Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 8: Lösung eines Problems -------------------------------- Lösung eines Problems Alex wachte am Montagmorgen der zweiten Woche auf. Er war bereit sich ab jetzt den Geheimnissen des Schlosses zu stellen. In der ersten Woche hatte er erstmal seine Umgebung und die Leute kennen lernen wollen, jetzt hatte er für andere Sachen Zeit. Nun konnte er sich interessanteren Dingen widmen. Zuallererst wollte er herausfinden, was es mit Fawkes auf sich hatte. Was war der Grund, warum dieser bei ihrem Treffen beim Direktor so ruhig und traurig ausgesehen hatte? Warum war er eigentlich so gut wie nie außerhalb des Schulleiterzimmers zu sehen? Es sei denn, er sollte irgendwelche Briefe überbringen. Normalerweise waren Phönixe sehr naturverbunden und nutzten jedwede Möglichkeit um in ihr zu verweilen. Und wenn sie ein Wesen gewählt hatten, das sie als wert erachteten, sie als Gefährten zu bekommen, dann ließen sie diese nur selten aus ihrer Reichweite. Aber Alex hatte Fawkes weder bei den Mahlzeiten noch bei den gelegentlichen Spaziergängen des Direktors gesehen. Alles Indizien dafür, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Das alles ging Alex während seiner Morgenwäsche durch den Kopf. Nun überlegte er, wie er vorgehen sollte. Er musste Dumbledore aus seinem Zimmer locken, für mindestens 2 Stunden. So hatte er genug Zeit um sich mit Fawkes zu unterhalten und möglicherweise dessen Problem zu beseitigen. Doch wie sollte er das schaffen? Raziel und Soren sahen den Kleineren mittlerweile schon sehr besorgt an, denn immerhin hatte dieser bis jetzt noch nichts gesagt. Der Geist fragte den Lichttiger, ob dieser wüsste, ob etwas passiert war. Aber die Großkatze war genauso ratlos wie auch der Hausvorstand. Der Silberdrache bewegte sich, immer noch in Gedanken, auf den Ausgang zu, als er durch einen kräftigen Stups ins Kreuz wieder in die Wirklichkeit gebracht wurde. „Raziel, was soll denn das?“, nörgelte der Silberhaarige. „Ich hab dich jetzt schon mindestens 5-mal angesprochen, aber du hast nicht reagiert!“, erwiderte der Lichttiger. „Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass du noch immer nicht deine Illusion über dich und mich gelegt hast“, erklärte er weiter. „Oh, das hätte ich doch glatt vergessen“, murmelte Alex und machte eine kurze Handbewegung, so dass die Tarnung erschien. Danach verließen die beiden das Quartier. Sobald die Räume hinter ihnen lagen, wanderten Harrys Gedanken wieder zum Problem Dumbledore. Raziel versuchte zwar immer wieder ihn in Gedanken anzusprechen, aber wie schon zuvor reagierte der Grünäugige nicht. Plötzlich wurde der Schwarzhaarige erneut aus seinen Gedanken gerissen. Doch diesmal war ein kleiner Tumult vor der Tür zur Großen Halle schuld. Er ging näher und erkannte Draco Malfoy und Ron Weasley, die wohl mal wieder aneinander geraten waren. Das hatte Harry schon in der ersten Woche mehrer Male miterleben können. Er fand es immer wieder amüsant, wenn die beiden sich ankeiften. Doch den wahren Grund dafür hatte er noch nicht herausgefunden. Nun hörte er aber interessiert zu. „Wiesel, ich frage mich, was du eigentlich hier an der Schule zu suchen hast. Du bist so dumm, dass du sowieso keine Chance hast zu bestehen. Deine Familie sollte lieber das Geld sparen um sich vielleicht mal ordentliche Kleidung leisten zu können“, feixte der Blonde. Der Rothaarige hingegen hatte schon ein wirklich wütendes Gesicht. Und da Harry wusste, dass dieser nicht so gut mit Worten umgehen konnte, vermutete er, dass Ron höchstwahrscheinlich mit physischer Gewalt antworten würde. „Frettchen, halt bloß dein Maul oder du kriegst gleich was auf die Schnauze. Als Sohn eines Todesser solltest gerade du aufpassen, was du von dir gibst!“, äußerte der Weasley. „Du solltest vorsichtig mit deinen Anschuldigungen sein, Trottel, sonst könnte so etwas leicht nach hinten losgehen“, drohte wiederum Draco. Nichtsdestoweniger war das das letzte Tröpfchen, der das Fass für den anderen überlaufen ließ. Ron ballte die Hände, erhob sie und ging wutentbrannt auf dem Blonden zu. „Was wird das, wenn es fertig ist, Mr. Weasley? Sie wollen doch nicht etwa handgreiflich werden…? 20 Punkte Abzug von Gryffindor und Nachsitzen! Eine Woche! Bei Filch!“, hörte man plötzlich die eisige Stimme des Tränkeprofessor. Der Rothaarige erstarrte mitten in der Bewegung und wurde aufgrund der Strafe noch wütender. Bevor er noch etwas Unüberlegtes sagen oder tun konnte und Gryffindor noch mehr Punkte abgezogen wurden, zerrten ihn ein paar Löwen zum Essen. Snape indessen wandte sich an die Schaulustigen. „Hier gibt es nichts zu sehen. Verschwinden und gehen sie frühstücken!“ Danach verschwand er mit einem eleganten Schwung um durch den Lehrereingang in die Große Halle zu gelangen. Harry hatte das alles neugierig verfolgt. Und während er die beiden Streitenden beobachtet hatte, kam ihm eine Idee bezüglich seines Problems. Er schritt nun langsam auf Malfoy zu und sprach ihn leise an. „Draco, willst du heute an meinem Tisch sitzen? Ich möchte mich gerne mal mit dir unterhalten.“ Der junge Slytherin sah den Schwarzhaarigen ganz überrascht an und überlegte, ob er zustimmen oder doch lieber ablehnen sollte. ‚Obwohl, Harry hatte noch niemanden an seinen Tisch eingeladen. Das scheint doch schon ein Fortschritt zu sein, wenn er das mir anbietet. Außerdem will ich ihm beweisen, dass ich seiner Freundschaft wert bin... Ich hasse die ganzen Speichellecker im Kerker. Die wollen nur aufgrund meines Namens mit mir befreundet sein. Blaise ist eine der wenigen Ausnahmen…’ Solche und ähnliche Gedanken gingen dem Blonden durch den Kopf. Schließlich nickte er und folgte dem andren an dessen Tisch. Natürlich wurden sie dadurch wieder das Gesprächsthema in der Halle. Warum saß Malfoy bei dem Retter? Warum gestattete der Held einen angehenden Todesser neben sich zu sitzen? Das waren nur einige der Fragen, die allen Schülern durch den Kopf gingen und die sie mit dem Nachbarn besprachen, während sie die beiden beobachteten. Die Lehrer bildeten keine Ausnahme. Auch sie fanden es komisch, dass ein Slytherin am Haustisch von Harry Potter Platz nahm. Aber da sie sahen, dass der Junge- der- lebt nichts einzuwenden hatte, konnten auch sie nichts tun. Vor allem Severus und Dumbledore schauten sich die Szene kritisch an. Allerdings aus völlig unterschiedlichen Gründen. Der Tränkeprofessor war zufrieden, denn so wie es schien, näherten sich die beiden Schüler an und das könnte die Chance für Tom sein mehr über das Mysterium Harry Potter zu erfahren. Dem ungeachtet fiel ihm natürlich auf, dass Draco äußerst zufrieden und glücklich damit war dem Ziel, Freundschaft mit dem Schwarzhaarigen zu schließen, näher gekommen zu sein. Denn er wusste als Patenonkel, wie schlimm es für diesen war ein Malfoy zu sein. Zum einen durfte er nur selten und wenn dann nur, wenn er allein war, seine Gefühle zeigen und zum anderen wollte jeder sein Freund sein um im Ansehen zu steigen. Der Lehrer vermutete, das war mit ein Grund, warum er so unbedingt mit Potter befreundet sein wollte. Diesem ging es ähnlich wie dem Blonden und es war eine Herausforderung die Freundschaft zu erlangen. Ja, Severus konnte das leichte Strahlen, das nur wenige erkennen konnten, in den Augen von Draco gut verstehen. Dumbledore hingegen war unzufrieden. Er wollte nicht, dass die beiden in engeren Kontakt kamen. Das würde alle seine Pläne bezüglich dem Schwarzhaarigen über Bord werfen, denn der Malfoy würde auf den andren Einfluss nehmen. Außerdem käme Harry durch den Blonden in Berührung mit den Todessern und würde vielleicht das ein oder andere erfahren, was die gesamte Zauberwelt nicht wusste, nämlich dass er, Dumbledore, nicht so ganz der nette, gute Großvater war, den er allen vorspielte… Eins stand fest, er musste diese Entwicklung im Auge behalten und notfalls eingreifen. Die beiden Beobachteten hatten es sich mittlerweile am Haustisch der Drachen bequem gemacht. Außerdem hatte der Silberdrache heimlich einen Zauber über den Tisch gelegt, der bewirkte, dass niemand ihr richtiges Gespräch hören konnte, dafür aber ein Erfundenes. So konnte sich keiner wundern, worüber sie sprachen, denn alle würden nur alltägliche Gesprächsthemen verstehen. „Draco, wir können vollkommen offen sprechen, denn niemand wird uns verstehen. Ich habe dich hier an meinen Tisch eingeladen, weil ich eine Bitte an dich habe, die auch gleichzeitig eine Prüfung deiner Freundschaft sein wird“, erklärte der Grünäugige. Der Slytherin konnte nur verblüfft nicken und weiter interessiert zuhören, denn diese Bitte musste wirklich wichtig sein. „Ich möchte, dass du Dumbledore heute für etwa 2 Stunden aus seinem Zimmer lockst. Er darf seine Räume in dieser Zeit nicht betreten, das ist äußerst wichtig. Genau wie, dass er den Ablenkungsversuch nicht mit dir in Verbindung bringt. Weil, wenn das geschieht, ahnt er sicher, dass ich auch mit drinnen stecke und dafür ist es noch zu früh. Meinst du, du kannst das schaffen“, fragte Harry seinen Tischnachbarn zum Schluss neugierig. Dieser war wie auch Raziel, der auf dem Boden saß, vollkommen überrascht. Beide fragten sich, warum der Schwarzhaarige das wollte. Was hatte er vor? Und Draco war derjenige, der dies auch laut aussprach. „Warum?“ „Nun, das ist der Teil, der deine Prüfung ist. Ich kann dir nicht erzählen, was ich vorhabe, denn dafür ist die Zeit noch nicht gekommen. Wirst du es trotzdem tun?“, entgegnete der Silberdrache. Der blonde Junge musste nachdenken. ‚Was soll ich tun, die Sache wird nicht einfach. Und als Gegenleistung bekomme ich nicht mal Informationen über den Grund… Ich schätze mal, er will ins Schulleiterbüro einbrechen, aber warum? Was will er dort…? Mist, was soll ich tun? Einfach helfen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten? Das Risiko eingehen, erwischt zu werden? Ahhhhh, das ist so schwierig zu entscheiden… Obwohl, er hatte mich zum Beginn ja gewarnt, dass er mich prüfen würde und das ist eine Prüfung, zwar eine sehr schwere, aber eine Prüfung. Nun gut, dann werde ich ihm helfen, denn ich will sein Freund werden. Ein Freund, auf den er sich verlassen kann, der nicht gleich bei den ersten Schwierigkeiten wegläuft und ihn im Stich lässt.’ Mit entschlossenem Gesicht wandte er sich an den anderen und antwortete auf die Frage, „Ja, ich werde es tun!“ Das freute Harry sehr, denn er hatte gehofft, dass sein Banknachbar ihm helfen und damit zeigen würde, dass er ein echter Freund sein könnte. „Ich danke dir, damit hilfst du mir sehr. Hast du vielleicht schon eine Idee, wie du das bewerkstelligen willst?“, erkundigte er sich. „Nun ja, wie du schon sagtest, das wird keine einfache Sache, aber ich habe schon eine Idee. Ich werde etwas ins Schloss einschleusen, das alle Lehrer auf Trab halten wird“, grinste Draco. „Und was wird das sein? Ich hoffe, du bringst die anderen Schüler nicht damit in Gefahr“, hakte der andere nach. „Es wird zwar gefährlich, aber ich weiß, dass in so einer Situation alle Schüler in ihre Gemeinschaftsräume geschickt werden, so dürften diese nicht in Gefahr geraten… Ich habe vor einen Troll hierher zu holen... Was meinst du? Ich kann zwar nicht versprechen, dass es volle 2 Stunden dauert, bis sie ihn erwischen, aber es wird definitiv nicht allzu viel weniger Zeit sein“, erläuterte der Blonde. Harry war überrascht, denn auf so etwas wäre er niemals gekommen. Das war wirklich genial und niemand könnte seinen Tischnachbarn damit in Verbindung bringen… Einfach klasse! „Ja, das klingt gut und wenn du den Troll noch mit dem einen oder anderen Spruch schützt, dauert es noch etwas länger. Kennst du welche oder soll ich dir einige erklären?“, erkundigte er sich noch. „Solche Zauber gibt es…? Nein, ich kenne keine, würdest du mir also helfen? Das wäre nett, danke“, entgegnete der Slytherin. In Gedanken fragte er sich zwar, woher der andere diese Sprüche kannte, stellte sie aber nicht, denn er wusste, er würde keine Antwort bekommen. Und ihm war genauso bewusst, dass je entgegenkommender er sich jetzt verhielt, desto früher konnte er Freundschaft schließen. „Okay, nach Zaubertränke, unser letzten Stunde, haben wir Zeit, dann zeige und erkläre ich dir die Zauber. Gegen 16 Uhr will ich dann, dass du die Ablenkung startest. Meinst du, du schaffst es bis dahin einen Troll herzubekommen“, wollte der Schwarzhaarige wissen. „Kein Problem, ich kenne einen Berg, wo einer lebt! Bis 4 Uhr nachmittags dürfte das kein Problem sein… Allerdings sollten wir uns jetzt auf den Weg zu Zauberkunst machen, denn es wird Zeit und ich will nicht zu spät kommen!“, wies Draco den andren darauf hin, dass die ersten Schüler schon die Große Halle verließen. „Das ist ja praktisch… Tja, das war auch schon alles, was ich mit dir besprechen wollte. Wo wir uns zum Üben der Zaubersprüche treffen, können wir ja nebenbei besprechen. Also los, lass uns in den Unterricht gehen. Ich bin schon gespannt, was Professor Flitwick uns heute beibringt. Ich hoffe, der Spruch wird etwas schwerer als der ‚Wingardium Leviosa’ vom letzten mal“, sagte der Grünäugige und machte sich zusammen mit dem Slytherin auf den Weg. Nebenbei ging ihm nur eine Sache durch den Kopf. ‚Damit habe ich das erste Problem gelöst!’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)