Der Kellner 2 von Luci-Maus (Fortsetzung, aber der Vor-FF muss nicht zwingend vorher gelesen worden sein!) ================================================================================ Kapitel 23: Special: Zukunftsvision ----------------------------------- „Schatz? ... Hey, warum liegst du da so faul an einem Samstag rum, steh auf und geh raus, unternimm was“, maunzte Tailin beinahe tadelnd als er in das Zimmer seines Sohnes kam, der sich nach dem Mittagessen anscheinend einfach wieder ins Bett hatte fallen lassen. „Ich mag nicht“, murrte der Jüngere und vergrub sich in seiner Bettdecke. „Ach du Faulpelz, in letzter bist du für nichts zu motivieren, ist irgendwas? Bedrückt dich was?“ „Nein... aber mit wem soll ich denn was unternehmen?“ „Na mit Yuro oder Misa, wem denn sonst? Oder habt ihr euch etwa gestritten?“ „Haben wir nicht“, murmelte Kasuki, wühlte sich wieder etwas frei, woraufhin sich der Langhaarige zu ihm setzte und ihm liebevoll über den Kopf strich: „Was hast du dann auf dem Herzen?“ „Ach ich weiß es doch selbst nicht so genau Mama. ... Weswegen bist du eigentlich rein gekommen?“ „Ach so, ich wollte dich fragen, was ich für eine Torte zu deinem Geburtstag backen soll. Möchtest du Schokotorte oder lieber was Fruchtiges oder irgendeine Buttercreme? Und wen lädst du überhaupt alles ein? Yuro und Misa sind mir klar, aber wer noch?“ „Mama?“ „Ja?“ „Mein Geburtstag ist erst in drei Wochen, was fragst du mich das jetzt schon?“ Ein wenig beleidigt zog Tailin eine Schnute: „Was heißt hier jetzt schon? Das ist immerhin dein Siebzehnter, da muss ich schon ein bisschen planen.“ „Wieso? Der nächste Große ist doch eigentlich erst der Achtzehnte und nicht der Siebzehnte.“ „Unsinn. Siebzehn heißt Warnschuss. Das bedeutet dein achtzehnter Geburtstag rückt näher und dann wirst du sicher bald nicht mehr bei deiner lieben Mama wohnen wollen.“ Über diese Antwort konnte der Lilahaarige nur lachen, diese Reaktion sah seiner Mutter so verdammt ähnlich. Aber was soll’s, er hing nun mal an ihm und umgekehrt war es ja genauso, zu seinen Eltern hegte der Kleinere eine sehr innige Beziehung, was wohl auch ein bisschen daran lag, dass ihn die Beiden ordentlich verhätschelt hatten. Er hatte sie nur mit seinen großen Augen ansehen müssen und schon hatte er das Gewünschte bekommen, zumindest wenn es um die kleineren Dinge gegangen war, was vielleicht auch daran gelegen hatte, dass er ein recht umgängliches Kind gewesen war. Schmunzelnd setzte Kasuki sich auf und schmiegte sich an die Schulter des Älteren: „Keine Angst, ich pack ja nicht gleich an meinem Achtzehnten die Koffer und verschwinde mirnichts dirnichts.“ „Dann ist ja gut.“ „Ich pack sie schon einen Tag vorher“, scherzte der Kleinere, wofür er eine liebevolle Kopfnuss erhielt: „Kleiner Frechdachs, du änderst dich wohl nie.“ „Wieso auch, sollte ich?“ „Nein, du bist gut so, wie du bist“, schnurrte Tailin und drückte seinem Sohn einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Magst du jetzt nicht doch aufstehen und ein bisschen raus an die frische Luft gehen? Ich kann’s gar nicht mit ansehen, wenn du dich hier so verkriechst, das hast du doch sonst nie getan.“ „Okay, okay, du hast gewonnen, ich werd zu Misa gehen.“ „Na siehst du, das hört sich doch schon besser an, als den ganzen Tag faul im Bett zu liegen“, fiepte der Größere vergnügt, woraufhin ihm sein Sohn durchs Haar strich, welches er immer noch genauso sehr liebte, wie zu Kinderzeiten. ~~~~~~~~~~~~~~ ‚Gott, Misa muss denken ich hab keine anderen Freunde mehr, als sie, wenn ich schon wieder bei ihr aufkreuze. Na ja, in letzter Zeit bin ich ja auch ständig nur bei ihr’, dachte Kasuki seufzend und klingelte an der Haustür, der brünetten Freundin. Diese verzog auch gleich das Gesicht, als sie ihren Besucher erblickte und meinte: „Sag mal, was ist eigentlich los mit dir?“ „Wieso“, fragte sie der Jüngere schulterzuckend und schob sich an ihr vorbei ins Haus, ging gleich in ihr Zimmer, wo er sich auf einen Knautschsack fallen ließ, der vor dem Fenster lag. „Antworte mir nicht mit einer Gegenfrage, außerdem weißt du sehr genau was ich meine. Ich meine, ich bin gerne mit dir zusammen, wir sind ja auch schon seit Ewigkeiten Freunde, aber in letzter Zeit hockst du nur noch bei mir und bist fast schon beleidigt, wenn ich mal alleine mit meinen Freundinnen in die Stadt gehen will. Was brennt dir auf der Seele?“ „Ach Mensch, Misa. Wo soll ich denn sonst hin? Wenn ich zu Hause bleibe machen sich meine Eltern Sorgen, zu Yuro kann ich auch nicht und auf die Anderen aus der Schule hab ich keinen Bock“, motzte der Lilahaarige und versuchte dem durchbohrenden Blick Misas auszuweichen. „Halt mal, wieso kannst du denn nicht zu Yuro? Er ist doch dein bester Freund. Ihr habt euch doch nicht etwa gestritten?“ „Wieso denkt eigentlich jeder gleich, dass wir uns gestritten haben? Bemerkt ihr denn nicht, dass er keine Zeit für mich hat, weil der Herr ständig nur Dates hat? Verdammt, wieso musste auch ausgerechnet er bi werden?“ „Ach da liegt der Hund begraben, du bist eifersüchtig“, fiepte die Braunhaarige mit einem breiten Grinsen, was Kasuki nur noch mehr verstimmte. „Was freust du dich so? Außerdem bin ich nicht eifersüchtig.“ „Nee, auch gar nicht“, entgegnete ihm die Ältere schnippisch: „Warum bist du sonst so grummelig? Gib doch zu, dass du selbst auf Yuro stehst und himmelschreiend eifersüchtig bist, weil er dich gar nicht für ein Date in Betracht zieht.“ Mit einer unglaublichen Ruhe und Gelassenheit verschränkte der Größere die Hände hinter dem Kopf und seufzte: „Blödsinn. Du reimst dir nur was zusammen, weil du eine elende Kupplerin bist. ... Gut, vielleicht bin ich in letzter Zeit ein wenig miesepetrig, aber ehrlich, stört es dich nicht, dass er dich nicht mehr trifft?“ „Ähm... na ja, um ehrlich zu sein, wir treffen uns schon noch sehr häufig, ich hab jedenfalls nicht bemerkt, dass er ständig nur Dates hat. Es war mir klar, dass er heiß begehrt ist, aber er hat mich nie versetzt oder gemeint er hätte keine Zeit für mich.“ Misa war es sichtlich unangenehm dies zuzugeben, doch belügen konnte sie ihren besten Freund ja auch schlecht und wenn sich Yuro nur ihm gegenüber so abweisen verhielt, dann hatte er doch ein Recht darauf dies zu erfahren, oder? Der Lilahaarige war jedenfalls sichtlich bestürzt über diese Neuigkeit und fauchte: „Und wieso verdammt steh ich dann auf dem Abstellgleis? Was hab ich ihm denn getan? Misa, wenn du was weißt, dann...“ „Nein, ich weiß nichts, ich sag doch, ich wusste gar nicht, dass er sich dir gegenüber so abweisend verhält“, unterbrach ihn die Ältere sogleich. „Dieser verdammte Blödmann, der kann mich doch nicht so behandeln und dann auch noch ohne Grund!“ „Jetzt beruhig dich erst mal und sprich mit ihm, vielleicht gibt es eine ganz simple Erklärung für sein Verhalten.“ „Ich hab aber keine Lust mit ihm zu sprechen und mir irgendwelche Märchen auftischen zu lassen“, murrte Kasuki, weshalb die Braunhaarige nur seufzend den Kopf schüttelte: „Warum müsst ihr Jungs nur immer so stur sein?“ „Kann ich nun hier bleiben oder nicht?“ „Natürlich, ich schmeiß dich doch nicht raus.“ „Gut.“ Immer noch grummelnd rollte sich der Jüngere auf dem Sitzsack zusammen und widmete sich wieder seinen Gedanken, während Misa sich immer noch ein wenig bestürzt überlegte, wie sie ihre beiden Freunde zu einer Aussprache bringen konnte. ~~~~~~~~~~~~~~ Rowen stand gerade in der Küche am Herd, als sein Sohn den Raum betrat und ihm über die Schulter in den Topf schaute: „Was gibt’s denn heute leckeres?“ „Eintopf.“ „Klasse, du hast lange keinen gekocht“, freute sich der Sechzehnjährige, der von den Kochkünsten seiner Mutter hellauf begeistert war. Allgemein aß er sehr gerne und mit Genuss, was sich jedoch nicht bei seiner Figur widerspiegelte, worum ihn wohl jedes Mädchen beneidete. „Yu-chan“, fragte der Grünhaarige einige Sekunden später, drehte sich dabei zu seinem Sohn um und blickte in seine wunderschönen grünen Augen: „Wieso gehst du eigentlich so oft aus? In deinem Alter war ich...“ „Schon mit Papa zusammen und hab nicht den ganzen Tag geflöckert, geschweige denn bin mit zig Leuten ausgegangen“, ergänzte der Jüngere leiernd: „Das hast du mir jetzt schon x-mal gesagt.“ „Und warum hörst du dann nicht auf mich? Ich meine, es ist ja keineswegs schlimm, dass du dich mit Mädchen und Jungs triffst und dich ausprobieren möchtest, aber bitte leg dich doch ein bisschen mehr fest und such dir nicht jeden Tag wen neues. Manchmal glaube ich, dass du schon die gesamte Jugend hier in der Stadt gedatet hast.“ „Stimmt nicht, mit Misa und Kasuki bin ich nicht ausgegangen“, lachte der Braunhaarige, wofür ihm Rowen gegen die Stirn schnippte. „Hey!“ „Selber hey. Nimm mich gefälligst ernst. Du bist doch sonst nicht der Typ für so was, also was ist los? Warum bist du ständig auf Achse? Mir will das einfach nicht gefallen.“ „Ach Mama... es macht eben Spaß, das ganze Geflirte halt und das Drumherum, so lernt man interessante Leute kennen.“ „Dummfug. Außerdem verletzt du sicher einige von deinen Bekanntschaften, wenn du das alles nur als Spiel und Spaß ansiehst. Und Kasuki hast du auch schon ewig nicht mehr getroffen, dabei fragt er ständig nach dir und ich muss ihn immer vertrösten.“ „Ich will eben im Moment nicht mit ihm ausgehen und wir haben uns auch nicht gefetzt, bevor du fragst.“ „Was denn dann?“ „Das weiß ich selbst nicht so genau, ich will halt im Moment nicht“, gab der Kleinere ein wenig betreten zu und ließ sich von Rowen anstandslos umarmen, der ihn in diesem Moment einfach mal drücken musste. „Ist okay, ich frag nicht weiter nach, aber bitte denk ein wenig darüber nach, wie du dich verhältst und wie es anderen dabei gehen könnte, mehr verlang ich ja gar nicht... auch wenn ich dich eigentlich für mich ganz alleine behalten möchte.“ „Typisch du“, lachte Yuro, der durch die letztere Aussage seiner Mutter wieder ein wenig aufgeheitert worden war. Dieser lächelte ihn nun ebenfalls an und meinte: „Wird schon mein Spatz.“ ~~~~~~~~~~~~~~ Ein wenig ungeduldig saß Misa im Café der Yamaguchis und wartete auf ihre beiden besten Freunde, die sie beide eingeladen hatte, die jedoch nicht wussten, dass sie sich nicht nur mit der Braunhaarigen alleine trafen. Der Erste der ankam war Yuro: „Hi.“ „Hi, setz dich“, begrüßte ihn die Ältere und wartete, bis ihr Freund der Aufforderung nachgekommen war, bevor sie fragte: „Hast du heute noch ein Date?“ „Nein, wir haben uns doch verabredet.“ „Das ist sehr gut. ... Ach und da kommt ja auch schon der Letzte in unserer Runde.“ „Hm? Ich dachte wir bleiben zu zweit.“ „Nein, ich hab noch jemanden eingeladen“, fiepte sie vergnügt und winkte dem Lilahaarigen zu, der gerade den Laden betreten hatte. Nicht minder überrascht, wie sein bester Freund, setzte Kasuki sich zu ihnen an den Tisch und meinte gleich: „Ich wusste gar nicht, dass wir heute mal wieder zu dritt sind.“ „Sind wir auch nicht“, antwortete Misa sogleich: „Ich werde gleich verschwinden und ihr Süßen nutzt den Nachmittag, um euch mal ordentlich auszusprechen. Auch wenn ihr es nich zugeben wollt, irgendwas liegt da bei euch im Argen und ich will nicht, dass unsere Freundschaft kaputt geht. Also dann Jungs, wir sehen uns demnächst.“ Noch ehe einer der beiden Jungs etwas erwidern konnte, war die Ältere auch schon verschwunden und ließ ihre verdatterten Freunde zurück. Ungewohnt nervös blickten sich diese an und schwiegen eine ganze Weile, bis Kasuki sich endlich ein Herz fasste und leise fragte: „Yuro, warum hast du keine Zeit mehr für mich, aber für Misa? Ich dachte... wir wären beste Freunde...“ „Das sind wir ja auch, aber...“ „Aber was? Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ Der Ältere wartete ungeduldig auf eine Antwort, doch Yuro schaute einfach nur ausweichend zur Seite, fand einfach keine Worte. Er wollte ihm sagen, dass er nichts falsch gemacht hatte und es nicht an ihm lag, aber dann hätte der Lilahaarige sicher weiter nachgefragt und er konnte ihm doch nicht wahrheitsgemäß antworten, wusste selbst nicht so recht über seine Gefühle bescheid. Die Stille war nahezu erdrückend und so senkte Kasuki seinen Blick schließlich und meinte bedrückt: „Ist schon gut, du musst mir ja nicht antworten. ... Na ja, ich geh dann mal besser, du hast ja sicher noch wieder ein Date.“ Schnell stand der Lilahaarige auf und wollte das Café verlassen, doch Yuro konnte ihn einfach nicht so verletzt gehen lassen, griff blitzschnell nach seinem Handgelenk und hielt ihn fest: „Warte doch!“ Seufzend zog er den Freund zurück auf seinen Platz: „Jetzt red doch nicht so einen Quatsch und renn dann gleich weg. Ich hab heute kein Date und wenn du noch möchtest, dann könnten wir doch mal wieder ins Kino gehen.“ „Ja“, fiepte Kasuki sogleich vollauf begeistert und griff nach der Hand, die ihn soeben wieder losgelassen hatte: „Bitte lass uns das machen Yu-chan, nur wir beide, wie früher.“ „Okay, wenn du mich so anstrahlst, dann kann ich ja nicht mehr nein sagen, aber läuft denn was Gutes?“ „Ich weiß nicht, aber wir finden schon was, lass uns gleich gehen.“ „Sofort? Willst du nicht vorher noch was trinken oder Kuchen vielleicht?“ „Nein, ich möchte gleich los, bevor du wieder irgendwen siehst, der dich ablenkt“, bettelte der Lilahaarige nahezu und schaffte es seinen Freund endlich dazu zu bewegen aufzustehen. Keine halbe Stunde später saßen die Zwei auch schon im Kino auf ihren Plätzen und ließen sich das gemeinsame Popcorn schmecken, während die Werbung lief. „Yuro?“ „Hm?“ „Gehst du mit deinen Dates eigentlich oft hier her?“ „Eigentlich nicht, hier kann man sich ja so schlecht unterhalten.“ „Soll das jetzt heißen du hast das Kino ausgesucht, weil du dich nicht großartig mit mir unterhalten möchtest?“ „So ein Blödsinn, was denkst du dir da nur aus? Ich dachte wir könnten herkommen, weil wir schon lange nicht mehr zusammen im Kino waren und du doch so gerne herkommst“, erklärte der Jüngere, woraufhin sich Kasuki auf seinem Platz ein wenig runter rutschen ließ und murmelte: „Nicht nur das haben wir lange nicht mehr zusammen gemacht.“ „Was?“ „Ach ist schon gut, war nichts wichtiges, außerdem fängt der Film jetzt an“, fiepte der Lilahaarige schnell, da er sich nicht streiten wollte, umso dankbarer war er, als sein Begleiter nicht weiter nachharkte. Während des Films schwiegen die Beiden die meiste Zeit, doch kaum war er zu Ende, konnten sie gar nicht mehr damit aufhören über einzelne Szenen zu diskutieren, bemerkten gar nicht, wie sie sich automatisch auf den Weg zum nächsten Imbiss machten, bis sie schließlich davor ankamen. „Oh, ähm... kannst du mir vielleicht was auslegen Yu-chan? Ich hab nicht mal mehr genug Geld für eine Portion Pommes“, brachte Kasuki ein wenig verlegen hervor, doch der Braunhaarige lachte nur: „Lass mal, ich lade dich ein, tu ich doch sonst auch immer.“ „Stimmt, das hast du irgendwie immer gemacht... danke. ... Hast du überhaupt selbst genug?“ „Klar, wieso nicht?“ „Na weil du doch in letzter Zeit sicher ziemlich viele Mädchen und bestimmt auch ein paar Jungs eingeladen hast... könnt ich mir denken.“ Der Jüngere bestellte zwei Portionen Currywurst mit Pommes und wandte sich anschließend wieder an seinen Freund: „Ich hab keinen eingeladen, wenn ich erst damit anfange, dann muss ich’s nachher bei allen machen und reich bin weder ich, noch meine Eltern, auch wenn sie gut verdienen. Aber dich lade ich gerne ein.“ „Wir kennen uns ja auch schon unser ganzes Leben lang“, fiepte Kasuki, dessen Gesicht auf einmal ein breites Lächeln zierte. Er freute sich irgendwie darüber, dass Yuro sich nicht von jedem x-beliebigen Geld aus der Tasche ziehen ließ und irgendwie fühlte er sich auch ein wenig besonders. „Hier Kasu, dein Essen.“ „Danke“, lächelte der Ältere und nahm ihm das gereichte Essen ab, machte sich sogleich daran seine Pommes zu verputzen. „Langsam, dir isst keiner was weg.“ „Ich hab aber einen Bärenhunger.“ Schmunzelnd stellte Yuro seine Portion auf einem Stehtischchen ab und meinte: „Dabei bin ich doch der Vielfraß von uns.“ „Das kannst du laut sagen, guck nur deine riesen Portion im Gegensatz zu meiner an.“ „Tja, ich schaff halt ein bisschen mehr als du dünner Spargel.“ „Selber dünner Spargel, du siehst doch auch nicht besser aus, was ich übrigens unfair finde, so viel wie du jeden Tag in dich reinstopfst, ich würde längst durch die Gegend kugeln“, schmollte der Lilahaarige und zog eine Schnute, doch er hatte eigentlich recht, die Zwei nahmen sich nichts in ihrem Gewicht und waren außerdem noch gleich groß. Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, wobei sie viel miteinander rumgealbert hatten, machten sich Kasuki und Yuro auf den Heimweg. „Weißt du Yuro... es war schön mal wieder so unbefangen mit dir Scherzen zu können, nein eigentlich war der ganze Nachmittag schön.“ „Das finde ich auch, es hat irgendwie gut getan.“ „Und warum ist unser Verhältnis dann so komisch geworden“, fragte der Lilahaarige bedrückt, was den Jüngeren dazu veranlasste die Hände in die Hosentaschen zu stecken und den Blick gen Himmel zu richten: „Weiß nicht...“ „Ich möchte aber nicht, dass es so weiter geht, ich vermisse dich... Bitte Yu-chan..“ Kasuki blieb stehen, hielt seinen Freund am Ärmel fest und blickte ihn mit einem beinahe herzzerreißenden Hundeblick an: „Ich möchte dich gerne wieder mehr treffen.“ „H... hey, jetzt schau mich doch nicht so süß an, damit könntest du ja Steine erweichen“, murmelte der Braunhaarige verlegen, während er spürte, wie sich eine leichte Röte auf seine Wangen legte und sich eine ihm nur zu gut bekannte Nervosität in seinem Innern breit machte. Der Ältere trat jedoch nur noch ein Stück dichter an ihn heran und nahm seine rechte Hand, wobei er maunzte: „Wenn es hilft, dann schau ich dich erst recht so an. Komm schon Yu-chan, magst du mich denn nicht mehr sehen?“ „Ach Kasu, natürlich will ich dich sehen... na gut, du hast gewonnen“, gab sich Yuro schlussendlich geschlagen, was seinem Freund ein strahlendes Lächeln entlockte. „Toll, dann kannst du ja auch am Wochenende mal wieder bei mir übernachten, das hast du schon so ewig lange nicht mehr gemacht.“ „Muss das wirklich gleich sein?“ „Ja!“ Finster schaute ihn der Lilahaarige an, so dass der Jüngere einfach nicht anders konnte, als ihm seinen Wunsch zu gewähren, seine Blicke konnten aber auch verdammt überzeugend sein, da verpuffte jegliche Gegenwehr. ~~~~~~~~~~~~~~ Voller Überraschung fing Tailin seinen Sohn auf, der ihm gleich nach dem Aufstehen um den Hals gefallen war und überglücklich lächelte. „Hey, langsam mein Spatz, du bist kein Fliegengewicht mehr.“ „Aber ich freu mich so!“ „Worüber denn“, fragte nun der Braunhaarige, der gerade aus dem Bad gekommen war: „In letzter Zeit warst du doch so niedergeschlagen, dass wir uns schon richtig um dich sorgen mussten.“ „Das ist jetzt vorbei, Papa. Dank Misa haben Yuro und ich endlich mal wieder miteinander was unternommen und heute Abend will er hier übernachten“, fiepte der Jüngere begeistert, während er Tailin endlich los ließ. „Ach, dann hat dein Gemütszustand wirklich nur mit Yuro zusammen gehangen? Manchmal bist du echt zu leicht zu durchschauen, aber hast du nicht was vergessen?“ Fragend blickte der Lilahaarige seinen Vater an, der nun meinte: „Du hast uns nicht mal gefragt, ob wir was dagegen haben, wenn er hier schläft.“ „Aber ihr hattet doch noch nie was dagegen und ich musste die Chance nutzen, um ihn einzuladen. Bitte sagt jetzt nicht, dass ich ihm absagen muss, dann bin ich euch ewig böse.“ „Na, na, nun aber mal langsam“, tadelte ihn der Langhaarige: „Erst einmal sprich nicht wie ein verzogenes kleines Kind und versuch uns zu erpressen und zweitens haben wir gar nichts dagegen, dein Vater meinte nur, dass es sich trotzdem so gehört, dass du uns fragst und dir nicht angewöhnen sollst irgendwen einfach so einzuladen.“ „Entschuldigung, aber ich freu mich nun mal schon so sehr auf ihn, er war schon seit Jahren nicht mehr hier.“ „Jetzt übertreib aber nicht“, lachte der Älteste und wuschelte seinem Sohn liebevoll durchs Haar: „Hast ihn wohl sehr vermisst, was?“ „Ja... und ich wusste ja auch nie, warum er plötzlich keine Zeit mehr für mich hatte...“ „Ach nun lass nicht den Kopf hängen, du hast ihn doch wieder und jetzt passt du einfach besser darauf auf, dass er dir nicht wieder abhanden kommt, okay?“ „Ja, Mama, du hast recht.“ „Gut, dann drück mich noch mal“, maunzte Tailin mit seinem Katzenlächeln und breitete die Arme aus, woraufhin Kasuki seiner Bitte schmunzelnd nachkam. Der Grünhaarige würde ihn wohl auch noch mit Dreißig voller Begeisterung knuddeln, doch das war schon in Ordnung, immerhin war er ja seine Mutter und außerdem war er nicht der Einzige, auch Kure schloss sich oftmals sehr gerne ihrer Umarmungen kann, so auch dieses Mal. ~~~~~~~~~~~~~~ Als der Nachmittag allmählich immer weiter voran schritt, wurde Kasuki regelrecht ungeduldig und ging seinen Eltern auf die Nerven, indem er sie immer wieder fragte, wie spät es sei und ob sie meinten Yuro würde bald kommen. Umso erleichterter atmeten Kure und Tailin schließlich auf, als es endlich klingelte und ihr Sohn an die Tür flitzte. „Na endlich, wenn er jetzt nicht bald gekommen wäre, hätte ich ihm Dampf gemacht, so nervtötend hab ich Kasu ja noch nie erlebt“, seufzte der Grünhaarige und lehnte sich an die Schulter seines Mannes, der neben ihm auf der Couch saß. „Ich gebe dir vollkommen recht, hoffentlich kommen sie bald mal zusammen, damit dieses ganze Vorgeplänkel aufhört.“ „Du sei still, wir haben uns noch viel blöder angestellt.“ „Stimmt leider“, gab der Ältere zu und küsste sein Kätzchen schnell, um zu überspielen, wie peinlich ihm sein Verhalten von damals immer noch war. Indessen hatte der Lilahaarige Yuro die Tür geöffnet und ihn sofort getadelt: „Wieso kommst du erst jetzt? Weißt du eigentlich, wie ewig lange ich warten musste? Schäm dich Yu-chan.“ „Entschuldige, ich war noch mit meinem Vater in der Stadt.“ Der Braunhaarige trat ein und entledigte sich seiner Jacke sowie der Schuhe, während der Ältere die Arme vor der Brust verschränkte und ein wenig schnippisch fragte: „Wirklich mit deinem Vater oder war es nicht vielleicht irgendein Mädchen oder ein süßer Typ?“ „Quatsch, wozu sollte ich dich anlügen?“ „Weiß ich doch nicht, aber ich weiß ja auch nicht, warum du dich von mir zurückgezogen hast“, murrte Kasuki, der es immer noch nicht verknusen konnte, dass ihm sein Freund keine richtige Antwort auf diese Frage gegeben hatte. So ging er auch schon vor in sein Zimmer und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett, beobachtete den Jüngeren, wie er die Zimmertür hinter sich schloss und anschließend unschlüssig stehen blieb. „Was ist, warst du so lange nicht mehr hier, dass du dich nicht traust dich zu setzen?“ „Nein, ich dachte nur gerade, dass es hier immer noch fast genauso wie früher aussieht, wo wir noch klein waren. Ich wette sogar, dass immer noch unsere Bausteinkiste in deinem Schrank steht.“ „Natürlich“, gab Kasuki verlegen zu: „Ich kann doch nichts wegschmeißen, was wir beide so geliebt haben, aber du hast wohl deine Kiste nicht mehr?“ „Doch“, antwortete der Angesprochene und ließ sich rücklings neben seinem Freund nieder, blickte an die Zimmerdecke. Dieser beugte sich überrascht über ihn: „Du hast sie wirklich auch noch?“ „Klar“, lächelte Yuro, spürte wie Nervosität in ihm aufstieg, als er so in die strahlenden Augen des Älteren blickte: „Ich bin wohl genauso sentimental, wie du.“ „Anscheinend, hätte ich aber irgendwie nicht erwartet“, gestand Kasuki und legte sich ebenfalls hin, bettete den Kopf auf Yuros Bauch und blickte rauf an die Decke. Einige Minuten schwiegen sie, versuchten ihre innere Unruhe zu verdrängen und spürten einfach nur die Nähe zueinander, bis Kasukis Blick auf die Hand des Braunhaarigen neben sich fiel. Der Versuchung nicht widerstehen könnend griff er nach ihr und nahm sie in seine, zog sie näher zu sich und ließ sich zur Seite sinken, so dass sein Kopf auf Yuros Schulter zum liegen kam. Mit roten Wangen schaute er dem überraschten Braunhaarigen in die Augen, legte sich seinen Arm um die Taille und schmiegte sich näher an ihn, senkte die Lider etwas. Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschah, geschweige denn, wie er reagieren sollte, also ließ er es einfach geschehen. ‚Verdammt, was glaubt Kasu eigentlich, was er da macht? Soll das ein gemeiner Test sein, oder was? So kann sich doch echt kein normaler Mensch mehr zusammen reißen... Nee, also echt, das halt ich nicht aus.’ Vorsichtig wollte sich der Jüngere von Kasuki lösen, doch dieser kuschelte sich nur noch enger an ihn und verschränkte die Finger mit seiner Hand, murrte leise, um seinem Missfallen Ausdruck zu verleihen. Gerade wollte Yuro deswegen ansetzen etwas zu sagen, als es plötzlich an der Tür klopfte und Kure eintrat: „Jungs, kommt ihr zum Abendessen?“ Erschrocken fuhren die Beiden hoch und der Lilahaarige stammelte mit hoch roten Wangen, während ihm das Herz bis zum Hals schlug: „J... ja, wir kommen, Papa.“ „Ist irgendwas gewesen? Ihr seht ja so aus, als hätte man euch beim Dummfug machen ertappt.“ „Ach Quatsch, was sollten wir schon angestellt haben“, lachte Kasuki und wedelte abwinkend mit der Hand, was Kure veranlasste eine Augenbraue skeptisch in die Höhe zu ziehen, doch er ging nicht weiter darauf ein: „Wie du meinst, na dann kommt.“ Er ging schon einmal voraus, woraufhin Kasuki seinem Freund einen winzigen Blick zuwarf, ehe er aufstand und stammelnd meinte: „D... dann komm, g... gehen wir essen...“ Yuro, der immer noch den Schock verarbeitete, erhob sich ebenfalls und folgte dem Älteren, der ganz offensichtlich ebenso durch den Wind war wie er: ‚Gott, was muss Onkel Kure jetzt nur von mir denken? Daran ist nur Kasuki schuld, warum muss er auch plötzlich einen auf Schmusekatze machen, so war er doch sonst nie... Ich seh langsam echt nicht mehr durch, zu was hab ich mich hier nur überreden lassen? Er wird noch alles kaputt machen, wenn er sich weiter so verhält, ich bin auch nicht ewig standhaft...’ Seufzend verließ er das Zimmer und setzte sich zu den Anderen an den Esstisch, bemerkte sofort, wie ihn das Elternpaar musterte, sagte jedoch nichts, sondern schmierte sich stumm ein Brot. Nachdem Abendessen verschwanden die beiden Jungendlichen wieder in ihrem Zimmer, wo Kasuki sich gleich ein paar DVDs griff und meinte: „Lass uns doch einen Filmabend machen, ich hab ein paar neue Sachen ausgeliehen.“ „Meinetwegen, aber nur wenn du auch ein bisschen Knabberzeug da hast.“ „Typisch du, alter Vielfraß“, lachte der Lilahaarige, steckte seinen Freund förmlich an, was die angespannte Atmosphäre wieder lockerte. „Es ist ja noch ein bisschen früh, aber wollen wir uns dann vorher schon umziehen? Nachher haben wir sicher keine Lust mehr und wenn du zuerst ins Bad gehst, dann kram ich uns auch was zum Knuspern zusammen.“ „Meinetwegen“, stimmte der Jüngere zu und verschwand mit seinem Schlafanzug - der aus einer Unterhose und einem T-Shirt bestand - im Badezimmer, bemerkte nicht, wie der Ältere erleichtert seufzte: ‚Zum Glück ist er nicht böse, vorhin dachte ich schon, dass er total sauer auf mich ist, weil ich mich einfach so dreist an ihn gekuschelt hab... ich glaub es war gar nicht so schlecht, dass Papa rein gekommen ist, auch wenn’s mir tierisch peinlich war. Na ja, egal. Hoffentlich läufts gleich beim DVD gucken besser und Yuro weist mich nicht ab, ich muss ihm unbedingt begreiflich machen, was er mir bedeutet, bevor er wieder auf Datesuche geht.’ Gedankenverloren hatte Kasuki Chips und Schokolade aus dem Küchenschrank gefischt und beides je in eine Schale gefüllt. Anschließend war er in sein Zimmer zurückgekehrt und hatte sich gerade einen frischen kurzen Schlafanzug aus dem Schrank genommen, als auch schon Yuro wieder den Raum betrat und meinte: „Ich bin fertig, kannst.“ „Gut, bis gleich“, fiepte der Lilahaarige, der nicht anders konnte, als seinen Freund erst einmal genauer zu mustern, bevor er ebenfalls das Bad benutzte, sich jedoch nicht nur umzog, sondern duschte. Nach Pfirsich duftend betrat er eine Viertelstunde später wieder den Raum und fand den Jüngeren auf seinem Bett liegend vor, der sich schon ein paar Schokoladenstücke genehmigt und einen Film eingelegt hatte. „Da bist du ja endlich.“ „Ich hatte spontan Lust schnell zu duschen. Sorry, dass du warten musstest, aber dafür schnupper ich jetzt gut“, lächelte Kasuki und setzte sich neben den Jüngeren, schmiegte das Gesicht gegen seinen Hals: „Ich schnupper doch gut?“ „J... ja“, stammelte der Braunhaarige, dem sofort der herrlich leichte Geruch in die Nase stieg und der die Hitze des nur allzu bekannten Körpers deutlich spürte, welche sein Herz beflügelte noch einen Ticken schneller zu schlagen. ‚Mist, jetzt ist er mir doch tatsächlich wieder so nahe, so kann ich einfach nicht klar denken!’ Kaum hatte Yuro diesen Gedanken zu Ende gebracht, löste sich sein Freund aber auch schon wieder von ihm und fragte unschuldig, obwohl er genau bemerkt hatte, wie nervös er den Jüngeren gemacht hatte: „Was gucken wir?“ „Den Mordkomplott und wenn der zu Ende ist, dann ist es draußen schön dunkel und wir können uns diesen Horrorstreifen reinziehen.“ „Welcher, der normale mit dem Massenmörder oder der mit den Werwölfen, Vampiren und was weiß ich nicht noch alles für Gestalten?“ „Letzteres.“ „Ich hab’s befürchtet, den hätte ich mir auch nicht allein angeschaut.“ Breit grinste Yuro den Älteren an, der ihm dafür in die Seite knuffte und meinte: „Lach mich ja nicht aus, so was, das von Menschen verübt wird is für mich ja noch irgendwo nachvollziehbar, aber wenn ich so was gruseliges mit irgendwelchen Fantasiegestalten sehe, wo keiner genau weiß, ob es die nicht doch gibt...“ „Blödsinn.“ Beleidigt zog Kasuki eine Schnute und blickte seinen Freund schon beinahe vorwurfsvoll an, doch der lachte weiter, legte den Arm um seine Schultern und zog ihn näher zu sich: „Keine Angst, wenn die Monster kommen, dann beschütz ich dich schon.“ „Pah, dich fressen die doch mit einem Haps.“ „Na das werden wir dann ja sehen“, lachte Yuro und ließ den Lilahaarigen wieder los, setzte sich mit dem Rücken an die Wand und griff nach der Fernbedienung: „Kann ich anmachen?“ „Gleich.“ Schnell setzte sich Kasuki neben ihn und legte ihnen das Bettdeck über die Beine, bevor er die Knabberschalen zwischen ihnen positionierte: „Gut, jetzt kann’s losgehen.“ Während des ersten Filmes passierte nicht großartig viel, beide saßen überwiegend still nebeneinander und stopften ihre Süßigkeiten sowie die Chips in sich rein und wetteten gegeneinander wer der Mörder nun im Endeffekt war. Der Sieg galt schließlich Yuro, was sein Freund aber nicht weiter schlimm fand, schlimmer war der Gedanke an den zweiten Film für ihn, der jedoch gnadenlos eingelegt wurde. „Bist du sicher, dass wir nicht doch eventuell den anderen...“ „Ganz sicher“, unterbrach ihn der Braunhaarige und schob die Fernbedienung unter die Decke. „Na schön, aber dann musst du dein Versprechen halten und mich beschützen“, fiepte Kasuki, war froh, dass nur der Fernseher sein Zimmer erhellte und sein Freund so sicher nicht mitbekam, wie rot er um die Nase geworden war. Schnell stellte er die beinahe leeren Futterschalen auf Yuros andere Seite und rückte näher an ihn ran, so dass sich ihre Schultern berührten. „Und wehe du ärgerst mich wieder indem du plötzlich irgendwelche Geräusche machst oder mich antippst, so wie beim letzten Mal.“ „Ich werde mich dahingehend beherrschten“, lachte der Jüngere ein wenig verhalten, war ihm bei dieser erneuten Nähe doch recht mulmig zu Mute geworden. ‚Diese Anhänglichkeit heute kann doch nicht nur Zufall sein, was denkt Kasu sich nur dabei? Außerdem ist er doch gar nicht so ein Angsthase, wie er gerade tut. Ich versteh das nicht, weiß er etwa schon, was los ist und will mich so dazu bringen es auszusprechen? ... Nein, sicher bilde ich mir das alles nur ein, weil ich so nervös bin, ich muss mich einfach nur weiterhin ganz normal verhalten, dann übersteh ich diesen Abend schon.’ Was Yuro nicht wusste, war dass Kasukis Gedanken in eine ganz andere Richtung gingen: ‚Jetzt muss er es doch bald mal geschnallt haben. Mensch Yuro, jetzt mach schon was, ich will nicht anfangen und auf die Schnauze fallen, nur weil ich mir vielleicht einbilde, dass du die gleichen Gefühle hast, wie ich. ... Verflucht noch mal, wenn es so weiter geht wird mir nichts anderes übrig bleiben, als selbst aktiv zu werden, aber wie soll ich mich ihm denn nur nähern ohne dass er es falsch versteht?’ Ab ungefähr der Hälfe des Filmes, fasste sich der Lilahaarige endlich ein Herz und rückte noch ein Stück näher an seinen Freund, legte sich dessen Arm um die Hüften und blickte in seine verwirrt wirkenden Augen, strich ihm sanft über die Wange. „Hey, was ist denn los mit dir Kasu“, hauchte Yuro daraufhin verlegen, konnte sich jedoch abermals nicht gegen die Annäherung des Älteren wehren, fühlte sie sich doch einfach viel zu gut an. Er wollte ihm ja nahe kommen, wollte ihn umarmen und seine Wärme spüren, wollte ihn sogar küssen und noch so viel mehr, doch die Angst damit ihre Freundschaft zu gefährden war zu groß. Das war auch der Grund, weshalb er sich nicht mehr mit seinem besten Freund hatte treffen wollen und dafür ständig irgendwelche Dates gehabt hatte. Yuro hatte geglaubt sich vielleicht so irgendwann in jemand anderes verlieben zu können und Kasuki wieder unbefangen gegenüber treten zu können, doch ganz offensichtlich hatte dies nichts gebracht. Seine Gefühle waren stärker dennje, gerade jetzt, wo ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander trennten. Der Ältere ging absichtlich nicht auf die leise Frage des Braunhaarigen ein, blickte ihm stattdessen nur weiterhin tief in die wunderschönen grünen Iriden und streichelte seine Wange. Er kam ihnen wie unzählige Stunden vor, dieser winzige Augenblick indem sie einander angeschaut hatten, doch in Wahrheit waren es nur wenige Sekunden gewesen, bevor sich Kasuki zu Yuro geneigt und dessen Lippen mit den eigenen sanft verschlossen hatte. Endlich, nach so vielen endlos scheinenden Tagen, in denen ihm sein geliebter Freund ausgewichen war, konnte er das tun, wonach ihm schon so lange verlangte. Dennoch, Angst ließ sein Herz so laut in seinen Ohren pochen, dass sich der Lilahaarige kurz darauf wieder vom Jüngeren löste. „Darf... darf ich dich richtig küssen?“ Es hatte ihn viel Willensstärke gekostet diese Frage zu stellen, doch ein Zurück gab es an diesem Punkt nicht mehr. Dies war ihre Chance und ob es jemals eine zweite geben würde, war fraglich, was wohl auch Yuro spürte, denn eine unkontrollierbare Gefühlswelle überschwappte ihn und half ihm zu antworten: „Ja...“ Voller Erleichterung entließ der Ältere die Luft aus seinen Lungen, die er unbewusst angehalten hatte und lächelte, beugte sich erneut nach vorne und kostete die süßen Lippen, nach denen er sich so sehr sehnte. Zaghaft öffneten sie sich schließlich, so dass Kasuki vorsichtig seine Zunge in die warme Mundhöhle des Jüngeren wandern ließ und sie zärtlich erkundete, seinen Gegenpart ermutigte es ihm gleich zu tun, was dieser auch tat. Immer inniger schmusten die Zwei miteinander, hielten sich längst fest umschlungen und lagen in voller Länge auf dem Bett. „Kasuki“, keuchte der Braunhaarige irgendwann, mit vor Lust verschleierten Augen. „Ja, Yu-chan?“ „Ich glaube ich hab mich in dich verliebt, deswegen bin ich dir ausgewichen...“ „Aber ich bin doch auch in dich verliebt“, gestand der verlegene Kasuki flüsternd mit einem verschmitzen Lächeln auf den Lippen, wusste gar nicht mehr wohin mit seinem Glück, das seine Brust zu sprengen drohte. Yuro hingegen schlang seine Arme um den Hals des Älteren, der über ihm kniete und seufzte: „Wie schön, dann brauch ich ja keine Angst mehr haben unsere Freundschaft kaputt zu machen.“ Irgendwie hatte Yuro es geschafft trotz dessen, dass er der Jüngere von ihnen war, zum männlicheren Typ heranzureifen, weshalb der Lilahaarige sich in diesem Augenblick umso überraschter zeigte, wo sich sein Beschützer auf einmal als der Sanftere von ihnen herausstellte. Er wirkte beinahe schon zerbrechlich, so wie er da unter ihm lag und ihn mit diesen erwartungsvollen, sanften Augen anblickte, noch dazu so unglaublich schüchtern war. Liebevoll strich Kasuki mit seiner Nase über die des Jüngeren und säuselte: „Von jetzt an gehören wir richtig zusammen, als Paar und unsere Freundschaft war die Basis dafür, was wir heute füreinander empfinden, das kann man nicht kaputt machen, hab keine Angst mehr.“ „Nein“, lächelte Yuro, krauelte seinem neuen festen Freund sanft durchs Haar, der sich auf seine Brust sinken ließ und einen Augenblick lang einfach nur seine Wärme genoss, bevor er sich nicht mehr beherrschen konnte und die Hand unter sein Shirt schob. „Deine Haut ist herrlich weich, Yu-chan.“ „Kasu...“ „Ist dir das peinlich, wenn ich so was sage?“ „Irgendwie schon ein bisschen“, gestand Yuro, was den Älteren schmunzeln ließ: „Wie süß.“ Behutsam tastete sich der Lilahaarige vor, strich anfangs nur über den Bauch des Jüngeren, ehe er weiter rauf fuhr und seine Brust erkundete, die bereits harten Brustwarzen knetete und dem unwillkürlichen Stöhnen seines Lieblings lauschte. „Du scheinst ja ganz schön empfindlich zu sein, das gefällt mir.“ „Sei still“, brachte der Braunhaarige hoch rot hervor, ließ sich aber bereitwillig das Shirt weiter hoch schieben, woraufhin Kasuki seine Brustwarzen auch mit dem Mund verwöhnte. Wohlige Laute verließen Yuros Kehle, während er sich unter den immer intensiver werdenden Liebkosungen des Lilahaarigen wand und nicht wusste wohin mit diesen neuen Erfahrungen, diesen überwältigenden Gefühlen. Fast schon ängstlich hielt er sich an den Schultern seines Lieblings fest, als dieser ihn erneut innig küsste, ihm dabei das Oberteil gänzlich nach oben schob und schließlich ihren Kuss für wenige Sekunden unterbrach, um es ihm vollständig auszuziehen. Der Jüngere ließ dies nur allzu gerne geschehen, wurde allmählich ein wenig mutiger, als er erkannte, wie sehr sein Körper Kasuki gefiel. Sanft beinahe schon ehrfürchtig entkleidete nun auch er den Oberkörper des Älteren, welcher ihm lächelnd immer neue Küsse auf die weiche erhitze Haut hauchte. „Gefällt dir das Yu-chan“, fragte er schließlich mit rauchiger Stimme, als er sich immer weiter abwärts bewegte und nun das Areal über seinem Hosenbund mit dem Mund verwöhnte, gleichzeitig die Hände über seine schlanken Beine streichen ließ. „Frag nicht... das merkst du doch...“, japste Yuro zur Antwort, drehte peinlich berührt das Gesicht zur Seite, wobei seine Wangen vor Hitze nur so glühten. „Aber Yu-chan, ich will es doch aus deinem schönen Mund hören, mit deiner herrlichen Stimme“, säuselte ihm Kasuki süffisant ins Ohr, knabberte behutsam an seinem Ohrläppchen. „Kasu... quäl mich nicht so...“ Lachend ließ der Ältere von ihm ab, hielt gänzlich in seinen Bewegungen inne und fragte leise: „Soll ich etwa aufhören?“ „Nein“, fiepte der Braunhaarige ungeduldig, der es kaum ertragen konnte, dass sein Freund einfach so mit seinen herrlichen Liebkosungen aufgehört hatte. Seit wann war er nur so perfide? So kannte ihn Yuro gar nicht und trotzdem erregte ihn diese Seite an seinem Freund ungemein. „Dann sag mir, was ich stattdessen machen soll.“ „W... was?“ Verlegen, mit wild klopfendem Herzen schaute Yuro dem Älteren in die Augen, schlang die Arme fast schon reflexartig um seinen Hals: „I... ich...“ „Was mein Hübscher“, fragte der Lilahaarige, hauchte dem Jüngeren einen Kuss auf die Lippen, anschließend auf die Wange und den Hals: „Was möchtest du, sag es mir ruhig.“ „F... fass mich an und k... küss mich...“ „Wo?“ „Kasu...“, jammerte Yuro, er hatte das Gefühl in Flammen zu stehen, so sehr schämte er sich für seine Worte, doch sein Freund war unerbittlich, faszinierte ihn dieser ungewohnte Anblick doch viel zu sehr: „Hier vielleicht?“ Mit einem nahezu überlegenen Lächeln ließ Kasuki seine Hand in die Unterhose seines Lieblings gleiten, bis hinunter in seinen Schritt. „Ja“, stöhnte dieser ungehalten, schloss unwillkürlich die Augen und krallte sich am Älteren fest: „Hör nicht auf... berühr mich überall... schlaf mit mir Kasu...“ Der Lilahaarige wusste wie schwer es Yuro gefallen war diese Worte auszusprechen, weshalb er sich auch endlich zufrieden gab und ihn in leidenschaftliche Küsse verwickelte, während er ihn erneut zu liebkosen begann und ihm fast schon belohnend zuwisperte: „Ich liebe dich Yu-chan.“ ~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~**~ Erschrocken fuhr Tailin aus seinem Traum hoch, japste nach Luft, während sich Kure hinter ihn setzte und ihm über den Rücken strich: „Hey, was ist denn los? Hast du schlecht geträumt?“ Der Langhaarige war auf der Couch eingeschlafen, während sein Mann mit Kasuki und Yuro im Kinderzimmer gespielt hatte, da er in der Nacht zuvor sehr lange gebraucht hatte, bis er zur Ruhe gekommen war. Der Braunhaarige hatte ihn kurz darauf entdeckt und ihm eine Decke übergelegt, doch länger als eine Stunde wollte er ihn auch nicht schlafen lassen, damit er übernacht nicht wieder wach lag und so hatte er ihn gerade wecken wollen, als sein Kätzchen hochgeschreckt war. „Ku-chan, ich hab von Kasuki und Yuro geträumt, sie waren schon Sechzehn und hatten sich ineinander verliebt und... und... ich hab geträumt, wie sie bei einem DVD-Abend übereinander hergefallen sind“, erklärte der Jüngere aufgeregt und erhob sich, bevor ihm Kure auch nur ansatzweise etwas erwidern konnte, schlich zum Zimmer seines Sohnes und schaute kurz zu ihnen rein, bevor er sich wieder umdrehte und stammelte: „Mein kleiner Kasuki war... er war der... der...“ „Uke, ja, ist doch klar“, meinte der Braunhaarige fast schon lapidar, der eigentlich nicht glaubte, dass ihre beiden Kleinen irgendwann mal zusammen kamen, sich aber auch nicht wundern würde, wenn es doch so käme. Tailin jedoch schüttelte den Kopf, schaute den Älteren mit großen Augen an, als er verkündete: „Nein, Kasuki war der Seme!“ „Was, bist du sicher?“ „Ja, ich meine ich hab’s nicht bis zum Ende geträumt, aber das was ich geträumt hab war eindeutig!“ Kurz schauten die Beiden sich noch in die Augen, bevor sie gemeinsam um die Ecke schielten und Kasuki und Yuro beim Bausteinspielen betrachteten. „Ist was Mami?“ „Ach, nein, nein mein Schatz, spielt ihr mal schön weiter“, maunzte der Angesprochene ein wenig verlegen und zog sich wieder mit dem Größeren zurück, der anschließend zu ihm nicht minder bedröppelt meinte: „Tja, wer weiß ob das nicht die Zukunft war.“ „Vielleicht... auf jeden Fall soll mein Kasuki, nein sollen die Beiden mal genauso schnuckelig werden, wie ich sie in meinem Traum gesehen hab“, schnurrte der Langhaarige schließlich mit einem verschmitzten Grinsen, woraufhin Kure nur den Kopf schütteln und ihn küssen konnte. Wer wusste schon was die Zukunft noch alles für sie bereit hielt, wichtig war doch nur, dass sie zusammen waren, gesund und glücklich, mehr wollten sie doch schon gar nicht. „Komm Kätzchen, lass uns mit unseren kleinen Rabauken spielen gehen.“ „Ja, lass uns mit ihnen spielen, so lange sie noch so jung und unschuldig sind, erwachsen werden sie noch früh genug und hoffentlich nicht mehr in meinen Träumen.“ Lachend drückte der Kleinere Kure noch einen Kuss auf die Wange und ging dann mit ihm ins Zimmer, wo sie auch sogleich von ihren kleinen Rabauken in ihr Spiel eingebunden wurden. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ach ja, das war nun also das absolut letzte Kapitel von ‚Der Kellner’ bzw. ‚Der Kellner 2’ *seufz* Es hat mir wirklich unglaublichen Spaß gemacht das hier alles zu schreiben und natürlich besonders zu sehen, wie gut meine Story bei euch allen ankam -^.^- Traurig bin ich aber auch ein wenig, sind mir meine Charas doch alle sehr ans Herz gewachsen, doch auch alles schöne muss ja irgendwann leider mal enden, ’ne? v.v Nya, dafür gibt es noch viele neue Ideen, die in etlichen Notizbüchern von mir warten und die ich alle noch ‚abarbeiten’ bzw. umsetzen möchte -^.^- Aber kommen wir doch jetzt erst mal noch zum Ergebnis meiner Umfrage: Frage war: Wer ist aktiv, Yuro oder Kasuki? Antwortmöglichkeiten: Kasuki, Yuro und abwechselnd / mal so, mal so Ergebnis: Es gab einen Gleichstand mit jeweils 5 Stimmen zwischen Kasuki und abwechselnd / mal so, mal so während Yuro 3 Stimmen erhielt Ich persönlich war ja für Kasuki *hust* aber das sieht man ja eindeutig an meinem Special, das euch - wie ich sehr hoffe - gefallen hat ^.~ In dem Sinne, wünsche ich euch alles liebe, bedanke mich noch einmal herzlich bei allen meinen Kommischreibern und Lesern insgesamt. Ich hoffe es hat allen Spaß gemacht mein FF zu lesen und vielleicht sehen wir uns ja bei einigen anderen Werken von mir wieder -^ô^- *büfett mit sämtlichen leckereien für eröffnet erklär* *alle knuddel* liebe Grüße eure luci-maus Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)