Hanyo Family von Haruko-sama (Die nächste Generation) ================================================================================ Kapitel 3: Babysitter wider Willen ---------------------------------- Inuyashas Ohren zuckten gefährlich. Das würden sie ihm büßen! Gut, er konnte verstehen, dass Sango und Miroku endlich mal wieder einen Abend zu zweit, ohne Kinder, verbringen wollten. Schließlich war Kisho schon sechs Monate alt. Kagome hatte auch sofort angeboten, auf Kisho und Chizu aufzupassen. Aber gestern fiel Kaede ein, dass der Schrein dringend einen neuen ‚Mitternachtssegen’, wie sie es nannte, bräuchte und Kagome ihr bei den stundenlangen Vorbereitungen helfen müsse. Nun blieb das Babysitten an ihm hängen! Also ging er mit Akira und Himeko im Schlepptau zu seinen Freunden, um auf die Kinder aufzupassen. Die drei Älteren waren schon im Garten verschwunden, ehe er überhaupt gucken konnte; deshalb schnappte sich Inuyasha den kleinen Kisho. Dem gefiel es, auf dem Arm zu sitzen und die Welt von oben zu betrachten. Noch faszinierender fand er allerdings Inuyashas Hundeohren. Bevor der Hanyo irgendwie reagieren konnte, hatte Kisho ein Ohr in der Hand und zog kräftig daran. Dabei quietschte er vor Vergnügen. Inuyasha hingegen machte ganz andere Geräusche. Er hätte vor Schmerz die Wände hochgehen können. Seine armen Ohren! Solch eine Behandlung waren sie nicht gewohnt. Die Zwillinge hatten sie, vermutlich aus Instinkt, immer in Ruhe gelassen. Als er wieder einigermaßen klar denken konnte, fiel ihm auf, wie ruhig es war. Zu ruhig. Was hatte Miroku immer gesagt? Wenn Kinder ruhig sind, stellen sie meist etwas an. Aus diesem Grund sah Inuyasha auch im Garten nach, was die kleinen Racker so veranstalteten. Der Anblick tat seinen Nerven allerdings nicht wirklich gut: Himeko, Akira und Chizu hockten im, glücklicherweise nur knietiefen, Bach, der am Haus vorbeiführte, und bespritzten sich überglücklich mit Wasser. Am Ufer lag eine triefnasse Kirara, die gerade versuchte, ihr Fell zu trocknen, und dabei immer wieder böse Blicke in Richtung Bach warf. „Guck mal, Papa! Wir haben Blumen gegossen!“ Himeko strahlte ihren sprachlosen Vater an, der einen Blick auf Sangos Blumenbeet riskierte. Was eindeutig ein Fehler war. Ein Großteil der Erde war einfach weggeschwemmt worden, und Sangos ganzer Stolz, ihre Tigerlilien, hatten auch schon bessere Tage gesehen. Inuyasha seufzte. Aber immerhin konnte er sich die Standpauke schenken, denn die würde Sango mit Vergnügen übernehmen. „Genug geplanscht, jetzt kommt raus!“ „Och menno!“ „Spielverderber!“ Die Kommentare ließen Inuyasha allerdings vollkommen kalt. Als er die Meute endlich aus dem Wasser gescheucht hatte, konnte er sich noch gerade verkneifen, sich den Kopf zu kratzen. Wie viel Dreck konnte denn an einem Kind sein? „Da hilft nur baden“, meinte er zu den Kurzen, ahnte aber schon, dass er sich mit dieser Aktion selbst auch keine Freude machte. Diese Vermutung bestätigte sich auch sofort, denn der Halbdämon bekam einen kräftigen Schubs von sechs Händen. Nur mit Müh und Not konnte er verhindern, in den Waschzuber geschmissen und so völlig lächerlich gemacht zu werden. Eine Stunde später waren drei Hanyos und ein Mensch sauber. Inuyasha, der sein Bad nicht sehr genossen hatte, war erleichtert, dass zumindest Kisho noch nicht nach seiner Schwester schlug und friedlich in seiner Wiege geschlafen hatte. Zehn Minuten später hatte er allerdings das Gefühl, seine Nase würde gleich absterben. Dieser Gestank verschonte ihn zwar jetzt schon seit mehr als fünf Jahren, trotzdem wusste Inuyasha sofort, was er bedeutete: Volle Windeln! „Na komm, kleiner Mann, jetzt machen wir dich erst mal frisch!“ Mit diesen Worten trug er Kisho zum Tisch. „Igitt! Das ist ja eklig! Mann, was du gegessen hast, will ich lieber nicht wissen.“ Nach einigen Variationen dieses Spruches war der Kleine frisch gewickelt. Zum Glück hatten die Kinder schon gegessen; Inuyasha hätte den Anblick von Nahrung nach dieser Erfahrung nicht ertragen. Doch der wahre Kampf stand noch aus. Dieses Schmierentheater war nichts im Vergleich zu dem Theater, was unweigerlich folgen würde: Die Kinder mussten ins Bett. Nur leider hatten Chizu, Himeko und Akira wie die Meisten einfach keine Lust darauf und stellten sich quer. „Wir sind noch nicht müde, Papa!“ Akira wurde aber von seinem Gähnen verraten. „Bei meinen Eltern darf ich so lange aufbleiben, wie ich will!“ „Ach bitte, Papi!“ Himeko schaute Inuyasha mit einem Gesichtsausdruck an, den man nur als Hundeblick bezeichnen konnte. „Akira, Himeko, es reicht! Eure Mutter hätte euch schon vor einer Stunde ins Bett geschickt! Und was dich angeht, Chizu: Zufällig weiß ich genau, dass du zur gleichen Zeit wie meine Kinder schlafen musst.“ „Wir wollen aber nicht!“, riefen die Drei im Chor. Inuyasha wollte gerade weiterdiskutieren, als ihm eine Idee kam. Böse grinsend wandte er sich an die Kinder. „Wenn ihr nicht sofort schlafen geht, kommt Onkel Sesshomaru und nimmt euch mit!“ „Nein!“ Himeko und Akira verschwanden schneller, als man ‚Onkel’ sagen konnte, und auch Chizu, die von ihren Freunden schon genug Gruselgeschichten über den Youkai gehört hatte, machte sich schleunigst aus dem Staub. Am nächsten Morgen bemerkten Sango und Miroku verwundert, dass ihr Zuhause vollkommen sauber war. So kannte man die Rasselbande doch gar nicht. Sie gingen ins Kinderzimmer, wo nicht nur die vier Kleinen im Bett lagen. Inuyasha war an der Wand sitzend eingeschlafen. „Ich sag mal Kagome Bescheid, wo sie ihre Familie einsammeln kann.“ „Tu das“, meinte Miroku nur und Sango ging zu ihrer Freundin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)