Hanyo Family von Haruko-sama (Die nächste Generation) ================================================================================ Kapitel 1: Familie ------------------ „Kaede-obaachan!“ Lachend kamen zwei Kinder auf die alte Miko zugerannt. Die Beiden waren offensichtlich Zwillinge; sie hatten lange, silberweiße Haare, braun-goldene Augen und kleine Hundeohren. Der Junge hielt einen länglichen Gegenstand fest, der in ein Tuch eingeschlagen war. „Akira, Himeko! Wie geht es euch?“ „Uns geht’s prima! Mama kümmert sich gerade um einen Kranken, und Papa pennt. Dabei wollte er mit uns spielen!“ Der Junge und das Mädchen schmollten. „Was hast du da eigentlich, Akira?“ „Sagen wir, ein überzeugendes Argument. Papa bekommt es erst zurück, wenn er mit uns spielt!“ Kaede wollte gerade genauer nachfragen, als ein wütender Inuyasha angerannt kam. „Akira, Himeko! Wenn ich euch in die Finger kriege, zieh ich euch die Ohren lang! Gebt mir sofort Tessaiga wieder!“ Daher wehte also der Wind! Kein Wunder, dass Inuyasha solche Laune hatte, schließlich hatten seine Kinder ihm gerade sein Schwert unter der feinen Nase weggeklaut. „War schön, dich zu sehen, Kaede-obaachan!“ Man sah nur noch einen Silberstreifen, so schnell waren die Kinder weg. Ihr Vater hetzte auch prompt hinterher. „Ich frage mich, wie Kagome das nur aushält!“ Mit einem Kopfschütteln wandte sich die Miko wieder ihrem Kräutergarten zu. Kagome verließ die Hütte des Bürgermeisters. „Vielen Dank, dass Ihr euch um meine Tochter gekümmert habt, Miko-sama!“ „Kein Problem. Sollte noch etwas sein, sagt einfach Bescheid.“ Mit einem Lächeln ging sie zum heiligen Baum. Hier hatte sie Inuyasha zum ersten Mal gesehen, und hier machte er ihr, sechs Monate, nachdem Naraku endlich besiegt war, einen Heiratsantrag. ‚Das ist jetzt fast elf Jahre her’, dachte sie. Nach dem Tod ihres Erzfeindes wurde sie zur Miko ausgebildet. Sie teilte sich die Aufgaben allerdings mit Kaede, da ihre Kinder sie ordentlich auf Trab hielten. Und wie auf ein geheimes Stichwort hin kamen die Zehnjährigen auf sie zugeschossen. „Mama! Papa ist gemein zu uns!“ „Was hat er denn getan?“ „Ich?!“, hörte sie plötzlich ein empörte Stimme. Ihr Mann stand auch sofort vor ihr, anscheinend beleidigt, dass seine Rasselbande alle Schuld auf ihn schob. „Frag mal lieber die beiden Engel, was sie nun wieder angestellt haben!“ „Als ob wir etwas anstellen würden!“ „Nur nicht! Und was war letzte Woche?“ „Das war doch harmlos“, winkten die Zwei ab. Kagome erinnerte sich gut an die Aktion. Bei einem Besuch hatten sie erst Sangos Zuckerdose mit Salz gefüllt und dann scheinheilig den angebotenen Tee abgelehnt. Miroku war dann der Unglücksrabe gewesen, der seinen Tee mit einer Prise Salz verfeinerte. Sein angeekeltes Gesicht war für Himeko und Akira das Highlight des Tages gewesen. Dem Halbdämon fielen nun auch die anderen Scherze seiner Kinder ein. Bemalte Hüttenwände gingen zum Beispiel auf ihr Konto. Totosai raubten sie bei jedem Besuch den letzten Nerv. Der alte Schmied schwor regelmäßig, er würde nie wieder einen Fuß in dieses Dorf setzen. Was er aber doch nie einhielt. Aber der genialste Streich, da waren sich die beiden Unruhestifter einig, war immer noch ihre „Anziehpuppe“ gewesen. Vor knapp einem Jahr zogen sie dem schlafenden Shippo einen Frauenkimono an und versteckten seine eigenen Kleider. Im Gegensatz zu dem Fuchs fanden sie ihre Idee toll. „Also habt ihr Tessaiga nur zufällig geklaut! Vorher fress ich ´nen Besen.“ „Mit irgendwas mussten wir dich ja anlocken, damit du endlich mit uns spielst!“ Dämonen, egal wie mächtig, waren eine Sache, aber gegen seine Kinder, die ihn zu allem Überfluss auch noch aus riesigen Augen anguckten, kam Inuyasha nicht an. „Was wollt ihr spielen?“, fragte er deshalb nur. Eine Antwort bekam er allerdings erst später, denn Himeko und Akira stürzten sich auf ihren Vater und kuschelten sich an ihn, was er sichtlich genoss. Kagome lächelte nur. Klar, ihre Familie war mit drei Halbdämonen, die zudem ziemliche Kindsköpfe waren, nicht alltäglich, aber sie wollte mit niemandem auf der Welt tauschen. Unbemerkt von der kleinen Familie standen Miroku und Sango ein Stück weiter und beobachteten ihre Freunde. „Wenn ich mir die vier so anschaue, ist es doch sehr schade, dass unsere kleine Chizu nie Schwestern oder Brüder hatte, mit denen sie aufwachsen konnte.“ Bei Mirokus Worten fing Sango an zu grinsen. Wenn der wüsste! „Was hast du denn, Sango?“ „Genieß die letzten fünf Monate Ruhe!“ Dem Mönch konnte man das Fragezeichen über seinem Kopf praktisch ansehen. „Was meinst du damit?“ „Nun, in ungefähr fünf Monaten wird Chizus Geschwisterchen geboren werden!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)