Augenstern. Ihr Lachen erinnerte ihn immer an Sakura und in allem was Reiko tat, fand er diese Liebe wieder. Als seine Frau sagte er würde sie alle nicht lieben war etwas in ihm geplatzt, wie eine Explosion war der Zorn durch seine Venen gebrodelt und ehe er wusste was er tat, hatte seine Hand ihre Wange berührt. Still seufzend vor Schmerz erinnerte sich der Schwarzhaarige auch an das Gesicht seiner Tochter, an ihre Reaktion. Reiko hatte niemals Angst vor ihm gehabt, obwohl sie wusste das er ein gefährlicher Ninja war, waren diese Beschreibungen lediglich Erzählungen über ihren Papa, der ihn stark und mutig wirken ließ aber niemals Furcht einflößend. „Teme? Teme, ich rede mit dir, du musst sofort zurück und dich mit Sakura vertragen. Sag ihr das du Reiko-chan natürlich nicht wegschickst und alles wird sich wieder einrenken.“ Der Schwarzhaarige brachte es nicht über sich es laut auszusprechen, doch er war sich gar nicht sicher ob sich alles wieder einrenken würde. Er befürchtete viel mehr das Sakura ihm nie verzeihen würde. „Nein Dobe, so einfach ist das nicht. Ich habe Verpflichtungen, verstehst du?“ Der Blonde schüttelte zur Überraschung seines Freundes mit dem Kopf und unterstützte seine Meinung mit einer grimmigen Miene, manchmal verstand dieser Sasuke nämlich ganz und gar nicht. „Nein, ich bin Hokage aber selbst ich würde jede Sitzung und Verantwortung für meine Familie sausen lassen.“ Verständnislos erwiderte der Schwarzhaarige den intensiven Blick, er verstand ihn einfach nicht. „Du wolltest schon immer Hokage werden Naruto, seit du ein kleiner Junge warst. Heute bist du es und zahlreiche Verpflichtungen warten auf dich, wenn Eine von ihnen dasselbe wie von mir fordern würde, was tätest du an meiner Stelle?“ Erneut schenkte der Uzumaki ihm ein breites Grinsen, legte seine Arme hinter den Kopf und die folgenden Worte brannten sich in das Gedächtnis des Schwarzhaarigen. „Ich würde meine Verpflichtungen fallen lassen, sie alle im Regen stehen lassen und nach Hause gehen, wo man mich lieben würde. Wo das Gefühl der Wärme beinahe schon erdrückend ist für Menschen wie uns, die nie eine richtige Familie mit soviel Liebe und Zuneigung hatten. Wäre das nicht alles wert?“ Und plötzlich verstand Sasuke was seine Frau ihm hatte sagen wollen, das Entsetzen und auch die verletzenden Worte. Sakura fürchtete sich und der Schwarzhaarige hatte gelernt das die ehemalige Haruno immer zum Angriff überging wenn sie Angst spürte. Angst alles was sie liebte zu verlieren. ~*~ Der Mond schob sich gerade am Himmelszelt hinauf, während Sakura den Aufbau des Zeltes beendete und wieder zurück ans Feuer zu ihren Kindern trat. Die zahlreichen Geräusche aus dem Wald verunsicherten Reiko, doch die Rosahaarige konnte ihrer Tochter diese Angst nicht einfach nehmen. Seufzend zog sie die Kleine auf ihren Schoß und summte ihr die Melodie vom Mann im Mond ins Ohr. Sie hatte diese Geschichte schon als kleines Kind geliebt und so war es für sie eine Ehrensache das Ritual weiterzugeben. Kaizen saß still und andächtig da, beinahe schien es der Uchiha als würde ihr Junge die Natur in sich aufsaugen und brachte damit ein wenig mehr Ähnlichkeit zu seinem Onkel zustande, als zu seinem Vater. Sasuke. Noch immer schmerzte ihr Herz und ihre grünen Augen wanderten sehnsuchtsvoll zum Mond, tief in ihrem Innern wünschte sich die ehemalige Haruno dass tatsächlich dort auf dem Sonnen erhellten Planeten ein Mann lebte, der auf sie alle Acht gab und Verständnis hatte. Ja, sie wünschte sich sogar der Mann würde hinab schauen und mit ihr Reden, er sah von dort oben sicher so viel, er könnte ihr Verständnis und Ruhe einflößen, er könnte ihr Kraft geben, welche die Rosahaarige momentan nicht zu finden schien. Nur ein wenig Zeit und Ruhe, die würde ihr reichen um zu wissen was ihr Herz noch fühlte, fühlen konnte. Das leise aber milde Schnarchen ihrer Tochter brachte sie schließlich wieder in die Gegenwart und so trug sie die Kleine vorsichtig bis ins Zelt, wo sie einfach weiter schlief. Als sie hinaus trat sahen sie schwarze Augen bereits erwartungsvoll an und die Rosahaarige nahm Platz neben ihrem Sohn und begann mit ihrer Erklärung. „Dein Vater und ich hatten einen sehr schweren Streit, dabei sind Dinge passiert die er und ich nicht wollten, aber Reiko hat es gesehen und ist dadurch sehr verwirrt.“ „Worum ging es?“ Fragte Kaizen weiterhin ruhig und obwohl ihr Junge diese Geste sicher nicht brauchte oder für nötig hielt, strich sie ihm durchs weiche Haar. „Dein Vater hat als Clanführer viele Pflichten wie du weißt, oft habe ich euch erklärt das wir dafür Verständnis aufbringen muss, nicht?“ Ein Nicken wurde ihr geschenkt und die Uchiha fuhr fort. „Dein Großvater war nicht ohne Grund hier, er hat deinen Vater davon unterrichtet dass es üblich sei Töchter ab dem Alter von fünf Jahren mit fortzunehmen und für sieben Jahre woanders zu erziehen. Er hat sich bereit erklärt Reiko mit sich zu nehmen und wir könnten deine Schwester dann regelmäßig besuchen.“ Sakura hatte beinahe irgendwie befürchtet, wahrscheinlich wegen der Ähnlichkeit zwischen Kaizen und Sasuke, dass er genauso reagieren würde wie sein Vater, was sich als Irrtum erwies. Seine Augen weiteten sich und die Mutter konnte das Entsetzen mehr als nur deutlich im Gesicht ihres Jungen sehen. „Aber..., Papa kann Reiko doch nicht wegschicken!?“ Für einen Moment wusste die Uchiha nichts zu sagen, ehe sie ihren Sohn an sich zog und sprach. „Nein, das kann euer Vater nicht, nicht solange ich da bin. Ich werde niemals zulassen das einer von euch mir weggenommen wird und dein Papa wird das auch noch einsehen. Du weißt wie sehr er an dem Clan hängt und weil es Gesetz ist will er sich daran halten, aber glaube mir er wird bald zur Vernunft kommen.“ Zumindest hoffte Sakura dass, denn selber hatte sie keine Ahnung wie weit sie mit ihren Kindern kommen konnte bevor ihr Mann ihr Aller fehlen bemerkte und sie suchen würde. Nur leider wusste die Rosahaarige nicht mehr ob sie noch gesucht werden wollte. Wollte sie? Wollte sie nicht? „Geh jetzt schlafen mein Sohn, es ist spät.“ Und das war es tatsächlich, viel zu spät für einen Achtjährigen. „Was ist mit dir Mutter?“ „Ich werde wache halten, mach dir keine Sorgen. Nicht nur dein Papa ist ein starker Ninja.“ Wiegelte sie schmunzelnd ab, obwohl sie natürlich nicht wusste wie echt dieses wirken mochte, ihr Sohn erwiderte diese Geste jedoch zaghaft und überraschte sie wieder einmal. „Dass weiß ich Mama, Papa erzählt auch ganz häufig Geschichten von dir.“ Erneut blutete ihr Herz, doch sie nickte und ließ ihren Jungen ziehen, er würde den Schlaf noch brauchen, während sie weiter darauf wartete dass der Mond endlich zu ihr sprach. ~*~ Er betrat das Haus und aus einem Gefühl heraus, dass überhaupt nichts mit seinen Ninja Sinnen zu tun hatte, wusste Sasuke einfach das Etwas nicht stimmte. Eventuell war es zu still aber im Grunde fühlte er in jedem Winkel seines Inneren dass es einfach zu kalt, zu lieblos war, als er über die Schwelle in sein Haus trat. Das große Anwesen lag unberührt und stumm da, kein Lachen, kein Getrappel von Füßen und nicht das kleinste Geräusch drang aus den zahlreichen Räumen. Erst da schaffte es sein Verstand über sein besorgtes Herz zu gewinnen und nach dem Chakra seiner Frau und seines Sohnes zu suchen. Reiko hatte noch keines, doch er wusste, wo immer Sakura war, würde er auch seine Tochter finden. Wie ein Dolch ins Herz, bestätigte das ausbleiben der Kräfte, was ihm seine väterlichen Sinne schon Minuten zuvor gesagt hatten, sie waren fort. In seinem Magen zog sich alles zusammen und es fühlte sich beinahe so an als würden sich Eisklumpen darin bilden und ihn von Innen her erfrieren. Fluchtartig machte er kehrt und eilte zurück zum Hokagegebäude, sicher wusste er es zwar nicht, aber Sasuke glaubte nicht daran das seine Frau sich lediglich im Dorf irgendwo versteckt hielt. Nein, so etwas war nicht die Art der ehemaligen Haruno. Er platzte schließlich einfach in eine Versammlung und anstatt das Naruto ihm Vorwürfe machte, warf er die Ratsmitglieder, wie irgendwelche Streuner hinaus und wandte sich ihm ernst zu. „Was ist passiert Teme?“ „Sie ist fort, mit den Kindern Naruto.“ „WAS?“ Dem Blonden entglitten die Gesichtszüge und irgendwie war es für den Schwarzhaarigen als lebte sein bester Freund alles aus, was er nicht in der Lage war einfach nach Außen hin zu zeigen. „Du musst mir helfen sie zu finden Naruto, sie wird mit den Kindern Konoha verlassen haben und sie werden ganz alleine da draußen im Wald sein. Wenn ihr etwas passiert....“ „Klar kriegst du Hilfe Teme, bleib bei Verstand. Wir sind Freunde, natürlich komm ich auch mit.“ Und wieder einmal war Sasuke froh einen Freund wie den blonden Chaoten zu haben, denn auf diesen war immer verlass. Während der Schwarzhaarige also in Sorge um seine Familie versinken konnte, veranlasste Naruto alles weitere für einen Suchtrupp, am Rande war Sasuke ihm dankbar das er nur nach Shikamaru Nara und Neji Hyuuga verlangte, sodass seine familiären Probleme nicht breitgetreten würden. Keine halbe Stunde später waren die vier Männer Abreise fertig und als sie feststellten das Sakura natürlich clever und schnell genug geflohen war um den Augen des Hyuugas zu entgehen, liehen sie sich Pakkun, den alten Mops ihres ehemaligen Lehrers Kakashi Hatake. Auch dieser hatte nicht nach dem Warum gefragt und dafür war der Schwarzhaarige mehr als dankbar. Die Gruppe machte sich auf den Weg und als der Mops bekannt gab das seine Frau unglaublich schnell war und dazu noch sehr gut ihre Spuren zu verwischen verstand, senkte sich die Furcht etwas unter Stolz, den er beinahe automatisch empfand. Wenn Sakura dazu in der Lage war ihre Suche schwer zu gestalten, würde es Menschen die nicht direkt nach ihr suchten sicher noch schwerer fallen sie zu finden. Das beruhigte ihn ein wenig, obwohl er trotzdem die Truppe antrieb wie noch nie. Was Naruto den anderen beiden Mitgliedern erzählt hatte wusste er nicht und wollte es auch gar nicht genau wissen, lieber wollte er lediglich schneller werden. Als er schließlich einen immer größeren Abstand zwischen sich und sein Team zog, war es Naruto der ihn an der Schulter griff und stoppte. „Es wird Nacht, die Sicht verschlechtert sich von Minute zu Minute und wir sind Alle erschöpft. Lass uns eine Pause machen.“ „Nein, Naruto ich muss sie finden...-“ „-glaubst du sie wird mit deiner kleinen Reiko durch die Nacht laufen oder Kaizen? Er mag talentiert sein aber sie ist die Mutter deiner Kinder, sie wird wissen was gut für sie ist.“ Still musste Sasuke seinem Freund wieder zustimmen, viel zu häufig in den letzten Stunden, wenn es nach dem stolzen Uchiha ging. Schließlich machten sie Rast, er entzündete ein Feuer und während Shikamaru im Sitzen einschlief, machte es sich der Hyuuga in einem Schlafsack bequem. Wenige Sekunden später herrschte Ruhe auf der kleinen Lichtung und wieder sah sich der Uchiha seinem besten Freund gegenüber, dessen blaue Augen gedankenverloren ins Feuer gerichtet waren. Er selber sah hinauf. Hinauf zum vollen Mond der ihn zu belächeln schien für seine Dummheit, hatte er auch wirklich nur eine Sekunde geglaubt das Sakura sich ihm beugen würde, nach allem was sie von ihrer eigenen Familie hielt? Was war er für ein Narr!? Der Mond allerdings wollte von seinem Zorn nichts wissen, er leuchtete einfach weiter, schien alles was man ihm sandte einfach stumm zu ertragen und Sasuke erinnerte sich dabei an seine Frau. Sie liebte den Mond, sie liebte sein tröstliches Licht, das sie stets mit einer warmen Umarmung verglich und sie hatte ihm vor langer Zeit erklärt das er ebenfalls geschienen hatte als sie ihn zum ersten Mal im Kindesalter wirklich beobachtet hatte. Er hatte Sakura nie bemerkt, das er ihr Vorbild war und sie ihn bis aufs äußerste bewunderte, ahnte er zu der Zeit nicht. „Bring sie mir zurück.“ Sprach er beinahe lautlos zum Mond und hoffte wirklich das er solch eine Kraft besaß. Sollte er zu seiner Frau sprechen und ihr All das sagen, wozu er nicht in der Lage war. Wenn alles fürchterlich lief würde die Chance niemals wiederkommen. Und so sprach er tatsächlich mit dem Mond, alle die ihn als ruhigen, ja herzlosen Mann kannten hätten ihn in diesem Moment für verrückt erklärt, doch sodann dachte Sasuke das ihm diese Konsequenz egal wäre wenn er seine Frau und seine Kinder zurückerhalten würde. Reiko wegschicken? Jetzt war sie nicht mal einen Tag fort und er vermisste sie, ihre Augen die viel schöner waren als Seine, auch wenn Alle behaupteten sie wären gleich, denn Seine konnten niemals so strahlen. Außerdem hörte er ihr lachen aus der Erinnerung nur noch leise. Stattdessen lebte vor seinen Augen nur die weinende Reiko, jedes andere Bild wurde blass. Was sein Sohn wohl dachte? Er war viel zu schlau für die wenigen Altersjahre und Sasuke war sicher dass der Junge gleich verstanden hatte was passiert war. Wie hatte er all dass für ein lächerliches Gesetz aufgeben können? „Ist noch etwas vorgefallen?“ „Hn?“ „Komm schon Teme, erscheint dir Sakura´s Reaktion nicht auch übertrieben? Gut ihr habt gestritten, doch warum sollte sie einfach das Dorf verlassen?“ Unbemerkt schluckte der Schwarzhaarige und wandte seinen Blick für die nächsten Worte ab. „Mir...ist die Hand ausgerutscht.“ Beinahe wäre Naruto auf die Beine gesprungen, dass sah er am Anspannen der Beinmuskeln, überraschenderweise blieb er jedoch sitzen. „Wie konnte das passieren Teme, so was ist doch nicht deine Art?“ „Sie hat gesagt ich würde sie und die Kinder nicht lieben, hätte kein Herz und plötzlich hatte ich die Hand erhoben.“ Erneut hob er die besagte Hand und sah hasserfüllt auf das Stück Fleisch mit den fünf Fingern, er hatte sich noch nie gehasst, auch nach zahlreichen Toten, hatte er seine Hand noch nie so verabscheut. „Ich hasse mich.“ Das Blau in den Augen seines Freundes funkelte verständnisvoll und als dieser ihm sanft eine Hand auf die Schulter legte, brauchte der ihm nichts mehr zu sagen, sie wussten Beide das er es einfach versuchen musste. ~*~ Eine Woche war ins Land gezogen, sie hatten das Feuerreich schon eine ganze Weile hinter sich gelassen, doch in jeder Nacht spürte sie die Einsamkeit. Reiko hatte trotz des Schocks schon sehr bald angefangen nach ihrem Papa zu fragen, Kaizen war es dann der ihr milde erklärte das er erstmal nicht kommen würde. Das kleine Mädchen schien die Sache im Wohnzimmer fast gänzlich vergessen zu haben und Sakura beneidete ihre Tochter darum, denn sie spürte trotz Heilung immer noch das Brennen auf ihrer Wange. Wie die letzten Nächte saß sie am Feuer und starrte hinauf zum Mond, der ihr für wenige Stunden immer Trost und Liebe zu schenken schien. Ob Sasuke ihn auch sah? Das satte Licht, den milden Schein und ob er die Wärme im Herzen spüren konnte wenn sie an ihren Mann dachte? Es war als spräche der Mond zu ihr, als erzähle er von einer Reise und jede Nacht erfuhr sie ein Stück mehr. Die Müdigkeit war durch einige Übernachtungen in kleineren Dörfern geringer geworden und Sakura wusste das sie bisher großes Glück hatten, weil sie nie angegriffen wurden. Wie lange sollte das noch anhalten? Wie lange konnte sie noch fliehen? „Verzeih ihm.“ Schien der Mond zu sprechen und mit jeder weiteren Nacht war ihr Herz nachgiebiger, bereit diesen einmaligen Fehler wirklich zu verzeihen. Sie hatte es schon in dem Moment gewusst als er vor ihr in die Hocke ging, er bereute und würde es nie wieder tun. Sie war keine misshandelte Frau die sich alles schön redete, Sakura war Vieles aber sicher nicht naiv, ihr Mann bereute und sie sollte ihm noch eine Chance geben. Als Sakura am nächsten Morgen die Richtung wechselte und damit den Heimweg antrat, war es natürlich Kaizen der dies augenblicklich bemerkte. „Mutter?“ „Wir gehen nach Hause, euer Vater macht sich bestimmt schon sorgen.“ „Bist du dir sicher?“ Die ehemalige Haruno war kurz verwundert, fragte sich ob ihr Junge vielleicht gar nicht zu seinem Vater zurück wollte, als ihr klar wurde was Kaizen womöglich befürchtete. „Ich vermisse euren Papa genauso wie ihr, es wird Zeit das wir Heimkehren.“ Und endlich schenkte ihr Sohn dem Ganzen mit einem enthusiastischen Nicken die Zustimmung, während Reiko´s Meinung lauter ausfiel. „Juhuu, heim zu Papa.“ ~*~ Die Sorge zerfraß ihn langsam aber sicher, mit jedem weiteren Tag der verging, mehr das Herz und während seine Teamkameraden keinen Unmut verlauten ließen, sank seine Laune stetig. Wo war das sture Weib nur? Warum machte sie es ihm nicht wenigstens möglich sie zu finden? Doch im Grunde war er nicht wütend, nein, mittlerweile war er verzweifelt. Verzweifelt vor Sorge, vor Liebe und vor allem vor Sehnsucht. „Sie hat Kehrt gemacht, sie kommt auf uns zu. Einen Tagesmarsch, vielleicht länger, sie hat die Windrichtung geändert und ist damit wieder auffindbar für mich.“ Und es schien als habe seine Frau ihm mal wieder eine stumme Bitte erfüllt, doch die nächsten Worte des Mopses ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. „Durch die Wendung ist ebenfalls eine Gruppe Männer auf Sakura aufmerksam geworden. Ob sie feindlich gesinnt sind kann ich nicht erschnüffeln.“ Augenblicklich setzte er zu Beschleunigung an, er raste über die Baumwipfel und die jungen Männer setzten ihm sofort nach, auch wenn ein geringer Abstand blieb. Ein Tagesmarsch trennte ihn von seiner Familie und er ahnte einfach das Diese ihn brauchte, mehr als jemals zuvor. ~*~ Sie spürte die Chakren näher kommen, kurz vor Anbruch des Tages und sie machte sich daran schnell aber fürsorglich ihre Kinder zu wecken, die Männer hatten so später Stunde sicher nichts gutes im Schilde. „Kaizen, Reiko, ihr müsst ganz schnell aufwachen.“ Ihr Sohn öffnete augenblicklich die Augen, als habe er nur auf so einen Weckruf gewartet und sie zog sanft ihre kleine Tochter auf die Beine. Obwohl die Chakren nicht stark wirkten, hatte sie den Nachteil dass sie sich nicht frei bewegen konnte, sie musste ihre Kinder beschützen. „Gleich werden ein paar Männer hier auftauchen, ich möchte das ihr euch leise und unauffällig verhaltet, verstanden?“ Kaizen nickte sofort, während Reiko es nur zögerlich tat und sich dabei noch den Schlaf aus den Augen riebt. Mit einem Kunai schnitt sie einen langen Streifen als Hinterausgang des Zeltes, womit sie ihrem Sohn stumm signalisierte was im Notfall zu tun war. „Verstanden Mutter.“ „Gut mein Sohn.“ Sie drückte ihre Kinder noch einmal fest, ehe sie hinaus trat und am Feuer wartete. Vielleicht wollten die Männer auch nur Fragen stellen? Aber an diese absurde Vorstellung wollte die ehemalige Haruno nicht wirklich glauben. „Lass meinen Kindern nichts passieren.“ Wisperte sie in den Himmel hinauf, der Mond war längst nicht mehr voll, doch das wenige Licht sollte ihr vorerst ausreichen. Ihre Gedanken wurden jedoch vom leisen Knacken der Äste unterbrochen als die vier unbekannten Männer auf die Lichtung traten. Vielleicht konnten sie Chakren spüren, dann würden sie sicher Kaizen bemerken, doch wenn nicht, dann waren ihre Kinder vorerst sicher. „Wer ist da?“ Fragte sie kraftvoll in die Dunkelheit und als sie die Unbekannten mit ihren breiten, anzüglichen Grinsen sah, wusste sie das hier keinerlei Fragen gestellt werden wollten. Sie sprang auf die Beine und entfernte sich von ihrem Rastplatz, damit ihre Kinder bei einem Kampf nicht in Mitleidenschaft gezogen werden würden. „Na wen haben wir denn da, so eine Schönheit und ganz allein.“ Früher hätte Sakura dem arroganten Widerling ohne zu zögern die vorderen Zähne raus geschlagen, doch auf einen Kampf legte sie es mit Kaizen und Reiko in der Nähe nicht mehr an, deshalb versuchte sie den Fremden Respekt ein zu flößen. „Ich weiß nicht wer ihr Kerle seit, aber ihr habt keine Ahnung mit wem ihr euch anlegt. Mein Name ist Sakura Uchiha, Frau des Clanoberhauptes und Anbu von Konoha, wenn ihr Ärger haben wollt kommt nur her. Aber ich warne euch, so etwas wie Mitleid kenne ich nicht.“ Für einen Moment schien es als hätten ihre Worte gefruchtet, zögerlich blieben die vier Fremden stehen und wechselten fragende Blicke untereinander, doch einer entpuppte sich natürlich als großspuriger Anführer. „Hat die Masche tatsächlich schon mal funktioniert Kleine? Als würde ein Uchiha seine Frau allein durch das halbe Feuerreich ziehen lassen.“ Okay, Sakura sah ein das sie mit lapidaren Worten nicht einfach weiter kam, also sammelte sie Chakra in ihrer rechten Faust und schlug mit voller Wucht auf den Boden. Die Erde bebte augenblicklich, riss nach rechts und links auf, ein drei Meter breiter Spalt entstand und obwohl sie es nicht sehen konnte, hörte sie die Männer schlucken. „Vielleicht weil ich auf mich selbst achten kann. Verschwindet!“ Doch obwohl sie sich wieder Zeit verschafft hatte, wusste die Uchiha einfach das die Männer nicht gehen würden und langsam aber sicher gingen ihr die Argumente aus. Ohne ein Zeichen der Warnung preschte der Anführer auf sie zu, sie wich im letzten Moment aus, schlug nach seinen Beinen, doch er sprang ebenfalls zügig in die Luft. Schnell formte sie Fingerzeichen und als seine Kunai in ihren Körper rasten, verpuffte ihr Doppelgänger. Um keine Zeit zu verlieren erschaffte sie fünf Schattendoppelgänger die sich sogleich auf die restlichen drei Männer stürzten, während sie sich weiter mit dem Anführer rum schlug. Eine Fahne aus Bier und Rauch schlug ihr beinahe bestialisch entgegen und obwohl sie eigentlich für den Gedanken keine Zeit hatte, war sie froh das ihr Mann weder rauchte noch oft trank. Sie wurde an den Haaren gepackt, doch sie verbot sich zu schreien, lieber nahm sie ihren Ellbogen und brach dem Unbekannten die Nase, was ihm ein entsetzliches Aufheulen entlockte. Fies grinsend trat sich noch mal mit Chakra geladenen Füßen nach, so das der korpulente Körper durch die erste Baumreihe flog. „MAMA!“ Einer ihrer Schattendoppelgänger hatte den nächsten Gegner durch die Luft geworfen, dabei jedoch das Zelt außer Acht gelassen, welches Kaizen Geistes gegenwärtig mit Reiko verließ, jetzt wurden die Zwei von den übrig gebliebenen Gegnern entdeckt. Mit einem Kunai blockte ihr Sohn allerdings die ersten Wurfsterne und sofort warf sie sich auf den nächst stehenden Mann. Sie prellte sich sicher dabei ein Rippe, doch der Rosahaarigen war das erstmal egal, solange ihre Kinder in Sicherheit waren. Den ersten Fehler beging Reiko, die sich vor Schreck als man ihrer Mutter in den Bauch trat auf machte um zu ihr zu rennen, der Zweite fiel Kaizen zu, der sich davon ablenken ließ und einen Schlag kassierte. Sakura sprang auf und hechtete auf ihren Sohn zu, riss ihn mit grober Gewalt um und tat ihm damit sicher weh, doch so entging er dem Messerwurf, welches sich knapp über ihren Köpfen ins Holz bohrten. „Mama!“ Sie hörte die entsetzliche Angst ihrer Tochter und richtete sich sogleich wieder auf, doch Reiko war bereits zu weit von ihr entfernt, mitten auf dem Schlachtfeld, versuchte ihr Doppelgänger das kleine Mädchen zu schützen und verpuffte schließlich. „Reiko!“ Sie stand auf und wendete nach über neun Jahren zum ersten Mal wieder ihr Jutsu an, ein Sturm aus stählernen Kirschblüten formte sich und riss die Männer schreiend von der Lichtung. Ihr Sohn zog ehrfürchtig die Luft ein und sie zog ihn bereits wieder auf die Beine und eilte auf ihre kleine Tochter zu. Kaum das sie diese fast erreicht hatte, brach der Anführer wieder durchs Dickicht und geschockt konnte Sakura sich nicht mehr bewegen. Der Mann rauschte auf sie Drei zu, hoch erhobenen Kunais und kam trotzdem nie an. Wie aus dem Nichts erschien Sasuke vor ihnen, erfasste den armen Kerl an der Kehle und funkelten Diesen mit blutroten Sharingan an. „Du wagst es?“ Zischte er unheilvoll und leise, sodass sogar Sakura Mühe hatte ihn zu verstehen und während er ihm einfach das Genick brach, als er einen Versuch starten wollte das Messer doch noch zu werfen, war sie endlich bei Reiko angekommen. „Mama.“ Flüsterte die Kleine erstickt an ihre Beine und zeitgleich wandte sich ihr Mann ihnen Dreien zu. „Papa.“ Stammelte Reiko erstickt und dicke Krokodilstränen rannen ihre roten Wangen hinab als sie stolpernd auf ihren Vater zu eilte, der ein wenig perplex in die Hocke ging, ehe er das Mädchen hoch hob und fest an die Brust presste. Beinahe. Beinahe hatte er seine Familie verloren und er nahm sich die Zeit seinen Blick über die kleine Schulter zu schicken um auch seine Frau und seinen Sohn zu mustern. Kaizen hatte ein paar Kratzer aber er wirkte standfest und in keinsterweise beunruhigt. Seine Frau wirkte lädierter aber auch nicht sonderlich schwer verletzt. „Du hast lange gebraucht Vater.“ Sprach Kaizen schließlich ruhig und auch wenn es frech wirken mochte, war er seinem Sohn dankbar das er die angespannte Stille überbrückte. Seine Kollegen kamen auch endlich an und besahen sich das Schlachtfeld stumm, Naruto begrüßte Sakura und sein Sohn griff vorsichtig nach Reiko. „Komm Nee-chan, Mama muss mit Papa sprechen.“ Doch bevor sich das Mädchen löste schmiegte es sich noch einmal an den Hals seines Vaters, zog den herben Duft ein, den es so liebte. „Ich hab dich lieb Papa, sei nicht mehr böse auf mich.“ Verwundert sah er in die dunklen Augen, die bereits wieder verdächtig vor Tränen funkelten und das leise Wispern wurde mit jedem Wort noch leiser. „Deswegen schickst du mich doch weg Papa, richtig, weil du böse auf mich bist.“ Ihm setzte das Herz aus und wieder verstand er ein Stück mehr die Reaktion und die Gedanken Sakura´s, seine Tochter war vier Jahre alt, natürlich dachte sie das man sie nicht mehr lieben würde, wenn man sie einfach fort schickte. Der Uchiha drückte seine Tochter fest an sich und flüsterte besonders leise. „Niemand schickt dich weg und Niemand ist böse auf dich, du bist was besonderes Reiko-chan, du bist meine Tochter.“ Erst dann ließ er zu dass die Vierjährige sich von ihm löste und sich auf den Arm ihres Bruder nehmen ließ, der wohl auch noch etwas zu sagen hatte, so lange seine Mutter abgelenkt wurde. „Wenn du Reiko wegschickst, gehe ich auch und komme nie wieder. Nicht so wie Mutter.“ Obwohl so ein Satz von einem Jungen seines Alters überraschte, war es trotzdem ein Satz den er seinem Sohn sicher irgendwann zugetraut hätte, weshalb er lediglich nickte um zu zeigen das er die Entscheidung Kaizen´s respektierte. Es war schließlich Naruto der die Kinder anwies schon mal mitzukommen und somit das Ehepaar Uchiha allein auf der zerstörten Lichtung zurück ließ, damit alles geklärt werden konnte. Stille erwartete ihn die nächsten Sekunden und dem Schwarzhaarige wurde klar das Sakura zwar umgedreht war, ihm dadurch aber noch lange nicht verziehen hatte. „Ich hasse mich für das was ich getan habe.“ Begann er seine Entschuldigung, möglichst ohne das Wort auch benutzen zu müssen. Lieber trat er näher an die Frau heran und legte zärtlich seine Hand auf die Wange welche er geschunden hatte. „Ich hasse dich nicht für das was du getan hast, ich hasse dich für das was du tun willst.“ Wies sie ihn hart zurecht und wieder durchzuckte den stolzen Uchiha Schmerz, seine kleine Tochter hatte ihm verzeihen können, konnte seine Frau das etwa nicht? Der Schwarzhaarige wusste aber das es an ihr lag und dass er schlussendlich mit der Entscheidung leben müsste. Sanft aber bestimmt zog er seine Ehefrau an die breite Brust, strich ihr fortwährend durchs Haar und begann leise zu einer letzten Entschuldigung anzusetzen. „Es tut mir Leid Sakura, ich war blind. Natürlich würde ich Reiko vermissen, genauso wie Kaizen und dich, ihr seit meine Familie. Ich war blind, wollte nur der Clanführer sein, habe vergessen was wichtig ist. Du und die Kinder seit das Wichtigste für mich, ich habe euch schon vermisst als ihr kaum das Dorf verlassen hattet. Ich bitte dich zu mir zurückzukommen und wenn möglich, ...mir zu verzeihen. Niemand wird weggeschickt, niemand wird mehr verletzt und ich werde dir ein besserer Ehemann, versprochen.“ Sakura Uchiha wusste das ihr Mann bis jetzt jedes seiner Versprechen gehalten hatte und auch ihr Herz schlug bereits verdächtig schneller, bei den einfühlsamen Worten, weshalb sie sich lächelnd minimal von ihm entfernte. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast, ebenso wie sie beinahe den Atem teilten. „Sag mir die drei Worte.“ Forderte sie Sasuke heraus und er wusste ja dass sie es in all den Jahren nie von ihm verlangt hatte, gleichzeitig vermutete der Uchiha das vielleicht auch durch diese Wortlosigkeit Unsicherheit entstanden war, die sich eine Frau wie Sakura nicht leisten brauchte. „Ich liebe dich, ...mehr als mein Leben Sakura.“ Und schließlich, als sich ihre Lippen fanden, dass ihm allzu bekannte Prickeln wiederkehrte, glaubte Sasuke Uchiha das er diese Worte, so wahr und ehrlich wie sie waren, sicher ab heute noch öfters sagen könnte. Während das Paar wieder zu sich fand, durfte lediglich die letzten Sekunden der Mond Zeuge seien, ehe der Tag sich ankündigte und die Sonne nur noch dem Endergebnis zusehen durfte. Die Sterne hatten ihnen die Zukunft gewispert. Der Mond schließlich zu ihnen gesprochen, um ihnen zu sagen das sie zusammen bleiben sollten. Was würde die Sonne schließlich tun? Sasuke war ebenso gespannt wie Sakura. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)