Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 5: Unterhaltungen am Abend Teil 2 ----------------------------------------- Unterhaltungen am Abend Teil 2 Auf den Weg zu seinem Quartier blieb Harry ruhig. Er sprach weder mit seinem Hausgeist noch mit Raziel. Er dachte noch mal an das Gespräch mit dem Direktor zurück und war sich nun ziemlich sicher, dass dieser nichts Gutes im Sinn hatte. Soren versuchte auch nicht ein Gespräch anzufangen. Zum einen weil er genau sah, dass der Schwarzhaarige in Gedanken war und zum anderen weil er genau wusste, dass hier in Hogwarts die Wände Ohren hatten und Dumbledore in kürzester Zeit alles wissen würde, was gesagt wurde. Nach ein paar Minuten durchquerten sie die Einganshalle und nahmen Kurs auf das Bild mit dem goldenen Drachen. Dieser regte sich leicht vor der Höhle auf dem Bild und schlug schließlich seine Augen auf. Sein erster Blick fiel auf den Grünäugigen und er besah ihn sich sehr intensiv. #Du bist einer von uns, Kleiner, das sehe ich genau. Deine Illusion kann mich nicht täuschen… Da du hier bist und ich auch Soren erkenne, wurde das Haus der Drachen anscheinend wieder belebt. Nun, das ist schön, dann hab ich nach all der Zeit mal wieder was zu tun.# Harry erkannte sofort die Drachensprache, war aber etwas erstaunt zu hören, dass der andere ihn durchschauen konnte. #Ist meine Tarnung so schlecht oder warum kannst du mich erkennen?# #Nein, nein, deine Täuschung ist gut. Kein Wesen ohne die nötige Magie kann da durch sehen. Du wunderst dich sicher, warum das Schloss, der Hut und letztendlich auch ich das können. Aber das ist einfach gesagt, wir wurden dazu erschaffen es zu können, denn in dieses Haus kommen ausschließlich Drachen, niemand sonst darf den Raum betreten. Er ist mit genügend Schutzzaubern gesichert, dass auch niemand dazu in der Lage sein kann. Nur wenn du ausdrücklich dein Einverständnis gibst, werden andere Lebewesen dort drinnen akzeptiert. Aber lassen wir das jetzt, Soren weiß genau Bescheid und kann dir den Rest erklären. Ich will dich nur nach einem Passwort fragen, denn obwohl nur du den Raum betreten kannst, will ich absichern, dass nicht doch andere Drachen auftauchen, die einfach so reinspazieren können. Man weiß ja nie!#, erläuterte der Goldene dem Schüler. #Oh, das ist ja interessant. Also, ein Passwort…mhm…was nehme ich denn da…? Ah, ich weiß, ich wähle das Wort ‚Silberstern’. Das ist das Kosewort meines Dads für mich und ich liebe es einfach. Ach so, und natürlich erlaube ich meinem Lichttiger mein Quartier zu betreten#, entschied der Kleinere. Das Bild leuchtete kurzzeitig und schwang auf, damit die 3 den Raum betreten konnten. Harry schaute sich neugierig um. Es gefiel ihm, was er sah. Es gab einen großen Raum mit allerhand Schnitzereinen von Drachen und anderen magischen Wesen. Außerdem gab es im ganzen Zimmer nur Bilder von Landschaften oder Tieren, kein einziges Portrait war zu sehen. Das beruhigte den Schwarzhaarigen, denn die ganzen Bilder mit Menschen in ihnen, die es hier anscheinend zu Hauff im Schloss gab, gefielen ihm nicht. Sie machten ihn aus irgendeinem Grund nervös. Das nächste, was ihm auffiel, war der Kamin mit einer riesigen Couch, zwei Sesseln und einem Tisch dazwischen davor. Die Ecke sah definitiv gemütlich aus. Die eine Wand des Raums war vollgestellt mit Regalen und Büchern in ihnen. Das freute Harry, denn er las für sein Leben gern. Die Bibliothek bei seinen Vätern war immer sein liebster Ort. Dort kam er zu Ruhe und konnte sich mit einer Lektüre entspannen, wenn der Tag stressig gewesen war. Ein besonderes Merkmal des Raums waren wohl auch die unterschiedlichen Farben. Der Raum wurde nicht nur in Schwarz und Weiß gestrichen, wie sein Hauswappen es vorgab. Nein, die Farben waren harmonisch aufeinander abgestimmt. Die Couchgarnitur war in einem satten Weinrot, der Kamin hingegen in Schwarz mit goldenen Ornamenten gehalten. Die Wände blieben weiß mit magischen Wesen bemalt, die natürlich exakt wie das Original aussahen. Der Schwarzhaarige fand es fantastisch, er war sich sicher hier die Schulzeit über gut leben zu können. Nun allerdings wurde er von seinem Hausgeist aus seinen Gedanken geholt. „Also, Harry, zuerst einmal kannst du hier drinnen deine Illusion von dir und deinem Lichttiger nehmen. Niemand außerhalb des Raumes wird es bemerken können. Ich finde das auch besser, denn die ganze Zeit unter einer Tarnung zu stehen, kann für den Körper nicht gesund sein. Dann noch etwas zu diesem Haus. Dort drüben siehst du drei Türen in der Wand, oder?“ Nach einem Nicken des anderen fuhr er fort. „Die rechte führt in das Badezimmer, das voll ausgestattet ist. Die linke führt in ein Gästezimmer, solltest du dich entscheiden Freunde hier schlafen zu lassen. Und wie du sicher richtig vermutest, geht es durch die mittlere Tür in dein Schlafzimmer. Neben einem Bett und einem Kleiderschrank wirst du dort auch einen großen Schreibtisch, an dem du deine Hausaufgaben erledigen kannst, finden. Hast du noch spezielle Fragen, was die Einrichtung betrifft, oder Wünsche?“ erkundigt der Geist sich zum Schluss interessiert. Das erste, was Harry getan hatte, als Soren es ihm erlaubte, war die Illusion aufzulösen. Es stimmte, was der andere ihm gesagt hatte. Zu lange unter einer solchen zu stehen, konnte fatale Folgen auf den Körper haben. Kanan und Dillon hatten ihn auch gewarnt und ihn aufgefordert, wann immer es ging ohne sie rum zu laufen. Nun überlegt der jetzt wieder Silberhaarige, ob er noch etwas haben wollte. Aber im Augenblick fiel ihm nichts ein. „Nein, es gefällt mir so, wie es ist. Aber mal was anderes, ich muss mich einmal richtig vorstellen. Mein Name lautet Alexander Dracien und wie du sicher weißt, bin ich ein Silberdrache. Ich schätze nämlich, dass du auch ein Drache bist, da kannst du das sicher fühlen“, äußerte Alex. „Ich hatte mich schon gewundert, denn der Familienname Potter kam mir nicht bekannt vor. Und ja, du hast recht mit deiner Vermutung, ich bin bzw. war ein roter Drache und ich hab dich natürlich von Anfang an durchschaut. Obwohl schon allein dadurch, dass du ins Haus der Drachen sortiert worden bist, deine Herkunft geklärt war. Allerdings wundere ich mich, dass Kanan dich hat gehen lassen. Ich nehme an, dass er noch der König von Esandra ist“, sprach Soren neugierig. Sowohl der Silberäugige als auch Raziel schauten überrascht zu dem Hausvorstand. „Woher kennst du Alex’ Vater? Nicht zu vergessen, woher weißt du von Esandra?“, fragte der Lichttiger argwöhnisch. Sollte der andere keine gute Erklärung liefern, war dieser die längste Zeit ein Geist gewesen. Er kannte Mittel und Wege auch diese endgültig aus dem Reich der Lebenden zu verbannen. Und sollte er spüren, dass der Silberdrache in Gefahr war, würde er das auch tun. Niemand gefährdete seinen Herrn, niemand! Alex blieb allerdings nach seinem kurzen Erstaunen völlig ruhig. „Mein Vater hat bei der Erschaffung des Hauses der Drachen und letztendlich bei der Erbauung von Hogwarts seine Hände im Spiel, nicht wahr?“, erkundigte sich der Kleinere. Nebenbei holte er seine 3 Koffer aus seinem Umhang, die er nicht, wie angeordnet, von den Hauselfen hatte einsammeln lassen. Der Inhalt war zu brisant, als dass irgendjemand darüber Bescheid wissen durfte, der nicht hundertprozentig auf seiner Seite war. Er vergrößerte den einen und entnahm ihm eine rote Kugel, die ganz oben auflag. „Du bist ziemlich klug, Alexander. Ja, dein Vater hat bei der Erschaffung des Schlosses geholfen. Was genau und wie solltest du ihn aber fragen“, schmunzelte Soren, dann sah er zu dem Tiger. „Raziel, ich werde deinem Gefährten nicht schaden und ihn auch nicht in Gefahr bringen. Ich bin dazu da um das zu verhindern. Kein Mensch darf von der Existenz der Drachen in menschlicher Form oder von Esandra erfahren. Das werde ich verhindern, versprochen, also beruhige dich“, sprach er eindringlich und mit einem Ernst in den Augen, so dass der Lichttiger sich wieder entspannte. „Tja, meinen Pa kann ich gleich mal dazu befragen, hatte so oder so versprochen mich am Abend zu melden. Nicht zuletzt um Dad zu beruhigen“, grinste der Silberäugige. #Kugel, hör mich an, hör meinen Befehl! Ich will mit meinen Eltern, Kanan und Dillon Dracien, sprechen. Zeige sie mir und öffne die Verbindung#, sprach er auf Drachisch die Beschwörungsformel. Die Kugel erhob sich in die Luft und fing an sich zu vergrößern. Als sie etwa eine Größe von 1 m Durchmesser besaß, veränderte sich das Rot. Es wurde erst milchig und dann ganz langsam wurde ein Bild erkennbar. Zwei Männer, die wohl auf einer Couch saßen und ebenso wie die 3 Anwesenden in eine ähnliche Kugel blickten. Einer der Männer begann sofort zu sprechen, als das Bild sich fertig gebildet hatte. „Silberstern, da bist du ja endlich. Warum hat das so lange gedauert? Ist was passiert? Hat jemand dich verletzt? Bist du in Gefahr? Wenn ja, dann komm ich sofort und hol dich da raus, du musst es mir nur sagen.“ Dillon war völlig außer sich. Sein Kind so weit weg von sich zu wissen, machte ihn nervös. „Schatz, sieh ihn dir doch an…ihm geht es gut. Außerdem ist Raziel bei ihm. Wenn ihn jemand wehtun wollte, müsste er erstmal an dem Tiger vorbei, das weißt du“, versuchte der Schwarzäugige seinen Ehemann zu beruhigen. „Dad, Pa hat recht, mir geht es gut. Ich musste nur zum Direktor, ein paar Sachen besprechen, sonst nichts“, stimmte der Kleine Kanan zu. Er sah die beiden an und musste für sich feststellen, könnte er sie nicht jederzeit mit Hilfe der Kugel sehen, er würde es hier wohl nicht allzu lange aushalten. Er vermisste sie schon sehr. Nun aber besann er sich und schaute zu dem Schwarzhaarigen. „Pa, hast du mir vielleicht was zu sagen…? Ich gebe dir einen Tipp, ich bin nämlich ins Haus der Drachen einsortiert worden und Soren ist der Hausgeist. Mh, ich höre“, brummte Alex. Kanan setzte ein hintergründiges Lächeln auf. „Ja, Sohn, das ein oder andere hab ich dir wohl nicht erzählt.“ Auch der Goldäugige sah nun zu seinem Mann. Was hatte er ihnen verschwiegen? Der Schwarzhaarige, der den Blick durchaus bemerkte, fing an zu sprechen. „Liebling, das war, bevor wir uns kennen lernten. Vor etwa 1000 Jahre war auch ich mal für eine längere Zeit in der Menschenwelt. Ich hab nicht ohne Grund gesagt, dass Alexander dort Erfahrungen fürs Leben sammeln kann. Ich hab sie selber auch gemacht. Damals traf ich auf zwei Vampire, eine Elfe und eine Elbin. Die Vier hatten den Wunsch eine Schule zu erbauen, wo Menschen und magische Wesen zusammen unterrichtet werden könnten. Denn so, so hofften sie, würde es endlich ein miteinander geben. Ihre Namen, wie du, Alex, sicher schon vermutest, waren Godric Gryffindor, Salazar Slytherin, Helga Hufflepuff und Rowena Ravenclaw. Ich hörte mir ihren Vorschlag an und gab mein Einverständnis ihnen zu helfen. Zu der Zeit war ich schon eine ganze Weile bei ihnen und wir hatten uns angefreundet. Ich habe ihnen sogar von Esandra erzählt, aber bin natürlich sicher gegangen, dass sie es nicht weiter erzählen konnten. Im Großen und Ganzen war es eine schöne Zeit. Als wir dann anfingen das Schloss zu erbauen, hab ich mit einem Großteil meiner Kraft mit dazu beigetragen, dass Hogwarts zu dem geworden ist, was man heute sehen kann. Natürlich war mir damals schon klar, dass vielleicht irgendwann wieder Drachen in die Menschenwelt kommen würden, so hab ich dafür gesorgt, dass sie ein ungestörtes zuhause in der Burg bekommen. Sie sollten sich zurückziehen können, ohne vielleicht von Menschen ausspioniert zu werden. Wie du anhand des Wappens vielleicht selber erkannt hast, waren die Burg unserer Vorfahren und ich selber Vorbild dafür. Ich fand es passend und die nach mir Folgenden sollten wissen, dass sie in dem Haus sicher waren. Sie würden die Burg der Draciens immer erkennen, das wusste ich. Zum Schutz habe ich ihnen außerdem Soren an die Seite gestellt. Er lebte ursprünglich in unserer Burg, war ein Bodyguard einer meiner Vorfahren und im Kampf gestorben. Ich hab ihn gebeten diesen Job als Hausgeist zu übernehmen, sollte ein Drache in Hogwarts erscheinen. Er hat zugestimmt, weil er sich eine neue Aufgabe herbeisehnte. Also holte ich ihn her und mit Hilfe eines Zauberspruchs band ich ihn an das Schloss, so dass er immer nur erscheinen konnte, wenn das Haus der Drachen erschien. Die anderen Gründer versprachen mir dafür zu sorgen, dass die Drachen aus Esandra immer neutral in der Schule bleiben können. Sie legten fest, dass man in meinem Haus keine Punkte bekommt und auch nicht ohne triftigen Grund bestrafft werden kann. Das Haus wurde bei der Eingangshalle untergebracht, weil man von dort etwa den gleichen Abstand zu allen anderen Häusern hatte, so niemand sich einbilden konnte, die Drachengehören zu ihnen. Ich war mit dem letztendlichen Ergebnis von Hogwarts zufrieden und verließ die Menschwelt nicht lange nach der Fertigstellung, denn es wurde Zeit für mich zurückzukehren. Meine Eltern hatten mich vermisst und ich vermisste Esandra. Also verabschiedete ich mich von den Vieren und kehrte zurück.“ Alex und die anderen hörten interessiert zu, bis Kanan endete. „Also ist das der Grund, warum du mich hierher gelassen hast, ohne dir allzu viele Sorgen zu machen. Du wusstest, dass ich einigermaßen sicher sein würde. Stimmt’s oder hab ich recht“, grinste der Silberhaarige. Dillon nahm es nicht so leicht. „Und warum, mein Lieber, hast du mir das nicht vorher erzählt. Ich hab mir solche Sorgen gemacht und mir sonst etwas vorgestellt… Nun erfahre ich, dass das alles umsonst war und unser kleiner Liebling in Sicherheit ist. Weißt du eigentlich, dass ich schon darüber nachgedacht hatte ihm trotz des Verbotes, ein 2. Haustier zu haben, Nasaku nachzuschicken.“ Als der Schattenbasilisk seinen Namen hörte, schlängelte er sich von seinem Platz vor dem Kamin zu den beiden Drachen auf der Couch. Er glitt an der Seitenlehne hoch und legte sich nun mit seiner Gesamtlänge von 2,5 Metern um die beiden Erwachsenen, danach schaute er in die Kugel. ~Hallo, Alex, wie geht es dir?~ Während nun Kanan versuchte seinen Mann wieder zu beschwichtigen, denn ansonsten könnte es leicht passieren, dass er aus dem Schlafzimmer verband wurde, wandte sich der Silberdrache an seinen Schattenbasilisken. Er brauchte nicht in Parsel zu sprechen, denn Nasaku verstand ihn auch so, nur antworten konnte er nicht in der menschlichen Sprache, dazu war er nicht in der Lage. „Hallo Nasa, mir geht’s super, aber ich vermisse dich. Seit du und Raziel meine Gefährten geworden seid, waren wir so gut wie nie getrennt und jetzt das… Ich hätte dich gerne bei mir“, erzählte der Silberäugige leicht traurig. Flashback Alex war etwa 6 Jahre und mal wieder auf und davon, um die Welt zu erkunden. Seine Eltern suchten ihn wie üblich im Schloss, doch diesmal war er nicht dort. Der kleine Junge hatte es geschafft sich aus der Burg und zu dem Wald in der Nähe zu schleichen. Seine Eltern hatten ihm gesagt, dass er noch zu klein wäre um dort alleine hinein zu gehen, denn obwohl hier alle magischen Tiere friedlich miteinander umgingen, waren einige doch Raubtiere und hatten Hunger. In seinem jetzigen Alter könnte er sich noch nicht wehren. Aber das alles war Alexander egal, er war doch soooo neugierig. Nun lief er durch den Wald auf der Suche nach etwas Interessantem. Und das ließ auch nicht allzu lange auf sich warten. Der Silberhaarige hörte ein Knurren nicht allzu weit entfernt. Anstatt nun wieder zum Schloss zu rennen, lief er genau auf das Geräusch zu. Als er den Ursprung des Lautes fand, erblickte er einen jungen Tiger, der sich mit einer ebenso jungen Schlange um einen Hasen stritt. Anscheinend hatten beide diesen zu ihrer Beute erkoren, kamen sich aber in die Quere. Alex wusste natürlich nicht, dass es sich bei dem Tiger um einen Lichttiger und bei der Schlange um einen Schattenbasilisken handelte. Er spürte zwar die Magie, die von beiden ausging, konnte damit aber noch nicht so viel anfangen, dafür war er noch zu klein. Der Silberdrache ging nun ohne Furcht auf die beiden Kontrahenten zu und sprach sie an. „Hallo ihr beiden, was macht ihr dort? Wollt ihr irgendetwas von dem Hasen?“, fragte er völlig unwissend. Die beiden Gegner wandten sich dem Jungen zu und schauten ihn erstaunt an. Sie wussten, dass der Kleine mächtig, sogar äußerst mächtig war. Doch anscheinend wusste dieser nicht, in was für einer Gefahr er sich befand. Nasaku, so hieß der Schattenbasilisk, ließ den Hasen, den er schon mit seinem Schwanz umklammert hielt, los. Er hatte eine neue Beute im Visier, genauso wie Raziel, der Lichttiger. Beide schlichen sich langsam an Alex heran, um ihn ja nicht zu verjagen. Doch dieser hatte sowieso nicht vor zu gehen. Er fand die beiden Tiere toll und ging selber auf sie zu. „Was habt ihr denn? Ach so, ich hab mich noch nicht vorgestellt, mein Name ist Alexander Dracien.“ Damit erreichte er die beiden magischen Wesen und fing einfach an jeden von ihnen mit einer Hand zu streicheln. „Ihr seid toll, wisst ihr das. Ich hab noch nie eine Schlange oder einen Tiger anfassen dürfen. Dad hat mich nämlich nicht raus aus dem Schloss gelassen und die Tiere kamen nie hinein“, äußerte er enttäuscht. „Jetzt konnte ich endlich entwischen und bin in den Wald, um welche zu finden. Und ich habe Glück, hab auf Anhieb euch getroffen. Ihr seid so schön“, fügte er glücklich an. Raziel und Nasaku schauten sich irritiert an, so etwas hatten sie noch nie erlebt. Dem ungeachtet ließen sie sich streicheln. Jetzt, wo der Junge so nah bei ihnen war, fühlten beide etwas in ihnen selbst erwachen. Ein Gefühl, das ihnen noch unbekannt war. Aber mit der Zeit wurde es deutlicher und durch die Erzählungen ihrer Eltern wussten sowohl der Basilisk als auch der Tiger, was es zu bedeuten hatte. Sie hatten ihren Gefährten gefunden! Blitzschnell verbissen beide sich jeweils in die Hand, die sie streichelte. Durch den Biss übertrugen sie ein Teil ihrer Magie und nahmen selbst einen winzigen Teil von Alex’ auf. Als sie sich lösten, wussten beide, dass jetzt auf beiden Oberarmen des Silberhaarigen jeweils ein Tattoo in Form eines Lichttigers und eines Schattenbasilisk zu finden war. Während der ganzen Prozedur blieb der Silberdrache erstaunlich ruhig. Er wusste einfach, dass die beiden ihm nicht wirklich was tun wollten und die Bisse waren auch nicht wirklich schmerzhaft. Als die magischen Wesen sich wieder lösten, fragte er erneut, „Wie heißt ihr denn nun?“ ~Ich bin Nasaku, ein Schattenbasilisk!~ „Und ich bin Raziel, ein Lichttiger… Wir beide werden von nun an deine Beschützer sein und dich niemals alleine lassen“, beantworteten beide die gestellte Frage. ~Ja, unsere Inneres hat dich als würdig erachtet unser Herr zu werden. Wir werden dich überall hin begleiten~, ergänzte die Schlange. Alex verstand im Augenblick noch nicht alles, aber das war egal. „Das heißt, ihr kommt mit zu meinen Eltern und bleibt dann auch bei mir?“ Nach der Zustimmung der beiden Tiere jauchzte der Silberäugige auf und fing nochmals an sie zu streicheln. Er hatte jetzt Haustiere, die immer da wären. Er war einfach glücklich. Flashbackende Als die drei damals dann wieder in die Burg kamen, gab es ein riesiges Theater. Alex hatte für eine ganze Woche Stubenarrest bekommen und sein Pa nahm ihn das Versprechen ab so etwas nie wieder zu tun. Natürlich war Kanan auch nicht mehr so besorgt, als er von den Tieren erfuhr, dass sie in dem Silberdrachen ihren Herrn sahen. Der Schwarzhaarige war sich nämlich bewusst, zu was diese Wesen fähig waren. Jetzt, wo er sich an das Ereignis erinnerte, musste Alexander den Kopf schütteln. Er war damals ganz schön unbedarft gewesen. Nasaku holte ihn aus seinen Gedanken. ~Ja, ich vermisse dich auch. Ich mag es nicht, nicht bei dir sein zu können. Ich weiß zwar, dass Raziel genauso gut in der Beschützerrolle ist, aber ich wäre trotzdem lieber auch bei dir~, zischelte er unzufrieden. „Keine Angst, ich pass auf den Kleinen auf, versprochen“, mischte sich Raziel ein. Er wusste genau, wie sich der Schattenbasilisk fühlte, denn ihm würde es nicht anders gehen. „Hey, ich kann auch selber auf mich aufpassen. Ich kann mich schließlich selbst verteidigen“, brummte der Kleine beleidigt. Allerdings musste er kurz darauf gähnen, was auch seine Eltern bemerkten, die ihren kurzen Streit beendet hatten. „Schatz, es wird Zeit fürs Bett. Wir können morgen wieder sprechen. Jetzt solltest du schlaffen gehen. Gute Nacht, Silberstern“, sagte Dillon. Kanan schloss sich ihm an. Beide Väter und Nasaku verabschiedeten sich und wünschten eine schöne Nacht. Als das Gespräch beendet war, schrumpfte die Kugel wieder auf ihre Ausgangsgröße und wurde auch wieder rot. Soren, der während der Unterhaltung ruhig geblieben war, scheuchte seinen Schützling mit dem Lichttiger ins Bett und versprach ihn am folgenden Tag zu wecken. Als Alexander dann letztendlich im Bett lag, dachte er nur noch, ‚Das wird ein tolles Schuljahr!’, bevor er ins Reich der Träume glitt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)